BREIT AUFGESTELLT FÜR DIE REGION UND DEREN SOZIALE BELANGE - awo ...
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Arbeiterwohlfahrt Am Internationalen Kindertag ließen viele Kitas Neues Kreisverband aus unserem der AWO Lausitz 99 Luftballons in den Himmel steigen, um die Forderungen der AWO Sachsen Lausitz e.V. Verband zur langfristigen Qualitätssicherung in unseren Kindertageseinrichtungen zu unterstreichen. Fotos (S. I-IV): AWO KV Lausitz e. V. BREIT AUFGESTELLT FÜR DIE REGION UND DEREN SOZIALE BELANGE M it ihren etwa 40 Einrichtungen in der Pflege, den Kitas, der Kinder- und Jugendhilfe, dem Bereich Asyl und den sozialberatenden und unterstützenden Institutionen schrittweise von 1:13 auf 1:12 im Kindergarten und von 1:6 auf 1:5 in der Krippe abgesenkt, aber zurücklehnen sollte man sich dennoch nicht. Im deutschlandweiten Vergleich ist die AWO Lausitz breit aufgestellt und damit auch gesell- ist Sachsen trotz der Änderungen immer noch Schlusslicht, schaftlich tief in der Region verankert. Aber nicht nur in der was die personelle Absicherung der Kinderbetreuung betrifft. Region, sondern auch in politischer Hinsicht versucht der Die weitere Absenkung des Personalschlüssels ist daher der Kreisverband Zeichen zu setzen und auf dringend notwen- wichtigste Schritt für eine nachhaltige Qualitätssicherung. dige Änderungen hinzuweisen. So war auch für die AWO Und so beteiligten sich auch die Kitas der AWO Lausitz an Lausitz der 20. September ein kleiner Aktionstag. Denn der einer erneuten Luftballonaktion, um die so wichtige Forde- Internationale Kindertag ist ein perfekter Anlass, die Forde- rung an die Politik zu unterstreichen. rung der AWO Sachsen nach einem langfristigen Konzept zur »Kinder sind unsere Zukunft«. Das sollten wir nicht ver- Qualitätssicherung in den Kitas zu unterstützen. Zwar wurde gessen. Und so ließen die Kinder in unseren Einrichtungen durch die sächsische Landesregierung der Schlüssel für das wieder einmal viele bunte Luftballons steigen. einzusetzende Fachpersonal in den letzten beiden Jahren 2_2018 AWO Kreisverband Lausitz e. V. I Torsten Ruban-Zeh | Thomas-Müntzer-Str. 26 | 02977 Hoyerswerda | Tel. 03571 4885-600/-601 | Fax 03571 4885605 | info@awo-lausitz.de
| Verbandsleben MITTEN IM DORF UND MITTEN IM LEBEN Kinderheim AWO-Landhaus Lippen bringt sich im Ort engagiert ein Viel Platz für Sport und Bewegung auf die Spezifik jedes einzelnen Kindes fünf Monaten lebt er im AWO-Kinder- Mitten im Alltag und mitten im Dorf eingehen«, sagt die Leiterin. heim Lippen. »Ich helfe auch in der leben die Kinder. Damian erzählt stolz Jedes Schicksal ist anders. Jede Vor- Küche und im Garten beim Gießen«, von seinen Freunden Leopold, Oskar geschichte der Kinder ist anders. Mit- schildert der Siebenjährige. Sonntags und Elias im Ort. Oft spielen sie Fuß- unter müssen die Erzieher die Eltern schaut er mit den anderen Kindern ball zusammen. Die Dorfkinder können miterziehen. Mitunter scheuen Eltern gern Sonntagsmärchen. Lana geht regel- den Spielplatz des Kinderheims stets die Verantwortung der Erziehung. mäßig zum Tanzen in der Sportgruppe mit nutzen. Zum Frauentag, zu Ostern, Ansicht des Landhauses Lippen der AWO Lausitz »Trotzdem lieben sie ihre Kinder. Und in Uhyst/Spree. Kyra lernt am Dreiwei- zu Weihnachten oder zu runden trotzdem lieben die Kinder ihre Eltern. berner See beim dortigen