Auswirkungen eines adjustierten Kohleausstiegs auf die Emissionen im deutschen Stromsektor - Analyse für Europe Beyond Coal 22. November 2022
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Auswirkungen eines adjustierten Kohleausstiegs auf die Emissionen im deutschen Stromsektor Analyse für Europe Beyond Coal 22. November 2022 © Aurora Energy Research Ltd.
Executive Projektbeschreibung und Methode ▪ Europe Beyond Coal hat Aurora Energy Research beauftragt, die Auswirkungen eines veränderten Kohleausstiegspfades auf den deutschen Strommarkt im Hinblick auf dessen CO2-Emissionen zu analysieren. Summary Konkret wurden die folgenden Fragestellungen von Aurora adressiert: − Welche Auswirkungen haben die Rückholung von Kohlekraftwerken nach EKBG, die veränderte Ausstiegszeitleiste im rheinischen Braunkohlerevier sowie die beschlossene Verlängerung der Atomkraftwerke1 auf Erzeugung und Emissionen im deutschen Strommarkt? (1/2) − Welche Implikationen bestehen für den Verbrauch von Braunkohle von angeschlossenen Tagebauen der betroffenen Braunkohlenkraftwerke? Welche Implikationen ergeben sich für den Verbrauch von Gas? − Welche Auswirkung hat eine höhere Stromnachfrage aus anderen Sektoren auf die Erreichung der Ziele im deutschen Stromsektor? ▪ Zur Beantwortung der Auswirkungen auf den Strommarkt wurde eine Modellierung des europäischen Strommarktes durchgeführt. Brennstoffpreise und weitere zentrale Annahmen basieren auf Auroras Central-Szenario. Eine fundamentale Modellierung der CO2-Preise, welche sich mit einem veränderten Kohleausstiegspfad vsl. ebenfalls ändern würden, wurde nicht vorgenommen. Für die Beantwortung der Frage nach den Auswirkungen einer höheren Stromnachfrage wurden die Nachfrage für Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen sowie erhöhte Nachfrage aus Haushalten und Industrie aus Auroras Net Zero Szenario verwendet. 1) Im Folgenden wird der Begriff Atomkraft als äquivalent zu Kernenergie verwendet. Quelle: Aurora Energy Research 2
Executive Kernergebnisse ▪ Die Emissionen im deutschen Stromsektor steigen über den Betrachtungszeitraum (2022 bis 2038) durch den adjustierten Ausstiegspfad um 61 Mio. t CO2 an. Summary − Dieser Effekt beschränkt sich auf die kurzfristigen Mehremissionen 2022 bis 2024. Die Rückholung der Kohle- und Ölkraftwerke zur Vorbeugung und Abschwächung einer potentiellen Gasmangellange sowie die Verlängerung der Braunkohlekraftwerke im Rheinland führen zu einem Mehrausstoß von 61 Mio. t CO2. − Durch Mehrverstromung von Kohle und Öl in Deutschland werden europaweit 100 TWh weniger Gas (2/2) verstromt, dem Emissionsanstieg in Deutschland stehen Einsparungen von 26 Mio. t CO2 im restlichen Europa zwischen 2022 und 2030 gegenüber. Europaweit steigen die Emissionen um 35 Mio. t CO2 an. − Die Emissionen im deutschen Stromsektor1 betragen 2030 in beiden Szenarien 110 Mio. t CO2, was unter dem von Aurora umgerechneten Sektorziel für den Stromsektor in 2030 von 118 Mio. t CO2 liegt. Unter Annahme einer linearen Reduktion der Ziele im Stromsektor (256 Mio. t CO2 in 2022, 118 Mio. t CO2 in 2030) liegt das Szenario mit adjustiertem Ausstieg 164 Mio. t CO2 über einem Emissionsbudget für diesen Zeitraum. − Unter den ökonomischen Rahmenbedingungen des Central-Szenarios erwarten wir keine Verstromung der Braunkohle nach 2030, da diese unprofitabel wäre. Dies ist vor allem durch die graduelle Normalisierung der Gaspreise sowie durch steigende Preise im europäischen Emissionshandel bedingt. Daher hat das Vorziehen des Kohleausstieges im rheinischen Revier von 2038 auf 2030 in unserer Modellierung keinen Effekt, es gibt keine emissionsmindernde Wirkung. ▪ Auch in einem Szenario mit höherer Nachfrage (+25 TWh in 2030) werden die Ziele im deutschen Stromsektor in 2030 gerade noch erreicht, liegen aber mit 116 Mio. t CO2 nur noch knapp unter dem Zielwert für 2030. Durch die höhere Nachfrage findet Mehrproduktion von Stein- und Braunkohlekraftwerken v.a. vor 2028 statt, später durch die Normalisierung des Gaspreises v.a. von Gaskraftwerken. − Der Nachfrageanstieg verursacht kumulierte Mehremissionen von 25 Mio. t CO2 gegenüber einem Szenario mit niedrigerer Nachfrage zwischen 2022 und 2030. Das Szenario liegt um 189 Mio. t CO2 über einem Emissionsbudget für den Strommarkt im Zeitraum 2022 bis 2030. 1) Weicht von Definition der Energiewirtschaft laut Umweltbundesamt ab, aus Kombination der Ziele aus Energiewirtschaft und Industrie ermittelt. Siehe dafür Folie 22. Quelle: Aurora Energy Research 3
Agenda I. Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad II. Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades III. Auswirkungen einer erhöhten Stromnachfrage IV. Kernannahmen zur Modellierung V. Appendix 4
I Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad Anhand drei Szenarien hat Aurora die Auswirkungen eines veränderten Kohle- ausstiegspfades auf die Emissionsziele im Stromsektor ausgewertet Szenario 1: Basis-Szenario Szenario 2: Adjustierter Ausstieg Szenario 3: Elektrifizierung ▪ Keine Berücksichtigung der Maßnahmen zu ▪ Berücksichtigung der Maßnahmen zu Stein-, ▪ Berücksichtigung der Maßnahmen zu Stein-, Stein-, Braunkohle und Atomkapazitäten im Braunkohle und Atomkapazitäten im deutschen Braunkohle und Atomkapazitäten im deutschen deutschen Strommarkt Strommarkt Strommarkt und höhere Stromnachfrage Gemeinsamkeiten ▪ Basierend auf Aurora Central-Szenario: − EE-Ausbau (in 2030: 155 GW Solar, 25 GW Wind auf See, 83 GW Wind an Land) − Brennstoffpreise (v.a. bei CO2-Preisen stellt dies eine auf Grund der Zeitleiste notwendige Vereinfachung dar, welche wir hervorheben werden) ▪ Kohleausstiegszeitleiste: − Spätester Ausstieg der Kohlekraftwerke nach KVBG1 − Frühere Stilllegung basierend auf Barwerten möglich Unterschiede ▪ Ohne Verlängerung Atomkraftwerke ▪ Inklusive Verlängerung Atomkraftwerke bis Mitte April 2023 ▪ Ohne Rückholung Kohlekapazitäten („EKBG“) ▪ Inklusive Rückholung Kohlekapazitäten („EKBG“) ▪ Ohne adjustierten BK-Ausstieg im rheinischen ▪ Inklusive adjustiertem BK-Ausstieg im rheinischen Revier Revier ▪ Stromnachfrage basierend auf Aurora Central ▪ Höhere Stromnachfrage (Basisnachfrage, Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen) 1) Bzw. für betroffene Kraftwerke in Szenarien 2 und 3 gemäß EKBG oder adjustiertem Braunkohleausstieg im Rheinland. Quelle: Aurora Energy Research 5
I Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad Im Basis-Szenario bestimmt der KVBG-Kohleausstiegspfad den spätmöglichsten Schließungszeitpunkt Kohleausstiegsgesetz (KVBG) Auswirkungen auf die Modellierung von Aurora ▪ Da Braun- und Steinkohle die emissionsintensivsten Brennstoffe im ▪ Der Ausstiegspfad des KVBG gibt im Basis-Szenario die längst mögliche Stromsektor sind, die im großen Maßstab verwendet werden, hat die Laufzeit er Kohlekraftwerke vor Bundesregierung mit dem KVBG den Ausstieg aus der Kohle festgelegt ▪ Frühere Schließungen basierend auf Barwerten der Kraftwerke sind jedoch ▪ Das Gesetz sieht vor, dass die letzten Kohlekraftwerke spätestens Ende möglich (s. Folie 11) 20381 schließen. Zwischenziele sind Die neue Bundesregierung visiert einen ▪ Der Ausstiegspfad nach dem KVBG berücksichtigt noch nicht die − 30 GW bis 2022 und Kohleausstieg bis 2030 an. Diese Änderungen durch das EKGB und die adjustierte Zeitleiste im rheinischen Ankündigung wurde allerdings noch nicht Revier, die in den Szenarien „Adjustierter Ausstieg“ und „Elektrifizierung“ − 17 GW bis 2030 in Maßnahmen umgesetzt. berücksichtigt sind Installierte Kohlekapazität in Deutschland (offizieller Ausstiegspfad, Stand: 2020)2 GW 30 30 27 26 25 24 24 15 21 20 20 15 15 17 17 14 14 15 15 13 12 13 9 9 11 10 9 8 15 9 6 6 6 12 11 9 5 10 10 8 8 8 8 8 6 4 6 6 6 0 0 2 0 0 0 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2034 2036 2038 Steinkohle Braunkohle 1) Die Bundesregierung sieht Revisionsprozesse in 2026, 2029 und 2032 vor um gegebenenfalls einen schnelleren Kohleausstieg (bis 2035) festzulegen. 2) Kapazitäten beziehen sich auf das jeweilige Jahresende gemäß Infografiken des BMU. Bei allen weiteren Grafiken beziehen sich die Kapazitäten auf den Jahresanfang. Quellen: Aurora Energy Research, KVBG, BMUV 6
I Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad Durch das EKBG soll der Gasverbrauch reduziert werden, indem Kohle- und Ölkapazitäten verlängert bzw. zurück an den Markt geholt werden Die Gasversorgung Deutschlands ist bedroht Das EKBG1 sieht kurzfristig erhebliche Eingriffe Mehr als 4,5 von 10 GW der von der Regierung vorgesehenen und erfordert eine politische Reaktion in den deutschen Strommarkt vor zusätzlichen Kapazität sind bereits wieder am Markt3 Der russische Einmarsch in der Ukraine hat zu Stein-, Braunkohle- und Ölkraftwerke aus Kraftwerke, die nach dem EKBG wieder hochgefahren werden: mehreren Stressfaktoren für die Reserven2 werden reaktiviert, sowie Gasversorgung Deutschlands geführt... geplante Stilllegungen aufgeschoben Kraftwerksname Brennstoff Kapazität Schon und -block (MW) hochgefahren?3 ▪ … eine starke Erhöhung der Gaspreise ▪ Teilnahme am Großhandelsmarkt bis 31. März 2024 möglich (für Braunkohlekraftwerke nur bis Jänschwalde E, F Braunkohle 930 ▪ … keine Gasimporte durch die Jamal- 30. Juni 2023) – unter der Bedingung, dass im Heyden 4 Steinkohle 875 Pipeline Rahmen des "Gasnotstandsplans" Alarm- oder ▪ …eine Reduktion der Gaszufuhren