Brückenbau vor dem Weltjugendtag
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Brückenbau vor dem Weltjugendtag Workshop des Maximilian-Kolbe-Werks und des Geschichtsorts Villa ten Hompel zum deutsch-polnischen Nachbarschaftsverhältnis für Gruppenleiterinen und Gruppenleiter, junge Erwachsene aus den Bistümern und Jugendverbänden zur Vorbereitung des WJT 2016 in Kraków 19. – 22. November 2015 Oświęcim und Kraków / Polen Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
Inhaltsverzeichnis 1. Kurzportraits der Veranstalter………………………………………………………………. 3 2. Anlass und Kurzbeschreibung………………………………………………………………. 4 3. Programmablauf……………………………………………………………………………… 5 4. Portrait der Zeitzeugin…………………………………………………….………………… 6 5. Organisatoren, Referenten und Mitwirkende …………………………………...………... 7 6. Adressen und weitere Informationen……………………………………………………….. 8 Bildquelle: Archiv / Maximilian-Kolbe-Werk, Harald Oppitz / KNA 2 Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
1. Kurzportraits der Veranstalter Maximilian-Kolbe-Werk e.V. Das katholische Maximilian-Kolbe-Werk in Freiburg unterstützt ehemalige KZ- und Ghetto-Häftlinge in Polen und anderen Ländern Mittel- und Osteuropas sowie deren Angehörige unabhängig von ihrer Religion und Weltanschauung. Es will zur Verständigung und Versöhnung zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk und mit anderen Ländern Mittel- und Osteuropas beitragen. „Helfen – Begegnen – Erinnern“ sind gegenwärtig die drei Säulen der Arbeit des Maximilian-Kolbe- Werks. Im Laufe seines über 40-jährigen Bestehens hat sich das Aufgabenspektrum des Werks be- trächtlich erweitert. Stellte im ersten Jahrzehnt nach seiner Gründung im Jahr 1973 die finanzielle Un- terstützung der überlebenden Opfer des NS-Regimes die Hauptaufgabe dar, so kam seit den 1980er Jahren die persönliche Begegnung und ab 2000 auch die Vermittlung und Durchführung von Zeit- zeugengesprächen hinzu. Aus der Verpflichtung heraus, das Andenken der Überlebenden würdig zu bewahren, erhielt in den letzten Jahren die Erinnerungs- und Bildungsarbeit eine besondere Bedeu- tung. Im Mittelpunkt der Arbeit des Hilfswerks steht nach wie vor der einzelne Mensch, seine persönliche Geschichte und seine leidvollen Erfahrungen zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Kontakt von Mensch zu Mensch ist eigentliches Kernstück der Arbeit. Das Maximilian-Kolbe-Werk ist für die Op- fer des NS-Regimes ein Vertrauensfaktor geworden und vermittelt vielen Geborgenheit, die weit über den Rahmen eines Hilfswerks hinausreicht. Geschichtsort Villa ten Hompel Die Villa ten Hompel im westfälischen Münster hat mehrere historische, teils brisante Hintergründe: Die einstige Residenz des Zementfabrikanten Rudolf ten Hompel aus der Weimarer Republik war Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, in der Bundesrepublik Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung. Seit 1999 ist die Villa ten Hompel in städtischer Trägerschaft als wissenschaftliches Institut im Kultur- und Integrationsdezernat mit Forschungsstelle und Tagungszentrum. Das Vorstandsbüro der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Nordrhein- Westfalen ist im Hause verankert. Als didaktische Schnittstelle ist das Haus für junge Menschen, Schulen und für die Erwachsenenbildung in Berufsgruppen ausgelegt und gilt als pädagogisch sehr innovativ. Die Villa ten Hompel ist keine Gedenkstätte, sondern ein junger "Geschichtsort", der die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zusammenhängen und der Vergangenheit, auch mit ethischen Zeit- und Streitfragen der Gegenwart auf andere Art und kreative Weise fördert, fundiert und ermöglicht. Interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte sind Polizei- und Verwaltungshandeln unter den Bedin- gungen von Demokratie und Diktatur, NS-Unrecht, Wiedergutmachung, Nachkriegszeit, Entnazifizie- rung, Erinnerungskultur. 3 Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
