BIOSAND 2010 ELBA a world in a sandpit - vorläufiger Kurzbericht

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BIOSAND 2010 ELBA a world in a sandpit - vorläufiger Kurzbericht
BIOSAND 2010 ELBA
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  Workshop on shallow water silicate and carbonate sands

                24th April - 8th May 2010

             National Park Tuscan Arcipelago
             Islands of Elba and Pianosa, Italy

                - vorläufiger Kurzbericht -
BIOSAND 2010 ELBA a world in a sandpit - vorläufiger Kurzbericht
Zusammenstellung
Christian Lott

Fotos
Andrea Werner

Mikroskopaufnahmen
Dr. Lukas Schärer (Uni Basel)
http://evolution.unibas.ch/scharer/

Kontakt
HYDRA Institut für Meereswissenschaften AG
Bothmerstr. 21
80634 München
+49 89 130 60 131
info@hydra-institute.com

www.hydra-institute.com

            BIOSAND 2010 ELBA
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                                    BIOSAND 2010 ELBA führte von Ende April bis Anfang Mai Mee-
Der Workshop                        resbiologen, Ökologen, Physiologen, Geochemiker und Modellierer
                                    nach Fetovaia auf die italienische Insel Elba. An der Feldstation
des HYDRA Instituts für Meereswissenschaften ging dieses interdisziplinäre Expertenteam gemeinsam
den großen Fragen der Sedimentforschung nach. Entstanden war die Idee zu dem Workshop im Ge-
spräch mit Prof. Olav Giere, der sich seit über vierzig Jahren mit den Organismen und den Prozessen
in verschiedenen Meeressanden auf der ganzen Welt beschäftigt. Trotz intensiver Forschungsbemü-
hungen von Generationen von Wissenschaftlern sind grundlegende Mechanismen, die das wichtigste
Küstenökosystem der Welt funktionieren lassen, noch immer ungeklärt.
   Etwa siebzig Prozent der Küsten der Weltmeere Vordergrund. Die tauchenden Wissenschaftler konn-
sind Sedimentküsten, bestehen also zum größten Teil ten direkt unter Wasser Messungen machen und Pro-
aus Sand. Die Rolle des Sandes als biologischer Fil- ben für weitere Untersuchungen im Labor mitbrin-
ter und als Ort großer Stoffumsätze ist allgemein be- gen. Die an Land gebliebenen Kollegen kümmerten
kannt. Die genauen Mechanismen, die diese Umsät- sich derweil um chemische Analysen, physiologische
ze bewirken, die Organismen, die daran beteiligt sind Versuche und die im Sand verborgenen Organismen.
und die Auswirkungen auf das Gesamtökosystem Schon die vorläufigen Ergebnisse aus den einzelnen
Meer, ja auf den gesamten Planeten, beispielsweise Fachgruppen waren verblüffend. Dr. Mona Hoppen-
über die Klimawirksam-                                                          rath fand fast dreißig Ar-
keit bestimmter Substan-                                                        ten von Dinoflagellaten
zen, sind erst in Ansätzen                                                      in einer Fingerhut großen
erforscht.                                                                      Probe, eine unvorstellbare
   Generell finden wir an                                                       Diversität mit unbekann-
den Meeresküsten zwei                                                           ten ökologischen Bezie-
verschiedene Typen von                                                          hungen im Mikrohabitat.
Sand oder ein Gemisch                                                          Prof. Olav Giere und Cé-
von beiden: Silikatsand                                                        cilia Wentrup fanden zwei
aus Mineralen wie Quarz                                                        neue Arten symbionti-
und Feldspat, und Kalk-                                                        scher Borstenwürmer. Dr.
sand, der meist aus Scha-                                                      Lukas Schärer und Dr.
len und Skeletten von                                                          Dita Vizoso könnten mit
Organismen entsteht, wie                                                       etwa 20 neuen Arten, da-
beispielweise Korallen-                                                        runter ein „missing link“,
sand. Die Inselwelt des                                                        die Evolution der Platt-
Toskanischen Archipels                                                         würmer besser darstellen
bietet eine einzigartige Wissensweitergabe an die neue Generation:             helfen. Hannah Marchant
Möglichkeit, diese zwei Olav Giere, Nestor der Sandlückenforschung, und Dr. Marcel Kuypers
Sand“welten“ in unmit- im Austausch mit Jungwissenschaftlern                   fanden neue Komponen-
telbarer Nachbarschaft zu                                                      ten des Stickstoffkreis-
untersuchen. Die Sande um die Insel Elba bestehen laufs und Manuel Kleiner, Cécilia Wentrup und Dr.
meist aus Silikaten granitischer Herkunft und die Nicole Dubilier konnten das giftige Kohlenmono-
Nachbarinsel Pianosa ist eine fossile Riffplattform, xid als potentielle Nahrung symbiontischer Würmer
umgeben von fast reinen Kalksanden. Neben dem ausmachen. Dass der Workshop mehr als erfolgreich
Austausch von Ideen, Hypothesen und Erfahrungen war, sind sich alle Beteiligten einig. Nun darf man
aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen stand bei auf die Auswertung und Zusammenstellung der Er-
dem Workshop vor allem die gemeinsame Bearbei- gebnisse gespannt sein.
tung von Sandproben aus den beiden Gebieten im update unter www.hydra-institute.com/de/ifm/biosand
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Prof. Olav Giere (Uni Hamburg), Prof.       Auf Olav Gieres Idee fusst der BIOSAND
Jörg Ott (Uni Wien) und Cécilia Wentrup     Workshop. Sein Lehrbuch „Meiobentho-
(MPI Bremen) bei der Untersuchung von       logy“ ist neu erschienen und fasst den
Sandproben.                                 derzeitigen Stand des Wissens zusammen.

