Alles über Würmer bei Hunden und Katzen - Informationsbroschüre für Tierbesitzer

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Alles über Würmer bei Hunden und Katzen - Informationsbroschüre für Tierbesitzer
Alles über Würmer
bei Hunden und Katzen

    Informationsbroschüre
    für Tierbesitzer
Alles über Würmer bei Hunden und Katzen - Informationsbroschüre für Tierbesitzer
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Inhaltsverzeichnis

Einleitung Endoparasiten         5

Alles über Würmer           7, 8, 9

Spulwürmer                  10, 11

Hakenwürmer                 12, 13

Peitschenwurm               14, 15

Herz- und Gefäßwürmer
   Herzwurm                 16, 17
   Französischer Herzwurm   18, 19

Lungenwurm                  20, 21

Bandwürmer
   Kleiner Fuchsbandwurm    22, 23
   Katzenbandwurm           24, 25
   Gurkenkernbandwurm       26, 27
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Spulwurm

                                        Hakenwurm

                 Herzwurm

                                      Peitschenwurm
    Bandwurm

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Sehen können wir sie nicht, aber …
Während man Flöhe und Zecken leicht mit bloßem Auge im Fell eines Tieres
erkennen kann, spielt sich das Leben von parasitischen lebenden Würmern
(Endoparasiten) im Verborgenen ab. Sie leben zum Beispiel im Darm von
Hunden und Katzen. Meistens ahnt der Tierbesitzer nichts von ihrer Existenz,
schließlich ist dem Tier der Untermieter von außen ja nicht anzusehen.
Nur die Eier der Würmer gelangen in großen Mengen nach draußen – aber
um diese zu erkennen, benötigt man ein Mikroskop.

Auch wenn wir sie nicht sehen können, kommen Parasiten viel häufiger vor,
als uns lieb ist. Spulwurmeier z.B. können mit ihrer klebrigen Oberfläche im
Fell unserer Tiere haften oder an Schuhsohlen hängen bleiben und so von
uns ins Haus getragen werden. In einem Floh kann sich eine Bandwurmlarve
verstecken und wer weiß, ob die von der Katze heimgebrachte Maus nicht
die Larven des Fuchsbandwurms in sich trägt.

Glücklicherweise stehen dem Tierarzt heute moderne Produkte zur Ver-
fügung, mit denen ein Wurmbefall bei Hunden und Katzen zuverlässig
und schnell beseitigt werden kann. Für einen optimalen Behandlungserfolg
müssen diese Entwurmungsmittel allerdings auch korrekt und vor allem
regelmäßig eingesetzt werden. In der vorliegenden Informationsbroschüre
werden die wichtigsten Würmer von Hunden und Katzen sowie deren Risiken
vorgestellt. Außerdem finden Sie wichtige Informationen zur Endoparasiten-
bekämpfung.

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Hunde und Katzen sind aus unserem
Leben nicht mehr wegzudenken
In Deutschland leben ca. 8,2 Millionen Katzen und 5,5 Millionen Hunde.
Noch nie hatten unsere Haustiere einen höheren Stellenwert als heute.
Während Hunde und Katzen früher vor allem als Wächter oder Mäuse-
jäger geschätzt wurden, steht heute die emotionale Bindung zum Tier
im Vordergrund. Tiere machen glücklich, helfen Stress abzubauen und
sind Ansprechpartner für alleinstehende Menschen. In Familien mit
Tieren lernen Kinder für den treuen Freund, der immer für sie da ist,
Verantwortung zu übernehmen.

Regelmäßiges Entwurmen schafft
sichere Nähe zwischen Mensch und Tier
Je enger der Kontakt zwischen Mensch und Tier, desto wichtiger ist es,
bestimmte Regeln im Umgang miteinander einzuhalten. Hunde- und
Katzenbesitzer, die ihre Tiere regelmäßig entwurmen, schützen nicht
nur ihr Tier. Sie helfen außerdem, Menschen vor Parasiten und deren
gesundheitlichen Folgen zu schützen und erleichtern das Miteinander
von Mensch und Tier.

Das Risiko, sich mit Parasiten zu infizieren, ist nicht für alle Hunde und
Katzen gleich. Je nach Alter und Haltungsform sind mehr oder weniger
häufige Entwurmungen notwendig. Für jeden Hund und jede Katze
sollte daher vom Tierarzt eine speziell an das Alter und die Lebensweise
des Tieres angepasste Empfehlung zu Art und Häufigkeit der Entwurmung
abgegeben werden.

