Das Beratungsgespräch zum Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule - Ein Leitfaden für Grundschullehrkräfte - Schule in ...

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Das Beratungsgespräch zum Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule - Ein Leitfaden für Grundschullehrkräfte - Schule in ...
Das Beratungsgespräch zum Übergang von der
Grundschule auf die weiterführende Schule
Ein Leitfaden für Grundschullehrkräfte
Das Beratungsgespräch zum Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule - Ein Leitfaden für Grundschullehrkräfte - Schule in ...
Titel

Impressum

Herausgeber                                  Gestaltung
Senatsverwaltung für Bildung,                SenBJW
Jugend und Wissenschaft
Bernhard-Weiß-Straße 6, 10178 Berlin-Mitte
                                             Fotos
www.berlin.de/sen/bildung                    Hans Scherhaufer

                                             Druck
Ansprechpartnerin
                                             Oktoberdruck AG
Dagmar Wilde
Grundsatzangelegenheiten der Grundschulen
                                             Auflage
                                             10.000, Oktober 2013
Autorinnen
Corinna Berndt
Kristin Görlitz
Brigitte Meier
Vorwort

                          Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
                          für die Schülerinnen und Schüler der         nehmen und Vorurteile zu entkräften.
                          sechsten Klasse steht eine wichtige          Die beiden weiterführenden Schularten
                          Entscheidung an – die Wahl der weiter-       in Berlin sind in Bezug auf die Bildungs-
                          führenden Schule. Ganz gleich, ob Sie        abschlüsse, die sie ermöglichen, absolut
                          manche Schülerinnen und Schüler seit         gleichwertig. Keinem Kind wird mit dem
                          einigen Monaten, andere seit Jahren          Übergang auf eine Integrierte Sekundar-
                          begleiten: Für die Erziehungsberechtig-      stufe oder ein Gymnasium ein Weg ver-
                          ten sind Sie als Klassenleiterinnen und      wehrt. Alle Abschlüsse können auf jeder
                          Klassenleiter in dieser Zeit die wichtigs-   Schulart angestrebt werden.
                          ten Ansprechpartner, wenn es darum
                                                                       Die Beratung beginnt natürlich nicht
Sandra Scheeres           geht, das Lernverhalten und das Leis-
Senatorin für Bildung,                                                 erst im Zusammenhang mit dem Über-
                          tungsvermögen ihres Kindes realistisch
Jugend und Wissenschaft                                                gang zur weiterführenden Schule, son-
                          einzuschätzen. Bei der Wahl der weiter-
                                                                       dern erfolgte bislang regelmäßig an
                          führenden Schule ist der Elternwille aus-
                                                                       Elternsprechtagen und individuellen
                          schlaggebend. Dies hat in Berlin bereits
                                                                       Gesprächsterminen zwischen Ihnen
                          eine lange Tradition. In den nächsten
                                                                       und anderen Lehrkräften und den Er-
                          Wochen werden Sie sich mit Fachlehr-
                                                                       ziehungsberechtigten. Im Gegensatz
                          kräften, Erzieherinnen und Erziehern
                                                                       zu den halbjährlich, jährlich oder be-
                          beraten. Hier ist die Beobachtungs- und
                                                                       darfsbezogen geführten Lernentwick-
                          Diagnosekompetenz aller gefragt, um
                                                                       lungsgesprächen kommt dem Bera-
                          Ihre Schülerinnen und Schüler individu-
                                                                       tungsgespräch zum Übergang von der
                          ell einzuschätzen. Schließlich stehen Sie
                                                                       Grundschule in die Schulen der Sekun-
                          vor der nicht immer leichten Aufgabe,
                                                                       darstufe I allerdings ein besonderer Stel-
                          Ihre Erkenntnisse mit der Erwartungs-
                                                                       lenwert zu. Die Hinweise, die in diesem
                          haltung der Eltern und der Schülerin
                                                                       Leitfaden zusammengestellt wurden,
                          bzw. des Schülers in Einklang zu brin-
                                                                       sollen Ihnen eine Orientierungshilfe für
                          gen.
                                                                       dieses Beratungsgespräch sein, das Sie
                          In den anstehenden Gesprächen wollen         im Zeitraum ab Herbst bis vor Ausgabe
                          die Eltern von Ihnen vor allem wissen,       der Halbjahreszeugnisse mit den Eltern
                          wie ihr Kind lernt – darüber können die      führen.
                          Noten allein keine Auskunft geben. Das
                                                                       Es grüßt Sie herzlich
                          „Wie“ ist für die Wahl der weiterführen-
                          den Schulart entscheidend. Wichtig ist
                          auch den Familien etwaige Ängste zu

