Chancen durch Qualifizierung - IQ Netzwerk Baden ...

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Chancen durch Qualifizierung - IQ Netzwerk Baden ...
IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

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     Chancen durch
      Qualifizierung
                                                      sylv1rob1/fotolia
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Inhalt
Vernetzt mit: Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 3
IQ Fachtag „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“: Arbeitsmarkt braucht Zuwanderung. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4
IQ Standort Mannheim: Auftakt der Mannheimer Brückenqualifizierung für Ingenieurinnen und Ingenieure .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 7
Perspektivgeber: Packmann GmbH .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8
IQ landesweit: Fachtag „Diskriminierung in der Arbeitswelt“ in Stuttgart.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 10
IQ Standort Ulm: Dezentrale Anerkennungsberatung auf der Veranstaltung „Berufswege 2017“ in Reutlingen.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 11
Fünf Fragen an … das Projekt „Anpassungsqualifizierung BWL“ der Stadt Mannheim .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 12
IQ Standort Heidelberg: Ärztinnen und Ärzte schließen erfolgreich ihre Anerkennungsvorbereitung ab.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 13
Termine. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15
Impressum.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 15

     Veranstaltungshinweis: Fachtag „Medigration: Berufliche Integration von internationalen
     Ärztinnen und Ärzten“ am Freitag, 13. Oktober 2017, im Heidelberger Rathaus in Kooperation
     mit der Stadt Heidelberg und dem IQ Netzwerk Baden-Württemberg

     Die deutsche Medizin wird international. Derzeit arbeiten etwa 37.878 ausländische Ärztinnen und Ärzte in deutschen Kliniken
     und Krankenhäusern (Quelle: GBE 2015, bei Ärztekammern registrierte ausländische Ärztinnen und Ärzte).
     Im Rahmen der Fachtagung tauschen sich erfahrene Medizinerinnen und Mediziner sowie Sprachwissenschaftlerinnen und
     Sprachwissenschaftler in Workshops über aktuelle Fragestellungen aus und stellen die Ergebnisse ab 14 Uhr geladenen Gästen
     aus dem Gesundheitswesen vor.
     ¼¼Ansprechpartnerin:
     Sarah Kluth
     kluth@fia.academy
     Telefon: 0761 45891125

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IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

Vernetzt mit
Martina Lehmann
Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim

Der große Zustrom von Menschen mit               stand zunächst der Erwerb von deutschen
Fluchthintergrund ist seit 2015 ein zentrales    Sprachkompetenzen im Mittelpunkt der Ak-
Thema und hat auch die Agentur für Arbeit        tivitäten.
Nagold-Pforzheim vor große Herausforde-
                                                 Im Herbst 2016 verfügten zunehmend mehr
rungen gestellt.
                                                 geflüchtete Menschen über ausreichende
Der beste Weg, den geflüchteten Men-             Deutschkenntnisse, sodass eine Heran-
schen die gesellschaftliche Integration und      führung an die Betriebe erfolgen konnte.
ein selbstbestimmtes Leben zu ermögli-           In der Region Nordschwarzwald mit ihren
chen sowie gleichzeitig staatliche Unter-        ländlichen Strukturen war ein enormer Be-
stützungsleistungen zu vermeiden oder zu         ratungsbedarf bei Betrieben im Zusammen-
verringern, erfolgt durch Beschäftigung. Da-     hang mit der Beschäftigung und Ausbildung
bei ist es bei der beruflichen Integration der   von Flüchtlingen festzustellen.
geflüchteten Menschen von entscheiden-
                                                 Um Betriebe bei der Beschäftigung von
der Bedeutung, frühzeitig und nachhaltig
                                                 geflüchteten Menschen beraten und un-
in die berufliche Beratung und Förderung
                                                 terstützen zu können, entwickelten das IQ
der Flüchtlinge zu investieren, um mittel-
                                                 Netzwerk Baden-Württemberg und die
fristig möglichst viele von ihnen erfolgreich
                                                 Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim eine
in Ausbildung und Arbeit zu bringen. Neben
                                                 strategische Partnerschaft und richteten
zeitlichen, personellen und finanziellen Res-                                                                                 Martina Lehmann
                                                 im Oktober 2016 gemeinsam das Kompe-
sourcen wird hierbei ein ganzheitlicher An-                                                               Foto: Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim
                                                 tenzteam Asyl und Flucht für Unterneh-
satz und eine koordinierte Zusammenarbeit
                                                 men (KAFU) ein. KAFU hilft Betrieben aller
aller Kooperationspartner benötigt.                                                             festellung in allen Fragen der Ausbildung
                                                 Größen und Branchen in den Landkreisen
                                                                                                und Beschäftigung, der Sprachförderung
Die hohe Zahl der Geflüchteten führte dazu,      Calw und Freudenstadt, das Potenzial der
                                                                                                und der Qualifizierung und Förderung von
dass gemeinsame Anlaufstellen mit unseren        geflüchteten Menschen für den regionalen
                                                                                                Flüchtlingen.
kommunalen Partnern aufgebaut wurden.            Arbeitsmarkt durch individuelle Unterstüt-
Dort wurden die persönlichen Daten und           zung noch besser zu erschließen. Das Team      Das IQ Netzwerk Baden-Württemberg ist
die beruflichen Kompetenzen der geflüch-         ergänzt das Dienstleistungsportfolio der       ein sehr wichtiger und kompetenter Part-
teten Menschen schnell von eigens hierfür        Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und        ner bei der nachhaltigen Integration von ge-
eingestellten arabischsprachigen Vermitt-        der Jobcenter Landkreis Calw und Landkreis     flüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt
lungsfachkräften erfasst. Da ausreichende        Freudenstadt bei der Integration von Flücht-   im Nordschwarzwald. Gemeinsames Ziel
deutsche Sprachkenntnisse unabdingbare           lingen in den regionalen Arbeitsmarkt. Die     muss es sein, diese gewinnbringende und
Voraussetzung für eine nachhaltige gesell-       Unternehmen erhalten durch KAFU schnell        erfolgreiche Zusammenarbeit in Zukunft
schaftliche und berufliche Integration sind,     und unkompliziert Informationen und Hil-       fortzusetzen und weiterzuentwickeln.