Wassersport- Geburtstagen basteln die Kinder des Sie sind stolz auf sie«, sagt Katrin verein Kanufahren. Die größeren Kinder AWO-Landheims Karten für die Ein- Gerstmann. »Die Sehnsucht nach den nehmen auch teil an der Aktion »Genial wohner. Sie erfreuen sie dann damit. R adieschen, Erdbeeren und Bohnen reifen auf den Beeten. An den Sträuchern im Garten wachsen Johan- Eltern ist stark zu spüren. Wir können sie den Kindern nicht nehmen. Doch wir können ihnen Zuwendung, Herzens- sozial« ihrer Mittelschule. Cedric unter- stützt im AWO-Kindergarten »Lutki- Haus« in Zeißig einen ganzen Arbeits- Umgekehrt kommen die Dorf-Zamperer auch mit ins Kinderheim. Kommt ein junger Bewohner des AWO-Landhauses nesbeeren und Himbeeren. Auf dem Der Garten wird von den Mädchen und Jungs mit Hilfe der Erzieher selbstständig bewirtschaftet. wärme, Anerkennung und Wertschät- tag lang den Hausmeister. Nele fährt in die Schule, erhält er von den Dorf- Komposthaufen entfalten sich unter zung geben.« Hinzu kommen klare bei einer Taxi-Firma als Begleiterin bei bewohnern sogar eine Zuckertüte. tellergroßen Blättern erste Kürbisse. Regeln, Strukturen und Rituale. Sie Behinderten-Transporten mit. Jüngst erst arbeitete zum zweiten Mal Im Gewächshaus sprießen Tomaten geben den Kindern Sicherheit und Ver- und Gurken. Lana, Kyra, Damian und Weg.« 2001 war der Neustart als Kin- jeweils 24 Stunden vor Ort. Und das für trauen. »Oft sind die Kinder in den Finn-Lukas gießen und pflegen fleißig. derheim mit vier Kindern und einer alle Bereiche der Kinder – für Schule, Beziehungen vernachlässigt worden. »Jeder kann im Garten helfen. Mit Erzieherin. Diese lebte damals gleich Freizeit, Bildung und Sport«, sagt Katrin Umso wichtiger ist es, stabile konflikt- dem geernteten Gemüse bereiten mit vor Ort. Sie bewohnte ihr eigenes Gerstmann. »Wir geben die gleiche fähige gelingende Beziehungen aufzu- wir frisches Essen zu«, meint Katrin Zimmer. Skepsis und Zweifel gab es Kraft, Energie und Liebe in die Kinder, bauen«, sagt Katja Bachmann. Die Gerstmann, seit 2013 Teamleiterin im anfangs im Umfeld. Einwohner äußer- die wir auch zu Hause unseren eige- Eltern sind in den Erziehungs- und Landhaus Lippen der AWO Lausitz. ten Unmut wegen der späten Infor nen Kindern geben würden.« Jeder Tag Hilfeprozess stets mit eingebunden. Sie Die Gartenarbeit vor Ort gehört zu den mation über die Nutzungspläne. Doch ist anders. Jeder Tag ist neu. Jeder Tag besuchen die Kinder regelmäßig. Sie Ritualen. Jeder der jungen Bewohner dann lud Carina Israel (damals Leiterin ist eine Herausforderung im Umgang fahren sie zu Sport-Veranstaltungen. bringt sich ein. Sechs Kinder im Alter des Kinder- und Jugendheimes der mit den Kindern. Diese kehren nicht Sie nehmen Elternabende wahr. von sieben bis 16 Jahren wohnen vor AWO in Hoyerswerda) die Einwohner mehr in ihre Familien zurück. Sie blei- »Wertschätzende Arbeit mit den Eltern Ort. vor Ort ein. Sie stand den Lippenern ben bis zum 18. Lebensjahr vor Ort, je ist uns ganz wichtig«, sagt Katrin Ursprünglich bestand im Haus eine Rede und Antwort. Sie stellte Ziele und nach Entwicklung und Wunsch auch Gerstmann. »Egal was passiert – die Gaststätte. Später befand sich hier das Inhalte vor. »Wir wollen ein Miteinan- länger. Sehr unterschiedlich sind ihre Eltern bleiben die Eltern. Und die Kinder AWO-Schullandheim. »Es war nur zu der«, überzeugte sie nach und nach Schicksale. Oft sind die Eltern mit der lieben sie.