Casino Euskirchen - Nutzungskonzept 2015 Ein Baudenkmal wird zum Haus der Kultur
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Casino Euskirchen Nutzungskonzept 2015 Stand: 10. Dezember 2010 Verfasser: kultur- und förderverein CASINO e.v. – Der Vorstand Inhalt Geschichte des Casinos 3 Ausgangslage 2002 und Folgejahre bis 2010 4 Gründung des kultur- und förderverein CASINO e.v. 6 Zielsetzungen 7 Gebäudestruktur 9 Rahmenbedingungen 12 Konzept 2015 17 Finanzierung der Instandsetzung 20 Realisierung und Betrieb 21 Modell eines Wirtschaftsplanes 22 Anlagen • Gebäudenutzung 25 • Nutzungskapazitäten der Veranstaltungsräume 28 • Veranstaltungen 2003 – 2010 29 • Gebuchte Veranstaltungen 2011 35 • Gebäudepläne 36 Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 2 von 40
Geschichte des Casinos Fragte man bis vor wenigen Jahren Euskirchener Bürger, ob sie das Casino kennen, bejahten das nur die Älteren, aber diese dann gleich mit strahlenden Augen – und begannen meist augenblick- lich, Anekdoten aus ihrer Jugend zu erzählen: • von der Tanzstunde, die im Festsaal ein ganz besonderes Ambiente fand, • von ersten heimlichen Küssen im Treppenhaus, • von großartigen Karnevalssitzungen, • von den Gesellschaftsbällen des ADAC und des Eifelvereins, • aber auch von weniger fröhlichen Veranstaltungen, z.B. als das Casino in der Nachkriegszeit als Notkirche für die Euskirchener Pfarrgemeinden diente, • von Kommunionfeiern, die durch das Gebäude und der damit verbundenen Historie in dem kriegsbeschädigten Euskirchen doch einen festlichen Rahmen erhielten und • von Kaplan Kellermann, der sich für die Kinder Euskirchens einsetzte. Das ehemalige Gesellschaftshaus der Casino Euskirchen Aktiengesellschaft an der heutigen Kap- lan-Kellermann-Straße ist fest verbunden mit der Euskirchener Stadtgeschichte. 1867 gründete sich die Casino-Gesellschaft in Euskirchen, eine Vereinigung von Landwirten aus Euskirchen und Umgebung, die sich in regelmäßigen Abständen zu geselligen Versammlungen trafen und – dem Zeitgeist entsprechend – vorwiegend aus Männern bestand. Mit den Jahren schlossen sich andere Berufsstände an – z.B. Tuchfabrikanten, Bauunternehmer und Kaufleute, allesamt Bürger mit ausgesprochener Freude an geselliger Unterhaltung. Es entstand bald das Bedürfnis nach eigenen Räumlichkeiten innerhalb des Stadtgebietes, um fröhliche Zusammenkünfte angemessen feiern zu können. Die Finanzierung eines solchen Bau- vorhabens wurde durch die Gründung einer Aktiengesellschaft 1897 sichergestellt. Es entstand die Casino Euskirchen Aktiengesellschaft. Postkarten, 1903 und 1920 1898 bezog die Gesellschaft ihr neues Haus mit Festsälen, Kegelbahn und mehreren großen Räumen, vor allem aber mit mächtigen Gewölbekellern zur Einlagerung der zahlreichen Fässer für Rot- und Weißwein. Das Casino wurde bereits in diesen Zeiten für sehr unterschiedliche Festivitä- ten genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg diente das Gebäude noch weitgehend seinem ursprünglichen gesellschaft- lichen Zweck. Es fanden dort immer wieder Tanzveranstaltungen, Abiturbälle der Gymnasien oder auch Karnevalssitzungen statt. Von 1971 an wurde das Casino als Warenlager genutzt. Die Stadt Euskirchen wurde dann 1993 Eigentümerin des Objektes und im Jahr 2000 wurde die Nutzung als Warenlager schließlich aufgegeben. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 3 von 40
Ausgangslage 2002 und Folgejahre bis 2010 Nach dem Erwerb des Grundstücks durch die Stadt Euskirchen in 1993 und Aufgabe der Nutzung als Warenlager im Jahr 2000 wurde das Casino in Anbetracht seiner historischen und architektoni- schen Bedeutung in die Denkmalliste der Stadt Euskirchen als Baudenkmal eingetragen. Casino Garten, 1941 Das Bauwerk ist als Gesamtanlage im Rheinland einmalig. Die Ablesbarkeit der Grundrisse, die äußere Baugestaltung, die bauliche Grundsubstanz und zahlreiche Details sind gut erhalten und dokumentieren seine Baugeschichte, die Historie der Casinogesellschaft und deren Beitrag sowie ihren Einfluss in die soziale Entwicklung der Stadt. Das Baudenkmal ist daher ein architektoni- sches, sozial- und kulturgeschichtliches Zeugnis von hohem Rang mit überregionalem Charakter. Nach wenigen Jahren im "Dornröschenschlaf" entdeckten im Jahr 2002 einige Euskirchener Bür- gerinnen und Bürger den Charme dieses historischen Gebäudes und bemühten sich fortan um seinen Erhalt und eine Wiederbelebung mit kulturellem Leben. Aus dieser Initiative ist der kultur- und förderverein CASINO e.v. hervorgegangen. 2003 kehrt das Casino erneut durch kulturelle Veranstaltungen mit überraschend großer Resonanz in das Euskirchener Kulturleben zurück. Die Stadtbibliothek entdeckt das Gebäude als treffenden Ort für Kriminächte. Euskirchener Künstler beweisen 2003 mit einer über Euskirchens Grenzen hinweg beachteten, attraktiven Kunstausstellung die bemerkenswerte Symbiose, die moderne Bil- dende Kunst gemeinsam mit den historischen Räumlichkeiten eingeht. Aber vor allem gelingt es den Organisatoren mit dem Kulturfestival cas!nale 05, es als kulturellen Aktionsort unterschied- lichster Kunst- und Kulturveranstaltungen wieder fest im Bewusstsein der Euskirchener Bevölke- rung zu etablieren. Kunstausstellung „Hinz und Kunst“, 2003 Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 4 von 40
Die positive Entwicklung kultureller Aktivitäten bestätigt sich in den Folgejahren bis heute. Die cas!nale konnte in den Jahren 2007 und 2009 erfolgreich wiederholt werden und ist heute fester Bestandteil des Euskirchener Kulturlebens. 2011 wird es wiederum eine cas!nale geben; die Vor- bereitungen hierzu sind in vollem Gange. Ebenso ist das Casino als einer der Veranstaltungsorte fester Bestandteil der Euskirchener Kulturnacht. Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, Tanzveran- staltungen, Theateraufführungen, Kino, Kabarett, Diskussionen, Varieté u.v.a.m. kennzeichnen das breite kulturelle Spektrum des Casinos. Bei der vom Kreis Euskirchen ausgerichteten criminale 2010 war das Casino im Herbst 2010 ebenfalls einer der Veranstaltungsorte. „Criminale“, 2010 Seit einigen Jahren mehren sich Anfragen von Veranstaltern, die das Casino für ihre Projekte nut- zen möchten. Dem steht zurzeit jedoch noch der über viele Jahre vernachlässigte Zustand des Gebäudes im Wege. Auch ist die viele Jahre praktizierte Zweckentfremdung als Warenlager nicht spurlos an der Bausubstanz vorüber gegangen. Notwendige Anpassungen an die Anforderungen an eine Versammlungsstätte im Sinne der Sonderbauverordnung NRW wurden nicht vorgenom- men. Eine umfassende Sanierung des Gebäudes ist daher unumgänglich. Allein um den Anforde- rungen aus dem Denkmalschutz und der Nutzung als Versammlungsstätte gerecht werden zu können, sind umfangreiche Bauarbeiten notwendig. Um zu gewährleisten, dass sowohl die In- standsetzung der Gebäudesubstanz als auch die zukünftige Nutzung als Haus der Kultur gelingen, bedarf es innovativer Wege der finanziellen Mittelbeschaffung. Den besten Schutz des Casinos als Denkmal gewährleistet die nachhaltige, im historischen Kontext stehende Nutzung des Gebäudes. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 5 von 40
