KINDERTAGESSTÄTTE ABENTEUERBANDE - Studierendenwerk Stuttgart
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ABENTEUERBANDE VORWORT 1. Das Studierendenwerk Stuttgart als Träger 4 Liebe Eltern und Interessierte, 2. Wir über uns – Beschreibung der Kindertagesstätte 5 INHALTSVERZEICHNIS es ist uns ein Anliegen, dass Sie unsere Arbeit in der Kinder- tagesstätte kennenlernen. Unsere Konzeption informiert Sie 3. Die Grundlagen unserer Arbeit 5 über unsere Zielsetzung und unsere Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit. 4. Unser Eingewöhnungsmodell 6 Die ersten Lebensjahre sind die lernintensivste Zeit des 5. Die pädagogische Arbeit im Alltag 7 menschlichen Daseins. Deshalb sind die Bildung, Erziehung und Betreuung Ihrer Kinder in dieser Zeit für uns eine sehr 5.1. Bildung und Betreuung der Kinder 7 wichtige Aufgabe. 5.2. Förderung der Kinder 9 Das Team der Kindertagesstätte Abenteuerbande wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen! 5.3. Partizipation für Kinder erlebbar machen 9 5.4. Beobachtung und Dokumentation 11 5.5. Erziehungspartnerschaften zwischen Eltern und Erzieher/innen 12 5.6. Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 13 5.7. Die Rolle des/der Erziehers/in 14 6. Unser Tagesablauf 14 7. Besonderheiten und Projekte unserer Einrichtung 14 8. Allgemeine Aufgabenbeschreibung der Fachkräfte im Studierendenwerk Stuttgart 16 9. Inklusion, und was das beim Studierendenwerk Stuttgart bedeutet 17 10. Kinderschutz im Studierendenwerk Stuttgart 17 11. Qualitätsentwicklung in unserer Kita und Qualitätszirkel 17 12. Beschwerdemanagement – eine Chance der Evaluation 18 13. Schlusswort 18 Konzeption Stand I Oktober 2016 2 3
ABENTEUERBANDE 1. DAS STUDIERENDENWERK STUTTGART ALS TRÄGER Das Studierendenwerk Stuttgart erleichtert den Studierenden von 14 Hochschulen in Stuttgart, Ludwigsburg, Esslingen und Göppingen mit seinem breiten Dienstleistungsangebot das Leben rund um das Studium. Außerdem unterstützt es sie in wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen durch die Bewirtschaftung von Mensen und Cafeterien, den Bau und die Verwaltung einer Vielzahl an Wohngebäuden, die Bearbeitung der BAföG- Anträge, die Betreuung von Kindern und die Be- reitstellung verschiedener Beratungsangeboten. 2. WIR ÜBER UNS – BESCHREIBUNG DER 3. DIE GRUNDLAGEN UNSERER ARBEIT KINDERTAGESSTÄTTE Im Rahmen dieser Aufgaben werden in Hochschulnähe in Kinder haben 1000 Sprachen. insgesamt acht Kindertagesstätten in erster Linie Kinder Öffnungszeiten: (Loris Malaguzzi) von studierenden Eltern betreut. Wir, das Studierendenwerk Stuttgart, möchten so die studierenden Eltern darin unter- Montag bis Freitag: 7:30 – 17:30 Uhr stützen, ihren familiären Aufgaben und den Anforderungen Es ist uns ein Anliegen, dass die Kinder des Studiums gerecht zu werden. Wir können in der Kindergartengruppe 20 Kinder im Alter Gemeinschaft erleben. von drei Jahren bis zum Schuleintritt aufnehmen und in den Unsere Kindertagesstätten verstehen wir als Räume, in denen beiden Krippengruppen je 10 Kinder im Alter von sechs Mo- Wir betreuen Kinder im Alter von ca. 3 Jahren bis zum Schulein- Kindern durch Geborgenheit und Sicherheit die Möglichkeit naten bis drei Jahre. tritt in einer multikulturellen Gruppe, in der sie voneinander ler- gegeben wird, die Welt zu entdecken und zu begreifen. Das nen können und einander bereichern. Das Zusammensein mit bedeutet, dass es in unseren Kindertagestätten verschiedene Gleichaltrigen gibt den Kindern Orientierung und die Möglich- Bildungs- und Entwicklungsbereiche gibt, in denen Kinder ihre Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln keit, sich untereinander mit aktuellen und altersspezifischen Erfahrungen sammeln können. ab Hauptbahnhof: Themen auseinanderzusetzen. Um diesen hohen Qualitätsstandard kontinuierlich gewähr- Nehmen Sie die Buslinie 40 (Richtung Vogelsang) oder Buslinie Auch ein bestehendes Gruppengefüge ändert sich ständig. leisten zu können, ist uns die Weiterqualifizierung unserer 42 (Richtung Erwin-Schoettle-Platz) bis Haltestelle Hegelplatz, Die Gruppenpädagogik spricht dabei von Prozessen: pädagogischen Fachkräfte sehr wichtig. In Verbindung mit dort steigen Sie um in die Buslinie 43 (Richtung Killesberg) bis Ein Prozess beginnt beim Kennenlernen und geht in die Phase einer hohen Zufriedenheit unserer Mitarbeiter/innen schafft Haltestelle Hölderlinstraße. Zu Fuß gehen Sie weiter in die des Zusammenwachsens über. Auch der Abschied gehört hier dies – unserer Erfahrung nach – in den Kindertagesstätten Azenbergstraße und biegen nach ca. 500 Metern rechts dazu, denn es kommen neue Kinder in die Gruppe, andere ein gutes Klima. Davon profitieren sowohl die Kinder als auch in die Eduard-Pfeiffer-Straße. Dort finden Sie unser blaues Kinder ziehen weg, oder sie wechseln in die Schule. Lebens- die Eltern. Gebäude nach wenigen Metern auf der linken Straßenseite. abschnitte enden und beginnen neu. In der Zusammenarbeit mit den Eltern legen wir als Träger Alternativ können Sie mit der Buslinie 43 (Richtung Killesberg) Uns ist es sehr wichtig, diese Gruppenprozesse zu beobachten großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch mit den bis zur Haltestelle Ehrenhalde fahren und von dort aus über und pädagogisch zu begleiten. Bei all den neuen Ereignissen Elternbeiräten als Vertreter aller Eltern. Hierzu findet im die Lenzhalde und die Azenbergstraße in circa 400 Metern ist uns daran gelegen, die Kinder positiv zu fördern und ihnen Studierendenwerk auf Trägerebene zweimal jährlich ein El- unsere Kita zu Fuß erreichen. Chancen zu ermöglichen. Bei Fragen bieten wir Orientierung ternbeiratsabend statt. und Rückhalt. Schließtage: Jedes Kind braucht eine Umgebung, die es unterstützt und anregt, seinen Potenzialen Gestalt zu geben. Durch seine WEITERE INFORMATIONEN KONTAKTSTELLEN: Wir haben an 23 Tagen im Kindergartenjahr, die sich an den Se- eigenen Handlungen macht sich das