AUGEN AUF IM WALD! GEFAHR ERKANNT - GEFAHR GEBANNT! - Waldkinder Minden e.V.
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AUGEN AUF IM WALD! GEFAHR ERKANNT – GEFAHR GEBANNT! sie gerade sitzen, abstreifen und Willkommen Die Zecke saugen sich dann in der Haut Waldfreunde! Großer Grusel, kleines Tier – die fest. Ein Teil von ihnen über- Zecke. Dieses kleine Spinnentier trägt Krankheiten und zwar die mit acht Beinen ist nur steckna- Frühsommer-Meningoezephalitis Der Zimperling delkopfgroß; es wohnt in Boden- (FSME) sowie die Lyme-Borrelio- Auf – euer freund- nähe, nicht höher als 80 cm über se (LB). Wenn ihr sehr häufig Wiedersehen licher Begleiter der Erde. Wenn euch also jemand draußen seid, haben euch eure im Wald! erzählt, dass Zecken von Bäu- Eltern sicher gegen FSME impfen men fallen, dann könnt ihr ruhig lassen. Aber da ist noch diese Hallo, liebe Leute, sagen, dass ihr solche Märchen andere Krankheit, die Borreliose, ich bin der Zimper- nicht glaubt. Auch auf Wiesen, in und gegen die gibt es noch kei- ling, ich wohne im Gärten und in Parkanlagen sind nen Impfstoff, deshalb solltet ihr, Wald und kenne hier Zecken zu Hause. Diese Parasi- besonders beim Streifen durch alle Tiere und Pflan- ten lassen sich häufig im Vorbei- das Unterholz folgendes beach- zen. Deshalb soll ich euch erzäh- gehen von der Pflanze, auf der ten: len, welche Regeln im Wald gel- ten. Genauso wie zu Hause, beim Spielen und beim Lernen, beson- ders auch auf der Straße, muss man auch im Wald auf ein paar Dinge achten, damit der Ausflug hierher nur Freude macht. Natürlich gibt es bei uns im Wald schon lange keine Wölfe und Bären mehr, die euch gefährlich werden könnten. Sogar ich treffe nur noch ganz selten eine unserer Giftschlangen, eine Kreuzotter oder eine Aspisviper, vor denen braucht ihr also wirklich keine Angst zu haben. Auch eine Kreuzspinne habe ich lange nicht mehr gesehen außerdem ist ihr Biss auch nicht schlimmer als ein Wespenstich. Dagegen verbreiten sich kleine Plagegeister in unseren Wäldern. Ich will euch hier die wichtigsten vorstellen und euch ein paar Tipps geben, wie ihr euch vor Hallo Freunde wir gehen in den Wald, da gibt es immer etwas zu ent- ihnen schützen könnt: decken! Augen auf!
