Campus Kinderhaus am Hubland Pädagogische Konzeption
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Rahmenbedingungen 1.Trägerschaft Das Campus Kinderhaus ist eine Einrichtung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seit 2008 ist die Universität Würzburg als familiengerechte Hochschule zertifiziert. Ein wichtiges Ziel der Universität Würzburg ist der Ausbau einer familienfreundlichen Infrastruktur, insbesondere durch die Bereitstellung von betriebsnahen Betreuungsplätzen. Durch Umbau und Sanierung der ehemaligen Day Nursery auf dem Campusgelände Hubland Nord zu einem Kinder- und Familienzent- rum möchte sie eine weitere wichtige Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen. Zuständige Dienststelle der Universität: Familienservice Gisela Kaiser, Marion Vogler Mensagebäude am Hubland (Süd) 97074 Würzburg Tel: 0931 31- 84343/ -89521 Mail: familienservice@uni-wuerzburg.de 2. Betriebsträgerschaft Das Kinderhaus steht in der Betriebsträgerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis. Anschrift: Ev. Luth. Kirchengemeinde St. Johannis vertreten durch Pfarrerin Susanne Wildfeuer Hofstallstr. 5 97070 Würzburg Tel. 0931.322846 Mail: pfarramt.stjohannis.wue@elkb.de Mail: susannewildfeuer@me.com www.stjohannis.net 3. Lage, Anschrift und Kontakt: Die Einrichtung liegt innerhalb des Campus Hubland-Nord auf dem Gelände der Julius-Maximilians- Universität. Sie ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus) zu erreichen. Campus Kinderhaus am Hubland Kinder- und Familienzentrum der Universität Gerda-Laufer-Str. 46 97084 Würzburg Tel. 0931.31- 80648 Fax 0931.31- 80650 Mail: unikita@uni-wuerzburg.de Leitung: Hanna v. Segnitz Mail: hanna.segnitz@uni-wuerzburg.de 2
4. Größe der Einrichtung/ Zielgruppe/ Aufnahmekriterien Zielgruppe sind Kinder im Alter von 10 Monaten bis zum Eintritt in die Schule. Insgesamt stehen 36 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 25 Kindergartenplätze in Pavillon A des Kinder- und Familien- zentrums der Universität zur Verfügung. Weitere 18 Krippen- und 12 Kindergartenplätze sind über- gangsweise bis zur Fertigstellung des der beiden Pavillons B und C im Modul in der Gerda-Laufer- Straße untergebracht. Die Möglichkeit der Integration von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf möchten wir ausdrücklich einschließen, da die Räume der Einrichtung gute Voraussetzungen hierfür bieten. Das Kinderhaus steht vorrangig allen Mitgliedern der Universität (Beschäftigte, Promovierende und Studierende) zur Verfügung. Es besteht eine ganzjährige Aufnahmemöglichkeit. Voraussetzung für die Aufnahme ist die Übermittlung einer Bedarfsanmeldung an den Familienser- vice. Die Vormerkung für einen Betreuungsplatz im CKH erfolgt über das Online-Formular auf der Homepage des Familienservice: www.familienservice.uni-wuerzburg.de Freie Plätze können an Externe vergeben werden. Hier sind vor allem eine wohnortnahe Versorgung mit Kitaplätzen und soziale Kriterien vorrangig. 5. Öffnungszeiten und Schließtage Montag- Freitag: 07.15 -17.00 Uhr Die Bringzeit ist morgens zwischen 7.15 Uhr und 09.00 Uhr. In dieser Zeit können die Eltern ihre Kin- der in die Einrichtung bringen. Die Kernzeit, in der alle Kinder anwesend sind, dauert in der Krippe von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Für die Kindergartenkinder gilt die Kernzeit von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Neben den gesetzlichen Feiertagen gibt es während des Jahres circa 25 Schließtage. Die Einrichtung ist zwei bis drei Wochen im August, zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige und eine Woche an Ostern geschlossen. Dazu kommen Klausurtage zur pädagogischen Weiterentwicklung und Refle- xion. Die Schließtage werden jeweils im Herbst nach Beratung mit dem Elternbeirat und Beschluss durch den Kinderhaus-Ausschuss bekannt gegeben. 6. Elternbeiträge Das Campus Kinderhaus am Hubland finanziert sich durch die staatlichen und kommunalen Förder- mittel gemäß dem BayKiBiG und durch Elternbeiträge. Für die Höhe des Elternbeitrags ist die gebuch- te Betreuungszeit maßgeblich: Stunden/Tag Elternbeitrag Elternbeitrag Elternbeitrag Krippe Kindergarten letztes Kigajahr 3-4 Std. 180,- € -- -- 4-5 Std. 190,- € 90,- -- 5-6 Std. 200,- € 97,- -- 6-7 Std. 210,- € 104,- 4,- 7-8 Std. 220,- € 111,- 11,- 8-9 Std. 230,- € 118,- 18,- 9-10 Std. 240,- € 125,- 25,- 3
Die Beiträge für das Mittagessen werden monatlich erhoben und betragen im Moment 38,50 € / Monat bei einer Fünftagewoche. (Stand Januar 2014) 7. Das Team Im Kinderhaus arbeitet ein Team von engagierten Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, die Freude an der Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern haben. Stetige Weiterbildung und Supervision sichern die Qualität der pädagogischen Arbeit. Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie der Universität wurden Teile des Konzeptes entwickelt. Insbesondere das Eingewöhnungskonzept orientiert sich an Forschungsergebnissen der begabungspsychologischen Beratungsstelle. Zum Team gehören derzeit: eine Leiterin, vom Gruppendienst freigestellt und eine ständig stellvertretende Leitung 3 Fachkräfte in der Kindergartengruppe je 3 Fach- und Ergänzungskräfte in den Krippengruppen eine Ergänzungskraft, die sich um den gemeinsamen Essbereich kümmert. eine Reinigungskraft Die personelle Ausstattung steht unter Finanzierungsvorbehalt. 8. Die Bezugserzieherin Jedes Kind hat seine Bezugserzieherin. Sie führt die Vorgespräche mit den Eltern und übernimmt die Eingewöhnung des Kindes (Gestaltung von Übergängen). Während der gesamten Krippenzeit ist sie für das Kind hauptverantwortlich. Sie sorgt dafür, dass das Kind zum gesamten pädagogischen Perso- nal eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen kann. Dies trägt der wissenschaftlichen Erkenntnis Rechnung, dass erst eine gute Bindung eine gesunde Entwicklung ermöglicht. Sie begleitet das Kind in seinen Entwicklungsphasen, gibt Anregungen und Impulse und hält den Kontakt mit den Eltern. Sie ist Anwalt des Kindes im Team, wenn speziellen Bedürfnissen Rechnung getragen werden soll. Sie bündelt Informationen und gibt diese an die Eltern oder das Team weiter. Durch sichere Bindung sind die Kinder fähig sich voll Neugierde der Entdeckung ihrer Umwelt zu widmen (Exploration). 