                                                                                                               1
2
Inhalt

Die weiterführenden Schularten – Gleichwertig, aber nicht gleichartig                                         5

Formulare und Verfahren zum Übergang                                                                          8

Das Beratungsgespräch                                                                                         11

Anlagen		                                                                                                     16
•• Anlage 1:   Förderprognose (Muster)
•• Anlage 2:   Anmeldebogen für die Sekundarstufe I (Muster)
•• Anlage 3:   Beispiel eines Platzvergabeverfahrens bei Übernachfrage nach dem Kriterium Durchschnittsnote
•• Anlage 4:   Schaubild zum Ablauf des Anmeldeverfahrens an weiterführenden Schulen
•• Anlage 5:   Aufnahme an einer Gemeinschaftsschule ab Klasse 7
•• Anlage 6:   Protokollvordruck für das Beratungsgespräch
•• Anlage 7:   Rahmenbedingungen schaffen – Anregungen und Hilfen zur Vorbereitung
•• Anlage 8:   Aktives Zuhören
•• Anlage 9:   Umgang mit Vorwürfen, aggressiven Fragen, persönlichen Angriffen
•• Anlage 10: Möglicher Gesprächsleitfaden

                                                                                                                   3
4
Die weiterführenden Schulen

                                                     Die nachfolgende Tabelle bietet einen über-
Die weiterführenden Schularten –
                                                     sichtlichen Vergleich der beiden Schularten,
Gleichwertig, aber nicht gleichartig
                                                     die sich in vielen Aspekten gleichen. Dass
Im Anschluss an die Grundschule gibt es zwei         Gymnasium und ISS in der Art der Vermitt-
weiterführende Schularten: die Integrierte           lung von Lerninhalten unterschiedliche An-
Sekundarschule (ISS) und das Gymnasium.              sätze verfolgen, unterstreicht die gleichzeitig
In jeder Schulart sind alle Abschlüsse bis hin       bestehende Ungleichartigkeit der beiden - sie
zum Abitur möglich - in der ISS in der Regel         bieten gleichwertige Abschlüsse, gehen dabei
nach insgesamt 13, auf dem Gymnasium                 aber nicht gleichartig vor. Das Ziel besteht
nach 12 Schuljahren. Die Voraussetzungen             an beiden Schularten in dem bestmöglichen
für die Berufswahl oder ein anschließendes           Schulabschluss für jede Schülerin und jeden
Studium sind nach Abschluss der Schulzeit            Schüler. Es unterscheiden sich hingegen die
gleich gut. In zeitlicher Reihenfolge werden         Wege, die zu diesem Ziel führen. Deshalb ist
auf dem Bildungsweg folgende vier Abschlüs-          es so wichtig, dass Sie im Gespräch mit den
se vergeben: die Berufsbildungsreife (BBR),          Erziehungsberechtigten der Frage „Wie lernt
die erweiterte Berufsbildungsreife (eBBR),           das Kind?“ auf den Grund gehen.
der Mittlere Schulabschluss (MSA) und die
Allgemeine Hochschulreife (nach 12 bzw. 13
Jahren).

