Blitzlicht Konjunktur - Herbst 2020 - IHK Potsdam

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Blitzlicht Konjunktur - Herbst 2020 - IHK Potsdam
Konjunktur
Blitzlicht
Herbst 2020
2   | AKTUELLE LAGE

    Aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Sommer – Negative Erwartungen – Hohes Risiko aufgrund geringer Inlandsnachfrage –
    Zielgerichtete Wirtschaftspolitik notwendig – Exporterwartungen weiterhin pessimistisch – Personalplanung weitgehend konstant

    GKI* = 102,5 Punkte (Herbst 2019: 119,3 Punkte)
    Die Maßnahmen zur Eindämmung des COVID-19-Virus beeinflussen die wirtschaftlichen Aktivitäten im Kammerbezirk der IHK Potsdam weiter-
    hin stark. Nach wie vor belasten vor allem die unsicheren Aussichten zur weiteren Entwicklung der Pandemie. Die allgemeine Unsicherheit im
    unternehmerischen Umfeld ist mehr als nur ein Kratzen im Hals. Gesamtwirtschaftlich kann dies zu einer schweren Erkrankung führen. Dass es
    eines langen Atems bedarf, um die jetzige wirtschaftliche Lage auszukurieren, spiegelt sich auch in der Entwicklung des IHK-Geschäfts-
    klimaindex (GKI*) wider. Dieser hat im Vergleich zur diesjährigen Sonderbefragung im Sommer leicht um 0,4 Punkte nachgegeben.

    Die Komponente der aktuellen Geschäftslage fällt dabei positiver aus, als noch im Sommer. Der Saldo aus den Meldungen einer guten aktuellen
    Geschäftslage und einer schlechten liegt bei 19,5 Punkten. Dies liegt vor allem daran, dass mit 17,0 Prozent der Gesamtwirtschaft deutlich we-
    niger Unternehmen von einer schlechten Lage berichten. Bei der vorherigen Umfrage meldete noch mehr als jedes vierte Unternehmen eine
    schlechte Geschäftslage. Ursächlich für den etwas niedrigeren Gesamtindex sind demzufolge die Geschäftserwartungen für die kommenden
    Monate, die sich gegenüber der Sommerumfrage deutlich eingetrübt haben. Die Sorgen um eine zweite große Infektionswelle und damit ein-
    hergehende Schutzmaßnahmen werden dabei deutlich.

    Der Blick in die einzelnen Branchen zeigt weiterhin ein stark differenziertes Bild. Das Baugewerbe ist nach wie vor Konjunkturmotor für die
    märkische Wirtschaft. Knapp 77 Prozent der Bauunternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut. Das sind sogar etwas mehr als zur
    Befragung zu Jahresbeginn vor Ausbruch der Pandemie. Allerdings berichten auch rund 21 Prozent von rückläufigen Auftragseingängen. Dies
    wird auch durch die öffentlichen Statistiken untermauert. So sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im ersten Halbjahr 2020 im Ver-
    gleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent zurückgegangen.

    Die Lageeinschätzung der Industrie hat sich im Vergleich zur Sommerbefragung stabilisiert. 27,0 Prozent bewerten die Lage als gut, 25,0 Pro-
    zent berichten von einer schlechten Geschäftslage (zuvor 35,8 Prozent). Sowohl im Branchenvergleich als auch im Vergleich zur vorherigen
    Befragung zeigt sich im Dienstleistungsgewerbe ein leicht aufgehelltes Bild, wenngleich auch dieses weit vom Vorkrisenniveau entfernt ist.
    36 Prozent sehen ihre aktuelle Situation gut und 14 Prozent berichten von einer schlechten Geschäftslage. Allerdings berichten auch hier 43 %
    der Unternehmen von rückläufigen Umsätzen. Im Handel bleibt die Lage angespannt. Zwar ist der Anteil der Handelsunternehmen, die eine
    gute Geschäftslage melden auf 33,2 Prozent gestiegen (zuvor 23,9 Prozent), gleichzeitig ist der Anteil derer mit schlechter Geschäftslage eben-
    falls von 14,5 Prozent im Sommer auf nun 23,5 gestiegen. Verglichen mit den Vorkrisenniveaus fällt die Lagebeurteilung noch immer deutlich
    schlechter aus. Umfangreiche Nachholeffekte nach dem Lockdown im Frühjahr sind an diesem Stimmungsbild nicht zu erkennen. Dazu passt,
    dass fast 40 Prozent von Umsatzrückgängen berichten, dies vor allem im stationären Handel. Innerhalb der Branche zeigt sich ein erheblicher
    Unterschied in der Lagebeurteilung zwischen Groß- und Einzelhandel. Während der Großhandel die aktuelle Lage überwiegend negativ
    beurteilt, ist die Einschätzung im Einzelhandel allgemein positiv (-9,7 ggü. 38,2 Punkte im Saldo). Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich
    um einen Durchschnittswert handelt. Eine detailliertere Betrachtung nach einzelnen Warengruppen innerhalb des Einzelhandels dürfte eine
    differenzierte Lage zeigen.