  Jahresbericht 2016 zur IQ Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung

                                                 Die IQ Fachstelle Beratung und Qualifizierung gibt in der neuen Publikation einen
                                                 Überblick über die Beratungszahlen aus dem Jahr 2016 und untersucht im Besonderen
                                                 drei häufig nachgefragte Berufe: Ärzte/-innen, Kauffrauen bzw. -männer für Büroma-
                                                 nagement sowie Wirtschaftswissenschaftler/-innen. Den Bericht zum Download fin-
                                                 den Sie unter:
                                                 ¼¼www.netzwerk-iq.de/fileadmin/Redaktion/Downloads/
                                                 Fachstelle_Beratung_und_Qualifizierung/NIQ-Jahresbericht_2016.pdf

www.netzwerk-iq-bw.de                                                                                                                   Seite 3
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IQ Fachtag „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“
Arbeitsmarkt braucht Zuwanderung
Von Georgette Carbonilla und Hüseyin Ertunç (Interkulturelles Bildungszentrum Mannheim gGmbH)

                                                Expertinnen und Experten der Arbeitsgruppe „Anerkennung von Ausländischen Abschlüssen“
                                                                                                                     Foto: Thomas Tröster

Um den Austausch und die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure zu stärken, hat das IQ Netzwerk Baden-
Württemberg am 18. September die Fachtagung „Arbeits­marktintegration von Geflüchteten: Erfolge, Herausfor-
derungen, Perspektiven“ veranstaltet. Rund 230 Gäste waren der Einladung ins Stuttgarter Geno-Haus gefolgt.

„Viele Partner im Land arbeiten zusam-       ration in Baden-Württemberg. Gemeinsam       Dr. Susanne Koch betonte in Ihrem Gruß-
men, um Geflüchteten Wege in Arbeit und      mit Dr. Susanne Koch (Bevollmächtigte        wort ebenfalls die Bedeutung der Zusam-
Ausbildung zu ebnen. Mit ihrem großen        Arbeitslosenversicherung, Bundesagen-        menarbeit der unterschiedlichen Akteure
Einsatz eröffnen Unternehmen, Sozial-        tur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-     und die daraus entstehenden Synergien:
partner, Arbeitsagenturen, Jobcenter, das    Würt­temberg), Elvira Stegnos und Hüseyin    „Damit die Arbeitsmarktintegration von
IQ Netzwerk sowie die vielen Haupt- und      Ertunç (beide Koordination des IQ Netz-      Flüchtlingen gelingt und so auch ein wich-
Ehrenamtliche in den Kommunen Zu-            werkes Baden-Württemberg) begrüßte           tiger Beitrag zur gesellschaftlichen Integra-
kunftschancen für Menschen, für unsere       sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.      tion geleistet wird, müssen alle Akteure ihre
Betriebe, ja für unsere Gesellschaft“ so     Die Tagung richtete sich an Arbeitsmarkt-    Kompetenzen in die Waagschale werfen.“
Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Minis-    verwaltungen, Kommunen, Unternehmen,
terium für Soziales und Integration Baden-   Bildungsträger sowie Ehrenamtliche in der
Württemberg, über die Arbeitsmarktinteg-     Flüchtlingsarbeit.

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IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

                                                                                                 Austausch und Vernetzung beim Fachtag
                                                                                                                     Fotos: Thomas Tröster

Erfolge und Herausforderungen bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten

Bei der Tagung ging es vor allem darum,        erfolgreich integriert habe. Auch in der     die Akteure 2015, als die Geflüchteten in
vielversprechende Ansätze und bereits er-      Zukunft sei der Arbeitsmarkt in Deutsch-     großer Zahl kamen, nicht bei Null anfangen
zielte Erfolge sichtbar zu machen. Gleich-     land – nicht zuletzt aus demografischen      mussten. Das Land Baden-Württemberg
zeitig ging es aber auch um Herausforde-       Gründen – in einem großen Maße auf Zu-       habe schon davor etwa über die Fachkräf-
rungen bei der Arbeitsmarktintegration         wanderung angewiesen. Zuwanderung sei        teallianz oder den Flüchtlingsgipfel mit
von Geflüchteten.                              daher wirtschaftlich sinnvoll und müsse      Strukturen zur Integration begonnen und
                                               mit zielgruppenorientierten Angeboten        zudem ein Sprachförderprogramm einge-
Karl-Heinz P. Kohn (Hochschule der Bun-
                                               sozial gestaltet werden. Die Menschen in     führt, dass die Sprachförderung des Bun-
desagentur für Arbeit) stellte in seinem Er-
                                               Deutschland müssen gleichzeitig noch stär-   des ergänzt. Auch die Wohnraumsituation
öffnungsvortrag die Frage „Sind wir schon
                                               ker durch eine systematische Öffentlich-     sei wesentlich entspannter als vor zwei
reif genug?“ und empfahl ganzheitliche
                                               keitsarbeit von der Notwendigkeit einer      Jahren.
Integrationskonzepte für eine aufnahme-
                                               kontinuierlichen Einwanderung überzeugt
fähige Gesellschaft. Er wies darauf hin,                                                    Bei der Anerkennung der Berufsabschlüsse
                                               und die Aufnahmefähigkeit Deutschlands
dass in großen Teilen der Gesellschaft der-                                                 haben die Anerkennungsberatungsstel-
                                               gefördert werden – am besten unter Be-
zeit eine besonders ängstliche und ableh-                                                   len des IQ Netzwerkes und die Liga der
                                               teiligung der Migrantinnen und Migranten.
nende Sichtweise auf Zuwanderung domi-                                                      freien Wohlfahrtspflege die Geflüchteten
niere. Ängste seien aber unbegründet, da       In der Podiumsrunde mit den Akteuren auf     flächendeckend beraten können. Um Fi-
Deutschland in der Vergangenheit – und         Landesebene gab es viele Einblicke in den    nanzierungslücken zu schließen, hat die
auch unter ökonomisch schwierigeren Be-        aktuellen Stand der Arbeitsmarktintegra-     Baden-Württemberg Stiftung zudem ein
dingungen wie etwa nach der Wiederver-         tion von Geflüchteten. Es wurde betont,      eigenes Stipendienprogramm zur berufli-
einigung – schon große Zahlen an Migran-       dass es landesweit und in vielen Regionen    chen Anerkennung eingeführt.
tinnen und Migranten aufgenommen und           gut funktionierende Netzwerke gebe und