Die Tollwut Sicher habt ihr auch schon von der Tollwut gehört. Als ich noch jung war, waren die Füchse in meinem Wald häufig von ihr be- fallen und haben dann, in selte- nen Fälle, auch Menschen oder Hunde gebissen und diese ge- fährliche Krankheit übertragen. Dank der langjährigen Impfaktio- nen mit Ködern spielt sie bei uns so gut wie keine Rolle mehr. Die Kreuzotter ist wie alle Tiere Heute sind die meisten Gebiete zuerst vorsichtig und zieht sich vor tollwutfrei. Trotzdem soll man dem Menschen zurück. keine scheinbar zahmen oder • Feste Schuhe, lange Hosen kranken Wildtiere berühren, bei und langärmelige Oberbeklei- Bissen von verdächtigen Tieren der mir den Appetit auf die ver- dung anziehen. muss man sofort zum Arzt. schiedenen Waldbeeren etwas • Die Kleidung mit insektenab- verdirbt. weisenden Mitteln wie Laven- Dieser Parasit lebt im Dünndarm delduft oder Papas Rasier- des Fuchses und wird mit seinem wasser besprühen. Der Kleine Kot ausgeschieden. Zur Weiter- • Auf hellen Stoffen fallen die Fuchsbandwurm entwicklung benötigt er so ge- Zecken am besten auf. nannte Zwischenwirte, vorzugs- weise Mäuse, die dann wieder Und nach dem Waldspaziergang: vom Fuchs gefressen werden, • Nehmt euch die Zeit und sucht und in dessen Dünndarm können die Haut, auch den Kopf und sich erneut kleine Bandwürmer besonders die Hautfalten ab, entwickeln. Der Kleine Fuchs- ob ihr da so einen Blutsauger bandwurm ist ca. 3–5 mm lang, mitgebracht habt. In diesem sein Kopf ist mit Saugnäpfen und Fall lasst ihn möglichst nahe an Häkchen besetzt, um sich im seinem Kopf mit einer Zecken- Darm zu verankern. In Deutsch- karte oder Zeckenzange aus land gibt es den Kleinen Fuchs- der Apotheke entfernen, ohne bandwurm mit Ausnahme von ihn zu quetschen! Sachsen in jedem Bundesland. • Keinesfalls darf die Zecke mit Gelegentlich sind auch Hunde Öl oder Klebstoff beträufelt So kann der Kleine Fuchsband- und Katzen vom Kleinen Fuchs- werden. wurm zum Menschen kommen. bandwurm befallen, zufällig kann • Merkt euch das Datum des sich auch der Mensch infizieren, Zeckenbisses und beobachtet was allerdings sehr selten vor- die Stelle noch ein paar Tage, Es gibt seit einiger Zeit immer mehr Füchse hier im Wald und kommt. und wenn ihr glaubt, da ist etwas nicht in Ordnung, dann diese zunehmend auch in der Nähe von Dörfern und am Stadt- Was tun um sich vor der Gefahr geht zum Arzt, der behandelt einer Erkrankung zu schützen? euch und alles wird wieder gut. rand. Eigentlich mag ich sie ja gerne, diese schönen schlauen • Waldfrüchte (Beeren und Pil- Tiere, wenn da nur nicht der ze), auch aus Freilandkulturen Kleine Fuchsbandwurm wäre, immer gut abwaschen, noch besser auf Temperaturen über 60° erhitzen. • Tiefgefrieren oder das Einlegen in Alkohol ist unwirksam. • Nach Wald-, Garten oder Feld- arbeiten die Hände gründlich waschen. Mit der sogenannten Zeckenkarte ist eine Zecke schnell und richtig • Hunde und Katzen regelmäßig von der Haut entfernt. entwurmen.
Giftige Pflanzen Um giftige Pflanzen erkennen zu können, solltet ihr ein Bestim- mungsbuch benutzen. Von Bee- ren und Pilzen, die ihr nicht kennt, lasst ihr am besten die Finger. Einen unbekannten Pilz aber bitte nicht umtreten, vielleicht ist er für einen kundigen Pilzsammler eine Delikatesse oder eine wertvolle Nahrung für die Waldtiere. Schmerzen durch Pflanzen kön- nen auch äußerlich entstehen: Wer kennt nicht das unangeneh- me Brennen der Brennnessel! Fliegende Plagegeister Der Riesen-Bärenklau, der sich In unseren Wäldern haben auch in den letzten Jahren mehr und eine Unmenge von verschiede- mehr ausbreitet und mit seiner nen stechenden und saugen- imposanten Größe immer wieder Auch die giftige Einbeere ist, wie den Insekten ihre Heimat. Die lockt, kann durch seinen giftigen viele Früchte im Wald, verlockend meisten von ihnen sind für den Zellsaft in der Verbindung mit Aber nur die genießbaren Früchte Menschen nur unangenehm. Sonnenlicht Schwellungen und dürft ihr sammeln. Aber vor juckenden Stichen kann Verbrennungen verursachen. man sich schützen. In feuchter Umgebung oder an besonders Was ist im Fall einer Vergiftung zu • Auf keinen Fall Milch geben sonnigen Plätzen halten sich die tun? und nicht zum Erbrechen brin- Insekten am liebsten auf. • Ruhe bewahren und ärztlichen gen. Besondere Vorsicht ist auch in Rat einholen. • Bei Hautkontakt mit giftigen der Nähe von Tothölzern und • Dem oder der Betroffenen Pflanzen die betroffenen Stel- abgestorbenen Baumstümpfen Saft, Wasser oder Tee geben. len mit Wasser abspülen. geboten. Hier könnte ein Wespenschwarm Quartier bezo- gen haben. Bohrt also nicht mit Tannenzapfen oder Ästen in irgendwelchen geheimnisvollen Öffnungen herum, und gebt acht, wenn ihr esst und trinkt. Denkt daran, auch den Insekten schmeckt eure Brotzeit. Die wichtigste Maßnahme ist, wie so oft: Ruhe bewahren und die Tiere nicht durch hastige Bewegungen noch aggressiver machen. Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, ein passender Name, wie der Größenvergleich zeigt.