Gründung des kultur- und förderverein CASINO e.v. Mit der Wiederbelebung des Casinos und der großen Resonanz darauf wurde die Idee zur Grün- dung eines Fördervereins in Anlehnung an die Casino Euskirchen Aktiengesellschaft geboren. Kriminächte, Kunstausstellungen und besonders das Kulturfestival cas!nale 05 weckten in Erinne- rung an die geselligen Zusammenkünfte in den Nachkriegsjahren bei zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Euskirchen die Motivation, das Casino zu einem ganz besonderen Haus der Kultur in der Stadtmitte von Euskirchen zu entwickeln. Der Verein stellt sich vor, September 2006 Mit Unterstützung von Politik und Verwaltung der Stadt und durch die Initiative verschiedener Künstler konnte sich im Juli 2006 der kultur- und förderverein CASINO e.v. konstituieren. Dieser beabsichtigt, die Vereinsarbeit auf eine breite Basis zu stellen – keine elitäre Gesellschaft, sondern ein Projekt, das von möglichst vielen Bürgern getragen wird. Ziel des Vereins ist die Unterstützung der Stadt Euskirchen bei der Instandsetzung des Gebäudes für eine nachhaltige Kulturarbeit in Euskirchen, unter Berücksichtigung des Brauchtums und der zeitgenössischen Kunst und Kultur. Der Verein setzt sich zusammen aus der Mitgliederversamm- lung und dem Vorstand. Der derzeitige Vorstand ist ein überzeugt demokratisches Gremium gleichgestellter Mitglieder mit ausgesprochenen Kompetenzen hinsichtlich der baulichen und kultu- rellen Zielsetzungen des Vereins. Kreativität und persönliches Engagement werden unterstützt durch die Liebe zum Casino. Mittlerweile hat der Verein eine Mitgliederzahl von 130 Personen und Institutionen überschritten. Der Verein wird sich auch weiterhin für die Beantragung öffentlicher Mittel und Sponsorengelder einsetzen und hat ein Fundraisingkonzept entwickelt. Große Bedeutung wird auch die Dokumen- tation der Historie des Casinos einnehmen. Der Verein ruft alle Bürgerinnen und Bürger mit der Bitte auf, Dokumente, Fotos und Anekdoten zum Casino zu sammeln und dem Verein vorüberge- hend zur Verfügung zu stellen. Und natürlich auch: Mitglied im Verein zu werden! Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 6 von 40
Zielsetzungen Der kultur- und förderverein CASINO e.v. hat es sich zur Aufgabe gemacht, • eine nachhaltige breitgefächerte Kunst- und Kulturarbeit in Euskirchen zu fördern, • das Casino zu erhalten, in Stand zu setzen und mit neuem kulturellem Leben zu füllen, sowie • die Geschichte des Casinos aufzuarbeiten und zu dokumentieren. Dabei stehen die Förderung und eigene Durchführung von Veranstaltungen der Kultur, der Ju- gendarbeit, der Brauchtums- und Heimatpflege sowie anderer kultureller Zwecke im Casino Eus- kirchen und auch an anderen Orten innerhalb des Stadtgebietes im Vordergrund. Gleichzeitig unterstützt der Förderverein die Stadt Euskirchen als Eigentümerin des Casinos beim Erhalt und der Instandsetzung des Gebäudes, indem er sich in Zusammenarbeit mit der Stadt Euskirchen um die Akquirierung von öffentlichen und privaten Mitteln für die Sanierung des Gebäudes einsetzt. Mit Hilfe des kultur- und förderverein CASINO e.v. soll das Gebäude unter Beachtung und Förderung des Denkmalschutzes im Sinne seiner historischen Bedeutung für Kulturveranstaltungen wieder dauerhaft nutzbar gemacht werden und unter deutlicher Akzentuierung einer breiten und anspruchsvollen Kulturarbeit in bewusster Anbindung an die traditionelle Nutzung nachhaltig be- trieben werden. Die Nutzbarmachung des Casinos entsprechend seiner ursprünglichen Zweckbestimmung bedeu- tet, Räumlichkeiten, Technik und Ausstattung für Kulturveranstaltungen aller Art und andere ge- sellschaftliche Anlässe zu schaffen und für die Euskirchener Bevölkerung vorzuhalten. Der kultur- und förderverein CASINO e.v. hat sich zum Ziel gesetzt, eine umfassende Instandsetzung und Sanierung bis Mitte des Jahres 2014 abzuschließen, sodass ab der Saison 2014/15 ein vollwerti- ges Haus der Kultur unter dem Namen Casino Euskirchen zur Verfügung steht. Diese Aufgabe wird der kultur- und förderverein CASINO e.v. weder personell noch finanziell alleine stemmen können. Konnten bisher Organisation und Durchführung von kulturellen Veranstaltungen ausschließlich mit ehrenamtlichem Engagement zahlreicher Mitglieder, insbesondere des Vorstandes, bewältigt werden, so zeigt sich bei zunehmender Veranstaltungsdichte und Professionalisierung des Managements das Erfordernis, auch hauptberufliches Personal zumindest in Teilzeit zu engagieren. Seit 2003 hat die Zahl der Veranstaltungen ständig zugenommen und ist in 2010 auf knapp 40 Veranstaltungen im Jahr angewachsen. Legt man darunter, dass das Gebäude bisher wegen fehlender Heizmöglichkeit während der Heizperiode (fast) nicht nutzbar war, ist realistischer Weise von einer deutlich höheren Zahl von Veranstal- tungen/Jahr auszugehen. Bereits Anfang November 2010 liegen über 40 Buchungen privater, kul- tureller und kommerzieller Art für das Jahr 2011 vor, einschließlich der vom Verein organisierten Veranstaltungen. Die Besucherzahl betrug in 2009 ca. 3.300 Personen, in 2010 bereits rund 4.500 Personen. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 7 von 40
