Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Binningerstrasse Allschwil - Kurzbericht - Stand Konsultation

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Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Binningerstrasse Allschwil - Kurzbericht - Stand Konsultation
Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK)
              Binningerstrasse Allschwil
                                     Kurzbericht

                              Stand Konsultation
                                       23. April 2021
                                  Projektnummer 949.358
Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Binningerstrasse Allschwil - Kurzbericht - Stand Konsultation
Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK)
Binningerstrasse Allschwil
Kurzbericht – Stand Konsultation
23. April 2021
Projekte abg/949.358_Allschwil_BGK_Binningerstrasse/3_Ber/BGK_Binningerstrasse_Kurzbericht_20210423.docx

Auftraggeber
Kanton Basel-Landschaft
Tiefbauamt
Martin Schaffer                                                       Tel     +41 (0)61 552 54 13
Rheinstrasse 29                                                       martin.schaffer@bl.ch
CH-4410 Liestal                                                       www.baselland.ch

Bearbeitung
mrs partner ag                                                        Tel     +41 (0)44 245 46 00
Andreas Bernhardsgrütter                                              Tel     +41 (0)44 245 46 16
Birmensdorferstrasse 55                                               andreas.bernhardsgruetter@mrspartner.ch
CH-8004 Zürich                                                        http://www.mrspartner.ch

B+S AG                                                                Tel     +41 (0)31 356 80 80
Adrian Weber                                                          Tel     +41 (0)31 356 81 46
Weltpoststrasse 5                                                     a.weber@bs-ing.ch
CH-3000 Bern 15                                                       http://www.bs-ing.ch

Studio Vulkan Landschaftsarchitektur                                  Tel     +41 (0)43 336 60 70
Dominik Bueckers                                                      Tel     +41 (0)43 336 60 …
Vulkanstrasse 120                                                     bueckers@studiovulkan.ch
CH-8048 Zürich                                                        http://www.studiovulkan.ch
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Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                                                              BGK Binningerstrasse Allschwil

Inhalt
1. Einleitung.................................................................................................................... 1
     1.1. Ausgangslage ........................................................................................................ 1
     1.2. Testplanung Binningerstrasse ................................................................................. 2
     1.3. Auftrag, Randbedingungen und Zielsetzungen ...................................................... 3
2. Übergeordnetes Aussenraumkonzept ...................................................................... 4
     2.1. Eine Strasse mit zwei Seiten – Identität der Seiten Stärken...................................... 4
     2.2. Raumabfolgen ....................................................................................................... 4
3. Übersicht Verkehrsorganisation ............................................................................... 5
4. Projektbeschrieb ......................................................................................................... 6
     4.1. Abschnitt West ...................................................................................................... 6
     4.2. Knoten Fabrikstrasse / Lettenplatz .......................................................................... 7
     4.3. Der zentrale Grünraum .......................................................................................... 8
     4.4. Knoten Spitzwaldstrasse / Haltestelle Paradies ...................................................... 10
     4.5. Abschnitt Ost ....................................................................................................... 11
5. Betriebskonzept ....................................................................................................... 12
     5.1. Öffentlicher Verkehr ............................................................................................ 12
     5.2. Motorisierter Individualerkehr .............................................................................. 13
     5.3. Fuss- und Veloverkehr .......................................................................................... 13
     5.4. Beurteilung der Leistungsfähigkeiten ................................................................... 14
6. Abschluss .................................................................................................................. 15
     6.1. Nächste Schritte / Termine ................................................................................... 15
     6.2. Fazit         ................................................................................................................ 15

mrs partner
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Abkürzungsverzeichnis:
BGK   Betriebs- und Gestaltungskonzept
DWV   Durchschnittlicher werktäglicher Verkehr
LSA   Lichtsignalanlage
mIV   motorisierter Individualverkehr
öV    öffentlicher Verkehr
Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Binningerstrasse Allschwil - Kurzbericht - Stand Konsultation
Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                             BGK Binningerstrasse Allschwil