2. Anlass und Kurzbeschreibung Zum Weltjugendtag 2016 öffnet Polen seine Türen und lädt interessierte Deutsche und ande- re Europäer sowie Gäste aus allen Regionen der Welt herzlich ein, Kraków näher kennen zu lernen und Gemeinsamkeiten in Kultur und Glaube zu entdecken. Die Begegnung steht un- ter dem Vers aus der biblischen Bergpredigt, der als Losung und Leitsatz das Programm bestimmt: „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden!“ Bei dieser Entdeckungsreise ist auch die jüngste Geschichte stets mit im gedanklich- gefühlsmäßigen Gepäck, weshalb eine Begegnung im Austausch intensive Vorbereitungen erfordert. Deutschland und Polen erlebten in der Vergangenheit eine wechsel- und auch leidvolle Nachbarschaft, die inzwischen von positiver Aufbruchstimmung bestimmt ist. Mut machen, historische Hintergründe ausleuchten und das Bewusstsein für „Stolperfallen“ schärfen möchte das Maximilian-Kolbe-Werk mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel und hat deshalb Gruppenleiterinnen und Grupenleiter sowie aktive junge Erwachsene aus den katholischen Jugendverbänden zu einer Geschichtswerkstatt als Einstimmung auf den Welt- jugendtag eingeladen. Das Programm des Workshops beinhaltet eine Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz- Birkenau im polnischen Oświęcim, eine Begegnung mit einer polnischen Zeitzeugin, die im KZ Auschwitz-Birkenau inhaftiert war, und die Auseinandersetzung mit den Fragen nach einer nachhaltigen europäischen Erinnerungskultur. Auch ein Besuch im Sanktuarium der Barmherzigkeit Gottes in Kraków-Łagiewniki, dem geistlichen Zentrum des Weltjugendtags 2016, ist geplant. Geistliche Zugänge und Austausch wie auch selbständige Erkundungen der gastgebenden Metropole an der Wisła, der Weichsel, kommen ebenfalls nicht zu kurz. Den genauen Ablauf des Workshops entnehmen Sie dem Programm auf der folgenden Seite. 4 Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
3. Programmablauf (Änderungen vorbehalten) Donnerstag, 19.11.2015 bis ca. 18:30 Uhr individuelle Anreise und Check-in im Zentrum für Dialog und Gebet 19:00 Uhr Abendessen 20:00 Uhr Begrüßung, Einstimmung auf das Programm, bis 21:30 Uhr Wolfgang Gerstner, Maximilian-Kolbe-Werk, Freiburg Dr. Danuta T. Konieczny, Maximilian-Kolbe-Werk, Freiburg Stefan Querl, NS-Erinnerungsstätte Villa ten Hompel, Münster Freitag, 20.11.2015 7:20 Uhr Morgen-Meditation 7:30 Uhr Frühstück 8:10 Uhr Fußweg zur Gedenkstätte 8:30-11:30 Uhr Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz I-Stammlager, Krystyna Oleksy 12:15 Uhr Mittagessen 13:15 Uhr Abfahrt in die Gedenkstätte 13:30-16:30 Uhr Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz II-Birkenau, mit einer kurzen Besinnung am Denkmal, Krystyna Oleksy 17:45 Uhr Abendessen 19:00-20:00 Uhr Reflexion anschl. bis 21:00 Uhr Hintergründe und Informationen zum WJT in Polen, Pfr. Dr. Manfred Deselaers, Zentrum für Dialog und Gebet, Oświęcim Samstag, 21.11.2015 7:30 Uhr Frühstück und anschl. Räumen der Zimmer 8:15-9:45 Uhr Workshop: „Grenzerfahrungen - das deutsch-polnische Nachbarschafts- verhältnis, Stefan Querl und Dr. Danuta T. Konieczny 10:15-11:45 Uhr „Ich war in Auschwitz“ Zeitzeugengespräch mit Zdzisława Włodarczyk 12:00 Uhr Mittagessen 13:00 Uhr Abfahrt nach Krakau (Fahrtzeit ca. 1,5 bis 2 Stunden) Einchecken im Gästehaus des Priesterseminars 16:00 Uhr Hl. Messe in der Barmherzigkeitsbasilika (in deutscher Sprache) bis 17:30 Uhr Führung durch das Sanktuarium der Barmherzigkeit Gottes anschl. Freizeit, individuelles Abendessen Sonntag, 22.11.2015 7:30 Uhr Frühstück und anschl. Check-out (auch später möglich) 8:30 Uhr Abfahrt in die Altstadt 9:30-12:30 Uhr Stadtführung, Anna Kiesell 13:00 Uhr Hl. Messe in der Marienkirche am Veit-Stoß-Altar (in polnischer Sprache) anschl. Freizeit und individuelle Abreise 5 Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
