Ausgeschriebene Masterarbeiten am Lehrstuhl Organisations- und Personalpsychologie im Wintersemester 2020/21
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Universität Rostock Lehrstuhl ABWL: Organisations- und Personalpsychologie Ausgeschriebene Masterarbeiten am Lehrstuhl Organisations- und Personalpsychologie im Wintersemester 2020/21 Thema 1: Effekte der Anwendung psychologischer Auswahltests im Internet ohne Aufsicht: Eine quantitative Übersicht (Englisch: Effects of unproctored internet testing for selection: A quantitative review.) Psychologische Testverfahren werden aus Gründen der Testökonomie zunehmend online angewandt. Da eine reguläre Beaufsichtigung unter diesen Bedingungen meist nicht möglich ist, stellt sich die Frage der Vergleichbarkeit mit beaufsichtigter Testung, insbesondere wenn an das Testergebnis wichtige Konsequenzen (wie z.B. die Vergabe von Arbeits-, aber auch Studienplätzen) geknüpft sind. In der Berufseignungsdiagnostik wird dieses Problem schon seit längerem diskutiert (z.B. Tippins et al., 2006). Inzwischen beschäftigen sich zahlreiche empirische Arbeiten damit, wie sich das Fehlen der Beaufsichtigung auf Gütekriterien der eingesetzten Verfahren (bspw. die prognostische Validität) auswirkt. In der Arbeit soll diese Literatur systematisch gesammelt und, soweit möglich und sinnvoll, mittels metaanalytischer Methoden quantitativ zusammengefasst werden. Dies erfordert zunächst eine gründliche Recherche der einschlägigen Literatur, anschließend die Entwicklung eines Kategoriensystems sinnvoller Moderatorvariablen (z.B. berufliches vs. akademisches Setting, Leistungs- vs. Persönlichkeitstests, etc.) und die entsprechenden metaanalytischen Berechnungen. Die Erhebung eigener Daten ist dagegen nicht erforderlich. Zitierte Literatur: Tippins, N. T., Beaty, J., Drasgow, F., Gibson, W. M., Pearlman, K., Segall, D., & Shepherd, W. (2006). Unproctored Internet testing in employment settings. Personnel Psychology, 59, 189–225. DOI: 10.1111/j.1744-6570.2006.00909.x
Universität Rostock Lehrstuhl ABWL: Organisations- und Personalpsychologie Thema 2: Organisationsbezogener Selbstwert und Transformationale Führung als Teamressourcen: eine Analyse im Job-Demands-Resources-Modell Englisch: Organizational Self-esteem and Transformational Leadership as Team Resources: an Analysis in the Job Demands Resources Model Ziel der ausgeschriebenen Masterarbeit ist die Untersuchung der teambezogenen Wirkung des kollektiven Organisationsbezogenen Selbstwertes und der Transformationalen Führung auf Gruppenebene auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Mitarbeitern auf Individualebene. Da die heutige Arbeitswelt von komplexen Arbeitsaufgaben und organisationalen Veränderungen geprägt ist, gewinnen zur Bewältigung eben dieser Anforderungen personale und soziale Ressourcen immer mehr an Bedeutung. Im Sinne eines kollektiven Verständnisses können die genannten Ressourcen auch auf Gruppenebene eine Wirkung auf Gesundheits- und Wohlbefindensindikatoren haben. Im Hinblick auf die inkonsistenten Befunde zur Moderatorwirkung von dem Organisationsbezogenen Selbstwert im JDR- Modell (Jex und Elacqua, 1999; Xanthopoulou, Bakker, Demerouti & Schaufeli, 2007) soll in dieser Masterarbeit die Moderatorwirkung von OBSE auf Gruppenebene näher analysiert werden. Des Weiteren zeigen bisherige Befunde auf Individualebene, dass transformationales Führen weniger in einer direkten Wirkungsbeziehung zu Mitarbeitergesundheitsindikatoren steht, sondern als Moderator Einfluss nimmt. Ob diese Wirkung auch auf Gruppenebene bestätigt werden kann, wurde bisher empirisch kaum überprüft. Bei der ausgeschriebenen Masterarbeit wird vorausgesetzt, dass der/die Studierende sich selbstständig eine für die Untersuchung geeignete Stichprobe, respektive sich selbstständig ein Unternehmen zur Befragung generiert, Daten erhebt und diese in mit angemessenen Methoden (Mehrebenenanalyse) auswertet. Mitarbeiter (auf Individualebene) sind in Abteilungen/Teams (Gruppenebene) „geschachtelt“, so dass Wohlbefindens- und Gesundheitsindikatoren auch als Funktion von Einflüssen auf Gruppenebene analysiert werden sollten. Zitierte Literatur: Jex, S. M. & Elacqua, T. C. (1999). Self-esteem as a moderator: A comparison of global and organization- based measures. Journal of Occupational and Organizational Psychology, 72, 71-81. Xanthopoulou, D., Bakker, A. B., Demerouti, E. & Schaufeli, W. B. (2007). The role of personal resources in the job demands-resources model. International Journal of Stress Management, 14, 121-141.
