ÜBERLEBEN(S) KUNST 201712

 
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ÜBERLEBEN(S) KUNST 201712
Zeitschrift der HochschülerInnenschaft an der
     Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

                                                         2017

                                                     12

ÜBERLEBEN(S)                                                    KUNST
                                                                    1 qu[art]
ÜBERLEBEN(S) KUNST 201712
EDITORIAL

            (Überlebens)KUNST
            KUNST studieren - Studieren als KUNST - Überleben als KUNST

            Ein provokanter Titel? Vielleicht doch gar nicht zu weit hergeholt, schaffen es
            immerhin mittlerweile selbst etablierte politische Parteien nicht mehr von einer
            bis zur nächsten Wahl zu überleben.

            Auch den mehr als 3000 Kunststudierenden der mdw stellt sich vielleicht die
            Frage: Studieren wir eigentlich noch KUNST? Oder ist es nicht viel eher die
            KUNST, das Studium zu absolvieren und sich anschließend als Künstler_in
            zu etablieren?

            Um noch einmal zur Politik zurückzukehren: Kunst- und Kulturpolitik wurde
            während des Wahlkampfs der Nationalratswahl und wird insbesondere auch bei
            den laufenden Regierungsverhandlungen nicht wirklich groß geschrieben -
            ehrlich gesagt eher sehr klein, wenn überhaupt. Bezeichnend dafür ist auch, dass
            die qu[art]-Redaktion eine geplante Gegenüberstellung der Ideen zur Kunst- und
            Kulturpolitik aller neu gewählten Parlamentsparteien mangels Antworten auf-
            schieben musste. Doch wir bleiben dran und widmen uns diesem Aspekt hoffent-
            lich in der nächsten Ausgabe. Spannend bleibt es nämlich auf jeden Fall.Von der
            KUNST aktive Kunst- und Kulturpolitik zu betreiben also hin zur (Überlebens-)
            KUNSt, der wir uns in, um und nach unserem Studium stellen.

            Viel Spaß beim Durchblättern, Hängenbleiben, Durchlesen und Nachdenken!

            Sollte nebenbei auch etwas Weihnachtsstimmung möglich sein, dann nur zu -
            immerhin scheint es auch eine Kunst zu sein, in den richtigen Momenten
            abschalten und genießen zu können.

            Schöne Weihnachtsferien,
                    ein erfolgreiches Durchstarten ins Jahr 2018
                                       und bis bald – eure qu[art]-Redaktion

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Inhalt

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2    Editorial
4    Interview mit Aleksey Igudesman
11 Studienplatzfinanzierung für ,Dummies’
14   Kolumne: Oh tempora, oh mores
15   Studieren als Überlebenskunst?
14 Weniger Anwesenheitspflicht - höhere Eigenverantwortung
18 hmdw-Klausur in Payerbach
20 AKG - was ist das?

IMPRESSUM
Herausgeber, Eigentümer, Medieninhaber: Hochschüler_inne nschaft an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien,
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Redaktion: Benedikt Blaschek und Martina Helfenschneider
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Alle namentlich gekennzeichneten Artikel müssen nicht die Meinung der hmdw widerspiegeln. Terminangaben ohne Gewähr.
Offenlegung nach Mediengesetz: Das qu[art] ist die aktuelle Information für Studierende an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Anmerkung: Selbstverständlich bezieht sich die gewählte Genderform immer auf beide Geschlechter. Die Redaktion behält sich das Recht auf
redaktionelle Bearbeitung von Manuskripten vor. Zur Schonung der Ressourcen versuchen wir die quart Zeitung nur einmal pro Haushalt zuzustellen.
Weitere Exemplare, falls nötig, sind im hmdw Büro abholbereit.

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Aleksey
Igudesman
Ein Interview mit dem Initiator von Music Traveler
„Search, book and play“ - ein Service für Musiker_innen,
die auf der Suche nach Übungsräumen sind.

TEXT Benedikt Blaschek - FOTOS Music Traveler

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INTERVIEW

QUART: Seit wann gibt es Music Traveler und wann und           der perfekte Ort dafür wäre. Wir haben auch recht bald
wie ist die Idee dazu entstanden?                              das Glück gehabt, von der Wirtschaftsagentur der Stadt
AI: Die Idee hatte ich dazu bei einem Spaziergang im           Wien eine Förderung dafür zu bekommen. Ich habe recht
Stadtpark mit meiner damaligen Partnerin. Sie ist Pianistin    bald meine Co-Founder an Bord genommen, Dominik
und wenn wir unterwegs waren, was häufig der Fall war,         Joelsohn, der als Head of Operations alles überblickt und
war es immer wieder ein Problem für sie ein Übungszim-         Julia Rhee: Sie hat selber an der mdw Klavier und später
mer zu finden. Genauso ist es mit meinem musikalischen         Business studiert und arbeitet nun in New York, hat schon
Partner Hyung-ki Joo, der ebenfalls Probenzimmer mit           mehrere Firmen aufgebaut und war extrem begeistert von
einem passenden Klavier sucht. Außerdem brauchen               der Idee, denn es wäre genau die Idee, die sie als Musike-
Ensembles oft mehr oder weniger leere Räume, um zu             rin gesucht hat. Wir haben in Wien nun begonnen, sind
proben. Ich habe mir gedacht, ich mache eine facebook-         darüber sehr froh und warten auf Feedback. Wir haben
Seite und schaue, ob vielleicht verschiedene Personen          schon Buchungen verzeichnet und suchen besonders für
ihre Räume anbieten. Gleichzeitig dachte ich, dass das         mdw-Studierende praktische Räume. Das Wichtige ist
explodieren würde. Dann habe ich angefangen zu                 natürlich auch der Preis, ganz klar! Wir basteln außerdem
recherchieren und bemerkt, dass es so etwas nicht gibt:        an „Promotional Codes“ speziell für mdw-Angehörige.
Eine ganz simple Seite, auf der
                                                               Als Student an der mdw weiß ich, wie eng trotz Verbesserun-
man ein Zimmer mit Instru-                                     gen und aller Bemühungen zur weiteren Verbesserung die
ment buchen kann. Und dabei wäre es so                         Übesituation an der Uni ist. Die hmdw versucht ebenfalls
logisch, dass es sowas gibt - es gibt es für Büros, „AirBnB“   mit Übeboxen im Büro in der Neulinggasse eine kleine
für Übernachtungen, „Uber“ für Taxifahrten, aber für           Erweiterung zu bieten, aber die hmdw allein kann frei-
uns Musiker gibt es in der Sharing Economy sehr wenig.         lich allein den Bedarf nicht decken. Wie sieht eigentlich die
Da hab ich mir gedacht: Eine Plattform, die wirklich für       aktuelle Situation Herbst 2017 aus? Wo steht Music Traveler
uns Musiker und gleichzeitig auch für Musikliebhaber da        in seiner Entwicklung speziell in Wien?
ist, wäre doch erstens eine Marktlücke und zweitens eine       Wir haben schon circa 50 Standorte. Speziell den Bereich
Sache, die uns das Leben viel einfacher macht. Ich hab         um den mdw-Standort Webernplatz haben wir versucht zu
angefangen mit ein paar Leuten darüber zu reden. Alle          bedienen. Zum Beispiel gibt es einen Ort, nur 5 Gehmi-
Musiker und Musikbegeisterte davon fanden es gleich            nuten von hier entfernt, mit einigen sehr guten Räumen.
super. Ich glaube es gibt sehr viele Musiker, die davon        Dort gibt es ein Zimmer mit einem schönen großen Bos-
Gebrauch machen möchten, sobald sie verstanden haben,          ton-Flügel und auch Räume, in denen man Performances
wie einfach es ist. Für mich ist es auch wichtig, dass die     machen kann. Der ist groß genug, um z.B. Durchläufe o.ä.
Möglichkeit jederzeit und überall spielen zu können auch       zu machen und so ein Raum kostet dort momentan nur
für Musikliebhaber besteht, die vielleicht kein (gutes) Ins-   20€ die Stunde. D.h. wenn man sagt: „Hey, wo machen
trument haben. Den größten Sinn wird es dann natürlich         wir spontan ein Konzert?“ - Einfach dort buchen! Wo-
machen, wenn es dieses Angebot überall auf der Welt gibt,      anders kostet so eine Location ein Vielfaches davon und
aber man muss so etwas irgendwo beginnen. Deshalb habe         es geht nie so leicht. Die Idee hinter Music Traveler ist ja:
ich mir gedacht, dass Wien als Welthauptstadt der Musik        Man schaut was es gibt, man bucht per Knopfdruck und

