BWP TRAUNSTEIN - GROSSE RAMSAU; Traunseeregion vom 25.4 1.5.2021 - Österreichischer ...

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BWP TRAUNSTEIN - GROSSE RAMSAU; Traunseeregion vom 25.4 1.5.2021 - Österreichischer ...
BWP TRAUNSTEIN – GROSSE RAMSAU; Traunseeregion vom 25.4. – 1.5.2021

Liebe Teilnehmerin, lieber Teilnehmer!

Als Leiter des Bergwaldprojektes „Traunstein-Große Ramsau“ freue ich mich sehr über
deine Anmeldung. Du kannst dich schon jetzt auf ein interessantes Projekt am Traunsee in
Oberösterreich im Angesichte des „Wächters zum Salzkammergut“ freuen.

Am Bergbauerngut „Große Ramsau“ wirst du verschiedene Arbeiten zur Grünland- bzw.
Weidewirtschaft und Waldpflege kennenlernen und mit den Bewirtschaftern Franziska und
Peter Schützinger und Betreuer*innen tatkräftig umsetzen helfen.

Die Große Ramsau ist ein alter Erbhof und weist eine traditionsreiche Geschichte auf. Die
Hofstelle liegt direkt am Seeufer auf rund 430 m Seehöhe am Fuße des Naturschutzgebietes
Traunstein (1.691 m). Zum Bauernhof gehören rund 24 ha Gesamtfläche, Naturschutz-
Highlights sind die wertvollen Streuobstwiesen mit Kirschen-, Äpfel- und Birnenbäumen. Von
den Hofflächen sind etwa 20 %, das sind 4 ha Wiesen und Weideland in steilen, zur Stau-
nässe neigenden Lagen. Der Rest, 20 ha, entfallen auf laubholzreiche Waldbestände mit
vielen Buchen am Osthang des Grünberges (1.004 m). Weiters werden 3 ha Moorwiesen auf
der 3 km entfernten Laudachsee-Alm auf 900 m Seehöhe bewirtschaftet. Die Gehzeit vom
Bauernhof zur Alm über den alten Viehtriebweg liegt bei ca. 1,5 Stunden.

Abb. 1: Alte Postkarte Gasthaus Kleine Ramsau 1909    Abb. 2: Bauerngut Große Ramsau
mit Traunstein

Wegen eines gewaltigen Erdrutsches im „Gschliefgraben“ am Osthang des Traunsteins
mussten im Jahr 2007 wegen Gefahr an „Leib und Leben“ die Bewohner der entlang des
Seeufers liegenden Häuser ihre Wohnstätten über ein Jahr verlassen und über Nacht Not-
quartiere finden. Über 70 Hektar Landmasse, Wälder, Wiesen und Weiden waren von dem
gewaltigen Murenabgang, der sich Richtung Traunsee bewegte, betroffen. Kein Stein blieb
mehr auf dem anderen, tausenden Bäumen wurde „der Boden unter den Füssen wegge-
zogen“; viele Hektar Wald, Wiesen und Obstgärten vernichtet. Die Wohnhäuser nahe des
Murenganges bekamen vereinzelt Risse.
Seit Nov. 2007 bewegten sich fast 4 Millionen Kubikmeter Erd- und Geröllmassen im
Gschliefgraben Richtung Traunsee. Über 100 Bewohner von 55 Häusern wurden damals
evakuiert; während der kritischen Phase bestand ein Betretungsverbot. Die Erdmassen
vernichteten 1/3 des Gschliefgrabens; für 12 Häuser bestand die Gefahr, in den Traunsee
geschoben zu werden.
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Aufgrund umfangreicher Sanierungsmaßnahmen durch den forsttechnischen Dienst der
Wildbach- und Lawinenverbauung konnte Ende August 2008 der Katastrophenstatus auf-
gehoben werden (siehe nachfolgendes Bild 3)

Mehrere Jahre war dann eine Großbaustelle zur Stabilisierung der Mure im Gange. Bis zu
10 Bagger und LKWs waren jahrelang im Einsatz, um das weiche Murenmaterial aus dem
Rutschgebiet wegzuschaffen, auch Bäche mussten umgeleitet werden, um den Hang-
wassereintrag zu reduzieren. Anschließend wurden zur Festigung der instabilen Boden-
schichten eine Neubepflanzung der braunen Murenwüste mit vielen Tausend Forstpflanzen,
„pumpenden Baumarten“ wie Weiden, Erlen, Birken, Ahorn und Eschen durchgeführt.

In dieser schwierigen Zwangslage musste Familie Schützinger die Viehhaltung am Hof auf-
geben und ihre Kühe, Kälber und Schafe verkaufen.

   am linken Seeufer-Rand: Bauernhof der Fam. Schützinger, neben Gasthaus Ramsau

Das soll jetzt, nach Überwindung der Naturkatastrophe, wieder anders werden. Nach
Wunsch von Fam. Schützinger sollen wieder Nutztiere am Hof gehalten werden. Dazu ist
eine Bewirtschaftung der steilen Weiden mit wetterfesten, seltenen Schaf- und Ziegen-
rassen geplant. Der verfallene steingemauerte Weidestall soll wieder aufgebaut und
künftig als Ganzjahresstall für das Weidevieh dienen. Auch die Streuobstwiesen mit Obst-
bäumen sollen aktiviert und die Moorwiesen auf der Laudachsee-Alm nach einem Natur-
schutzplan alljährlich gepflegt werden.