Holzlager im Wald Beim Herumtoben im Wald macht es ganz besonderen Spaß auf aufgeschichtete Holzstämme, den sogenannten Holzpolter, zu klettern. Solch ein „Gebäude“ ist jedoch nicht stabil. Leicht können ein oder mehrere Stämme weg- rollen und aus dem lustigen Spiel wird ein tragischer Unfall. So ein Baumstamm kann so schwer sein wie ein Auto, und wie sieht wohl ein Fuß oder Bein aus, über den ein solches Gewicht hinweg- gerollt ist? Morsche Äste können schon bei Die Holzpolter sehen wie ein Spielplatz aus, sind aber sehr gefährlich, das einer kleinen Berührung vom merkt auch unser Zimperling. Baum abbrechen und den darun- ter stehenden Waldbesucher empfindlich verletzen. Wenn ihr Aber ihr wisst es ja schon: Im Augen auf – wild über den wurzelreichen Straßenverkehr, auf dem Spiel- auch für das Schöne! platz, in der Schule, bei der Arbeit Waldboden rennt, könnt ihr euch schnell ein aufgeschlagenes Knie Hoffentlich habe ich euch jetzt und in der Freizeit, überall ist eure holen. keine Angst vor dem Wald Aufmerksamkeit und Achtsam- gemacht, das täte mir sehr leid, keit zur Vermeidung von Unfällen denn hier ist es wunderschön, und Schäden erforderlich, auch Willkommenman kann Tiere und Pflanzen im Wald! beobachten Waldfreun und auch lustige In diesem Sinn, der Zimperling! de! – Auf Wiedersehen, bis bald in Spiele machen. meinem Wald. Auf Wiedersehen im Wald! Mehr zum Wald: www.sdw.de Das Merkblatt kann bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, LV Bayern e.V. Ludwigstraße 2, 80539 München zum Preis von 0,25 € p. Stück (Mengenrabatt möglich) zuzüglich Porto bestellt werden; s. Impressum: Post, Mail, Fax. Für bayerische Schulen gilt eine Sonderregelung. Impressum Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Bayern e.V., 1. Vorsitzender: Eugen Frhr. von Redwitz; Ludwigstraße 2, 80539 München, Tel.: 0 89 / 28 43 94; Fax.: 0 89 / 28 19 64; E-Mail: sdwbayern@t-online.de; Internet: www.sdw.de Verantwortlich: Lothar Gössinger, Geschäftsführer © 2005 Text: Friederike Wittmann Bilder: Bilder: Manfred Wolf, Fostdirektion Niederbayern-Oberpfalz; Othmar Kipfer, Breitenbrunn; „Zimperling im Wurzelschloß“, Literaria Verlag, Wien, 1948 z.T. verändert; Zeckenkarte, WEPA, Hillscheid; verschiedene Internet-Quellen.
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