"Ich setze mich selbst sehr unter Druck" - Berner Oberland

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"Ich setze mich selbst sehr unter Druck" - Berner Oberland
HASLITAL MOUNTAIN FESTIVAL 2019 6. APRIL 2019

«Ich setze mich selbst sehr unter Druck»
Der Boulder Weltcup in Meiringen geht in die entscheidende Phase. Der
Final ist ausverkauft. Diese Zeitung ist für Sie vor Ort. Lesen Sie hier
alles Wichtige rund um das Sportspektakel.
von Nils Sager

Du bist im Halbfinal mehr Tops geklettert als in der Qualifikation. Dabei sollten die Boulder ja jede
Runde schwieriger werden. Wie hast du dich so verbessert?
Petra Klingler: Ich hatte das Glück, heute den Schalter umlegen zu können. In der Qualifikation
habe ich mich selbst sehr unter Druck gesetzt, war verspannt. Heute hatte ich mega Freude zu
klettern. Es ist um einiges besser gelaufen.

Welche Rolle spielt das Heimpublikum?
Das Publikum ist eine Riesenhilfe. Das Anfeuern der Leute, viele die ich kenne, die ich auch gerne
habe, das pusht mich sehr. Wenn es gut läuft. Wenn es nicht so gut läuft, ist der Druck da, ihnen
etwas zu zeigen. Ich will ja auch etwas zurückgeben. Ich setze mich dann selbst sehr unter Druck.
Der Umgang damit ist manchmal schwer. Aber heute ist es gut gelaufen. Da bin ich froh.

Was ist dein Anspruch für den Final?
Ich bin froh, dass ich im Final bin. Nach der Qualifikation war das nicht ganz klar. Im Final ist für
mich wichtig, dass ich Freude habe, dass ich es geniessen kann, die Lockerheit wieder bringe.
Wenn ich das schaffe, dann leiste ich auch eine gute Performance. Wer weiss, was da alles drin
liegt.

Gibt es irgendeine Art von Boulder, die du dir für den Final wünschst?
Ich habe gerne herausfordernde Boulder, coole Bewegungen, ein Sprung wäre super. Es gibt so
viele lässige Sachen. Ich vertraue den Routenbauern, dass sie uns eine coole Show bieten werden.

  Final ausverkau
  Die Organisatoren des Haslital Mountain Festivals melden einen ausverkau en Final. Wegen Anpassungen an der
  Boulderwand im Vorfeld des Weltcups passen maximal 1530 Zuschauer in die Arena. Mit über eintausend verkau en
  Tickets für den Final ist dieses Kontingent ausgeschöp . Für alle anderen Besucher gibt es die Möglichkeit eines
  Public Viewings in der Kletterhalle nebenan. Bis zum Finalstart um 19.00 Uhr werden die Organisatoren dort
  alles installiert haben, um auch vor der Leinwand eine Top-Stimmung zu ermöglichen. Für Snacks und Getränke ist
  gesorgt. Der Eintritt ist gratis.

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Dank der Unterstützung der zahlreichen Fans in der Boulder Arena Meiringen gelingt Petra Klingler der Sprung in den
Halbfinal.                                                                                                  Fotos: Nils Sager

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Die 27-jährige Schweizerin klettert im Halbfinal besser als   Drei Tops und vier Zonen bedeuten die viertbeste Leistung
eine Runde zuvor.                                            aller Teilnehmerinnen im Halbfinal.