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bekommt die Buchung so bald wie möglich bestätigt, oder         Woche weg - wo soll ich üben? Dieses Problem, das man
bei manchen Räumen sogar unbestätigt sofort. Ich selbst         als Musiker hat, wollen wir aus der Welt schaffen. Man soll
bin als Co-Founder auch als Host dabei! Ich hab einen           sich in Ruhe die Flugtickets buchen können und erst „last
tollen Steinway-Flügel bei mir zu Hause und der wird im         minute“ entscheiden, wo man dann probt. Oder sagen wir,
Moment sehr oft gebucht. Ich bin in der Annagasse, zent-        ich hab an der mdw eine Stunde um fünf Uhr und einen
ral, ganz in der Nähe der Seilerstätte zuhause.                 Zahnarzttermin vorher um zwei und dazwischen möcht‘
Also: Wir haben viele Räume, wollen aber noch viel mehr         ich ein Stündchen üben. Wenn man dann ein Zimmer um
haben!Wir sind konstant in Gesprächen, wir haben bald           ein paar Euro findet, ist es das Geld auch wert. Einerseits
Band-Proberäume online, weil wir nicht nur für die Klas-        ist es schwierig als Student, wenn man auch noch Geld
sik da sein wollen, sondern für alle Musiker, d.h. es sollen    bezahlen muss fürs Proben, andererseits ist die Motivation
auch Percussion-Übungsräume kommen, die ebenfalls               noch größer, wenn man ein gutes Instrument hat und
nicht so leicht zu finden sind. Das ist der Stand momen-        dann auch fokussiert üben sollte, wenn man schon dafür
tan. Wir wollen außerdem so bald wie möglich in anderen         bezahlt. Das bringt etwas. Weiters gibt es noch einen sehr
Bundesländern starten, sind dazu in Gesprächen und              schönen sozialen Aspekt bei Music Traveler: Privatpro-
hoffen in ein bis zwei Monaten in Graz, in Innsbruck, in        beräume sind eine sehr schöne Sache für den Host! Die
Linz und Salzburg zu sein.                                      Türen aufzumachen für andere Musiker, eigentlich egal,
                                                                ob sie jung oder älter sind, ist wirklich schön! Anfangs
Die Ziele von dem Projekt Music Traveler sind, wie man          hab ich mich noch gefragt, ob mich das dann stören wird,
schon heraushört, Expansion in Österreich, als auch inter-      wenn jemand auf meinem Instrument übt, aber es ist über-
national. Wie du schon erwähnt hast, lebt deine Co-Founde-      haupt nicht so. Ich bekomme eine spontane Anfrage, dann
rin in New York. Stellt diese Riesenmetropole nicht auch eine   kommt jemand, um 1-2 Stunden zu üben und es ist extrem
besondere Chance für das Projekt dar?                           schön, Musik ins Haus zu lassen.
Natürlich! Es werden noch viel mehr Optionen offen sein -
                                                                Jetzt stellt sich mir natürlich die folgende Frage: Ich hab ein
New York, London und Berlin                                     Klavier zu Hause, wie kann ich meinen Proberaum anbie-
wollen wir sobald wie möglich                                   ten? Was ist dazu erforderlich?
„erobern“.                                                      Eigentlich nicht viel. Man muss nicht mal ein Instrument
Natürlich müssen wir die Proberäume dort erst finden, sie       haben, um ehrlich zu sein. Einfach nur einen Raum. Es
an Bord holen und sie davon überzeugen, dass das eine           geht darum, dass es Räume gibt, die für Musiker verfügbar
tolle Sache ist. Das machen wir. Wir sind überall aktiv und     sind. Man hat beispielsweise einen Raum, in dem man ein
wie bei jedem Start-up sind wir auf der Suche nach mehr         Quartett üben lassen kann – perfekt! Natürlich: Mit Kla-
Geld für Expansion. Obwohl wir der Wirtschaftsagentur           vier ist es auch interessant. Als Host kann man sich einfach
sehr dankbar für ihre Förderung sind! Bei einem Start-up        einschreiben auf der Homepage, ein paar Fotos hochladen,
ist es wie immer eng, wie es sich gehört. (lacht) Aber wir      man definiert selbst den Preis und fertig. Eine automati-
sind sehr zuversichtlich, dass es klappt. Der Punkt ist ja:     sche Versicherung ist bei jeder Buchung dabei. Ein Euro
Man ist eine Woche in New York oder hat irgendwo eine           gilt als Versicherung und damit ist jedes Instrument auto-
Performance und denkt sich: Na toll, jetzt bin ich eine         matisch bis zu 100.000 Euro versichert, was natürlich sehr