                          1. Einleitung

                          1.1. Ausgangslage

                          Im Hinblick auf die Entwicklung eines Zentrumgebietes entlang der Binningerstrasse in Allschwil ist in
                          den kantonalen und kommunalen Plänen die Erweiterung der Tramlinie 8 nach Allschwil vorgesehen.
                          Mit der Testplanung Binningerstrasse wurden dazu als Grundlage für die Siedlungsentwicklung und
                          die Erarbeitung eines Betriebs- und Gestaltungskonzeptes (BGK) von drei interdisziplinären Teams ver-
                          schiedene Lösungsvorschläge entwickelt. Das breit zusammengesetzte Beurteilungsgremium empfahl,
                          die Binningerstrasse als städtischen Aussenraum und gemischten Verkehrsträger mit Tram aufzuwer-
                          ten. Die Schaffung einer grosszügigen Grünanlage soll zu einer Gliederung des weitläufigen Strassen-
                          raumes führen und der Binningerstrasse ein attraktives Erscheinungsbild geben.

                          Binningerstrasse
                          Die Binningerstrasse in Allschwil ist eine kantonale Hauptverkehrsstrasse und führt von der Stadtgrenze
                          Basel in das Gebiet Letten bis zur Einmündung Baslerstrasse. Sie erschliesst ein heute vorwiegend ge-
                          werblich geprägtes Gebiet mit zahlreichen publikumsintensiven Einrichtungen. Auf ihr verkehren an
                          einem durchschnittlichen Werktag täglich rund 11’000 Fahrzeuge (DWV – geschätzter Mittelwert, je
                          nach Abschnitt sehr unterschiedlich). Zudem wird sie von drei Buslinien und zahlreichen Fussgängerin-
                          nen und Velofahrern genutzt.
Bildquelle: Google-Maps

                          Abbildung 1: Projektperimeter des Betriebs- und Gestaltungskonzeptes BGK Binningerstrasse

                          mrs partner                                                                                                  1
Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Binningerstrasse Allschwil - Kurzbericht - Stand Konsultation
BGK Binningerstrasse Allschwil                                           Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

                                1.2. Testplanung Binningerstrasse

                                Die Gemeinde Allschwil strebt gemäss ihrem räumlichen Entwicklungskonzept an, das erhebliche Ent-
                                wicklungspotential entlang der Binningerstrasse für eine qualitative Siedlungsentwicklung zu nutzen.
                                Dies soll zu einer Aufwertung des Ortes beitragen. Die Gemeinde hat dazu einen Studienauftrag orga-
                                nisiert, in welchem drei interdisziplinär zusammengestellte Teams ihre Vorstellungen zur baulichen
                                Entwicklung und Erschliessung des Gebietes erarbeitet haben. Diese Testplanung bildet eine wichtige
                                Grundlage für die Erarbeitung des BGK. Bezogen auf die Gestaltung des Strassenraumes sind für die
                                Erarbeitung des BGK insbesondere folgende Empfehlungen des Beurteilungsgremiums zu beachten:

                                • Die Binningerstrasse soll als städtischer Aussenraum und gemischter Verkehrsträger mit Tram
                                  aufgewertet werden.
                                • Die Integration eines grosszügigen Grünelements (im Sinne des vorgeschlagenen Grünraumes)
                                  soll zu dieser Aufwertung beitragen. Dies soll zu einer Gliederung des weitläufigen Strassenraums
                                  führen und der Binningerstrasse ein attraktives Erscheinungsbild geben.
                                • Die Gestaltungsidee soll mit einem Mischverkehrsbetrieb inklusive Tram kombiniert wer-
                                  den.
                                • Die funktionalen und verkehrlichen Aspekte wie Querungsmöglichkeiten, Funktionalität von Zu-
                                  fahrten und privaten Vorzonen sind dabei sicherzustellen.
Bild: Team Herzog & de Meuron

                                Abbildung 2 : Perspektive Grüne Mitte, Beitrag Team Herzog & de Meuron

                                2                                                                                                 mrs partner
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Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                           BGK Binningerstrasse Allschwil

1.3. Auftrag, Randbedingungen und Zielsetzungen

Auftrag
Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben mit der Untersuchung „Tramnetzentwicklung
Basel, Liniennetzplanung“ das angestrebte Liniennetz überprüft. Sie sind zum Ergebnis gekommen,
dass im Zusammenhang mit der angestrebten Siedlungsentwicklung im Gebiet Letten die Traminfra-
struktur von der heutigen Wendeschlaufe an der Haltestelle Neuweilerstrasse in Basel bis zur Schulan-
lage Allschwil Gartenhof verlängert werden soll.
Um für die Erweiterung der Traminfrastruktur im Rahmen der Agglomerationsprojekte 4. Generation
eine Eingabe vorbereiten zu können, hat der Kanton Basel-Landschaft in Abstimmung mit dem Kanton
Basel-Stadt die Planung der Tramerweiterung der Binningerstrasse an die Hand genommen. Das BGK
soll auf den Ergebnissen der Testplanung aufbauen und eine Grundlage für weitere Planungsstufen bis
zur Realisierung der Tramverlängerung bilden.