Eine 16-jährige Überraschung
Bei den Damen setzten sich im Halbfinal die Favoritinnen durch. Allen voran die 20-jährige
Slowenin Janja Garnbret. Sie erreichte alle vier Tops und Zonen und brauchte dafür nur fünf
Versuche. Diese Leistung gelang auch der Japanerin Akiyo Noguchi. Sie ist damit erste
Herausforderin von Garnbret im Final. Mit drei Tops folgten Fanny Gibert, Petra Klingler, Shauna
Coxsey und Oceana Mackenzie. Letztere ist die grosse Überraschung im Final. Die erste
Australierin seit Langem, die es in einem Boulder Weltcup unter die besten sechs schafft. Und für
die 16-Jährige ist eine persönliche Premiere. Noch nie stand sie in einem Boulder Weltcup im
Final. So kommt auch der Speaker in den Genuss, ihren Namen noch ein paarmal durch die
Boulderhalle in Meiringen zu rufen: Oceana Mackenzieeeeeee! Apropos Genuss: Die Schweizer
Fans dürfen weiter eine Einheimische anfeuern. Klingler steigerte sich im Vergleich zur
Qualifikation und überstand den Halbfinal souverän.

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Janja Garnbret zeigt sich nach wie vor in Topform. Sie   Die 20-Jährige ist die Favoritin auf den Sieg in Meiringen. Es
meistert alle vier Boulderprobleme im Halbfinal.          wäre ihr erster am Haslital Mountain Festival.

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Präsentiert sich stark: Die Französin Fanny Gibert.   Noch nicht bei 100 Prozent, aber trotzdem im Final: Shauna
                                                      Coxsey aus Grossbritannien.

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Die Zweitbeste des Halbfinals: Die Japanerin Akiyo Noguchi.   Die Überraschung unter den besten sechs: Oceana
                                                             Mackenzie aus Australien.

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Adam Ondra erreicht als einziger Athlet im Halbfinal alle vier Tops.

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Höchste Konzentration vor dem nächsten Boulder.       Nach getaner Arbeit freut sich Ondra über seine Leistung.

Ondra auf und davon
Adam Ondra wird seinem Status als weltbester Kletterer im Halbfinal des Boulder Weltcups in
Meiringen gerecht. Der Tscheche erreicht als einziger Athlet alle vier Tops. Damit ist er der
heisseste Anwärter auf den Sieg am Haslital Mountain Festival. Ihn fordern vier Japaner und ein
Koreaner heraus. Im Halbfinal hängengeblieben sind unter anderem Vorjahresfinalisten Jernej
Kruder und Aleksej Rubtsov. Sie erreichten zwei Tops, wie so viele, allerdings bei zu wenigen
Zonen und zu vielen Versuchen.

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Rei Sugimoto ist einer von vier Japanern im Final des   Den letzten Finalplatz sicherte sich der Koreaner Jongwon
Boulder Weltcups Meiringen.                             Chon. Er brauchte für seine zwei Tops und vier Zonen fünf
                                                        respektive neun Versuche.

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Mit zwei Versuchen mehr als Chon (bei gleicher Leistung)   Auch der weltjahresbeste Boulderer des letzten Jahres,
verpasst Aleksej Rubtsov den Final denkbar knapp.          Jernej Kruder, verpasst den Final.

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Zoé Egli ist in Meiringen ihren zweiten Boulder Weltcup ihrer jungen Karriere geklettert. «Die Wände waren steil, aber es
hat mega Spass gemacht», sagt sie.

Zoé Egli hat Spass
Zum zweiten Mal hat Zoé Egli aus Hünibach Weltcup-Luft im Bouldern geschnuppert. Nach ihrem
Start in Meiringen im letzten Jahr durfte sie heuer in der Qualifikation wieder ran. Sie erreichte
kein Top, aber zwei Zonen, und war mit ihrer Leistung zufrieden. «Ich habe alles gegeben, es hat
mega Spass gemacht zu klettern», sagt Egli.

In der letzten Saison legte Egli den Fokus mehr aufs Lead-Klettern als aufs Bouldern. So wurde sie
U18-Schweizermeisterin im Lead, dazu Dritte im Bouldern und siegte auch bei den nationalen
U18-Speed-Meisterschaften. Dass Egli in allen drei Disziplinen unterwegs ist, könnte sich
langfristig auszahlen. An den Olympischen Spielen wird Sportklettern in einer Kombination der
drei Disziplinen ausgetragen. Erstmals in Tokio 2020. Paris hat als Austragungsort 2024 bereits
Interesse signalisiert. Ist das ein Ziel für Zoé Egli? «Das ist sicher ein Gedanke, der da ist», sagt
die 17-Jährige. Sie will daher weiter sowohl Lead als auch Bouldern trainieren.