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wichtig für alle privaten Anbieter ist, falls etwas passiert.    ben, viel mit Hans Zimmer zusammengearbeitet. Viele
Bis zu ein paar tausend Euro ist man auch versichert, wenn       meiner Kompositionen erscheinen bei „Universal Edition“,
ein Glas kaputt geht o.ä., das ist auch wichtig für uns, dass    von Solostücken für Geige über Duette in verschiedenen
es in dem Fall eine Absicherung gibt und dass kein Scha-         Stilen, die oft gespielt werden bis hin zu Orchesterwerken
den entsteht.                                                    (u.a. Auftragswerke für das Tonhalle Orchester Zürich).
                                                                 Ich bezeichne mich gerne als Chamäleon (lacht). Ich habe
Das wäre schon meine nächste Frage gewesen. Die rechtliche       auch schon TV-Serien gemacht („Du Kunst mich“ u.a.)
Seite spielt natürlich auch eine Rolle.                          und arbeite an neuen Produkten für den ORF. Aktuell
Ja, natürlich.                                                   arbeiten wir auch an kleinen lustigen Clips für Music Tra-
                                                                 veler mit unserem tollen Advisory Board (Anm.: Fachli-
Euer Konzept klingt sehr durchdacht und sehr einfach. Ist es     cher Beirat). Wir haben das Glück, ein tolles Team zu sein
wirklich so leicht umsetzbar für die User_innen?                 - es sind nämlich auch andere wunderbare Musiker dabei
Es ist alles sehr einfach und das Wichtigste für uns ist, dass   wie Sabina Hasanova, die auch hier an der mdw studiert
wir immer mehr Instrumentarium anbieten können und               hat. Sie spielt aktiv mit dem „Trio KlaViS“ (Anm.: Trio aus
dass Leute anfangen, Music Traveler auszuprobieren. Wie          Klavier, Violine und Saxophon) im Musikverein. Unser
gesagt, wir schauen, dass wir Räume haben, die günstig           Advisory Board war für mich sehr einfach zusammen-
sind für die Studierenden. Ich finde, man muss es mal            zustellen, weil sobald ich die Idee hinter Music Traveler
probieren, um zu sehen, wie es funktioniert. Wir erbitten        erwähnt hatte, haben alle Musiker gesagt: „Wow, klingt toll,
auch feedback darüber, wie etwas vielleicht noch anders          wie kann ich helfen?“ Wir haben einige Musiker dafür
gemacht gehört, denn wir sind konstant daran interessiert        begeistern können, für uns Videos zu machen und bei ver-
uns zu verbessern.                                               schiedenen Angelegenheiten zu helfen, u.a. auch Leute mit
                                                                 „großen Namen“, die auch hinter Music Traveler stehen
Man kann auf der Homepage buchen. Gibt es auch eine App          und teilweise auch investiert haben, wie Hans Zimmer,
fürs Smartphone?                                                 Billy Joel, Sean Lennon und John Malkovich.
Ja, für iOS und für Android ist die App gerade neu er-
schienen.                                                        Das klingt nach einem sehr bewegten und interessanten, ab-
                                                                 wechslungsreichen Künstlerleben.
Zu den Personen im Hintergrund hast du schon etwas er-           Das stimmt. Im Moment stehe ich auf und denke mir, wie
wähnt, hast deine Co-Founder_innen Dominik und Julia             ich das alles mit meinen 10.000 Sachen schaffen soll.
erwähnt.
Nun würde mich auch dein persönlicher Hintergrund
                                                                 Aber natürlich hab ich ein ganz
interessieren.                                                   tolles Team hinter mir, das mir
Ich habe hier in Wien an der MUK Geige und Kompo-                hilft.
sition studiert. Zurzeit bin ich sehr viel unterwegs mit         Gleichzeitig stehe ich auf und meditiere erstmal (lacht),
„Igudesman & Joo“ und mache Vieles im theatralischen,            bevor ich überhaupt erst irgendwas anfange, um etwas
humoristischen Bereich und schreibe auch sehr viel Musik.        Ruhe zu haben. Tja, und dann ist der Tag schon ein Ritt.
Ich habe für „Hollywood“ geschrieben und mitgeschrie-            (lacht) Im Moment funktioniert das, weil ich ein kreatives

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und tolles Team habe. Erfreulicherweise helfen Leute auch        gewählt, Kalifornien und viele große Städte haben anders
gerne ohne etwas dafür zu verlangen, weil sie an deine Idee      gewählt! Und kulturelles Interesse ist ja noch da. Wie viel
glauben. Gleichzeitig bin ich auch immer für diese Leute         Geld jetzt vom Staat kommt, ist immer „die“ Frage und wir
da. Eigentlich geht es ja bei Music Traveler genau darum!        haben in Österreich trotzdem das Glück, dass die Men-
                                                                 schen trotzdem verstehen, wie wichtig die Kultur ist – egal
                                                                 wer regiert – und zwar nicht nur im Sinne von „Kultur ist
                                                                 schön für Leute, die hier wohnen“, sondern auch für
                                                                 Wien als Kulturmetropole! Es ist wichtig zu wissen, wie
                                                                 viele Touristen eigentlich wegen der Kultur nach Wien
                                                                 kommen. Das ist der Wahnsinn! Das ist nicht nur Touris-
                                                                 mus, das ist auch Luxustourismus! Die Personen, die hier-
                                                                 her kommen, lassen auch gerne Geld hier. Diese Personen
                                                                 ziehen wir durch die Kultur an. Wir dürfen als Musiker
                                                                 nicht vergessen, den Politikern immer wieder bewusst zu
                                                                 machen, wie wichtig die Kultur ist, und zwar nicht nur im
                                                                 Sinne von „Musik klingt hübsch“, sondern auch im Sinne
                                                                 dessen, wie wichtig Kultur sozial ist, wie wichtig es ist
                                                                 fürs Lernen unserer Kinder, für die allgemeine Bildung.
                                                                 Es ist durch Studien bewiesen, dass Personen, die Musik
                                                                 machen, besser lernen, besser studieren und glücklichere
                                                                 Menschen sind. Das vergisst man sehr leicht. Wir haben
Für Künstler_innen, egal aus welcher Kunstsparte und egal        als Musiker die Aufgabe eines Sprachrohrs! Wenn wir mit
woher man stammt und wo man lebt, spielt immer Geld              Politikern reden, ist es immer wichtig, ihnen genau das
eine gewisse Rolle. Wir erleben einen Präsidenten Donald         alles zu sagen. Ich glaube, dass es die Leute eigentlich auch
Trump in den USA, wir erleben in Österreich einen Regie-         wissen und es gibt wirklich sehr wenige Menschen, die
rungswechsel und die Erfahrung zeigt uns, dass bei einem         behaupten, Musik nicht zu mögen. Aber es ist eben nicht
rechtsgerichteten Kulturpolitikgeschehen die Kultur eine der     nur individuell wichtig, sondern auch fürs ganze Land. Da
ersten Stellen ist, an der eingespart wird. Wie sehr ist man     haben wir alle die Verantwortung darauf zu bestehen, dass
deiner Ansicht nach von diesen politischen Geschehnissen         etwas weitergeht. Man merkt in der Welt, dass es manch-
abhängig? Merkst du, dass sich durch gewisse politische Ver-     mal an manchen Orten schwieriger wird, sein Ding zu
änderungen im Musik-Business selbst etwas verändert und          machen. Aber „ein Jahr später“ ist wieder ein anderer Bür-
wie reagierst du darauf?                                         germeister gewählt und dann ist es wieder einfacher. Am
Natürlich verändert sich etwas, die Welt ist ja die ganze        Ende überleben die Kultur und die Musik weltweit und in
Zeit in Bewegung. Es wird daher manches schwerer bzw.            schwierigen Zeiten werden sie eigentlich immer wichtiger.
leichter. Den Schub nach rechts gibt es, ja, aber gleichzeitig
sollten wir nicht vergessen, dass z.B. Wien nicht gleich Ös-     An der mdw gibt es zahlreiche Kolleg_innen, die von einer
terreich ist. Wien hat anders gewählt, New York hat anders       musikalischen Karriere träumen. Egal ob im pädagogischen

