Bestimmung der Elementarladung mit dem Millikan-Experiment - Bedienungsanleitung - FAKULTÄT FÜR PHYSIK
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FAKULTÄT FÜR PHYSIK Praktikum Klassische Physik II für Lehramt Bestimmung der Elementarladung mit dem Millikan-Experiment Bedienungsanleitung
Inhaltsverzeichnis 1 Versuchsaufbau 1 1.1 Einzelteile und Konstanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Versuchsaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.3 Versuchsschaltung und Messanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.4 Videoauswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.5 Erzeugung und Auswahl der Tröpfchen . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.6 Abbau des Versuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Literaturverzeichnis 13
1 Versuchsaufbau 1.1 Einzelteile und Konstanten Lieferumfang Der gesamte Versuchsaufbau ist in Abbildung 1.1 dargestellt, wohingegen in Ab- bildung 1.2 die mitgelieferten Teile abgebildet sind. Diese setzen sich zusammen aus 1. Schaltboard mit 2. Plattenkondensator und 3. Display 4. Abdeckkammer 5. Netzteil 6. Mikroskop 7. Sprühfläschchen 8. Ölfläschchen 9. Reißzwecken 10. Schwimmerchen 11. Handyhalterung 12. Halterungsringe Messdaten • Plattenkondensator: 50 mm Plattenradius und 3 mm Plattenabstand • Netzgerät mit 12 V AC und 2000 mA • Okular mit 15x Vergrößerung und Objektiv mit zweifacher Vergrößerung • einstellbarer Spannung von 0 V − 600 V • Öldichte von 877 mkg3 bei einer Temperatur von 15 °C und eine Dichte von 871 mkg3 bei einer Temperatur von 25 °C [vgl. Sci16, S. 2] 1
2 Das Millikan Experiment Abbildung 1.1: Gesamter Versuchsaufbau Abbildung 1.2: Einzelteile des Versuchaufbaus
Kapitel 1. Versuchsaufbau 3 Abbildung 1.3: Frontansicht Abbildung 1.4: Plattenkon- des Mikroskops densator 1.2 Versuchsaufbau Aufbau des Versuchs • In Abbildung 1.3 ist der gesamte Versuchsaufbau dargestellt, bestehend aus der Messschaltung 1, dem Mikorskop 2, der Abdeckkammer 3 und dem Sprüh- fläschchen 4. • Das Sprühfläschchen wird durch das Ölfläschchen bis zur Hälfte mit Öl gefüllt. • Das Mikroskop wird auf die Eisenstange der Messapparatur aufgeschoben und über die Stellschraube 5 fixiert. • Über die beiden Regler 7 kann das Mikroskop scharfgestellt und über Regler 8 die Höhe verändert werden. Diese sollte so eingestellt sein, dass der Zwischen- spalt des Plattenkondensators 10 in Abbildung 1.4 optimal beobachtet werden kann • Regler 9 dient zur Regelung der Lichtintensität zwischen den beiden Platten. • Der Aufbau kann wie in Abbildung 1.5 um die Handyhalterung erweitert werden, indem die zwei Verdickungsringe um das Mikroskop gespannt werden und danach die Klammer der Halterung daran fixiert wird. • Das Handy lässt sich in der Halterung einspannen und über drei Regler in jede Richtung verstellen. [vgl. Sci16, S. 3]
4 Das Millikan Experiment Scharfstellen des Mikroskops • Zum Scharfstellen muss die Abdeckkappe des Mikroskops und die Abdeckkam- mer des Plattenkondensators abgenommen werden. • Eine Reiszwecke wird in das Loch 11 des oberen Plattenkondensators gesteckt und durch das Mikroskop beobachtet (siehe Abbildung 1.6) • Über Regler 7 wird das Mikroskop scharfgestellt und in Abbildung 1.6 lässt sich die Oberflächenstruktur der Reiszwecke erkennen, welche an den Rändern das Licht der LED reflektiert. • Während des Experimentierens muss das Mikroskop gelegentlich nachjustiert werden. Dies sollte nicht während eine Zeitmessung geschehen, da sich die Skalierung leicht verschiebt und die Messung verfälscht. [vgl. Sci16, S. 3, 4] Ausrichtung