Die Bewältigung der Instandsetzungs- und Sanierungsaufgaben kann nur unter maßgeblicher fi- nanzieller Verantwortung der Stadt Euskirchen und Einsatz professioneller Manpower des Zentra- len Immobilienmanagements der Stadt effektiv erfolgen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten wird der kultur- und förderverein CASINO e.v. auch weiterhin durch personelles und finanzielles Engage- ment diese Zielsetzungen unterstützen. Ebenso wird sich der Verein in Zukunft um das Fundrai- sing und die Fördermittelakquise bemühen. In die Überlegungen zu einem nachhaltigen Betriebskonzept für das Casino ist auch die Option der Gründung einer Bürgerstiftung eingeflossen, da es zu effektiver und nachhaltiger Kulturarbeit mehr bedarf, als nur der Unterstützung durch einen Förderverein. Nur wenn im Casino regelmäßige Kul- turveranstaltungen stattfinden und nur wenn diese sich klar von regionalen Veranstaltungen abhe- ben, hat das Casino als Kulturhaus eine Zukunft. Dazu bedarf es finanzieller Gegebenheiten, die über die Möglichkeiten eines Fördervereins hinausgehen. Und vor allem muss ein regelmäßiger Kulturbetrieb installiert werden. Deshalb versteht sich der Casinoverein auch als Wegbereiter einer Bürgerstiftung. Eine Bürgerstiftung kann sowohl als Initiator eigener Projekte sowie als Partner und Dienstleister für bestehende Gruppen und Initiativen agieren. Vor dem Hintergrund knapper Mittel für Kultur kann auf diese Weise mit Hilfe des Ehrenamts eine nachhaltige Kulturarbeit gewährleistet werden. Treppe zum Anbau von 1920 Eine Bürgerstiftung Casino • ist selbständig, unabhängig und überparteilich, • dient der Förderung gemeinnütziger Kulturzwecke und stärkt das Wir-Gefühl der Bevölkerung, • erhält das kulturelle Erbe der Stadt, • macht den Standort Euskirchen über eine Umwegrentabilität auch überregional bekannt, • schafft, ausgehend von der regionalen Kultur, einen attraktiven Wirkungsraum bezüglich der regionalen Lebensqualität, • ermöglicht langfristig einen Vermögensaufbau für eine nachhaltige Kontinuität kultureller Ziele, • ist transparent in ihrer Organisationsstruktur und Mittelvergabe, • ermöglicht den Erhalt und die Nutzung des Baudenkmals Casino, • ist Initiator, Koordinator und Katalysator für das regionale Kulturleben, • ermöglicht Beiträge der Bürger zum Allgemeinwohl unter einem Dach zur Qualitätsmaximierung. Auf diese Weise dient eine Bürgerstiftung Casino diversen Zielen: • der Förderung von Kunst und Kultur, • der Denkmalpflege, • dem traditionellen Brauchtum und der Heimatpflege, • der Völkerverständigung, • der Verbesserung innerstädtischer Infrastruktur. Das langwierige Verfahren zur Gründung einer Stiftung macht aber nur dann Sinn, wenn auch ein ausreichendes Stiftungskapital in Aussicht steht, um die Kulturarbeit zumindest in wesentlichen Teilen aus den Erträgen der Stiftung finanzieren zu können. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 8 von 40
Gebäudestruktur Da das Casino ehemals als Gesellschaftshaus genutzt wurde und nahezu noch in diesem Zustand erhalten ist, bietet es vielfältige Nutzungsmöglichkeiten als Versammlungsstätte. ERDGESCHOSS: • Festsaal: Der große Saal mit seiner zum Teil mit Stuck verzierten fast 7 m hohen Decke, seinem geschichts- trächtigen Parkettboden (auf diesem lernten Schüler und Schülerinnen der Tanzschule Rohde ihre ersten Tanzschritte) und seiner einzigartigen Akustik ist das Prunkstück des Casinos. Mit einer Größe von gut 200 m² bietet er Platz für eine Bühne und Bestuhlung für ca. 150 – 200 Personen. An Tischen können ca. 130 Personen untergebracht werden. Mit dem kleinen Saal, der mit dem großen Saal durch eine Schiebetür verbunden ist, kann die Personenzahl nochmals um 50 – 80 erweitert werden. • Kleiner Saal: casinale09 – „Tanzlust“, 2009 Der kleine Saal mit seinem Erker zum Hof bietet mit einer Größe von ca. 130 m² die Möglichkeit kleinere Feiern oder Veranstaltungen durchzuführen. Mit einer Reihenbestuhlung bietet er Platz für bis zu 80 – 100 Personen. An Tischen können knapp 60 Personen untergebracht werden. Die Möglichkeit den kleinen Saal zum großen Saal zu öffnen, ermöglicht es, ihn als Pausen- oder Fo- yer-Raum zu nutzen. Hier befindet sich der Thekenbereich, der eine problemlose Bewirtung er- möglicht. • Küche: Heinz Küpper - Lesung, 2010 Im Anschluss an den Thekenbereich befindet sich ein Teil der ehemaligen Kegelbahn, der heute als Küche benutzt wird. Hier besteht nach Umbau und Einrichtung die Möglichkeit, Speisen ser- vierfertig aufzubereiten (Satellitenküche) sowie Getränke zu lagern bzw. in einer noch zu installie- renden Kühlzelle zu kühlen. Eine Belieferung durch Cateringunternehmer ist durch einen separa- ten Zugang gewährleistet. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 9 von 40
• Blauer Salon: Im Anschluss an den großen Saal befindet sich der so genannte Blaue Salon – früher auch Da- mensalon genannt. Mit einer Größe von ca. 50 m² kann er sowohl als Backstage-Bereich bei Kon- zerten oder Aufführungen genutzt werden als auch separat für kleinere Konferenzen für ca. 20 – 25 Personen. Mit Stuhlreihen bietet er Platz für ca. 40 Personen. • Foyer: Das ca. 50 m² große Foyer mit Zugang über den Hof ist als Entrée geeignet für Garderobe, Kar- tenverkauf und Einlasskontrolle sowie Pausenaufenthalt. • Toiletten: In Verbindung zum Foyer befinden sich die Toilettenanlagen für Damen und Herren. Sie sind in Anzahl und Größe (nach Erweiterung der Damentoilette) ausreichend für bis zu 350 Personen. Die Errichtung eines Behinderten-WCs muss jedoch noch vorgenommen werden (ehemalige Küche). • Ehemalige Küche und Personalbereich: Dieser ca. 12 m² große Raum eignet sich für die Einrichtung des Behinderten-WCs und eines Putzmittelraumes. KELLERGESCHOSS: • Gewölbekeller 1 + 2 Die beiden ehemaligen Weinkeller mit einer Grundfläche von jeweils ca. 95 m² (wovon ca. 88 m² eine ausreichende Stehhöhe haben) und einer Gewölbehöhe von 3,30 m sind ein weiteres High- light des ehemaligen Casinos. In dieser einzigartigen Atmosphäre können Veranstaltungen unter- schiedlichster Art durchgeführt werden. Ein Gewölbekeller bietet z.B. Platz für eine Reihenbestuh- lung für ca. 90 Personen. • Ehemaliger Flaschenkeller: casinale09 – Filmnacht, 2009 Dieser Bereich mit einer Größe von ca. 43 m² könnte als Ergänzung zu den Gewölbekellern als Thekenbereich bzw. Bar genutzt werden. casinale05 - „ne ARTeintopf“, 2005 Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 10 von 40
