Big Picture - Aargauer Kunsthaus

 
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Medienmitteilung
Aarau, Dezember 2018

Big Picture
Das grosse Format
26. Januar – 28. April 2019
Aargauer Kunsthaus, Aarau

In der Sammlungsausstellung Big Picture. Das grosse Format werden
riesige Leinwände, raumfüllende Installationen und überdurchschnit-
tlich grosse Zeichnungen präsentiert. 'Big picture' bedeutet aber
nicht nur 'grosses Bild' oder XXL-Kunst, sondern wird im Englischen
genauso als Synonym für 'das grosse Ganze' im Sinne eines Überblicks
verwendet. Dementsprechend sind auch Kunstwerke, die unabhängig von
ihrer Dimension ein Gesamtbild wiedergeben, ein essenzieller Teil
dieser Schau.

Grossformatige Werke sind in der heutigen Kunstwelt nicht mehr wegzudenken.
Wandfüllende Gemälde, Zeichnungen oder Fotografien sowie gigantische
Installationen sprengen den Rahmen von Galerien und Museen.

Die Ausstellung Big Picture – Das grosse Format bietet aber mehr als eine
Auswahl an Werken mit überdimensionalen Massen aus der Sammlung des Aargauer
Kunsthauses. Denn ein 'big picture' kann auch hinsichtlich seiner
konzeptuellen Dimension als solches bezeichnet werden. Aus diesem Grund sind
Arbeiten, die einen Überblick zu einem komplexen Projekt verschaffen oder
eine allumfassende Idee vermitteln, ebenfalls integraler Bestandteil der
Schau. Auf faszinierende und immer wieder neue Art und Weise finden
Künstlerinnen und Künstler Wege zur Kondensierung ihrer grossen Visionen, in
einzelnen und mehrteiligen Werken.

Christian Philipp Müller ist mit seiner Installation Tour de Suisse (1994)
einem solchen Prozess des Zusammenfassens nachgegangen. Der Künstler sammelte
mit Hilfe von Fragebogen und Interviews Angaben zu 24 Schweizer
Kunstinstitutionen. Entstanden ist eine mit Videos, Formularen und
Ausstellungskatalogen ausgestattete interaktive Rauminstallation, die eine
Auslegeordnung der Schweizer Museumslandschaft während der Mitte der 1990-
Jahre schafft. Die Arbeit steht repräsentativ für Müllers künstlerische
Methode der Recherche und Analyse.

Exemplarisch für die Vorgehensweise der Zusammenfassung eines Œuvres ist das
Werk Le Musée de Ben (1972) von Ben Vautier. Der Künstler traf eine Auswahl
von eigenen künstlerischen Arbeiten, reproduzierte diese in verkleinerter
Form und präsentierte sie in einem kleinen Holzkasten. Mit diesem
Miniaturmuseum bietet er den Betrachterinnen und Betrachtern im Kleinen eine
Übersicht seines künstlerischen Gesamtwerks. Zugleich verweist die Arbeit
Vautiers auf das tragbare Koffermuseum La-Boîte-en-valise (1968) von Marcel
Duchamp, das 80 verkleinerte Repliken und Reproduktionen der Werke Duchamps
enthält. Anhand der Verdichtung wird in beiden Arbeiten die Bedeutung einer
gesamten künstlerischen Produktion eines Künstlers ironisch befragt. Eine
vergleichbare Verdichtung ist zu finden in der Arbeit Tiroir (2018) von
Augustin   Rebetez,   der   jüngsten   Position   in   der   Ausstellung.   Im
Industrieschrank mit 80 Schubladen befinden sich Figuren, verzierte
Steinmesser, Tierschädel, Knochenschmuck u. a. Gegenstände. Diese Objekte
erinnern an Rituale von Urvölkern. Sie können vom Publikum umplatziert und
neu arrangiert werden, sodass die Auswahl und die Präsentation der Gegenstände
nicht mehr beim Künstler, sondern bei den Rezipientinnen und Rezipienten
liegt.