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Dieser Boulder hat Egli am besten gefallen. Viel Kra und verschiedene Bewegungen waren nötig, um ihn zu klettern.

In dieser Saison startet Egli wieder im European Youth Cup. Letztes Jahr wurde sie dort
Gesamtfünfte im Lead und 23. im Bouldern. Die Berner Oberländerin will sich nun Schritt für
Schritt an die Elite heranarbeiten. «Der Weltcup ist das Ziel», sagt sie. In Meiringen hat sie wieder
wertvolle Erfahrungen mitgenommen. «Ich freue mich, dass ich hier starten darf», sagt sie. In der
Isolation habe sie die Profis genau beobachtet, wie sie sich verhalten, vorbereiten, aufwärmen.
«Die haben mehr Stress. Es ist spannend zu sehen, wie sie damit umgehen.»

Stress hat Zoé Egli in den nächsten Tagen keinen. Mit ihrer Familie, die sie auch am Weltcup in
Meiringen angefeuert hat, fährt sie ans Mittelmeer in die Ferien. Dort wird sie – wie sollte es
anders sein – auch etwas Felsklettern. «Und Eis essen», sagt Zoé Eglis Mutter. Die Eltern freuen
sich über die Entwicklung ihrer Tochter. «Das Ergebnis ist zweitrangig. Solange Zoé Spass hat,
unterstützen wir sie.» Und Spass, den hat Zoé Egli am Klettern. Das war auch in Meiringen wieder
zu sehen.

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Die Erfahrungen im Weltcup sollen Zoé Egli helfen auf ihrem Weg in die Kletterweltspitze. Noch nimmt sie am European
Youth Cup teil. Olympia 2024 sei aber im Hinterkopf, sagt die 17-Jährige.

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Der Halbfinal kann kommen

Sie hat die ersten beiden Ausgaben des Boulder Weltcups in Meiringen gewonnen: Die Britin
Shauna Coxsey. Nach zwei Jahren mit verschiedenen Verletzungen ist die einstige Dominatorin
ihres Sports wieder auf dem Weg zurück in die Weltspitze. Am Haslital Mountain Festival zeigte
sie eine solide Leistung in der Qualifikation. Um den Finaleinzug wird sie aber – wie im letzten
Jahr – hart kämpfen müssen. Dennoch strahlt Coxsey übers ganze Gesicht, wenn man sie zum
Boulder Weltcup in Meiringen fragt. «Die Landschaft ist wunderschön, die Atmosphäre ist super»,
sagt sie. Überhaupt gefällt es der Britin in der Schweiz. «Ich komme gerne in die Schweiz, vor
allem wegen der Schokolade», sagt die 26-Jährige und lacht. Aber auch zum Felsklettern war sie
schon da, allerdings nicht im Haslital. «Ich denke, ich sollte mal die Routen in dieser Region
recherchieren», verspricht Shauna Coxsey. Vorher muss sie aber die Routen im Halbfinal
meistern.