durch Bexbach Steinkohle 726 Notfallstufe ausgerufen wird Nord Stream 1 und schließlich den Bergkamen Steinkohle 717 ▪ Erwartete zusätzliche Kapazität von maximal 10 Lieferstopp Ende August GW, davon 8 GW Kohlekraftwerke und 2 GW Mehrum Steinkohle 690 Ölkraftwerke Weiher Steinkohle 656 ✗ Die Bundesregierung versucht auf diese Niederaußem E, F Braunkohle 594 Stressfaktoren mit verschiedenen Gaskraftwerke sind in ihrer Teilnahme am Maßnahmen zu reagieren, z.B., … Neurath C Braunkohle 292 deutschen Strommarkt eingeschränkt Steinkohle, ▪ ... Ausrufung der Alarmstufe des ▪ Die Regierung hat die Möglichkeit, die Sonstige 4,403 Teilweise Öl "Gasnotfallplans" Erzeugung von Strom aus Gaskraftwerken für maximal 9 Monate zu verbieten. Total (MW) 9,883 >4,532 ▪ ... Verabschiedung des ▪ Selbst bei einem solchen Verbot wäre der Auswirkungen auf die Modellierung der Szenarien Adjustierter Gasspeichergesetzes Betrieb von Gas-KWK-Anlagen noch erlaubt, Ausstieg und Elektrifizierung: ▪ ... Ersatzkraftwerksbereitschaftsgesetz wenn es keine Alternative für die ▪ Wir gehen davon aus, dass alle Kraftwerke, die technisch dazu („EKBG“). Wärmeerzeugung gibt in der Lage sind, wieder an den Markt gehen bzw. weiterbetrieben werden. Das entspricht bis zu 9,320 MW4, 5. 1) Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz. 2) Inklusive Kraftwerke in der Netzreserve und in der Braunkohle-Sicherheitsbereitschaft. 3) Stand: 04.11.22. 4) Steinkohle- und Ölkraftwerke sind gemäß EKBG bis Ende März 2024 implementiert, Braunkohlekraftwerke bis Ende Juni 2023. 5) Hierbei haben wir alle Kraftwerke außer die EnBW Kraftwerke berücksichtigt, da diese nach eigener Aussage technisch nicht in der Lage sind, dauerhaft betrieben zu werden. Quellen: Aurora Energy Research, Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz 7
I Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad Durch eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken und rheinischen Braunkohlekraftwerken sollen weitere Kapazitäten am Netz bleiben Auf Grund der aktuellen Energiekrise wird die Laufzeit der verbliebenen Die Bundesregierung hat einen veränderten Kohleausstiegspfad für die Atomkraftwerke um 3.5 Monate verlängert Braunkohlekraftwerke des rheinischen Reviers auf den Weg gebracht ▪ Auf Grund der Energiekrise hat die Regierungskoalition das Atomgesetz ▪ Im rheinischen Revier sollen die Braunkohlekraftwerksblöcke Neurath D und geändert und es den drei verbleibenden Atomkraftwerken ermöglicht, bis E mit je 600 MW Leistung nicht, wie im KVBG vorgesehen, bis Ende dieses Mitte April 2023 weiter am Großhandelsmarkt aktiv zu sein Jahres abschalten, sondern auf Grund der Energiekrise bis mindestens Ende März 2024 weiter am Netz bleiben ▪ Die Atomkraftkapazitäten von 4.1 GW nehmen weiterhin am Großhandelsmarkt teil, arbeiten jedoch auf Grund von Brennstoff- und ▪ Im Oktober 2023 wird entschieden ob die Kraftwerksblöcke noch bis Ende technischen Einschränkungen auf einem Niveau, das unter ihrem vollen März 2025 weiterbetrieben werden dürfen Betriebspotenzial liegt ▪ Außerdem hat die Bundesregierung unter Absprache mit RWE beschlossen ▪ Dies wird voraussichtlich nur eine geringe Auswirkung auf den Strompreis den Kohleausstieg in Nordrhein-Westfalen vorzuziehen haben, da der zusätzliche Strom der Atomkraftwerke Gas nicht vollständig − Nach dem KVBG sollten die Blöcke Niederaußem K, sowie Neurath F und aus dem Markt verdrängen kann G noch bis Ende 2038 am Netz bleiben Auswirkungen auf die Modellierung der Szenarien Adjustierter Ausstieg und Auswirkungen auf die Modellierung der Szenarien Adjustierter Ausstieg und Elektrifizierung: Elektrifizierung: ▪ In den modellierten Szenarien wurden die Atomkraftwerke in 2023 mit ▪ Die Blöcke Neurath D und E können in den Szenarien Adjustierter halbierter Verfügbarkeit modelliert, sodass insgesamt 5 TWh Strom von den Kohleausstieg und Elektrifizierung bis zum 31. März 2024 am Strommarkt verbliebenen Atomkraftwerken produziert werden teilnehmen ▪ Dies entspricht ungefähr der geschätzten verbleibenden Produktion der ▪ Dafür wird der späteste Schließzeitpunkt von Niederaußem K, Neurath F und verbliebenen Atomkraftwerke1 Neurath G auf 31. März 2030 vorgezogen Emsland Isar 2 Ursprünglich geplant Aktualisierter Plan Neckarwestheim 2 Dezember ‘22 Mitte April ‘23 1) Die verbliebene Stromerzeugung durch die Verlängerung der Atomkraftwerke wird für 2023 auf 5.4 TWh geschätzt. Quellen: Aurora Energy Research, Tagesspiegel Background Energie 8
Agenda I. Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad II. Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades III. Auswirkungen einer erhöhten Stromnachfrage IV. Kernannahmen zur Modellierung V. Appendix 9
II Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades In einem Szenario mit adjustiertem Kohleausstieg, sind zwischen 2022 und 2024 mehr Kohle- und kurzzeitig Atomkraft im System Kraftwerkskapazitäten Basis-Szenario – Atomkraft, Steinkohle, Braunkohle1 1▪ In den Jahren 2022 bis 2024 GW ergeben sich folgende Veränd- erungen im Kraftwerkspark: 40 35 − Mehr Atomkraft bis April 35 4 2023 30 26 25 24 − Mehr Steinkohle- und 25 15 Ölkapazitäten1 ab Oktober 20 20 11 10 10 16 2 ‘22 bis April ‘24 („EKBG“) 15 7 14 6 − Mehr Braunkohle- 10 6 9 9 kapazitäten bis Juni 2023 17 15 15 15 5 5 13 10 6 6 4 2 durch das „EKBG“ 8 5 0 0 0 0 0 3 3 3 − Mehr Braunkohle- 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 kapazitäten bis März 2024 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 durch veränderten Unterschied Kraftwerkskapazitäten: Adjustierter Ausstieg vs. Basis-Szenario Ausstiegspfad im GW 1 rheinischen Revier 20 2▪ Ein vollständiger Kohleausstieg 15 13 wird wegen mangelnder 4 3 10 7 Profitabilität Ende 2033 5 6 erreicht2 5 6 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 3 1 3▪ Da bis 2030 im Basis-Szenario keine Braunkohlekraftwerke -5 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 mehr aktiv sind1, ergeben sich keine Kapazitätsunterschiede durch den geänderten Atomkraft Steinkohle Braunkohle Kohleaustiegsplan des 1) Ölkapazitäten sind in dieser Grafik zur besseren Visualisierung nicht dargestellt. 2) Dies liegt an endogenen Schließungen basierend auf Barwerten, siehe Folie 11. rheinischen Reviers Quelle: Aurora Energy Research 10
II Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades Bis 2030 kommt es zu einem marktbedingten Braunkohleausstieg, da lediglich moderne Steinkohlekraftwerke noch profitabel sind Bruttomarge1 Basis-Szenario, Modernes Steinkohlekraftwerk Bruttomarge1 Basis-Szenario, Modernes Braunkohlekraftwerk Kommentar Tsd. EUR/MW (real 2021) Tsd. EUR/MW (real 2021) ▪ Lediglich moderne Steinkohle- 520 520 kraftwerke sind unter den 501 gegebenen Rahmen- 220 bedingungen in 2030 noch 220 220 geringfügig profitabel 200 200 ▪ Moderne Braunkohlekraftwerke 180 180 sind ab Ende der 2020er 401 Profit unprofitabel, da die Brutto- 160 160 margen unter die Fixkosten 140 140 fallen 188 Profit − Negative Barwerte führen zu 120 120 einem Ausstieg bis 2030 100 100 100 ▪ Moderne Steinkohlekraftwerke 80 80 werden in den frühen 2030er 58 Verlust Jahren unprofitabel, sodass im 60 54 60 in allen Szenarien ein 100 marktlicher Ausstieg aus der 40 22 Profit 40 Steinkohle bis 2033 erfolgt 20 32 32 20 42 0 0 2025 2030 2025 2030 Gewinn Verlust Bruttomarge Fixkosten Quelle: Aurora Energy Research 11
II Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades Die zusätzliche Erzeugung der verlängerten Atom- und Kohle- kraftwerke führt besonders 2023 zu geringeren Nettoimporten Stromerzeugung Basis-Szenario Kommentar TWh 800 730 742 755 1▪ Durch die zusätzlichen 687 702 719 649 660 673 Atomkraft-, Steinkohle- und 607 616 626 637 582 586 591 599 Braunkohlekapazitäten 2022 600 und 2023, wird deutlich mehr Strom von diesen Technologien 400 erzeugt. Dafür sinken die Nettoimporte in 2023 um 200 47 TWh. 2▪ Der Anteil von Kohle an der 0 Gesamterzeugung liegt ab 2030 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 nur noch unter 3% Unterschied Stromerzeugung: Basis-Szenario vs. Adjustierter Ausstieg 3▪ Da bis 2030 im Basis-Szenario TWh 1 2 3 keine Braunkohlekraftwerke 100 mehr aktiv sind, ergeben sich keine Unterschiede in der 50 31 Stromerzeugung durch eine 4 7 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -5 -7 frühere Schließung des -47 rheinischen Reviers -50 -100 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 Atomkraft Gas- und Dampfturbinen Photovoltaik Onshore Wind H2-Spitzenlast Nettoimporte Braunkohle H2 Gas- und Dampfturbinen Sonstige Erneuerbare Pumpspeicher Batteriespeicher Steinkohle Sonstige thermische Kraftwerke Offshore Wind Spitzenlast DSR Quelle: Aurora Energy Research, BMWK 12
II Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades Durch stärkere Verstromung von Braun- und Steinkohle steigen Emissionen im deutschen Stromsektor um 61 Mio. t CO2 Emissionen deutscher Stromsektor1 – Basis-Szenario 118 1▪ Durch stärkere Verstromung Mio. t CO2 110 von Braun- und Steinkohle 100 Stromsektorziel1 mit stetigem Reduktionspfad zwischen 2022 und 24 steigen 300 282 die Emissionen im deutschen 265 266 50 ▪ Siehe Folie 22 zum Vergleich 246 Stromsektor um 61 Mio. t CO2 250 zu Zielen laut UBA 196 Resultierende Emissionen − Dazu tragen Braunkohle 200 165 0 mit 28 Mio. t, Steinkohle 141 2 2030 ▪ Ergebnis der Modellierung 150 117 mit 38 Mio. t und Ölkraft- 110 101 98 werke mit 6 Mio t. CO2 bei 94 89 87 100 80 78 76 − Minderemissionen i.H.v. 50 12 Mio. t CO2 entstehen für andere thermische, 0 Spitzenlast- und Gas-KWs 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 2▪ Das Stromsektorziel1 wird 2030 Unterschied Emissionen deutscher Stromsektor1: Adjustierter Ausstieg vs. Basis-Szenario erreicht, allerdings entstehen im Mio. t CO2 Szenario Adjustierter 1 Über den Gesamtzeitraum werden in Summe 61 Mio. t CO2 mehr ausgestoßen Kohleausstieg zwischen 2022 60 48 und 2030 164 Mio. t CO2 3 Mehremissionen gegenüber 40 einer linearen Reduktion des 20 5 7 Stromsektorziels2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3▪ Da in unserem Basis-Szenario -20 keine Verstromung von 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 Braunkohle nach 2030 mehr erfolgt, hat der Kohleausstieg Braunkohle Gas- und Dampfturbinen Sonstige Spitzenlast Stromsektorziel1 mit stetigem Reduktionspfad im rheinischen Revier bis 2030 Steinkohle Sonstige thermische Kraftwerke Gasturbinen keine emissionsmindernde Notiz: Abweichung zwischen Zahlen im Aggregat und Summe aus Einzelzahlen durch Rundung. 1) Siehe Folie 22 für Erläuterung der unterschiedlichen Definitionen. 2) Siehe Folie 18 für einen Vergleich der Gesamtemissionen von 2022 bis 2030. Wirkung Quelle: Aurora Energy Research, Umweltbundesamt 13
II Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades Je nach Szenario emittieren deutsche Braunkohlekraftwerke zwischen 2022 und 2030 640 bis 678 Mio. t CO2 Kumulierte Emissionen 2022 bis 2030 Kraftwerk Kapazität Tagebau Basis-Szenario Adj. Ausstieg Elektrifizierung Niederaußem 2,220 Hambach, Garzweiler 94 98 105 Neurath 3,331 Hambach, Garzweiler 109 128 129 Weisweiler 1,640 Inden 52 52 52 Summe Rheinland 7,191 255 278 286 Lippendorf 1,750 Profen, Schleenhain 80 81 81 Schkopau 900 Amsdorf 38 38 38 Summe Mitteldeutschland 2,650 118 119 119 Nochten, Reichwalde, Welzow-Süd, KW Jänschwalde 1,860 75 81 81 Jänschwalde Nochten, Reichwalde, Welzow-Süd, Schwarze Pumpe 1,500 77 77 77 Jänschwalde Nochten, Reichwalde, Welzow-Süd, Boxberg 2,427 115 115 115 Jänschwalde Summe Lausitz 5,787 267 273 273 Summe Deutschland 640 670 678 Quellen: Aurora Energy Research, Agora, KVBG 14
II Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades In dem Szenario mit adjustiertem Kohleausstieg werden 29 Mio. t zusätzliche Braunkohle in Deutschland benötigt Erforderliche Braunkohlemengen1 für die Stromerzeugung im Basis-Szenario ▪ Durch die Abschaltung der Mio. t Braunkohle verbliebenen Braunkohle- kraftwerke sinkt der Bedarf an 700 641 140 122 Braunkohle von 122 Mio. t in 600 120 111 110 2022 auf 9 Mio. t in 2030 105 500 267 100 45 82 ▪ Der Gesamtbraunkohlebedarf 45 45 44 400 80 von Garzweiler und Hambach 118 19 34 58 beträgt ohne Veredelung 203 300 60 19 19 52 14 19 23 Mio. t im Basis-Szenario, 226 200 40 14 14 18 34 Mio. t im Adjustierten 11 44 15 12 Kohleausstieg und 234 Mio. t 100 203 20 32 32 32 30 7 10 9 19 14 10 9 im Elektrifizierungsszenario 0 0 2022-’30 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 ▪ Bei einer maximalen Kohlefördermenge von 110 Unterschied Braunkohlemengen1: Adjustierter Ausstieg vs. Basis-Szenario Mio. t in Hambach2 müssten in Mio. t Braunkohle Garzweiler noch 93 Mio. t bis 40 40 124 Mio. t Braunkohle für die 30 29 30 Verstromung gefördert werden 6 20 − Diese Menge ist weniger als 20 20 4 die ca. 170 Mio. t, ab der die 10 23 10 5 Inanspruchnahme von 17 3 2 0 0 0 0 0 0 Lützerath notwendig wäre2, 0 0 3 3 schließt jedoch nicht 2022-’30 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Braunkohlebedarf für Veredelung mit ein3 Lausitz Mitteldeutschland Inden Garzweiler/ Hambach Notiz: Abweichung zwischen Zahlen im Aggregat und Summe aus Einzelzahlen durch Rundung. 1) Vereinfachende Annahme, dass Verbrennung 1 t Braunkohle 1 t CO2 emittiert. 2) Nach „Braunkohleausstieg 2030 in Nordrhein- Westfalen“ des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE). 3) In dem Aktionsplan „Braunkohleausstieg 2030 in Nordrhein-Westfalen“ des MWIKE wird dieser auf 55 Mio. t Braunkohle geschätzt. Quellen: Aurora Energy Research; Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW 15
Agenda I. Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad II. Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades III. Auswirkungen einer erhöhten Stromnachfrage IV. Kernannahmen zur Modellierung V. Appendix 16
