Auszug aus der Konzeption "Die Vorschularbeit" - Den Übergang vom Kindergarten zur Grund-schule erfolgreich gestalten
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Auszug aus der Konzeption „Die Vorschularbeit“ Den Übergang vom Kindergarten zur Grund- schule erfolgreich gestalten Kindertageseinrichtung Spatzennest Telefon: 02422 / 507302 Heribertstr. 65 52372 Kreuzau E-Mail: kitakreuzau@kreuzau.de Homepage: www.kreuzau.de
Einleitung Liebe Vorschulkindereltern, liebe interessierte Leser Sie werden sich sicherlich fragen, wie wird mein Kind in der Einrichtung auf die Schule vorbereitet? Was können wir als Eltern tun, damit unser Kind einen guten Start in die Schulzeit hat? Aus diesen Überlegungen heraus, ist unsere einrichtungs- spezifische Information zum Thema: “Den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule erfolg- reich gestalten“ entstanden. Sie finden in dieser Konzeption unsere Vorschularbeit im letzten Kindergartenjahr, Schulfähigkeitsvoraussetzung, Kooperation des Kindergartens mit der Grundschule und viele nützliche Hinweise und Elterninformationen. Bleibt uns nur noch uns an dieser Stelle für Ihr Interesse zu bedanken und Ihnen viel Spaß beim Lesen und Schmökern zu wünschen Ihr Spatzennest- Team Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 2 von 9
Begriffserklärung Schulfähigkeit Als “schulfähig“ bezeichnet man ein Kind, das in der Lage ist, den Bil- dungsgang einer Schule mit all seinen inhaltlichen und sozialen Anforde- rungen zu bewältigen. Der Begriff der Schulfähigkeit hat den Begriff der Schulreife ersetzt. Beim Begriff Schulreife ging man davon aus, dass die Voraussetzungen für den Schulbesuch bei einem Kind von selbst reifen. Heute weiß man, dass die sozialen Erfahrungen und Anregungen in den ersten sechs Lebensjahren eine wichtige Rolle für die Ausbildung der Schulfähigkeit spielen. Schulfähigkeit ist das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, an dem die Familie und Kindertageseinrichtung mit beteiligt sind. Unserer Meinung nach ist ein Kind bereit für die Schule, wenn es bei zahlreichen Gele- genheiten erfahren hat, dass es selbständig entscheiden und handeln kann, wenn es mit Erfolg und dem Bewusstsein eigener Fähig- keiten ebenso umgehen kann wie mit Situa- tionen des “dosierten Scheiterns“, wenn es über Gruppenfähigkeit, Durchsetzungsver- mögen, Rücksichtnahme, verbale Aus- drucksfähigkeit, Spielkompetenz und Frust- rationstoleranz verfügt. Die körperlichen Voraussetzungen gegeben sind, das Kind über Basiskompetenzen im emotionalen, sozialen, motorischen und kognitiven Bereich verfügt. Gut in diesem Bezug haben uns die vier relevanten Bereiche der Schul- fähigkeit und die dazugehörigen Basiskompetenzen ( nach Krenz 2003) gefallen: emotionale Schulfähigkeit: auch bei schweren Aufgaben nicht zu kapitulieren und sich zurückzuziehen (Belastbarkeit) Enttäuschungen verkraften zu können, wie etwa beim Melden nicht immer dran genommen zu werden sich angst frei neuen Situationen stellen zu können, z. B. Bei einem Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 3 von 9