                                                   Integrierte Sekundarschule                                         Gymnasium

Beginn                                                               ab 7. Klasse (in einigen Schulen ab 5. Klasse möglich)

Probejahr                                                     nein                                                            ja
                                                             immer
Versetzung (7. bis 10. Klasse)                                                                             nur bei entsprechenden Leistungen
                                             (freiwillige Wiederholung möglich)
Schuljahre bis zum Abitur                             13 (12 Jahre möglich)                                                12

Mögliche Schulabschlüsse                          Abitur, mittlerer Schulabschluss, erwei­terte Berufsbildungsreife, Berufsbildungsreife
                                                 Fähigkeit zur Berufsausbildung,
Bildungsziel                                                                                             Fähigkeit zum Studium nach 12 Jahren
                                           Fähigkeit zum Studium nach 13 Jahren
Schüler je Klasse                                           max. 26                                                     max. 32
                                                       7. und 8. Klasse: 31                                        7. und 8. Klasse: 33
Unterrichtsstunden pro Woche
                                                      9. und 10. Klasse: 32                                       9. und 10. Klasse: 34
Ganztagsbetrieb                                                 ja                                               an einigen Gymnasien

Mittagessen-Angebot                                                                            ja

Verpflichtende Kooperation                mit Grundschulen und Oberstufenzentren                                   mit Grundschulen
                                                      1. FS wird fortgesetzt                                      1. FS wird fortgesetzt
Fremdsprachen (FS)
                                                  2. FS als Wahlplichtunterricht                                   2. FS verpflichtend
                                                                ja                                                      möglich
Duales Lernen
                                        (Schule legt Konzept im Schulprogramm fest)                 (kann als berufsbetontes Profil angeboten werden)
Betriebspraktikum                                                                              ja

Leistungsdifferenzierung                          ja, zwei Anforderungsniveaus                                            nein

Individuelle Förderung                                                                         ja

Bei den Überlegungen rund um die Auswahl der passenden Schulart gilt es zu bedenken, dass ein Wechsel zwischen den beiden
Schularten bei entsprechenden Voraussetzungen und passender Fremdsprachenfolge auch nach Jahrgangsstufe 7 möglich ist.