Universität Rostock Lehrstuhl ABWL: Organisations- und Personalpsychologie Thema 3: Können transformational Führende personale Ressourcenentwicklung in Gang setzen? Eine Analyse der Wirkbeziehungen zwischen Transformationaler Führung und Organisationsbezogenem Selbstwert Englisch: Can Transformational Leadership Initiate the Development of Personal Resources? An Analysis of the Relationship between Transformational Leadership and Organizational Self- esteem Ziel der ausgeschriebenen Masterarbeit ist die Untersuchung der direkten und indirekten Wirkung der Transformationalen Führung auf den Organisationsbezogenen Selbstwert als personale Ressource. Nach Pierce und Gardner (2004) entsteht der Organisationsbezogene Selbstwert über bereitgestellte Arbeitsressourcen, über positive Erfahrungen des eigenen Erfolgs und Botschaften, die sich auf das Selbst eines Mitarbeiters beziehen und die von Personen, welche die Arbeit bewerten, übermittelt werden. Der direkten Führungskraft kommt dabei eine besondere Rolle zu, da von ihr erwartet wird, dass sie gerade in der heutigen Arbeitswelt, die von organisationalen Veränderungen geprägt ist, informierend und motivierend tätig ist. Ziel dieser empirischen Arbeit ist es nun, theoriegeleitet Hypothesen abzuleiten und die Wirkbeziehung zwischen Transformationaler Führung und Organisationsbezogenem Selbstwert zu analysieren. Dabei wird vorausgesetzt, dass der/die Studierende sich z.B. in eine Online- Befragungssoftware einarbeitet (hier gibt es mehrere Möglichkeiten: Online-Umfrage, schriftliche Paper- Pencil-Umfrage), Daten erhebt und diese mit angemessenen Methoden auswertet. Zitierte Literatur: Pierce, J. L. & Gardner, D. G. (2004). Self-Esteem Within the Work and Organizational Context: A Review of the Organization-Based Self-Esteem Literature. Journal of Management, 30, 591-622.