vorübergehenden Lehrerwechsel, bei dem nicht alles wie gewohnt läuft, oder bei einer Klassenarbeit, bei der plötzlich neue Aufgabentypen auftauchen auch wenn eine Aufgabe nicht sofort richtig gelöst wird, die Zuversicht zu besitzen, es irgendwie mit den vorhandenen Lernkompetenzen auf anderem Weg zu schaffen soziale Schulfähigkeit: anderen Kindern zuhören und eigene Wortbeiträge aufschieben zu können sich auch durch eine generelle Ansprache des Lehrers angesprochen zu fühlen wichtige Regeln des Gruppenlebens erfassen und meist einhalten zu können mit Konflikten konstruktiv umgehen zu können, Aushandeln über Sprache, Kompromisse finden motorische Schulfähigkeit Finger- und Handgeschicklichkeit, viso - motorische Koordination (z.B. Sehen und Handbewegungen abstimmen zu können) Eigeninitiative zu bringen, z.B. die Lehrerin mit einer Lösungsidee anzusprechen oder um Hilfe zu bitten Belastungen durch andere Kinder oder widrige Umstände( z.B. hoher Lärmpegel) erkennen zu können und dagegen aktiv zu werden eine gute Wahrnehmung des eigenen Körpers, ein guter Gleichgewichts- Berührungssinn kognitive Schulfähigkeit: Ausdauer, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfertigkeit, sich z.B. eine Viertelstunde mit einem neuen Thema ohne Ablenkung intensiv zu beschäftigen ausreichend Merkfähigkeit und Gedächtnis, um Gehörtes und Gesehenes speichern und wiedergeben zu können Neugierde, eigenes Lerninteresse an der Auseinandersetzung mit fremden Lerninhalten Fähigkeit zum folgerichtigen Denken, um Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und zu erfassen ( Wenn....dann, weil...darum, erst...dann) Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 4 von 9
UNSERE VORSCHULARBEIT, KONKRET Übergang: Kindergarten – Grundschule Der Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Schule ist eine sehr sensible Phase im Leben eines jeden Kindes und dessen Eltern. Für eine erfolgreiche Übergangsgestaltung ist eine partnerschaftliche Zusammenar- beit zwischen Eltern, Kindertageseinrichtung und Grundschule erforderlich. Von Anfang an bereiten wir unsere Kinder ihrem Entwicklungsstand und ihren persönlichen Bedürfnissen und Interessen entsprechend individuell, ganzheitlich und spielerisch auf die Schule vor. Denn die Vorbereitung auf die Schule des Lebens beginnt nicht erst im letzten Kindergartenjahr. Unser Vorschulprogramm In unserer Einrichtung besteht die Vorschularbeit aus zwei Bereichen. Zum Einen bieten wir für unsere Kinder das Würzburger Trainingsprogramm „Hören, lauschen, lernen“ zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftspra- che täglich nach den Herbstferien an. Zum Anderen findet für die Vorschul- kinder einmal pro Woche ein Gruppentreff für ca. 2 Stunden statt. Begleitet wird dieser von zwei ErzieherInnen. Ziel ist es, die Kinder in den Lernbereichen Motorik, Wahrnehmung, soziale Kompetenz, Sprache, Mathematik und Erschließung der Lebenswelt zu fördern. Jedes Vorschulkind besitzt sein eigenes Mäppchen mit Bleistift, Radier- gummi, Buntstiften und Spitzer sowie einen eigenen Ordner zum Abheften der Arbeitsblätter. In den ersten 45 Minuten werden verschiedene Spielstationen angeboten, die nur mit einer be- stimmten Anzahl von Kindern gespielt werden kön- nen. Das können Tischgesellschaftsspiele sein, bei denen die Kinder logische Reihen ergänzen müssen oder aus dem Bereich Sprache das Wörter-Duo, bei dem die Kinder anhand von Bildkarten zusammen- gesetzte Hauptwörter legen. Oder Logeo: Hier geht es um die Bestimmung der Positionen auf-, unter-, links-, rechts. Mini-Lük und Lernkästen kommen ge- nauso zum Einsatz wie Arbeitsblätter zu bestimmten Themenbereichen. Wichtig ist uns hierbei, dass die Kinder angefangene Spiele beenden, sich auch bei kniffligen Herausforderungen nicht entmutigen lassen, selbststän- Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 5 von 9