III Auswirkungen einer erhöhten Stromnachfrage Auch mit höherer Nachfrage kann das Sektorziel 2030 erreicht werden, jedoch entstehen deutliche Mehremissionen ab 2027 Emissionen deutscher Stromsektor1 – Elektrifizierungs-Szenario 118 1▪ Bis 2025 entstehen kaum 116 Mio. t CO2 100 Stromsektorziel1 mit stetigem Mehremissionen im Szenario Reduktionspfad mit Elektrifizierung, da der 350 313 ▪ Siehe Folie 22 zum Vergleich Nachfrageunterschied noch 287 50 zu Zielen laut UBA gering ist 300 275 245 Resultierende Emissionen 250 2▪ Zwischen 2026 und 2028 197 0 ▪ Ergebnis der Modellierung 200 171 2030 kommt es zu verzögerten 144 4 124 Abschaltungen von 150 116 Kohlekraftwerken und somit zu 110 106 103 101 100 100 88 86 84 zusätzlicher Kohleverstromung, 50 was zu bis zu 6 Mio. t höheren CO2 Emissionen führt 0 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 3▪ Nach 2027 wird die zusätzliche Nachfrage hauptsächlich durch Unterschied Emissionen Stromsektor1: Adjustierter Kohleausstieg vs. Elektrifizierungs-Szenario Gaserzeugung gedeckt, da Mio. t CO2 Gaskraftwerke ab diesem Jahr 1 2 3 niedrigere kurzfristige 60 Grenzkosten als 40 Kohlekraftwerke haben 20 7 6 8 8 9 12 13 8 8 8 4▪ Obwohl das Stromsektorziel in 2 6 3 0 0 3 2030 knapp erreicht wird, 0 liegen die Gesamtemissionen 0 -20 des Elektrifizierungs-Szenarios 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 2036 2037 2038 mit 1,872 Mio. t CO2 um 189 Mio. t CO2 über den Braunkohle Gas- und Dampfturbinen Sonstige Spitzenlast Stromsektorziel1 mit stetigem Reduktionspfad kumulierten Emissionen des Steinkohle Sonstige thermische Kraftwerke Gasturbinen Notiz: Abweichung zwischen Zahlen im Aggregat und Summe aus Einzelzahlen durch Rundung. 1) Siehe Folie 22 für Erläuterung der unterschiedlichen Definitionen. 2) Siehe Folie 18 für einen Sektorziels unter Annahme Vergleich der Gesamtemissionen von 2022 bis 2030. einer linearen Reduktion2 Quelle: Aurora Energy Research, Umweltbundesamt 17
III Auswirkungen einer erhöhten Stromnachfrage Die kumulierten Emissionen aller modellierten Szenarien übersteigen das Stromsektorbudget bis 2030 um bis zu 189 Mio. t CO2 Emissionen deutscher Stromsektor1 – Szenariovergleich Kommentar Mio. t CO2 313 313 ▪ Nach dem Klimaschutzgesetz, 320 287 Emissionen kumuliert 2022-2030 sollen die Emissionen des 300 287 Energiesektors bis 2030 282 273 275 Mio. t CO2 280 265 266 „möglichst stetig“ sinken 246 Basis-Szenario 1,786 260 256 246 246 Adjustierter Ausstieg 1,847 ▪ Unter der Annahme eines 239 240 Elektrifizierung 1,872 linearen Reduktionspfads, 222 liegen die aufsummierten 220 204 Stromsektorziel1 1,683 196 197 Gesamtemissionen bei 1683 200 187 Mio. t bis 2030 171 180 165 170 − Im Basis-Szenario 160 153 übersteigen die kumulierten 141 144 135 140 Emissionen diesen Zielwert 124 116 118 117 um 103 Mio. t, im Szenario 120 110 Adjustierter Kohleausstieg 100 um 164 Mio. t und im 80 Elektrifizierungsszenario um 60 189 Mio. t CO2 40 20 0 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 Basis-Szenario Adjustierter Ausstieg Elektrifizierung Stromsektorziel1 mit stetigem Reduktionspfad 1) Siehe Folie 22 für Erläuterung der unterschiedlichen Definitionen. Quelle: Aurora Energy Research, Umweltbundesamt, KVBG 18
Agenda I. Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad II. Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades III. Auswirkungen einer erhöhten Stromnachfrage IV. Kernannahmen zur Modellierung V. Appendix 19
IV Kernannahmen zur Modellierung Gas- und Kohlepreis erholen sich ab Mitte der 2020er Jahre von aktuellen Höchstpreisen, CO2-Preise steigen mittelfristig stark an Gaspreis1 Kohlepreis1 CO2-Preis1,3 EUR/MWh (real 2021) EUR/t (real 2021) EUR/t CO2 (real 2021) 200 196 275 110 256 103 180 250 235 100 91 160 225 90 160 208 200 187 80 77 74 140 72 72 119 175 70 120 150 60 100 125 50 80 71 100 78 40 60 75 30 25 56 40 29 31 50 44 20 20 10 25 10 0 0 0 2022 2025 2030 2040 2020 2022 2023 2024 2025 2030 2040 2020 2023 2024 2030 2040 2020 2022 2023 2024 2025 Historisch Kurzfristig Langfristig Historisch Kurzfristig Langfristig Historisch Kurzfristig Langfristig ▪ Ein knapper Gasmarkt durch einen vollständigen ▪ Durch einen Importstopp russischer Kohle (früher ▪ CO2-Preise steigen ab Mitte der 2020er Jahre Lieferstopp durch Nord Stream 1 führt zu einer 50% der europäischen Importe) sowie einen Gas- wieder stark an, erreichen über 100 EUR/t CO2 in Preisspitze in 2023. Danach sinken die Preise zu-Kohle Switch im Stromsektor, bleibt der 2040. U.a. wird ein früher Anstieg der Preise langsam, ab Ende der 2020er erwarten wir Kohlepreis bis in die Mitte der 2020er Jahre auch durch den temporären Switch von Gas zu ausreichend Regasifizierungskapazität für hoch. Mit sinkender Nachfrage fällt der Preise Kohle im Strommarkt getrieben Flüssiggas in Europa2 unter 60 EUR/t gegen Ende der 2030er Jahre Prognose Central-Szenario Historisch: Durchschnitt 2010-2020 1) Für 2022 bis 2027 sind die Preise durch einen Blend aus der fundamentalen Modellierung und Terminmarktpreisen ermittelt. 2) Wir gehen von einem starken Ausbau der globalen Kapazitäten zur Gasverflüssigung aus. Zusammen mit zusätzlichen Regasifizierungskapazitäten, führt das zu deutlich reduzierten Preisen in den späten 20er-Jahren. 3) Eine fundamentale Modellierung der CO2-Preise, welche sich mit einem veränderten Kohleausstiegspfad vsl. ändern würden, wurde nicht vorgenommen. Quellen: Aurora Energy Research; EIKON 20