Zielsetzungen
Mit der Erarbeitung des BGK wurden folgende Ziele verfolgt:
Gestaltung / Städtebau
Die Binningerstrasse soll das Rückgrat der künftigen Siedlungsentwicklung im Gebiet Letten bilden. Sie
weist eine eigenständige Gestaltungsidee auf, welche das Bild des neuen Quartiers prägen wird und
die städtebauliche Qualität aus der Testplanung und Masterplanung stärkt. Der Strassenraum ist für
Fortbewegung und Aufenthalt attraktiv zu gestalten.
Funktionalität / Verkehr
Die Binningerstrasse bleibt eine kantonale Hauptverkehrsstrasse (HVS) und muss als Verkehrsträger die
Funktionen für sämtliche Verkehrsarten erfüllen können sowie eine genügende Leistungsfähigkeit und
hohe Verkehrssicherheit aufweisen. Im Trambetrieb sind die Verlustzeiten minimiert; auch in der regu-
lären Spitzenstunde soll der Betrieb noch störungsfrei funktionieren. Die Haltestellen sind attraktiv er-
reichbar und es bestehen gute Umsteigebedingungen. Als Teil der (kommunalen) Fuss- und Veloweg-
netze ist die Binningerstrasse auch für den Langsamverkehr sicher und attraktiv zu nutzen. Die Nut-
zungen entlang der Strasse haben attraktive Zugänge, auch für die Anlieferungen.
Wirtschaftlichkeit / Umsetzbarkeit
Die Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten stehen in einem optimalen Verhältnis zum Nutzen.
Die Umsetzbarkeit wird durch eine hohe Akzeptanz der Anlage bei den verschiedenen Anspruchsgrup-
pen sowie minimierten Abhängigkeiten von Drittplanungen/ -projekten erhöht.
Ablaufziele
Das BGK bildet die Grundlage für das Vorprojekt und weist die Machbarkeit des Vorhabens nach.

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BGK Binningerstrasse Allschwil                                                 Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

                           2. Übergeordnetes Aussenraumkonzept

                           2.1. Eine Strasse mit zwei Seiten – Identität der Seiten Stärken

                           Die nördliche und die südliche Strassenseite weisen sehr unterschiedliche Eigenschaften aus. Um die
                           jeweiligen Identitäten der Seiten zu stärken sind sie spezifisch zu behandeln.
Skizze: Studio Vulkan

                               Ziele für die nördliche Seite:                        Ziele für die südliche Seite
                               • Baumallee der Neuweilerstrasse als städtische Ge-   • Grösse der Gebäude unterbrechen.
                                 stalt fortsetzen.                                   • Visuelle Präsenz des Waldhanges nach vorne zie-
                               • Kleinteiligkeit / Vielfalt fördern.                   hen.
                               • Aneignungspotenzial fördern.                        • Grosse Hartflächen entsiegeln.

                           2.2. Raumabfolgen
     Bild: Studio Vulkan

                           Abbildung 3 : Raumabfolgen im Strassenraum
                           Der Strassenraum Binningerstrasse wird in verschiedene Abschnitte aufgegliedert. Zentrale Elemente
                           sind die beiden Platzräume bei den Tramhaltestellen Letten und Paradies, welche den grün gestalteten
                           Mittelteil einfassen. Die gewerblich geprägte Mitte weist die meisten Zentralitäten mit publikumsin-
                           tensiven Nutzungen auf und ist als Parkraum zu gestalten.
                           Während der westliche Abschnitt den Übergang an den Dorfteil Allschwil bildet, schliesst der östliche
                           Strassenabschnitt zur Stadt Basel an und übernimmt Gestaltungselemente der Neuweilerstrasse (Baum-
                           reihen).