                                   IHK-Geschäftsklimaindex (GKI*) für das westliche Brandenburg
                    140
                    130
                    120
                    110                                                                                                                                                         102,5
      Indexpunkte

                    100
                     90
                     80
                     70
                     60
                     50
                          JB     F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F S                                                                              H
                               2011    2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019    2020

                                                         Zehnjähriger Durchschnitt = 120,9                         Geschäftsklimaindex (GKI)

     JB = Jahresbeginn, F = Frühsommer, S = Sommer, H = Herbst
    * Der Geschäftsklimaindex ist das geometrische Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage (neutral=100).
ERWARTUNGEN           |   3

Erwartungen

Die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate haben sich im Vergleich zur Sommerbefragung merklich eingetrübt. Mit einer
besseren Geschäftslage in den kommenden Monaten rechnen nur noch 14,2 Prozent der märkischen Unternehmen (zuvor 19,9 Prozent).
Dahingegen prognostizieren 26,3 Prozent eine schlechtere Geschäftslage (zuvor 23,5 Prozent). Der Saldo fällt damit mit -12,1 Punkten
deutlich negativ aus. Die jüngst wieder gestiegenen Infektionszahlen und damit einhergehende Sorgen einer länger anhaltenden Rezession
werden darin deutlich.

                                     Saldo aus positiven und negativen Antworten

     50,0

     30,0

     10,0

     -10,0

     -30,0

     -50,0

     -70,0    F    S H   F    S H    F    S H F S H F S H            F     S H F S H        F     S H       F     S H JB F S            H
                  2011       2012        2013  2014      2015            2016        2017       2018            2019     2020
                                                  Erwartungen             Wirtschaftslage

Bei den genannten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ergibt sich ein deutlich anderes Bild als noch zu Jahresbeginn. Das
über Jahre bedeutendste Thema des Fachkräftemangels fällt in der Wichtigkeit deutlich ab. Am häufigsten werden nun die wirtschaftspo-
litischen Rahmenbedingungen als Risiko genannt. Angesichts der globalen Verwerfungen in Folge der Pandemie wird auch das Risiko einer
mangelnden Auslandsnachfrage fast doppelt so häufig genannt. Der höchste Anstieg ist allerdings bei einer mangelnden Inlandsnachfrage
zu verzeichnen, die nun gleichauf mit dem Fachkräftemangel steht.

                                         Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung
                                                 Angaben in %, Mehrfachnennungen möglich
                                                                                                                                            80,0
                                                                                                                                            70,0
                                                                                                                                            60,0
                                                                                                                                            50,0
                                                                                                                                            40,0
                                                                                                                                            30,0
                                                                                                                                            20,0
                                                                                                                                            10,0
                                                                                                                                            0,0
    JB        F      H       JB      F      H      JB     F     H          JB    F     H        JB      F         H     JB          H
             2015                   2016                2017                    2018                  2019                   2020

              Inlandsabsatz                             Auslandsabsatz                               Finanzierung
              Arbeitskosten                             Fachkräftemangel                             Energie- und Rohstoffpreise
              Wirtschaftspolitische Rahmenbed.
4   | ERWARTUNGEN

    Da die märkische Wirtschaft sehr viel stärker Binnenmarkt orientiert ist, als andere Regionen Deutschlands, muss die Wirtschaftspolitik ange-
    sichts dieser Sorgen eine Stimulierung der Inlandsnachfrage in den Blick nehmen. Unternehmen dürfen in der aktuellen Lage nicht mit zu-
    sätzlichen Auflagen und Bürokratie belastet werden. Dazu können auch Kommunen ganz konkret beitragen, indem bspw. die Nutzung öffent-
    licher Flächen für Cafés, Restaurants und Einzelhandelsunternehmen unbürokratisch ermöglicht wird, um somit auch in der kalten Jahreszeit
    mehr Gäste und Kunden bedienen zu können.