                                                                                                                                                        5
Selbstständiges Lernen am Gymnasium               Integrierte Sekundarschulen beispielsweise
    Aus der kürzeren Schulzeit am Gymnasium           durch Praxislerntage, Werkstätten, Betriebs-
    ergeben sich für die Schülerinnen und Schüler     und Schnupperpraktika Orientierungshilfen
    besondere Anforderungen: Sie haben mehr           geben.
    Unterrichtsstunden in der Woche, müssen
                                                      Den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen
    die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen
                                                      der Schülerinnen und Schüler sowie ihren
    mitbringen und eine besondere Leistungs-
                                                      verschiedenen Fähigkeiten, Interessen und
    motivation und Leistungsbereitschaft zeigen.
                                                      Kenntnissen wird die Integrierte Sekundar-
    Wenn ein Kind wissbegierig ist, Freude am
                                                      schule durch eine entsprechende individuelle
    Lernen und eigenständigen Erforschen hat
                                                      Förderung und Differenzierung gerecht. Dif-
    und in der Grundschule gute Leistungen er-
                                                      ferenzierungsmaßnahmen an Integrierten
    bracht hat, hat es am Gymnasium die Chan-
                                                      Sekundarschulen sind in den Fächern Ma-
    ce, früher seinen Schulabschluss zu erreichen
                                                      thematik, erste Fremdsprache, Deutsch und
    und ins Studium oder in die Berufsausbildung
                                                      (einer) Naturwissenschaft vorgegeben. Sie
    zu starten. Bei vielen Gemeinsamkeiten der
                                                      können entweder als äußere oder innere Dif-
    beiden Schularten legt das Gymnasium sei-
                                                      ferenzierung (Binnendifferenzierung) erfol-
    nen Fokus vornehmlich darauf, seine Schüle-
                                                      gen. Im Rahmen der äußeren Differenzierung
    rinnen und Schüler für ein Studium zu befä-
                                                      werden die Schülerinnen und Schüler in Kur-
    higen.
                                                      se nach Anforderungsniveaus (Erweiterungs-
    Am Ende eines jeden Schuljahres am Gymna-         und Grundniveau) eingeteilt. Bei der inneren
    sium entscheiden die Noten auf dem Zeugnis        Differenzierung arbeiten die Lehrkräfte mit
    darüber, ob die Schülerin bzw. der Schüler        Aufgabenstrukturen, die unterschiedliche
    in die nächste Klasse versetzt wird oder das      fachliche Anforderungen stellen und somit
    Schuljahr wiederholen muss. Das erste Jahr        gleichzeitig verschiedene Schwierigkeitsgra-
    am Gymnasium ist eine Probezeit, in der sich      de ansprechen. Die Schülerinnen und Schüler
    herausstellen soll, ob das Lernverhalten der      wählen selbst den Komplexitätsgrad. Um eine
    Schülerinnen und Schüler den Anforderungen        erfolgreiche Individualisierung des Lernens
    dieser Schulart genügt. Erbringt die Schülerin    anbieten zu können, müssen sich verschiede-
    bzw. der Schüler die erforderlichen Leistun-      ne Bausteine zusammenfügen. Dazu gehören
    gen für die Versetzung in Jahrgangsstufe 8        zum Beispiel das Schaffen vielfältiger Zugän-
    nicht, muss er oder sie das Gymnasium nach        ge zu Lerninhalten und Eingehen auf die indi-
    dem Probejahr verlassen und auf eine Inte-        viduellen Lerngeschwindigkeiten - und nicht
    grierte Sekundarschule wechseln. Auf diese        zuletzt auch eine gelingende Zusammenar-
    zentralen Unterschiede zwischen den beiden        beit der Lehrkräfte im Jahrgangsteam.
    Schularten sollten Sie die Erziehungsberech-
                                                      Wenn eine Integrierte Sekundarschule keine
    tigten deutlich hinweisen.
                                                      eigene gymnasiale Oberstufe hat, unterhält
    Perspektiven gestalten an der Integrierten        sie verbindliche Kooperationen mit anderen
    Sekundarschule                                    Integrierten Sekundarschulen oder Oberstu-
    Integrierte Sekundarschulen sind, was die         fenzentren, an deren beruflichen Gymnasien
    Lernvoraussetzungen betrifft, grundsätzlich       die Schülerinnen und Schüler im Anschluss an
    auf eine heterogene Schülerschaft ausgerich-      den mittleren Schulabschluss und den erfolg-
    tet, für die sie unterschiedliche Ziele setzen,   reichen Übergang in die Sekundarstufe II das
    wozu neben anderen Zukunftsentwürfen              Abitur nach 13 Jahren ablegen können. Dieses
    auch der Erwerb der Studierfähigkeit gehört.      Abitur ist absolut gleichwertig zu dem Abitur
    Jeder Schülerin und jedem Schüler passen-         an Integrierten Sekundarschulen mit eigener
    de Anschlussmöglichkeiten aufzuzeigen ‑ so        gymnasialer Oberstufe und an Gymnasien.
    zum Beispiel in die Berufsausbildung, ins Stu-
                                                      Länger gemeinsam an Gemeinschaftsschulen
    dium, an ein berufliches Gymnasium oder in
                                                      Eine besondere Form der Integrierten Sekun-
    berufsvorbereitende Bildungsgänge ‑ ist ein
                                                      darschule ist die Gemeinschaftsschule. Sie
    zentrales Ziel der Integrierten Sekundarschu-
                                                      bietet in der Regel einen durchgehenden Bil-
    len. Im Rahmen des Dualen Lernens können
                                                      dungsgang von der Grundstufe (Jahrgangs-

