Aufträge für den Fernunterricht - Zyklus 2 & 3 Sekundarstufe II - JAHRE UNTERWEGS - Bernisches Historisches ...
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Aufträge für den Fernunterricht Zyklus 2 & 3 Sekundarstufe II 7.11.2019 – ZWEI MILLIONEN 28.6.2020 EGS JAHRE UNTERW R OU TE D EP UIS DEUX EN NNEES M ILLION S D’A O M ILLION YEARS omomigrans TW www.bhm.chI h ON THE MOVE
Vorwort Liebe Lehrpersonen Dieses Dossier wurde speziell für den Fernunterricht in Zeiten von Covid-19 konzi- piert. Die interaktiven Arbeitsblätter sind so aufbereitet, dass die Schülerinnen und Schüler sie in Kombination mit den Ausstellungsmedien auf unserer Webseite verwenden können: www.bhm.ch/hm-medien Für alle Aufträge wird ein Computer, Tablet oder Smartphone benötigt. Es gibt zwei verschiedene Leistungsniveaus: Niveau 1 richtet sich an Schulklassen der Zyklen 2 und 3, Niveau 2 ist für Lernende des Zyklus 3 und der Sekundarstufe II gedacht. Die Ergebnissicherung und Auswertung der Aufträge überlassen wir Ihrem indivi- duellen Ermessen als Lehrperson. Ebenso sind die Zeitangaben als Empfehlungen zu verstehen und den Lernumgebungen anpassbar. Bei einigen Aufträgen bietet es sich an, die Ergebnisse in Gruppenchats oder Videokonferenzen zu diskutieren. Gerne verweisen wir auf das umfangreiche «Homo migrans»-Dossier für Lehrper- sonen, das zur Ausstellungseröffnung im November 2019 erschienen ist und Auf- träge beinhaltet, die losgelöst von einem Ausstellungsbesuch funktionieren: www.bhm.ch/homomigrans-bv Wir hoffen, Sie und Ihre Klasse schon bald wieder persönlich im Museum begrüs- sen zu dürfen! Ihr Team Bildung & Vermittlung Bern, im April 2020 Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 2
Aufgabenübersicht Information für Lehrpersonen «Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs» Seite 5 Niveau N1, N2 Zeitbedarf 45 min Zusätzliches Material Video «Prolog: Wie viel Migration steckt in dir?»; Zeichenmaterial Helvetia und die ersten Schweizer Seite 6 Niveau N1 Zeitbedarf 25 min Zusätzliches Material Zeichenmaterial Verfolgt aus Glaubensgründen Seite 7 Niveau N2 Zeitbedarf 30 min Zusätzliches Material Audiobeitrag «Amisches Berndeutsch» Soldaten in fremden Diensten Seite 8 Niveau N1, N2 Zeitbedarf 25 min Zusätzliches Material – Zukunft in der Neuen Welt? Seite 9 Niveau N1 Zeitbedarf 25 min Zusätzliches Material Animationen «Arbeitssuche in Übersee» oder «Frauen in der Fremde» Migrationsspuren auf dem Teller Seite 10 Niveau N1 Zeitbedarf 20 min Zusätzliches Material – Angst vor «Überfremdung» Seite 11 Niveau N2 Zeitbedarf 30 min Zusätzliches Material Video «Die Schwarzenbach-Initiative»; Animation «Familie Micali» Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 3
Aufgabenübersicht Information für Lehrpersonen Die Schweiz heute: Ein- und Auswanderungsland Seite 12 Niveau N1, N2 Zeitbedarf 45 min Zusätzliches Material Videochats Wie viel Migration steckt in dir? Seite 13 Niveau N1, N2 Zeitbedarf 45 min Zusätzliches Material Video «Epilog: DNA-Test zur Ahnenforschung» Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 4
Arbeitsblatt 45' «Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs» Wie viel Migration steckt in uns? Mehr als uns meist bewusst ist. Wenn wir nicht selbst Aus- oder Eingewanderte sind, dann sind es – wenn wir nur weit genug zu- rückgehen in unseren Familiengeschichten – mit Sicherheit unsere Vorfahren. Die Ausstellung spannt einen weiten zeitlichen Bogen von den ersten Menschen in Afrika vor vier Millionen Jahren bis in die Gegenwart in der Schweiz. Ins Gebiet der heutigen Schweiz wandern die ersten Menschen während der Alts- teinzeit