• Ehemalige Kellerräume Zur Veybachstraße hin befinden sich zwei weitere große Räume (ca. 50 und 28 m²) mit einer De- ckenhöhe von ca. 3,00 m. Diese können sowohl für Präsentationen als auch zur Bewirtung mit Speisen (Buffet) der Gäste in den Gewölbekellern, der kleinere Raum als Lagerfläche genutzt wer- den. casinale07 – „Kunst im Keller“, 2007 • Flur/Eingang Zur Veybachstraße befindet sich ein separater Eingang zum Kellergeschoss, sodass die Räume auch separat erschlossen werden können. Mit relativ geringem Aufwand ist auch ein behinderten- gerechter Zugang möglich. • Ehemalige Abstellräume Die ehemaligen Abstellräume unterschiedlicher Größe bieten Platz für die Installation von WC- Anlagen (D + H) sowie eines Behinderten-WCs im Kellergeschoss, da gemäß Sonderbauverord- nung Toiletten in allen Geschossen angeordnet werden sollen. • Heizungskeller In einem separaten Teil des Kellers, der bisher nur von außen über den Hof zugänglich ist, befin- den sich die Räume für Heizung und Haustechnik. Die Größe der Fläche bietet außerdem die Möglichkeit, nach baulicher Abtrennung Lagermöglichkeiten einzurichten. Außerdem soll ein Ret- tungsweg aus dem südlichen Gewölbekeller über die Zugangstreppe auf den Hof geführt werden. OBERGESCHOSS: • Roter und Grüner Salon (nördlicher Teil des OG) Diese beiden Räume in einer Größe von ca. 50 m² bzw. 24 m² eignen sich als weitere Versamm- lungsräume für kleinere Konferenzen, Seminare oder Familienfeste bzw. bei größeren Konferenz- und Seminarveranstaltungen im Festsaal für Gruppenarbeit oder Kleingremiensitzungen. • Ehemalige Wohnung (südlicher Teil des OG) Die ehemalige Wohnung lässt sich durch das Entfernen der nichttragenden Wände neu aufteilen. Hier könnten zwei kleinere Atelier-/Büroeinheiten gebildet und vermietet werden. Es bleibt außer- dem Platz für eine Künstlergarderobe sowie eine minimale Sanitärausstattung und eine Teeküche. Vom Treppenhaus in südlicher Richtung durch die ehemalige Wohnung wird der zweite Rettungs- weg auch für die beiden kleineren Versammlungsräume geführt, der in einer Außentreppe im Hof des Casino mündet. Die Außentreppe bietet außerdem die Möglichkeit einer separaten Erschlie- ßung der beiden Büros/Ateliers unabhängig von der Versammlungsstätte. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 11 von 40
Rahmenbedingungen Um das Casino als eine bedeutende Kulturstätte innerhalb der Stadt Euskirchen nachhaltig betrei- ben zu können, bedarf es umfangreicher Maßnahmen und Investitionen. Die Grundbausubstanz ist nach übereinstimmender Auffassung der Beteiligten in einem guten Zu- stand. Die in 2010 durchgeführten Untersuchungen an der Tragfähigkeit von Teilen der Kellerde- cke haben ergeben, dass eine Sanierung der Kappendecken mit vertretbarem Aufwand durchführ- bar ist. Von der Stadt Euskirchen sind bisher aus dem Konjunkturpaket II Mittel in Höhe von 493.000 € bereitgestellt worden, um erste umfassende Sanierungsarbeiten durchzuführen. Restmittel in Höhe von 175.000 € hat der Rat der Stadt Euskirchen ebenfalls aus Mitteln des Konjunkturpakets II für die Sanierung des Casinos in Aussicht gestellt. Letztendlich werden aber hiervon nur ca. 40.000 € der Sanierung des Casinos zufließen. Im Einzelnen wurden bisher durch das Zentrale Immobilienmanagement der Stadt folgende Maß- nahmen finanziert, eingeleitet bzw. durchgeführt: • Sanierung des Dachstuhls • Erneuerung der Dacheindeckung • Instandsetzung der Dachentwässerung und Trockenlegung des Kellers (teilweise) • Statische Ertüchtigung der Kappendecken im Keller • Denkmalgerechte Erneuerung der Fenster im Erdgeschoss • Erneuerung der Heizungsanlage In den Jahren seit Gründung des kultur- und förderverein CASINO e.v. in 2006 wurden durch die- sen aus Eigenmitteln (Mitgliedsbeiträge und Zuwendungen Dritter) insgesamt rund 60.000 € zur Verfügung gestellt. Folgende Maßnahmen wurden bisher durch den Verein finanziert, eingeleitet bzw. durchgeführt: • Erneuerung der Elektroinstallation im Erdgeschoss, • Erneuerung der Toilettenanlagen im Erdgeschoss (Herren-WC), • Vorbeugender Brandschutz (teilweise), • Restaurierung bzw. Erneuerung von Holzbauteilen wie Türen, Wand- und Deckenvertäfelungen sowie Heizkörper- und Akustikverkleidungen, Öffnung der Saaltüren, • Wiederherstellung von Stuck, • Einbau brandschutzgerechter Verdunkelungseinrichtungen im Erdgeschoss, • Installation einer professionellen Thekenanlage und Satelliten-Küche, • Anstricharbeiten im Erdgeschoss, • Instandsetzung des Parkettbodens in den beiden Sälen. Weitere noch nicht begonnene, aber erforderliche Maßnahmen1 sind: • Erneuerung der Elektroinstallation im Keller-, Ober- und Dachgeschoss, • Erneuerung bzw. Modernisierung der Toilettenanlage im Erdgeschoss (Damen-WC), • Installation von Sanitäreinrichtungen und Theken im Kellergeschoss (WC D + H, Behinderten-WC, Theke Bar [ehem. Flaschenkeller], Theke großer Kellerraum), • Einbau eines Behinderten-WC in der früheren Küche im Erdgeschoss, • Einbau einer Lüftungsanlage für den Kleinen und Großen Saal, • Einbau einer Lüftungsanlage für die beiden Gewölbekeller, • Einbau einer Rauchabzugsanlage im Großen Saal, im Kellergeschoss und im Treppenhaus, 1 Anmerkung: Die Aufstellung dieses Maßnahmenkataloges erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, insbesondere ist noch kein vollständiger Abgleich mit der Sonderbauverordnung erfolgt. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 12 von 40
• ggf. brandschutz- und denkmalgerechte Verkleidung der Treppenuntersicht im Treppenhaus, • Installation von Feuerlöscheinrichtungen, • Herstellung eines zweiten Fluchtweges aus dem Kleinen Saal in den Hof, • barrierearmer Umbau des Kellergeschosseingangs, • Sanierung und Instandsetzung des Kellergeschosses (Wandputz, Bodenbeläge, Einbau von Türen), • Ein- bzw. Anbau eines Aufzugs ggf. im Zusammenhang mit einer Außentreppe im Hof, • Errichtung einer Außentreppe ggf. in Verbindung mit einem Aufzug zur Sicherung ausreichen- der Fluchtwege aus dem Obergeschoss, • denkmalgerechte Erneuerung bzw. Instandsetzung der Außentüren, Schließung des Wind- fangs, • vollständige Sanierung und Umbau des südöstlichen Teils des Obergeschosses (ehem. Wohnung) mit Heizung-, Sanitär-, Elektroinstallation, • Instandsetzung von Türen, Fußböden, Durchführung von Malerarbeiten, • Umbau der jetzigen provisorischen Küche (ehem. Kegelbahn) zu einer den gesetzlichen Anfor- derungen entsprechenden Satellitenküche (Catererküche) und einer Kühlzelle, • bauliche Erweiterung der jetzigen Küche (ehem. Kegelbahn) um Abstellräume und Einbau ei- nes