IV Kernannahmen zur Modellierung In dem Szenario mit erhöhter Elektrifizierung ist die Gesamtnachfrage in 2030 um 25 TWh höher als im Basis-Szenario Stromverbrauch im Basis-Szenario Stromverbrauch im Elektrifizierungs-Szenario TWh TWh 700 700 674 649 650 650 20 582 599 20 582 605 38 600 5 33 600 5 35 8 3 1 14 11 25 8 3 1 19 11 550 550 500 500 450 450 400 400 350 350 300 569 570 571 300 569 570 581 250 250 200 200 150 150 100 100 50 50 0 0 2022 2025 2030 2022 2025 2030 ▪ Die Gesamtnachfrage steigt im Basis-Szenario 67 TWh bis 2030 ▪ Im Elektrifizierungs-Szenario, gehen wir von einer stärkeren Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärmesektors aus ▪ Der Anstieg ist, neben einem erhöhten Basisverbrauch, vor allem durch die Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärmesektors bedingt ▪ Dies führt zu einem Nachfrageanstieg von 92 TWh bis 2040 Basisstromverbrauch Stromverbrauch für Wärmepumpen Stromverbrauch im für elektrische Fahrzeuge Stromverbrauch für Elektrolyse Quelle: Aurora Energy Research 21
IV Kernannahmen zur Modellierung Auroras Strommarktmodell berücksichtigt relevante Akteure im Strom- markt und weicht von Definition „Energiewirtschaft“ des UBA ab ▪ Die offizielle Definition des Energiesektors der Bundesregierung bezieht alle Kraftwerke und Raffinerien mit ein, nicht jedoch Industriekraftwerke und Kraftwärmekopplungsanlagen (KWKs) ▪ Im Strommarktmodell von Aurora müssen alle Erzeuger und Nachfrager von Strom abgebildet werden, um die stündliche Modellierung von Einsatzentscheidungen und Preisen zu ermöglichen. Dies schließt entsprechend auch Industriekraftwerke und (Industrie-) KWK-Anlagen mit ein − Raffineriekraftwerke sind als Erzeuger im Modell berücksichtigt, allerdings sind sonstige Emissionen von Raffinerien nicht berücksichtigt, da diese nicht mit dem Stromsektor interagieren Sektorziel Energiewirtschaft Bundesregierung und Stromsektorziel Aurora Transformation Sektorziel Energiewirtschaft zu Stromsektorziel Aurora Mio. t CO2 300 1▪ Ermittlung der prozentualen Emissionsverringerung für den Industrie- und 257 256 Energiesektor von 1990 bis zum Zieljahr 250 200 2▪ Bestimmung der Emissionen des Stromsektors von 1990, welche im 150 118 Strommarktmodell von Aurora abgebildet sind sowie Aufteilung nach 108 Energie- und Industriesektor 100 50 3▪ Anwenden der in Schritt 1 ermittelten Faktoren auf die in Schritt 2 0 ermittelten Ausgangsemissionen für Industrie- und Energiesektor 2022 2030 Energiesektorziel der Bundesregierung Stromsektorziel Aurora Quellen: Aurora Energy Research, Umweltbundesamt 22
Agenda I. Der Kohleausstieg und Änderungen am Ausstiegspfad II. Auswirkungen eines veränderten Ausstiegspfades III. Auswirkungen einer erhöhten Stromnachfrage IV. Kernannahmen zur Modellierung V. Appendix 23
V Appendix Der adjustierte Ausstieg führt zu 35 Mio. t CO2 zusätzlichen Emissionen innerhalb der EU, jedoch können 100 TWh Gas eingespart werden Unterschied Stromerzeugung 2022-‘24: Adjustierter Ausstieg vs. Basis-Szenario Unterschied Emissionen 2022-‘24: Adjustierter Ausstieg vs. Basis-Szenario TWh Mio. t CO2 80 70 5 61 60 60 48 41 31 40 50 20 15 21 40 0 5 4 3 5 7 2 35 27 -5 -7 30 -20 -60 -47 20 -40 10 7 -60 -4 5 5 -9 3 -80 0 2022-‘24 2022 2023 2024 2022-‘24 2022 2023 2024 Atomkraft Steinkohle Sonstige thermische KW Netto Importe Stromsektor Deutschland Braunkohle Gas- und Dampfturbinen Spitzenlast Stromsektor EU (inkl. Deutschland) ▪ Durch mehr Kohlekapazitäten zwischen 2022 und 2024, werden 21 TWh ▪ In Deutschland führt die zusätzliche Stromerzeugung von Kohle und Öl zu bis mehr Strom aus Braunkohle produziert und 41 TWh mehr Strom aus zu 61 Mio. t zusätzlichen CO2 Emissionen Steinkohle ▪ Auf EU-Ebene werden nur 35 Mio. t CO2 zusätzlich emittiert, da Kohle ▪ Zusätzliche Stromerzeugung von Kohlekraftwerken in Deutschland führt zu teilweise Gas substituiert, also Minderemissionen in anderen Ländern 100 TWh weniger Gasverbrauch in der EU1 und zwischen 2022 und 2024 entstehen Notiz: Abweichung zwischen Zahlen im Aggregat und Summe aus Einzelzahlen durch Rundung. 1) Vor allem in den Niederlanden, Groß Britannien und Italien. Quelle: Aurora Energy Research 24