dig nach Lösungsmöglichkeiten suchen, sich immer wieder neu im Raum orientieren müssen. Was spiele ich mit wem, welches Spiel ist frei? Danach folgt eine 15 Minuten lange Pause, in der die Kinder auf das Au- ßengelände gehen. Schuhe binden, Jacke anziehen und zuknöpfen gehört hier zu den lebens- praktischen Tätigkeiten. In den nächsten 45 Minuten geben wir den Kindern die Möglichkeit, neue Lebenswelten zu erobern und für sich zu erschließen. Wir spielen gemeinsam Theater zu verschiedenen Anlässen, gehen zu- sammen auf Exkursion und besuchen die Polizei und die Feuerwehr. Naturbegehungen, Besichtigungen, Experimente mit Wasser, Feuer, Luft und Erde, Lernen der Uhr, ein Faltbuch erstellen, Backen, Töpfern, Malen, Basteln, Spielerunden, Bewegungsbaustelle und Motorik-Turnstunde er- gänzen das Programm. Ein besonderes Highlight für die Kinder ist die Übernachtung in „ihrem Kin- dergarten“, die den Abschluss der Kindergartenzeit bedeutet. Hören, lauschen, lernen Kinder im Vorschulalter haben in der Regel eine gut verständliche Um- gangssprache, verfügen über einen ausreichenden Wortschatz und ver- wenden eine weitgehend korrekte Grammatik. Die Kinder können meist problemlos mit ihrer Umgebung kommunizieren, konzentrieren sich aber fast ausschließlich auf die Bedeutung und den In- halt des Gesagten. Vielen Vorschulkindern fällt es teilweise noch schwer, das, was sie sagen, in einzelne Wörter, Silben und Laute aufzuteilen. Spä- ter in der Schule sollen sie dann aber recht schnell lernen, dass diese Lau- te von bestimmten Zeichen - den Buchstaben - repräsentiert werden. “Hö- ren, lauschen, lernen“ zielt dementsprechend genau auf die Förderung der sprachlichen Bewusstheit während der Vorschul- und Einschulungsphase ab. Es wird hierbei z. B. auf Geräusche gelauscht, Abzählreime werden gesprochen, Silben geklatscht oder Wörter lautiert. Ergebnisse zahlreicher psychologischer und pädagogischer Studien bele- gen, dass sprachliche Bewusstheit eine sehr wichtige Voraussetzung zum problemlosen Lesen- und Schreibenlernen ist und dass entsprechend ge- förderte Kinder im Vergleich zu nicht geförderten bis weit in die Grund- schulzeit hinein von einem Trainingsprogramm profitieren. Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 6 von 9
Was können Sie zu Hause tun? Sie können als Eltern vieles beitragen, damit Ihr Nachwuchs seinen Schulstart gut bewältigt. Hier einige Anregungen für den Alltag: Stillsitzen lernen: Das fällt gerade Schulanfängern häufig schwer. Üben können Sie das Stillsitzen, indem Sie Ihrem Kind eine Beschäf- tigung geben, für die es Ruhe und Konzentration braucht, zum Bei- spiel Puzzeln, Bilderrätsel lösen oder Perlen auf fädeln. Fingerfertigkeit trainieren: Lassen Sie Ihr Kind zwischendurch ver- schiedene Stifte ausprobieren- von dicken Wachsmalstiften bis hin zu feinen Bleistiftminen. So lernt es, seine Kraftdosierung genau den je- weiligen Erfordernissen anzupassen. Ausdauer üben: Wenn ihr Kind Mühe hat, Aufgaben zu Ende zu bringen, helfen Sie ihm, sein Durchhaltevermögen zu trainieren. Übertragen Sie ihm zunächst kleinere Aufgaben, die wenig Zeit und Mühe erfordern und steigern Sie dann allmählich die Anforderungen. Gefühle ausdrücken: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Ihre Gefüh- le und Stimmungen: „ Ich freu mich so auf unseren Ausflug am Sonn- tag!“ Oder „Es ärgert mich fürchterlich, dass mir der Kuchen ver- brannt ist.