Bootstrapping-Action-Plan - Warum Businesspläne nerven, und was wirklich zu planen ist
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Bootstrapping-Action-Plan Warum Businesspläne nerven, und was wirklich zu planen ist
Intro ● Erfahrungen mit Businessplänen? ● Was sollte damit erreicht werden? – Einwerbung von Investorengeldern? – Zusage zu einem Kredit? – …? ● Was war los beim Start des Business´?
Worum geht’s in diesem Workshop? ● TEIL1: Warum fristen die meisten Businesspläne Ihr Dasein in unteresten Schubladen? ● TEIL 2: Welche Planung bringt für die wirkliche Arbeit mehr?
Teil 1: Warum Businesspläne nerven ● Business-Poesie für Außenstehende ● meist für potenzielle Investoren ● Blumige Formulierungen + Kaffeesatzleserei mit nebulösen Zahlen. ● soll möglichst kompetent klingen und grooooooooß. ● Ergebnis: Bullshit-Bingo
Businessplan als Marketing-Tool ● Marketing für Kapital-Akquise ● Marketing muss nicht auf Sachlichkeit und Klarheit bauen. ● Der Wurm soll dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Excel-Exzesse ● Marktanalysen googeln ● Marktanteile kalkulieren ● Zahlen daraus extrahieren ● Detaillierte Umsatzplanungen über 5 Jahre ● Ergebnis: Hübsche Excel-Tabellen – sollen Planungssicherheit suggerieren – sollen schöne Worte des Businessplans scheinbar solide untermauern
Lesen im Kaffeesatz ● Zahlen und Diagramme mit etlichen Unbekannten gespickt. ● Beliebte Argumentation: – Milliardenmarkt mit 1 Prozent Marktanteil – Umsätze im achtstelligen Bereich hingeexcelt ● Zitat eines Businessplanautoren: „Da haben wir uns auch ganz schön gewundert!“
Statischer Planungsansatz ● Dilemma des Gründers: – Zugeben, dass es Unsicherheiten gibt – Umsteuern möglicherweise nach kurzer Zeit nötig ● Planungsgrundlage für tagtägliche Arbeit: – Businessplan nicht praktikabel.
80 - 90 Prozent aller Innovationen scheitern ● Warum Monate an einem Plan rumdoktern, der kurz nach dem Start obsolet ist? ● Schuld sind nicht die Pläne, sondern v.a. die Unsicherheit des Marktes.
Teil 2: Was wirklich zu planen ist ● Planung braucht Ziele ● muss aber auch Umsteuern erlauben, um ● Dinge an Gelerntes anzupassen.
Wie bekommt man Marktunsicherheit in den Griff ? ● Marktzahlen sind im Vorfeld nicht schädlich ● Aber: Welche Zahlen brauche ich? – Wieviele Verkäufe in welcher Zeit? – Marketingkanäle und -kosten? – Bottom-Up: ● Verkaufszahlen auf Basis des bestehenden Wissens zu ● Kundenverhalten und Marketingkennzahlen ● Gehe in den Markt – Idee testen + nach und nach anpassen.
Basiskonzept I: Bootstrapping ● Wortbedeutung: – Bootstrap = Stiefelschlaufe – sich wie Baron Münchhausen an den eigenen Stiefeln aus dem Sumpf herausziehen ● Kriterien: – kein externes Kapital – Finanzierung aus Mini-Invest + Erlösen (organisches Wachstum) – Ausgaben niedrig halten
Vorteile ● Zeit sparen: Investorensuche fällt weg ● bei späterem Investor bessere Position ● Unabhängigkeit ● Klassischer Businessplan nicht nötig
Basiskonzept II: Lean Startup ● Kern des Konzepts: – Start mit minimal funktionsfähigem Produkt (MVP) – Feedback aus dem Markt von echten Kunden – Produkt nach und nach anpassen. ● Dynamischer Planungsansatz: – Von Zielen leiten lassen – Learnings aus dem Markt einfließen lassen
Beispiel: Zappos ● Vorbild von Zalando ● Gründer hat Online-Shop gestartet ● Infrastruktur anfangs improvisiert ● Schuhe nach Bedarf eingekauft → Keine Gewinne, aber auch nicht unnötig Geld versenkt
Beispiel: UltraPress ● seit ¾ Jahr im Markt mit wachsendem Auftragsvolumen ● konzeptionell aber noch lange nicht perfekt. ● Planungsfehler? – Lehren, die in künftige Planungen einfließen müssen. ● Starres Beharren auf Konzept hätte zum Scheitern geführt ● Passe die Planung laufend an!