                                                                                                                      9 qu[art]
ÜBERLEBEN(S) KUNST 201712
Bereich, am Theater, an einem Opernhaus, im Orchester,                nach nicht sein. Das ist ja langweilig, wenn es einen vorge-
oder als Solist_in. Du hast sehr viel Erfahrung im Mu-                fertigten Pfad gibt. Dabei geht es bei der Kunst überhaupt
sik-Business und verschiedene Zweige dessen kennengelernt.            nicht. Ich bringe bei Workshops Leute gerne dazu, Bewe-
Kannst du den Studierenden der mdw etwas mitgeben, einen              gung in ihre Performance mit einzubringen. Als kreative
Tipp oder eine Anregung dafür, um ihre Träume verwirk-                Bereicherung.
lichen zu können?                                                     Fragt euch immer: Was ist eigentlich mein USP - mein
Das Wichtigste aus meiner Sicht ist Kreativität und, dass             Unique Selling Point? Wenn du dir denkst, du kannst ein-
man sie täglich anspornt! Das ist tendenziell viel wichtiger,         fach nur dieses oder jenes, du kannst einfach nur Geige
als dass man der größte Virtuose oder der größte Fachspe-             oder einfach nur Klavier spielen, ist das nie so simpel!
zialist ist. Wenn man kreativ ist mit dem was man macht,              Weil: Du spielst Klavier und bist gleichzeitig beispiels-
kann man Erfolg haben. Außerdem macht es dich glück-                  weise sehr gut im Schach. Man hat immer irgendetwas,
lich, kreativ zu sein. Ich versuche immer nachzudenken,               egal wie banal das ist, um es mit seinem Tun zu kombinie-
wie ich meine Angelegenheiten anders oder neu gestalten               ren! Spielst du z.B. gerne Computerspiele, mach doch ein
kann, so dass es für mich passt. Vom ersten Augenblick an             Programm mit Computerspiel-Musik und vielleicht wirst
bin ich dabei glücklicher und habe gleichzeitig dadurch               du extrem populär dadurch! Jeder sollte kreativ danach
viel mehr Möglichkeiten! Dir wird ja gesagt: Wenn du                  suchen, was das Einzigartige an einem selber ist.
unterrichten willst, dann musst du dies studieren und
dann bekommst du jene Arbeit etc., aber so einfach ist es             Vielen Dank für das Gespräch!
erstens nicht und so einfach soll es auch meiner Meinung              Danke auch dir!

                                           Mit Unterstützer John Malkovich (Schauspieler und Filmstar) bei einer Pressekonferenz in Wien, 2017
10 qu[art]
EINFÜHRUNG

Studienplatzfinanzierung
FÜR ,DUMMIES’
TEXT, ILLUSTRATIONEN Jakob Schlögl

Studienplatzfinanzierung, was ist das eigentlich?             Mitterlehners Steckenpferd der Studienplatzfinanzierung?
Wer oder was wird hier finanziert? Was heißt das              Die folgende Darstellung baut auf den wenigen konkreten
für mich als Studierende_r?                                   Informationen auf, die in den Medien bisher diskutiert
                                                              wurden und stellt damit nur einen Erklärungsversuch dar.
Für all’ jene, denen sich hier noch immer mehr
Fragen als Antworten stellen, sei hier eine illust-           Berechnungsparameter ,Studienplatz’
rative Veranschaulichung der geplanten Verände-               und ,Forschungsbasisleistung’
rungen versucht.                                              Das neue Finanzierungsmodell sieht die individuelle Auf-
                                                              teilung eines global zugeteilten Budgets für jede der 21
                                                              österreichischen Universitäten vor. Aufgeteilt wird dabei
Wir schreiben den Jahresbeginn 2017: die Universitäten        in die Bereiche „Lehre“, „Forschung/Entwicklung und
beklagen mangelnde Ausfinanzierung, schlechte Betreu-         Erschließung der Künste“ und „Infrastruktur/Strategische
ungsverhältnisse werden unter anderem für das ausbau-         Entwicklung“.
fähige Abschneiden bei internationalen Uni-Rankings
verantwortlich gemacht, die Forderungen nach Zugangs-         Für die Berechnung der finanziellen Mittel im Bereich
beschränkungen oder Studiengebühren stehen beinahe            „Lehre“ ist die Studienplatzberechnung wesentlich: das
täglich auf der politischen Tagesordnung.                     Modell sieht die Berechnung einer Mindestanzahl an Stu-
 Abhilfe soll das Modell der Studienplatzfinanzierung         dienplätzen pro Universität vor. Für diese Berechnung soll
schaffen, das bereits seit einigen Jahren immer wieder dis-   die aktuelle Zahl der „prüfungsaktiven“ Studierenden (also
kutiert wird: diese wird medial als Antwort auf sämtliche     mit Studienerfolg von mindestens 16 ECTS/Studienjahr),
Probleme seitens der verantwortlichen Politiker_innen         die Zahl der Absolvent_innen und eine Fächergruppenein-
dargestellt. Unausgereift und unüberlegt sehen es jedoch      teilung herangezogen werden. Diese Fächergruppen sollen
die Kritiker_innen. Und so trägt auch die Studienplatz-       den Betreuungsaufwand pro Student_in abbilden. Für
finanzierung ihren Teil zur Regierungsauflösung und           künstlerisch(-pädagogische) Studienrichtungen wäre dieser
Ankündigung von Neuwahlen im Frühjahr 2017 bei. Die           dementsprechend höher als für zum Beispiel gewisse geis-
Verhandlungen über das Modell werden mit der verpass-         teswissenschaftliche Studien. Für jeden Studienplatz soll der
ten Chance einer Einigung vor den Nationalratswahlen der      Universität ein bestimmtes Budget zur Verfügung stehen,
kommenden Regierung übertragen. Doch fragen sich nach         für eine hohe Zahl besonders schneller Studierender bzw.
wie vor viele: was steckt tatsächlich hinter Ex-Vizekanzler   erfolgreicher Absolvent_innen dementsprechend mehr.

                                                                                                                  11 qu[art]
der Fächergruppengewichtung den zweiten Teilbetrag des
                                                            globalen Budgets einer Universität ausmacht. Daneben
                                                            spielen hier auch Drittmittel eine Rolle, sowie die „Struk-
                                                            turelle Doktoratsausbildung“, die ebenfalls nicht näher
                                                            beschrieben wird. Nähere Details zur Doktoratsausbildung
                                                            finden sich dazu im gesamtösterreichischen Entwicklungs-
                                                            plan für 2016-2021, der in diesem Zusammenhang von
                                                            „Innovatinsorientierung“ spricht.