www.netzwerk-iq-bw.de                                                                                                          Seite 5
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Neben den Erfolgen wurden auch die He-
rausforderungen benannt: Von allen Ak-
teuren wurde das große Engagement der
Unternehmen gelobt, jedoch auch hinge-
wiesen, dass es wichtig sei, durch koordi-
nierte Angebote Enttäuschungen aufgrund
aufenthaltsrechtlicher Fragen oder auf-
wändiger Bürokratievorgänge abzubauen
und zu vermeiden. Auch die Notwendig-
keit des Ehrenamtes wurde unterstrichen
– jedoch gleichzeitig hingewiesen, dass
vielerorts die Vernetzung mit den Arbeits-
agenturen und Jobcentern verbessert
werden müsse, um Frustration auf beiden
Seiten vorzubeugen. Die Sprach- und In-
tegrationsfördermaßnahmen des Bundes
seien zwar flächendeckend eingeführt, je-
doch seien bestimmte Kurse nicht immer
verfügbar oder es fehlen Anschlussmög-
lichkeiten. Vor allem in ländlichen Regio-
nen stehen nicht ausreichend Sprachkurse
und Qualifizierungsmaßnahme bereit bzw.
seien diese von den Geflüchteten aufgrund      Die Grußwortrednerinnen mit der Koordinierung des IQ Netzwerkes Baden-Württemberg
der fehlenden Mobilität schwer erreichbar.     v. l. n. r.: Bärbl Mielich, Hüseyin Ertunç, Dr. Susanne Koch, Elvira Stegnos
Was die Sprachförderung insgesamt be-          Foto: Thomas Tröster
trifft, kündigte das Ministerium für Sozia-
les und Integration an, das eigene Angebot     eine Ausbildung zeitnah anstreben, falsche     Wie vielschichtig die Arbeitsmarktintegra-
zu optimieren und die des Bundes besser        Erwartungen geweckt würden. Es wurde           tion von Geflüchteten ist, wurde auch in
zu ergänzen. Schließlich wurde auch über       vorgeschlagen, die „3+2-Regelung“ auch         den anschließenden Arbeitsgruppen deut-
die aufenthaltsrechtlichen Hindernisse ge-     auf die Einstiegsqualifizierung (EQ und        lich, die die Inhalte und Themen der Podi-
sprochen. Die sogenannte „3+2-Regelung“,       EQ plus) auszudehnen. Angesichts dieser        umsrunde wiederspiegelten. Hier stellten
sei ein wichtiger Schritt, um den Geflüchte-   Herausforderungen wurde die Bedeutung          Experten aus den unterschiedlichen Fel-
ten und Unternehmen mehr Sicherheit in         des Paktes für Integration unterstrichen, in   dern und unterschiedlichen Institutionen
der Ausbildung zu geben, sei aber insofern     dessen Rahmen das Land 1.000 Integrati-        u.a. Good-Practice-Beispiele vor, tausch-
problematisch, als dass bei vielen Geflüch-    onsmanager in den Kommunen fördert,            ten ihre Erfahrungen aus und suchten Ant-
teten, die die sprachlichen Ausbildungsvo-     deren Aufgabe es sein wird, die Strukturen     worten auf aktuelle Herausforderungen.
raussetzungen nicht erfüllen und dennoch       vor Ort zu unterstützen.

  E-Paper „Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten: Jetzt investieren“
                           Die Heinrich Böll Stiftung hat ein E-Paper mit dem Titel „Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration von
                           Geflüchteten: Jetzt investieren“ herausgegeben. Verfasser des Papers sind die Sozialwissenschaftlerin
                           Carola Burkert, Mitarbeiterin am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, und der stellvertretende
                           Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Achim Dercks. Das E-Paper wurde
                           im Rahmen der Kommission „Perspektiven für eine zukunftsgerichtete und nachhaltige Flüchtlings- und
                           Einwanderungspolitik“ erarbeitet. Die parteiübergreifende Fachkommission setzt sich aus 36 Akteurin-
                           nen und Akteuren aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, öffentlicher Verwaltung und
                           Verbänden zusammen und besteht aus Vertreter/innen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. Die
                           Publikation steht zum Download zur Verfügung:
                           ¼¼www.heimatkunde.boell.de/sites/default/files/ausbildungs-_und_arbeitsmarktintegration.pdf

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Chancen durch Qualifizierung - IQ Netzwerk Baden ...
IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

IQ Standort Mannheim
Auftakt der Brückenqualifizierung für Ingenieurinnen und Ingenieure
Von Stephanie Ziegler (Graduate School Rhein-Neckar gGmbH)

                                                                                            Anschließend stellte Frau Petra Höhn
                                                                                            (Geschäftsführung der Graduate School
                                                                                            Rhein-Neckar gGmbH) den Teilnehmenden
                                                                                            die Lehrinhalte der Anpassungsqualifizie-
                                                                                            rung sowie die Projektpartner vor: „Gerne
                                                                                            bringen wir unsere jahrelange Expertise in
                                                                                            der Weiterbildung von Ingenieuren in die
                                                                                            Brückenmaßnahme ein. Durch unser um-
                                                                                            fangreiches Dozentennetzwerk sind wir in
                                                                                            der Lage, die Qualifikationen der Teilneh-
                                                                                            menden für den deutschen Arbeitsmarkt
                                                                                            praxisnah zu ergänzen. Bewerber- und
                                                                                            Social-Skills-Trainings runden die Weiter-
                                                                                            bildung ab.“
                                                                                            Mindestens ein Bachelor in den Inge-
                                                                                            nieurwissenschaften, ein sicherer Auf-
Teilnehmende der Auftaktveranstaltung der Brückenmaßnahme für Ingenieurinnen und Ingeni-
                                                                                            enthaltsstatus, gute Deutschkenntnisse
eure in Mannheim
                                                                                            (Sprachniveau B1 oder besser) sowie hohe
Fotos: Daniela Bauer
                                                                                            Motivation sind Grundvoraussetzungen
                                                                                            für die Teilnahme an der Qualifizierung,
Zur Auftaktveranstaltung der Brückenmaß-      terkulturelles Bildungszentrum Mannheim
                                                                                            die die „Graduate School Rhein-Neckar
nahme für Ingenieurinnen und Ingenieure,      gGmbH) begrüßt. Herr Pfeiffer betonte die
                                                                                            gGmbH“ in Kooperation mit der „Heidel-
welche im Oktober 2017 zum ersten Mal         Relevanz, die internationalen Akademi-
                                                                                            berger Dienste gGmbH“ sowie „Brüggen
startet, kamen am 7. September 2017           kerinnen und Akademiker gezielt für den
                                                                                            Engineering“ vom 4. Oktober 2017 bis zum
qualifizierte Interessierte aus verschiede-   deutschen Arbeitsmarkt und für Unter-
                                                                                            1. Dezember 2017 durchführen.
nen Ländern – von Polen über Syrien bis       nehmen im Raum Mannheim zu qualifizie-
hin zu Chile. Die Teilnehmenden wurden        ren. Frau Stegnos, die mit ihrem Team seit
durch Herrn Harald Pfeiffer (Menschen         2011 die Umsetzung des Förderprojektes        ¼¼Stephanie Ziegler
und Kompetenzen, Stadt Mannheim) und          IQ in Baden-Württemberg koordiniert,          stephanie.ziegler@gsrn.de
Frau Elvira Stegnos (Geschäftsführung In-     freute sich über mehr als 20 Interessierte.   Telefon: 0621 595278017