Kind ein Bild von der Welt mesterferien orientieren, geschlossen. Die aktuellen Schließta- und entwickelt Vorstellungen über sich selbst. Es entdeckt, Studierendenwerk Stuttgart ge werden den Eltern rechtzeitig mitgeteilt und sind auch an dass es individuelle Wesensmerkmale in sich trägt, die es ein- Sozialwesen der Elterninformation im Garderobenbereich zu finden. zigartig und besonders machen. Fachberatung Kinderbetreuung Bettina Matissek Ein weiteres Augenmerk legen wir auf die unterschiedlichen Rosenbergstraße 18 Pädagogische Tage: Geschlechterrollen der Kinder. Jungen und Mädchen tun 70174 Stuttgart grundsätzlich das, was ihren Bedürfnissen, Neigungen und Telefon: +49 711 / 95 74-477 Innerhalb der Schließtage finden pädagogische Tage für das Interessen entspricht – unabhängig vom Geschlecht. Sie un- E-Mail: b.matissek@sw-stuttgart.de Kita-Team statt. Denn wir nutzen diese Zeit, um unser pädagogi- terscheiden sich aber auch und bilden ihre sozialkulturelle sches Handeln intensiv zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Geschlechtsidentität, indem sie Vorstellungen entwickeln, was es in dieser Gesellschaft bedeutet, ein Junge oder ein Landeshauptstadt Stuttgart Mädchen, ein Mann oder eine Frau zu sein. Wir unterstützen Jugendamt Kindertagesstätte Abenteuerbande die Kinder in ihrer Rollenfindung, bieten aber auch Erfah- Wilhelmstraße 3 Eduard-Pfeiffer-Straße 15 rungsräume an, verschiedene Rollenmodelle erleben zu 70182 Stuttgart 70174 Stuttgart können. Wir sind gefordert, das Kind in dieser Entwicklung zu Telefon: +49 711 / 216-555 55 Telefon: +49 711 / 50 48 76 05 unterstützen und zu fördern. E-Mail: Poststelle.Jugendamt@stuttgart.de Fax: +49 711 / 50 48 76 06 4 5
ABENTEUERBANDE Ziele unserer pädagogischen Arbeit: und setzt sich für seine Wünsche, Interessen und Bedürfnisse Spielnachmittag für Kinder, die in den Kindergarten-Bereich Sicherheit und Verlässlichkeit spielen für die Kinder in dieser aktiv ein. Dabei lernt es, seinen Mitmenschen gegenüber gehen werden: Phase eine große Rolle, daher achten wir auf: 1. Mit anderen leben einfühlsam und hilfsbereit zu sein. Unser Interesse ist es, Einzelbetreuung durch den/die Bezugserzieher/in Grundlagen zu schaffen, um dem Kind die Welt zu öffnen, in Kurz vor dem Eintritt haben die neuen Kinder die Möglichkeit, Begleitung in den Räumen durch den/die Erzieher/in Dies bedeutet für uns, multikulturelle Gemeinschaft erleben, der es ihm gelingt, aus Erlebtem und Erfahrenem zu schöpfen an zwei Nachmittagen ihre neue Kindertagestätte zu besuchen, Eingehen auf individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten ein Teil davon zu sein und mit ihr zu wachsen. Die studierenden und darauf aufzubauen. zu spielen und eventuell schon erste Kontakte zu knüpfen. Familien aus den verschiedenen Nationen machen unsere Ebenso ist die Gewöhnung an Abläufe und Gegebenheiten Gruppe auf besondere Weise vielseitig und individuell. Des- Wir ermöglichen den Kindern größtmögliche Autonomie und wichtig: halb ist es gerade für die Kinder, die in unserer Gemeinschaft regen ihre Lernfreude an. Kinder wollen Dinge ausprobieren Eingewöhnungszeit: Kennenlernen von Spielmöglichkeiten und Spielmaterial leben, wichtig, dass sie lernen, sich gegenseitig zu akzeptieren, und selbst tun. Hierdurch entwickeln sie das Selbstvertrauen, Vertraut werden mit dem Tagesablauf zu tolerieren und wertzuschätzen. Eine wichtige Aufgabe für das sie stark macht. Wir stärken das Kind in seiner Persön- Wir gestalten die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell. So Vertraut werden mit den Regeln der Gruppe uns ist hierbei, die Kinder dabei zu unterstützen, die deutsche lichkeit, um es gegen Manipulationen und andere negative verbringt das Kind in der ersten Woche nur wenige Stunden in Spielkontakte knüpfen und erste Freunde finden Sprache zu lernen. Einflüsse widerstandsfähig zu machen. der Einrichtung und wird auch noch von den Eltern begleitet. Ablösen von den Eltern Während der Eingewöhnung steigert sich die Betreuungszeit Wir erziehen Kinder zum partnerschaftlichen Miteinander. nur leicht, damit sich das Kind erst einmal an die Alltags- Wenn sich Kinder untereinander erleben, wenn sie das Ver- 4. UNSER EINGEWÖHNUNGSMODELL struktur zur Orientierung gewöhnen kann. Der/die Bezugser- 5. DIE PÄDAGOGISCHE ARBEIT IM ALLTAG halten auf ihre Reaktion spüren, lernen sie gegenseitiges zieher/in legt aufgrund seiner/ihrer Beobachtungen den besten Verständnis, (selbst-)verantwortliches Handeln und Empathie. Die Aufnahme in die Kindertagesstätte erfolgt nach einem Moment für den ersten Trennungsversuch fest. Sollte der erste Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die ent- bestimmten Ablauf und verschiedenen Teilschritten: Trennungsversuch zeigen, dass der/die Bezugserzieher/in noch facht werden wollen. Ein spezielles Augenmerk legen wir in der Krippenarbeit auf nicht vollständig vom Kind als Bindungsperson angenommen (Francois Rabelais) konstante Beziehungen, um die Kinder im Aufbau ihrer emo- Voranmeldung: ist, wird die erste Eingewöhnungswoche wiederholt. tionalen Kräfte zu unterstützen. Die Selbstsicherheit des Kin- des ist die Grundlage dafür, dass es Übergange – auch im Circa ein Jahr vor dem gewünschten Aufnahme-Datum meldet Die Betreuungszeit in der zweiten Woche beträgt maximal 5.1. Bildung und Betreuung der Kinder eigenen Haus – gut (mit-)gestalten und erleben kann. die Familie ihr Kind an. Der erste Kontakt zwischen der Fami- 5,5 Stunden und steigert sich in der dritten und vierten Woche. lie und der Einrichtung findet in einem Informationsgespräch In Absprache mit den Eltern kann die Eingewöhnungszeit nach Unser Angebot umfasst folgende Themenfelder: 2. Die selbständige und selbstbewusste Persönlichkeit statt. Die Eltern haben die Möglichkeit, mit ihrem Kind die den individuellen Bedürfnissen des Kindes verlängert werden. des Kindes Räumlichkeiten und die pädagogische Arbeit