                                                            Zusätzliche Mittel beschlossen
                                                            Der Nationalrat beschloss Ende Juni die Erhöhung des
                                                            Uni-Budgets um 1,35 Mio. Euro und ging somit ansatzwei-
                                                            se auf die Forderung nach Ausfinanzierung der österrei-
                                                            chischen Universitäten mit einem Budget von zumindest
                                                            2,0% des österreichischen Bruttoinlandsprodukts ein.
                                                            Diese Budgeterhöhung wäre nach Vorstellung der ÖVP
Für Universitäten würden dadurch Studierende, die ein       nur in Verbindung mit dem Modell der Studienplatzfinan-
Studium abbrechen bzw. wechseln, finanziell tendenziell     zierung vorstellbar gewesen, was von den übrigen Parteien
unattraktiver. Zudem sollen Betreuungsrichtwerte erstellt   jedoch abgelehnt wurde, da die Modellentwürfe noch
werden, deren Überschreitung zu vom Wissenschaftsmi-        nicht ausgereift genug wären. Diese Budgeterhöhung kam
nisterium verordneten bundesweiten Zulassungsbeschrän-      somit ganz unabhängig von den Plänen der Studienplatz-
kungen führen sollen. Eignungstests wie Self-Assessments    finanzierung. Die Universitäten reagierten positiv über-
oder Motivationsschreiben sollen zudem in allen Studien-    rascht von dieser Budgeterhöhung. Doch die zusätzliche
richtungen möglich sein. Diese dürfen aber laut Modell      Mittel ändern am geplanten Modell der Studienplatzfinan-
nicht über Zulassung oder Nicht-Zulassung entscheiden.      zierung nur bedingt etwas. Denn dieses scheint ganz genau
Berechnungen sagen, dass die Umsetzung des Modells          festzuhalten, wie Studieren in den kommenden Jahren im
über bundesweite Zulassungsbeschränkungen bei be-           Idealfall aussehen soll.
stimmten Studienrichtungen die Zahl der Studienanfän-
ger_innen sogar halbieren würde. Treffen würden diese       Studieren für alle?
Beschränkungen vor allem stark nachgefragte Studien-        Das Modell der Studienplatzfinanzierung sieht es als Ziel,
richtungen wie Jus, Bildungswissenschaften oder Sprach-     studieren so effektiv und kurz wie möglich zu gestalten. So
studien.                                                    wird zum einen finanzieller Druck auf Universitäten auf-
Im Bereich der „Forschung und Entwicklung und Er-           gebaut, indem sich der Finanzierungsschlüssel im Teilbe-
schließung der Künste“ sieht der sehr kurz gefasste         reich „Lehre“ vor allem an prüfungsaktiven Studierenden
Finanzierungsentwurf von Noch-Wissenschaftsminister         (also mit mindestens 16 ECTS/Jahr) orientiert. Für die
Harald Mahrer eine Orientierung am nicht näher defi-        Universitäten sind somit Studierende, die nicht in Min-
nierten Parameter „Forschungsbasisleistung“ vor, der mit    deststudienzeit abschließen, aus ökonomischer Sicht

12 qu[art]
„idealen“ Studium von der Politik verfolgt wird. Vom
                                                             Studieren ausgeschlossen werden auf lange Sicht also vor
                                                             allem auch Studieninteressierte auf dem zweiten Bildungs-
                                                             weg. Die soziale Durchlässigkeit des Studiensystems
                                                             scheint somit deutlich in Frage gestellt.

                                                             Studieren als elitäres Privileg?
                                                             So könnte es letztlich enden: Studieren wird in der Folge
                                                             der Einführung der Studienplatzfinanzierung ausschließ-
                                                             lich bestimmten Bevölkerungsgruppen vorbehalten sein.
                                                             Zulassungsprüfungen und die Vorbereitung auf diese
                                                             werden beispielsweise vor allem Studieninteressierte be-
                                                             vorzugen, die aus akademischen Familienverhältnissen
                                                             stammen, finanziell abgesichert sind und die auch nicht
                                                             durch die Zulassungsprüfungen als Einschränkung bei der
                                                             Planbarkeit des Studierens benachteiligt werden. Der viel
                                                             zitierte „freie Hochschulzugang“ ist damit Geschichte.
                                                              Die Ökonomisierung der Studienplatzverwaltung scheint
weniger „rentabel“. Die vom Vorsitzenden der Universi-       in eine Richtung führen, wo nicht der größtmögliche
tätenkonferenz geforderte Beschränkung der Prüfungs-         individuelle und nachhaltige Bildungserfolg im Vorder-
antritte und Exmatrikulation (=Erlöschen der Zulassung)      grund steht, sondern das schnellstmögliche und damit
bei ungenügendem Prüfungserfolg können als mögliche          aus staatlicher Sicht das kostengünstigste Erreichen von
Reaktionen darauf verstanden werden. Inwieweit ein           Bildungsabschlüssen.
berufsbegleitendes Studieren oder die Vereinbarkeit von
Familie und Studium dann noch möglich ist, scheint           Adieu, Autonomie der Universitäten
dabei fraglich zu sein. Zudem führt die Studienplatzbe-      Die im Universitätsgesetz erlangte Autonomie der österrei-
rechnung auf lange Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit        chischen Universitäten scheint bei diesem Modell ebenso
zu Zulassungsprüfungen für viele Studienrichtungen. Die      auf dem Spiel zu stehen. Denn wenn die öffentliche Hand
ÖH-Bundesvertretung kritisiert, dass dadurch die soziale     die Zuweisung von finanziellen Mitteln von bestimmten
Selektion im Bildungsbereich verschärft würde: eine Studie   Berechnungsschlüsseln abhängig macht und so die Zahl
der Arbeiterkammer zum Aufnahmetest für Medizin zeigt        der Studienplätze und den finanziell abzudeckenden
nämlich, dass seit der Einführung der Zulassungsprüfung      Betreuungsaufwand bestimmt, sind die Universitäten in
der Anteil an Studienanfänger_innen aus so genannten         ihrer inneruniversitären Entwicklung mitunter stark ein-
„bildungsferneren Haushalten“ um gut ein Drittel gesun-      geschränkt. Wie zum Beispiel könnten Studienplanerneue-
ken ist. Die Herabsetzung des Höchstalters für den Bezug     rungen bzw. die Einführung neuer Studienrichtungen so
von Familienbeihilfe im Jahr 2011 zeugt außerdem davon,      eigenständig und flexibel erfolgen, wenn dafür nur genau
dass offensichtlich eine ganz klare Vorstellung von einem    limitierte finanziellen Ressourcen bereitgestellt werden?

                                                                                                              13 qu[art]
KOLUMNE: J. SCHLÖGL

                                                                                             ÜBER DAS BUMMELN UND STUDIEREN

                                                                                             „Bummelstudent, der – Substantiv, maskulin“
                                                                                             Laut Duden zu definieren als „Student, der sein Studium nicht im
                                                                                             vorgesehenen Zeitrahmen abschließt“.
                                                                                             Der Terminus fand jüngst wieder starke Verwendung in den
                                                                                             heimischen Medien, unter anderem auch im Rahmen einer an-
                                                                                             gedachten Reform, die Prüfungsantritte reduzieren und einen
                                                                                             verpflichtenden Studienerfolg einführen soll.
                                                                                             Im selben Atemzug wird häufig folgendes Argument genannt: nur
                                                                                             24% aller Studierenden absolvieren ihr Studium in Mindeststudi-
                                                                                             enzeit. Ergo: 76% der Studierenden sind demnach per definitio-
                                                                                             nem Bummelstudent_innen.