  Handwerkliches Können nutzen!
                           Die IQ Projekte der HWK Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald und der HWK Hamburg haben zusammen
                           eine Publikation zur individualisierten Anpassungsqualifizierungen erstellt.
                           Hier geht’s zur Broschüre:
                           ¼¼www.hwk-mannheim.de/downloads/broschuere-nobi-handwerkliches-koennen-nutzen-65,1718.pdf

www.netzwerk-iq-bw.de                                                                                                        Seite 7
Chancen durch Qualifizierung - IQ Netzwerk Baden ...
vernetzt

Perspektivgeber
In unserer Rubrik „Perspektivgeber“ geht es um Unternehmen, die durch die Unterstützung des IQ Netzwerkes
Baden-Württemberg neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden haben. Diese Unternehmen sichern nicht
nur den eigenen Fachkräftebedarf, sondern geben auch Migrantinnen und Migranten eine Perspektive auf dem
Arbeitsmarkt.
So wie die Firma PackMann GmbH. Das Unternehmen hat drei junge Syrer eingestellt: Maher Danyal (29), der in
Syrien ein Damenschuhgeschäft besaß, Ahmad Hag Moosa (34), der früher als Steuermann und Schiffstechniker
tätig war, und Youssef Fatouh (31), der in seinem Heimatland als Drucktechniker gearbeitet hat. Wir haben mit
Nicole Schumann von der Personalabteilung gesprochen:

„„ Seit wann arbeiten Maher Danyal, Youssef Fatouh und Ahmad
Hag Moosa bei der PackMann GmbH und wie sind sie zu Ihrem
Unternehmen gekommen?
Herr Danyal arbeitet seit dem 1. Mai 2017 bei uns. Er hat als Aus-
hilfe angefangen und arbeitet seit Juli 2017 als Sozialversiche-
rungspflichtiger in der Gleitzone.
Herr Fatouh und Herr Hag Moosa werden seit August 2017 als
Aushilfen bei uns eingesetzt. Alle drei Personen sind über die IQ
Servicestelle Rhein-Neckar zu uns gekommen. Nach dem positiven
Start mit Herrn Danyal waren wir offen für weitere Vorschläge. Als
Frau Mazko von der IQ Servicestelle uns erneut kontaktierte und
nachfragte, ob wir noch Mitarbeiterbedarf hätten, kamen dann
noch Herr Fatouh und Herr Hag Moosa dazu.

„„ Was hat Sie dazu bewogen, Geflüchtete einzustellen?
Dies lag in erster Linie an der Überzeugungsarbeit der IQ Service-
stelle zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Frau Mazko      Nicole Schumann (links) und Volker Thorn (rechts) mit den neuen Kollegen
hat uns im Februar 2017 telefonisch kontaktiert und das Angebot                 (v. l. n. r.) Maher Danyal, Ahmad Hag Moosa, Youssef Fatouh
vorgestellt. Bei einem persönlichen Gespräch in unserem Betrieb                                                          Foto: PackMann GmbH
haben wir weitere Informationen über die Unterstützung für im
Rhein-Neckar-Kreis ansässige Betriebe erhalten. Diese Möglich-
                                                                     ter, aber die Einstellung geflüchteter Personen war eine völlig
keit, potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die IQ
                                                                     neue Situation für uns. Deshalb war die Unterstützung der IQ Ser-
Servicestelle kennenzulernen und im administrativen Prozess der
                                                                     vicestelle für uns sehr hilfreich. Für die Arbeitserprobung kommu-
Arbeitserprobung und Beschäftigung unterstützt zu werden, hat
                                                                     nizierte Frau Mazko mit der zuständigen Agentur für Arbeit und
uns überzeugt, den Versuch zu starten.
                                                                     es wurde eine MAG (Maßnahme beim Arbeitgeber) zur Eignungs-
                                                                     feststellung ermöglicht. Schon nach kurzer Zeit wurde uns klar,
„„ Wie sah Ihre Zusammenarbeit mit der IQ Servicestelle aus?
                                                                     dass wir Herrn Danyal beschäftigen möchten. Herr Danyal befand
Nach dem ersten Treffen mit Frau Mazko leitete diese uns Herr        sich zu diesem Zeitpunkt noch im Asylverfahren und besaß nur
Danyals Unterlagen weiter und wir haben einen Kennenlernter-         eine Aufenthaltsgestattung. Er brauchte, um bei uns arbeiten zu
min vereinbart. Herr Danyal hat bei diesem Gespräch einen sehr       können, jedoch eine Aufenthaltserlaubnis. Mit Unterstützung der
guten Eindruck hinterlassen und wir haben uns direkt für eine Ar-    IQ Servicestelle stellten wir den Antrag für eine Arbeitserlaubnis.
beitserprobung mit Unterstützung der IQ Servicestelle entschie-      Noch vor der Entscheidung, die erfahrungsgemäß einige Wochen
den. Wir beschäftigen zwar schon immer ausländische Mitarbei-        dauern kann, bekam Herr Danyal eine Aufenthaltserlaubnis und

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Chancen durch Qualifizierung - IQ Netzwerk Baden ...
IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