                           4                                                                                                       mrs partner
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                    3. Übersicht Verkehrsorganisation

                    Verkehrskonzept
Bild: mrs

                    Abbildung 4 : Konzeptplan Bestvariante
                    Das Tram verkehrt in der Regel im Mischverkehr auf der gleichen Fahrspur wie der mIV. Nur an der
                    Haltestelle Paradies (stadtauswärts) und der Haltestelle Letten (beide Richtungen) besteht ein Eigen-
                    trasse.
                    Im Abschnitt Letten bis Gartenhof werden die beiden Fahrspuren durch einen Mittelbereich getrennt,
                    welcher an den Fussgängerstreifen als Mittelinsel dient.
                    Im Abschnitt zwischen Spitzwaldstrasse und Fabrikstrasse besteht ein richtungsgetrennter Verkehr. Auf
                    der westlichen Seite schafft der Kreisel eine Wendemöglichkeit. Damit sind alle Verkehrsbeziehungen
                    möglich. Auf der östlichen Seite wird dazu eine Wendemöglichkeit geschaffen. Der zentrale Parkraum
                    dient als Längsverkehrsachse für den Fussverkehr und als Aufenthaltsbereich
                    Im Abschnitt zwischen Stadtgrenze und Einmündung Spitzwaldstrasse wird die Anordnung der Neu-
                    weilerstrasse fortgeführt und mit beidseitigen Radstreifen ergänzt.
                                                                                              zentraler Parkraum
                                                                                              •    Das Ziel der Gestaltung
                                                                                                   ist eine grüne, offene
                                                                                                   und belebte Mitte
                                                                                              •    Ein schmaler Strassen-
                                                                                                   querschnitt fördert die
                                                                                                   fussläufige Querung
                                                                                              •    Eine starke Mitte spielt
                                                                                                   die Ränder frei.
                                                                                             Abbildung 5: Referenz
            Bild: Studio Vulkan

                                                                                             Basel Aeschengraben

                    mrs partner                                                                                               5
Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) Binningerstrasse Allschwil - Kurzbericht - Stand Konsultation
BGK Binningerstrasse Allschwil                                          Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

                           4. Projektbeschrieb

                           4.1. Abschnitt West
Bild: mrs / vulkan / B+S

                           Abbildung 6: Abschnitt West
                           Die Wendeanlage entspricht einem separaten Projekt der Gemeinde, das in Abstimmung mit dem
                           Kanton erstellt wurde. Die Bushaltestelle Gartenhof wird leicht versetzt. Die Velofahrer werden auf der
                           Nordseite hinter der Haltestelle durchgeführt auch um schleifende Überfahrten über die Tramgeleise
                           zu vermeiden. Die drei Fussgängerstreifen sind mit Mittelinseln gesichert.
                           Der Baumbestand wird - soweit möglich – insbesondere vor grösseren Hartflächen ergänzt. Die Baum-
                           reihe und die bestehende Mauer vor dem Jumbo wird ersetzt. Die Längsparkierung in diesem Bereich
                           fällt weg.

                           Strassenquerschnitt
                                                                                                      Abschnitt West:
                                                                                                      • Fahrbahnen mIV/Tram
                                                                                                        3.00 m
                                                                                                      • Velostreifen 1.50 m
                                                                                                      • Mittelbereich 2.50 m
                                                                                                      • Trottoir 2.25 m
               Bild: mrs

                           Abbildung 7: Abschnitt West: Tram im Mischverkehr mit Mittelbereich

                           6                                                                                                mrs partner
Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                                       BGK Binningerstrasse Allschwil

                               4.2. Knoten Fabrikstrasse / Lettenplatz
Bild: mrs / vulkan / B+S

                               Abbildung 8: Ausschnitt Plan Lettenplatz
                               Der Kreisel Fabrikstrasse wird wegen der breiten Zufahrt von Osten gegen Süden etwas erweitert und
                               dadurch leicht oval. Die Tramhaltestelle liegt in der Mitte zwischen den Fahrbahnen und ist aus dem
                               mittigen Grünbereich direkt erreichbar. Zwei Baumreihen fassen den Platz und schaffen einen Über-
                               gang zu den Platzflächen vor dem Einkaufszentrum und der gegenüberliegenden Bebauung.
                               Die Erschliessung des Einkaufszentrums erfolgt ab der Brennerstrasse. Die Gestaltung des Lettenplatzes
                               erfolgt mit der Autoeinstellhalle Letten-Centrum
 Bild: Studio Vulkan