kennenzulernen. Bei diesem Besuch erfolgt eine schriftliche Voranmeldung. Wir bieten dem Kind die Möglichkeit, sich zu einem selbst- Damit ist die Familie auf der Warteliste aufgenommen. Erhält bewussten und selbstständigen Menschen zu entwickeln. die Familie einen Platz, bestätigen wir als Träger diesen ver- Wir schaffen einen Raum, in dem sich das Kind entsprechend bindlich und überreichen ein Anmeldeheft. Dieses ist von den seines Entwicklungsstands, seiner Interessen und Talente gut Eltern auszufüllen. entfalten kann. Ein Umfeld, in dem das Kind anerkannt, gelobt Soziale Motorische und ermutigt wird, sich geborgen und geschützt weiß und so Danach folgt ein Anmeldegespräch. Hier erhalten Sie Infor- Entwicklung an emotionaler Stärke und Sicherheit gewinnt. Motiviert und mationen über die Einrichtung, das pädagogische Konzept Entwicklung lernfreudig, offen für Neues und leistungsbereit wagt sich und das Aufnahmeverfahren. Gesundheits- das Kind dann in die Welt hinaus. Projektarbeit erziehung Uns ist es wichtig, dass das Kind Verantwortung für sich und Informationsnachmittag für Eltern von Krippen-Kindern und andere übernehmen kann. Es gewinnt an emotionaler Reife für Eltern von Kindergarten-Kindern: Kreativitäts- Für alle Familien, die aufgenommen werden, findet im Mai ein förderung Informationsnachmittag statt. Hier werden noch offene Fragen geklärt, und es wird die Reihenfolge der zu eingewöhnenden Kinder festgelegt. Außerdem können sich die neuen Eltern und Kunst und Kultur DAS KIND die Erzieher/innen vorab schon ein wenig kennenlernen. Interessen, Motivation, Gefühle Im Rahmen des Aufnahmegespräches für Eltern von Krippen-Kindern Wahrnehmung, Musik und Sinnes- und Werden diese über die Abläufe der Kita und die Gestaltung Rhythmik Denkschulung der Erziehungspartnerschaft informiert. Ebenso planen wir gemeinsam mit den Eltern die Eingewöh- Sach- und nungszeit ihres Kindes. Wir stellen ihnen unsere Vorgehens- Sprach- Naturbegegnung weise vor und die Familien erzählen uns von den Gewohn- förderung hauswirtschaftl. heiten und Besonderheiten des Kindes. Für unsere Arbeit ist Aktivitäten es von großer Bedeutung, über alle relevanten Informationen, die das Kind (und die Familie) betreffen, Kenntnis zu haben. 6 7
ABENTEUERBANDE Freispiel: Jede Altersgruppe hat ihre eigenen Entwicklungsphasen und so auch ihre spezifischen Entwicklungsbedürfnisse Ein wichtiger Bestandteil in unserer Einrichtung ist das Freispiel: und Lernziele: Mit Freispiel wird eine bestimmte Zeitdauer und eine be- stimmte Situation im Kindergarten bezeichnet. Altersgruppe der bis Vierjährigen: Während dieser können die Kinder ihren Spielort selbst wählen Bei speziellen Angeboten für die Kleinen wird ihre Persönlich- entscheiden, was sie tun möchten keitsentwicklung unterstützt, eigene Bedürfnisse geweckt den Spielverlauf bestimmen und die geistige Entwicklung angeregt und gefördert. Durch sich alleine, mit Freunden oder mit dem/der Erzieher/in eine anregende Umgebung wird auch die Sprachkompetenz zusammen beschäftigen aufgebaut und erweitert. in einer von verschiedenen Handlungsmöglichkeiten verweilen; sie nach eigenem Ermessen beenden oder Regelmäßig trifft sich diese Altersgruppe im „Mini–Club“. Bei abbrechen – oder zu einer anderen Tätigkeit übergehen diesen Treffen wird in der Kleingruppe gesungen, getanzt, sich ihrem Tun hingeben oder sich selbst eine Aufgabe stellen gebastelt und gespielt. Die Kinder lernen sich untereinander besser kennen, können ihre Stärken und Bedürfnisse freier formulieren und ausleben. Folgende Freispielbereiche stehen den Kindern im Kindergarten-Bereich zu Verfügung: Altersgruppe der Vier- bis Fünfjährigen: Leseecke Bauecke Forscherecke Rollenspielbereich Aufbauend auf die vorangegangenen Entwicklungsschritte, Musikzimmer Kreativbereich lernen die mittleren Kinder, eigene Interessen zu vertreten, Tischspiele Absprachen zu treffen und gemeinsam zu planen. Sie nehmen sich als Teil der Gruppe wahr und tragen mit Verantwortung für gemeinsam getroffene Entscheidungen. Sie handeln zu- 5.2. Förderung der Kinder nehmend eigenverantwortlicher. Sie bauen ihre Lernmotivation weiter aus, zeigen offener ihre Neugierde und individuellen Kinder sind – ebenso wie Dichter, Musiker und Naturwissen- Interessen, die sie weiterentwickeln. schaftler eifrige Forscher und Gestalter. Unsere Aufgabe besteht darin, die Kinder, bei ihrer Auseinandersetzung mit der Welt zu Regelmäßig trifft sich diese Altersgruppe im „Zahlenland“. In den unterstützen, wobei all ihre Fähigkeiten, Ausdrucksweisen und Lerneinheiten vertiefen die Kinder spielerisch den Zahlenraum 1 Kräfte eingesetzt werden. bis 10 mithilfe von Bewegung, Geschichten und Liedern. (Lois Malaguzzi) Altersgruppe der Fünf- bis Sechsjährigen: Kinder teilen sich uns mit. Themen, die sie beschäftigen, Die Vorschulkinder werden in allen Lebensbereichen immer spiegeln sich in ihrem Tun wider – wie zum Beispiel in ihrem sicherer. Sie entwickeln zunehmend mehr Durchhaltevermö- Spiel oder im kreativen Gestalten. Kinder bringen ihre Themen gen bei wachsenden Anforderungen, stellen sich neuen He- auch in Gesprächen, zum Beispiel in einer Kinderkonferenz, rausforderungen und gewinnen mehr Selbstvertrauen. Sie ein und benennen ihre Wünsche und Ideen. nehmen anspruchsvolles Spielmaterial an. Es ist unsere Aufgabe, zu beobachten und zuzuhören, und Regelmäßig treffen sich die großen Kinder in der „Vorschule“. diese Themen der Kinder zu erkennen und zu behandeln. Im Diese Schulvorbereitung ermöglicht den Kindern, die not- fachlichen Austausch greifen wir im Team diese Interessen wendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln und und Bedürfnisse auf und behandeln die Themen in entspre- zu erweitern. Wir wollen die Kinder auf ihrem Lebensweg chenden Angeboten oder Projekten. begleiten, ihnen Fähigkeiten vermitteln und sie individuell für die weiteren Anforderungen des Lebens stärken. Unsere Aufgabe besteht aber auch darin, den Kindern Themen zuzumuten. Das heißt, sie ihrem Entwicklungsstand entspre- chend umfassend zu fördern. Wir bringen die Kinder mit The- 5.3. Partizipation für Kinder erlebbar machen men in Berührung, die für ihre Entwicklung wichtig sind. Die Kinder verbringen einen großen Teil ihres Tages in der Kindertagesstätte, die ein Lebensraum für die Kinder ist. Des- halb ist es uns wichtig, den Alltag und das Zusammenleben gemeinsam mit den Kindern zu gestalten. Diese Gestaltungsmöglichkeit und Teilhabe (Partizipation) der Kinder basiert auf Demokratie. Wir sehen die Kinder als kompe- tente, kleine Menschen. Wir trauen ihnen etwas zu, nehmen sie ernst und begegnen ihnen mit Achtung, Respekt und Vertrauen. 8 9