des Plattenkondensators • Eine horizontale Ausrichtung des Plattenkondensators ist notwendig, um einen Links- und Rechtsdrift der Öltröpfchen zu vermeiden. • Die obere Platte des Kondensators wird angehoben und die Libelle aus Abbil- dung 1.7 auf die untere Platte aufgelegt. • Mittels der drei Stellschrauben an der Unterseite der Messapparatur wird das Luftbläschen in der Libelle zentriert und danach die Libelle entfernt. • Die obere Platte wird vorsichtig auf die untere aufgesetzt und die Libelle erneut aufgelegt. Auch hier sollte das Luftbläschen zentriert sein. • Ist das Bläschen für beide Fälle zentiert, so wird die Libelle heruntergenommen, andernfalls müssen die Platten nochmals korrekt ausgerichtet werden. • Die Abdeckkammer mit Sprühfläschchen wird wie in Abbildung 1.8 über den Plattenkondensator gestülpt und die Libelle darauf abgelegt. [vgl. Sci16, S. 3, 4]
Kapitel 1. Versuchsaufbau 5 Abbildung 1.5: Handyhalterung Abbildung 1.6: Bild einer scharf- am Objektiv gestellten Reißzwecke Abbildung 1.7: Justierung des Abbildung 1.8: Kondensatorab- Plattenkondensators deckung und Sprühfläschchen
6 Das Millikan Experiment Abbildung 1.9: Schaltung der mitgelieferten Messapparatur 1.3 Versuchsschaltung und Messanzeige Schaltboard • Die Versuchsschaltung ist in Abbildung 1.9 dargestellt. • Regler 1 dient zum Einstellen der Spannung, welche über Schalter 4 an und ausgeschalten werden kann. • Die Polung des Plattenkondensators lässt sich über Schalter 2 einstellen. • Über Regler 3 kann die Intensität der beiden eingebauten LED gesteuert werden. • Die Zeitmessung mittels des Schaltboards erfolgt für beide Zeiten über Schalter 5. Dabei erfolgt die Messung der Fallzeit t2 ausschließlich bei ausgeschalteter Spannung und die Messung der Steigzeit t1 nur bei eingeschalteter Spannung. • WICHTIG: Es sollte immer zuerst die Zeitmessung gestoppt werden, bevor die Spannung geändert wird. Ansonsten startet beim Ändern der Spannung automatisch die zweite Zeitmessung.
Kapitel 1. Versuchsaufbau 7 Abbildung 1.10: Touchfeld der Messapparatur Messanzeige • Beim Einstecken des Netzgeräts leuchtet der Startbildschirm des Displays auf und durch das Drücken des Feldes → öffnet sich die Messanzeige in Abbildung 1.10. • Die Anzeigen 6 und 7 geben die Steig- und Fallzeit an, welche durch das Touchfeld Reset zurückgesetzt werden können. • Unter 8 wird die Spannung ausgegeben und im rechts anliegenden Feld unter Previous Voltage wird beim Ausschalten der Zeitmessung die Spannung zwischengespeichert. • Die Werte für Temperatur, Viskosität und Luftdruck werden in den Anzeige 9, 10 und 11 ausgegeben. • Unter dem Feld Anleitung findet sich eine ausführliche Versuchsanleitung und unter ← wird wieder der Startbildschirm geöffnet. [vgl. Sci16, S. 4, 5]
8 Das Millikan Experiment Abbildung 1.11: VLC media player: präzisere Zeitmessung 1.4 Videoauswertung • Aufnehmen von Videos der Bewegung der Öltröpfchen und Notation der benö- tigten Messwerte für jeden einzelnen Bewegungsdruchgang des Tröpfchens. • Öffnen des Videos mittels des VLC media players am Computer. • Für eine exaktere Zeitmessung unter dem Reiter Ansicht das Fenster Time v3.2 (intf) öffnen (siehe Abbildung 1.11). • Zum Ändern des Zeitformats muss in dem Fenster mit Clear ein anderes Format eingestellt werden und danach mit USE pattern und START! bestätigt werden. • Ein geeignetes Zeitformat ist in Abbildung 1.11 dargestellt mit [E]/[D][_]([T]). • Die Zeitmessung erfolgt über das passende Pausieren des Videos und die Steig- und Fallzeiten ergeben sich aus der Differenzbildung der Start- und Stoppzeiten.
