ALPENVEREIN NEUHOFEN / KREMS - Österreichischer ...
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ALPENVEREIN NEUHOFEN / KREMS AV-INFO 10 / 2020 (049) Neuhofen/Krems, 19.10.2020 Liebe Bergfreunde, unser AV-Sommerprogramm 2020 ist beinahe abgeschlossen und wenn auch corona- und wetterbedingt nicht alle Touren zustande kamen, hat sich doch einiges getan. Natürlich unter Einhaltung aller derzeitige geltenden Schutz- und Hygienevorschriften im Rahmen der …… usw. Anbei ein kurzer Touren-Bildbericht der durchgeführten AV-Mehrtagestouren (mehr Bilder der AV-Touren auf unserer Homepage unter: www.alpenverein.at/linz-neuhofen). Im Winter zeigt das Hochgebirge am Eindrücklichsten, dass die raue Umgebung nicht nur schön, sondern auch lebensfeindlich ist. Deshalb kann man von großem Glück reden, wenn man in einer Notlage in einem Winterraum Schutz findet. Was es dabei zu beachten gibt, lest ihr in diesem AV-Info. Der oben erwähnte Winterraum-Beitrag wurde in einer „Vor-Corona-Zeit“ zusammengestellt. Aktuell, in einer „Corona-Zeit“ ist (erschreckenderweise) alles anders. Denn, möglicherweise hören die Winterräume der Schutzhütten bald auf Schutz zu bieten. Am Ende noch ein - zum Zeitgeist passender - Cartoon von Georg Sojer. Ein herzliches Berg Heil wünscht euch das AV-TEAM der Ortsgruppe Neuhofen/Krems Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
AV – Tour Sölktal Tourenführer: Franz Irndorfer Samstag 27. bis Sonntag 28. Juni 2020 Gumpeneck 2226m Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
AV – Tour Hochfeiler 3510m Tourenführer: Franz Irndorfer Samstag 01. bis Sonntag 02. August 2020 Kleiner Hochfeiler 2730m Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
AV – Tour Welserhütte Tourenführer: Siegfried Hubmer Freitag 21. bis Samstag 22. August 2020 Kreuz 2174m Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
AV – Tour MTB – Faaker See Tourenführer: Franz Haslehner Mittwoch 26. bis Sonntag 31. August 2020 Gebucht hatten wir im Hotel Strandbad Faak am See wo wir uns wohl fühlten, ausgesucht und organisiert von Elisabeth. Gefahren wurden Radtouren zum Ossiachersee mit Teilen des Drau Radweges sowie Forststraßen und Mountainbike Touren zum Tauernteich und zum Flowgarten Trail beim Bumgartnerhof. Flowgartner Trail (T25): Der Flowgartner Trail hat zwei Zugangspunkte. Der Abschnitt Nr.2 ist für Mountainbike-Anfänger geeignet und befindet sich in der unteren Hälfte des Weges nach oben. Der Start von Abschnitt Nr.1 befindet sich auf etwas mehr als 1000m über dem Meeresspiegel und bietet einen fabelhaften Blick über den Faaker See. Unterwegs finden Mountainbiker genügend Kurven und Wellen, um den Fahrspaß zu erhöhen. Der Weg selbst ist im oberen Teil gebaut, so dass Experten unter den Bikern die Möglichkeit haben, die Wellen zu überspringen. Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
AV – Tour Wölzer Tauern Großes Bärneck 2071m / Hochrettelstein 2220m Tourenführer: Franz Irndorfer Samstag 19. bis Sonntag 20. September 2020 Großes Bärneck 2071m Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
Hochrettelstein 2220m Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen Hintere Gstemmerspitze 2090m 2515m00000000