ABENTEUERBANDE Partizipation ist ein wesentliches Element demokratischer Kinder werden motiviert, eigene Ideen zu äußern. Sie werden Lebensweise und bedeutet für uns, Kinder in möglichst viele in ihrem Selbstwertgefühl, ihrer Entscheidungsfindung und Entscheidungsprozesse, die ihre Person betreffen, einzube- ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. ziehen und sie an vielem, was das alltägliche Zusammenleben Kinderkonferenzen stärken das Einfühlungsvermögen und betrifft, zu beteiligen. Partizipation bedeutet dabei nicht fördern die Konfliktfähigkeit der Kinder. Regel- oder Grenzenlosigkeit! Die Kinder lernen ihre eigene Bedürfnisse und die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und diese zu artikulieren. Sie haben die Möglichkeit in Kinderkonferenzen, zum Beispiel Ausflüge zu planen, Spielpläne zu erstellen, Projektinhalte zu Die Kinderkonferenz endet mit einer kurzen Zusammenfassung gestalten, Festabläufe festzulegen, Mittagessen oder Imbiss der Inhalte, zum Beispiel in Form eines Plakates. So können zu bestimmen und vieles mehr. Eine Kinderkonferenz findet die Kinder ihre Beschlüsse jederzeit wieder einsehen, und die regelmäßig, je nach Bedarf mit der Gesamtgruppe oder in einer Eltern werden ebenfalls darüber informiert. Kleingruppe, statt. Sie kann spontan, aus einem bestimmten Ereignis heraus und projektbezogen abgehalten werden. Ter- Den Kindern bietet die Kinderkonferenz unter anderem die mine und Themen der Kinderkonferenz werden von den Erzie- Möglichkeit, Kritik zu üben. Sind sie mit Abmachungen, hern/innen, durch das Analysieren der Gruppenprozesse oder Strukturen oder Regeln nicht einverstanden oder wollen diese auch durch direkte Eingabe der Kinder festgelegt. verändern, können sie ihr Anliegen einbringen. Änderungs- vorschläge können in der Gruppe erarbeitet werden, die Jedes Kind hat hier die Möglichkeit, mit seinem Anliegen zu gemeinsame Umsetzung beobachtet und reflektiert werden. Wort zu kommen. Die Ideen der Kinder werden gesammelt. 5.4. Beobachtung und Dokumentation Der/die Erzieher/in tritt dabei in engen, intensiven Kontakt mit Dann werden die Ideen eingegrenzt und geklärt, was realisierbar Die Kinder erfahren so, dass Strukturen und Abläufe nicht dem Kind und kann so die Bindung und das Vertrauensverhält- ist. Dies wird kindgerecht begründet, oder bei verschiedenen statisch, sondern veränderbar sind und erleben sich selbst als Ein wichtiger Bestandteil unseres pädagogischen Konzepts ist nis stärken. Meinungen und Interessen, auch demokratisch abgestimmt. wirksam. es, die Kinder zu beobachten. So können wir die Entwicklungs- Gegebenenfalls werden Aufgaben an die Kinder verteilt. bedürfnisse, Lernprozesse, Interessen und Begabungen der Das Kind selbst – als eigenständiger Mensch – bildet den Kinder erkennen und individuell und situationsbezogen darauf Schwerpunkt dieser Sammlung. Sie zeigt sowohl auf, wie das eingehen. Kind sich entwickelt und verändert, als auch seine Familie und seine Herkunft. Interessen, Wünsche und Stärken werden All diese Beobachtungen werden schriftlich dokumentiert. aufgegriffen und dem Kind bewusster gemacht. Neben den Diese Dokumentation wird separat vom Portfolio aufbewahrt Erlebnissen in seiner Kindergartenzeit sammelt das Kind in und ist für die Eltern jederzeit einsehbar. seinem Portfolio auch Bilder und andere Werke, die ihm wichtig sind. Das Portfolio ist Eigentum des Kindes und wird Zum Auswerten der freien Beobachtung haben wir für uns das mit Austritt aus der Kindertagesstätte überreicht. Instrument der „Bildungs- und Lerngeschichten“ gewählt. Diese Form lässt uns erkennen, mit welchem Thema sich das Kind gerade beschäftigt, welche Lernprozesse es durchläuft, Unsere Schwerpunkte: welche Erfahrungen und Lernfortschritte es hierbei macht. Diese Beobachtungen werden von dem/der jeweiligen Sozialverhalten: Bezugserzieher/in ausgewertet und dem Kind transparent gemacht. Wir geben dem Kind weitere Anregungen, Hier geht es um die Fähigkeit, Beziehungen und Freundschaften Angebote und Vertiefungsmöglichkeiten zu seinem Thema aufzubauen und zu pflegen, Freude an Gemeinschaft, Interesse und zeigen ihm so den Prozess seines eigenen Lernens in an anderen Kindern, Hilfsbereitschaft, Kooperation, den eigenen einer Lerngeschichte auf. Platz in der Gruppe und um Umgang mit Konflikten. Jemanden, dessen Wohl mir am Herzen liegt, den möchte ich Kinder entdecken und erproben sich im Alltag; sie stärken da- beachten, ihm meine Aufmerksamkeit schenken und auf ihn durch ihre sogenannte ICH-Identität (siehe: Ziele unserer päd. Acht geben. Arbeit „Die selbständige und selbstbewusste Persönlichkeit (D.Lueger) des Kindes.“) Portfolio – Entwicklung gemeinsam mit dem Kind festhalten: Selbstständigkeit: Zusätzlich zu unserer Beobachtungsdokumentation legt jeder Dazu gehört die Alltagsbewältigung in der Einrichtung, selbst- Erzieher/in mit seinem/ihrem Bezugskind gemeinsam ein ständig Aufgaben und Verantwortung für sich und andere Portfolio an. übernehmen und erledigen. In der Krippe gilt es die Balance zwischen Fürsorge und Autonomie des Kleinkindes zu wahren. Ein Portfolio ist eine Zusammenstellung der Entwicklungsbe- obachtung der besten und wichtigsten Arbeiten und Projekte, an denen das Kind beteiligt war. Für uns ist das eine wertvolle Selbstbewusstsein/ Selbstvertrauen: Methode, die darauf abzielt, durch positives Feedback und das Sichtbarmachen des eigenen Lernerfolgs, die Entwicklung Wir stärken die Kinder in der Wahrnehmung ihrer Gefühle, des Kindes zu fördern. anderen Gefühle zu zeigen, eigene Meinungen, Wünsche 10 11