Jörg Ott forscht seit über 40 Jahren im     Jörg Ott, Olav Giere und Dr. Lukas Schä-
Mittelmeer. Sein Lehrbuch „Meereskun-       rer (Uni Basel) rätseln über mikroskopi-
de“ setzt seit Jahrzehnten weltweit Mass-   schen Aufnahmen neuer Tierarten.
stäbe.

Jeden Abend trafen sich die Wissenschaft-   Dr. Dita Vizoso, Lukas Schärer (beide Uni
ler auf der Terrasse der HYDRA Feldstati-   Basel), Gregor Schulte (Uni Tübingen) und
on über der Bucht von Fetovaia.             Jörg Ott (Uni Wien) in angeregter Diskus-
                                            sion.
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Hannah Marchant (MPI Bremen) unter-         Manuel Kleiner (MPI Bremen) und Sohn
sucht den Stickstoffkreislauf in permeab-   Ilan beim Sortieren von Proben.
len Sandböden.

Dr. Mona Hoppenrath (DZMB Wilhelms-         Manuel Kleiner, Christian Lott (HYDRA)
haven) ist Expertin für mikroskopisch       und Dr. Nicole Dubilier (MPI Bremen)
kleine Algen.                               besprechen die Experimente der nächsten
                                            Tage.

Manuel Kleiner und Dr. Marcel Kuypers,      Unvollständiges Gruppenbild des
der neue Direktor des MPI Bremen, bei       BIOSAND 2010 ELBA Workshops.
der Abendbesprechung.
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Heiß begehrte Sandproben aus verschie-    Tauchexpedition zum Untersuchungsort
denen Wassertiefen werden von den         Sant‘Andrea im Norden Elbas.
Tauchern in diesen Tonnen mitgebracht.

Vier verschiedene Tauchgruppen teilen     Ideale Wetter- und Meeresbedingungen
sich die Aufgaben unter Wasser.           erleichtern den Einstieg für die Taucher.

In Arbeitsgruppen aufgeteilt führen die   Stella Nemecky (NIOE, Yerseke) bei der
Taucher verschiedene Messungen und        Sedimentkernbeprobung.
Probenahmen in unmittelbarer Nähe zuei-
nander durch.
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In einer Bierkiste sind die wertvollen Sedi-   Stefan Häusler und Christian Lott nehmen
mentkerne am sichersten zur Oberfläche         Porenwasserproben.
zu bringen.

Dr. Miriam Weber (HYDRA/MPI Bremen)            Wasserproben zur Gasanalyse werden
misst mit hochauflösenden Mikrosensoren        unter Wasser in ein Reaktionsgefäß umge-
die Sauerstoffkonzentration im Meeresbo-       füllt.
den.

Hannah Marchant nimmt den schwer bela-         Hanna Kuhfuß und Hannah Marchant kon-
denen Tauchern die Proben ab.                  servieren noch an der Strandpromenade
                                               die Proben.
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                                  Ein kleiner Ausschnitt aus Lukas Schärers

Der Plattwurm Microstomum sp. mit Ei.         Kiefermünder (Gnathostomulida) mit gut
                                              sichtbarem Kieferapparat.

Halammohydra, ein solitärer Hydrozoen-        Macrostomide (Plattwurm) mit roten Au-
polyp aus dem Sandlückensystem.               gen.

Eikette in dem Plattwurm Myozonaria sp..      Spermien von Myozonaria sp..
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mikroskopischer Schatztruhe

Eine neue Art eines symbiontischen         ... dessen charakteristisches Schwänzchen
Borstenwurmes ...                          ihn von bisher bekannten Arten unter-
                                           scheidet.

Symbiontische Schwefelbakterien aus der    Fasergeflecht in einem unbekannten Tier,
Haut des neuen Borstenwurmes.              eventuell dem Placozoon Trichoplax.

Plattwurm, der symbiontische Algenzellen   Neuer Plattwurm aus der Gruppe der
in sich trägt.                             Acoela mit Statocyste.
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                                          eine Initiative von

mit freundlicher Unterstützung durch

    www.islepark.it     www.comune.camponellelba.it        www.costadelsole.it   0565-977874   www.zeiss.de

                                                Info und Kontakt:
                                              www.hydra-institute.com

                        HYDRA Institut für Meereswissenschaften AG
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