Wegen hoher Arbeitsbelastungen für das Bewirtschafterpaar am Berghof und auf der Alm
wird der Alpenverein hilfreich zur Seite stehen und ein Freiwilligenprojekt starten. Am
historischen Bauernhof der Großen Ramsau und der Laudachseealm werden im Zuge des
Bergwaldprojektes vielseitige Arbeiten zur Erhaltung der Kulturlandschaft geleistet.

Der Bogen spannt sich von:
a) Pflege verbuschter Bergweiden (Jungbäume und Astwerk räumen, Unkraut entfernen)
b) Neupflanzung und Schutz seltener, robuster Obstbäume für eine Streuobstwiese
c) Errichtung von Weidezäunen (Zaunholzarbeiten, Pfähle austragen)
d) Pflegearbeiten zur Erhaltung einer Moorwiese (Naturschutzaktion), Mähgut ausrechen
e) Diverse Forstarbeiten im Bergwald und Murengebiet Gschliffgraben (Waldpflege)
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Die Einsatzorte liegen in der näheren Umgebung der Hofstelle. Mit Gehzeiten um 1/4
Stunde mit eigenem, kleinen Arbeitsrucksack und Werkzeugen ist zu rechnen. Wir werden
am Bauernhof der „Großen Ramsau“ einen guten Stützpunkt vorfinden. Für die Schlaflager
auf Matratzen sind eigene Schlafsäcke (ev. auch AV-Hüttenschlafsack) mitzubringen.

Es gibt Waschräume im Nebengebäude für Körperpflege. Die Bauersleute werden uns mit
Hausmannskost und Jausen versorgen. Untertags gibt es auch Jausenpackerl. Die Unter-
kunft und Verpflegung sind kostenlos.

Freizeitprogramm:
Zur Wochenmitte haben wir uns einen Ruhetag verdient. Ihr könnt beim Bauernhof relaxen,
für Unternehmungslustige - erwartet uns eine mehrstündige geführte Bergtour zum
Laudachsee und zu Almen um den mächtigen Traunstein. Während der Werktage ist nach
Feierabend auch eine Bootsfahrt zu spannenden Plätzen am felsigen Traunsee-Ostufer
möglich.

B4: Blick vom Grünberg zum Traunsee nach Süden      B5: Blick vom Katzenstein 1.394m zum
Laudachsee

Anreise:
Vor Beginn der Projektwoche bekommst Du vom Alpenverein die Teilnehmer*innenliste,
um Fahrgemeinschaften gründen zu können.

Treffpunkt: Bauernhof Große Ramsau; Fam. Schützinger; Tel. 0699/17253021
Beginn: Sonntag, 25.4.2021, 16.00 Uhr/ Ende: Samstag, 1.5.2021, 9.00 Uhr

Anreise mit Zug: ÖBB Westbahn von Linz ab 14:24 Uhr - Gmunden 15:28 Uhr oder von
Salzburg ab 14:12 Uhr über Attnang (umsteigen) nach Gmunden 15:28 Uhr. Dann mit
Gmundner Straßenbahn bis Seebahnhof 15:45 Uhr: Hier ist eine Abholung möglich -
telefonisch bei Fam. Schützinger bekanntgeben.
Anreise mit dem Auto: auf West-Autobahn A1 bis Abfahrt Regau, von hier über B 145
(Salzkammergut) nach Gmunden-Ostufer bis Treffpunkt Haus Traunsteinstraße 191.

Kontakt/ Telefonnummern:
Projektleiter: DI Siegfried ELLMAUER: +43/664/4684843, aus Spital am Pyhrn, OÖ
PL-Stellvertreter: Alfred Pöllauer: +43/699/10588869, aus Innsbruck/ Tirol

Wenn Du verhindert bist, dann melde Dich bitte umgehend ab, damit der/ die
Nächste auf der Warteliste noch die Chance hat nachzurücken:
  Österreichischer Alpenverein, Daniela Wimmer (Montag bis Freitag zu den Bürozeiten)
  Telefon: +43/(0)512/59547-13, E-Mail: daniela.wimmer@alpenverein.at
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Ausrüstungsliste:

•   feste Arbeitshose & Jacke, für Schlechtwetter: wasserdichte Jacke und Überhose

•   feste, hohe Bergschuhe mit gutem Profil, Turnschuhe, ev. Bergstock

•   Arbeitshandschuhe – 2 Paar, Taschenmesser, Stirnlampe

•   Sonnenschutz für Kopf, Augen und Haut. Hut, Kappe, Sonnenbrille, Sonnencreme

•   normale Freizeitkleidung für den Abend

•   Schlafsack, ev. AV-Hüttenschlafsack

•   Waschsachen, Handtuch, Toilettartikel

•   Wanderausrüstung und Rucksack, Badezeug

•   falls möglich Musikinstrumente; Kartenspiele und gute Laune

                                    Schöne Grüße
                                    Siegi Ellmauer
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