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IFSC Climbing World Cup - Meiringen 2019 - Boulder - Quali cations Overview

Stimmen Sie sich auf den Halbfinal ein. Die schönsten Impressionen und alles Wichtige aus der Qualifikation (auf
Englisch).                                                                                             YouTube, IFSC

Schon früh am Freitagmorgen kamen die ersten Besucher in die Boulder Arena in Meiringen, um die Qualifikation der
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Männer zu sehen. Im Verlauf des Freitags füllte sich die Halle ordentlich.                         Fotos: Diego Schläppi
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So lief die Qualifikation
Die Qualifikation des Boulder Weltcups in Meiringen bot bereits hochstehenden Klettersport. Je
zwanzig Frauen und Männer haben sich für den Halbfinal qualifiziert. Bei den Männern waren die
Routen etwas zu einfach für die Elite. Neunzehn der zwanzig Besten schafften es, alle fünf Tops zu
klettern. Fehler an einem Boulder kosteten somit viele Athleten die Halbfinalteilnahme. So
scheiterten unter anderem die Mitfavoriten Kai Harada aus Japan, Jakob Schubert aus Österreich,
Jan Hojer aus Deutschland und Mickael Mawem aus Frankreich. Souverän in den Halbfinal
kletterte Stargast Adam Ondra.

Hat Grund zur Freude: Adam Ondra aus Tschechien, der wohl beste Kletterer der Welt, schaffte in Meiringen locker den
Sprung in den Halbfinal des Boulder Weltcups.

Für die Frauen waren die Boulder offenbar deutlich schwerer konzipiert. Nur die Weltjahresbeste
Janja Garnbret aus Slowenien schaffte alle fünf Tops. Mit ihrem souveränen Auftritt hob sie sich
selbst in die Favoritenposition für den Finaltag. Einen starken Eindruck hinterliess auch die
Französin Fanny Gibert, die bereits in den letzten drei Ausgaben des Boulder Weltcups Meiringen
im Final stand. Ebenfalls im Halbfinal steht Petra Klingler (als einzige Schweizerin). Die
Vorzeigeathletin rettete sich haarscharf in die nächste Runde. In der Qualifikation schaffte sie nur
zwei Tops bei acht Versuchen. Das allein hätte noch nicht gereicht. Aber Klingler erreichte eine
Zone mehr als ihre Konkurrentinnen mit zwei Tops. Verpasst hat den Halbfinal dagegen die
Weltmeisterschaftsdritte    Jessica
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Mit der weiteren
Männer   beginntNutzung  vonUhr.
                  um 11.00   jungfrauzeitung.ch akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung.
Der amtierende Sportkletter-Weltmeister Jakob Schubert
aus Österreich scheiterte in der Qualifikation in Meiringen
deutlich.

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Wird ihrer Favoritenrolle bisher gerecht: Janja Garnbret.                                        Fotos: Nils Sager

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Die 20-jährige Slowenin kletterte die Boulder souverän.   Sie erreichte als einzige Frau alle fünf Tops.

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Die zwanzig besten Frauen kämpfen heute Samstag ab 11.00 Uhr um den Einzug in den Final von Meiringen.

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Hat die Finalqualifikation im Blick: Fanny Gibert aus   Die 26-Jährige machte einen starken Eindruck in Meiringen
Frankreich.                                            und hatte offenbar Spass in der Qualifikation.

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Die Boulder der Qualifikation stellten viele Athletinnen vor Probleme.

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Eine von (nur) zwei Japanerinnen im Halbfinal: Akiyo   Die erst 16-jährige Futaba Ito machte mit starker Leistung
Noguchi.                                              auf sich aufmerksam.

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Nach vielen Verletzungen meldete sich auch die Britin Shauna Coxsey in der Boulder-Weltspitze zurück.

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Petra Klingler ist die einzige Schweizer Kletterin im   Die US-Amerikanerin überraschte. Sie stand in ihrer
Halbfinal des Heimweltcups.                              Karriere überhaupt erst vier Mal in einem Boulder-Weltcup-
                                                        Halbfinal.

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Mit grossen Ambitionen war die Österreicherin Jessica Pilz                Die Lead-Weltmeisterin musste allerdings in der
gestartet.                                                                Qualifikation die Segel streichen.

ARTIKELINFO
Artikel Nr. 172796   6.4.2019 – 15.50 Uhr   Autor/in: Nils Sager

                                       Inserieren     Abo      Kontakt   Impressum    AGB     Datenschutz

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