                     Das Wichtigste ist der Wille aller Beteiligten. Die Geflüchteten über-
                     zeugen durch ihre Leistungsbereitschaft, was die Kollegen honorieren.
                     Wenn die gegenseitige Anerkennung unter den Kollegen funktioniert,
                     wird auch die Integration gelingen.
                                                                           Nicole Schumann, Personalabteilung PackMann

 damit auch eine Beschäftigungserlaubnis. Im Fall von Herrn Fa-      „„ Was ist die Voraussetzung für eine gelungene Integration
 touh und Herrn Hag Moosa war der Erstkontakt ähnlich. Auch sie      in den betrieblichen Ablauf und welchen Rat können Sie hierzu
 kamen über die IQ Servicestelle zu uns. Die Einstellung der bei-    Unternehmen geben, die Geflüchtete einstellen wollen?
 den war wesentlich einfacher, da zu diesem Zeitpunkt beide be-
                                                                     Das Wichtigste ist der Wille aller Beteiligten. Die Geflüchteten
 reits eine Aufenthaltserlaubnis hatten und einer Beschäftigung
                                                                     überzeugen durch ihre Leistungsbereitschaft, was die Kollegen
 nichts im Wege stand.
                                                                     honorieren. Wenn die gegenseitige Anerkennung unter den Kol-
                                                                     legen funktioniert, wird auch die Integration gelingen. Neben
 „„ Wie haben Sie Ihre drei neuen Mitarbeiter in Ihrem Unter-
                                                                     dieser persönlichen Einstellung des Teams und der Neuzugänge
 nehmen integriert?
                                                                     ist es wichtig, sich kennenzulernen und in einer Arbeitserpro-
 Wir haben Mitarbeiter, die Arabisch sprechen, und Herr Danyal       bung oder einem Praktikum festzustellen, ob die Verständigung
 z. B. spricht auch ganz gut Deutsch. Er konnte sich somit sehr      klappt und ob es im Team funktioniert. Für eine erste Einschät-
 schnell in der Firma verständigen. Herr Danyal hat auch dazu bei-   zung ist das für beide Seiten sehr wichtig.
 getragen, Herrn Fatouh und Herrn Hag Moosa bei der Einarbei-
 tung zu unterstützen.

                                                                     Die PackMann GmbH stellt sich vor:
                                                                     Die PackMann GmbH widmet sich seit nunmehr fast 25 Jah-
                                                                     ren den ganzheitlichen Lösungen am Verpackungsmarkt. Die
                                                                     Kombination als Vollsortimenter im Verpackungsbereich so-
                                                                     wie Hersteller von Verpackungen aus Wellpappe mit integ-
                                                                     riertem Copacking und eigener Logistik ist wohl einzigartig.
                                                                     Die hierdurch gegebene Leistungsfähigkeit, Kundenorientie-
                                                                     rung und Flexibilität lässt keine Wünsche offen. Ob Trans-
                                                                     port-, Verkaufs- oder Präsentationsverpackung incl. ent-
                                                                     sprechender Entwicklung – wir bieten alles aus einer Hand.
                                                                     Getreu unserem Motto: kompetent, zuverlässig und nah! Mit
                                                                     insgesamt 33 Festangestellten und 120 Aushilfen sind wir am
                                                                     Standort Eppelheim tätig.
                                                                     Weitere Informationen finden Sie unter:
                                                                     www.packmann.de

www.netzwerk-iq-bw.de                                                                                                       Seite 9
Chancen durch Qualifizierung - IQ Netzwerk Baden ...
vernetzt
IQ landesweit
Fachtag „Diskriminierung in der Arbeitswelt“ in Stuttgart
Von Andreas Foitzik (Bruderhaus Diakonie Reutlingen)

Ziel der Fachtagung am 23. Mai 2017 im
Willi-Bleicher-Haus, zu der ca. 50 Kolle-
ginnen und Kollegen aus Gewerkschaften,
Antidiskriminierungsnetzwerken und IQ
Teilprojekten kamen, war, Antidiskriminie-
rung als gewerkschaftliche und betrieb-
liche Aufgabe stärker ins Bewusstsein zu
bringen und Kooperationen mit dem IQ
Netzwerk und den Antidiskriminierungs-
beratungsstellen anzuregen.
Nach Grußworten der stellvertretenden
DGB-Vorsitzenden Gabriele Frenzer-Wolf
und des Ministerialdirektors im Ministe-
rium für Wirtschaft, Arbeit u. Wohnungs-
bau, Hubert Wicker, stellte Ruta Yemane
vom Wissenschaftszentrum Berlin für So-
zialforschung neue Studien zur Diskrimi-
nierung bei Bewerbungen vor. Helga Nie-
lebock, Leiterin der Abteilung Recht beim                                                            Fachtagung im Willi-Bleicher-Haus
DGB-Bundesvorstand, zeigte die Möglich-                                                                        Foto:Björn Scherer/klever -iq
keiten des AGG für die betriebliche Arbeit
auf, Sewita Mebrahtu, ADA-IQ-Projekt,        Ein Tenor der Veranstaltung war, von den      dieser Tagung begonnene Kooperation
Bremen, konkretisierte dies mit den im       Betrieben keine noble Geste zu erbitten,      fortsetzen. So sind Schulungen und eine
AGG vorgeschriebenen, aber in der Rea-       sondern geltendes Recht durchzusetzen         Weiterbildung für Personal- und Betriebs-
lität kaum umgesetzten Beschwerdestel-       und Diskriminierung dabei nicht nur auf       räte geplant. Auch das Thema Beschwer-
len in Betrieben. Neben diesen Themen        absichtliche „rechte“ Beleidigung etc. zu     destellen soll weiter bearbeitet werden.
wurden in Workshops auch die Themen          verkürzen, sondern auch als ein institutio-
Diskriminierung von Frauen mit Kopftuch      nelles Phänomen zu begreifen.                 ¼¼Andreas Foitzik
(Hanna Smitmans) und Erkenntnisse aus                                                      andreas.foitzik@bruderhausdiakonie.de
                                             Das Projekt klever-iq, der DGB-Bezirk
der Beratungsarbeit des Projektes Faire                                                    Telefon 07071 7955912
                                             Baden-Württemberg, das IQ Netzwerk
Mobilität zum Thema Arbeitsausbeutung
                                             Baden-Württemberg sowie die LAG Anti-
(Dr. Dorota Kempter/Stanislava Rupp) be-
                                             diskriminierungsberatung wollen die mit
arbeitet.