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Wie häufig sollte man sein Tier
    entwurmen?
    Die empfohlene Entwurmungsfrequenz hängt vom individuellen Risiko
    Ihres Tieres ab, sich mit Würmern anzustecken. Sie reicht von ein- bis
    zweimal jährlich z.B. für reine Wohnungskatzen bis hin zu einer monatli-
    chen Entwurmung beispielsweise für jagdlich geführte Hunde oder pas-
    sionierte Mäusejäger.

        Als Faustregel gilt:
        Die Organisation ESCCAP (siehe Seite 9) empfiehlt mindestens vier
        Entwurmungen pro Jahr, wenn das individuelle Risiko eines Tieres
        nicht eingeordnet werden kann. Als Alternative können ebenso oft
        parasitologische Kotuntersuchungen durchgeführt werden.

    Monatliches Entwurmen kann angezeigt sein bei

    ■     engem Kontakt zwischen Tieren und Kindern oder älteren Menschen
    ■     Tieren mit unbeaufsichtigtem Auslauf
    ■     Jagdhunden
    ■     Mäuse- oder Aasfressern
    ■     Tieren, die mit Fleisch gefüttert werden, das nicht ausreichend
          erhitzt oder zuvor gefroren war.

    Welche Tiere tragen ein erhöhtes Infektionsrisiko?

    ■     Hunde- und Katzenwelpen
    ■     Tragende und säugende Hündinnen und Katzen
    ■     Hunde und Katzen mit unbeaufsichtigtem Auslauf
    ■     Mäusejäger
    ■     Hunde und Katzen mit Zugang zu Aas
    ■     Jagdhunde
    ■     Hunde und Katzen, die mit ihren Besitzern in Mittelmeerländer reisen

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Wie sollten Welpen entwurmt werden?

Einen Sonderfall stellt die Entwurmung von Hunde- und Katzenwelpen
dar. Sie sind generell anfälliger für Wurminfektionen. Außerdem werden
Spul- und Hakenwürmer bereits sehr früh von der Mutter auf die Welpen
übertragen. Hundewelpen zum Beispiel können bereits im Alter von drei
Wochen Spulwurmeier mit dem Kot ausscheiden.

■   Hundewelpen sollten erstmals im Alter von zwei
    Wochen entwurmt werden. Die Behandlung
                                                             Was ist eigentlich ESCCAP?
    ist in zweiwöchigem Abstand bis zwei
                                                           Die Abkürzung ESCCAP steht für
    Wochen nach der Entwöhnung von der            European Scientific Counsel Companion Animal
                                                    Parasites (auf deutsch in etwa: Europäischer
    Mutter zu wiederholen.                      wissenschaftlicher Rat für Parasiten der Heimtiere).
■   Katzenwelpen sollten erstmals im                 Es ist eine in Großbritannien eingetragene
                                               Vereinigung, die im Jahr 2006 von acht europäischen
    Alter von drei Wochen entwurmt wer-          Veterinärparasitologen gegründet wurde. Ziel von
                                               ESCCAP ist es, fundierte Informationen zur Verfügung
    den. Die Behandlung ist in zweiwö-          zu stellen, die helfen, Hunde und Katzen – und auch
    chigem Abstand bis zwei Wochen                den Menschen – vor einem Befall mit Parasiten
                                                           und dessen Folgen zu schützen.
    nach der Entwöhnung von der Mutter
    zu wiederholen.
■   Säugende Hündinnen und Katzen sollten
                                                                    www.esccap.de
    gleichzeitig mit der ersten Behandlung der
    Welpen entwurmt werden.