4. Portrait der Zeitzeugin Zdzisława Włodarczyk (geb. Bogdaszewska), Chrzanów / Polen wurde am 21. August 1933 in der großpolnischen Stadt Kami- eniec geboren. Ihre Familie lebte in Warschau, wo ihr Vater Postbeamter war und die Mutter sich der Erziehung der drei Kinder widmete. Nach dem Überfall auf Polen im September 1939 floh die Fami- lie Richtung Osten und gelangte bis nach Kowel in Wolhynien (heute Ukraine). Nach der Besetzung Ostpolens durch die Sowjets kehrte die Familie Ende Oktober 1939 nach Warschau zurück. Nachdem der Warschauer Aufstand am 1. August 1944 ausge- brochen war, wurde Zdzisława im Zuge einer Masseninhaftie- rung mit ihrer Familie verhaftet und am 8. August 1944 in einem der ersten Transporte aus Warschau nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Dieses Schicksal blieb lediglich der kleinen Schwester erspart, die sich verstecken konnte und bei Verwandten in Warschau unterkam. Die Familie Bogdaszewski wurde nach ihrer Ankunft im Konzentrationslager auseinander- gerissen. Zuerst wurde der Vater von seiner Frau und den beiden Kindern getrennt. Bald wurden Zdzisława und ihr Bruder auch der Mutter entrissen und mussten in der Kinderba- racke von Auschwitz-Birkenau bleiben. Als die Mutter auf den Todesmarsch getrieben wur- de und ins KZ Ravensbrück kam, blieben Zdzisława und ihr Bruder in Auschwitz-Birkenau. Nach der Befreiung aus dem Lager kamen sie zuerst in ein Kinderheim, wurden aber bald von ihrer Großmutter zu sich nach Jarocin geholt. Auch die Mutter kehrte zurück, wenn auch gesundheitlich sehr angeschlagen. Der Vater starb im KZ Flossenbürg. Zdzisława musste schon seit ihrem 15. Lebensjahr arbeiten, denn ihre kranke Mutter konnte die Familie alleine nicht ernähren. 1966 heiratete sie, ihr Ehemann kam aber zehn Jahre später bei einem Unfall ums Leben. Frau Zdzisława Włodarczyk wohnt in Chrzanów, einer 40 km westlich von Krakau gelegenen Kleinstadt. Seit Ende der 1980er Jahre engagiert sie sich ehrenamtlich für das Maximilian- Kolbe-Werk und hilft ihren Kolleginnen und Kollegen. 6 Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
5. Organisatoren, Referenten und Mitwirkende Wolfgang Gerstner, Dipl.-Theologe, Geschäftsführer, Maximilian-Kolbe-Werk, Freiburg Dr. Danuta T. Konieczny, Slavistin und Historikerin, Bildungs- und Mittelosteuropareferentin, Maximilian-Kolbe-Werk, Freiburg Stefan Querl, stellvertretender Leiter der NS-Erinnerungsstätte Villa ten Hompel, Münster, Stu- dium der Politikwissenschaft, Geschichte und Ev. Theologie an der Westfälischen Wilhelms- Universität in Münster Krystyna Oleksy, Präses der Stiftung „Gedenken an die Opfer von Auschwitz-Birkenau“, ehem. stellv. Direktorin der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Oświęcim Pfr. Dr. Manfred Deselaers, Auslandsseelsorger der Deutschen Bischofskonferenz, Zentrum für Dialog und Gebet, Oświęcim Beata Sereś, pädagogische Mitarbeiterin, Zentrum für Dialog und Gebet, Oświęcim Anna Kiesell, deutschsprachige Stadtführerin, Buchautorin, Kraków 7 Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
6. Adressen und weitere Informationen Veranstalter Maximilian-Kolbe-Werk e. V., Karlstr. 40, 79104 Freiburg, Tel.: 0761 200348, E-Mail: info@maximilian-kolbe-werk.de, www.maximilian-kolbe-werk.de facebook.com/MaximilianKolbeWerk Geschichtsort Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster, Tel. 0251 492 7101, E-Mail: tenhomp@stadt-muenster.de; www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel Verantwortlich Dr. Danuta Teresa Konieczny, Maximilian-Kolbe-Werk Tel.: 0761 200752, E-Mail: danuta-konieczny@maximilian-kolbe-werk.de Stefan Querl, NS-Erinnerungsstätte Villa ten Hompel Tel: 0251 492 7107, E-Mail: querl@ns-gedenkstaetten.de Kooperationspartner Centrum Dialogu i Modlitwy | Zentrum für Dialog und Gebet, Oświęcim, Polen International Center for Education about Auschwitz and the Holocaust | Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau | Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Oświęcim, Polen Unterkünfte Zentrum für Dialog und Gebet | Centrum Dialogu i Modlitwy, ul. M. Kolbego 1, 32-602 Oświęcim, Tel.: + 48 33 843 1000, Fax: + 48 33 843 1001, E-Mail: reception@cdim.pl, http://www.cdim.pl/de Gästezimmer des Priesterseminars der Missionare Unserer Lieben Frau von La Salette, | Wyższe Seminarium Duchowne Zgromadzenia Księży Misjonarzy Saletynów, ul. Koszalińska 12, Kraków, http://seminarium.saletyni.pl/ 8 Maximilian-Kolbe-Werk • Karlstraße 40 • 79104 Freiburg • www.maximilian-kolbe-werk.de Geschichtsort Villa ten Hompel • Kaiser-Wilhelm-Ring 28 • 48145 Münster •www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel
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