    Wie bei der Einschätzung der aktuellen Lage fallen auch die Erwartungen in der Bauwirtschaft am besten aus und liegen als einzige Branche
    per Saldo im positiven Bereich. 15,8 Prozent der gewerblichen Bauwirtschaft rechnen mit einer besseren Lage, 14,7 Prozent mit einer Ver-
    schlechterung. Auch die Zahl der offiziell gemeldeten Baugenehmigungen lag im bisherigen Jahresverlauf auf dem Niveau des Vorjahres, was
    eine weiterhin konstante Auslastung sicherstellen sollte. In der Industrie zeigt sich stark differenziertes Bild. Einerseits erwarten mit 19,9 Prozent
    deutlich mehr Industrieunternehmen eine bessere Geschäftslage als noch im Sommer, als nur 6,6 Prozent damit rechneten. Auf der anderen
    Seite ist der Anteil derer, die eine Verschlechterung befürchten, ebenfalls stark angestiegen von 9,9 auf nun mehr 24,7 Prozent. Innerhalb der
    Branche zeigt sich, dass Vorleistungsgüterproduzenten deutlich optimistischere Erwartungen haben als Produzenten langlebiger Investitionsgüter,
    deren Auftragseingänge gleichermaßen stark rückläufig sind. Ökonomische Theorie wird hier einmal mehr schmerzliche Realität. In ökonomisch
    unsicheren Zeiten halten sich Wirtschaftsakteure mit Großinvestitionen zurück, was die Krise unter Umständen verstärken kann.

    Auch im Dienstleistungsbereich hat sich der Ausblick deutlich eingetrübt, der Saldo liegt bei -12,2. Mit einer besseren Geschäftslage rechnen
    12,5 Prozent, mit einer schlechteren nunmehr 24,7 Prozent der Dienstleistungsunternehmen. Besonders pessimistisch fallen die Erwartungen
    im Handel mit -19,1 Punkten im Saldo aus. Dabei fällt die Einschätzung im Einzelhandel für die kommenden Monate deutlich schlechter aus
    als im Großhandel. Nennenswerte Nachholeffekte nach dem Lockdown aus dem Frühjahr sind bisher ausgeblieben und werden angesichts eines
    schwierigen und wenig planbaren Weihnachtsgeschäfts derzeit nicht erwartet. Durch Maskenpflicht, Abstandsregelungen und weitere Hygie-
    nemaßnahmen achten Einzelhändler darauf, dass sich in ihren Geschäften möglichst niemand mit dem Virus ansteckt. Daher sind auch hier die
    Kommunen angehalten, pragmatische Lösungen für Weihnachtsmärkte und ähnliche Anlässe im Sinne der lokalen Einzelhändler zu finden.

                            Entwicklung des Exportvolumens                                               Export und
       100%
                                                 (Angaben in %)                                          Exporterwartungen
        90%
        80%                                                                                              Angesichts der globalen Verwerfungen der
        70%                                                                                              vergangenen Monate mit einem weit-
        60%                                                                                              reichenden Zusammenbrechen des inter-
        50%                                                                                              nationalen Flugverkehrs, Grenzschließun-
        40%                                                                                              gen und Einreiseverboten wurde und wird
        30%                                                                                              der Außenwirtschaftsverkehr unter starke
        20%                                                                                              Herausforderungen gestellt. Ein Rückgang
        10%                                                                                              der Industrieunternehmen, die angeben,
         0%                                                                                              Exporte zu tätigen, war daher erwartbar.
                JB     F     H     JB      F      H     JB    F       H   JB    F     H   JB   H
                                                                                                         Deren Anteil liegt bei 43,2 Prozent, nach
                     2016               2017                 2018              2019        2020
                                                                                                         53,3 zu Jahresbeginn. Die Angaben zum
                                   höher        nahezu unverändert        niedriger                      Exportvolumen sind insofern überraschend,
                                                                                                         als dass mit 22,2 Prozent mehr Unter-
               Exporterwartungen der kommenden 12 Monate                                                 nehmen als vor der Krise zu Jahresbeginn
                                               (Angaben in Prozent)                                      angeben, dass ihre Exporte steigen werden.
       100%                                                                                              Allerdings ist der Anteil derer, die einen
        90%                                                                                              Rückgang erwarten mit 31,6 Prozent
        80%                                                                                              deutlich größer. Dieses Ergebnis wird von
        70%                                                                                              den bisher verfügbaren Exportstatistiken
        60%                                                                                              ebenfalls gestützt. Im ersten Halbjahr 2020
        50%                                                                                              sind die Auslandsumsätze des Verarbei-
        40%                                                                                              tenden Gewerbes im Kammerbezirk um
        30%                                                                                              rund 16 Prozent zurückgegangen. Um ge-
        20%
                                                                                                         stärkt aus der Krise herauszukommen, wird
        10%
                                                                                                         es notwendig sein, auch das Außenwirt-
         0%
                JB    F     H      JB      F      H    JB     F       H   JB    F     H   JB   H         schaftsgeschäft weiter zu fördern. Hier
                     2016              2017            2018                  2019          2020
                                                                                                         kann die Politik ebenfalls unterstützend
                                zunehmen    etwa gleich bleiben           abnehmen
                                                                                                         tätig werden.
ERWARTUNGEN |   5