Wie sich der Mensch noch vor den Endoparasiten
der Haustiere schützen kann

■   Hygiene im Umgang mit Tieren, Hände waschen
■   Handschuhe tragen bei der Gartenarbeit
■   Gemüse, Früchte und Pilze vor dem Verzehr waschen
■   Hunde- und Katzenkot einsammeln, um eine Kontamination der
    Umgebung mit Wurmeiern zu verhindern
■   Hunde und Katzen von Sandkästen und Spielplätzen fernhalten

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Spulwürmer

     Toxocara canis, Toxascaris leonina D
     Toxocara cati, Toxascaris leonina C

     ■    Wandernde Spulwurmlarven (Toxocara) können beim Menschen
          schwere Erkrankungen hervorrufen
     ■    Hundewelpen können bereits im Muttertier mit Spulwürmern
          infiziert werden

     Bedeutung: Spulwürmer gehören weltweit zu den häufigsten Endopara-
     siten bei Hunden und Katzen. Die Eier von Toxocara stellen ein Gesund-
     heitsrisiko für Menschen dar. Werden sie heruntergeschluckt, schlüpft
     im Darm des Menschen die Larve und durchbohrt die Darmwand. Meist
     stirbt sie früh ab und wird eliminiert, sodass die betreffende Person nichts
     davon merkt. Bei stärkerem Befall können die Wanderlarven jedoch innere
     Organe und auch das Auge schädigen.

     Aussehen: Ausgewachsene Spulwürmer sehen aus wie gekochte
     Spaghetti und können bis zu 18 cm lang werden.

     Im Tier: Der erwachsene Wurm lebt im Dünndarm von Hunden und Katzen
     und ernährt sich von Darminhalt. Ein geringer Wurmbefall verursacht
     meist keine Probleme. Ein starker Befall kann dagegen gerade bei
     Welpen und Junghunden zur Erkrankung führen und Erbrechen, Durchfall
     und Gewichtsverlust auslösen.

     Infektion: Spulwurmweibchen produzieren bis zu 100 000 Eier pro Tag.
     Im Ei in der Außenwelt entwickelt sich die infektiöse Larve. Die wider-
     standsfähigen Eier können in der Umwelt jahrelang infektiös bleiben.

10          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
TOXOCARA CANIS
                Die Larven wandern über Leber und Lunge in den Darm,     Erwachsene Spulwürmer
            wo sie ihre Entwicklung zu erwachsenen Spulwürmern vollenden legen Eier im Dünndarm

         Der Zwischenwirt
    oder infektiöse Eier aus der
    Umwelt werden vom Hund
        oral aufgenommen
                                                                                             Infektion der Welpen

                                                                                                Eier werden mit dem
                                                                                                 Kot ausgeschieden

             Die Eier werden
         von einem Transportwirt
           oral aufgenommen
                                                                                    Im Ei in der Außenwelt
                                                                              entwickelt sich die infektiöse Larve

                                    Die widerstandsfähigen Eier
                                     können in der Umgebung
                                      lange infektiös bleiben

                                                                        Menschen können sich durch die
                                                                     Aufnahme larvenhaltiger Eier infizieren
              Spulwurmlarven wandern in Organe wie
        z.B. Muskulatur, Auge und zentrales Nervensystem

Hunde und Katzen schlucken die Eier herunter, die somit in den Darm
gelangen (z.B. bei der Aufnahme von Kot anderer Tiere). Ein Teil der dort
schlüpfenden Larven wandert in Leber und Lunge und gelangt schließlich
am Ende dieser Körperwanderung wieder in den Darm zurück. Ein anderer
Teil wandert in die Muskulatur, um dort in Wartestellung zu verharren.
Wenn das Muttertier trächtig wird, werden – ausgelöst durch hormonelle
Veränderungen – die ruhenden Larven freigesetzt und wandern in Ge-
bärmutter (nur bei Hunden) und Milchdrüse (bei Hunden und Katzen).
Trächtige Hündinnen können ihre Welpen also bereits im Mutterleib
oder über die Muttermilch infizieren. Bereits im Alter von drei Wochen ist
die Entwicklung zum adulten Wurm abgeschlossen und die Welpen
scheiden Eier mit dem Kot aus. Auch Kleinsäuger oder Vögel können
sich durch die Aufnahme larvenhaltiger Eier infizieren und stellen eine
weitere Infektionsquelle für Hunde und Katzen dar.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                             11
Hakenwürmer

     Ancylostoma caninum, Uncinaria stenocephala D
     Ancylostoma tubaeformae, Uncinaria stenocephala    C

     ■   Die Hakenwürmer Ancylostoma caninum
         und Ancylostoma tubaeformae ernähren sich vom Blut
         ihrer Wirtstiere
     ■   Hundewelpen können sich über die Muttermilch infizieren

     Bedeutung: Hakenwürmer kommen bei Hunden und Katzen regelmäßig
     vor. Bei massivem Befall mit Ancylostoma caninum oder Ancylostoma
     tubaeformae kann es zu Blutarmut, blutigem Durchfall und schlechtem
     Allgemeinzustand kommen. Ein Befall mit Uncinaria stenocephala ver-
     läuft in der Regel milder und ohne Blutverlust.