Personal-WCs im heutigen Hof, • Erneuerung der Außenanlagen (Tor zur Straße, Befestigung des Hofes, Herrichtung des Vor- gartens an der Veybachstraße, Rekonstruktion des Stahlzaunes), • Sanierung und Erweiterung der Überdachung, Umgestaltung und Begrünung des Hofes. Die Aufzählung der weiteren Maßnahmen zeigt, dass - über den bisher dargestellten Finanzrah- men aus Mitteln der Stadt und des Vereins hinaus - noch erhebliche Finanzierungsmittel erforder- lich sind. Der Verein geht davon aus, dass eine abschnittsweise Umsetzung der Instandsetzungs- und Umbaumaßnahmen mit einem Budget von 500.000 € in 2011, 500.000 € in 2012 und 110.000 € in 2013, also 1,11 Mio. €, aufgrund einer Schätzung auskömmlich sind, um das Gebäude in den Stand einer den heutigen Anforderungen entsprechenden Versammlungsstätte zu versetzen. Der Verein wird sich bemühen, die Gesamtinvestitionssumme durch weitere Sponsoren- und Förder- gelder zu reduzieren. Zu den weiteren Maßnahmen im Einzelnen: • Ebenso wie bereits im Erdgeschoss müssen auch in den übrigen Geschossen die elektrischen Anlagen auf den heutigen Stand der Technik gebracht werden, insbesondere aus Gründen des Brandschutzes und um die erforderliche elektrische Leistung für Veranstaltungsräume bereit stellen zu können. • Das Herren-WC wurde bereits durch den Förderverein eingerichtet. Das Damen-WC befindet sich noch im unmodernisierten Zustand. Zwar können vorhandene Bauteile und Sanitäreinrich- tungen weiter Verwendung finden, jedoch ist eine Modernisierung notwendig. Die Anzahl der WC-Plätze muss zudem erhöht werden. • Da das Kellergeschoss auch unabhängig von den anderen Geschossen genutzt werden soll, lässt es sich nicht vermeiden, Sanitäreinrichtungen für Damen und Herren im Minimalumfang auch dort einzurichten. Da im Gebäude auch kein funktionstüchtiger Aufzug vorhanden ist, muss eine Toilette zusätzlich behindertengerecht sein. Der an den südlichen Gewölbekeller angrenzende große Raum (zur Veybachstraße) soll eine Thekenanlage mit Spül- und Kühlein- richtung erhalten, um Gäste/Nutzer bewirten zu können. • Als öffentliches Gebäude unterliegt das Casino der Verpflichtung, ein behindertengerechtes WC im Besucherbereich vorzuhalten. Dies soll in der ehemaligen Küche (zwischen Treppen- haus und Eingang Kaplan-Kellermann-Straße) eingerichtet werden. • Bisherige Veranstaltungen mit Besucherzahlen an der Auslastungsgrenze haben gezeigt, dass im Festsaal und Kleinen Saal sowie in den drei großen Kellerräumen Be- und Entlüftungsanla- Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 13 von 40
gen unverzichtbar sind. Besucher haben sich häufig über unzureichende Luftverhältnisse be- klagt. Im Keller kann dadurch zusätzlich die hohe Luftfeuchtigkeit reduziert werden, was den hygienischen Verhältnissen (Gefahr von Schimmelbildung) zu Gute kommt. • Brandschutzanforderungen aus der Sonderbauverordnung und die Gewährleistung größtmög- lichen Schutzes von Leib und Leben der Besucher erfordern Rauchabzugseinrichtungen. • Das Gebäude verfügt bisher nur über eine hölzerne Treppe als erstem und einzigem Ret- tungsweg aus dem Obergeschoss. Die historische Holztreppe muss aus Gründen des Denk- malschutzes erhalten bleiben. Aus den Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes er- gibt sich ggf. eine Verkleidung der Treppenlaufunterseite mit feuerbeständigen Gipskarton- Platten. • Die vorhandenen Löscheinrichtungen (Löschwassereinspeisung) sind nicht mehr funktionsfä- hig. Die Sonderbauverordnung fordert derartige Einrichtungen zwingend. Mit Hilfe der Ergeb- nisse eines Brandschutzgutachtens soll der notwendige Umfang festgelegt und installiert wer- den. • Der zweite Rettungsweg aus den Sälen im Erdgeschoss wird bisher provisorisch durch die neue Küche sichergestellt. Nach Umbau und Einrichtung der Küche sowie Abtrennung bzw. Anbau von Abstellräumen ist diese Lösung nicht mehr zulässig. Die Schutzanforderungen ma- chen einen unmittelbaren Ausgang aus dem kleinen Saal auf den Hof unabdingbar. Der Ret- tungsweg soll daher durch Umbau eines Seitenfensters zur Tür sichergestellt werden. Hier- durch kann gleichzeitig eine Verbindung zwischen Saal und Hof hergestellt werden, die auch bei Veranstaltungen genutzt werden kann. • Der Zugang von der Veybachstraße zum Kellergeschoss genügt nicht den Anforderungen an Türöffnungen, die zudem als Rettungsweg fungieren sollen. Der Zugang hat weder die erfor- derliche lichte Höhe, noch erfüllt er Mindestanforderungen an die Benutzung durch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Die notwendige Kopfhöhe soll durch Tieferlegung der Türöff- nung erreicht werden. Mobilitätseingeschränkte Personen wird man nur über eine mobile Platt- form befördern können. • Im Kellergeschoss ist die Sanierung des Wandputzes, Einbau von Türen und die Verlegung von Fußbodenbelägen erforderlich. • Wie bereits zuvor dargestellt, verfügt das Obergeschoss bisher nur über einen (ersten) Ret- tungsweg über das (hölzerne) Treppenhaus. Aufgrund Anforderungen der Sonderbauverord- nung und der Qualität des vorhandenen ersten Rettungsweges muss ein zweiter unabhängiger Rettungsweg eingerichtet werden. Aufgrund des Denkmalschutzes und der örtlichen Gege- benheiten lässt sich ein zusätzlicher Treppenabgang nur an der Außenseite auf dem Hof des Casinos darstellen. Gegebenenfalls ließe sich dies mit dem Bau eines Aufzuges verbinden, da anders die Barrierefreiheit für das Obergeschoss nicht erreicht werden kann. • Die Außentüren zur Kaplan-Kellermann-Straße, zur Veybachstraße und zum Hof müssen in Stand gesetzt bzw. ausgetauscht werden. Sie sind weder einbruchhemmend noch winddicht und teilweise zurzeit auch nur mit Sicherungsstangen verschließbar. Da alle drei Zugänge zugleich auch Notausgänge sind, sind die Maßnahmen unverzichtbar. Die Abschlüsse des Windfangs vor der Außentür zum Hof müssen ebenfalls erneuert werden, um die Eingangshal- le, in der sich Abendkasse und Garderobe befinden, vor Zugluft zu schützen. • Die ehemalige Wohnung im Obergeschoss soll so umgebaut werden, dass neben den beiden Tagungsräumen (Roter Salon und Grüner Salon) auch im Obergeschoss ein Minimum an Sani- täreinrichtungen (WC's, Dusche), kleine Künstlergarderobe, Teeküche und Abstellräume zur Verfügung stehen. Gegebenenfalls ließe sich auch ein Teil des Obergeschosses als Bü- ro/Atelier vermieten, wobei aber sichergestellt sein muss, dass keine Nutzungskonflikte zur Versammlungsstätte entstehen. • Einerseits müssen die vorhandenen (alten) Türen denkmalgerecht in Stand gesetzt, aber auch zur Abschottung der Brandabschnitte feuerbeständige Türen eingesetzt bzw. ausgetauscht Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 14 von 40