                               Abbildung 9: Querschnitt Haltestelle Letten

                               Gestaltungselemente
                       Bilder: Studio Vulkan

                                                                                                                                                           Bild: Studio Vulkan

                                               1) Vorzone im Anschluss an EG     2) Rollschicht als Bund-Wasser-   3) Zwischenraum als Nische für
                                               als mögliche Nutzfläche Gewerbe   stein                             Infrastruktur

                               mrs partner                                                                                                            7
BGK Binningerstrasse Allschwil                                           Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

                               4.3. Der zentrale Grünraum

                               Abbildung 10: Abschnitt Mitte
              mrs / vulkan / B+S
        Bild: Vulkan
Bild: Studio

                               Abbildung 11: Querschnitt Mitte
                               Der mittige Grünraum zwischen den beiden Fahrbahnen im Einrichtungsverkehr wird zum zentralen
                               Treffpunkt und Aufenthaltsraum des neuen Quartieres. Er ist unterschiedlich breit: Der etwas schma-
                               lere westliche Abschnitt ist eher ruhig mit Sitznischen gestaltet. Demgegenüber soll der östliche Teil im
                               Umfeld der beiden schützenswerten Backsteinbauten mit einem Cafe und öffentlichen Nutzungen be-
                               lebt werden. Sportflächen und -geräte sind ein Angebot nicht nur an Angestellte, die hier ihre Mit-
                               tagspause verbringen.
                               Die Zu- und Wegfahrt zur Ziegelei und der Gewerbeliegenschaft C-1984 wird am heutigen Standort
                               gegenüber der Einmündung zur Lilienstrasse zusammengefasst.

                               Vorzonen – die Spielregeln
                               Hinweise für die langfristig angestrebte Gestaltung der Vorbereiche zwischen Strassen und Fassaden.
                               • 50% der Vorzonenbereiche sollen durchlässig sein (Entlastung Kanalisationen-natürlicher Wasser-
                                 kreislauf).
                               • Der gewerbliche Charakter der Strasse soll in den Vorzonen weiterhin lesbar sein.
                               • Mittlere bis grosse Bäume/Bepflanzungen sind in den Vorzonen zu fördern.

                               8                                                                                                 mrs partner
Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                 BGK Binningerstrasse Allschwil

                           Gestaltungselemente

                                                                                                                                    Bild: Studio Vulkan
                                                                                          1) Sportgeräte und -flächen
Bild: mrs / vulkan / B+S

                                                                                                                                     Bild: Studio Vulkan
                            Ausschnitt zentraler Grünraum West (oben) und Ost (unten)     2) Sitznischen
Bild: Studio Vulkan

                                                                                                                             Bild: Studio Vulkan
                             3) Cafe auf dem Kiesplatz            4) Cafe               5) Velowerkstatt
Bild: mrs / vulkan / B+S

                           mrs partner                                                                                      9
BGK Binningerstrasse Allschwil                                             Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

                            4.4. Knoten Spitzwaldstrasse / Haltestelle Paradies
Bild: mrs / vulkan / B+S

                            Abbildung 12: Abschnitt Einmündung Spitzwaldstrasse / Haltestelle Letten
                            Der Knoten Spitzwaldstrasse muss in recht engen räumlichen Verhältnisse viel leisten: Das Tram ver-
                            kehrt ab der Haltestelle Paradies über den Knoten und kann dort die wartenden Fahrzeuge stadtaus-
                            wärts überholen. Die Tramhaltestelle ist wegen der Zufahrt zum Migros von der Fahrbahn abgesetzt.
                            Sie benötigt dafür aber eine grössere Breite. Dazu muss der Vorbereich der Tankstelle und des Mc
                            Donalds angepasst werden.
                            Eine genügend lange Linksabbiegespur auf der Binningerstrasse verbessert den Verkehrsablauf an der
                            Kreuzung. Dadurch ist es möglich, die Einmündung Spitzwaldstrasse ohne eine zweite Vorsortierspur
                            zu organisieren und einen Abbruch der Liegenschaft an der Einmündung zu vermeiden. Die Einmün-
                            dung Paradiesrain ist in die LSA-Regelung eingebunden.
                            Die Vorplatzgestaltung Migros ist wegen der Einfahrt der Tiefgarage nicht einfach, soll aber in die
                            weitere Bearbeitung einbezogen werden, um die angestrebte Aufwertung des Platzbereiches zwischen
                            Migros und Tramhaltestelle Paradies realisieren zu können.
          Bild: Studio Vulkan