     Aussehen: Mit 1-2 cm Länge sind Hakenwürmer relativ klein. An ihrem
     hakenförmig gebogenen Vorderende tragen sie eine große Mundkapsel
     mit Schneideplatten. Mit diesen verankert sich der Hakenwurm an der
     Schleimhaut des Darmes.

     Im Tier: Der Wurm lebt im Dünndarm, wo er sich festbeißt und sich von
     Gewebe ernährt (Uncinaria) beziehungsweise Blut saugt (Ancylostoma).

12          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
ANCYLOSTOMA TUBAEFORME
                                        Die Larven wandern über die Lunge
                                            in den Darm, wo sie sich zu
                                      erwachsenen Hakenwürmern entwickeln

                                                                                    Erwachsene Würmer
                                                                                  legen Eier im Dünndarm
      Infektionsfähige Larven
     durchbohren die Haut oder
     werden oral aufgenommen

                                                                                               Eiausscheidung
                                                                                                 mit dem Kot

        Larven können auch
      mit einem Transportwirt
       aufgenommen werden

                                 Entwicklung zur infektionsfähigen
                                      Larve in der Außenwelt

                                                                      Die Larven können sich
                                                                       durch die Haut eines
                                                                         Menschen bohren
        Wandernde Larven in der Haut eines Menschen

Infektion: Hakenwürmer können ihre Wirte auf mehreren Wegen infizieren.
Infektiöse Larven werden entweder oral aufgenommen und herunter-
geschluckt oder dringen durch die Haut (z.B. im Zwischenzehenbereich)
in den Köper ein und wandern von dort in den Darm. Ein Teil der Larven ver-
steckt sich in der Muskulatur. Wenn das Muttertier trächtig wird,
werden – ausgelöst durch hormonelle Veränderungen – die ruhenden
Larven freigesetzt und gelangen in die Milchdrüse (Ancylostoma). Auch
Kleinsäuger oder Vögel können sich durch die Aufnahme infektiöser Lar-
ven infizieren und stellen damit eine weitere Infektionsquelle für Hunde
und Katzen dar.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                       13
Peitschenwurm

     Trichuris vulpis D C

     ■   Die Eier des Peitschenwurms benötigen für ihre Entwicklung
         viel Feuchtigkeit. Feuchte Ausläufe und Zwinger bieten daher
         günstige Entwicklungsbedingungen.

     Bedeutung: Ein starker Befall mit Peitschenwürmern führt zu Durchfall,
     Abmagerung und Dickdarmentzündung.

     Aussehen: Mit ihrem langen fadenförmigen Vorderende und dem kurzen
     dicken Hinterende erinnern die Würmer an eine Peitsche. Peitschenwür-
     mer werden bis zu 8 cm lang.

     Im Tier: Peitschenwürmer leben im Dickdarm, wo sie sich mit ihrem
     langen, dünnen Vorderende tief in der Darmschleimhaut verankern.

14          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
TRICHURIS VULPIS                              Erwachsene Würmer
                                               legen Eier im Dickdarm

                Aufnahme der
                   Eier mit
              infektiöser Larve

    Die widerständsfähigen
     Eier können jahrelang
       in der Außenwelt
        infektiös bleiben

                                                                                   Die Eier gelangen mit
                                                                                 dem Kot in die Außenwelt.
                Infektionslarve im Ei
                                                                                Die Eier werden nicht immer
                  in der Außenwelt
                                                                                kontinuierlich ausgeschieden

                                        Entwicklung der Infektionslarve im Ei

Infektion: Geschlechtsreife Peitschenwürmer scheiden Eier aus, die mit
dem Hundekot in die Außenwelt gelangen. Die dickschaligen Eier sind gut
geschützt gegen Umwelteinflüsse und bleiben lange infektiös. Daher ist
der Peitschenwurm ein Problem vor allem in Ausläufen und Zwingern. Im
Ei in der Außenwelt entwickelt sich die infektiöse Larve. Hunde infizieren
sich durch Herunterschlucken der larvenhaltigen Eier. Die geschlüpfte
Larve siedelt sich im Dickdarm an, wo sie sich bis zur Geschlechtsreife
mehrmals häutet.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                      15
Herz- und Gefäßwürmer

     Herzwurm (Dirofilaria immitis) D   C

     ■   Bei Reisen mit dem Tier in Mittelmeerländer sollte eine Herzwurm-
         prophylaxe durchgeführt werden.