werden. Im Erdgeschoss ist in den beiden Sälen und im Blauen Salon noch der Original- Parkettboden vorhanden. Er soll aufgearbeitet und neu versiegelt (gewachst) werden. Wände und Decken im ganzen Haus müssen gesäubert und gestrichen werden, ebenso wie Türen, Fenster und weitere Einbauten. • Im Bereich der ehemaligen Kegelbahn soll eine Satellitenküche eingerichtet werden, die den Anforderungen aus dem Lebensmittelrecht an gewerblich betriebene Küchen entspricht. Weder Raumausstattung noch Einrichtung der durch den Verein provisorisch eingerichteten Küche sind ausreichend. Es soll daher eine Satellitenküche (Catererküche) eingerichtet werden, d.h. Speisen werden andernorts zubereitet, angeliefert und in der Casinoküche lediglich servierfer- tig aufbereitet. Dies spart erhebliche Investitionen in die Küchentechnik einer Vollküche und gewährleistet gleichzeitig einen flexiblen Einsatz von Caterern nach den Vorstellungen der je- weiligen Nutzer. • Das Casino verfügt im Erdgeschoss derzeit über keine abgetrennten Abstellräume. Mobiliar wie Bühnenelemente, Tische und Stühle, technische Anlagen (Beleuchtung und Beschallung) müssen derzeit entweder in den Veranstaltungsräumen selbst oder sehr arbeitsaufwendig in anderen Geschossen (Handtransport über die Treppen) gelagert werden. Dies ist bei einem Umbau der Saalmöblierung von einem auf den anderen Tag auf Dauer nicht leistbar. Auch er- fordert der größer werdende Fundus insbesondere an technischer Ausstattung qualifizierte, verschließbare Lagermöglichkeiten. Weiterhin ist es vorgeschrieben, separate Toiletten- und Sozialräume für das Personal vorzuhalten. Es soll durch einen Anbau an die frühere Kegel- bahn in der baulichen Kontur der jetzigen Küche ein eingeschossiger Anbau bis zur Grund- stücksgrenze Realschulzentrum errichtet werden, der Abstellmöglichkeiten und den Sozialbe- reich schafft. Eine derartige bauliche Ergänzung bietet gleichzeitig den Vorteil, dass die un- vermeidliche Lärmentwicklung bei Veranstaltungen in den allseits umschlossenen Innenhof des Realschulzentrums deutlich reduziert werden kann. • Die noch verbliebene Hoffläche soll abschließend durch eine attraktivere Gestaltung aufgewer- tet werden, so dass sie einerseits den Anforderungen an den Brandschutz (Rettungswege) er- füllt als auch andererseits eine höhere Aufenthaltsqualität bietet, bis hin zu einer zeitweisen Nutzung mit Außenbewirtung. Dekor auf Weinkarte, 1927 Der kultur- und förderverein CASINO e.v. wird sich in den Folgejahren ab 2011 um die Finanzie- rung und Beschaffung von Einrichtungsgegenständen und technischer Ausstattung kümmern, u.a. um: • Vorhänge Obergeschoss (Fenstervorhänge und Verdunklungen für Veranstaltungsräume) • Beleuchtung (Wand- und Deckenleuchten, Bühnenbeleuchtung) • Möblierung (Tische, Stühle, Anrichten, Schränke, Regale, Theken) • Inventar (Geschirr, Gläser, Besteck, Tischwäsche und weiteres gastronomisches Inventar) • Vervollständigung der bereits durch den Förderverein beschafften technischen Ausstattung (Projektoren, Beamer, Beschallungsanlagen, Mikrofone usw.) • Einbau einer Kühlzelle in die jetzige Küche Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 15 von 40
Ein besonderes Augenmerk wird der kultur- und förderverein CASINO e.v. auf die Akquise von Sponsorenmitteln und die Realisierung von Fördermitteln u.a. des Landes NRW legen. In der Ver- gangenheit wurden Projekte des Vereins bereits von örtlichen Finanzinstituten, einem Versor- gungsträger u.a. Sponsoren unterstützt. Geplant ist, u.a. die NRW-Stiftung um finanzielle Unter- stützung zu bitten. Die vorgenannten Investitionsmaßnahmen sollen schrittweise umgesetzt werden. Vordringlich sind dabei die Maßnahmen durchzuführen, die sich aus den Anforderungen der Sonderbauverordnung ergeben und damit die Sicherheit der Besucher betreffen. Desweiteren sollen das Erdgeschoss und das Kellergeschoss gleichzeitig soweit fertiggestellt werden, dass eine uneingeschränkte Nut- zung möglich ist. Dadurch können einerseits mehr Veranstaltungen durchgeführt werden, anderer- seits aber auch eine größere Bandbreite von Veranstaltungen stattfinden. Jede Veranstaltung führt letztendlich auch zu Mieteinnahmen, was der weiteren Finanzierung der Ausstattung des Casinos zugute kommt. casinale07 - Blue Mary Big Band, 2007 Neben Restfertigstellungen im Keller- und Erdgeschoss soll dann in einem nächsten Bauabschnitt das Obergeschoss nutzbar gemacht werden, weil auch dies zu einer Verbesserung der Einnahme- situation führt. Damit verbunden sollten gleichzeitig auch die drei Dachgeschossräume instand gesetzt werden, damit für Verwaltung und Hausmanagement Arbeitsplätze zur Verfügung stehen und auch der Verein über einen kleinen Büroraum verfügen kann. casinale09 - figurentheater spielbar, 2009 Im dritten Bauabschnitt sollen dann die bauliche Erweiterung um die Abstellräume, die Installation eines Aufzugs und der Bau eines Treppenhauses als zweiter Rettungsweg für das Obergeschoss sowie die Fassadensanierung und die Neugestaltung der Außenflächen die Maßnahmen abschlie- ßen. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 16 von 40