V Appendix In den modellierten Szenarien schließen alle Braunkohlekraftwerke aus ökonomischen Gründen bis Ende 2030 Späteste Schließung2 Späteste Schließung2 Schließungsjahr2 Schließungsjahr2 Schließungsjahr2 Kraftwerk1 Block Kapazität nach KVBG Adjustiert3 Basis-Szenario4 Adj. Ausstieg4 Elektrifizierung4 G 628 2029 Nicht betroffen 2026 2026 2027 Niederaußem H 648 2029 Nicht betroffen 2026 2026 2027 K 944 2038 Nicht betroffen 2028 2028 2029 D 607 2022 2024 2022 2024 2024 Neurath E 604 2022 2024 2022 2024 2024 F, G Je 1,060 2038 Nicht betroffen 2028 2028 2028 F 321 2024 Nicht betroffen 2024 2024 2024 Weisweiler G 663 2027 Nicht betroffen 2025 2025 2025 H 656 2028 Nicht betroffen 2025 2025 2025 Lippendorf R, S Je 875 2035 Nicht betroffen 2028 2028 2028 Schkopau A, B Je 450 2034 Nicht betroffen 2027 2027 2027 A, B Je 465 2026 Nicht betroffen 2025 2025 2025 Jänschwalde C, D Je 465 2027 Nicht betroffen 2027 2027 2027 Schwarze Pumpe A, B Je 750 2038 Nicht betroffen 2030 2030 2030 P, N Je 465 2029 Nicht betroffen 2026 2026 2026 Boxberg Q 857 2038 Nicht betroffen 2030 2030 2030 R 640 2038 Nicht betroffen 2030 2030 2030 Rheinland Mitteldeutschland Lausitz 1) Die Blöcke Jänschwalde E & F, Niederaußem E & F, sowie Neurath C sind nicht in der Tabelle aufgeführt, da sie nach KVBG schon geschlossen sind. In den Szenarien Adjustierter Ausstieg und Elektrifizierung, nehmen diese Kraftwerke von Okt. 2022 bis Jun. 2023 gemäß EKBG am Strommarkt teil. 2) Das Schließungsjahr zeigt das letzte Jahr, in dem das Kraftwerk am Markt ist. 3) Durch adjustierten Ausstieg im rheinischen Revier. 4) Ergebnisse der Modellierung. Quellen: Aurora Energy Research, KVBG 25
Details und Allgemeiner Haftungsausschluss Dieses Dokument wird Ihnen in der vorliegenden Form nur zur Information bereitgestellt und Aurora Energy Research Limited Haftungsausschluss sowie die Tochtergesellschaften Aurora Energy Research GmbH und Aurora Energy Research Pty Ltd (zusammen, "Aurora"), seine Geschäftsführer, Mitarbeiter, Vertreter oder verbundene Unternehmen (zusammen nachfolgend als seine "Partner" bezeichnet), gibt hinsichtlich der Richtigkeit, Verlässlichkeit oder Vollständigkeit weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung oder Gewährleistung ab. Aurora und seine Partner übernehmen keine Verantwortung und keine Haftung für jedweden Schaden, Publikation der aus der Nutzung dieses Dokuments entsteht Dieses Dokument darf für keinen Zweck herangezogen oder als Grundlage verwendet oder als Ersatz für Ihre eigenen Untersuchungen und fundierten Beurteilungen verwendet werden. Die in diesem Auswirkungen eines adjustierten Dokument enthaltenen Informationen spiegeln unsere Überzeugungen, Annahmen, Absichten und Erwartungen zum Zeitpunkt Kohleausstiegs auf die Emissionen im des Verfassens dieses Dokuments wider; Änderungen sind vorbehalten. Aurora übernimmt keine Verpflichtung zur Aktualisierung deutschen Stromsektor dieser Informationen und beabsichtigt keine solche Aktualisierung. Zukunftsgerichtete Aussagen Datum Dieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen, die Auroras aktuelle Einschätzung hinsichtlich November 2022 zukünftiger Ereignisse und finanzieller Ergebnisse widerspiegeln. Wörter wie "glauben", "erwarten", "planen", "können", "werden", "würden", "könnten", "sollten", "voraussehen", "schätzen", "prognostizieren", "beabsichtigen", oder "Prognose" bzw. Varianten Erstellt durch dieser Wörter oder anderer ähnlicher Ausdrücke werden eingesetzt, um zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen als Nicolas Leicht solche zu kennzeichnen. Tatsächlich eintretende Ergebnisse können sich, da sie bekannten oder unbekannten Risiken und Philipp Hesel Unsicherheiten unterliegen, von den Erwartungen, die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen formuliert oder impliziert sind, wesentlich abweichen. Zu bekannten Risiken und Unsicherheiten gehören unter anderem: vertragliche Risiken, die Bonität von Genehmigt durch Kunden, die Leistung von Lieferanten und die Verwaltung von Anlagen und Personal; Risiken im Zusammenhang mit finanziellen Casimir Lorenz Faktoren wie der Volatilität von Wechselkursen, der Erhöhung von Zinssätzen, Beschränkungen in Bezug auf den Kapitalzugang sowie Schwankungen auf den globalen Finanzmärkten; mit inländischen und ausländischen staatlichen Vorschriften verbundene Risiken einschließlich Exportkontrollen und wirtschaftlichen Sanktionen und weitere Risiken wie z. B. Rechtsstreitigkeiten. Die oben genannte Liste ist nicht abschließend. Urheberrecht Dieses Dokument und sein Inhalt (unter anderem der Text, die Abbildungen, Grafiken und Illustrationen) ist urheberrechtlich geschütztes Eigentum von Aurora. CONFIDENTIAL 26
28
Sie können auch lesen