     Bedeutung: Der Herzwurm ist in Europa hauptsächlich in den Mittel-
     meerländern verbreitet. Besonders betroffen sind Norditalien (Po-Ebene),
     Spanien, Südfrankreich sowie der östliche Mittelmeerraum. Auch im
     Süden der Schweiz (Tessin) kommen Herzwürmer vor. Ein geringer Befall
     bleibt meistens symptomlos. Bei massiver Infektion treten Husten,
     Leistungsminderung, Blutarmut und Gewichtsverlust auf. Im Spätstadium
     der Erkrankung kann Herzversagen zum Tode führen. Herzwürmer spielen
     vor allem bei Hunden eine große Rolle, aber auch Katzen können sich in-
     fizieren und schwer erkranken.

     Aussehen: Der ausgewachsene Wurm ist bis zu 30 cm lang.

     Im Tier: Herzwürmer siedeln sich im rechten Herz und in den dazuge-
     hörigen, großen Gefäßen an.

16          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
DIROFILARIA IMMITIS                      Im Herz erfolgt die Entwicklung der Larven
                                                  zu erwachsenen Herzwürmern
                                          Weibliche Herzwürmer entlassen Larven ins Blut

            Mücke sticht Hund
              und überträgt
            infektiöse Larven

        Mikrofilarien entwickeln sich
    in der Mücke zu infektiösen Larven.                                                       Mücke nimmt
       Die Entwicklung in der Mücke                                                        Mikrofilarien bei der
          ist temperaturabhängig.                                                           Blutmahlzeit auf
       Bei 30°C sind die Larven nach
               8 Tagen infektiös

Infektion: Mücken dienen als Überträger von Herzwurmlarven. Erwach-
sene Herzwürmer scheiden Larven (sog. Mikrofilarien) in die Blutbahn aus.
Diese werden von der Mücke bei einer Blutmahlzeit an einem infizierten
Tier aufgenommen. In der Mücke entwickelt sich die Larve weiter, wird in-
fektiös und kann mit dem nächsten Stich auf den nächsten Wirt (Hund)
übertragen werden. Nach dem Stich einer infizierten Mücke wandern die
Larven in Hunden oder Katzen zum Herzen und zu den großen Lungen-
gefäßen, wo sie sich ansiedeln und innerhalb von sechs Monaten zu
erwachsenen Herzwürmern heranreifen.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                          17
Herz- und Gefäßwürmer

     Französischer Herzwurm (Angiostrongylus vasorum) D

     ■   Der Französische Herzwurm wird mit zunehmender Häufigkeit
         auch in Deutschland diagnostiziert.

     Bedeutung: Der Französische Herzwurm ist in Europa vor allem in Frank-
     reich, Italien, Dänemark und England, aber auch in Deutschland heimisch.
     Besonders im Südwesten und Westen Deutschlands werden seit einigen
     Jahren vermehrt Infektionen beobachtet. Betroffene Hunde zeigen Hu-
     sten, Atembeschwerden, Erbrechen, Gewichtsverlust und Leistungsmin-
     derung, sowie Störungen der Blutgerinnung (spontane Blutungen). Im
     Spätstadium der Erkrankung kann es zu plötzlichen Todesfällen kommen.

     Aussehen: Der ausgewachsene Wurm ist rötlich und bis zu 20 cm lang.

     Im Tier: Die erwachsenen Würmer leben in den Lungengefäßen.