ein. Die Siedlungsgeschichte ist eine lange Geschichte des Kommens und Gehens; Migration war und ist der Normalfall. Wie viel Migration steckt wohl in dir? Lies den Einleitungstext zur Ausstellung (oben) und schau dir unter www.bhm.ch/ hm-medien den Film «Prolog: Wie viel Migration steckt in dir?» an. Was für eine Ausstellung erwartest du? Skizziere dazu ein Mindmap mit allem, was dir zum Ausstellungsthema in den Sinn kommt. Entwirf ein passendes Ausstellungsplakat. Du kannst selber wählen, ob du es von Hand zeichnen (analog) oder am Computer gestalten (digital) möchtest. Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 5
Arbeitsblatt 25' Helvetia und die ersten Schweizer Die Helvetier sind in der späten Eisenzeit (450 – 15 v. Chr.) der grösste keltische Stamm in der Schweiz und gelten daher als Vorfahren der heutigen Schweizerinnen und Schweizer. Dass die Helvetier auf dem Gebiet der heutigen Schweiz siedelten, war aber eher Zufall: Eigentlich zogen sie aus dem Norden in Richtung heutiges Frankreich. Auf dem Weg dorthin wurden sie aber von Gaius Julius Cäsar bei der Schlacht bei Bibracte aufgehalten und mussten wieder zurückkehren. Im 19. Jahrhundert greift man auf diese «Urschweizer» zurück. 1848 wird die Schweizer Eidgenossenschaft – die Confoederatio Helvetica – gegründet und mit ihr wird «Helvetia» zum wichtigen Symbol für die Schweiz: Sie soll die Schweiz und ihre Werte verkörpern. Die Helvetia im 19. Jahrhundert: Betrachte das Bild. Recherchiere im Internet weitere Darstellungen der Helvetia. An welchen Merkmalen erkennst du Helvetia? Zähle auf und begründe, warum sie diese Merkmale trägt. Tippe deine Antwort direkt ins Feld © Bernisches Historisches Museum, Bern Wie würde eine heutige Helvetia aussehen? Zeichne sie. Füge auch drei Merkmale ein, die deiner Meinung nach für die Schweiz heute typisch sind. Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 6
Arbeitsblatt 30' Verfolgt aus Glaubensgründen In der Frühen Neuzeit (16.–18. Jahrhundert) gibt es in Europa keine Religionsfreiheit im heutigen Sinn. Andersgläubigen drohen Unterdrückung, Verfolgung und Strafe durch die Obrigkeit. Halten sie an ihrem Glauben fest, bleibt ihnen fast nur die Flucht. Die reformierten Hugenotten sind eine Minderheit im katholischen Frankreich. Frankreich geht gewaltsam gegen die Hugenotten vor. Im 17. Jahrhundert verlassen 150 000 Hugenotten Frankreich, viele in Richtung Schweiz. Die protestantischen Orte der Eidgenossenschaft unterstützen sie. So nimmt der Staat Bern rund 30 000 Geflüchtete auf. Dies entspricht rund einem Viertel seiner Bevölkerung. Die Täufer sind eine andere protestantische Gemeinschaft. Sie fühlen sich nur Gott und der Bibel verpflichtet und praktizieren die Erwachsenentaufe. Militärdienst verweigern sie ebenso, wie auf die Obrigkeit zu schwören. Die Berner Obrigkeit lässt Täufer verfolgen und hinrichten. Viele fliehen in die Niederlande oder nach Nordamerika. Die Amischen, eine Glaubensgemeinschaft in Nordamerika, stammen von Emmentaler Täufern ab. Amische leben ihre religiösen Ideale auch heute noch streng getrennt von der restlichen Gesellschaft. Die Hugenotten waren geschickte Kunsthandwerker. Den Auftrag für diese Tischtapisserie erhielten sie vom Berner Rat. © Bernisches Historisches Museum, Bern Die Berner Herkunft der Amischen kann man bis heute aus ihrer Sprache heraushören, obwohl die meisten von ihnen noch nie ausserhalb der USA waren. Höre dir unter www.bhm.ch/hm-medien den Audiobeitrag «Amisches Berndeutsch» an. Verabredet euch zu zweit oder zu dritt in einem Gruppenchat und lest den Text oben. Diskutiert: Warum wurden die Hugenotten in Bern aufgenommen, während die Täufer verfolgt wurden? Recherchiert in der Schweizerischen Bundesverfassung, wie die Ausübung der Religionen hierzulande geregelt ist. Recherchiert und vergleicht dies mit der Religionspraxis in der Zeit der Reformation. Wer entschied damals darüber, welchen Glauben man ausüben durfte? Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 7