ABENTEUERBANDE und Bedürfnisse zu vertreten und dafür einstehen zu können. 5.5. Erziehungspartnerschaft zwischen Wichtig ist uns, dass sich Kinder mit Interesse an neue Aufga- Eltern und Erzieher/innen ben herantrauen und diese selbstständig und ausdauernd zu Ende bringen. Wir bieten den Kindern Angebote, Tätigkeiten Partnerschaft ist ein anspruchsvolles Ziel, dem wir uns nur und Spiele an, die ihr Interesse wecken, sie begeistern und langsam und in täglichen kleinen Schritten nähern können. sie dabei unterstützen, mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Gegenseitiges Vertrauen ist eine Grundlage tragfähiger Partnerschaft. (H.Eppel) Spielverhalten: Wir unterstützen die Kinder im selbstständigen Spielen, fördern Von zentraler Bedeutung für die Elternarbeit ist die enge außerdem Geduld, Ausdauer und Konzentration und kreative Zusammenarbeit: Spielideen. Wir helfen bei der Zusammenführung von Spiel- partnern und beim Spielverlauf. In den Entwicklungsgesprächen nehmen sich Eltern und Erzieher/-innen Zeit zum Austausch wichtiger Informationen über die Entwicklung des Kindes – in der Familie und in der Geistige Entwicklung: Kindertagesstätte. So wird einerseits den Eltern der Lebens- bereich „Kindertagesstätte“ transparenter gemacht, während Kinder sollen mit allen Sinnen wahrnehmen, was ihnen wich- wir andererseits Einblick in die Familiensituation der uns tige Erfahrungen und Bedeutungen vermittelt. Wir achten auf anvertrauten Kinder bekommen und dies entsprechend in Merkfähigkeit, Konzentration, Verständnis für logische Abläu- unserer pädagogischen Arbeit berücksichtigen können. Beide fe, räumliches Denken und das Erkennen von Zusammenhän- Seiten entwickeln Verständnis füreinander. So ist es uns in der gen. Die Kinder üben sich in ihrem Erlernten durch Wieder- Zusammenarbeit mit den Eltern möglich, die Erziehungsziele holungen und dem bewussten Anwenden des Erworbenen, und –praktiken aufeinander abstimmen. Unterschiede zu erfassen und zu verstehen, zum Beispiel in Form von Zahlen, Buchstaben, Formen und Farben. Kinder sol- Wir ermöglichen den Eltern eine aktive Beteiligung am Ge- len mit allen Sinnen wahrnehmen, was ihnen wichtige Erfah- schehen in der Einrichtung und sorgen so für Transparenz und rungen und Bedeutungen vermittelt. Nachvollziehbarkeit. Ein vertrauensvoller und respektvoller Umgang miteinander ist uns wichtig. Unser gemeinsames Anliegen ist das Wohl des Kindes. Täglich haben die Eltern die Grob- und Feinmotorik: Möglichkeit, noch während der Frühstückszeit der Kinder in der Einrichtung zu bleiben, am Geschehen teilzunehmen, und Wir beobachten die Kinder in ihren Bewegungsabläufen, ihrer so den Kontakt zu der Gruppe, zu den Erziehern/innen und Koordination, ihrem Gleichgewichtssinn, der Kraft und Aus- anderen Eltern zu finden und zu vertiefen. dauer, sowie ihrer ganzheitlichen körperlichen Entwicklung. Mit entsprechenden Angeboten fördern wir sie. Kinder lernen, Elternabende finden mindestens zweimal jährlich statt. Hier mit ihren Fingern geschickt und koordiniert umzugehen, indem besteht unter anderem die Möglichkeit, sich über Themen 5.6. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Kooperation mit anderen Einrichtungen: sie zum Beispiel beim Malen und Schneiden mit kleinen Werk- und Anliegen der Eltern auszutauschen. Im Rahmen des ersten zeugen hantieren, sich selbst anziehen und Finger- und Koor- Elternabends wird der Elternbeirat durch die Eltern gewählt. Kooperation mit der Grundschule „Im sonnigen Winkel“ Bei speziellen Entwicklungsbedürfnissen gibt es – mit Einver- dinationsspiele spielen. Außerdem plant der gewählte Elternbeirat einmal jährlich ständnis der Eltern – Unterstützung durch andere Institutionen. einen Ausflug für alle Familien. Die Kindertagesstätte und die Grundschule kooperieren nach Diese Kooperation ermöglicht uns, Entwicklungsauffälligkeiten einem gezielten Jahresplan. Diese Zusammenarbeit geschieht frühzeitig zu erkennen, zu fördern und zu begleiten. Familien Sprachentwicklung: nur mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten. werden so beraten und unterstützt. In der Vorstufe des Sprechens wird der/die Erzieher/-in im Dialog mit dem Kleinkind verstärkt Gefühle und mögliche Der Jahresplan umfasst: Kooperation mit anderen Kindertageseinrichtungen des Gedanken mentalisieren, sowie Situationen und Abläufe Studierendenwerk Stuttgart: verbalisieren. Wir bieten eine sprachanregende Umgebung und das Ziel, den Kindern den Übergang vom Kindergarten in die achten auf den Aufbau des vorhandenen Wortschatzes, auf die Schule zu erleichtern. Hierzu besuchen die Kinder die Schule, Hierzu zählt beispielsweise die Abstimmung der Schließzeiten richtige Wortwahl bei Erzählungen, auf die Sprachgewandtheit, eine Kooperationslehrerin besucht die Kindertagesstätte und mit den umliegenden Kitas, um die betreuungsfreie Zeit für fördern die Kommunikation und Argumentation. Wir regen führt schulvorbereitende Angebote mit den Kindern durch studierende Eltern so gering wie möglich zu halten. die Kinder dazu an, Erlebtes mitzuteilen und gelernte Lieder, einen Austausch über den Entwicklungsstand der einzelnen Reime, Verse, Gruppenspiele und Gedichte wiederzugeben Kinder, der gegebenenfalls weitere fördernde Maßnahmen Wechselt ein Kind die Einrichtung oder Gruppe von Krippe zu ermöglicht. So werden kleinere Fördermaßnahmen, die auch Kita, wird es dort von seinem/ seiner zukünftigen Bezugser- zuhause einfach umgesetzt werden können, besprochen zieher(in) bereits vorab besucht. oder auch eine externe Förderung, wie Logopädie oder Ergotherapie, angeraten An den angebotenen Spielnachmittagen, kurz vor dem Eintritt Elterninformationsnachmittage, die in der Schule stattfinden haben die neuen Kinder die Möglichkeit, an zwei Nachmitta- und eine erste Kontaktaufnahme ermöglichen gen ihre neue Kindertagestätte oder Gruppe zu besuchen, zu Schließlich findet die Schulanmeldung im Frühjahr mit spielen und eventuell schon erste Kontakte zu knüpfen. Schuleignungstests statt 12 13