“ Das hilft Ihrem Kind, seine eigenen Gefühle besser wahr- zunehmen. Geduld lernen: Schulkinder müssen warten können, bis sie an die Reihe kommen. Das können Sie mit Ihrem Nachwuchs schon vorab trainieren. Reihen Sie sich doch mal übungshalber mit ihm in eine Warteschlange ein und spenden Sie ihm Lob, wenn es bis zum Schluss geduldig geblieben ist. Selbstständig werden: In der Schule muss Ihr Kind ohne Ihre Un- terstützung zurechtkommen. Helfen Sie ihm, selbstständig zu wer- den, indem Sie es Aufgaben außerhalb Ihrer Sichtweite allein erledi- gen lasse: zum Beispiel im Laden um die Ecke einkaufen, Bekannten in der Nachbarschaft eine Nachricht überbringen oder einen Kopfsa- lat aus dem Garten holen. Von Schulkindern wird erwartet, dass sie täglich mehrere Stunden still sitzen und sich auf den Unterrichtsstoff konzentrieren. Das ist für einen ABC- Schützen nicht nur ungewohnt, sondern auch sehr an- strengend. Eltern sollten deshalb die nötigen Voraussetzungen schaf- fen, damit ihr Kind den schulischen Anforderungen gerecht werden kann. ( Aus: Auf kleinen Füßen in die Welt; Mobile) Nutzen Sie diese Anregungen und trainieren Sie mit Ihrem Kind schon im letzten KiTa- Jahr!!!! Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 7 von 9
Im Kindergarten lässt sich die Selbstständigkeit auch schon trainieren, hier einige Anregungen: Lassen Sie Ihr Kind morgens die Erzieherinnen selber etwas fragen wenn es etwas möchte. Lassen Sie Ihr Kind sich in der Garderobe eigenständig an und ausziehen und achten nur noch darauf, dass alle Sachen an ihrem Platz sind. Anschließend betritt das Kind ohne Sie die Gruppe. Sie geben nur noch der Erzieherin kurz Bescheid dass Ihr Kind anwe- send ist. Animieren Sie Ihr Kind an seine Kindergartentasche eigenständig zu denken. (zu Hause/ beim Abholen) Unsere Zusammenarbeit mit den Grundschulen beim Programm “Erfolgreich starten – Schulfähigkeitsprofil als Brücke zwischen Kindergarten und Grundschule“ findet statt, durch regelmäßige Vernetzung beider Einrichtung. Austausch über pädagogische Konzepte und Bildungsinhalte. gemeinsame Elternabende für die Vorschuleltern die Vorschulkinder besuchen die 1. Klasse Damit wir uns auch über den Entwicklungsstand und Förder- maßnahmen der Kinder austau- schen dürfen, bitten wir Sie die Einverständniserklärung auf der nächsten Seite zu unterschreiben und in der Einrichtung abzuge- ben. Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 8 von 9
Einverständniserklärung über die Zusammenarbeit mit der Schule im Rahmen der Kooperation zwi- schen Kindertagesstätte und Grundschule Das Fachpersonal der Kindertagesstätte, die Ihr Kind besucht, kennt jedes betreute Kind sehr gut, weil es über mehrere Jahre hinweg in seiner Ent- wicklung begleitet und beobachtet wurde. Seitens der Kindertagesstätte können daher ergänzende Einschätzungen darüber gemacht werden, wel- che Unterstützungen das einzuschulende Kind möglicherweise in der Schule in der Anfangszeit benötigt. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag zur Kontinuität in der Erziehung und Bildung Ihres Kindes gewährleistet. Mit der Grundschule haben wir eine enge Kooperation für den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule vereinbart. Hierzu ist der Austausch über den Entwicklungsstand und die individuellen Förderbedürfnisse Ihres Kindes sinnvoll und hilfreich. Wir benötigen Ihr schriftliches Einverständnis, dass wir die Ergebnisse des letzten Entwicklungsstandes in Gespräche mit der Schule einfließen lassen können. Einwilligungserklärung Hiermit willige/n wir/ ich ein, dass die Kindertagesstätte Spatzennest mit der ________________________________ den Entwicklungsstand meines/unseres Kindes _________________________ übermitteln darf. Ich bin ebenfalls mit einer Aussprache zwischen Kinder- garten und Grundschule über Beobachtungs- und Lerndokumentation mei- nes/unseres Kindes einverstanden. (Ort) (Datum) (Unterschrift der/ des Sorgeberechtigten ) Konzept der Vorschularbeit der KiTa „Spatzennest“ Stand: August 2014 Seite 9 von 9
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