Investitionen
Was sich bei der Einschätzung zu Lage und
Erwartungen bei den Investitionsgüterprodu-
                                                     Investitionserwartungen der kommenden 12 Monate
                                                                                         (Angaben in %)
zenten bereits angedeutet hat, setzt sich bei    100%
der gesamten Investitionsneigung der ge-          90%
werblichen Wirtschaft im Kammerbezirk fort.       80%
Zwar planen rund drei Viertel aller Unterneh-     70%
men in den kommenden 12 Monaten Inves-            60%
titionen zu tätigen, allerdings dürfte das Vo-    50%
lumen deutlich geringer ausfallen als zum         40%
Vorkrisenniveau. 17,8 Prozent der Unterneh-       30%
men berichten, dass ihre Investitionsausga-        20%
ben geringer ausfallen werden, ein gutes           10%
Drittel rechnet mit steigenden Investitions-        0%
ausgaben. Der sich daraus ergebene Saldo                  F    S   H     F      S    H     F      S    H   F    S   H   JB    F      S   H
liegt bei 16,3 Punkten, zu Jahresbeginn lag                   2016             2017              2018          2019               2020
                                                                               steigen      gleich bleiben   fallen
dieser noch bei 36,5.

Hauptmotiv für Investitionsausgaben bleibt die Beschaffung von Ersatzbedarf. Auffällig ist jedoch die im Vergleich zu vorherigen Befra-
gungen mit 41,2 Prozent deutlich höhere Nennung von Produktinnovationen. Dieses Verhalten kann in Teilen mit der Theorie des öster-
reichischen Ökonomen Joseph Schumpeter erklärt werden, nach derer der Wirtschaftskreislauf durch Innovationszyklen geprägt wird und
einem Prozess der „Schöpferischen Zerstörung“ unterliegt. Um dem vorzubeugen und gestärkt aus der Krise hervorzugehen, könnten sich
Unternehmen nun veranlasst sehen, Investitionen in Produktinnovationen vorzunehmen.

Zwischen den einzelnen Branchen fällt der verhältnismäßig schlechte Investitionsausblick in der Industrie auf. Zwar erwarten 31,9 Prozent
steigende Investitionsausgaben, allerdings rechnen auch 24,6 Prozent der Industriebetriebe mit sinkenden Investitionsausgaben. Mit Aus-
nahme der Frühjahrsbefragung zur Hochphase der Corona-Pandemie lag dieser Wert in der Industrie nie niedriger. Wenig überraschend
liegt der Wert der Unternehmen, die von steigenden oder gleichbleibenden Investitionsausgaben berichten, im Baugewerbe am höchsten.
Im Handel und den Dienstleistungen zeigten die Angaben zu den Investitionsausgaben keine besonderen Auffälligkeiten und liegen
teilweise auf Vorkrisenniveaus.