Markus Raetz fordert den Betrachter dazu auf, in der begehbaren Installation
Chambre de lecture (2013-15) innezuhalten und seine Wahrnehmung zu schärfen.
432 Profile menschlicher Gesichter, je aus einem Stück Draht geformt, hängen
an unsichtbaren Fäden an den Wänden eines 'Raumes im Raum'. Der leichteste
Windhauch einer vorbeilaufenden Person reicht bereits aus, um die filigranen
Profile in Bewegung zu setzen und dabei ihre Konturen für einen Augenblick
neu zu modellieren.

42 flache Arbeiten (1987-90) von Adrian Schiess setzt sich aus rechteckigen
Platten gleichen Formats zusammen, die in Reihen angeordnet werden. In den
industriell lackierten monochromen Flächen spiegelt sich der umgebende Raum,
der dadurch zum Bestandteil der Installation wird.

Einen wichtigen Platz in der Ausstellung nehmen zweidimensionale Arbeiten im
XXL-Format an. Exemplarisch dafür ist das grossflächige Ölbild Black Painting
VIII: Ultramarine Blue & Burnt Umber (1980) von Marcia Hafif. Die Leinwand
wirkt auf den ersten Blick monochrom, verwandelt sich bei genauer Betrachtung
aber in eine vibrierende Oberfläche voller feinen Farbnuancen von
Ultramarinblau bis Umbrabraun. Nur mit Bleistift realisierte Didier Rittener
seine riesige Zeichnung Les Pommiers ou indécente forêt (2014-16). Darin
führte   er  19   Bildausschnitte  verschiedenster Meisterwerke   aus  der
Kunstgeschichte zusammen, die alle das Motiv des Paradiesbaumes zeigen. Er
hinterfragt damit die Bedeutung von Originalen. Schliesslich wirft Hannah
Villiger mit ihrer fotografischen Arbeit Block I aus zwölf Aufnahmen, die
sich durch extreme Nahsicht auszeichnen, Fragen zu Körperlichkeit,
gesellschaftlicher Wertung und Identität auf.

Die Sonderausstellung Big Picture setzt sich aus Werken aus der Sammlung des
Aargauer Kunsthauses zusammen und wurde punktuell mit Leihgaben ergänzt.

Künstler/-innen
Balthasar Burkhard (1944-2010), Pascal Danz (1961-2015), Markus Döbeli
(*1958), Michel Grillet (*1956), Marcia Hafif (1929-2018), Bruno Jakob
(*1954), Zilla Leutenegger (*1968), Olivier Mosset (*1944), Christian Philipp
Müller (*1957), Karim Noureldin (*1967), Vaclav Pozarek (*1940), Markus Raetz
(*1941), Augustin Rebetez (*1986), Didier Rittener (*1969), Mario Sala
(*1965), Katharina Sallenbach (1920-2013), Adrian Schiess (*1959), Hugo Suter
(1943-2013), Fiona Tan (*1966), Ben Vautier (*1935), Hannah Villiger (1951-
1997) u. a.

Kuratorin
Simona Ciuccio, Sammlungskuratorin Aargauer Kunsthaus
Kuratorische Assistentin
Anouchka Panchard, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Aargauer Kunsthaus

Medienorientierung
Donnerstag, 24. Januar 2019, 10.30 Uhr
Begrüssung durch Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer Kunsthaus,
Einführung und Rundgang durch die Ausstellung mit Simona Ciuccio,
Sammlungskuratorin. Anschliessend Apéro im Foyer

Vernissage
Freitag, 25. Januar 2019, 18 Uhr
18.15 Uhr Begrüssung durch Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer
Kunsthaus und Einführung durch Simona Ciuccio, Sammlungskuratorin Aargauer
Kunsthaus. Anschliessend Apéro im Foyer
17 – 18 Uhr Vorbesichtigung für Mitglieder des Aargauischen Kunstvereins
18 – 20 Uhr Kinder-Vernissage. Besammlung: 18 Uhr im Atelier, UG