Konzept 2015 Der kultur- und förderverein CASINO e.v. erklärt seine ausdrückliche Bereitschaft, im Rahmen sei- ner ehrenamtlichen Möglichkeiten den Betrieb des Casinos auch weiterhin sicher zu stellen. Dem Verein ist bewusst, dass der weitere Betrieb ab 2011 nicht mehr allein mit ehrenamtlichen Kräften zu bewältigen ist. Hier müssen Lösungen für Betriebsformen und den Personaleinsatz entwickelt werden, die dem professionellen Betrieb des Casinos gerecht werden (ggf. im Rahmen von Teil- zeitbeschäftigung). Grundsätzliche Überlegungen hierzu sind im Weiteren ausgeführt. Der Förderverein strebt eine dauerhafte Nutzungsübernahme des gesamten Casinos an, mit dem Recht, Räumlichkeiten im Casino kurzzeitig zu Veranstaltungszwecken oder dauerhaft (z.B. Büro- räume) zu vermieten. Durch eine dezidierte Nutzungsvereinbarung zwischen dem Eigentümer des Gebäudes, der Stadt Euskirchen und dem kultur- und förderverein CASINO e.v. als Nutzer sollen klare Regelungen über die Rechte, Pflichten und Risiken dieses Projekts gefasst werden. Grundlage der Vereinbarung soll dieses Nutzungskonzept sein. Der Betrieb des Casinos wird sich auf Dauer nicht im Sinne eines gewinnabwerfenden Wirt- schaftsbetriebes durchführen lassen. Zum Einen soll das Casino ein Haus der Euskirchener Bür- ger sein und entsprechend von ihnen genutzt werden können. Zum Anderen sollen kulturelle Ver- anstaltungen durchgeführt werden, die sich nicht immer kostendeckend darstellen lassen. Schließ- lich möchte der kultur- und förderverein CASINO e.v. als Kulturverein auch öffentliche Aufgaben der kulturellen Daseinsvorsorge für die Stadt übernehmen, das Casino mit kulturellem Leben füllen und Kulturarbeit in Zusammenarbeit mit der Stadt kreativ umsetzen. Diese Überlegungen sollen selbstverständlich nicht die sorgfältige und sparsame Wirtschaftsführung des Betriebes in Frage stellen. Veranstaltungen sollen weitgehend in Eigenregie der jeweiligen Nutzer, egal ob Privatpersonen, Vereine oder Gewerbetreibende, durchgeführt werden. Für die Veranstaltungen werden vom Casi- noverein gegen Miete also lediglich Räume und Equipment zur Verfügung gestellt. Bei Bedarf kann durch externe Caterer für die Bewirtung mit Speisen bei Veranstaltungen gesorgt werden. Aufgabe des Casinovereins in der Sparte Fremdveranstaltungen ist daher die Koordination, Werbung, Prä- sentation und Verwaltung des Casinos sowie der laufende Betrieb des Gebäudes und ggf. die Be- wirtung mit Getränken bei Veranstaltungen. Eigene Veranstaltungen des kultur- und förderverein CASINO e.v. dienen der Kulturförderung in Euskirchen, der Eigenpräsentation des Casinos und seines Vereins sowie, wenn möglich, der Er- tragsverbesserung des Betriebes. 3. Euskirchener Kulturnacht, 2009 Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 17 von 40
Aufgrund der Vielfalt der möglichen Veranstaltungen, die ggf. auch im wiederkehrenden Rhythmus durchgeführt werden können (z.B. Casinale, Kulturnacht, Nightgroove, Tag des offenen Denkmals, Ein Buch für die Stadt, Kulturstrolche usw.) ist ein Beitrag zu einer guten Grundauslastung des Casinos möglich und es kann daher auch mit entsprechenden Einnahmen aus Nutzungen gerech- net werden. Dazu sind weitere periodisch wiederkehrende Veranstaltungen geplant (z.B. Konzert- reihen, regelmäßige Lesungen, Kabarettreihen usw.). Zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situa- tion soll das Casino auch als Tagungsstätte angeboten werden. Tagungen, Fachseminare, Weiter- bildungen u.a.m. können mit bis zu 200 Personen ohne Weiteres durchgeführt werden. Hierzu ist allerdings eine entsprechende technische und mobiliare Ausstattung notwendig, wobei auch Aus- stattungsgegenstände, die für kulturelle Veranstaltungen vorgehalten werden müssen, genutzt werden können. Um eine optimale Auslastung zu gewährleisten, ist es erforderlich für eine möglichst breite Veran- staltungspalette angemessene Räume vorzuhalten. Dabei soll das Casino keine Konkurrenz zum Cityforum oder anderen Veranstaltungsorten darstellen, sondern solchen Veranstaltungen und Raumkonstellationen gerecht werden, die z.B. das Cityforum nicht bieten kann oder die aus Sicht des Betreibers unwirtschaftlich sind. Das Casino soll also vorrangig kleineren Veranstaltungen Raum geben und dabei auch die Lücke füllen, die durch den Wegfall der Schützenhalle an der Alten Gerberstraße entstanden ist. Anmerkung: Der Verein kann sich auch vorstellen, dass im Rahmen eines "Runden Tisches" Kul- turarbeit verschiedener Veranstalter und Betreiber aufeinander abgestimmt und ergänzt wird und ggf. auch Synergieeffekte zu erzielen sind. So wäre beispielsweise ein Zusammenwirken zwischen dem Cityforum, der Kultur-Initiative-Klösterchen e.V. und dem kultur- und förderverein CASINO e.v. denkbar. Eine erste "Bewährungsprobe" könnte dieser Runde Tisch Kulturarbeit bei der Mitwirkung zur Erarbeitung des Masterplanes Kultur bestehen. Wichtig ist dem kultur- und förderverein CASINO e.v., dass das Casino allen Bevölkerungsgruppen offen steht und seine Räumlichkeiten zu Preisen anbieten kann, die nicht in erster Linie von wirt- schaftlichen Gesichtspunkten geprägt sind. Insofern soll das Casino auch sozialen und gesell- schaftlichen Aspekten gerecht werden. Die unterschiedlichen Räumlichkeiten des Casinos können vielen Bevölkerungsgruppen auch für private Veranstaltungen Raum bieten, so z.B.: • Senioren Veranstaltungen, die einen barrierefreien Zugang erfordern • Jugendlichen Raum für Disco und Bandproben in den Gewölbekellern • Migranten Angemessene Räume für größere familiäre Feiern • Vereinen Räume für Mitgliederversammlungen, Feste usw. Um dem Anspruch eines Kulturzentrums gerecht zu werden, wird der Casinoverein, wie in den vergangenen sieben Jahren, auch weiterhin kulturelle Veranstaltungen in Eigenregie oder in Zu- sammenarbeit mit anderen Veranstaltern durchführen. Die im Laufe der vergangenen Jahre bereits weitgehend in Eigenleistung und durch Unterstützung von Sponsoren beschaffte Bühnen-, Licht- und Tontechnik bietet gute Voraussetzungen für die Durchführung einer Vielzahl von Veranstal- tungen. Das Casino bietet Kapazitäten für Veranstaltungen mit 10 bis zu 450 Personen. Der Festsaal und der kleine Saal (ggf. in Kombination) bietet Raum für: • Konzerte von Klassik bis Pop • Theater von der Komödie bis Hamlet • Kabarett von Konrad Beikircher bis Hagen Rether • Kino vom Programmkino bis zu Themenfilmen Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 18 von 40