Kapitel 1. Versuchsaufbau 9 Abbildung 1.12: Wolke aus Abbildung 1.13: Vereinzelte Öltröpfchen zwischen den beiden Tropfen zwischen den beiden Kon- Kondensatorplatten densatorplatten 1.5 Erzeugung und Auswahl der Tröpfchen Erzeugung • Erzeugung der Öltröpfchen durch das Betätigen des Blasebalgs am Sprühfläsch- chen. • Die Öltröpfchen passieren das Loch des Plattenkondensators und lassen sich durch das Mikroskop im Zwischenraum des Plattenkondensators beobachten. • Zwischen den Platten sollte keine Wolke aus Öltröpfchen vorzufinden sein (siehe Abbildung 1.12), sondern besser eignen sich vereinzelte Tröpfchen wie in Abbildung 1.13. [vgl. Sci16, S. 3, 4] • Bei zu vielen Öltröpfchen zwischen den Platten lässt sich ein Teil davon eli- minieren, indem sie in die Platten des Kondensators gesteuert werden. Somit erleichtert sich die Auswahl vereinzelter Tropfen. [vgl. Run20, S. 510]
10 Das Millikan Experiment Auswahl • Die Steuerung der Öltröpfchen erfolgt über die Spannung. Es gibt vier verschie- dene Fälle: 1. Beim Anlegen einer Spannung ändert sich durch die elektrische Kraft die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit der Tröpfchen. (geeignet für das Experiment) 2. Beim Anlegen der Spannung ändert sich weder die Bewegungsrichtung noch die Geschwindigkeit des Tröpfchens. Das Teilchen ist neutral geladen. (ungeeignet) 3. Beim Anlegen einer Spannung erhöht sich die Geschwindigkeit des Tröpf- chens. Es wird von der unteren Platte angezogen und beschleunigt. (un- geeignet) 4. Beim Anlegen einer Spannung verringert sich die Geschwindigkeit aber das Tröpfchen fällt weiter. Das elektrische Feld reicht nicht aus um die Bewegungsrichtung zu ändern. (ungeeignet) • Die Tröpfchen lassen sich ebenfalls durch das Umpolen des Plattenkondensators steuern und ihre Bewegungsrichtung ändern. • Vorteilhaft sind zudem Tröpfchen ohne starken Links- und Rechtsdrift. Zudem sollten sie nicht zu schnell unscharf werden, da sonst ständig neu scharfgestellt werden muss.
Kapitel 1. Versuchsaufbau 11 1.6 Abbau des Versuchs • Ausschalten der Schalter und Regler für das Licht, die Spannung und die Zeitmessung und Entfernen des Netzgeräts. • Abnehmen der Abdeckkammer des Plattenkondensators und Herausnehmen des Sprühfläschchens aus der Abdeckkammer. • Reinigen des Sprühfläschchens, der Abdeckkammer und des Plattenkondensators mit einem feuchten Tuch. • Aufsetzen der Abdeckklappe des Mikroskops und Abschrauben des Mikroskops von der Eisenstange der Messapparatur. • Verstauen der Einzelteile in der dafür vorgesehenen Verpackung. [vgl. Sci16, S. 5]
Literaturverzeichnis [Run20] Bernd Uwe Runge. 5.2. Elementarladung nach Millikan. Hrsg. von Universität Konstanz. 17. Jan. 2020. u r l: https://ap.physik.uni- konstanz . de / ap - public / Anleitungen / Millikan . pdf (besucht am 18. 01. 2021). [Sci16] Scientific-GmbH. Millikan Apparat. 2016. u r l: https://www.3bscientific. de/product-manual/1018884_DE.pdf (besucht am 14. 01. 2021). 13
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