6
Die weiterführenden Schulen

stufen 1 bis 6) zur Sekundarstufe II an. Die   Gymnasien bieten einen Ganztagsbetrieb mit
Gemeinschaftsschule hat als Schulversuch       vielfältigen Bildungs- und Betreuungsange-
Modellcharakter. Das Organisationsprinzip in   boten bis in den Nachmittag an. Die Bildungs-
den Gemeinschaftsschulen ist das gemeinsa-     angebote wechseln sich entsprechend der
me und integrative Lernen - ohne äußere Dif-   unterschiedlichen Lern- und Leistungskurven
ferenzierung: Die Schülerinnen und Schüler     der Schülerinnen und Schüler mit eigenstän-
bilden eine Klassengemeinschaft und können     digem Lernen und vertiefenden Angeboten
von der Schulanfangsphase bis zum mittle-      ab. Zugleich legen die Ganztagsschulen gro-
ren Schulabschluss und ggf. bis zum Erwerb     ßen Wert auf Förder- und Unterstützungs-
der Hochschulreife zusammenbleiben und         angebote, ein gesundes Ernährungskonzept
                                                                                               Berliner Schulwegweiser
gemeinsam lernen. Die Pilotphase der Ge-       sowie die Zusammenarbeit mit außerschuli-       Wohin nach der Grundschule?
                                                                                               Schuljahr 2013/2014
meinschaftsschule, die bereits im Schuljahr    schen Partnern. Sie kooperieren etwa mit den
2008/2009 startete, wird weitergeführt und     Trägern der freien Jugendarbeit, Sportverei-
                                                                                               Der „Berliner Schulwegweiser: Wohin
ausgebaut.                                     nen, Musikschulen, Hochschulen oder Institu-    nach der Grundschule?“ informiert
                                               tionen wie der Polizei.                         ausführlich über die weiterführenden
Ganztägig Lernen in der weiterführenden                                                        Schularten. Er erscheint zum Jahresende
                                                                                               und ist auch online abrufbar.
Schule
                                                                                               www.berlin.de/sen/bildung/
Ganztägige Bildung ist auch in der weiter-                                                     bildungswege/uebergang.html
führenden Schule ein zentrales Angebot. Alle
Integrierten Sekundarschulen und Gemein-
schaftsschulen sowie über 20 Prozent der

                                                                                                                                    7
Formulare und Verfahren zum Übergang

     Die Formulare Förderprognose und Anmeldebogen werden jährlich neu überarbeitet und ste-
     hen den Schulen ab November des jeweiligen Jahres online zur Verfügung.

    Die Förderprognose
    Auf der ersten Seite der Förderprognose (Anlage 1) stehen die Angaben zum Kind, zum Bera-
    tungsgespräch und die Berechnung der Durchschnittsnote. Diese Durchschnittsnote wird aus
    den Zeugnisnoten des 2. Halbjahres der Jahrgangsstufe 5 und des 1. Halbjahres der Jahrgangs-
    stufe 6 gebildet. Hierbei zählen die Noten für Deutsch, Mathematik, Fremdsprache und Natur-
    wissenschaften doppelt. Im folgenden Beispiel ist die Durchschnittsnote 68: (13 + 13) = 2,6

                          5. Klasse         6. Klasse
    Fach                                                   Summe
                          2. Halbjahr       1. Halbjahr
    Deutsch                3   3             3   3           12
    Mathematik             2   2             2   2             8
    Englisch               4   4             3   3           14
    Naturwissenschaft      2   2             1   1             6
    Geografie              3                 3                 6
    Geschichte             3                 4                 7
    Kunst                  2                 2                 4
    Musik                  3                 3                 6
    Sport                  3                 2                 5
                          13 Noten          13 Noten         68

    Nach Beratung in der Klassenkonferenz und der Berechnung der Durchschnittsnote wird die
    Empfehlung für die weiterführende Schule der Sekundarstufe I festgelegt:

     Durchschnittsnote   Empfohlene Schulart laut Förderprognose
                           Gymnasium
                                                         Integrierte
                         oder Integrierte
                                                       Sekundarschule
                         Sekundarschule

     bis 2,2                   
                                                                        In diesem Bereich werden als Entscheidung für
                                                                        die Förderprognose weitere Merkmale individu-
     2,3 bis 2,7                             oder                     eller Kompetenzen des Kindes (z. B. Belastbar-
                                                                        keit, Reflexion des Lernprozesses) herangezogen.

     ab 2,8                                                 

    Die Leistung einer Schülerin bzw. eines Schülers spiegelt sich in Noten nur bedingt wider, des-
    halb werden auf der Seite 2 des Formulars die Kompetenzen bewertet. Auf der unteren Hälfte
    des Formulars dokumentieren Sie das Ergebnis der Förderprognose und begründen dieses ge-
    gebenenfalls.