18          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
ANGIOSTRONGYLUS VASORUM

                                      Die Larven reifen in den großen Lungengefäßen
                                  und dem rechten Herzen zu erwachsenen Würmern heran

                                                                                     Die Larven
                                                                                 wandern in den Darm

    Der Hund infiziert sich
     durch die Aufnahme
  larvenhaltiger Schnecken

                                                                                         Die Larven werden mit
                                                                                        dem Kot ausgeschieden

                Die Larven werden von
             Zwischenwirten aufgenommen
            (Nackt- und Gehäuseschnecken)

Infektion: Die weiblichen Würmer in der Lungenarterie legen Eier, aus
denen Larven schlüpfen. Die Larven wandern in die Luftwege, wo sie
hochgehustet und dann wieder verschluckt werden und mit dem Kot in
die Außenwelt gelangen. Verschiedene Schneckenarten dienen als
Zwischenwirte, in denen sich die Larven weiterentwickeln. Frisst der Hund
eine infizierte Schnecke, durchdringen die freigewordenen Larven die
Darmwand und wandern in die rechte Herzkammer und die Lungen-
arterien, wo sie sich zu erwachsenen Würmern entwickeln.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                        19
Lungenwurm

     Crenosoma vulpis D C

     ■   Bei Hunden mit chronischem Husten sollte eine Infektion
         mit Lungenwürmern als Krankheitsursache ausgeschlossen werden.

     Bedeutung: Crenosoma vulpis ist ein typischer Lungenwurm bei
     Füchsen, kann aber auch bei Hunden und in einzelnen Fällen bei der Katze
     nachgewiesen werden. Erwachsene Lungenwürmer in den Luftwegen
     verursachen eine chronische Bronchitis, die sich in schweren Fällen zu
     einer Lungenentzündung ausweiten kann.

     Aussehen: Die Größe der erwachsenen Weibchen reicht bis zu einer Länge
     von 16 mm. Die Form der Würmer erinnert ein wenig an die Sprossen
     des Schachtelhalms, weshalb sie auch als schachtelhalmförmige Lungen-
     würmer bezeichnet werden.

     Im Tier: Die erwachsenen Würmer leben in den Bronchien und der Luft-
     röhre ihrer Wirte.

20          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
CRENOSOMA VULPIS

                                      Erwachsene Würmer in der Lunge legen Eier,
                                             aus denen Larven schlüpfen

                                                                                   Die Larven wandern
                                                                                       in den Darm

    Der Hund infiziert sich
     durch die Aufnahme
  larvenhaltiger Schnecken

                                                                                            Die Larven werden mit
          Die Larven werden von                                                            dem Kot ausgeschieden
       Zwischenwirten aufgenommen
      (Nackt- und Gehäuseschnecken)

Infektion: Die Larven des Lungenwurms werden mit dem Kot ausge-
schieden und müssen für ihre weitere Entwicklung in Schnecken als
Zwischenwirte eindringen. In der Schnecke entwickelt sich das in-
fektionsfähige Larvenstadium. Anschließend müssen die infizierten
Schnecken von geeigneten Wirtstieren gefressen werden. Nach dem
Verzehr der Schnecke wandern die Larven über den Blutweg aus dem
Darm in die Lunge des Wirtstieres und entwickeln sich dort innerhalb
von circa drei Wochen zu erwachsenen Würmern.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                           21
Bandwürmer

     Kleiner Fuchsbandwurm
     (Echinococcus multilocularis) D C

     ■   Gefährlichste parasitäre Erkrankung in Mitteleuropa. Beim Menschen
         kann eine Infektion mit den Eiern des Fuchsbandwurms zu lebens-
         gefährlichen gesundheitlichen Schäden führen.

     Bedeutung: Der Fuchsbandwurm ist bei Füchsen in Deutschland weitver-
     breitet (in manchen Regionen sind bis zu 50 % der Füchse befallen). Da
     Füchse als Kulturfolger zunehmend in menschlichen Siedlungsräumen –
     auch in Städten – zu sehen sind, stellen sie eine Infektionsquelle für Hunde
     und dadurch auch für den Menschen dar. In seltenen Fällen kann der
     Fuchsbandwurm auch bei der Katze auftreten. Menschen können sich
     durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch mit Fuchsband-
     wurmeiern verunreinigte rohe Lebensmittel anstecken. Im Dünndarm eines
     infizierten Menschen schlüpfen die Larven und gelangen auf dem Blutweg
     in die Leber. Dort bilden sie Zysten, die tumorähnlich in das Gewebe hin-
     einwachsen und das befallene Organ beeinträchtigen. Die Erkrankung wird
     oft erst nach Monaten bis Jahren (bis zu 10 –12 Jahre!) entdeckt, wenn sich
     die Folgen der Organschädigungen bemerkbar machen. Unbehandelt be-
     trägt die Sterblichkeit über 90%. Durch die heutigen Möglichkeiten der
     Früherfassung (Bluttests) und der Behandlung (operative Entfernung des
     Parasiten und/oder lebenslange Einnahme von Medikamenten) konnte sie
     auf 15–20% gesenkt werden. In Deutschland treten bei Menschen jährlich
     zwischen 40 und 70 Neuerkrankungen auf.