• Ausstellungen von Kunst bis zu Projektpräsentationen • Messen von Produktpräsentationen bis zu Tauschbörsen • Podiumsveranstaltungen von Diskussionen bis zu Lesungen • Tanzveranstaltungen vom Vereinsfest bis zum Silvesterball • Versammlungen von der Mitgliederversammlung bis zur Gremiensitzung • Sportveranstaltungen vom Tanzturnier bis zum Skatturnier • Karneval vom Kostümball bis zur Seniorensitzung • Besondere Anlässe vom Festakt bis zur Trauerfeier • Politik von der Bürgerversammlung bis zur Ausschusssitzung • Tagung vom Weiterbildungsseminar bis zur Aufsichtsratssitzung Der kleine Saal bzw. die beiden Gewölbekeller eignen sich für: • Theater Kleinkunst, Nachwuchskünstler • Ausstellungen einzelne Installationen • kleinere Events KrimiDinner, Buchvorstellungen, Lesungen • Private Feste Hochzeit, Kommunion, Konfirmation, Geburtstag, Jubiläum • Musikveranstaltungen Disco, Rockkonzert, Bandproben • Präsentationen Weinproben, Candlelight-Dinner • Tagungen ergänzende Angebote wie Beköstigung / Abendveranstaltung usw. in Zusammenarbeit mit Caterern. Die drei Salons "Blauer Salon" im Erdgeschoss, "Roter Salon" und "Grüner Salon" im Oberge- schoss sind zur separaten Nutzung oder ergänzend zur Saalnutzung geeignet, insbesondere für • kleinere Familienfeiern Hochzeit, Kommunion, Konfirmation, Geburtstag, Jubiläum • kleinere Versammlungen Vorstandssitzungen, Fortbildungen, Weihnachtsfeiern u.ä. • ergänzend zur Saalnutzung insbesondere bei Weiterbildungs- / Seminarveranstaltungen sind sie unverzichtbar, um Nebenräume für Arbeitsgruppensitzungen zu bieten; bei Bühnenveran- staltungen im Großen Saal können sie als Künstlergarderobe dienen. Die Gegebenheiten der einzelnen Grundrissebenen lassen eine flexible Nutzung zu. Im Erdge- schoss können der Festsaal und der kleine Saal sowie der blaue Salon separat genutzt und jeweils unmittelbar erreicht werden. Kombinierte Nutzungen z.B. zwischen Großem Saal und Kleinem Saal sind möglich. Ebenso können im Obergeschoss der Rote Salon und der Grüne Salon zu- sammen oder unabhängig voneinander genutzt werden. Im Kellergeschoss ist eine Nutzung des Gewölbekellers 2 zusammen mit der Kellerbar unabhängig vom Gewölbekeller 1 und dem Großen Kellerraum denkbar, während der Gewölbekeller 1 und der große Kellerraum separat nutzbar und über einen eigenen Zugang erreichbar sind. Es sind auch innerhalb des Hauses parallele Nutzun- gen denkbar, sofern sie sich nicht durch unterschiedliche Lärmintensität einerseits und Ruhean- sprüche andererseits ausschließen. Der im Anhang beigefügte Veranstaltungskalender der letzten Jahre zeigt, dass eine große Band- breite von unterschiedlichen Veranstaltungen in dieser Zeit bereits im Casino stattgefunden hat und er macht deutlich, dass das Interesse der Bevölkerung und von Veranstaltern am Casino in dieser Zeit stetig zugenommen hat, und das trotz der bislang vorherrschenden Unzulänglichkeiten, wie z.B. einer fehlenden Heizung. „Hinz und Kunst“, 2003 Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 19 von 40
Finanzierung der Instandsetzung Die erforderlichen Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie die Beschaffung von tech- nischer Ausrüstung, Einrichtungs- und Ausstattungsgegenständen werden sich nur durch eine ge- meinsame Finanzierung aus Mitteln der Stadt Euskirchen, Mitteln des Fördervereins, öffentlicher Förderung und Zuschüssen Dritter bewerkstelligen lassen. Aufgrund vorsichtiger Schätzung sind erforderlich: • für die baulichen Maßnahmen rund 1.750.000 € • für die technische Ausstattung (Bühnen-, Beleuchtungs-, Beschallungstechnik, Kühlzelle usw.) rund 30.000 € • für Einrichtungsgegenstände (Tische, Stühle, Theken, Kücheneinrichtung usw.) rund 63.000 € • für die gastronomische Ausstattung (Geschirr, Gläser, Besteck, Tischwäsche usw.) ca. 30.000 € insgesamt rund 1.873.000 € Davon wären zu finanzieren bzw. sind finanziert: • von der Stadt Euskirchen bisher finanziert (KP II) 493.000 € in Aussicht gestellt weitere (KP II) 40.000 € noch zu finanzieren 1.110.000 € anteilige Summe 1.643.000 € • vom kultur- und förderverein CASINO e.v. bisher finanziert 60.000 € noch zu finanzieren 30.000 € anteilige Summe 90.000 € • aus öffentlichen Fördermitteln bisher finanziert 0€ noch zu finanzieren 140.000 € anteilige Summe 140.000 € Gesamtinvestitionssumme 1.873.000 € Bei den noch zu finanzierenden Beträgen wird unterstellt, dass sie in den Jahren 2011 – 2013 be- reit gestellt werden können. Die angegebenen Zahlen für die baulichen Maßnahmen beruhen auf Schätzungen, die der Verein unter fachlicher Beratung ermittelt hat. Die genaue Kostenermittlung muss durch das Zentrale Im- mobilien Management aufgestellt werden. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 20 von 40
Realisierung und Betrieb Wie bereits zuvor dargelegt, ist bei zunehmender Veranstaltungszahl und Veranstaltungsdichte der Betrieb des Casinos auf Dauer nicht mehr mit ehrenamtlichen Kräften leistbar. Schon heute, bei einer Veranstaltungszahl von 40 Veranstaltungen im Jahr, sind die Grenzen der ehrenamtlichen Betreuung überschritten. Angefangen mit der Buchung, der Begehung des Hauses, der Besprechung der mobiliaren und technischen Erfordernisse über die Vorbereitungen der Veranstaltung (Auf- bzw. Umbau von Büh- ne, Möblierung und Installation der Veranstaltungstechnik, Übergabe), die Betreuung der Veran- staltung selbst, den Abbau von Bühne, Möblierung und Technik, die Kontrolle und Abnahme der Räumlichkeiten, bis hin zur Abrechnung sind pro Veranstaltung durchschnittlich 15 – 20 Stunden zu veranschlagen. Außerdem ist die allgemeine Verwaltung zu leisten, die Getränkebewirtung zu organisieren, sind ggf. Plakate und Eintrittskarten zu gestalten und zu drucken, den Vorverkauf und die Abendkasse zu organisieren usw.. Weiterhin muss der Gebäudebetrieb aufrecht erhalten werden (Reinigung, Beschaffung von Verbrauchsmaterialien, Pflege des Umfeldes, Winterdienst, Wartungsarbeiten, Abfallentsorgung usw.). Es wird daher auf Dauer unverzichtbar sein, zumindest in Teilzeitarbeit bestimmte Aufgaben durch bezahlte Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen erledigen zu lassen. In den Bereichen Allgemeine Ver- waltung, Hausmeisterdienst (einschl. Bühnen- und Möblierungsarbeiten), Gebäudereinigung, Ver- anstaltungsbetreuung einschl. Thekenservice wird dies notwendig sein. Der Vorstand des kultur- und fördervereins CASINO e.v. soll auf diese Weise entlastet werden, um sich stärker auf die grundsätzlichen Aufgaben des Casinobetriebes und die inhaltliche Kulturarbeit konzentrieren zu können. Der Vorstand wird sich auch um die Mitgliederwerbung kümmern, u.a. mit dem Ziel, jüngere Per- sonen für die Ziele des Vereins zu begeistern und dadurch die Fortführung der Vereinsarbeit über viele Jahre zu sichern. Im Folgenden soll ein modellhafter Wirtschaftsplan für das Casino projiziert auf das Jahr 2015 – also auf einen Zeitraum zu dem alle Baumaßnahmen abgeschlossen sein können – die nachhalti- ge Finanzierbarkeit belegen. Nutzungskonzept Casino 2015 Stand Dez. 2010 Seite 21 von 40
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