ABENTEUERBANDE 5.7. Die Rolle des/der Erziehers/in 6. UNSER TAGESABLAUF Elterntreff in der Holterdipolter-Gruppe: Vorschule: Unsere Aufgabe ist es, die Kinder zu unterstützen, sie in ihrer Eintreffen der Kinder von 7:30 Uhr bis 9:30 Uhr Gleichzeitig zum Frühstück haben die Eltern die Möglichkeit, Jede Woche treffen sich die Vorschulkinder zur Vorschule. In Entwicklung zu begleiten und dabei eine abwartende und es ist uns wichtig, dass die Kinder nicht später gebracht noch ein wenig Zeit mit ihren Kindern (und) in der Einrichtung der kleinen Runde werden die Fähigkeiten und Fertigkeiten, be(ob)achtende Haltung einzunehmen. Wir geben den Kindern werden, denn für sie geht sonst wertvolle Spiel- und zu verbringen. Bis 10:00 Uhr können die Eltern die Arbeit in die zur Einschulung notwendig sind, gefördert und erweitert. Raum und so wenig Vorschriften wie nötig für den alltäglichen Lernzeit verloren der Kindertagesstätte und die Erzieher/innen näher kennenler- Die Kinder werden herausgefordert, kreativ zu sein, Umgang untereinander, um sie in ihrem Tatendrang nicht freies Frühstück für die Kinder im Kindergarten-Bereich mit nen, Kontakte knüpfen und vertiefen. Diese Zeit wird auch für Lösungsansätze zu finden, und ihr Wissen einzubringen einzuengen. Trotzdem bestehen Regeln im gemeinsamen Elterntreff bis 10:00 Uhr und gemeinsames Frühstück für die Gespräche zwischen Eltern und Erziehern/-innen genutzt, für und zu erweitern. Die großen Kinder erlangen so in ihrem Miteinander und dem Tagesablauf, die den Kindern Halt und Kinder im Krippenbereich die es keinen besonderen Termin bedarf. letzten Kindergartenjahr Selbstständigkeit, Selbstvertrauen Orientierung geben. täglicher Morgenkreis und Eigenverantwortlichkeit, um einen guten Start in den Freispiel und verschiedene Angebotsmöglichkeiten Schulalltag zu haben. Wir sind hierbei Vorbilder für die Kinder und handeln als sol- gemeinsames Mittagessen gegen 12:00 Uhr Morgenkreis: che authentisch. Dies beinhaltet, dass wir den Kindern Gren- Schlaf- und Ruhezeit im Anschluss an das Mittagessen bis zen setzen. ca. 14:00 Uhr Jeden Morgen nach der Frühstückszeit treffen sich die Kinder Projektarbeit: Freispiel und verschiedene Angebotsmöglichkeiten im Kreis. Dort wird gesungen und gespielt, es werden tages- Daraus ergibt sich, dass die Kinder gemeinsam mit uns ihre Nachmittagsimbiss relevante Themen besprochen, Aufgaben unter den Kindern Wie sieht unsere Projektarbeit aus? Lernumgebung gestalten, die ihnen ermöglicht, zusammen mögliche Abholzeiten: 15:00 Uhr bis 15:30 Uhr und von verteilt oder Wünsche und Anregungen vorgetragen. mit uns als Forscher und Entdecker ihre Welt zu erkunden, 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr Manche Projekte entstehen spontan aus einem Ereignis um ihre Lernprozesse aktiv voranzubringen. Wir sind ver- oder einer bestimmten Situation heraus und entwickeln sich lässliche Bildungspartner, die auf der Ebene des Kindes Musik als Bildungsbereich für die Krippenkinder: scheinbar von selbst. Oft sind es Begegnungen oder Erlebnisse mit seinem Blickwinkel agieren. Wir begleiten sie bei ihren 7. BESONDERHEITEN/ PROJEKTE UNSERER der Kinder, wie zum Beispiel Zuwachs in der eigenen Familie, Themen und erschließen diese gemeinsam. Zusammen mit EINRICHTUNG Frühkindliche Musikförderung findet für die Krippenkinder in Interesse an Tieren, Handwerker sind im Haus oder in der den Kindern begeben wir uns als „Forschende“ auch auf ihrem Alltag statt. Als wichtigen Schwerpunkt ist hierbei das Nähe ist eine Baustelle. neue, unbekannte Wege. Frühstück: tägliche Singen, z.B. im Morgenkreis und der gezielte Einsatz von Instrumenten im Freispiel. Einige Projekte entwickeln sich aus einer Idee, einer Frage, Jede/r Erzieher/in unseres Teams bringt zusätzlich zu seiner/ Wir legen viel Wert auf gesunde Ernährung. Die Kindertages- einem Betätigungswunsch der Kinder, einem spontanen ihrer Fachkompetenz, seinen/ihren individuellen Charakter stätte bereitet einen reich gedeckten Frühstückstisch für alle Vorschlag der Kinder, der Eltern oder der Erzieher/innen. Zum und ein breites Spektrum an unterschiedlichen Fähigkeiten Kinder vor. Frühstück von zuhause soll deshalb bitte nicht Bewegungstag: Beispiel: verkleiden sich Kinder und spielen Theater, erkunden mit. Diese fließen situationsorientiert in die tägliche Arbeit mitgebracht werden. die Stadt oder sie haben ein liebstes Bilderbuch. und in Projekte mit ein und kommen allen zugute. Wir haben die Möglichkeit, in Kleingruppen den hauseigenen Neben Vollkornbrot, Wurst, Käse, Rohkost und Obst stehen Bewegungsraum zu nutzen. Andere Projekte wiederum werden von uns absichtlich initiiert. für die Kinder auch Haferflocken und Cornflakes bereit. Zu So beobachten wir Verhaltensweisen und Themen bei den Trinken bieten wir Wasser und Tee an. Kindern, die wir unterstützen möchten. Wir bauen diese nicht nur in gezielte Angebote und das Freispiel ein, sondern auch Schwimmen für Kinder über 3 Jahren: in Feste und Jahreszeiten. Etwa alle sechs Wochen verbringen wir einen Vormittag Bei der Gestaltung unserer Projekte achten wir darauf, dass im Schwimmbad. An diesem Ausflug nimmt die gesamte sie kindorientiert verlaufen. Das heißt dass die Kinder ihre Gruppe teil. Interessen, Bedürfnisse und Wünsche einbringen können, und wir sie bei der Umsetzung unterstützen. So ist die Planung eines Projektes oft im ständigen Wandel, da die Kinder die Miniclub: Richtung und den Verlauf vorgeben oder ändern können. Alle zwei Wochen treffen sich die 3- 4 jährigen in der Einrichtung. In ihrem Miniclub werden besondere Angebote – speziell für ihre Altersstufe – vorbereitet. Außerdem bietet er den Kindern die Möglichkeit, sich besser mit ihrer Altersgruppe zu identifizie- ren und schneller Kontakte untereinander zu knüpfen. Zahlenland: Das „Zahlenland“ ist ein mathematisches Vorschulprogramm, das wir für die mittleren Kinder anbieten. In zehn Einheiten erfahren die Kinder durch Geschichten, Bewegung und Musik den Zahlenraum von 1 bis 10. 14 15