Der Winterraum - Was ist das? In der kalten Jahreszeit (September bis März) sind viele Hütten nicht mehr geöffnet, trotzdem fordern lange Skitouren, Durchquerungen oder Wetterumschwünge einen Schutzraum. Deshalb bieten viele Alpenvereinshütten einen Winterraum an. Eine feine Sache also. In einem Winterraum zu übernachten kann ziemlich abenteuerlich sein. Die rund 300 Winterräume in Österreich eröffnen uns ganz besondere Wege ins Freie und vor allem einen großen Vertrauensvorschuss der Alpenvereinssektionen und ein Gut, mit dem man behutsam umgehen sollte (muss), wenn es erhalten bleiben soll. Ein Winterraum funktioniert im Prinzip wie eine kleine Selbstversorgerhütte, ist aber rustikaler. Das heißt - die Anzahl der Matratzenlager (zwei bis zwölf Schlafplatze) und der Aufenthaltsraum ist beschränkt und die Ausstattung auf das Nötigste reduziert. Neben den Matratzenlagern bieten die meisten Winterräume eine Kochgelegenheit und einem Ofen, dessen Inbetriebnahme schon so manchem kühnen Abenteurer zum Verhängnis geworden ist. Brennholz wird von der Sektion, die den Winterraum besitzt, zur Verfügung Winterraum Stettiner Hütte, Texelgruppe gestellt und sollte sparsam verwendet werden. Doch Vorsicht: Winterräume erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit, so dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn auf einer Hütte schon früh in der Saison das Brennholz zur Neige geht. Denke daran: Ohne Ofen bleibt der Raum kalt - eine warme Daunenjacke hält dich auf jeden Fall warm. Wird das Holz knapp, bitte den Hüttenwart verständigen. Meistens gibt es auch noch Stühle, einen Tisch, Geschirr sowie eine kleine Geldkasse. Allerdings ist nicht jeder Winterraum gleich ausgestattet. Deshalb ist es wichtig, dass man sich vor der Tour genau über die Ausstattung auf der Webseite der Hütte und der zugehörigen Sektion informiert. Sollte z.B. keine Kochmöglichkeit vorhanden sein, muss ein eigener Kocher mitgebracht werden. Es gibt unversperrte und versperrte Winterräume. Um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen und auch aus Höflichkeit, ist es so sinnvoll, bei der Sektion im Vorhinein anzurufen (Teilweise ist eine Anmeldung schon Pflicht!) um sich zu erkundigen, ob ein Schlüssel benötigt wird und ob sich schon größere Gruppen angekündigt haben. Wird ein sogenannter AV-Schlüssel benötigt, muss dieser bei der eigenen Sektion abgeholt werden (Kaution). Sperrt nur ein spezieller Schlüssel, so muss dieser bei der Sektion, die den Winterraum besitzt, abgeholt werden (Kaution). Der Winterraum darf nur in Zeiten genutzt werden, in denen die Hütte geschlossen hat. Bei der Planung einer Winterraum-Tour ist des Weiteren die Lage des Raumes zu klären. Manchmal befindet sich der Winterraum in einem Nebengebäude oder unterhalb des Hauptgebäudes und ist bei starkem Schneefall eingeschneit (Lawinenschaufel zum Ausschaufeln hilfreich) oder eventuell bei Dunkelheit schwer zu finden. Klärt im Vorfeld, wo genau sich der Winterraum befindet. Wenn du bei viel Schnee eine Tür mühsam freischaufeln musst, sollte es ja auch die richtige sein! Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
In Winterräumen wirst man nur Trockentoiletten ohne Spülung vorfinden - im Normalfall sind dies Toiletten mit einer Komposteinlage. Auf einigen Winterräumen gibt’s auch noch ganz normale Plumpsklos. Diese Klos sollten auch verwendet werden, damit die Hütte am Ende der Winterraum-Saison nicht rundherum mit Unrat verziert ist. Wie finde ich den richtigen Winterraum? Fast jede Alpenvereinshütte verfügt über einen Winterraum oder zumindest über einen Notraum, der Schutz vor Schnee, Kälte und widrigem Wetter bieten soll. Winterräume findet man zum Beispiel über www.alpenvereinaktiv.com, indem man in der Volltextsuche Winterraum eingibt und dann auf Hütten klickt. Die Liste ist nicht vollständig, hilft aber bei der Recherche. Im Hüttenfinder www.alpenverein.at/huetten findet man auf der Website von jeder Hütte unter dem Reiter Ausstattung die Information, ob es