9. Die Räumlichkeiten Das Campus Kinderhaus am Hubland findet sich auf dem Gelände der Universität am Campus Hub- land-Nord. Im neu gestalteten Kinderhaus stehen Gruppenräume, Sanitär/Wickelräume und Schlaf- räume für vier Gruppen sowie zwei Intensivräume, die als Atelier gestaltet wurden, zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es einen Bewegungsraum, ein großzügiges Foyer, in dem sich der Essbereich für die Kinder befindet und eine gemeinsame Küche. Alle Räume sind aus hygienischen Gründen eine schuhfreie Zone. Für die Eltern und Besucher stehen im Eingangsbereich Überzieher für die Schuhe zur Verfügung. Der Personalraum und das Leitungsbüro befinden sich im Eingangsbereich des Hauses. Weitere Räume befinden sich im benachbarten Modulbau (Interimslösung bis Sommer 2016), in dem eine Krippengruppe und eine altersgemischte Gruppe jeweils mit Wickelraum und Schlafraum Platz haben. Darüber hinaus stehen weitere Räumlichkeiten für Kinder, Eltern und Team zur Verfügung. Ein großzügiges, ans Haus angeschlossenes Außengelände lädt die Kinder zum Spielen und Bewegen ein. 4
10. Das Essen Das Essen ist ein fester Baustein der pädagogischen Arbeit. Die Kinder sollen zum bewussten und gesunden Essen angeleitet werden. Ihre persönliche Frühstückszeit bestimmen die größeren Kinder selbst. Sie können ihr Frühstück im Laufe des Vormittags einnehmen. Ein gemeinsamer Obstteller - mit Obst aus biologischem Anbau - lädt die Kinder zu neuen Sinneserfahrungen ein. Die gemeinsame Mahlzeit am Mittag dient der Rhythmisierung des Tages. Am Nachmittag ist Zeit für eine kleine Zwischenmahlzeit. Für die kleinsten Kinder (unter einem Jahr) besteht auch die Möglichkeit mitgebrachte Mahlzeiten zuzubereiten. Das Mittagessen wird von einem Unternehmen geliefert, das auf Kinderkost spezialisiert ist. Unser Bestreben ist es dabei, den Kindern gesunde Ernährung anzubieten. Größere Kinder, die sich an den Waldtagen beteiligen, picknicken miteinander. Pädagogische Leitlinien Im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind. Seine individuellen Bedürfnisse und per- sönlichen Interessen bestimmen unser pädagogisches Handeln. Dabei arbeiten wir nach dem offenen Handlungskonzept. Wir ermöglichen den Kindern, sowohl in ganzheitlichen Handlungszusammen- hängen Lernerfahrungen zu machen, als auch im Miteinander eigene Interessen wahrzunehmen und diese zu verfolgen. Pädagogische Grundhaltungen Unser Bild vom Kind ist geprägt von einer dialogischen Haltung den Kindern gegenüber. „Kin- der gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit (…)“ (BEP S. 23) Damit ist klar, dass Kinder eine individuell unterschiedliche Entwicklung nehmen. Die Erzieherinnen im Kinderhaus sind Begleiterinnen und Unterstützerinnen der Kinder und ihrer Eltern. Wir orientieren uns an den Grundsätzen nach Emmi Pikler. Dabei ist die individuelle Entwick- lung jedes einzelnen Kindes das Maß, an dem wir uns messen lassen. Ausgehend von einer stabilen Basis, die den Kindern Geborgenheit und Nähe gibt, können sich die Kinder entwi- ckeln und bekommen eine, ihrem Entwicklungs- und Interessenstand angemessene, Lernum- gebung und entsprechendes Material angeboten. Daneben sind auch die Grundsätze der offenen Arbeit für die Konzeption maßgeblich. Diese beinhaltet, dass die Kinder verschiedene Möglichkeiten haben sich mit ihrer Umwelt ausei- nanderzusetzen und offen auf diese Möglichkeiten zuzugehen. Dabei ist es gerade auch für Krippenkinder wichtig, dass durch Beobachtung und Dokumentation die Themen der Kinder herausgefunden werden und durch entsprechende Angebote und Impulse auf diese reagiert wird. Gerade für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter ist eine genaue Differenzierung des pädagogischen Handelns wichtig, um sie individuell fördern zu können. Portfolioarbeit bildet hier die Brücke, mit der die Erzieherinnen mit den Kindern und Eltern immer wieder in den Dialog treten, der für die offene Arbeit von besonderer Bedeutung ist. Kinder sind kom- petent und werden ihrem Lebensalter entsprechend in die Entscheidungen mit einbezogen, die ihre Lebenswelt betreffen. Leitziele der pädagogischen Arbeit: Wir behalten den Einzelnen im Blick, pflegen Begegnungen auf Augenhöhe und sorgen dafür, dass sich alle bei uns wohlfühlen. Sie erleben, dass sie ein Teil einer Gruppe sind. Wir erken- 5
nen sie vorbehaltlos an und begegnen ihnen mit Wertschätzung, indem wir ihre Bedürfnisse wahrnehmen und sie in ihren Äußerungen ernst nehmen. Sie lernen durch Vorbild sich und andere zu achten und anzunehmen. Durch die Achtung und Wertschätzung, die sie von unse- rer Seite erfahren, fördern wir die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) der Kinder. Im Rahmen ih- rer Möglichkeiten lernen sie, sich und ihre Gefühle wahrzunehmen, auszudrücken und Hilfe zu holen, wo sie diese brauchen. Wir unterstützen sie in ihrer Selbständigkeit und Autonomie und gehen auf ihre entwicklungsbedingten Bedürfnisse ein. Das bedeutet, dass wir angemes- sen und feinfühlig auf die kontradiktorischen Bedürfnisse nach Nähe und Eigenständigkeit eingehen. Wir schaffen einen Ort des vertrauensvollen Miteinanders, des Lernens und der Auseinan- dersetzung mit der Welt. Wir begleiten die Kinder bei der Erschließung ihrer Welt und öffnen ihnen verschiedenste Erfahrungsfelder. Ein vertrauensvolles Miteinander ist die Vorausset- zung dafür, dass Kinder offen und neugierig auf die Welt zugehen können. Die Krippenkinder brauchen vielfältige Erfahrungen und Anregungen, um sich in der Welt zurechtzufinden. Wir achten darauf, eine Lernumwelt zu schaffen, die viele Anregungen für die sinnliche Wahr- nehmung der Welt bietet. Für die älteren Kinder heißt dies aber auch ihnen Raum zur vertief- ten und differenzierten Beschäftigung mit den Phänomenen dieser Welt zu geben. Wir stehen mit allen Beteiligten im Dialog, um unser Zusammenleben im Sinne aller zu ge- stalten. Das bedeutet auch eine genaue Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung, damit gerade die Krippenkinder mit Ihren Äußerungen und Bedürfnissen erst genommen werden können. Was bei den Krippenkindern durch sorgsame Beobachtung erfahren werden kann, lernen die Kindergartenkinder mit ihren Worten und Möglichkeiten auszudrücken. Es werden unterschiedlichste Formen der Partizipation geübt und praktiziert, z.B. Kinderkonfe- renz, Kinderbefragung. Mit den Eltern arbeiten wir partnerschaftlich zusammen, weil es für uns wichtig ist, die Kinder in ihrer Entwicklung gemeinsam zu begleiten und weil die Eltern uns ihre Kinder gerne anvertrauen sollen. 