ABENTEUERBANDE 8. ALLGEMEINE AUFGABENBESCHREIBUNG 9. INKLUSION, UND WAS DAS BEIM Die „insoweit erfahrene Fachkraft“, die das Studierendenwerk DER PÄDAGOGISCHENFACHKRÄFTE IM STUDIERENDENWERK STUTTGART BEDEUTET durch die in diesem Bereich ausgebildete Fachberatung vorhält, STUDIERENDENWERK berät und unterstützt die Kita-Teams in Fällen von Kindes- Wie bereits unter Punkt 1 „Das Studierendenwerk Stuttgart wohlgefährdung. In Einzelfällen können wir eine externe „in- Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder als Träger“ beschrieben, bietet das Studierendenwerk neben soweit erfahrene Fachkraft“ hinzuziehen. den Serviceleistungen in den Mensen und Wohngebäuden, aktive Umsetzung der in der Konzeption festgelegten Ziele bei der Kinderbetreuung und der Bearbeitung der BAföG- Allen Kindertagesstätten des Studierendenwerks Stuttgarts und Aufgaben in der täglichen Praxis Anträge, zusätzlich ein umfangreiche Beratungsleistungen an. liegt eine Vereinbarung zum Schutzauftrag vor, in dem die Verantwortung für das Wohl des Kindes und der Kindergruppe So vielfältig wie die Studierenden selbst sind auch die zu genauen Verfahrensabläufe beschrieben sind. in allen Situationen des Tagesablaufs unter Berücksichtigung betreuenden Kinder in dessen Kindertagesstätten. Für uns der Aufsichtspflicht sind diese vielen Kulturen eine Bereicherung – sowohl für das flexible Gestaltung des Tagesablaufs unter Beachtung der Erfahrungspotenzial der Kinder als auch für die pädagogische 11. QUALITÄTSENTWICKLUNG IN UNSERER Bedürfnisse der Kinder nach Orientierung und Freiraum Arbeit. Für uns ist es selbstverständlich, alle Kinder gleicher- KITA UND QUALITÄTSZIRKEL sowie Spannung und Entspannung maßen zu integrieren. Dabei legen wir großen Wert darauf, Gestaltung der gemeinsamen Mahlzeiten mit den Kindern dass die Kinder die vielfältigen Gelegenheiten nützen, sich im Nach der Einführung des Orientierungsplans und den Schulungen in einer Atmosphäre von Ruhe, Genuss und Kommunikation Umgang mit Unterschiedlichkeit in gegenseitiger Achtung und unserer Erzieher/innen haben wir uns 2012 entschieden, die ganzheitliche Förderung des Kindes im kognitiven, Respekt zu üben. erreichte Qualität in unseren Einrichtungen mit Hilfe eines emotionalen, sinnlichen, motorischen und kreativen Bereich Qualitätshandbuchs zu sichern. durch Anregungen für die Spieltätigkeit der Kinder Vor diesem Hintergrund ist „Integration in der Kita“ bei uns regelmäßige Beobachtung und Dokumentation der kein theoretischer Begriff, sondern sie wird in vielen Facetten Im Rahmen einer Kooperation mit dem Kompetenzzentrum individuellen Entwicklung sowie der Interessen und gelebt. Dazu gehören für uns natürlich auch Kinder mit erhöhtem Silberburg wird dieses Qualitätshandbuch gemeinsam mit Fähigkeiten jedes Kindes, für das der/die einzelne Erzieher/ organisatorische und hauswirtschaftliche bzw. Förderbedarf, Kinder mit Behinderung oder solche, die von allen Erzieher/innen erstellt. in als Bezugsperson zuständig ist pflegerische Aufgaben einer Behinderung bedroht sind. anregende Gestaltung der Räume und Bereitstellen von Während der Erstellung setzen sich die Erzieher/innen mit Materialien für die Selbsttätigkeit der Kinder unter Unterstützung der Leitung/ Fachberatung bei allen Die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes zu berücksichtigen, den verschiedenen Abläufen, Prozessen und Leistungen in Berücksichtigung ihrer Interessen und kulturellen Unterschiede organisatorischen Tätigkeiten steht hierbei im Vordergrund. ihren Einrichtungen intensiv auseinander. Sie beschreiben alle Planung, Durchführung und Reflexion pädagogischer pflegerische Betreuung und Fürsorge der Kinder Kernprozesse nach genau festgelegten Vorgaben. Kernprozes- Angebote und Projekte, die der Lebenssituation der Kinder Organisation und Vorbereiten der täglichen Mahlzeiten Wir arbeiten eng mit verschiedenen regionalen Fachdiensten, se sind zum Beispiel der Ablauf der Eingewöhnung und des und ihren Bildungsinteressen entsprechen Einkäufe von Spiel- und Beschäftigungsmaterialien und Beratungsstellen und Ärzten zusammen und haben uns Frühstücks. Dokumentation und Präsentation der pädagogischen Arbeit Verpflegung im Rahmen der betrieblichen Regelungen dabei das Ziel gesetzt, zum Wohle des Kindes den besten Überprüfen des eigenen Verhaltens und dessen Wirkung Verantwortung für Ordnung und Sauberkeit in der Kita unter Lösungsansatz zu finden. Dies gilt dann, wenn alle Beteiligten Die Arbeitsabläufe, die sich wiederholen und zentrale Bedeutung auf das Kind Beachtung der Sicherheits- und Hygienevorschriften und gemeinsam feststellen, dass diese Form der Betreuung für für die Dienstleistung unserer Kindertageseinrichtungen eigenverantwortliche Vor- und Nachbereitung der pfleglicher Umgang mit Spielmitteln und Inventar das einzelne Kind förderlich ist und dabei für die Mitarbeiter/ haben, sind im Qualitätshandbuch dokumentiert. Der Prozess pädagogischen Arbeit durch die einzelnen Erzieher/innen Anleitung von Praktikant/innen innen umsetzbar bleibt. sollte nach den festgelegten Regeln fehlerfrei durchführbar im Rahmen ihrer Dienstzeit und in Absprache mit der sein. Das Qualitätshandbuch dient als Grundlage zur ständigen Einrichtungsleitung Aktuell wird in den Einrichtungen des Studierendenwerks Weiterentwicklung und Verbesserung der Arbeit in