einen Winterraum und/oder Notraum gibt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, nimmt mit der hüttenbesitzenden Alpenvereins-Sektion Kontakt auf (Anmeldung!). Was sollte neben der Bergsteigerausrüstung mitgenommen werden? Mit ins Gepäck muss auf jeden Fall - besonders bei kälteren Temperaturen - ein warmer Schlafsack, eine Stirnlampe und eine kleine Isomatte, falls der Raum voll sein sollte und man notgedrungen auf den Boden ausweichen muss. Empfehlenswert ist auch ein kleiner Gaskocher zum Kaffeekochen, damit man in der Früh dafür nicht extra den Ofen einheizen muss. Auch Geschirr ist häufig nur spärlich vorhanden, weshalb ein eigener Becher und Besteck ratsam sind. Und Essen? Winterräume sind eine Einrichtung für die Zeit, in der die Hütte nicht bewirtschaftet ist. Das heißt, die Verpflegung (Essen und Trinken) muss selber hochgetragen und zubereitet werden. Zwar sind die meisten Winterräume mit Decken ausgestattet, doch bieten diese nicht gerade Komfort und Wohlfühlfaktor. Deutlich besser - und damit erholsamer - schläfst du im eigenen Schlafsack. Was kostet’s? Der Aufenthalt in einem Winterraum erfordert Eigeninitiative. Damit wir diese Basecamps in den Bergen aber weiterhin nutzen können, fällt für die Übernachtung nichtsdestotrotz ein kleines Entgelt an. Denn der Hüttenwirt und/oder die hüttenbesitzende Sektion müssen sich um den Erhalt des Raumes kümmern. Dazu gehört z.B. die Versorgung mit Brennholz. In der Hütten- und Tarifordnung des ÖAV sind die Winterraumtarife festgelegt. Die Obergrenze für Erwachsene liegt bei 13,00 €, für Junioren bei 10,00 € und für Jugend bei 6,50 €. Wie erwähnt, befindet sich in den meisten Winterräumen eine kleine Kasse, in die der Betrag einzuzahlen ist. Sollte man das nötige Kleingeld unpassend oder nicht zur Hand haben, ist es oft möglich den Betrag nachträglich zu überweisen. Die Sektion der Hütte gibt Auskunft über die Bankverbindung. Winterräume funktionieren auf Vertrauensbasis - eine Kontrolle ist hier nicht möglich, bitte missbraucht das Vertrauen der Betreiber nicht. Was ist ein Winterraum nicht? Ein Winterraum ist keine Privatdisco, in der ungehemmt gefeiert werden kann. Auch ist er keine Unterkunft auf lange Zeit, um das Eremitenleben zu genießen. Er dient ausschließlich als Schutz- Unterkunft für Bergsteiger auf geplanten Touren oder in Notfällen. Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
Richtig anfeuern Ist man am vorerst kalten Winterraum angekommen, möchtet ihr sicherlich, nachdem eure Sachen verstaut sind, ein Feuer machen. Achte darauf, das Feuer nicht im Backrohr oder Rauchabzug zu entfachen. Die Graphik (siehe unten) zeigt anschaulich, welche Schritte beachtet werden müssen. Das benötigte Brennholz sollte vorhanden sein. Um den Holzbestand zu schonen, verwandelt den Winterraum bitte nicht in eine finnische Sauna. Wenn das Brennholz zu Neige geht, kontaktiert den Hüttenwirt rechtzeitig und verheizt kein Inventar! Winterraum Rifugio Vittorio Emanuele II, Aostatal Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
Life Hacks • Fließendes Wasser gibt es natürlich in keinem Winterraum. Bleibt also nur das Schneeschmelzen zum Kochen, die Schneedusche für die Körperreinigung und ein gutes Deo - den anderen zuliebe. Beim Schneeschmelzen beachten: „Don’t eat yellow snow!