    Die Förderprognose erhalten die Schülerinnen und Schüler im Original und als Kopie mit dem
    Halbjahreszeugnis ausgehändigt.

8
Formulare und Verfahren

Der Anmeldebogen                                 Geschwisterkinderregelung soll durch eine
Auf dem Anmeldebogen (Anlage 2) werden           Schulgesetzänderung zum 1. Februar 2014
im oberen Teil die persönlichen Angaben          umgesetzt werden:
der Schülerin bzw. des Schülers, die Durch-
                                                 1. Zunächst werden vorrangig Schülerinnen
schnittsnote sowie die Empfehlung laut För-
                                                    und Schüler mit sonderpädagogischem
derprognose zum Wechsel in eine Schule der
                                                    Förderbedarf berücksichtigt (maximal
Sekundarstufe I eingetragen. Bitte achten Sie
                                                    vier pro Klasse).
darauf, dass Sie als Klassenlehrkraft und die
Schulleitung unterschreiben. Im unteren Be-      2. Anschließend werden 10 % der Plätze
reich, zwischen dem Feld für die Unterschrift       für besondere Härtefälle berücksichtigt.
der Erziehungsberechtigten und dem Schul-           Soweit diese Schulplätze nicht als beson-
stempel der weiterführenden Schule, ober-           dere Härtefälle vergeben werden, werden
halb des Anmeldedatums wird der holografi-          Schülerinnen und Schüler berücksichtigt,
sche Aufkleber angebracht.                          die dieselbe Schule wie ein im gemeinsa-
                                                    men Haushalt lebendes Geschwisterkind
Wenn die Eltern den Anmeldebogen erhalten
                                                    oder ein im gemeinsamen Haushalt le-
haben, haben sie die Möglichkeit die Erst-,
                                                    bendes anderes Kind besuchen möchten
Zweit- und Drittwunschschule anzugeben.
                                                    und die im Rahmen der Aufnahme nach
Auch wenn die Eltern sich sicher sind, dass
                                                    Nummer 3 nicht ausgewählt worden sind.
ihr Kind an eine bestimmte Schule gehen
                                                    Soweit nach Berücksichtigung der Här-
wird, sollten sie unbedingt dazu aufgefor-
                                                    tefälle und der Geschwisterkinder Schul-
dert werden, von ihrem Recht Gebrauch zu
                                                    plätze unbesetzt bleiben, erhöht sich die
machen, zumindest eine Zweitwunschschule,
                                                    Anzahl der nach Nummer 3 zu vergeben-
am besten auch die Drittwunschschule ein-
                                                    den Schulplätze entsprechend.
zutragen. Für den Fall, dass das Kind an der
Erstwunschschule doch nicht aufgenommen          3. Danach werden mindestens 60 % der ver-
werden kann, empfiehlt es sich nämlich, zu-         fügbaren Plätze nach Kriterien vergeben,
mindest eine Alternative anzugeben.                 die die jeweilige Schule selbst festlegt und
                                                    verantwortet. Die Zahl der nach Kriterien
Das Übergangsverfahren
                                                    zu vergebenden Plätze kann sich erhöhen,
Eltern melden ihr Kind - unabhängig von ih-
                                                    wenn nicht alle für Härtefälle vorgesehe-
rem Wohnort - innerhalb der Anmeldefrist
                                                    nen Plätze benötigt werden. Zulässige
ausschließlich bei der als Erstwunsch­schule
                                                    Kriterien für diese 60 % der verfügbaren
gewählten Schule an. Mit der Anmeldung le-
                                                    Plätze sind:
gen sie in dieser Schule den ausgefüllten An-
meldebogen und die Förderprognose im Ori-           •• die Durchschnittsnote der Förderpro-
ginal vor. Sollte eine der beiden Unter­lagen          gnose,
nicht vorliegen, wird das Kind nicht im Aus-        •• die Notensumme von bis zu vier
wahlverfahren für die Erst-, Zweit- und Dritt-         Fächern der beiden letzten Halbjahres-
wunschschule berücksichtigt, sondern erst im           zeugnisse, die die Ausprägungen des
Anschluss daran nach Maßgabe freier Plätze.            Schulprogramms (Profil) der Schule
Stehen an der Erstwunschschule genügend                oder der jeweiligen Klasse kennzeich-
Plätze zur Verfügung, wird das Kind ohne               nen,
weiteres Auswahlverfahren aufgenommen.
                                                    •• Kompetenzen der Schülerin oder des
Überschreiten die Anmeldungen der Erst-                Schülers, die auch außerhalb der
wunschschule die Zahl der verfügbaren Plät-            Schule erworben sein können und den
ze, führt diese Schule ‑ unabhängig von der            Ausprägungen des Schulprogramms
Reihenfolge der Anmeldungen ‑ ein Auswahl-             der Schule oder der jeweiligen Klasse
verfahren durch. Entsprechend den Regelun-             entsprechen,
gen des § 56 des Schulgesetzes sowie des            •• das Ergebnis eines profilbezogenen
§ 6 der Sekundarstufe I-Verordnung gilt für            einheitlichen Tests in schriftlicher oder
diesen Fall folgendes Verfahren (Anlage 3) ‑           mündlicher Form oder in Form einer
die im Folgenden bereits berücksichtigte               praktischen Übung.