  Förderkonditionen der Bildungsprämie vereinfacht

                                             Zum 1. Juli 2017 wurden die Förderkonditionen der Bildungsprämie vereinfacht. Mehr
                                             Menschen haben jetzt die Chance auf eine finanzielle Förderung ihrer Weiterbildung.
                                             Außerdem sind mehr Weiterbildungen förderfähig, so auch Maßnahmen mit Kosten
                                             über 1.000 Euro oder Prüfungen, die im Zusammenhang mit einer geförderten Weiter-
                                             bildung absolviert werden. Darüber hinaus können Prämiengutscheine jetzt bis Ende
                                             2020 ausgegeben werden. Lesen Sie alle Änderungen auf der Homepage der Bildungs-
                                             prämie:
                                             ¼¼www.bildungspraemie.de/index.php

Seite 10
IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

IQ Standort Ulm
Dezentrale Anerkennungsberatung auf der Veranstaltung „Berufswege 2017“
Von Anja Gessler und Laura Giordano (IN VIA)

Am 5. Juli 2017 lud die Arbeitsgruppe
„Familie und Beruf“ des Familienforums
Reutlingen ins Matthäus-Alber-Haus ein,
um über das Thema Anerkennung auslän-
discher Qualifikationen zu informieren.
Der Einladung folgten ca. 50 Interessierte,
besonders auch Frauen mit Migrations-
hintergrund. Die Arbeitsgruppe „Familie
und Beruf“ besteht aus folgenden Akteu-
ren: der Stadt Reutlingen, der Bundes-
agentur für Arbeit, dem Netzwerk Fort-
bildung, der Kontaktstelle Frau und Beruf,
der IN VIA-Anerkennungsberatung sowie
der Bruderhaus Diakonie / Jugendmig-
rationsdienst. Die Mitarbeiterinnen der
IN VIA-Anerkennungs­beratung waren nun
zum dritten Mal bei der Veranstaltungs-
                                                                   Vortrag der dezentralen Anerkennungsberatung bei „Berufswege 2017“
reihe „Berufswege 2017“ als Referentin-
                                                                                                                            Foto: IN VIA
nen dabei.
Bereits während des Vortrags der Aner-        einer Ausgleichsmaßnahme, die Verbes-       dass das Thema berufliche Anerkennung
kennungsberaterinnen hatten die Teilneh-      serung des Sprachniveaus oder das Finden    von großer Bedeutung für Zugewanderte
merinnen und Teilnehmer die Möglichkeit,      eines geeigneten Sprachkurses. Außerdem     ist und dass das dezentrale Beratungskon-
allgemeine Fragen rund um die Anerken-        wurden Fragen zum Bewerbungsprozess         zept der IN VIA-Anerkennungsberatung
nung von ausländischen Abschlüssen zu         oder zu geeigneten Weiterbildungsmaß-       der richtige Weg ist, um individuelle Unter-
stellen. Im Anschluss daran konnte auch auf   nahmen beantwortet. Das Veranstaltungs-     stützung anzubieten. Seit 2016 gibt es das
individuelle Anliegen der Teilnehmenden       format ermöglichte es den Teilnehmerin-     Beratungsangebot von IN VIA auch dezent-
im persönlichen Gespräch eingegangen          nen und Teilnehmern, auf kurzem Wege        ral in Reutlingen und Tübingen.
werden. Das fand an den verschiedenen         mit vielen verschiedenen Akteuren der
Thementischen statt. Neben den Anerken-       Integration ins Gespräch zu kommen. Viele
                                                                                          Kontakt der dezentralen Anerkennungsbe-
nungsberaterinnen informierten auch die       nutzten die Runde auch, um persönliche
                                                                                          ratung in Reutlingen:
Ansprechpartnerinnen der Gruppe „Fami-        weiterführende Beratungstermine vor Ort
lie und Beruf“ über Themen wie die Finan-     zu vereinbaren. Für die Anerkennungs-       ¼¼Laura Giordano
zierung des Anerkennungsverfahrens, die       beratung ein Gewinn! Die Veranstaltung      l.giordano@invia-drs.de
Sicherung des Lebensunterhalts während        zeigte durch das große Interesse erneut,    Telefon 0160 97097626

  WEBiTIPP

                       WEBiTIPP ist ein neues Sendeformat für Verbraucherschutz auf Facebook.
                       Inkassoprobleme, Handyverträge, Kreditkarten und verschiedene Themen werden in deutscher und arabi-
                       scher Sprache speziell für Geflüchtete und Migranten unterhaltsam und fachkundig erklärt.
                       ¼¼www.facebook.com/WEBiTIPP

www.netzwerk-iq-bw.de                                                                                                      Seite 11
vernetzt
Fünf Fragen an ...
… das Projekt „Anpassungsqualifizierung BWL“ der Stadt Mannheim