                                                                                             Ach, die Studierenden von heute!?
                                                                                             So manche U-Bahn-Qualitätszeitung würde wohl daraus den
                                                                                             Schluss ableiten, dass drei von vier Studierenden sämtliche Studie-
                                                                                             rendenklischees erfüllen, bis zur Mittagszeit schlafen, die Nächte
                                                                                             sich feiernd um die Ohren schlagen, mehr Zeit auf Netflix als auf
Quo vadis?                                                                                   Moodle verbringen, …
Die kommende Regierung hat über das Modell der Stu-
dienplatzfinanzierung zu entscheiden und gegebenenfalls                                      Ach, die Unipolitik von heute!?
                                                                                             Eine seriöse Analyse könnte lauten: You get what you pay for. Im-
Änderungen im Entwurf bis Jänner 2018 auszuarbeiten.                                         merhin zeigt die Studierendensozialerhebung aus dem Jahr 2015,
Es wird spannend, ob und in welcher Form die Studien-                                        dass über 80% aller Studierenden (also mehr als jene 76% „Bum-
platzfinanzierung kommen wird. In jedem Fall wird sich                                       melstudent_innen“) neben dem Studium arbeiten und dennoch
                                                                                             beinahe jede_r zweite Studierende_r auf zusätzliche finanzielle
zeigen, ob die im Entwurf vorhandenen Beschränkungen                                         Unterstützung angewiesen ist. Etwa 10% aller Studierenden haben
des universitären Sektors tatsächlich zur gewünschten                                        bereits Kinder und 12% haben laut eigenen Angaben eine Erkran-
Qualitätssteigerung und auch zur Weiterentwicklung des                                       kung oder Behinderung, die ihnen das Studieren erschwert. Ein
österreichischen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts                                     weiter gefasster Blick zeigt außerdem, dass die Betreuungsverhält-
                                                                                             nisse an den österreichischen Universitäten mehr als dürftig sind
führen werden.                                                                               und Studieren im Zeitplan auch einfach daran scheitern kann,
                                                                                             dass nicht genug Plätze in Lehrveranstaltungen zur Verfügung
                                                                                             stehen.
                                                                                             Was bedeutet diese Überlegungen für das Phänomen „Bummel-
Quellen:                                                                                     student_in“?
1) Online-Artikel der Wiener Zeitung, 2.August 2017:                                         Längst nicht jede_r, die/der das Studium nicht in Mindeststudien-
„Kommt das Ende des freien Uni-Zugangs?“
                                                                                             zeit abschließt, hat dies selbst zu verantworten.
2) Online-Artikel der Kleinen Zeitung, 3.August 2017: „Uni-Konferenz begrüßt Entwurf zur
Studienplatzfinanzierung“
3) Gesamtösterreichischer Universitätsentwicklungsplan 2016-2021, Bundesministerium für      Ach, politische Argumentation von heute!?
Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
                                                                                             Unzureichende Ausbildungsverhältnisse an den Universitäten und
4) Online-Artikel des Standards, 20.November 2017, „Universitaeten wollen Bummelstudenten
loswerden können“                                                                            Lebensbedingungen zum Studieren wiederum auf Studierende
5) Studierendensozialerhebung 2015, IHS Projektbericht                                       abzuwälzen, indem Studienplätze limitiert und Leistung vor indi-
6) Arbeiterkammer-Bericht „Zugangsbeschränkungen und Chancen(un)gleichheit im österreichi-   vidueller wissenschaftlicher/künstlerischer Qualifikation kommt,
schen Hochschulsystem“ 2014
                                                                                             ist Ausdruck der gegenwärtigen politischen „Logik“. Damit sind
                                                                                             jedoch wohl kaum internationale Uni-Rankings zu gewinnen und
                                                                                             schon gar kein Ausbauen des Forschungsstandorts Österreich
                                                                                             möglich. Damit bewegen wir uns einzig und allein zurück zu
                                                                                             jenem Punkt, an dem Studieren wieder zum elitären Privileg wird.

                                                                                             Oh tempora, oh mores – Ach Zeiten, ach Sitten
14 qu[art]
Studieren als Überlebenskunst?
hmdw-Sozialförderung: neues Stipendienmodell

TEXT Jakob Schlögl

Du bist über 24 Jahre alt, hast dich für ein weiteres Studium entschieden oder vielleicht
auch nicht jedes Semester die allerbesten Noten? Trotzdem geht sich das Studieren selbst
mit einem Nebenjob nur mit Mühe und Not aus?
Die Antwort der hmdw auf diese Fragen ist die neu eingerichtete hmdw-Sozialförderung.

Was ist das?
Das Stipendienmodell richtet sich an ordentliche Studierende der mdw, die sich das Studieren
aus verschiedensten Gründen nur schwer oder gar nicht leisten können. Die Gründe dafür sind
vielfältig. Für das gesamte Studienjahr vergibt die hmdw ein neues Stipendium, das in neun
Monatsraten (Oktober-Juni) ausbezahlt wird, und in individuell angepasster Höhe das
Studieren erleichtern soll.

Für wen?
Die Sozialförderung richtet sich besonders an Studierende, die zu wenig oder gar keine sonsti-
ge finanzielle Unterstützung (z.B. in Form von Studienbeihilfe, mdw-Stipendium, …) erhalten.
Das Alter oder der Notendurchschnitt spielen dabei für die Vergabe keine Rolle, eventueller
Kinderbetreuungsaufwand, Nebenerwerbstätigkeiten oder besondere studienbezogene Ausga-
ben jedoch sehr wohl.

Wie?
Der Antrag für die Sozialförderung muss bis zu einer gewissen Frist (aktuell 26.11.2017) bei
der hmdw eingelangt sein. In diesem Antrag ist anzugeben, welcher monatliche Betrag benö-
tigt wird. Als Nachweis dafür muss eine Kostenaufstellung mit allen Einnahmen und Ausgaben
inkl. Kontoauszüge vorgelegt werden. Die hmdw entscheidet dann über die Anträge und ver-
gibt die Förderung für das gesamte Studienjahr.

Bei weiteren Fragen wende dich an:
Referat für Sozial- und Inklusionspolitik hmdw-sozial@mdw.ac.at