Universität Rostock Lehrstuhl ABWL: Organisations- und Personalpsychologie Thema 4: Eine Taxonomie von Erholungsaktivitäten Englisch: A taxonomy of recovery activities Eine zentrale Frage der Forschung zu Erholung von der Arbeit ist, welche Aktivitäten oder Erfahrungen in der Freizeit dazu beitragen, dass Personen verlorengegangene Ressourcen wiederherstellen. Newman und Kollegen (Newman et al., 2014) führen im DRAMMA-Modell verschiedene Faktoren zusammen, die sich in der Literatur als erholungsförderlich erwiesen haben. Dabei steht das Akronym für Detachment, Relaxation, Autonomy, Mastery experiences, Meaning und Affiliation als Abstand gewinnen, entspannen, selbstbestimmt sein, Herausforderungen bewältigen, Sinn erleben und anderen nahe sein. In einer Befragungsstudie wurden Personen gefragt, bei welchen Aktivitäten sie sich erholen. Aus dieser Studie ergeben sich mehrere hundert Nennungen von Aktivitäten. Zielstellung der ausgeschriebenen Masterarbeit mit qualitativem Schwerpunkt ist es, die Literatur zum Thema Erholungsaktivitäten und angrenzenden Konzepten aufzuarbeiten. Ausgehend von den Aktivitäten aus der oben genannten Studie soll eine Taxonomie von Erholungsaktivitäten entwickelt werden. Als methodischer Ansatz ist Concept Mapping naheliegend. Concept Mapping ermöglicht das Bilden thematischer Cluster auf Grundlage der Ähnlichkeit genannter Begriffe. Dabei werden Elemente der Inhaltsanalyse und Techniken der Clusteranalyse kombiniert (Jackson & Trochim, 2002). Schwerpunkt der Arbeit soll insbesondere ein Abgleich zwischen den Clustern aus dem Concept Mapping und den Kategorien des DRAMMA-Modells sein. Die Grundfrage ist dabei: Inwieweit decken sich subjektive Theorien zur Erholung und die Annahmen des DRAMMA-Modells und welche Komponenten sollten ggf. ergänzt werden? Als Unterstützung steht eine thematisch ähnlich gelagerte Masterarbeit zur Verfügung. Zitierte Literatur: Jackson, K. M., & Trochim, W. M. K. (2002). Concept mapping as an alternative approach for the analysis of open-ended survey responses. Organizational Research Methods, 5(4), 307–336. https://doi.org/10.1177/109442802237114 Newman, D. B., Tay, L., & Diener, E. (2014). Leisure and subjective well-being: A model of psychological mechanisms as mediating factors. Journal of Happiness Studies, 15(3), 555–578. https://doi.org/10.1007/s10902-013-9435-x
Universität Rostock Lehrstuhl ABWL: Organisations- und Personalpsychologie Thema 5: Sagt ein Bild wirklich mehr als tausend Worte? Ein empirischer Vergleich von Piktogramm-Skalen psychologischer Konstrukte Englisch: Is a picture really worth a thousand words? An empirical comparison of pictorial scales of psychological constructs Fragebögen bestehen typischerweise aus einer Liste von Aussagen. Anhand der Zustimmung zu diesen verbalen Aussagen werden psychologische Merkmale wie z.B. die Arbeitszufriedenheit einer Person erschlossen. Eine Alternative dazu stellen Piktogramm-Skalen dar, die anstelle verbaler Inhalte auf Bilder setzen und z.B. die Arbeitszufriedenheit anhand von Smileys von höchst unzufrieden bis höchst zufrieden erfassen. Piktogramm-Skalen haben den Vorteil, dass sie wesentlich weniger Zeit in Anspruch nehmen und häufig trotzdem exakt das messen, was auch die verbalen Skalen erfassen. In der Regel wird den Piktogramm-Skalen eine kurze Frage vorangestellt (z.B. Alles in allem, wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit?) In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welchen Einfluss die Bilder haben und inwieweit sie notwendig sind, um gute Messergebnisse zu erzielen. Zielstellung der ausgeschriebenen Masterarbeit ist es die Literatur zu Single-Item-Skalen (Skalen, die lediglich aus einer Frage/Aussage bestehen) und insbesondere zu Piktogramm-Skalen aufzuarbeiten. Ausgehend hiervon soll experimentell untersucht werden, ob und wie sich die Piktogramm-Skalen mit und ohne Einblendung von Bildern unterscheiden. Dazu sollen empirische Daten im Rahmen einer kurzen Befragungsstudie gesammelt und mittels quantitativer Methoden (z.B. Varianzanalysen) ausgewertet werden. Die Grundfrage ist dabei: Wie verändern Piktogramme in einer Frage die Urteile und unter welchen Umständen sind Piktogramm-Skalen besser oder schlechter als (rein verbale) Single-Item- Skalen.
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