« 40 Prozent ausgelastet«, sagt Katja die Einwohner. Erziehung überlastet und überfordert. Den Tischdienst als Ritual im Alltag Bachmann, Leiterin des Kinder- und Heute betreuen insgesamt drei Erzie- Oft fehlen ihnen die Geduld und die nimmt jeder der jungen Bewohner Jugendzentrums der Arbeiterwohlfahrt herinnen und zwei Erzieher die Kinder. Erfahrung. Mitunter kommen Gewalt, wahr. Jeder frönt auch seinen Hobbys. Lausitz, zu dem das Landhaus Lippen Eine Hauswirtschafterin und ein Haus- Traumata und Drogen hinzu. »Umso Damian geht regelmäßig zum Ringen. gehört. »Wegen der ungenügenden meister unterstützen. »Das hört sich wichtiger ist für uns ständige Fort- Finn-Lukas liebt Fahrrad fahren, Malen, Auch zwei junge Kätzchen gehören seit diesem Jahr zum Alltag im Landhaus Lippen. Ein Geschenk aus dem Dorf – sehr zur Freude der Kinder. Nutzung prüfte die AWO einen neuen viel an. Doch wir sind an 365 Tagen und Weiterbildung. Nur so können wir Basteln und Fußball spielen. Erst seit 2_2018 2_2018 II AWO Kreisverband Lausitz e. V. AWO Kreisverband Lausitz e. V. III Torsten Ruban-Zeh | Thomas-Müntzer-Str. 26 | 02977 Hoyerswerda | Tel. 03571 4885-600/-601 | Fax 03571 4885605 | info@awo-lausitz.de Torsten Ruban-Zeh | Thomas-Müntzer-Str. 26 | 02977 Hoyerswerda | Tel. 03571 4885-600/-601 | Fax 03571 4885605 | info@awo-lausitz.de
| Verbandsleben eine Schülerin des Beruflichen Schul- zentrums »Konrad Zuse« Hoyerswerda im Lippener Kinderheim im Praktikum. Erzieherin will sie später werden. »Bei uns in Lippen absolvierte sie ihr zwölfwöchiges Abschluss-Praktikum«, sagt Katrin Gerstmann. »Gemeinsam mit unseren Kindern studierte sie ein kleines Theaterstück, ›Pippi Lang- strumpf‹, ein. Sie lud die Einwohner zur Aufführung ein. Immerhin sechs Der Spielplatz im Garten des Landhauses - viel Platz zum Frei-Entfalten. Senioren kamen.« Beim jüngsten Kin- derfest der Gemeinde Lohsa in Lippen war das AWO-Landheim ebenfalls mit eingebunden. Die AWO stellte ihr Kinder jetzt die Sommerferien. Sechs sollen sie eigenständig mit ihren Finan- Gelände in Lippen bereit. Sie lud unter Wochen erholen sie sich vom Schul zen umgehen, ihre Wäsche allein anderem zum Basteln ein. Solche alltag. Jeder fährt mindestens eine waschen, von sich aus einkaufen gehen Gesten des Gebens und Füreinander- Woche mit anderen Kindern ins Ferien- und Essen zubereiten. Wir ermutigen Daseins gibt es viele im Dorf. »Die lager. Die gesamte Gruppe des Kinder- sie, all das zu lernen«, sagt Katrin Kinder nehmen das feinfühlig auf. Sie heims fährt gemeinsam eine Woche Gerstmann. »Dabei lernen auch wir lernen frühzeitig Toleranz, Offenheit nach Stannewisch ins Landschulheim. Erzieher immer wieder neu hinzu.« und Hilfsbereitschaft«, sagt Katrin Dort erfreut sie sich an der Natur, am Gerstmann. »Sie lernen, dass man für Wildgehege und im nahen Freibad in // Andreas Kirschke Freundschaften etwas tun muss.« Niesky. Auch dort lernen die Kinder Für Damian, Finn-Lukas, Lana, Kyra, weiter Selbstständigkeit. »Wir bereiten Cedric und Nele beginnen wie für alle sie für das Leben vor. Denn eines Tages 2_2018 IV AWO Kreisverband Lausitz e. V. Torsten Ruban-Zeh | Thomas-Müntzer-Str. 26 | 02977 Hoyerswerda | Tel. 03571 4885-600/-601 | Fax 03571 4885605 | info@awo-lausitz.de
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