                                                                                                 15 qu[art]
BIPOL

WENIGER ANWESENHEITSPFLICHT -
HÖHERE EIGENVERANTWORTUNG
TEXT Referat für Bildungs- und Kulturpolitik                           WAS BEDEUTET DAS KONKRET?
                                                                       Lehrende dürfen in Vorlesungen und Mischformen keine
Liebe Kolleginnen und Kollegen,                                        Anwesenheitspflicht einfordern. Sollte dies doch in VO, VK,
wir, das Referat für Bildungs- und Kulturpolitik, wollen               VU oder anderen Vorlesungstypen von Seiten des Lehr-
eine Erhebung machen, wie viele Fälle es gibt, bei denen bei           personals verlangt werden, verstößt dies gegen die aktuell
Vorlesungen (VO) oder bei Mischformen von Vorlesungen                  gültige Satzung an der mdw.
(VU, VK, VO-L, etc.) entgegen der gültigen Satzung An-
wesenheitspflicht eingefordert wird.                                   WELCHE AUSWIRKUNGEN HÄTTE EINE AN-
Aus diesem Grund möchten wir euch bitten, uns per                      WESENHEITSPFLICHT IN VORLESUNGEN UND
E-Mail (hmdw-bipol@mdw.ac.at) mitzuteilen, wenn in                     MISCHFORMEN?
einer Lehrveranstaltung eures Erachtens ungerechtfertigt               Überschneidungen mit anderen Pflichtlehrveranstaltun-
Anwesenheitspflicht verlangt wird. Eure Meldungen werden               gen
selbstverständlich vertraulich behandelt und im Bedarfsfall            Alle Lehrveranstaltungstypen außer Vorlesungen (KE
anonymisiert bei Gesprächen mit den Institutsleiter_innen              - Künstlerischer Einzelunterricht, SE – Seminare, PS –
bzw. dem Rektorat verwendet.                                           Proseminare, EU – Ensembleunterricht, PR - Praktika,
Wir möchten vorweg betonen, dass dies einzig und allein                UE – Übungen, KO – Konversatorien) sind anwesenheits-
der Gewährung der Studierendenrechte und der Verbesse-                 pflichtig. Häufig gibt es Überschneidungen von Vorlesungen
rung der einzelnen Studienrichtungen dienen soll. In der               mit anderen Pflichtlehrveranstaltungen des Studienplans.
Erkenntnis, dass dieser Schritt an anderen Schnittstellen der          Wenn nun also auch bei den verschiedenen Vorlesungs-
mdw offensichtlich zu wenig erfolgt, sehen wir in diesem               typen Anwesenheitspflicht bestünde, könnte man weniger
Engagement unseren Vertretungsauftrag als Interessensver-              Lehrveranstaltungen im selben Semester absolvieren und
tretung aller Studierenden an der mdw verwirklicht.                    dementsprechend würde sich die Studienzeit verlängern. In
Nachfolgend der Auszug aus der Satzung als Rechtsgrund-                der Regelstudienzeit abzuschließen gestaltet sich dann als
lage:                                                                  immer schwieriger.
„Vorlesungen haben die Studierenden in die Hauptbereiche und           Arbeiten und Studium
Methoden des jeweiligen Fachgebietes einzuführen. Es ist insbeson-     Die Belastung der Studierenden ist zum aktuellen Stand
dere ihre Aufgabe, auf die hauptsächlichen Tatsachen, Inhalte und      häufig schon sehr hoch. Wer arbeiten muss, um sich das
Lehrmeinungen einzugehen. In Vorlesungen soll den Studierenden         eigene Studium zu finanzieren oder bereits während des
auch Gelegenheit zur Erörterung des vorgetragenen Lehrstoffes gebo-    Studiums Erfahrungen im späteren Berufsfeld sammeln
ten werden. Es besteht keine Anwesenheitspflicht. Dies gilt auch bei   kann, hat oft einen sehr straffen Zeitplan. Einschränkungen
Mischformen (Vorlesung mit Übung (VU), Vorlesung mit Konversa-         durch Anwesenheitspflicht würden die Vereinbarkeit mit
torium (VK)).“ (Teil Studienrecht, §9 Abs 10)                          der Arbeit zusätzlich erschweren.

16 qu[art]
Mehrfachstudien                                                  „Vertrauen und das Stärken von
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich das Berufs-
feld für einige Studienrichtungen im Wandel befindet und
                                                                 Eigenverantwortung fördern die
deshalb viele Studierende der mdw ein zweites oder drittes       eigene Willensbildung“
Fach studieren. Die Planung und Durchführung mehrerer            Vertrauen und Eigenverantwortung
Studien zur gleichen Zeit stellt eine große Belastung dar und    Weniger Anwesenheit setzt natürlich sowohl Vertrauen als
führt in den meisten Fällen zu Verzögerungen im Studien-         auch Eigenverantwortung voraus. Vertrauen der Lehrenden,
ablauf. Durch auf Vorlesungen erweiterte Anwesenheits-           dass ihr Unterricht überzeugend und interessant genug ist,
pflicht würde dieses Problem noch vergrößert werden.             dass Studierende aus Interesse am Inhalt und/oder aufgrund
Studieren mit Kind                                               der Lehrperson die Lehrveranstaltung besuchen. Bei den
Studierende mit Kind, insbesondere alleinerziehende Stu-         Studierenden liegt wiederum die Eigentverantwortung zu
dierende sind vor eine noch größere Aufgabe gestellt, v.a.       entscheiden, ob man an der Lehrveranstaltung teilnimmt
wenn das Kind schulpflichtig ist. Eine starre Präsenzzeit, so-   und sich den Vortrag der/des Lehrenden anhört, sich aktiv
wie die zuvor genannten weiteren Einschränkungen würden          einbringt oder ob man sich das Wissen, das für die erfolg-
ein Studieren mit Kind nahezu unmöglich machen.                  reiche Absolvierung einer Prüfung notwendig ist, selbst
                                                                 aneignet.
WAS ERSCHEINT UNS AM SINNVOLLSTEN                                Anwesenheitspflicht nimmt den Studierenden Verantwor-
FÜR DIE STUDIERENDEN?                                            tung ab, Vertrauen und das Stärken von Eigenverantwor-
Besinnung auf Grundgedanken einer Universität                    tung hingegen fördern die eigene Willensbildung. Durch
Im Sinne des Grundgedankens einer Universität, dass              Motivation und eine überzeugende Persönlichkeit kann es
Wissen auf verschiedene Art und Weise angeeignet werden          Lehrpersonen gelingen viele Studierende im Hörsaal vor
kann und darf (z.B. durch Lesen von Fachliteratur, An-           sich zu haben – egal welche Bezeichnung die Lehrveranstal-
wesenheit in der Lehrveranstaltung, durch Gespräche mit          tung hat. Wichtig ist die Art und Weise der Vermittlung!
KollegInnen, eigene Forschung u.v.m.), sowie im Sinne des
Rechts der Studierenden sich ihren Studienplan selbst zu-        Wir versuchen in den Gesprächen mit den Lehrenden der
sammenstellen zu dürfen, wäre es aus unserer Sicht besser,       Universität die Situation für die Studierenden immer weiter
darüber nachzudenken mehr Lehrveranstaltungen anzubie-           zu verbessern und hoffen, durch diesen Artikel Lehrende
ten, bei denen keine Anwesenheitspflicht besteht. Eine Uni-      und Studierende zum Nachdenken über das Thema Uni-
versität soll eigenständiges Denken und Arbeiten fördern         versität und Anwesenheitspflicht anzuregen.
und im Idealfall die Studierenden wählen lassen, wie sie sich    Für Fragen, Anregungen, Wünsche, Beschwerden o.ä. ste-
die Inhalte für eine Lehrveranstaltungsprüfung erarbeiten        hen wir per Mail (hmdw-bipol@mdw.ac.at) oder im persön-
– sei es durch selbstständiges Arbeiten, Anwesenheit im          lichen Gespräch sehr gerne zur Verfügung.
Rahmen der Lehrveranstaltung oder in einer anderen Form.