Monetarisierungskonzept ● Start der Planung: – … sollte das Monetarisierungskonzept beinhalten ● Grundfragen – Was ist konkret meine Leistung? – Wieviel bezahlt der Kunde dafür? – Wieviele Verkäufe kann ich über welche Marketingkanäle erzielen?
Fokus des Monetarisierungskonzepts ● Fokus auf erste zu verdienende Euros ● Erlöse als wichtigste Kennzahl zum Start ● Lebensader des Unternehmens ● Erlöse = Unabhängigkeit & Weiterentwicklung ● Deshalb: Von Anfang an Monetarisierungskonzept haben
Weitere Kennzahlen ● Useraufbau, Social-Media-Reichweite etc. beim Bootstrapping zum Start zweitranging ● Kennzahlen für konkrete Verkäufe statt Marktanteile
Kennzahlen-Beispiel ● A: Trafficvolumen je Marketingkanal ● B: Conversionrate (Anteil der User, die auch zu Kunden werden) ● C: Kosten pro Conversion ● D: Kaufbetrag, den ein Kunde durchschnittlich bezahlt. ● E: Deckungsbeitrag pro Kauf. ● F: Wiederkaufquote je Kunde.
Action Plan Wenn es wirklich etwas zu planen gibt, würdest Du dann 30 Seiten volltexten? Worauf kommt es an? ● 1. Ziel / Vision ● 2. Monetarisierungskonzept ● 3. konkrete Handlungsschritte
Planung der Etappen und Schritte ● Dauerhaftes Tool für rollierende Planung – Planung nie komplett, sondern parallel zu den konkreten Schritten – Lässt sich von den anfangs gesteckten Zielen leiten – Lässt die Learnings aus dem Markt einfließen ● Todo-Listen – Was muss geschehen für erste Erlöse? – Welche Bausteine der Infrastruktur als erstes? – Was sind dringendsten kurzfristigen Aufgaben?
Themencluster der Aufgaben ● Mögliche Themen: Website, Marketing, Infrastruktur, Produkt(e), … ● Strukturieren: – Jedes Oberthema bekommt Actionplan mit Einzelmaßnahmen – Einzelmaßnahmen in zeitlichen Rahmen stellen – Verschiedene Techniken und Tools möglich
Erste Todo´s UltraPress ● Grobe Leistungsbeschreibungen für Produkte ● Skizzierung konkreter Prozesse für Kauf + Lieferung ● Installation WordPress-Website ● Aufbau von Layout und Shop ● Logo-Design ● Einsetzen erster Services ● Testen erster Marketingkanäle ● …..
Meine aktuellen Todo´s? ● Anpassung einzelner Produktpakete ● Aufbau von skalierungsfähiger Infrastruktur – CRM-Prozesse – Projektmanagement – (Virtuelle) Mitarbeiter
Fazit ● Businesspläne = wohlklingende Poesie + Zahlen auf tönernden Füßen ● Ohne Plan ist auch Mist. ● Monetarisierungskonzept steht am Anfang ● Plan muss handlungsorientiert sein, ● kein Rumgeschwurbel, sondern klare Todo´s
Vielen Dank! ● Fragen & Antworten & Feedback ● Mehr zu Bootstrapping: DigitalBetrieb.de
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