Personalplanung
                                                                                 Personalplanung
                                                                                         (Angaben in %)
Der Arbeitsmarkt hat sich im Kammerbezirk         100%
der IHK Potsdam widerstandfähiger gezeigt          90%
als in anderen Regionen Deutschlands. Im           80%
Berichtsmonat September lag die Arbeits-           70%
losenquote in Brandenburg bei 6,2 Prozent          60%
und damit um 0,7 Punkte höher aus im Vor-          50%
jahreszeitraum. Das ist die kleinste relative      40%
Differenz zum Vorjahr bundesweit. Dies             30%
spiegelt sich in den Umfrageergebnissen in         20%
Teilen ebenfalls wider. Der Saldo aus zu-          10%
nehmenden und abnehmenden Beschäf-                  0%
tigungszahlen liegt mit 0,7 Punkten knapp                JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB H S H
                                                           2011   2012   2013   2014  2015   2016   2017   2018   2019    2020
im positiven Bereich. Das Gros der Unter-
nehmen will ihre Beschäftigtenzahlen                                         zunehmen       gleich bleiben   abnehmen
stabil halten (64,3 Prozent).

Mit Blick auf die Branchen zeigt sich eine gewissen Zweiteilung zwischen Bau- und Industriegewerbe auf der einen und Dienst-
leistungen und Handel auf der anderen Seite. Während per Saldo erstere von abnehmenden Beschäftigtenzahlen ausgehen
(-3,2 bzw. -5,2 Punkte), erwarten letztere eine Steigerung. Die Prognose eines Beschäftigungsabbaus im Baugewerbe dürfte allerdings
stärker mit strukturellen demografischen Herausforderungen und dem sich daraus ergebenen Fachkräftemangel zusammenhängen,
als mit konjunkturellen Gründen. Der Handel und der Dienstleistungssektor zeigen mit 2,3 und 4,8 Punkten leicht positive Salden
auf.
6   | GESCHÄFTSLAGE

    Industrie
    GKI = 98,5 Punkte (96,0 im Sommer 2020)
    +++ aktuelle Geschäftslage aufgebessert und wieder positiv +++ Auftragseingänge stark rückläufig +++ Gewinne eingebrochen +++
    Pessimistische Geschäftserwartungen +++ Investitionszurückhaltung +++ Beschäftigungsabbau zu erwarten +++

                                         Aktuelle Geschäftslage – Industrie
                                                           (Angaben in %)
        100%

         90%

         80%

         70%

         60%

         50%

         40%

         30%

         20%

         10%

          0%
               JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F S                                     H
                 2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019    2020
                                                  gut      befriedigend     schlecht

    Dienstleistungen
    GKI = 103,5 Punkte (108,3 im Sommer 2020)
    +++ Geschäftslage verbessert +++ Stark rückläufige Umsätze +++ Rückgang bei den Gewinnen +++ Geschäftserwartungen überwiegend
    negativ +++ Steigende Investitionsausgaben vor allem in Produktinnovationen +++ Personalbedarf wieder vorhanden +++

                                    Aktuelle Geschäftslage – Dienstleistungen
                                                           (Angaben in %)
        100%

         90%

         80%
         70%

         60%

         50%

         40%
         30%

         20%

         10%

          0%
               JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F S                                    H
                 2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019    2020
                                                  gut      befriedigend     schlecht
GESCHÄFTSLAGE    |   7

Handel
GKI = 94,2 Punkte (93,5 im Sommer 2020)
+++ Aktuelle Stimmung im Großhandel überwiegend negativ +++ Einschätzung der Geschäftslage im Einzelhandel auf Vorkrisenniveau +++
Online Umsatz im Einzelhandel gestiegen +++ Sehr negativer Geschäftsausblick vor allem im Einzelhandel +++ Schwache Inlandsnachfrage
als größtes Geschäftsrisiko – Weihnachtsgeschäft fraglich +++ geringer Personalbedarf +++

                                         Aktuelle Geschäftslage – Handel
                                                          (Angaben in %)
    100%

      90%

      80%

      70%

      60%

      50%

      40%

      30%

      20%

      10%

      0%
            JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F S                                          H
              2011   2012   2013   2014   2015         2016       2017 2018 2019 2020
                                    gut   befriedigend      schlecht

Bau
GKI = 132,5 Punkte (110,4 im Sommer 2020)
+++ Weiterhin sehr gute Geschäftslage +++ Auftragseingänge rückläufig +++ Geschäftserwartungen eingetrübt aber positiv +++
Leichter Beschäftigungsrückgang erwartet +++ Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als größtes wirtschaftliche Risiko +++