Gespräche und Rundgänge
Donnerstag, 7. Februar, 18.30 Uhr
Künstlergespräch mit Mario Sala und Simona Ciuccio, Sammlungskuratorin
Donnerstag, 14. Februar, 18.30 Uhr
Gespräch mit Patrizia Keller, Léa Fluck und Künstler Christian Philipp Müller
zu dessen Werk Tour de Suisse (1994).
Moderation: Simona Ciuccio, Sammlungskuratorin. Anschliessend Apéro
Sonntag, 17. Februar, 11 Uhr
Führung mit Simona Ciuccio, Sammlungskuratorin

Führungen

Donnerstag, 18.30 Uhr
31.1. mit Brigitte Haas, 21.2. mit Brigitte Haas, 28.2. mit Annette Bürgi,
28.3. mit Annette Bürgi, 4.4. mit Annette Bürgi, 25.4. mit Astrid Näff

Sonntag, 11 Uhr
27.1. mit Astrid Näff, 3.2. mit Silja Burch, 10.2. mit Annette Bürgi, 3.3.
mit Brigitte Haas, 17.3. mit Silja Burch, 24.3. mit Silja Burch, 7.4. mit
Silja Burch, 14.4. mit Annette Bürgi, 28.4. mit Astrid Näff
Ostermontag, 11 Uhr
22.4. mit Astrid Näff

Schulen

Einführung für Lehrpersonen
Mittwoch, 30.1., 14.30 – 16.30 Uhr
Donnerstag, 31.1., 17.30 – 19 Uhr

Kinder und Familien

Offenes Atelier
Sonntag, 27.1. / 24.2. / 31.3. / 28.4. 11 – 16 Uhr
Das Atelier steht für kleine und grosse kreative Köpfe offen.

Ferienkurs «Mega gross»
Dienstag, 5.2., 10 – 14 Uhr
Kinder malen ein grossformatiges Gemeinschaftswerk und zeichnen kleine
Skizzen vom grossen Ganzen. Für Kinder von 5 – 13 Jahren

Familiensonntag
Sonntag, 10.2. / 10.3. / 14.4., 14 – 16 Uhr
Interaktive Führung und Workshop für Familien mit Kindern ab 5 Jahren

Aufgeweckte Kunst-Geschichten
Freitag, 15.2. / 1.3. / 15.3. / 5.4., 15 – 17 Uhr
Ein Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen oder
Betreuungspersonen

Kunst-Pirsch
Samstag, 16.2. / 23.2. / 2.3. / 16.3. / 23.3.
10 – 12.30 Uhr (9 − 13 Jahre), 13.30 – 15.30 Uhr (5 − 8 Jahre)
Kinder lernen Kunst kennen.

Weitere Veranstaltungen für Schulen, Familien und Kinder sowie barrierefreie
Angebote siehe separater Flyer.
Medienbilder
Bilder stehen auf unserer Website www.aargauerkunsthaus.ch > Medien
zum Herunterladen bereit. Bitte beachten Sie den Bildnachweis.

Öffnungszeiten
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Öffnungszeiten Feiertage
Geöffnet 10 – 17 Uhr: Gründonnerstag 18.4., Karfreitag 19.4., Ostersonntag
Geschlossen an: Heiligabend 24.12.2018, Weihnachten 25.12.2018

Für weitere Informationen:
Simona Ciuccio, Sammlungskuratorin Aargauer Kunsthaus,
T +41 (0)62 835 23 22, E-Mail simona.ciuccio@ag.ch
Anouchka Panchard, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Aargauer Kunsthaus,
T +41 (0)62 835 44 32, E-Mail anouchka.panchard@ag.ch
Filomena Colecchia, Kommunikation / Medien, Aargauer Kunsthaus,
T +41 (0)62 835 23 34, E-Mail filomena.colecchia@ag.ch

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