“ • Eigenes Klopapier mitnehmen, empfiehlt sich. Sparsam verwenden und Geschäft bitte nicht unmittelbar vor der Hütte verrichten. • Ein Feuerzeug, leichtes Campinggeschirr und - wie eingangs erwähnt - ein kleiner Gaskocher sind Garanten für ein warmes Essen, falls die Kochausstattung unvorhergesehen spartanisch aussieht oder während der Saison Beine bekommen hat. • Steckdosen gibt es im Winterraum sehr selten, das ist wahrscheinlich keine Überraschung und das Mitnehmen einer Power Bank möglicherweise kein Fehler. Da sich bekanntlich so manche Telefone bei Kälte schnell verabschieden, kann eine Power Bank durchaus von Nutzen sein. • Bargeld für die Hüttenkassa bitte nicht vergessen. Manchmal gibt es aber auch schon Erlagscheine, damit man im Fall im Nachhinein Überweisen kann. • Das richtige Bedienen des Holzofens ist wichtig, damit der Winterraum oder im worst case die ganze Hütte nicht abbrennt, der Hüttenwirt nicht verzweifelt und man nicht den ganzen Sauerstoff verbrennt und im schlechtesten Fall nicht mehr aufwacht (Kohlenmonoxid-Vergiftung!). Sollte der Ofen gar nicht ziehen, kann es an der geschlossenen Kaminklappe liegen oder daran, dass man das Feuer im Backrohr entfacht hat. No Go`s • Das Inventar verheizen, wenn das Brennholz zur Neige gegangen ist • Einheizen im Backrohr oder im Rauchabzug statt im Ofenloch • Aufgebrochene und gestohlene Hüttenkassen (kommt leider immer wieder vor) • Müll für den Room Service oder die Mäuse stehen lassen. Deshalb - was ihr mit raufnehmt, muss mit euch auch wieder runter. Gern auch mal was von jemand anderem mitnehmen, falls es oben „vergessen“ wurde. • Sich im Vorraum erleichtern • Decken und Töpfe als Souvenirs mitnehmen • Aus dem Winterraum eine Sauna machen • Hüttenfenster einschlagen und einbrechen (Sollte man tatsächlich in eine Notsituation geraten, bitte den Schaden melden und dafür auch aufkommen). Checkliste für den Aufbruch Nachdem ihr einen gemütlichen Abend und eine hoffentlich erholsame Nacht genossen habt, ist es Zeit den Winterraum wieder zu verlassen. Auch hier müssen einige Dinge erledigt und beachtet werden - eine kurze Checkliste. Bitte: •räumt die Bettenlager ordentlich auf (Decken zusammenlegen) •zahlt die Übernachtung in die Kasse •spült das benutzte Geschirr •säubert die Stühle, den Tisch und den Boden •schließt alle Fenster (damit die nächsten nicht in einer Schneewechte schlafen müssen) • löscht das Feuer (nicht ausgelöschte Öfen sind Brandursache Nr. 1) • schließt den Winterraum ab • tragt euch im eigenen Interesse ins Hüttenbuch ein Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
• gebt dem Hüttenwart nach eurer Rückkehr eine kurze Meldung zum Zustand des Winterraumes, damit gegebenenfalls Nachschub geliefert, Mängel beseitigt, oder nachfolgende Gäste informieren werden können. Winterraum Eberfeldhütte Auch so könnt ihr einen Winterraum antreffen - falls die obige Checkliste nicht beachtet wird Jeder leistet seinen Beitrag... Zum Ärger der Hüttenwirte und Sektionen werden Winterräume immer wieder unaufgeräumt hinterlassen oder die Beiträge nicht gezahlt. Um dieses Angebot weiterhin aufrecht zu erhalten, ist es wichtig, dass jeder mithilft und seinen Beitrag leistet. Denn die Betreibung der Winterräume ist keine Selbstverständlichkeit und bedeutet für Hüttenwirtsleute als auch Hüttenwarte und hüttenbesitzende Sektionen viel Arbeit. Weil eine Übernachtung im Winterraum aber ein beeindruckendes Erlebnis ist, hoffen wir, dass es noch lange Winterräume gibt, die uns Schutz und Unterschlupf spenden. Und vor allem: genießt eure Tour! Quelle und Bilder: 3D Magazin 04/2018 - Denkraum für die Jugendarbeit, www.alpenverein.de, www.alpenverein.at, www.bergwelten.com Winterraum Martellerhütte Ein facebook-Eintrag vom Hüttenteam der Martellerhütte: Liebe Freunde, wir sind gestern nach der Winterpause wieder auf die Martellerhütte gegangen, um die Hütte für die