                                           Aktuelle Geschäftslage – Bau
                                                          (Angaben in %)
    100%
      90%
      80%
      70%
      60%

      50%
      40%
      30%
      20%

      10%
      0%
            JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F H JB F S                                           H
              2011   2012   2013   2014   2015   2016   2017   2018   2019    2020
                                                 gut       befriedigend     schlecht
Statistischer Anhang
Gesamtergebnis**                            Industrie                                         Dienstleistungen
Geschäftslage                               Geschäftslage                                   Geschäftslage
gut                      36,6 (51,8)        gut                      27,0 (36,7)            gut                            35,8 (53,7)
befriedigend             46,4 (41,9)        befriedigend             48,0 (53,3)            befriedigend                   50,5 (41,1)
schlecht                 17,0 (6,3)         schlecht                 25,0 (9,9)             schlecht                       13,7 (5,3)

Erwartete Geschäftslage                     Erwartete Geschäftslage                         Erwartete Geschäftslage
besser                  14,2 (16,9)         besser                  19,9 (14,4)             besser                  12,5 (16,9)
gleichbleibend          59,4 (64,1)         gleichbleibend          55,4 (63,1)             gleichbleibend          62,8 (66,7)
schlechter              26,3 (19,0)         schlechter              24,7 (22,5)             schlechter              24,7 (16,4)

Erwartete Investitionsausgaben              Erwartete Investitionsausgaben                  Erwartete Investitionsausgaben
steigen                   34,1 (38,5)       steigen                   31,9 (45,6)           steigen                   33,8 (36,9)
gleichbleibend            48,1 (50,6)       gleichbleibend            43,5 (42,3)           gleichbleibend            48,4 (49,8)
fallen                    17,8 (10,9)       fallen                    24,6 (12,1)           fallen                    17,9 (13,3)

Erwartete Beschäftigtenzahl                 Erwartete Beschäftigtenzahl                     Erwartete Beschäftigtenzahl
expansiv                 18,2 (22,5)        expansiv                 14,6 (13,4)            expansiv                 21,9 (27,8)
gleichbleibend           64,3 (62,9)        gleichbleibend           65,7 (68,1)            gleichbleibend           61,1 (59,6)
rückläufig               17,5 (14,6)        rückläufig               19,8 (18,5)            rückläufig               17,1 (12,6)

                                            Erwartete Exporte
                                            höher                    22,2 (21,3)
                                            unverändert              46,2 (68,8)
                                            niedriger                31,6 (9,9)

Handel                                      Bau                                            Angaben in ( ) = Herbst 2019
                                                                                           Alle Werte in Prozent (%)
Geschäftslage                               Geschäftslage
gut                      33,2 (46,8)        gut                      76,8 (82,0)
befriedigend             43,3 (44,7)        befriedigend             20,0 (17,2)
schlecht                 23,5 (8,5)         schlecht                  3,2 (0,8)
                                                                                           Impressum
Erwartete Geschäftslage                     Erwartete Geschäftslage                         Herausgeber:
besser                  14,1 (19,6)         besser                  15,8 (18,3)             Industrie- und Handelskammer Potsdam,
gleichbleibend          52,6 (54,8)         gleichbleibend          69,5 (66,7)             Breite Straße 2 a - c, 14467 Potsdam

schlechter              33,2 (25,6)         schlechter              14,7 (15,1)             Redaktion:Georg Händel
                                                                                            Tel. 0331 2786 241, Fax 0331 28429-11
Erwartete Investitionsausgaben              Erwartete Investitionsausgaben
steigen                   37,7 (32,7)       steigen                   37,3 (40,9)           Titelbild: Stefan Specht
gleichbleibend            47,5 (62,8)       gleichbleibend            62,7 (59,1)           Gesamtherstellung:
fallen                    14,7 (4,4)        fallen                     0,0 (0,0)            GS Druck und Medien GmbH, Potsdam

Erwartete Beschäftigtenzahl                 Erwartete Beschäftigtenzahl                     Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch aus-
                                                                                            zugsweise - nur mit Quellenangabe gestattet;
expansiv                 16,8 (18,0)        expansiv                  6,3 (14,3)
                                                                                            Belegexemplar erbeten.
gleichbleibend           68,8 (69,0)        gleichbleibend           84,2 (62,7)
rückläufig               14,5 (12,9)        rückläufig                9,5 (23,0)            Potsdam, Oktober 2020

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