1. Prinzipien des Zusammenlebens im Campus Kinderhaus 1.1. Autonomie Uns ist es wichtig, dass die Kinder von Anfang an ein Gefühl für sich selbst und für ihre Bedürfnisse bekommen. Kinder artikulieren ihre Bedürfnisse von Anfang an, auch wenn ihre Möglichkeiten dazu je nach Alter und Sprachfähigkeit sehr unterschiedlich sind. Hier ist es von Vorteil, dass die Erziehe- rinnen das einzelne Kind sehr gut kennen, es einschätzen und gezielt auf seine Bedürfnisse und Wün- sche eingehen können. Mit zunehmenden Entwicklungsfortschritten agieren Kinder selbständiger und unabhängiger. So lernen sie z.B. beim Frühstück oder Mittagessen eigenständig zu essen und ihren Platz einzudecken. Später übernehmen sie auch Verantwortung für die Gruppe oder für andere Kinder, indem sie diese in ihrem Handeln unterstützen. 1.2 Partizipation Partizipation ist die Beteiligung der Kinder an der Gestaltung ihrer Lebenswelt. Bei den Krippenkin- dern beginnt Partizipation bei kleinen Entscheidungen, die für die Kinder von Bedeutung sind. So können sie sich in ihrer Selbstwirksamkeit erleben, in dem sie ernstgenommen werden, wenn sie eine Erzieherin in einer bestimmten Situation bevorzugen oder wenn sie sich im Morgenkreis ein Lied oder ein Spiel wünschen können. 6
Kinder erleben im Alltag der Einrichtung unterschiedliche Formen der Beteiligung. Von Anfang an erfahren sie den Morgenkreis als tägliches Ritual und erleben sich als einen wichtigen Teil der Ge- meinschaft. Sie haben die Möglichkeit, ihre Anliegen altersentsprechend einzubringen. Darüber hin- aus beteiligen sie sich an kleinen Projekten, übernehmen da Verantwortung und treiben sie gemein- sam weiter. Die Kindergartenkinder erleben in Dialog-Gruppen, dass sie ihre Bedürfnisse, ihre Erfahrungen und Lernfortschritte mit ihrer Bezugserzieherin und ihrer Dialog-Gruppe austauschen können. Hier ist ein Ort der Partizipation im Alltag, an dem Probleme, Themen und Interessen der Kinder ihren festen Platz im Zusammenleben in der Kita haben. 1.3. Kompetenzerwerb Sobald sich Krippenkinder in der Krippe zu Hause fühlen und eine Basis des Vertrauens gewachsen ist, beginnen sie lernend die Welt zu entdecken. Ihre Neugierde ist kaum zu stillen und ihr Lernwille riesengroß. In unserer pädagogischen Arbeit nehmen wir die Kinder als kompetente Lerner ernst und eröffnen ihnen die Lernräume, die sie brauchen, um ihre Fähigkeiten zu erweitern. Die Erzieherinnen nehmen jedes einzelne Kind in seinen Lernbestrebungen und in seinem Kompetenzerwerb wahr und geben ihm die Hilfestellung, die es sich von ihnen wünscht oder die es braucht. So wird das Kind in seinem individuellen Entwicklungsbestreben gefördert. Durch gezielte Anregungen in einer vorberei- teten Umgebung werden die Kinder ermutigt und bestärkt, auch in verschiedenen alltäglichen Lern- bereichen Erfahrungen zu sammeln und Kompetenzen zu erwerben. Dabei können sie sich in ihrem Rahmen selbständig ausprobieren und erhalten durch die Bezugserzieherin die benötigte Begleitung. 1.4. Wertschätzung und Anerkennung Wir begegnen jedem Kind mit Wertschätzung und Respekt. Weil die Kinder sich bei uns ernstge- nommen fühlen, lernen sie, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu äußern. Auf diese Weise entwickeln sie Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Sie erleben aber auch, dass anderen Kindern ebenso Wert- schätzung und Respekt entgegengebracht wird. Am Vorbild der Erzieherinnen und der durch eigenes Erfahren lernen die Kinder behutsam, sich in andere einzufühlen und ihnen mit Wertschätzung zu begegnen. 1.5. Mitgestaltung pädagogischer Prozesse In unserer pädagogischen Arbeit ist es uns ein Anliegen, die Kinder ihre eigenen Bildungs- und Lern- wege mitgestalten zu lassen. Die Grundlage dafür ist eine genaue Beobachtung der Kinder, der Dialog mit ihnen und die Reflexion der Ergebnisse. Auf diese Weise erhalten die Erzieherinnen Informatio- nen darüber, welche Themen momentan für das einzelne Kind aber auch die Kindergruppe von Be- deutung sind. Die Themen der Kinder verknüpfen wir mit Bildungszielen aus dem Bayerischen Bil- dungs- und Erziehungsplan (BEP). Im Alltag der Krippe bedeutet das, dass Planungen und Vorgehen sich den Bedürfnissen der Kinder entsprechend anpassen müssen. Uns ist es wichtig, alle Eltern in diese Prozesse einzubinden. Das ermöglichen wir durch unseren Tagesrückblick, der vor den Grup- penräumen aushängt. Das ermöglicht den Eltern am Alltag im Kinderhaus anzuknüpfen. 1.6. Sinnfindung Kinder stellen sehr früh Fragen nach dem Sinn des Lebens. Fragen nach dem Woher? und dem Wo- hin? ihres Lebens beschäftigen sie mit der Entwicklung ihres Denkvermögens und zunehmender Sprachfertigkeit. Kinder entwickeln ein religiöses Bewusstsein und eine Haltung zu einem „Absolu- ten“, das sich ihnen als eine übernatürliche Person darstellt. Die Erzieherinnen begeben sich mit den Kindern behutsam auf Sinnsuche. Voraussetzung ist uns das christliche Menschenbild. Die Kinder 7