Sommersaison 2020 in Schuss zu bringen. Wie jeden Winter wird der Winterraum für Wanderer, Skitourengeher und Besucher in der Zeit, wenn die Hütte geschlossen ist offengelassen. Wir richten den Raum her, beheizen ihn den Winter über und bieten Lagerplätze zum Übernachten. Leider mussten wir feststellen, dass es Personen gibt, die keinerlei Respekt haben und die „Freiwillige Spende“-Box im Winterraum aufgebrochen und zerstört haben. Wir finden es bedauerlich und dreist, dass sogar auf 2.610m Spendenboxen aufgebrochen und ausgeräumt werden, dass unsere Arbeit und Mühe die dahinter steckt nicht geschätzt wird. Wir hoffen, dass in Zukunft die neue Box in Ruhe gelassen wird und wir von bösen Überraschungen verschont bleiben. Quelle: facebook, Februar 2020 Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
Wenn Schutzhütten nicht mehr schützen dürfen In Berchtesgaden bleiben Noträume von Berghütten im Winter geschlossen, aus anderen Hütten entfernt der Deutsche Alpenverein Decken. Österreich geht vorerst einen anderen Weg. Man ist sich der besonderen Schutzfunktion der Hütten bewusst, doch die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige, dass eine Umsetzung der aktuellen Vorschriften in diesem Winter nicht möglich sei. Diese Entscheidung des Alpenvereins Berchtesgaden hat vor allem für Tourengeher, aber auch für Wanderer im Spätherbst weitreichende Konsequenzen: Alle Winterräume und Notlager in den Hütten der Sektion bleiben geschlossen. Im „Steinernen Meer“ - zumindest auf deutscher Seite - gibt es nach der Sommersaison keinen geöffneten Schutzraum mehr. Denn: Die Corona-Hygiene- Vorschriften würden keine geplanten Übernachtungen mehr zulassen, ebenso müssten alle Decken, Kissen und das komplette Geschirr entfernt Quelle: DAV Berchtesgaden werden. Somit würden dort nur die Schlaflager verbleiben und es gäbe keine Möglichkeit zu kochen oder die Räume zu beheizen. Die Räume müssten zudem nach jeder Benutzung desinfiziert werden und die Personalien der Gäste registriert werden. Unmöglich durchführbar. Alle Hütten des Deutschen Alpenvereins (DAV), die auf deutschem Boden stehen, entfernen zumindest Decken Kissen und Geschirr, um eine „touristische Nutzung“ nach der Sommersaison unmöglich zu machen. Österreich geht - vorerst - einen anderen Weg. „Bergsteigen und Eigenverantwortung gehören schon immer untrennbar zusammen“, sagt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten und Wege des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV). An diese Eigenverantwortlichkeit der Alpinisten appelliere man auch heuer. Darum gilt in den österreichischen Hütten: weniger Platzkapazitäten, aber geöffnete Winterräume und Notlager. „Ich denke, der Schaden wäre größer, wenn jemand in eine Notlage gerät, vor verschlossenen Türen steht und dann womöglich erfriert“, sagt Kapelari. Kapelari weist aber ausdrücklich darauf hin, dass Winterräume eine Notvorrichtung sind: „Sie sind sehr wichtig, wenn jemand in eine Notlage gerät und wir empfehlen sie weiterhin zu öffnen, aber nicht, um einen Kurzurlaub darin zu verbringen“, sagt er. Ist der Schutzraum ausgelastet, müsse man - vorausgesetzt es liegt kein Notfall vor - eben zurück ins Tal absteigen. „Miteinander reden ist hier das oberste Prinzip“. Quelle und Bilder: www.nachrichten.at, www.dav-berchtesgaden.de Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
Quelle: Fachzeitschrift für Risikomanagement bergundsteigen 98 / Frühling 2017 Comic von Georg Sojer / sojer graphicartoon Ortsgruppe Neuhofen / Krems www.alpenverein.at/linz-neuhofen
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