                                                                 Liebe Grüße
                                                                 Euer Referat für Bildungs- und Kulturpolitik
                                                                 (Marc Spörri & Tobias Zimmermann)

                                                                                                                   17 qu[art]
18 qu[art]
RÜCKBLICK

hmdw-Klausur
in PAYEBACH                                                Nach diesem intensiven Vormittag regenerierten sich alle
                                                           Interessierten bei einer Yogaeinheit mit Evelyn Lyn Vysher,
                                                           bevor wieder inhaltlich weitergearbeitet wurde. Sebastian

Studienjahr
                                                           Riedl aus dem ehemaligen Vorsitz-Team gab einen Ein-
                                                           blick in das Studienrecht an der mdw und vermittelte so
                                                           wichtiges Know-How für die kommende hmdw-Vertre-
2017/18 –                                                  tungsarbeit. Im Anschluss daran ging es um die Ziele und
                                                           Projekte der hmdw im kommenden Studienjahr. Bestens
wir kommen!                                                gerüstet konnte das hmdw-Team so in das aktuelle Winter-
                                                           semester starten.
                                                           Für alle Interessierten sei hier auch die herzliche Ein-
TEXT Martin Furch - FOTOS hmdw                             ladung zum neuen hmdw-Jour fixe ausgesprochen, der
                                                           regelmäßig Mittwochs im neuen hmdw-Büro in der
                                                           Ungargasse 53 stattfindet. Die Termine sind auf unserer
                                                           Homepage oder in unserem neuen Blog zu finden.
ÖH-Wahlen 2017 – und jetzt?
Die aktuellen hmdw-Vertreter_innen (UV-Man-                Wir freuen uns auf die kommenden Herausforderungen
datar_innen, Studienrichtungsvertreter_innen               im Studienjahr 2017/18,
und weitere Interessierte) beantworteten diese             Eure hmdw
Frage auf der hmdw-Klausur in Payerbach.
Dort fand ein Wochenende lang ein intensives
Kennenlernen statt.

Den Anfang machte am Freitagabend jedoch nicht einfach
eine gesellige Runde, sondern die erste UV-Sitzung der
neu gewählten Mandatar_innen. Bei dieser Gelegenheit
wurden auch unsere Referent_innen gewählt und grundle-
gende Projekte für das bevorstehende Studienjahr disku-
tiert.
Am Samstag erhielten die Teilnhemer_innen dann die
Möglichkeit, die Rektorin der mdw Ulrike Sych kennenzu-
lernen und mit ihr die Fragen und Anliegen zum Studium
an der mdw zu diskutieren. In dieser Runde konnten auf
sehr konstruktive Weise viele Themen besprochen und
Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen erarbeitet
werden.

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20 qu[art]
AKG -
was ist das?
TEXT AKG

An jeder Universität ist der Arbeitskreis für Gleich-
behandlungsfragen (AKG) per Gesetz (UG 2002)
eingerichtet und beauftragt, Diskriminierung auf
Grund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit,
der Religion oder Weltanschauung, der sexuellen
Orientierung und/oder Behinderung sowie sexueller
und geschlechtsbezogener Belästigung entgegenzuwirken
und alle an der mdw in diesen Angelegenheiten zu beraten
und zu unterstützen.

Der AKG ist ähnlich der hmdw niemandem weisungsgebunden und eigenständig, das bedeutet, er ist
auch nicht verpflichtet, anderen Personen an der Uni über die jeweiligen Vorfälle zu berichten.

Was bedeutet Diskriminierung?
Diskriminiert werden bedeutet, schlechter behandelt zu werden als andere, und zwar aus Gründen, die
nicht gerechtfertigt sind. Diese Gründe und Beispiele dafür können sein:
» Geschlecht (Bsp: Sexismus im Unterricht, bessere/schlechtere Behandlung von Frauen oder Män-
    nern, „Witze“ über trans*/inter*-Personen, etc.)
» Ethnische Zugehörigkeit (Bsp: rassistische Kommentare)
» Alter (Bsp: „zu alt sein“ in Bezug auf das musikalische Können)
» Religion/Weltanschauung (Bsp: keine Rücksichtnahme
    auf Feiertage, etc.)
» Sexuelle Orientierung (Bsp: benachteiligt zu werden,
    nachdem man sich als homosexuell geoutet hat)
» Behinderung (Bsp: keine Rücksichtnahme seitens der Lehrpersonen trotz körperlicher/psychischer
    Beeinträchtigung)

Oft werden hier die Hierarchien zwischen den Betreffenden ausgenützt.

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Diskriminierung ergibt sich
nicht aus fachlichen oder
pädagogischen Gründen und
wird nicht durch künstlerische
Freiheit geschützt!

Diskriminierung tritt oft nicht nur auf Grund von einem       Wann kann ich mich dorthin wenden?
Merkmale auf, sondern auf Grund von einer Kombination         » als Betroffene
bzw. Gleichzeitigkeit verschiedener Merkmale, die wieder-     » als Freund_in/Bekannte_r/Verwandte_r
um eine spezifische Diskriminierung zur Folge haben.             von Betroffenen
                                                              » bei Fragen aller Art zu den oben genannten Themen
Auch sexuelle Belästigung ist Diskriminierung.
»    Sexuelle Belästigung ist kein Missverständnis!           Wie wird mir dort geholfen?
»    Sexuelle Belästigung ist keine Schuld des Opfers!        »   Gemeinsam wird besprochen, worum es sich handelt
»    Sexuelle Belästigung ist sexualisierte Gewalt und Dis-       und was der AKG tun kann, also: Welche Konsequen-
     kriminierung!                                                zen für alle Beteiligten entstehen könnten und wie
» Sexuelle Belästigung hat Rechtsfolgen und wird                  eine optimale Lösung für die Betroffenen aussehen
     dienst- und/oder disziplinarrechtlich geahndet!              kann. Der AKG agiert nicht gegen den Willen der
» Sexuelle Belästigung an der mdw ist nicht nur un-               Betroffenen.
     erwünscht, sondern verboten!                             » Der AKG ist zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Die betroffene Person allein hat das Recht, sexuelle Be-
lästigung als solche zu benennen und zu definieren, ob ein    Warum sollte ich nicht schweigen?
Verhalten unerwünscht, grenzüberschreitend und sexuell        (vielleicht fällt dir da noch eine bessere Antwort ein)
belästigend ist.                                              » Weil wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der
                                                                   man keine Angst vor Kolleg_innen im Job/in der Uni
Wer sitzt in diesem Arbeitskreis?                                  haben muss.
Im AKG sitzen 12 Hauptmitglieder und 8 Ersatzmitglieder       » Weil wir wollen, dass wir aufgrund unseres Könnens
aus allen im Senat vertretenen Gruppen der                         fair bewertet werden, und nicht aufgrund von Merk-
Universitätsangehörigen (= Lehrer_innen, Student_innen,            malen, die wir nicht ändern können.
Verwaltungsmitarbeiter_innen). Der Senat entsendet diese      » Weil man anderen aus der Krise helfen kann.
Personen in den AKG.                                          » Weil ein Schweigen und Zusehen dazu führt, dass es
Diese wählen dann eine_n Vorsitzende_n.                            nie aufhört.
                                                              » Weil man gemeinsam mit dem AKG immer stärker
                                                                   ist als die Täter_innenperson, unabhängig von deren
                                                                   universitärer Stellung!

22 qu[art]                                                                                                      22 qu[art]
23 qu[art]
www.hmdw.ac.at
                Bei Detailfragen wendet Euch bitte per Mail
                  an die entsprechende Studienvertretung/
                                 das entsprechende Referat.

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