erfahren, dass sie uneingeschränkt angenommen und geliebt sind. Diese Gewissheit ermöglicht es ihnen, sich auszuprobieren, in ihrem Rahmen Verantwortung zu übernehmen, Fehler machen zu dürfen und sinnstiftende Erfahrungen zu machen. Kinder sollen hoffnungsfroh und sinnerfüllt ihr Leben gestalten lernen. Im Alltag des Kinderhauses leben wir das, indem wir wertschätzend und achtsam miteinander umgehen, aber auch indem wir uns durch Lieder, Geschichten, Feste und Ritua- le vergewissern, dass wir von Gott gewollt und geliebt sind. In unserem Kinderhaus treffen sich Kinder vieler Nationalitäten. Sie lernen von Anfang an, wie ver- schiedene Kulturen ein friedliches, an Fremdem interessiertes und wertschätzendes Miteinander gestalten können. 2. Bildungsbereiche im erzieherischen Alltag Wir arbeiten im Kinderhaus nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan. Die Förderung der dort benannten Basiskompetenzen ist unser oberstes Bildungsziel. Dazu zählen: Selbstvertrauen, Freude am Lernen, emotionale Stabilität, soziale Kompetenz, Bereitschaft zur Übernahme von Ver- antwortung und die Fähigkeit mit Veränderungen und Belastungen umgehen zu können. 2.1. Kommunikation und Sprache Kinder entwickeln ihre Sprachfähigkeit. Die Erzieherinnen unterstützen sie dabei. Genaue Beobach- tung, zugewandtes Sprechen, Singen und Erzählen spielen von Anfang an eine wichtige Rolle. Der Kitaalltag bietet aber auch an vielen anderen Stellen noch Möglichkeiten, zu sprechen und zu hören, wahrzunehmen und miteinander in Kontakt zu treten: im Morgenkreis sind die Kinder eingeladen, altersentsprechend zu singen, zu spielen und durch immer wiederkehrende Muster Sprache aufzu- nehmen. Am Esstisch finden ebenso Gespräche statt wie beim Spiel mit der Erzieherin oder in der Gruppe. Bei gemeinsamen Bilderbuchbetrachtungen mit der Erzieherin begegnet ihnen die Schrift- sprache. Bilderbuchbetrachtungen wecken darüber hinaus Freude an Büchern und die Lust, später selbst zu lesen. Bei Satzbau und Grammatikfehlern wird das Gesagte in eine Frage umgewandelt. Auf diese Weise hören die Kinder die richtige Form, ohne es als Korrektur zu erleben und fühlen sich verstanden. Im Campus Kinderhaus ist die Vielfalt der Muttersprachen, die die Familien mit einbringen, größer als in anderen Einrichtungen. Dadurch sind wir herausgefordert unsere Aufmerksamkeit auf die Beson- derheit der Sprachentwicklung jedes einzelnen Kindes zu legen. Das Kinderhaus nimmt im Rahmen des Programmes BISS Bildung durch Sprache und Schrift(http://www.biss-sprachbildung.de/) an einem Bundesprogramm teil, das verstärkt den Fokus auf das Thema Sprache im Kinderhaus richtet. Durch die Einführung der Beobachtungsbögen Liskit und Liseb nimmt das Team ganz bewusst die Strukturen der Einrichtung in den Fokus ihrer Überle- gungen. Diese setzen bei der Gestaltung des pädagogischen Alltags an und nicht am Entwicklungs- stand der einzelnen Kinder an. Sie sind Grundlage der Weiterentwicklung der Arbeit im Sprachlichen Bereich und dienen sowohl der Reflexion des eigenen erzieherischen Handelns als auch des Material- und Raumangebots in der Gesamteinrichtung. 2.2. Kreativität Im Gruppenraum und im Garten stehen den Kindern Materialien zur Verfügung, die es ihnen ermög- lichen, eigenständig zu gestalten: die Bauecke lädt ein, mit Bausteinen zu experimentieren, in der Puppenecke können Rollenspiele stattfinden, die Kinderbaustelle im Garten gibt Raum mit Steinen, Sand, Erde und Wasser zu gestalten. Die Kinder lernen so ihre motorischen Fähigkeiten kennen, kön- nen diese verbessern und verfeinern. 8
Für Kinder aller Altersstufen gilt, dass sie Raum, Zeit und Materialangebot benötigen um kreativ neue Lösungen zu entwickeln. Dies beschränkt sich nicht auf das kreative Gestalten, sondern bezieht sich auch auf Möglichkeiten des Bauens und Konstruierens. Im Rollenspiel verarbeiten sie eigene Erlebnisse und festigen Lernschritte dadurch, dass sie unter- schiedliche Rollen übernehmen und Alltagssituationen nachspielen. 2.3 Spielen in und mit der Natur Wichtige Spiel- und Lernräume wie Wald und Wiese sind den Kindern nicht mehr frei zugänglich. Viele Erfahrungen, wie z.B. seine körperlichen Möglichkeiten zu entdecken, kreatives Tun und Spiel in der Natur, die Umwelt zu erforschen usw. können Kinder in der Stadt nicht mehr machen. Um den Kindern diese Erfahrungswelt zu bieten und ihren Bedürfnissen Raum zu geben, ermöglichen wir es den Kindern, viel Zeit in der Natur zu verbringen. Der Garten des Kinderhauses bietet die Möglichkeit des freien Entdeckens, Erkundens und Erprobens von eigenen Ideen. Unterschiedliche sinnliche Er- fahrungen ermöglichen es den Kindern, sich die Welt zu erschließen. Durch das Be-Greifen und Er- Fassen von Dingen in der Natur wird in ihnen die Fähigkeit zum genauen Wahrnehmen geweckt. Der Garten ist Bewegungs- und Lebensraum. Beim Spiel im Freien finden sich die Kinder zu selbstgewähl- ten Spielgemeinschaften zusammen und erlernen und erproben soziale Kompetenz, ohne ständig von Erwachsenen reguliert zu werden. Während der regelmäßig stattfindenden Waldwochen erweitern ältere Krippenkinder ihren Aktions- und Erfahrungsspielraum und erhalten Anregungen zum Entdecken und Erforschen der Natur und der Umwelt. 2.4 Bewegung Entscheidend für eine gesunde Entwicklung ist die Möglichkeit sich zu bewegen. Krippenkinder er- weitern im ersten Lebensjahr ihren Lebens- und Erfahrungsraum enorm. Immer größer wird der Ra- dius, den sie um ihre Bezugspersonen ziehen; anfangs noch unsicher und dann im Laufe der Zeit im- mer sicherer und auch schneller. Wir schaffen in unserem Haus verschiedene Bewegungsanlässe. Kriechen, Hüpfen, Laufen, Krabbeln, Gehen, Kleinkinder bewegen sich in unterschiedlicher Weise fort. Auch scheinbar kleine Hindernisse stellen bereits eine Herausforderung dar, um ihre Geschick- lichkeit zu üben und ihre Fähigkeit Probleme zu lösen zu fördern. Die Sinne der Kinder, z.B. Gehör und Gleichgewicht entwickeln sich und brauchen Anregung. Schwingen, Kullern, Rutschen stimulie- ren die Sinnesorgane, so dass diese sich entwickeln können. Wir bieten den Kindern Raum, diese Bewegungen zu erleben und sich ihrem Alter gemäß mit den verschiedenen Fortbewegungsarten auseinanderzusetzen. Besonderen Wert legen wir darauf häufig in den Garten zu gehen und den Kindern die Möglichkeiten unseres Außengeländes zu erschließen. Dabei ist es wichtig, dass für die verschiedenen Altersstufen Herausforderungen vorhanden sind und sich die Kinder ihre Welt Stück für Stück erobern. Sie werden mit den Grenzen ihrer Möglichkeiten konfrontiert, lernen aber auch, dass diese nicht für alle Zeiten fest geschrieben sind. Der Außenbereich bietet unterschiedlichste Bewegungsmöglichkeiten. Die Kinder sind laufend gefordert auf die verschiedenen Anregungen ihrer Umwelt einzugehen, indem sie ihren Schrittweite und –höhe anpassen. Schaukeln, Rutschen, Ballspielen, aber auch Laufen und Rädchen fahren bieten sich den Kindern an. 3. Der pädagogische Alltag Der pädagogische Alltag im Campus Kinderhaus am Hubland wird zwei unterschiedlichen Polen ge- recht. Einerseits der Tatsache, dass die Kinder an den Prozessen beteiligt sind, und andererseits der Tatsache, dass Kinder feste und regelmäßige Strukturen brauchen, die ihnen Orientierung, Sicherheit 9