                            Abbildung 13: Querschnitt Haltestelle Paradies inkl. Vorplatz Migros

                            10                                                                                                  mrs partner
Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                              BGK Binningerstrasse Allschwil

                           4.5. Abschnitt Ost
Bild: mrs / vulkan / B+S

                           Abbildung 14: Abschnitt Ost von der Haltestelle Paradies bis zur Stadtgrenze
                           Die Gestaltung des östlichen Abschnittes im Übergang zur Stadt Basel orientiert sich an der Neuwei-
                           lerstrasse. Die teilweise vorhandene gewerbliche Nutzung der Erdgeschosse und die geschlossene Be-
                           bauung prägen den Ort, für eine – wie im REK der Gemeinde Allschwil vorgeschlagene – Platzgestal-
                           tung ist das räumliche Potential aber kaum vorhanden. Mit einem schmalen Strassenquerschnitts sollen
                           die vorhandenen Vorplätze möglichst gewahrt werden.
                                                                                                          Abschnitt Ost:
                                                                                                          • Fahrbahnen mIV/Tram
                                                                                                            3.00 m
                                                                                                          • Velostreifen 1.50 m
                                                                                                          • Trottoir 2.50 m
                Bild: mrs

                            Abbildung 15: Querschnitt Abschnitt Ost

                           mrs partner                                                                                                  11
BGK Binningerstrasse Allschwil                                          Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

            5. Betriebskonzept

            5.1. Öffentlicher Verkehr

            Haltestellen
            Die Tramhaltestelle an der heutigen Wendeschlaufe Neuweilerstrasse wird aufgehoben. Hingegen soll
            die Wendeschlaufe zugunsten der betrieblichen Flexibilität bestehen bleiben. Mit den neuen Tram-
            Haltestellen Paradies, Letten und Gartenhof bestehen Abstände von ca. 300 m bis 500 m, was für den
            Trambetrieb angemessen ist.
Bild: mrs

            Abbildung 16: Standorte der Tramhaltestellen

            Tram
            Das Tram verkehrt ab Haltestelle Neubad als Pulkführer bis zur Haltestelle Paradies. Dort wird das Tram
            auf einem Eigentrasse geführt, nach dem Knoten aber wieder auf die Fahrbahn gelenkt. Vor dem
            Kreisel Fabrikstrasse wird das Tram wieder bis zur Haltestelle Letten auf ein Eigentrasse geführt. Nach
            dem Kreisel verkehrt das Tram wieder im Mischverkehr bis zur Wendeanlage Gartenhof.
            An der Wendeanlage Gartenhof hat es Platz für zwei wartende Trams.
            In Gegenrichtung besteht grundsätzlich das gleiche Regime; mit einem Unterschied: An der Haltestelle
            Paradies wird das stadteinwärts verkehrende Tram auf der Fahrbahn geführt. Allfällige kürzere Rück-
            staus hinter den wartenden Trams blockieren die nahe Kreuzung zur Spitzwaldstrasse nicht, da für
            linksabbiegende Fahrzeuge von der Binningerstrase zur Spitzwaldstrasse eine Linksabbiegespur be-
            steht. Trampriorisierungen mit Rückstaubereichen mIV sind an den Haltestellen Paradies und Letten
            eingeplant.

            12                                                                                               mrs partner
Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                        BGK Binningerstrasse Allschwil

Bus
Für die Buslinie 61 und 33 besteht an der Haltestelle Letten eine Wende- und Wartemöglichkeit. Die
Buslinie 61 wird über die Weiherstrasse in die Binningerstrasse geführt.
Umsteigesituationen bestehen an den Haltestellen Paradies, Letten und Gartenhof.
                                                                          öV-Liniennetz Letten mit
                                                                          Tramverlängerung
                                                                          Umsteigemöglichkeiten an
                                                                          den Haltestellen Gartenhof,
                                                                          Letten, Paradies

                                                                         Abbildung 17: öV-Liniennetz
                                                                         Letten

