Betriebliche Angebote im Überblick

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Soziale Gerontologie mit dem
                             Schwerpunkt Lebenslaufforschung

Betriebliche Angebote im Überblick

    Vortrag im Rahmen der BAGSO-Tagung
  „Beruf und Pflege – eine Herausforderung für
         Gesellschaft und Unternehmen“

    Prof. Dr. Monika Reichert, TU Dortmund

             Stuttgart, 23.09.2010
Soziale Gerontologie mit dem
                                       Schwerpunkt Lebenslaufforschung

Gliederung des Vortrages

 Was haben wir vor 15 Jahren zur Vereinbarkeit von
  Erwerbstätigkeit und Pflege in den Unternehmen festgestellt? Und
  im Vergleich dazu….

 Was sind unsere derzeitigen Erkenntnisse?

 Welche zukünftigen Herausforderungen sehen wir?
Soziale Gerontologie mit dem
                                             Schwerpunkt Lebenslaufforschung

Wichtige Merkmale der Untersuchung von 1995

   Titel: Betriebliche Maßnahmen zur Unterstützung pflegender
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

   Untersuchungszeitpunkt: 1994/1995

   Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
    Jugend

   Durchführung
      Betriebsfallstudien: Gerhard Bäcker & Brigitte Stolz-Willig
      Experteninterviews USA/Kanada: Gerhard Naegele & Monika Reichert

   Veröffentlichung: Kohlhammer-Verlag, Stuttgart, 1997, Bd. 106.1, Bd.
    106.2
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Wichtige Merkmale der Untersuchung von 2009-2010

   Titel: Zwischen Beruf & Pflege: Konflikt oder Chance?

   Untersuchungszeitpunkt: 2009/2010

   Auftraggeber:

   Durchführung:
      Betriebsfallstudien: Gerhard Bäcker & Angelika Kümmerling
      Recherche internationaler betrieblicher Good practice-Modelle: alle
       beteiligten Partner (D, I, PL, UK)
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Methodisches Vorgehen 1995 und 2009/2010

 Betriebsfallstudien in Unternehmen unterschiedlicher Branchen und
  Betriebsgrößen (1995 = 10; 2010 = derzeit 14)
    Gespräche mit Personalverantwortlichen, Betriebsräten …..
    Dokumentenanalyse (sofern verfügbar)

 Sammlung, Analyse und Bewertung von Tarif- und
  Betriebsvereinbarungen hinsichtlich ihrer „pflegepolitischen
  Relevanz“

 Sichtung der themenspezifischen Literatur
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Ergebnisse 1995 und 2010: Art der betrieblichen
Maßnahmen I

 häufige Maßnahmen 1995 und 2010:

      flexible Arbeitszeitmodelle
      Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit und zurück
      unbezahlte Freistellungsregelungen
      informelle Regelungen!
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Ergebnisse 1995 und 2010: Art der betrieblichen
Maßnahmen II

 2010 verstärkt zu finden:

       spezifische Betriebsvereinbarungen zur Vereinbarkeit
        von Beruf und Pflege
       Informations- und Vermittlungsdienste durch externe
        Dienstleister
       Telearbeit
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Kinderbetreuung, Angehörigenbetreuung in % (Institut der
deutschen Wirtschaft, Köln)
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Vorhandensein von Familienservice in Unternehmen
(Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, 2010)
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Ergebnisse 1995 und 2010: Charakteristika der
Unternehmen mit spezifischen Maßnahmen für
pflegende ArbeitnehmerInnen

 1995 und 2010:

      mehr als 250 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer*
      lange Tradition in Bezug auf Familienfreundlichkeit*
      starker Betriebsrat, der für das Thema sensibilisiert ist
      hoher Anteil an älteren Beschäftigten vorhanden oder erwartet
      demografisch bedingte Verknappung von qualifizierten
       Arbeitskräften erwartet

 *vgl. auch: Institut der deutschen Wirtschaft, 2010
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Ergebnisse 1995 und 2010: Gründe für die Einführung
von Maßnahmen

 1995 und 2010 (vgl. auch Institut der dt. Wirtschaft, 2010):
    Vorteile bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und
     Mitarbeiter und Sicherung des Personalbestandes
    Erhöhung von Arbeitsmoral und Arbeitszufriedenheit
    Erhalt von bislang getätigten Investitionen (z.B. in Bezug auf
     Qualifizierungsmaßnahmen)
    Reduzierung von Absentismus und Unpünktlichkeit
    Erhöhung der Produktivität
    Verbesserung des Unternehmensimage in der Öffentlichkeit
     und in der Branche

             Kostenersparnis und Wettbewerbsvorteile
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Ergebnisse 1995 und 2010: Gründe für die Nicht-
Einführung von spezifischen Maßnahmen

 1995 und 2010 (vgl. auch Institut der dt. Wirtschaft, 2010):
     keine Nachfrage von Seiten der Arbeitnehmerinnen/Arbeit-
      nehmer
     gesetzliche und/oder tarifvertragliche Regelungen werden als
      ausreichend betrachtet
     Mißverhältnis zwischen Kosten und Nutzen der Maßnahmen
      erwartet
     fehlendes Bewusstsein, dass Pflegeverpflichtungen des
      Arbeitnehmern/des Arbeitnehmer zu betrieblichen Folgekosten
      führen können
     informelle Regelungen zwischen Arbeitgeber und
      Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer!
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Ergebnisse 1995 und 2010: Weitere Informationen

 1995 und 2010:
    Pflege wird als ein Tabu-Thema angesehen.
    Informationen über die Anzahl pflegender
     Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen kaum vor, d.h.
     „offizielle“ Zahlen gibt es nicht (hohe Dunkelziffer).
    Die Inanspruchnahmerate von spezifischen betrieblichen
     Maßnahmen niedrig.

 2010:
    Problembewusstsein für die Thematik und für die Folgen
     des demographischen Wandels gestiegen! Aber: akuter
     Handlungsbedarf erst in der Zukunft.
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Einige zukünftige Herausforderungen

   Pflege darf keine Tabu-Thema mehr sein; stärkere
    gesellschaftliche Anerkennung der Pflegetätigkeit

   Lösung der Definitionsproblematik „erwerbstätige Pflegende“

   Generelle Stärkung der Familienfreundlichkeit in Unternehmen

   Angebotspalette: erwerbstätige Pflegende sind keine homogene
    Gruppe
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Einige zukünftige Herausforderungen

   Lösung für Klein- und Mittelbetriebe

   verstärkte Kooperation zwischen Unternehmen, Altenhilfe und
    Politik

   weiterer Forschungsbedarf, z.B.
         Evaluierung betrieblicher Maßnahmen
         Einbezug von nicht mehr erwerbstätigen Pflegenden
         Längsschnittstudien
         ….
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

       mreichert@fk12.tu-dortmund.de
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