     Aussehen: Der erwachsene Fuchsbandwurm ist mit einer Länge von
     2 – 4 Millimetern vergleichsweise klein und besitzt selten mehr als fünf
     einzelne Glieder.

     Im Tier: Der Fuchsbandwurm lebt im Dünndarm von Hunden und Katzen.

22          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
ECHINOCOCCUS MULTILOCULARIS
                                                   Erwachsene Würmer
                                                      im Dünndarm

     Der Zwischenwirt wird
     von einem Hund oder
     einer Katze gefressen

                                                                                               Die hinteren
                                                                                            Bandwurmglieder
                                                                                          gelangen mit dem Kot
                                                                                            in die Außenwelt

         In der Leber                                                                        Aus den
     des Zwischenwirts                                                                  Bandwurmgliedern
     wächst zystenartig                                                                  werden die Eier
     die Bandwurmfinne                                                                     freigesetzt
            heran.

             Aufnahme von Bandwurmeiern
                durch einen Zwischenwirt                    Bandwurmei
       (verschiedene Mäusearten, z.B. Rötelmaus)              im Kot

                                                                               Menschen können sich
                                                                         durch den engen Kontakt mit Tieren
                                                                         oder durch kontaminierte Nahrung
             Die in der Leber zystenartig heranwachsende                    mit Bandwurmeiern infizieren
           Bandwurmfinne kann unbehandelt zum Tod führen

Infektion: Die Eier des Fuchsbandwurms gelangen mit dem Kot an die
Außenwelt. Die Eier sind sehr kältebeständig und können monatelang
infektiös bleiben. Das Ei wird von einem Zwischenwirt, in der Regel einer
Maus, aufgenommen. In der Leber des Nagetieres entwickelt sich die
infektiöse Bandwurmlarve (sog. Bandwurmfinne).
Wird der infizierte Zwischenwirt zum Beutetier von Hunden oder Katzen,
werden die Bandwurmlarven frei und siedeln sich im Dünndarm an. Oft
ist der Wirt von bis zu mehreren zehntausend Bandwürmern zur gleichen
Zeit befallen, ohne dass er ernsthaft beeinträchtigt ist.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                        23
Bandwürmer

     Katzenbandwurm (Taenia taeniaeformis) D C

     ■   Die Eier der verschiedenen Taenia-Arten, die bei Hund und Katze
         vorkommen, können mikroskopisch nicht von denen des Kleinen
         Fuchsbandwurms (siehe Seite 22) unterschieden werden. Werden
         in einer Kotprobe Taenia-Eier gefunden, sollte daher unbedingt
         in einem Labor ausgeschlossen werden, dass es sich um die Eier des
         für den Menschen äußerst gefährlichen Kleinen Fuchsbandwurms
         handelt.

     Bedeutung: Aus der Gattung Taenia kommen in Mitteleuropa verschie-
     dene Bandwürmer bei Hunden und Füchsen vor. Bei der Katze spielt
     dagegen nur der Katzenbandwurm Taenia taeniaeformis eine Rolle.

     Aussehen: Die einzelnen Taenia-Arten werden unterschiedlich lang, von
     10 cm bis zu 2,50 m.

     Im Tier: Taenia-Arten leben im Dünndarm von Hunden und Katzen.