5.2. Motorisierter Individualerkehr

Die bestehenden Verkehrsbeziehungen bleiben bestehen. Die mit dem Tram angestrebte Verschiebung
des Modalsplittes reduziert die mIV-Belastung und ist Voraussetzung für die Beibehaltung der Erreich-
barkeit des Entwicklungsgebietes (Personen und Güter).
Anlieferungen auf der Fahrbahn werden auf der Strasse mit Trambetrieb nicht mehr möglich sein.
Parkieren ist – schon mit den markierten Radstreifen – auf der Fahrbahn verboten. Die Anlieferung
muss im Regelfall auf den Privatgrundstücken oder auf den Seitenstrassen erfolgen.
An verschiedenen Stellen werden vorhandene Parkplätze im Strassenraum reduziert. Dies betrifft na-
mentlich die Längsparkplätze vor dem Jumbo.

5.3. Fuss- und Veloverkehr

Fussverkehr
Die Aufwertung des Strassenraumes mit den grosszügigen Grünräumen zielen darauf ab, die Aufent-
haltsqualität im Strassenraum zu erhöhen. Davon profitiert insbesondere der Fussverkehr. Dank schat-
tenspendenden Bäumen und einem höheren Anteil unversiegelter Fläche kann das Mikroklima verbes-
sert werden. Attraktive Platzflächen an den Tramhaltestellen und in der «grünen Mitte» mit Sitzgele-
genheiten bieten Kurzweil und Abwechslung. Das heute von abgestellten Autos und versiegelten Vor-
plätzen dominierte Strassenbild wird durch eine höherwertige Gestaltung abgelöst.

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BGK Binningerstrasse Allschwil                                              Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

Veloverkehr
Auf der gesamten Länge der Binningerstrasse werden beidseitig Velostreifen markiert. Querungen mit
dem Tramgleis werden – für den Längs- und linksabbiegenden Veloverkehr – weitgehend vermieden.
Die Querung der Tramgleise bei der Wendeanlage erfolgt nicht in einem schleifenden Winkel. An den
Tramhaltestellen wird der Veloverkehr nicht auf der Tramfahrbahn, sondern separat geführt.

5.4. Beurteilung der Leistungsfähigkeiten

Die Leistungsfähigkeit der Strassenanlage wurde mit Vissim-Verkehrssimulationen untersucht. Dabei
wurde Mehrverkehr durch die bauliche Entwicklung im Gebiet berücksichtigt.
Im Verlauf der mehrstufigen Variantenentwicklung wurde ersichtlich, dass aufgrund der Anforderun-
gen bezüglich Platzverhältnisse und Leistungsfähigkeit der Handlungsspielraum für verkehrlich ver-
schiedene Lösungen relativ klein ist. Somit wurden über verschiedene Stufen die Bestvarianten erar-
beitet, welche sich durch einen ovalen Kreisel beim Knoten Fabrikstrasse und eine LSA beim Knoten
Spitzwaldstrasse auszeichnen. Die Haltestelle Letten wird als Inselhaltestelle ausgestaltet, die Haltestelle
Paradies wird stadtauswärts als Inselhaltestelle und stadteinwärts als Kaphaltstelle realisiert. Eine allfäl-
lige Spange Oberwilerstrasse muss beim Knoten Spitzwaldstrasse angebunden werden.
Die Bestvariante bietet innerhalb des BGK-Perimters eine verkehrlich gut funktionierende Lösung für
alle Verkehrsarten. Um die Behinderungen des Trams weiter zu minimieren sind in den nächsten Pro-
jektphasen weitere Bevorzugungsmassnahmen wie optimierte LSA-Steuerungen und weitere betrieb-
liche Massnahmen zu prüfen, insbesondere auch im Zusammenspiel mit der Weiterführung Richtung
Basel-Stadt.
Umgebendes Netz ausgelastet
Allerdings haben die Vissim-Verkehrssimulationen auch gezeigt, dass das umgebende Strassennetz in
den Spitzenstunden nur noch sehr bedingt zusätzlichen Verkehr aufnehmen kann. Der für die Simula-
tion angenommene zusätzliche mIV durch die Siedlungsentwicklung, welcher einen langfristigen Zu-
stand bei weitestgehender Ausnutzung der Siedlungspotentiale darstellt, kann im weiteren Umfeld
nicht verarbeitet werden und würde zu rechnerisch ungenügenden Verkehrsqualitäten führen.
Es zeigt sich, dass das Tram ein wichtiger Baustein für die Erreichbarkeit des Gebiets mit allen Ver-
kehrsarten ist, ohne den die verkehrlichen Herausforderungen noch schwerwiegender würden.
Allein die Einführung der Tramlinie und die Ausgestaltung der Binningerstrasse sind jedoch nicht aus-
reichend. Vielmehr haben die Untersuchungen gezeigt, dass parallel zur Infrastrukturentwicklung in
der Binningerstrasse mit einem gemeinsamen, grenzüberschreitenden Betriebskonzept eine überge-
ordnete Aufgabe anzugehen ist, um die Erreichbarkeit des Gebietes auch langfristig sicherzustellen:
die Siedlungsentwicklung und die Verkehrsnetze sind für den Gesamtraum aufeinander abzustimmen
– unter Berücksichtigung der Entwicklung im Zeitverlauf. Mögliche Ansätze aus dem Spektrum der
Raumplanung, des Mobilitäts- und des Verkehrsmanagements werden parallel zum Vorprojekt ge-
meinsam durch die betroffenen Gebietskörperschaften Allschwil, Basel-Landschaft und Basel-Stadt un-
tersucht.