und Verlässlichkeit bieten. Diese regelmäßigen Strukturen prägen den Ablauf des Tages sowie in der Woche und des gesamten Jahres. 3.1. Tagesablauf 07:15 bis 08:00 Uhr Bringzeit bei den Pusteblumen 08:00 bis 09:00 Uhr Bringzeit; Bildungszeit in allen Gruppenräumen und im Essbereich 09:00 bis ca.9:15 Uhr Morgenkreis 09:00 bis 11:30 Uhr Bildungszeit mit freiem Spielen, Essen, Bildungsangeboten und Gar- ten, 11:45 bis 12:15 Uhr Mittagessen 12:00 bis 12:15 Uhr Abholzeit in den Krippengruppen 12:15 bis 14:00 Uhr Die jüngeren Kinder schlafen in dieser Zeit 13:00 bis 13:15 Uhr Abholzeit im Kindergarten 13:15 bis 14:00 Uhr Ruhige Zeit im Kindergarten (Geschichte hören, Ruhen) 14:00 bis 14:30 Uhr Abholzeit 14:00 bis 17:00 Uhr Bildungszeit mit Essen und s.o. 16:00 bis 17:00 Uhr gleitende Abholzeit Da eine gemeinsame Mittagssituation für alle Kinder (36 Krippenkinder und 25 Kindergartenkinder) nicht wünschenswert ist, essen diese in mehreren Kleingruppen, so dass eine für die Kinder ange- nehme Atmosphäre geschaffen wird. Insofern verschiebt sich der Tagesablauf besonders für die älte- ren Kinder nach hinten. Bring- und Abholzeiten, wichtige Zeiten für den Kontakt zwischen Eltern und Erzieherinnen, weil in ihnen die Möglichkeit besteht, sich über den Tag der Kinder auszutauschen. Uns ist besonders wichtig, dass die Kinder aller Gruppen und Altersstufen Kontakt untereinander haben. Wir sind eine Einrichtung, in der sich die Kinder in Haus und Garten begegnen, sie können sich aneinander annähern, aber auch zurückziehen. Da wo sich im Tagesablauf Gemeinsamkeiten bieten, greifen wir diese auf und machen sie für die Kinder nutzbar. 3.2 Schlüsselsituationen 3.2.1 Übergänge Übergänge und deren Gestaltung sind eine wichtige pädagogische Aufgabe. Immer wieder sind wir damit konfrontiert, dass unser Leben nicht in Kontinuitäten verläuft. So ist es besonders wichtig, dass Übergänge gestaltet werden. Kinder lernen aus den ersten Übergängen, die sie erleben, wie sie mit späteren Übergängen umgehen können. Eltern und Erzieherinnen leisten Hilfestellung bei den ersten Übergängen – die Eingewöhnung, der Übergang in den Kindergarten und in die Grundschule – damit die Kinder Stück für Stück erleben, dass Übergänge zu meistern sind und ein Modell für spätere Pha- sen der Veränderung sind. Abschied und Neubeginn liegen hier eng beieinander und geben Anlass Rituale zu schaffen, die Sicherheit geben, wenn Wechsel sich ankündigen und Transitionen bevorste- hen 3.2.1.1 Eingewöhnung Der erste institutionelle Übergang ist sicherlich der Übergang von Zuhause in die Einrichtung. Aus diesem Grund wird Eingewöhnung auch immer in enger Zusammenarbeit mit dem familiären Umfeld gestaltet. Die Eingewöhnung im Campus Kinderhaus am Hubland folgt dem Berliner Modell und wur- 10
de mit dem Team von KRIPS (KRIPS- Krippen mit Grips: http://www.begabungsberatungsstelle.uni- wuerzburg.de/projekte/krips_krippen_mit_grips/ ) gemeinsam weiterentwickelt. Es basiert auf ei- nem strukturierten und verlässlichen Vorgehen. Diese Struktur gibt den Eltern und vor allem auch dem einzelnen Kind Sicherheit durch die Klarheit des Vorgehens, das die Struktur bietet. Einige Punk- te sind dabei aus Sicht der Kinder besonders wichtig: - Meine Eltern lassen mich in der neuen Situation nicht alleine. - Auch wenn ich diese scheinbar schon meistere, kann ich erst Sicherheit in der neuen Situati- on gewinnen und Vertrauen zu meinen Erzieherinnen aufbauen. - Mama oder Papa gehen nicht, ohne sich von mir zu verabschieden. - Erst wenn ich eine Situation gut gemeistert habe kommt eine neue Situation hinzu (z.B. erst, wenn ich den Vormittag gut alleine meistere, bleibe ich zum Mittagessen). Auch für Eltern ist diese Zeit eine besonders sensible Zeit. Sie geben ihr kleines Kind in unsere Hände und müssen darauf vertrauen, dass wir ihm die Aufmerksamkeit, Zuwendung und Nähe geben, die für eine gesunde Entwicklung nötig ist. Kann ich als Mutter/Vater der Einrichtung und den Erziehe- rinnen vertrauen? Dies ist die zentrale Frage, die sich Eltern stellt. Durch unser Aufnahmegespräch lernen wir uns bereits im Vorfeld kennen. Wir kommen uns näher, indem wir voneinander erzählen und gegenseitig Fragen beantworten. Das Aufnahmegespräch ist immer der Auftakt zu unserer Ein- gewöhnung und findet in der Regel ca. zwei Wochen vor Beginn der Eingewöhnung statt. Folgende Schritte werden in der Eingewöhnung durchlaufen: - Die begleitete Anwesenheit für 1-2 Stunden findet immer zur gleichen Tageszeit statt. Die El- tern befinden sich während dieser Phase als sichere Basis im Raum. Das bedeutet auch, dass sie sich nicht mit anderem beschäftigen, sondern mit ihrer Aufmerksamkeit dem Kind folgen, so dass diesem das Gefühl von Sicherheit vermittelt wird. - Der erste Trennungsversuch findet nicht vor dem 4. Tag der Eingewöhnung statt. Hier verlas- sen die Eltern den Raum, können aber jederzeit geholt werden. - Die Stabilisierungsphase ist die Phase, in der die Kinder bei uns angekommen sind, aber im- mer noch die Sicherheit vermittelt bekommen müssen, dass ein Elternteil kommt, wenn sie sich nicht beruhigen könnenErst, wenn die Beziehung zur Erzieherin trägt und sich die Kinder im Kinderhaus heimisch fühlen, ist die Eingewöhnung abgeschlossen. - Kommen Kinder direkt in die Kindergartengruppe, gestaltet sich die Eingewöhnung ähnlich. Nur be- nötigen die Kinder in der Regel nicht ganz so lange für die einzelnen Phasen. Gerade auch, weil Kin- der ihre Bedürfnisse äußern können und die Erklärungen der Erwachsenen verstehen, fällt es ihnen leichter sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Sie können signalisieren, bzw. sagen, wenn sie bereit sind die Bezugsperson gehen zu lassen. Die gelungene Eingewöhnung ist die Voraussetzung dafür, dass der Krippenalltag gelingt. In der Ein- gewöhnungsphase wird der Grund für die emotionale und soziale Stabilität gelegt, die das Kind für eine gute Entwicklung braucht. Die Eingewöhnung braucht Zeit und verläuft prozesshaft in mehreren Phasen (Berliner Modell). In der dreitägigen Grundphase bilden der eingewöhnende Elternteil und das Kind eine enge Gemein- schaft. Die Bezugserzieherin beobachtet und nimmt vorsichtig Kontakt zu ihm auf. Das geschieht über Spielangebote oder die Beteiligung am Spiel des Kindes. Der erste Trennungsversuch erfolgt frühestens am vierten Tag. Die Eltern verabschieden sich von ihrem Kind und verlassen den Raum für längstens 30 Minuten. Die Reaktion des Kindes auf diese Trennung entscheidet über die weitere Dauer der Eingewöhnungszeit. Insgesamt dauert die Eingewöhnungszeit zwei bis drei Wochen. Die Eingewöhnung ist endgültig abgeschlossen, wenn das Kind eine emotionale Beziehung zu seiner Bezugserzieherin geknüpft hat und sich von ihr helfen und trösten lässt. Bis das Kind in der Einrich- tung heimisch geworden ist, können drei bis vier Monate vergehen. Kommt es in dieser Zeit zu länge- 11