Arbeitsblatt 25' Soldaten in fremden Diensten Zwischen 1500 und 1850 wandern viele junge Männer aus der Schweiz aus. Sie arbeiten für ganz Europa im Kriegsdienst, sind also sogenannte Söldner. Die mili- tärische Auswanderung junger Männer als Söldner in europäischen Armeen ist die wichtigste Migrationsform dieser Zeit. Sie beeinflusst die Gesellschaft, die Kultur und die Politik der Eidgenossenschaft. Einigen Söldnern gelingt es, zu sparen und nach der Heimkehr eine Familie zu gründen oder einen Hof zu übernehmen. Etwa 60 Prozent der Schweizer Söldner kehren aber gar nicht zurück. Sie sterben im Dienst oder bleiben in der Fremde. Verabredet euch zu dritt oder zu viert in einem Gruppenchat und erfindet einen Dialog zu den beiden Bildern. Jede und jeder von euch sollte jeweils eine Person auf dem Bild verkörpern. Haltet das Gespräch als Screenshots fest. Gibt es heute noch Söldner? Recherchiert und diskutiert. © Bernisches Historisches Museum, Bern Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 8
Arbeitsblatt 25' Zukunft in der Neuen Welt? Im 19. Jahrhundert wandern viele Menschen aus der Schweiz aus, da sich bis 1850 die Wohnbevölkerung der Schweiz verdoppelte. Viele Familien haben eine grosse Kinderschar und im Vergleich zu den Jahrhunderten zuvor nimmt die Kindersterb- lichkeit deutlich ab. Armut ist weit verbreitet. Es fehlt an Arbeitsplätzen in Land- wirtschaft und Gewerbe. Die Verschuldung in der Landwirtschaft ist hoch. Zehntausende verarmte Familien und Alleinstehende sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Aber auch bessergestellte Auswanderungswillige suchen dauerhaft oder vorübergehend ihr Glück in Übersee. Erst gegen Ende der 1860er-Jahre schaf- fen der Eisenbahnbau und die Industrialisierung zusätzliche Arbeitsstellen. Suche dir unter www.bhm.ch/hm-medien aus den Animationen «Arbeitssuche in Übersee» oder «Frauen in der Fremde» eine Person aus. Stell dir vor, die Person schreibt während der Reise oder nach ihrer Ankunft einen Brief an ihre Familie, die daheim geblieben ist. Was würde sie berichten? Tippe deine Antwort direkt ins Feld Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 9
Arbeitsblatt 20' Migrationsspuren auf dem Teller Krisen, Unruhen und Konflikte bringen im 20. Jahrhundert Menschen weltweit dazu, zu migrieren. In den 1990er-Jahren zwingen beispielsweise die Kriege in Ex-Jugo- slawien Hunderttausende zur Flucht. Wenn Menschen migrieren, nehmen sie immer auch gewisse Dinge mit. Zum Bei- spiel ihre Traditionen oder Geschichten, aber auch Alltägliches wie Lebensmittel. So ist auch «Ajvar» in die Schweiz gekommen. Diese Spezialität gibt es mittlerwei- le in fast jedem Supermarkt zu kaufen. © Moriz Oberberger Recherchiere im Internet zum Produkt «Ajvar». Finde heraus, wo das Produkt herkommt, wie man es zubereitet (Zutaten) und wie man es isst (Menüvorschlag). Versetze dich in die Rolle des Objekts und lass es sprechen. Schildere seine Lebensgeschichte und Reise in die Schweiz, was es erlebt hat, welchen Menschen es begegnet ist und wie es ihm ergangen ist. Nimm deine Gedanken als Audiobeitrag (Sprachmemo) auf. Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 10