                                                                                                                         9
•• Die Schule kann in ihrem Auswahlver-       Zahl der verfügbaren Plätze überschreiten,
           fahren mehrere dieser Kriterien kom-       werden diese Plätze ausschließlich nach der
           binieren und in eine Rangfolge bringen     Durchschnittsnote der Förderprognose ver-
           oder prozentual gewichten und sie          geben, dabei werden Schülerinnen und Schü-
           kann für einzelne profilierte Klassen      ler vorrangig berücksichtigt, deren Wohnort
           besondere Kriterien festlegen. Welche      im Bezirk der Schule liegt. Ist auch hier keine
           Kriterien bei der Auswahl im Falle einer   Aufnahme möglich, wiederholt sich das für
           Übernachfrage berücksichtigt werden,       die Zweitwunschschule beschriebene Verfah-
           teilt die weiterführende Schule mit.       ren an der Drittwunschschule (Anlage 4).
           Die Aufnahmekriterien einer Schule
                                                      Nach Abschluss des Verfahrens werden
           werden online im Schulportrait des
                                                      die Erziehungsberechtigten vom Schulamt
           Schulverzeichnisses veröffentlicht.
                                                      schriftlich darüber informiert, an welcher
     4. Die verbleibenden 30 % der Plätze werden      Schule ihr Kind aufgenommen wird.
        durch Losentscheid an jene Kinder verge-
                                                      Sollte an keiner der drei gewünschten Schu-
        ben, die im Rahmen der Verfahren nach
                                                      len ein Platz zur Verfügung stehen, benennt
        Ziffern 2. und 3. noch nicht aufgenom-
                                                      das Schulamt eine andere Schule der dem
        men werden konnten; dabei werden Ge-
                                                      Erstwunsch entsprechenden Schulart, die
        schwisterkinder vorrangig berücksichtigt.
                                                      das Kind aufnehmen kann. Diese Schule kann
     Abweichend von diesem Verfahren gelten           auch in einem anderen Bezirk liegen. Eltern
     für Schulen oder einzelne Klassen, die Schul­    können diesen Schulplatz annehmen, haben
     versuche durchführen oder als Schule be-         aber weiterhin die Möglichkeit, auch eine an-
     sonderer pädagogischer Prägung anerkannt         dere Schule zu wählen, die freie Plätze hat,
     sind (z. B. Gemeinschaftsschulen, Schulfarm      um das Kind aufzunehmen. Für das Schuljahr
     Insel Scharfenberg, Klassen mit Chinesisch       2013/2014 haben übrigens 96,7 % der Schü-
     als 2. Fremdsprache), meist abweichende          lerinnen und Schüler ihren Schulplatz gemäß
     Aufnahmekriterien. Diese können an der je-       ihrer Erst-, Zweit- und Drittwunschangabe
     weiligen Schule erfragt werden.                  für eine weiterführende Schule erhalten.