ren Abwesenheiten durch Krankheit oder Urlaub, müssen die Eltern damit rechnen, dass es ein er- neutes kurzes Eingewöhnen braucht. 3.2.1.2 Übergang in die Kindergartengruppe Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten ist der zweite große Übergang im Leben eines Kin- des. Es wechselt innerhalb einer Institution die Gruppe und das Bezugssystem. Auch wenn unsere Türen offen sind, wir einen gemeinsamen Essbereich nutzen, die Kinder uns Erzieherinnen alle gut kennen, so stellt der Wechsel von der Krippe in den Kindergarten eine großen Schritt dar. Die Kinder- gartengruppe ist viel größer und lebhafter. Andere Anforderungen kommen auf die Kinder zu. Sie werden selbständiger und es wird mehr von Ihnen erwartet. Die Rituale sind neu, auch wenn der Morgenkreis weiterhin so heißt, verbirgt sich doch ein neues Ritual dahinter. Im Vorfeld zum Wechsel in den Kindergarten findet ein Übergangsgespräch statt. Hier können die Eltern alle Fragen stellen, die sie auf dem Herzen haben. Das Übergangsgespräch findet mit der Be- zugserzieherin aus der Krippe und der zukünftigen Bezugserzieherin im Kindergarten statt. Zum einen wir hier nochmals die Entwicklung des Kindes thematisiert, zum anderen wir aber auch überlegt, welche Unterstützung das einzelne Kind beim Übergang in den Kindergarten benötigt. In den letzten Wochen in der Krippe wird bereits der Übergang angebahnt. Das heißt, dass die Kinder gemeinsam einer Erzieherin aus ihrer Gruppe – bevorzugter weise der Bezugserzieherin, die bereits die Eingewöhnung begleitet hat – immer mal wieder in die Kindergartengruppe zu Besuch kommen. Erst nur zum Morgenkreis, dann zum Spiel am Vormittag und alles läuft auf den Tag hin, an dem der Übergang vollzogen wird. Beim Abschiedsfest in der Krippe stehen die Kinder ganz im Mittelpunkt. Sie dürfen mit Ihrer Bezugserzieherin den Koffer packen und umziehen. Durch dieses Ritual bekom- men die Kinder Sicherheit und auf der anderen Seite schafft dieser symbolische Umzug Klarheit für die beiden Kindergruppen: die Krippengruppe, die ein Mitglied an den Kindergarten abgibt, aber auch die Kindergartengruppe, die ein neues Mitglied aufnimmt. Am Anfang fällt es manchmal noch schwer, sich in ein neues System einzufügen, dann können die Kinder auch Trost bei ihrer Krippenerzieherin finden und ihre alte Gruppe immer wieder mal besu- chen. Dabei achten wir trotzdem darauf, dass die Kinder den Schritt in die Kindergartengruppe gut schaffen, damit sie dort Anschluss und Freunde finden, denn nicht immer kommen gleichzeitig zwei Krippenkinder einer Gruppe in den Kindergarten. Wichtig ist in dieser Phase der Austausch der Erzieherinnen mit dem Kind, den Eltern und unterei- nander. Die Krippenerzieherinnen bemerken manches, was die Kindergartenerzieherin erst kennen- lernen muss. Und die Eltern bringen eine weitere Perspektive mit ein. 3.2.1.3 Übergang in die Grundschule Verlassen des Kinderhauses Der Übergang in die Grundschule stellt nicht nur das Verlassen eines Subsystems dar, sondern eine neue große Herausforderung für Kinder und Eltern. Die Kita kennen die Eltern und sind sehr eng angebunden an die Einrichtung, die Gruppe und die Erzieherinnen. Die Schule stellt die Eltern vor die Herausforderung die Kinder weiter in die Selbständigkeit zu entlassen. Weil diese Herausforderungen auf die Kinder zukommen arbeiten wir darauf hin, dass sich die Kinder selbständig in ihrer Welt be- wegen können. Wir bauen einen Bezug zur Grundschule auf, so dass die Kinder gut vorbereitet in die Schule gehen können. Das bezieht zum einen den Vorkurs Deutsch mit ein, den wir mit der Goethe-Keppler-Schule in diesem Jahr zum ersten Mal in unseren Alltag integrieren, wie zum anderen die regelmäßigen Ko- operationstreffen mit der Schule. 12
3.2.2 Wickeln und Schlafen Intimität und Nähe spielen in der Kinderkrippe eine große Rolle. Die Kinder erleben das als eine Zeit ungestörter Aufmerksamkeit und eines intensiven Dialogs. Während des Wickelns widmet sich eine Erzieherin (möglichst die Bezugserzieherin) ganz dem einzelnen Kind. Kinder erleben dabei, dass wir sie achten und ihre Bedürfnisse und Wünsche wahrnehmen. Die Erzieherinnen achten dabei beson- ders auf die Körpersprache des Kindes, weil sie so das individuelle Tempo der Kinder wahrnehmen und auf die Situation des Kindes eingehen können. Für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist ausreichender Schlaf eine wichtige Voraussetzung. Das Schlafbedürfnis der Kinder ist individuell sehr unterschiedlich. Wir gehen auf diese Unterschiede ein und begleiten die Kinder einzeln zum Schlafen. 3.2.3 Essen und Trinken Die Mahlzeiten im Kinderhaus spiegeln den Wechsel von Gemeinschaft und eigenverantwortlichem Tun wieder. Das Frühstück nehmen die Kinder individuell zu unterschiedlichen Zeiten ein. Die Mit- tagsmahlzeit folgt einem Ritual. Wir beginnen diese mit einem gemeinsamen Gebet. Je kleiner die Kinder sind, desto mehr steht das Essen im Mittelpunkt. Werden die Kinder älter, ist die gemeinsame Mahlzeit auch eine Zeit der Gemeinschaft und Kommunikation. Beim Essen lernen die Kinder neben den motorischen Fähigkeiten auch, für sich Verantwortung zu übernehmen. Sie bestimmen selbst, wie viel sie essen wollen. Wir ermutigen dabei die Kinder, von allem zu probieren. 