„„ Welches Thema bearbeiten Sie                „„ Wie sollen diese Ziele umgesetzt werden?
im Rahmen des IQ Netzwerkes
                                               Bei der Qualifizierung an sich handelt es
Baden-Württemberg?
                                               sich um eine 6½-wöchige Gruppenmaß-
Im Rahmen des IQ Netzwerkes bieten             nahme mit daran anschließenden mögli-
wir die BWL-Brückenmaßnahme „Anpas-            chen Betriebspraktika und/oder bei Bedarf
sungsqualifizierung Betriebswirtschafts-       individueller Begleitung. Wichtig sind da-
lehre“ an. Die Maßnahme hat das Ziel, in-      bei der regionale Ansatz, der unmittelbare
ternationalen Fachkräften im Bereich BWL       Kontakt zu den Betrieben und den Wirt-
und Ökonomie den qualifizierten Einstieg       schaftsförderungen in der Region sowie
in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleich-      eine enge Zusammenarbeit mit der Agen-
tern. Dabei handelt es sich insbesondere       tur für Arbeit und weiteren Partnern. Ob-
um solche Personen, die bereits seit eini-     wohl sich große Firmen meist schwertun
ger Zeit in der Region leben, eine sichere     mit Praktika für Absolventinnen und Ab-
Bleibeperspektive haben und Deutsch auf        solventen (u. a. aus Fair-Company-Regeln
einem guten Niveau, mindestens gutes           werden nur für immatrikulierte Studie-         Rolf Schäfer vom Projekt „Anpassungsqualifi-
B1+, haben. Bei den beiden bisherigen          rende Praktika angeboten) und die kleinen                  zierung Betriebswirtschaftslehre“
Durchgängen haben insbesondere Teil-           und mittleren Unternehmen oft nicht die                                     Foto: Fulbert Hauk
nehmende aus Ost-Südosteuropa sowie            Kapazitäten haben, kann doch mit indivi-
dem Arabisch sprechenden Raum teilge-          dueller Ansprache, durch Unterstützung
                                                                                             „„ Wo genau sind Sie in
nommen. Stark vertreten waren Frauen im        unserer Kooperationspartner und selbst-
                                                                                             Baden-Württemberg tätig?
Alter von 30 bis 45 Jahren, oft nach einer     verständlich auch durch Eigeninitiative der
Familienphase.                                 Teilnehmenden für rund zwei Drittel ein       Die ersten beiden Runden der Qualifi-
                                               Praktikum gewonnen werden.                    zierung fanden bislang bei der Graduate
„„ Welche Ziele sollen bis zum Projektende                                                   School Rhein Neckar GmbH in Mannheim
erreicht werden?                               „„ Mit welchen Partnern arbeitet das          und beim Welcome Center Rhein-Neckar/
                                               Team der Stadt Mannheim, Fachbereich          Heidelberger Dienste gGmbH in Heidel-
Möglichst alle Teilnehmenden sollen re-
                                               für Wirtschafts- und Strukturförderung,       berg statt. Unsere Teilnehmenden kom-
gelmäßig und mit Erfolg an der Qualifi-
                                               innerhalb und außerhalb des IQ Netzwer-       men zu knapp zwei Dritteln aus der Region
zierungsmaßnahme teilnehmen. Geplant
                                               kes zusammen?                                 Rhein-Neckar und zu einem guten Drittel
sind drei Runden à 16 Teilnehmerinnen
                                                                                             aus anderen baden-württembergischen
und und Teilnehmer. Dies ist uns bei den       Wir arbeiten zusammen mit den Agentu-
                                                                                             Regionen.
ersten beiden Runden bislang sehr gut          ren für Arbeit Mannheim und Heidelberg,
gelungen. Alle Teilnehmenden konnten           der Stadt Heidelberg und dem Landrat-
dieses Ziel erreichen. Zumindest die Hälfte    samt Rhein-Neckar-Kreis, Bildungs- und
von ihnen sollte im Anschluss in Arbeits-      Beratungseinrichtungen und Wohlfahrts-
marktnähe sein, d. h. in ein qualifiziertes    verbänden, den Kammern, regionalen
Praktikum kommen und/oder den Eintritt         Netzwerken und Hochschulen sowie mit
in eine qualifizierte Arbeit erreicht haben.   regionalen Unternehmen und Betrieben
Auch dies ist bislang gelungen, erfordert      aus dem ikubiz Ausbildungsverbund und
aber einen sehr hohen zeitlichen Aufwand       Verbänden (u. a. Südwestmetall Verband
aller Beteiligten.                             der Metall- und Elektroindustrie Baden-
                                               Württemberg e. V. – Rhein-Neckar, DGB
                                               Region Nordbaden).

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IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

IQ Standort Heidelberg
Ärztinnen und Ärzte schließen erfolgreich ihre Anerkennungsvorbereitung ab
Von Madlen Steinhäuser (Freiburg International Academy – FIA)

                                                Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen des Vorbereitungskurses der FIA in Heidelberg
                                                                                                                                 Foto: FIA

Die FIA bietet ausländischen Gesundheits-   der Bürgermeister für Umwelt, Bürger-          Im Anschluss an die Anerkennungsvor-
fachkräften an den Standorten Freiburg,     dienste und Integration der Stadt Heidel-      bereitung legen die Teilnehmenden die
Heidelberg und Frankfurt die Möglichkeit,   berg, Wolfgang Erichson, sowie die Leite-      Kenntnisprüfung ab. Die hohe Erfolgs-
sich bestmöglich auf die zur Approbati-     rin des IQ Netzwerks Baden-Württemberg,        quote (ca. 70 – 80 %) der bestandenen
onserteilung erforderlichen Prüfungen       Elvira Stegnos. Der Gründer der Freiburg       Prüfungen zeigt, dass Erfolg kein Zufall
vorzubereiten. In der Zeit von September    International Academy, Dr. med. Nabeel         ist, sondern gebunden an Zielverfolgung
2016 bis Juli 2017 absolvierten insgesamt   Farhan, gab einen Ausblick auf die künftige    und passgenaue Unterstützungsmaßnah-
185 Ärztinnen und Ärzte aus 26 Nationen     Entwicklung der FIA. Teilnehmende berich-      men. Ein optimaler Start in das deutsche
(53 Frauen und 132 Männer) das Qua-         teten von ihren Erfahrungen und sprachen       Gesundheitswesen ist für internationale
lifizierungsprogramm am FIA-Standort        ihren großen Dank für das Unterstützungs-      medizinische Fachkräfte der erste Schritt
Heidelberg in Kooperation mit der Stadt     angebot an den Träger und die Koopera-         zur Integration und kann nur durch gute
Heidelberg und dem IQ Landesnetzwerk        tionspartner aus. Am Ende des offiziellen      Qualifizierungsangebote erreicht werden.
Baden-Württemberg. Von den 185 Absol-       Teils wurde allen Teilnehmenden ihr Zer-
venten wurden 23 über das IQ Netzwerk       tifikat für den erfolgreichen Abschluss des
finanziert. Am 28. Juli 2017 wurde die      Kurses überreicht. Die Mehrheit der Teil-      ¼¼Dr. Reiner Mühlsiegl
alljährliche Absolventenfeier mit den Ko-   nehmenden stammt aus Syrien. Weitere           muehlsiegl@fia.academy
operationspartnern im Kongresshaus der      Herkunftsländer sind Ägypten, Saudi-Ara-       Telefon: 0761 45891142
Stadt Heidelberg veranstaltet. Zum feier-   bien, Libyen, Iran, Irak.
lichen Auftakt der Veranstaltung sprachen

www.netzwerk-iq-bw.de                                                                                                         Seite 13
vernetzt
 Flüchtlingsdialoge.de