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Kanton Basel-Landschaft – Tiefbauamt                                       BGK Binningerstrasse Allschwil

6. Abschluss

6.1. Nächste Schritte / Termine

Bei einem idealen Ablauf des Projektes – ohne grössere Verzögerungen durch Einsprachen, mit zeitge-
rechten politischen Beschlüssen usw.– ist eine Realisierung des Vorhabens bis zum Jahr 2028 denkbar.
Dies bedingt aber eine parallele Weiterbearbeitung auf verschiedenen Ebenen. So werden derzeitig die
Arbeiten für das Vorhaben aufgenommen, um das Vorprojekt im Agglomerationsprogramm Basel, 4.
Generation, einreichen zu können.

6.2. Fazit

Die aufgezeigte Strassenanlage ermöglicht die Erschliessung des Entwicklungsgebietes mit dem Tram
und bildet daher die verkehrliche Grundlage für die angestrebte Aufwertung und bauliche Entwicklung
des Gebietes Letten. Die vorliegende Planung ist mit den im Masterplan entwickelten räumlichen Vor-
stellungen der Gemeinde abgestimmt.
Die Strassenanlage ist mit einem attraktiven Grünraum verknüpft und bildet dadurch das räumliche
identitätsbildende Rückgrat im Quartier.
Das Betriebskonzept bieten für sämtliche Verkehrsteilnehmer Vorteile:
• Die Aufenthaltsqualität des Fussverkehrs wird erhöht. Die Fahrbahnen mit zwei separaten Spuren
  sind für Fussgängerinnen und Fussgänger leicht querbar.
• Der Radverkehr erhält auf der gesamten Länge beidseitig genügend breite Radstreifen.
• Für den öffentlichen Verkehr bestehen einerseits die Voraussetzungen für einen stabilen Trambe-
  trieb und andererseits gute Umsteigemöglichkeiten an den Haltestellen.
• Die Tramerschliessung ist eine wichtige Voraussetzung, um eine zukunftsfähige Entwicklung des
  Gebietes zu ermöglichen.

mrs partner                                                                                           15
BGK Binningerstrasse Allschwil                                       Kanton Basel-Landschaft - Tiefbauamt

Die Betriebe an der Binningestrasse erhalten mit einer neuen Strassenanlage eine neue attraktive Ad-
resse sowie eine stark verbesserte Zugänglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fuss- und
Veloverkehr. Damit wird der Standort markant aufgewertet.
Aufgrund der fehlenden Verkehrskapazitäten im umgebenden Netz für die Spitzenstunden besteht ein
hohes Interesse, mit planerischen Mitteln das unbegrenzte Wachstum des Verkehrsaufkommens im
Untersuchungsperimeter zu verhindern. Die Tramerschliessung und attraktive Gestaltung des Strassen-
raumes für den Fuss- und Radverkehr leistet einen Beitrag für eine Verschiebung des Modalsplittes
zugunsten des öV, Fuss- und Radverkehrs und eröffnet damit erst Spielräume für eine bauliche Ent-
wicklung des Gebietes Letten. Diese Entwicklung ist mit raumplanerischen Mitteln zu unterstützen.

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