3.2. Feste, Projekte, Exkursionen Die Einrichtung orientiert sich an den der Abfolge der Jahreszeiten und an den Festen im Jahreskreis: Erntedankfest, St. Martin und Nikolaus, Advent, Weihnachten und Ostern begehen wir gemeinsame mit der Pfarrerin der Kirchengemeinde. Zu manchen Feiern machen sich die älteren Krippenkinder mit ihren Erzieherinnen und Eltern auf den Weg in die St. Johanniskirche. Die Faschingsfeier findet im Haus statt. Zum Sommerfest treffen sich Kinder, Eltern und Erzieherinnen im Garten. Den Geburts- tag der Kinder feiern wir in der Gemeinschaft. Wir singen und spielen gemeinsam und das Geburts- tagskind erlebt sich als wichtigen und einzigartigen Teil der Gruppe. Wir bieten Projekte an, die sich regelmäßig wiederholen, so wie die Waldtage für die älteren Krip- penkinder, Bewegungsbaustellen in Haus und Garten. Zusätzlich unternehmen wir noch gemeinsame Ausflüge und Exkursionen und orientieren uns dabei an den pädagogischen Situationen und den Bedürfnissen der Kinder. 4. Beobachtung und Dokumentation 4.1 Portfolioarbeit Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist das Portfolio, durch das wir in dialogischer Form die Entwicklung der Kinder dokumentieren und begleiten. Das Portfolio beinhaltet Werke, die die Kinder geschaffen haben: Gemälde, Fundstücke, die sie aufgeklebt haben, Bilder, die wir gemacht haben, auch Gedanken und Aussagen der Kinder schreiben die Erzieherinnen mit Einverständnis der Kinder auf. Darüber hinaus fügen die Bezugserzieherinnen dem Portfolio handgeschriebene Briefe an die Kinder bei, darin ist festgehalten, wenn ein Kind etwas Neues gelernt hat oder etwas ganz gut ge- macht hat. Portfolioarbeit dokumentiert die Wertschätzung des Kindes und damit die sichere Basis für eine gute Beziehungsgestaltung. Sie dokumentiert darüber hinaus auch den Dialog, weil sie motiviert, mit den Kindern über ihre Entwicklung ins Gespräch zu kommen und sie schafft Transparenz, weil sie Eltern 13
die Erfahrungen ihrer Kinder zugänglich macht. Die Grundlage jeder Portfolioarbeit ist eine gute und wertschätzende Beobachtung, die die Lerngeschichte jedes Kindes wahrnimmt. 4.2 Beobachtung Die Grundlage der pädagogischen Planungen ist die Beobachtung. Wertfreie Beobachtung hilft den Erzieherinnen, die Stärken der Kinder zu erkennen, die Erfolgserlebnisse schaffen und dazu beitra- gen, dass Kinder Selbstsicherheit gewinnen. Durch Beobachtung gelingt es den Erzieherinnen, die Themen der Kinder herauszufinden. Sie können herausfinden, wo die Interessen eines Kindes liegen und entsprechend anregenden Lernsituationen vorbereiten. Auch die Materialauswahl richtet sich nach den Vorlieben des Kindes. Beobachtung und die Dokumentation der Beobachtungen geschieht auf den gesetzlichen Grundla- gen. Die vom StMAS vorgeschriebenen Beobachtungsverfahren werden im Kinderhaus durch die Arbeit mit Bildungs- und Lerngeschichten und der Arbeit mit Portfolios ergänzt. Diese werden bei Elterngesprächen als Grundlage genutzt, soweit die Kinder (hier sind im Besonderen die Kindergar- tenkinder gemeint) damit einverstanden sind. Beobachtungen dienen als Anknüpfungspunkt für das Gespräch mit den Kindern. Durch die Dokumentation der Beobachtungen schaffen sich die Erziehe- rinnen einen Überblick über die Entwicklung ihrer Bezugskinder. 5. Kooperation und Zusammenarbeit 5.1 Partnerschaftliche Kooperation mit Eltern Eltern vertrauen uns ihre kleinen Kinder an. Wir freuen uns über dieses Vertrauen und tun das unse- re dazu, um eine gelingende Beziehung zu ermöglichen und die Eltern am Leben in der Einrichtung Anteil nehmen zu lassen. • Ziele und Formen der Zusammenarbeit: Ziel der Zusammenarbeit mit den Eltern ist es ein Vertrauensverhältnis zwischen den pädagogischen Mitarbeiterinnen und den Eltern zum Wohle der Kinder aufzubauen. Dafür ist es von Bedeutung, dass die Eltern das pädagogische Handeln der Mitarbeiterinnen verstehen und dieses für die Eltern transparent wird. Durch regelmäßige Elterngespräche werden alle Beteiligten über die Entwicklung des Kindes sowohl zu Hause als auch in der Krippe informiert und können ihr weiteres Vorgehen miteinander abstimmen. Bei Fragen und Schwierigkeiten erhalten die Eltern Rat und Hilfe durch die Mit- arbeiterinnen und werden gegebenenfalls an andere Stellen (z. B. den Kinderarzt) weiter- verwiesen. • Neben der Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Einrichtung ist es uns ein Anliegen, El- tern eine Plattform zur sozialen Vernetzung untereinander zu schaffen und ihnen so den Aus- tausch untereinander zu erleichtern. Um dies zu gewährleisten, erhalten die Eltern die Mög- lichkeit sowohl mit uns zu feiern als auch sich im Kinderhaus mit ihren Fähigkeiten einzubrin- gen. Hospitationen ermöglichen einen tieferen Einblick in die Arbeit im Kinderhaus zu gewinnen. Darüber hinaus verknüpfen sie die Lebenswelten der Kinder und Eltern miteinander. Die El- tern unterschreiben bei Beginn der Eingewöhnungszeit eine Schweigepflichtserklärung, so dass der Sozialdatenschutz gewährleistet ist. • In der Regel ab dem zehnten Lebensmonat nehmen wir Kinder in die Krippe auf. Nach einem telefonischen oder schriftlichen Erstkontakt durch die Eltern, vereinbaren wir einen Termin, an dem sie unsere Einrichtung besichtigen können und wir sie im Einzelnen über unsere Ar- 14
beit mit den Kindern informieren. Wir sind dabei bemüht, Fragen, die sich ergeben, hinrei- chend und kompetent zu beantworten. Nach dieser Kennenlern- und Klärungsphase ent- scheiden die Eltern, ob sie ihr Kind in der Einrichtung voranmelden wollen. Über eine Aufnahme entscheiden wir dann in Absprache mit dem Familienservice. Freiblei- bende Plätze vergibt der Träger nach sozialer Dringlichkeit, Zusammensetzung der Gruppe und dem Zeitpunkt der Voranmeldung. • Wir benachrichtigen die Eltern schriftlich oder telefonisch über die Bereitstellung eines Krip- penplatzes, danach ist die verbindliche Anmeldung des Kindes möglich. Das Anmeldege- spräch beinhaltet einen formalen und einen pädagogischen Teil. Wobei die Leitung oder stellvertretende Leitung den formalen Teil und die pädagogische Fachkraft den pädagogi- schen Teil übernimmt. Zwischen Aufnahmegespräch und Krippeneintritt laden wir zu einem Elterngespräch ein, bei dem wir die Zeit der Eingewöhnung vorbesprechen und anstehende Fragen klären. • Der Krippenbesuch