24          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
TAENIA TAENIAEFORMIS

                                         Erwachsene Würmer
                                            im Dünndarm

    Verzehr des Zwischenwirtes,
         beziehungsweise
      finnenhaltiger Teile des
          Zwischenwirtes
          durch eine Katze

    Die Eier werden von einem                                Bandwurmglieder oder
   Zwischenwirt aufgenommen                                     Eier werden mit
   (z. B. Mäuse, Eichhörnchen)                               dem Kot ausgeschieden

                                  Bandwurmei in
                                  der Außenwelt

Infektion: Bei den Zwischenwirten handelt es sich meist um Pflanzen-
fresser wie Nager, Kaninchen und Hasen, aber auch Haus- und Wild-
wiederkäuer sowie Schweine. In diesen entwickeln sich nach Aufnahme
der Eier die Bandwurmlarven (sog. Finnen). Sie finden sich vor allem in
der Muskulatur oder in der Bauchhöhle des Zwischenwirts. Die Infektion
erfolgt auch hier durch Verzehr des Zwischenwirtes beziehungsweise
finnenhaltiger Teile des Zwischenwirtes. Hunde sollten daher keinen
Zugang zu Schlachtabfällen oder Wildaufbrüchen haben oder diese nur
nach Abkochen oder Tiefgefrieren erhalten. Katzen infizieren sich am
häufigsten durch Fressen von befallenen Beutetieren, wie z.B. Mäusen.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                            25
Bandwürmer

     Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) D       C

     ■   Der Gurkenkernbandwurm wird von Flöhen auf Hunde und
         Katzen übertragen. Bei Befall mit diesem Bandwurm sollte also auf
         jeden Fall auch eine Flohbekämpfung stattfinden.

     Bedeutung: Der Gurkenkernbandwurm ist ein sehr häufiger Bandwurm
     bei Hunden und Katzen. Er wird durch Flöhe übertragen. Bei Flohbefall
     kann daher immer auch ein Bandwurmbefall vorliegen. Selten werden
     auch Erkrankungen des Menschen, vor allem bei Kindern, beobachtet.

     Aussehen: Der Gurkenkernbandwurm wird bis zu einem Meter lang. Die
     mit Eipaketen angefüllten Glieder können im Fell des befallenen Tieres
     haften und in seiner Umgebung (zum Beispiel Ruheplatz) zu finden sein.

     Im Tier: Der Bandwurm lebt im Dünndarm von Hunden und Katzen.

26          WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N
DIPYLIDIUM
          IUM CANINUM
                                                   Erwachsene Würmer
                                                      im Dünndarm

        Infizierter
                 er Floh wird
       von einer Katze bei der
        Fellpflege
                ge gefressen.

    Entwicklung der
                arve
   infektiösen Larve
   zeitgleich mit der
   Entwicklung zum                                                                           M Eiern gefüllte
                                                                                             Mit
   erwachsenen Floh                                                                       Band
                                                                                          Bandwurmglieder   oder
                                                                                         einzel
                                                                                         einzelne Eipakete werden
                                                                                        mit dem Kot ausgeschieden

                                                                            Bandwurmglieder
                                                                         und Eipakete im Kot und
                                                                       im Fell (Schwanzunterseite)
                                      Die Eier werden von
                                 einer Flohlarve aufgenommen

Infektion: Mit dem Kot von Hunden und Katzen werden die randvoll mit
Eiern angefüllten Bandwurmglieder ausgeschieden. Die Bandwurmglie-
der platzen auf, die darin enthaltenen Eipakete werden frei und werden
von in der Außenwelt lebenden Flohlarven aufgenommen. In der Flohlarve
wächst die Bandwurmlarve heran. Die Entwicklung zum erwachsenen Floh
wird dadurch nicht beeinträchtigt. Schlucken Hunde oder Katzen bei der
Fellpflege einen larvenhaltigen Floh herunter («Flohknacken»), werden
die Larven im Darm freigesetzt und können sich zum erwachsenen Band-
wurm entwickeln.

WÜRM E R B E I H U N DE N U N D K ATZ E N                                                                           27
Novartis Tiergesundheit GmbH
                                       Zielstattstr. 40
                                     81379 München
                           Tel.: +49 (0)89/7877-727
                           Fax: +49 (0)89/7877-711
                      E-Mail: ntg.info@novartis.com
                       Internet: www.ah.novartis.de

Weitere Informationen zu Parasiten finden Sie unter:

                                      www.esccap.de
                                                          MX160-TH-BRO-01/2010

     Für Informationen zu verschreibungspflichtigen
      Präparaten der Novartis Tiergesundheit GmbH
  zur Bekämpfung von Würmern, Flöhen und Zecken
              wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt.
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