Arbeitsblatt 30' Angst vor «Überfremdung» Ab 1880 gibt es in der Schweiz mehr Einwanderung als Auswanderung. Grosse Bauprojekte und die Industrialisierung ziehen ab Ende des 19. Jahrhunderts aus- ländische Arbeitskräfte an, insbesondere aus Italien. Die italienischen Migranten und Migrantinnen tragen als günstige Arbeitskräfte zum Wirtschaftswachstum und zum Wohlstand der Schweiz bei. Sie werden aber nur zeitlich begrenzt in die Schweiz geholt und dürfen sich nicht dauerhaft nieder- lassen. Weil die Wirtschaft jedoch langfristig auf sie angewiesen ist, werden 1964 die Aufenthaltsbedingungen gelockert. Immer mehr Menschen aus Italien bleiben in der Schweiz. In der Folge steigt die Angst der einheimischen Bevölkerung vor einer «Überfrem- dung». Seit den 1960er-Jahren werden verschiedene politische Initiativen gegen die Einwanderung lanciert. Schau dir unter www.bhm.ch/hm-medien den Film über die Schwarzenbach- Initiative an. Finde heraus, was die Initiative forderte, wie die Abstimmung ausging (ange- nommen/abgelehnt) und was die Initiative mit der heutigen Situation in der Schweiz zu tun hat. Tippe deine Antwort direkt ins Feld Schau dir unter www.bhm.ch/hm-medien die Animation «Familie Micali» an. Überlege dir drei Fragen, die du den Personen gerne stellen würdest. Tippe deine Antwort direkt ins Feld Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 11
Arbeitsblatt 45' Die Schweiz heute: Ein- und Auswanderungsland Mehr als jede zehnte Person mit Schweizer Pass lebt heute im Ausland und viele Einwohner und Einwohnerinnen der Schweiz haben Migrationserfahrung. Der Pass ist nicht mehr alleiniges Merkmal von Zugehörigkeit. Die Videochats unter www.bhm.ch/hm-medien zeigen Interviews mit Personen, die in die Schweiz eingewandert… – Carlos – Oliver – Syam …oder aus der Schweiz ausgewandert sind: – Angela – Martina – Monica Schau dir je einen Videochat von einer eingewanderten und einer ausge- wanderten Person an. Warum sind die Personen migriert? Vergleiche die Gründe der beiden Personen für ihre Ein- oder Auswanderung. Was stellst du fest? Tippe deine Antwort direkt ins Feld Führe ein Interview mit einer Person aus deinem Familien- oder Bekanntenkreis, die ein- oder ausgewandert ist. Bereite dazu eigene Fragen vor und halte ihre Antworten fest. Wie du das Interview führst (persönliches Gespräch, Skype, Chat, E-Mail usw.), darfst du frei wählen. Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 12
Arbeitsblatt 45' Wie viel Migration steckt in dir? Beantworte folgende Fragen: Sind deine Grosseltern migriert? Sind deine Eltern migriert? Bist du migriert? Was stellst du fest? Schau dir unter www.bhm.ch/hm-medien das Video «Epilog: DNA-Test zur Ahnenforschung» an. Was stellst du fest? Schreibe eine kurze Zusammenfassung über den Film (5 – 10 Sätze). Tippe deine Antwort direkt ins Feld Wolltest du auch schon mal mehr über deine Vorfahren erfahren? Erstelle einen Stammbaum deiner Familie, um deine Ahnen zu erforschen. Frage in der Familie und bei Bekannten nach Infos. Hier findest du Vorlagen: https://familiengeschichte-erforschen.blog/2017/04/23/vorlage-ahnentafel/ https://www.kribbelbunt.de/artikel/news/stammbaum-vorlage/ Zusatzaufgabe: Lies folgenden Text: https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/ medizin-und-psychologie/riskante-genetische-spurensuche/story/12579778 Was hältst du von DNA-Tests zur Herkunftsanalyse? Begründe deine Antwort. Nenne je 2 Vor- und Nachteile von DNA-Tests. Würdest du einen solchen Test machen wollen? Begründe deine Antwort. Tippe deine Antwort direkt ins Feld Homo migrans. Zwei Millionen Jahre unterwegs Bernisches Historisches Museum 13
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