beginnt mit dem Aufnahmedatum. Der erste Monat ist der Eingewöh- nung vorbehalten. Die Eltern kommen mit Ihrem Kind in die Krippe und begleiten es. Am An- fang werden die Eltern ca. ein Stunde mit Ihrem Kind in der Kindertagesstätte sein, um den Raum und die Bezugserzieherin kennen zu lernen. Die Anwesenheit vertrauter Personen soll dem Kind Sicherheit geben, um sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und die neuen Menschen kennen zu lernen. Wichtig ist, dass die Kinder zu ihrer Erzieherin so viel Vertrauen entwickeln, dass sie sich von ihr trösten lassen. Wenn die Eltern sich und dem Kind die Zeit, die sie beide benötigen, geben, ist ein optimaler Start in den neuen Lebensabschnitt gewährleistet. Der Übergang vom Elternhaus in die Krip- pe sollte sanft geschehen. Kinder sind von Natur aus neugierig und können von der neuen Umgebung am meisten profitieren, wenn sie sich sicher fühlen. • Eltern sind eingeladen sich in unserem Haus wohlzufühlen. Es ist gut, wenn sie sich beim morgendlichen Bringen der Kinder Zeit lassen und ein Stück Kinderhausalltag mit ihren Kin- dern teilen. Gleichzeitig ist es für unseren Alltag von Bedeutung, dass die Eltern ihrem Wunsch nach Zeit zum Austausch Rechnung tragen, indem sie früher kommen und am Ende der Bringzeit das Haus verlassen, damit wir uns ganz auf die Arbeit mit den Kindern konzent- rieren können (Pädagogische Kernzeiten). • Uns ist es wichtig, unser pädagogisches Handeln und den Alltag in der Einrichtung für die El- tern transparent zu machen. Regelmäßige Elternbriefe und die täglichen Informationen an der Infowand gehören ebenso dazu, wie die Tür-und-Angel-Gespräche während der Bring- und Abholzeit. Wir bieten den Eltern vielfältige Möglichkeiten des Kontakts mit uns und untereinander. Feste Be- standteile unseres Einrichtungsalltags sind: • Regelmäßige Elterngespräche • Gemeinsame Aktionen (z.B. im Garten) • Feste und Feiern • Regelmäßige Elternabende • Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat • und der tägliche Austausch 15
5.2 Der Elternbeirat Der Elternbeirat setzt sich aus Eltern möglichst aller Gruppen, von Krippen- und Kindergartenkindern zusammen. Es ist uns wichtig, dass sich alle Eltern vom Elternbeirat vertreten fühlen. Dieser soll Ver- mittler zwischen Träger, Team und Elternschaft sein und wird immer wieder um seine Stellungnahme zu verschiedenen Themen gebeten. Der Elternbeirat unterstützt das Team auch bei verschiedenen Aktionen, z.B. bei Gartenaktionen. So können Eltern andere Eltern anders mobilisieren und aktivie- ren, als die Mitarbeiterinnen. Auch ist der Elternbeirat in den regelmäßigen Elternbeiratssitzungen mit den Mitarbeiterinnen inten- siv im Gespräch und kann an dieser Stelle eigene Ideen mit einbringen und eigene Schwerpunkte setzen. 5.3 Vernetzung Zentral ist für uns die Zusammenarbeit mit der Julius-Maximilians-Universität, die uns in der Infra- struktur unterstützt. Der Familienservice der Universität ist unser konkreter Ansprech- und Koopera- tionspartner. Diese Zusammenarbeit dient der Universität, indem diese durch die besondere Nähe und Enge der Beziehungen auch auf anderem Wege, Bedürfnisse von Eltern und potentiellen Eltern aus dem universitären Umfeld kennt. So werden über den Familienservice besondere Bedarfe artiku- liert, die die Einrichtung in ihre Planungen mit einfließen lassen kann. Darüber hinaus können wird die Einrichtung die sich ergebenden Synergien im Sinne der Familien nutzen. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Einrichtungen ist für eine qualitativ hochwertige Arbeit von besonderer Bedeutung. Neben den unten aufgeführten können je nach Bedarf auch ande- re hinzukommen (z.B. in Form einer Stadtteilkonferenz o.ä.) • andere Kindertageseinrichtungen (insbesondere die Zwergenstube der Universität und das Kinderhaus St. Johannis) • Ausbildungsinstitutionen (Fachakademien, FH; BFS) • Grundschule • Beratungsstellen • Frühförderstelle • Fachkräften im Rahmen der Integration (Bezirk) • Jugendamt/Jugendhilfeplanung • Vereine Das Sozialreferat der Stadt Würzburg, die anderen Kindertagesstätten, die der Evangelischen Ge- samtkirchengemeinde Würzburg angeschlossen sind und die Fachberatung des Evang. KiTa- Verbandes sind wichtige Gesprächspartner. 6. Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung • Auswertung und Reflexion der pädagogischen Arbeit im Team Jede Woche findet eine gemeinsame Teamsitzung von 2 Stunden statt. Hier besteht die Möglichkeit Fallbesprechungen zu führen, oder Aktivitäten zu planen und aufeinander abzustimmen. Am Mon- tagmorgen gibt es eine Morgenbesprechung, in der die Woche grob geplant wird. • Befragung der Eltern, Kinder, Mitarbeiterinnen Befragungen von Eltern und Mitarbeitenden sind eine gute Möglichkeit, um Entwicklungsbedarf in der Arbeit aufzudecken. Somit werden diese regelmäßig durchgeführt, und die Ergebnisse den Eltern öffentlich gemacht. Darüber hinaus werden die Eltern ebenfalls über Weiterentwicklungen in der Arbeit informiert und der Bezug zu den Umfrageergebnissen transparent gemacht. 16
• Überprüfung und Fortschreibung der Konzeption Für die Überprüfung und Fortschreibung der Konzeption werden verschiedene Möglichkeiten einbe- zogen. Regelmäßig mindestens drei „pädagogische Tage“, an denen das Kinderhaus geschlossen bleibt und die Mitarbeiterinnen sich der Weiterentwicklung der Konzeption und der Reflexion der pädagogischen Arbeit widmen. Je nach Bedarf werden zusätzlich Konzeptionstage, an denen der Kinderhausausschuss und/oder der Elternbeirat (und andere interessierte Eltern) teilnehmen, veran- staltet. • Fortbildung und Supervision Die pädagogischen Mitarbeiterinnen im Kinderhaus St. Johannis am Hubland haben die Möglichkeit ihre Arbeit durch Supervision und Fortbildung zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dabei werden die Fortbildungen auf die Bedarfe der Mitarbeiterinnen und der Gesamteinrichtung abgestimmt. Hier gelten die Standards, die der Kindertagesstättenfachausschuss im Rahmenplan gesetzt hat als Min- deststandard. Die Pädagogische Konzeption stellt einen Ausgangspunkt dar, von dem aus sich die Arbeit im Kinder- haus ständig weiterentwickelt. 17
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