Auswertung A07: Maxwellsches Rad - zum Seminarversuch Alexander FufaeV Partner: Jule Heier Gruppe 334 - Universaldenker
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Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 Einleitung Beim Experiment mit dem Maxwellschen Rad werden Translations- und Rotationsbewegung untersucht. Dazu benötigt man ein wenig Grundlagenwissen: Welche Größen beschreiben die Rotationsbewegung? Formelzeichen Größe Einheit Entsprechung in der Translationsbewegung Winkel Strecke Winkelgeschwindigkeit Geschwindigkeit Winkelbeschleunigung Beschleunigung Drehmoment Kraft Trägheitsmoment Masse Drehimpuls (Linear-)Impuls Was ist... … Trägheitsmoment? - „Widerstand“ eines Körpers gegen eine Änderung seiner Rotationsbewegung - Tensor, falls Berechnung für beliebige Achsen notwendig ist … Drehmoment? - „Kraft“: bewirkt eine Beschleunigung der Drehbewegung - Es gilt das Hebelarm-Gesetz: - Für praktische Zwecke: Drei-Finger Regel, Korkenzieher-Regel können verwendet werden, um seine Richtung zu bestimmen … Drehimpuls? - „Schwung“ einer Drehung Zusammenhänge/Formeln: ; ; ; Was besagt der Satz von Steiner? Damit kann man aus einem bekannten Trägheitsmoment für eine Achse durch den Schwerpunkt das Trägheitsmoment für eine parallel dazu verschobene Achse berechnen: Wie lautet der Energieerhaltungssatz für Rotationsbewegungen ? Die Gesamtenergie setzt sich zusammen aus der potentiellen, kinetischen und Rotationsenergie und bleibt erhalten: 2
Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 Aufgaben zur Vorbereitung (A1) Kreisbogen der Rotationsbewegung entspricht abgewickeltem Faden und somit der Fallstrecke: (A2) Vektorielles Drehmoment allgemein: In unserem Fall stehen und senkrecht aufeinander: Dabei ist Achsenradius plus die Hälfte der Fadendicke. ist die Masse des Rads (plus Masse des aufgewickelten Fadens, vernachlässigbar). (A3) Trägheitsmoment allgemein für Masseteilchen: Für eine Kreisscheibe mit homogener Massenverteilung und Radius , muss das Integral berechnet werden. Das infinitesimale Massenelement: . Damit folgt für das Trägheitsmoment der Kreisscheibe: Mit folgt: (A4) Mit Satz von Steiner: (A5) Drehmoment allgemein: Für die versetzte Drehachse lautet das Drehmoment dann: (A6) (1) Drehmoment nach der Winkelgeschwindigkeit umstellen: Drehmoment und Trägheitsmoment und die umgestellte Winkelgeschwindigkeit einsetzen in (1): 3
Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 (A7) Nach dem Energieerhaltungssatz bleibt die Gesamtenergie zeitlich erhalten: oder konkreter: Unter der Voraussetzung, dass das Maxwellrad keine Anfangsgeschwindigkeit und –drehung hat und von der Höhe bis zur Höhe fallen gelassen wird, kann die Energieerhaltung folgendermaßen geschrieben werden; wobei ist: Zeitliche Ableitung mithilfe der Kettenregel liefert: Um die Reibungsverluste zu messen, lässt man das Rad wieder nach oben aufrollen und betrachtet die wegen der Reibung kleiner gewordene vom Rad zurückgelegte Höhendifferenz . Nach erneuter Betrachtung der Energieerhaltung stellt man fest, dass die Gesamtenergie kleiner geworden ist; sich also aufgrund der Reibung verändert hat. Um die Reibungsverluste zu kompensieren, zieht man das Rad – sobald es die den Umkehrpunkt erreicht hat – ruckartig wieder nach oben. Durch dieses ruckartiges Hochziehen wird die Rolle am Umkehrpunkt beschleunigt, d.h. zusätzliche kinetische Energie wird zugeführt. Messungen und Auswertung Messungen an den Maxwell-Rädern: Am ersten Rad: 4
Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 Am zweiten Rad: Sonstige Angaben: Messgenauigkeit der Zeitmessgeräte: Die Messgenauigkeit der Fallstrecke schätzen wir wegen grobem Ablesen auf Die Messtabellen zu (M1) finden sich an geeigneter Stelle bei den Auswertungsaufgaben. Auswertung: (E1) Am ersten Maxwell-Rad wurde folgendes gemessen: Nr. Fallstrecke Fallzeit Achsdurchlaufzeit s in m t in s Δt in s 1 0,043 1,037 0,973 1,071 0,983 0,074 0,077 0,069 0,077 2 0,058 1,125 1,099 1,145 1,126 0,067 0,067 0,064 0,067 3 0,092 1,440 1,505 1,167 1,437 0,051 0,053 0,041 0,051 4 0,146 1,773 1,758 1,755 1,779 0,042 0,041 0,041 0,043 5 0,272 2,474 2,411 2,422 2,409 0,029 0,030 0,031 0,031 6 0,394 2,905 3,126 2,906 2,932 0,025 0,026 0,025 0,026 Tabelle 1: Messung der Fallzeit und Achsdurchlaufzeit für verschiedene Fallstrecken am ersten Rad Um die Diagramme erstellen zu können, haben wir dazu jeweils die Mittelwerte der vier Messungen (arithmetisches Mittel) sowie die Unsicherheit mithilfe der Standardabweichung berechnet bzw. bei der Strecke aus den Ablesebedingungen abgeschätzt. Die Geschwindigkeit am Ende des Falls haben wir berechnet mit . Die Unsicherheit der Geschwindigkeit haben wir mithilfe des Gaußschen Fehlerfortpflanzungsgesetzes berechnet: Nr. Mittelwerte Unsicherheiten Geschwindigkeit in s in s u(s) in m u(t) in s u(Δt) in s v in m/s u(v) in m/s 1 1,02 0,074 0,005 0,05 0,004 0,084 0,004 2 1,124 0,0663 0,005 0,019 0,0015 0,0940 0,0018 3 1,39 0,049 0,005 0,15 0,005 0,127 0,014 4 1,766 0,0418 0,005 0,012 0,0010 0,1491 0,0015 5 2,43 0,0303 0,005 0,03 0,0010 0,206 0,003 6 2,97 0,0255 0,005 0,11 0,0006 0,244 0,009 Tabelle 2: Mittelwerte, Unsicherheiten und Geschwindigkeit am ersten Rad Für die linearisierte Darstellung s(t^2) haben wir, da das automatische Skalieren nicht quadratisch ging, auch noch folgende Tabelle angelegt: 5
Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 Nr. Aus den Messungen: Mittelwerte: Unsicherheit: t^2 in s^2 in s^2 ^2 in s^2 u(t^2) in s^2 1 1,075 0,947 1,147 0,966 1,03 1,03 0,09 2 1,266 1,208 1,311 1,268 1,26 1,26 0,04 3 2,074 2,265 1,362 2,065 1,9 1,9 0,4 4 3,144 3,091 3,080 3,165 3,12 3,12 0,04 5 6,121 5,813 5,866 5,803 5,9 5,9 0,15 6 8,439 9,772 8,445 8,597 8,8 8,8 0,6 Tabelle 3: zur Darstellung von s(t^2) Dabei haben wir die Unsicherheit wieder aus der Standardabweichung berechnet. Die zwei verschiedenen Spalten und haben wir angelegt, um zu überprüfen, ob sich signifikante Unterschiede bei den beiden Methoden, den Mittelwert zu bilden, ergeben. Wie man jedoch sieht, unterscheiden sich beide Werte nicht in den geltenden Ziffern. Aus den Daten ergeben sich dann die folgenden Diagramme: 6 Diagramm Diagramm 1 2
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Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 (E2) Die experimentellen Werte für ergeben sich aus den Fit-Parametern in Diagramm 1 und 2: Dabei ist die hier angegebene Unsicherheit die vom Fit-Programm (QTI-Plot) ausgegebene mathematische Unsicherheit. Für die späteren Aufgaben verwenden wir als den Mittelwert der beiden: (E3) Mit den gemessenen Werten für und sowie dem Wert ergibt sich die theoretische Beschleunigung: Dabei haben wir die Unsicherheit wieder mittels Gaußscher Fehlerfortpflanzung berechnet: Wie man sieht, weichen die experimentellen Werte für stark von dem theoretischen Wert ab: Woher diese Abweichung kommt, wird in den nächsten Aufgaben behandelt. (E4) In der Aufgabe wird angenommen, dass klein ist im Vergleich zu und damit eine genäherte Formel für hergeleitet. Dies ist hier auch tatsächlich der Fall. Somit berechnet sich der effektive Radius wie folgt: Der auf diese Weise ermittelte Wert ist etwa doppelt so groß wie der gemessene Wert. Die Abweichung dieser Berechnung vom gemessenen effektiven Radius beträgt: Relativ zur Fadendicke ausgedrückt ist das: 8
Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 Das heißt, die Abweichung des experimentell ermittelten effektiven Radius von dem tatsächlich gemessenen beträgt fast das Fünffache der Fadendicke. (E5) Aus (A3) wissen wir, wie sich das Trägheitsmoment eines Vollzylinders berechnet. Scheibe und Achse sind zylindrische Körper. (Dabei vernachlässigen wir bei der Scheibe das Loch in der Mitte der Scheibe, durch das die Achse führt.) Nehmen wir an, die Dichte und seien gleich. Dann berechnen sich die Trägheitsmomente so: mit Mit den gemessenen Werten für die Dicken und Radien ergibt sich dann: Das Trägheitsmoment der Schwungscheibe ist also sehr viel größer als das der Achse, somit kann das Trägheitsmoment der Achse vernachlässigt werden. Bei den Massen von Scheibe und Achse ist der Unterschied immer noch sehr groß, allerdings hat die Masse der Achse immerhin fast 2 % der Masse der Scheibe aus. Bei einer Gesamtmasse von ergibt das eine Masse der Scheibe von etwa 3,7 Gramm. Natürlich liegt diese Masse weit über der Messungenauigkeit der Waage (0,01 Gramm), und trägt daher auch merkbar zur Messung der Gesamtmasse des Rades bei. Allerdings ist der Fehler, wenn man die Gesamtmasse und Scheibenmasse gleich setzt, prozentual gesehen trotzdem sehr klein (unter 2%), daher denken wir, für unsere Zwecke kann man die Masse der Achse trotzdem noch vernachlässigen. (E6) Für die Erstellung des Plots, der den Verlauf der Energieformen während des Falls zeigt, haben wir die theoretischen Werte für die Beschleunigung und den effektiven Radius verwendet. Dann haben wir mit den bekannten Formeln für potentielle, kinetische und Rotationsenergie die dargestellten Kurven zeichnen lassen. Darin eingesetzt haben wir die aus den Vorbereitungsaufgaben 9
Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 bekannten Beziehungen von und . Alle verwendeten Werte und Formeln sind im Plot angegeben. Diagramm 4: Die verschiedenen Energieformen als Funktion der Zeit Im Plot wird sichtbar, dass fast die komplette potentielle Energie des Rades in Rotationsenergie umgewandelt wird und nur ein Teil in kinetische Energie. Je länger der Fall dauert, desto mehr Energie wird auf diese Weise umgewandelt (stärkerer Abfall der Kurve von ). Der Anstieg der kinetischen Energie - also der Energie, die in der Translationsbewegung steckt – ist im Vergleich so gering, dass er im Plot nicht einmal zu sehen ist. Außerdem wird im Plot sichtbar, dass die Gesamtenergie erhalten ist: Die Summe der drei Energieformen ergibt zu jedem Zeitpunkt denselben Wert (0 Joule, da wir den Bezugspunkt für die potentielle Energie auf den Startpunkt des Falls gelegt haben). (E7) Messungen am zweiten Maxwell-Rad: Nr. Fallstrecke Fallzeit Achsdurchlaufzeit s in m t in s Δt in s 1 0,025 0,733 0,77 0,795 0,789 0,085 0,089 0,085 0,087 2 0,043 1,003 0,987 0,948 0,984 0,067 0,067 0,067 0,066 3 0,088 1,376 1,31 1,253 1,284 0,056 0,056 0,051 0,048 4 0,160 1,828 1,828 1,79 1,761 0,036 0,037 0,037 0,037 5 0,210 2,077 2,076 2,077 2,066 0,033 0,033 0,034 0,033 6 0,262 2,335 2,289 2,31 2,318 0,032 0,031 0,03 0,031 Auf die gleiche Weise wie beim ersten Rad auch, haben wir daraus die Mittelwerte und Unsicherheiten berechnet: 10
Alexander Fufaev Partner: Jule Heier Gruppe 334 Nr. Mittelwerte Unsicherheiten in s in s v in m/s u(s) in m u(t) in s u(Δt) in s u(v) in m/s 1 0,77 0,0865 0,072 0,005 0,03 0,0019 0,003 2 0,98 0,0668 0,093 0,005 0,02 0,0005 0,002 3 1,31 0,053 0,118 0,005 0,05 0,004 0,005 4 1,8 0,0368 0,169 0,005 0,03 0,0005 0,003 5 2,074 0,0333 0,1872 0,005 0,005 0,0005 0,0016 6 2,313 0,0310 0,201 0,005 0,019 0,0008 0,002 Mit QTI-Plot haben wir wieder eine Fit-Analyse für s(t) und v(t) durchgeführt. Dabei erhielten wir folgendes Ergebnis: Fit-Analyse für: s(t) v(t) verwendete Funktion (1/2)*a*t^2 a*t a in m/s^2 9,799e-02 +/- 8,503e-04 9,022e-02 +/- 1,249e-03 R^2 0,999 0,991 Nehmen wir den Mittelwert der beiden Ergebnisse als a, so erhalten wir: Den effektiven Radius sollten wir für das zweite Rad (leider) nicht direkt messen – daher nehmen wir stattdessen einfach den Radius der Achse: Dann ergibt sich für das Trägheitsmoment des zweiten Rades: 11
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