                                       Die neue Website www.fluechtlingsdialoge.de ist im Rahmen des Projektes „Kom-
                                       munale Flüchtlingsdialoge in Baden-Württemberg“ entstanden. Das Projekt wurde
                                       vom Staatsministerium Baden-Württemberg ins Leben gerufen und wird von der
                                       Bertelsmann Stiftung und anderen Projektpartnern unterstützt. Es bietet Kommu-
                                       nen die Möglichkeit, begleitete Dialoge rund um die Integration von Flüchtlingen
                                       durchzuführen. Seit Projektbeginn im April 2016 bis Ende 2016 wurden 27 Dialoge
                                       durchgeführt. Die Website bietet zusätzlich praktische Hinweise und laufend ak-
                                       tualisiertes Hintergrundmaterial zu verschiedenen Bereichen der Integration wie
                                       Ausbildung, Sprache, Sicherheit und Unterbringung. 
                                       ¼¼www.fluechtlingsdialoge.de

 Weiteres Teilprojekt aus Baden-Württemberg als Good-Practice-Beispiel ausgewählt
                     Good-Practice-Beispiele sind konkret wahrnehmbare „Leuchttürme“ aus der Projektarbeit des IQ
                     Netzwerks, in der ein Handlungsbedarf erkannt und diesem mit praktischen Lösungen begegnet wird.
                     Sie erfüllen die Kriterien transferfähig, innovativ, nachhaltig und effizient. Mit dem Projekt „Anpas-
                     sungsqualifizierung Pflege“ des Projekts vide terra (Diakonische Werke Baden und Württemberg) hat
                     das Beratungsgremium aus Teilnehmenden des BMAS, MUT IQ, der Netzwerkverbünde und Fachstel-
                     len ein Teilprojekt des IQ Netzwerks Baden-Württemberg ausgewählt. Die Good-Practice-Beispiele
                     können auf
                     ¼¼www.netzwerk-iq.de/publikationen/iq-good-practice.html
                     heruntergeladen werden.

 Studie: Gründungspotenziale von Menschen mit ausländischen Wurzeln

                     In einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Auftrag gegebenen Studie untersuchen
                     das Institut für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim und das Institut für sozialpäd-
                     agogische Forschung Mainz die Gründungspotenziale von Menschen mit ausländischen Wurzeln. Die
                     Kurz- und Langfassung der Studie kann auf der Homepage „Existenzgründer“ des BMWi herunterge-
                     laden werden.
                     ¼¼www.existenzgruender.de

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IQ Netzwerk Baden-Württemberg | Newsletter 03/2017

                                                                                             ¼¼ 20.10.2017
Termine
                                                                                             Jobmesse „Ausländische Fachkräfte und Azubis finden“
¼¼ 18.10.2017                                                                                Veranstalter: Agentur für Arbeit Stuttgart, die IHK Region Stutt-
                                                                                             gart, KAUSA-Servicestelle Region Stuttgart, Jobcenter Stuttgart
Schulung für Einsteiger und Fortgeschrittene zum Thema Aner-
                                                                                             und der Welcome Service Region Stuttgart
kennung ausländischer Berufsqualifikationen
                                                                                             Ort: IHK Stuttgart
Ort: Katholisches Gemeindehaus St. Martin,
                                                                                             Zeit: 13:30 Uhr-17Uhr.
Kolpingstr. 4 , 88326 Aulendorf
Zeit: ganztägig
                                                                                             ¼¼ 24.11.2017
(Vormittag für Interessierte ohne Vorkenntnisse, Nachmittag für
Interessierte mit Vorkenntnissen und Fallbesprechungen                                       4. Fachkongress Sozialwirtschaft International
                                                                                             Veranstalter: Welcome Center Sozialwirtschaft
Anmeldung und Informationen:                                                                 Ort: Geno Haus Stuttgart
                                                                                             Zeit 09:00 - 17:00 Uhr
¼¼anerkennung@invia-drs.de
                                                                                             ¼¼Weitere Termine finden Sie unter
                                                                                             www.netzwerk-iq-bw.de/termine.html

Impressum
Herausgeber:                                                                                 Weitere Fotos: Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim,
                                                                                             Daniela Bauer, FIA, Fulbert Hauk, PackMann GmbH,
Interkulturelles Bildungszentrum Mannheim gGmbH – ikubiz
                                                                                             Björn Scherer/klever-iq, Thomas Tröster
Koordinierungsstelle des IQ Netzwerkes Baden-Württemberg
                                                                                             Layout: Eva Mayer
N 4, 1 | 68161 Mannheim
                                                                                             Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle über-
Telefon: 0621 43773112
                                                                                             nehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links.
E-Mail: netzwerk.iq-bw@ikubiz.de
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¼¼www.netzwerk-iq-bw.de
                                                                                             Betreiber verantwortlich.
Redaktion: Georgette Carbonilla, Hüseyin Ertunç
                                                                                             Der Newsletter „vernetzt“ erscheint viermal im Jahr und informiert
Texte: Georgette Carbonilla, Anja Gessler, Laura Giordano,                                   über die Arbeit des IQ Netzwerkes Baden-Württemberg.
Lena Held, Martina Lehmann, Andreas Foitzik, Rolf Schäfer,
Nicole Schumann, Madlen Steinhäuser, Stephanie Ziegler
                                                                                             Nächste Erscheinungstermin 2017:
Lektorat: Dr. Anja Steinhauer
                                                                                             11.12.2017
Titelbild: sylv1rob1/fotolia
                                                                                             Sie möchten künftig „vernetzt“ erhalten oder abbestellen?
Bildleiste S. 2: v. l. n. r. Shannon Fagan/iStockphotos,                                     Dann schicken Sie eine E-Mail an
thelinke/iStockphotos, ekaphon/Fotolia, laflor/iStockphotos                                  ¼¼georgette.carbonilla@ikubiz.de
                          bmaIM8007_ESF_Logo_2eg.pdf   12.03.2008   16:04:44 Uhr

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

In Kooperation mit:

www.netzwerk-iq-bw.de                                                                                                                                             Seite 15
Standorte der Teilprojekte des IQ Netzwerkes Baden-Württemberg

                                                           Buchen
                               Mannheim

                                                     Heilbronn

                         Karlsruhe
                          Ettlingen
                                                    Ludwigsburg
                                                    Stuttgart
                      Leinfelden-Echterdingen
                               Böblingen                             Göppingen
                                                    Ostfildern
                        Nagold
                                                     Reutlingen
                                      Tübingen
                                                                       Ulm

                    Hornberg

                           Villingen-Schwenningen
         Freiburg

                                                                Friedrichshafen

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