unseren Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit Stuttgarts nur eine sehr geringe Anzahl von Kindern integrativ Kindertageseinrichtungen und ist Teil des Organisations- betreut und begleitet, weshalb wir uns neben unseren origi- handbuchs des Studierendenwerks Stuttgart. Zusammenarbeit mit den Eltern Kenntnisse über andere Einrichtungen oder Institutionen, nären Aufgaben in naher Zukunft intensiv mit dem Thema der die für Kinder und Familien von Bedeutung sind Inklusion befassen werden. Sie klären Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten und Zusammenarbeit mit den Eltern auf der Grundlage der Einbeziehung von kooperierenden Stellen, z.B. hinsichtlich entlastet den Träger und die Mitarbeiter/innen. Durch diese Erziehungspartnerschaft Frühförderung und Erziehungsberatung Optimierung der Organisationsabläufe haben wir mehr Zeit Gestaltung einer vertrauensvollen, von gegenseitiger Engagement im Umfeld der Kita, z.B. Vernetzen mit anderen 10. KINDERSCHUTZ IM STUDIERENDENWERK für die inhaltliche Arbeit. Denn wir nutzen unsere Ressourcen Achtung und Wertschätzung geprägten Zusammenarbeit Einrichtungen und Vereinen, die im selben Stadtteil liegen STUTTGART effizienter. Die Qualitätszirkel überprüfen die Bildungs-, unter Beachtung dieser Konzeption Unterstützung der Kitaleitung bei der Präsentation der Erziehungs- und Betreuungsqualität regelmäßig mittels Information der Eltern durch den/die Erzieher/in über alle Einrichtung in der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Durch § 8 a SGB VIII und den damit in Zusammenhang ste- Selbstevaluation und entwickeln diese systematisch weiter. wesentlichen Belange der Einrichtung und die Besonderheiten und in der Öffentlichkeit henden Vereinbarungen zwischen den Jugendämtern und den Das Handbuch unterstützt uns grundsätzlich bei unserer ihres Kindes freien Trägern ist das Studierendenwerk Stuttgart als Träger täglichen Arbeit. Interesse an den Wünschen und Meinungen der Eltern; von Kindertageseinrichtungen verpflichtet, den Schutzauftrag konstruktiver Umgang mit Elternbeschwerden bei Kindeswohlgefährdung wahrzunehmen und bei der mindestens einmal jährlich Durchführung von Elterngesprächen Abschätzung des Gefährdungsrisikos eine „insoweit erfahrene über den Entwicklungsstand ihres Kindes Fachkraft“ hinzuzuziehen. Elterngespräche und Beratung in Erziehungsfragen auf Wunsch und nach Vereinbarung Fälle von Gesundheitsgefährdung, Gewalt gegen Kinder und Planung und Durchführung von Elternabenden, Festen und Vernachlässigung werden grundsätzlich – sofern es nicht zum anderen Formen des Kontakts mit Eltern Nachteil des Kindes ist – mit den Eltern thematisiert. Wir wei- Zusammenarbeit mit den Elternvertretern sen dabei auf Unterstützungsmöglichkeiten und verschiedene Hilfsangebote hin, halten weitere Schritte in Vereinbarungen fest und überprüfen diese in regelmäßigen Abständen. 16 17
12. BESCHWERDEMANAGEMENT Konkret bedeutet dies für uns: Eltern haben die Möglichkeit – EINE CHANCE DER EVALUATION sich mit ihren Beschwerden an die Mitarbeiter/innen, die Leitung sowie die Elternvertreter/innen zu wenden. Hier werden sie Erst die Art und Weise, wie die Betroffenen mit diesen mit ihren Anliegen ernst genommen und es wird gemeinsam Unterschieden umgehen, macht, ob es zum Konflikt oder zu nach Lösungen gesucht. Die Bearbeitung der Beschwerde einer innovativen Bewältigung der Differenz kommt. wird nach einem einheitlichen und übersichtlichen Verfahren (o. V. 2.3.2010, www.konflikt.de) dokumentiert. Dieses ist im Qualitätshandbuch verankert. Den Eltern machen wir den Ablauf in einer geeigneten Form Eltern, Kinder und Erzieher/innen stehen in einem Beziehungs- transparent. verhältnis, was teilweise Spannungen und Konfliktpotenzial bergen kann. Unzufriedenheit von Eltern entsteht möglicher- Daran beteiligt sind sowohl alle Mitarbeiter/innen der Einrich- weise, wenn eine Leistung anders als erwartet erlebt oder tung, als auch das Studierendenwerk Stuttgart deren Träger. negativ wahrgenommen wurde. Lob, Anregungen, Beanstandungen, kritische Äußerungen 13. SCHLUSSWORT und konkrete Beschwerden gehören zum Kita- wie zu jedem beruflichen und privaten Alltag. Das Auge schläft, bis der Geist es mit einer Frage weckt. (Afrikanisches Sprichwort) Wir sehen diese Rückmeldungen als Chance, unser tägliches Handeln zu reflektieren. Daher gilt es, sich mit folgenden Fragen konstruktiv auseinanderzusetzen: Bezugsquellen: Wie gehen wir mit Beschwerden um? Welche Bedeutung und welchen Nutzen kann Kritik für Auszüge aus dem Orientierungsplan für Bildung und unsere Arbeit haben? Erziehung für Baden-Württembergische Kindergärten Welche Schritte leiten wir daraufhin ein? Künstler, Forscher, Konstrukteure, H.- J. Laewen/ B. Andres Beobachtung leicht gemacht, D. Lueger IMPRESSUM Wenn wir Beschwerden von Eltern als Chance zur Verbesserung Bildungs- und Lerngeschichten, Verlag das Netz sehen, offen zu unseren Fehlern stehen und sie korrigieren, sind Das Portfolio – Konzept für Kita und Kindergarten, Herausgeber: unsere Ziele einer Leistungsverbesserung, des Wunsches nach Antje Bostelmann einem stetigen Dialog mit den Eltern und die Wiederherstellung Studierendenwerk Stuttgart der Zufriedenheit der Eltern erreicht. Rosenbergstraße 18 70174 Stuttgart Telefon +49 711 / 95 74-410 Telefax +49 711 / 95 74-447 info@sw-stuttgart.de www.studierendenwerk-stuttgart.de Die verwendeten Bilder entstammen folgenden Fotograf und Agenturen: Fotograf Kai Loges, www.dieargelola.de: Seite 1, 5, 10, 12, 13, 14 Seite 1: ©Studio Barcelona / Shutterstock.com Seite 6: ©Oksana Kuzmina / Shutterstock.com Seite 8: ©Robert Kneschke / Shutterstock.com Seite 8: ©bikeriderlondon / Shutterstock.com Seite 11: ©Oksana Kuzmina / Shutterstock.com Seite 11: ©Robert Kneschke / Shutterstock.com Seite 16: ©Oksana Kuzmina / Shutterstock.com Seite 18: ©karelnoppe / Shutterstock.com 18
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