     Falls das Kind an der Erstwunschschule kei-      Hinweise zum speziellen Aufnahmeverfah-
     nen Platz erhält, wird geprüft, ob an der        ren an Gemeinschaftsschulen ab Jahrgangs­
     Zweitwunschschule noch freie Plätze beste-       stufe 7 finden Sie in der Anlage 5.
     hen. Sollten die Anmeldungen wiederum die

10
Das Beratungsgespräch

                                                         zu heißen, ihre Fragen, Befürchtungen und
Das Beratungsgespräch
                                                         Sorgen ernst zu nehmen, ist eine wiederkeh-
Terminierung                                             rende Herausforderung an die professionel-
Um bis spätestens Ende Januar alle Gesprä-               len Kompetenzen von Lehrkräften.
che geführt zu haben, empfiehlt es sich, be-
                                                         Lehrkräfte sollten bedenken, dass die meis-
reits im Oktober/November mit den ersten
                                                         ten Eltern*
Gesprächsterminen zu beginnen. Bei Schüle-
rinnen und Schülern, deren beständige Leis-              •• ihrem Kind gute Startchancen eröffnen
tungen für eine sichere Prognose sprechen,                  möchten, auch wenn das Kind sie später
könnte das Gespräch also frühzeitig bereits                 vielleicht nicht nutzt;
nach den Herbstferien stattfinden. Bitte ach-            •• überzeugt sind, dass ihr Kind mehr leisten
ten Sie bei der Terminvergabe auf Zeitfens-                 könnte, auch wenn es sie vielleicht bislang
ter, die auch für berufstätige Mütter und                   eher enttäuscht hat;
Väter zu realisieren sind. Da die Formulare
                                                         •• sich selbst bezüglich Lernunterstützung
der Förderprognose erst im November zur
                                                            und Aufgabenhilfe mehr zutrauen als
Verfügung stehen, können Sie das Protokoll
                                                            wahrscheinlich gerechtfertigt ist;
(Anlage 6) nutzen.
                                                         •• bei Lernschwierigkeiten oder Verhaltens­
Elternsicht                                                 problemen die Schuld zunächst eher im
Es ist davon auszugehen, dass Eltern grund-                 Umfeld oder in der Schule suchen werden
sätzlich das Beste für ihr Kind wollen, die bes-            als bei sich selbst;
te weiterführende Schule, die bestmögliche               •• ihre Angst vor einem möglichen Scheitern
Bildung. Dennoch ist ihr Kontakt zur Schule                 des Kindes nicht wahrhaben und zugeben
unterschiedlich intensiv ausgeprägt. Sie ken-               möchten;
nen wahrscheinlich Eltern, die sich seit Be-
                                                         •• auf „Ausnahmen von der Regel“ hoffen:
ginn der Schulanfangsphase engagiert und
                                                            einen späten Entwicklungsschub;
regelmäßig über die Fortschritte ihres Kindes
informieren, ihr Kind und das Klassen- bzw.              •• Kinder kennen, die auch ohne passende
Schulleben tatkräftig unterstützen und das                  Empfehlung erfolgreich waren.
Kind in schulischen Belangen stärken. Andere             Einbeziehung der Fachlehrkräfte und päda-
Eltern dagegen erscheinen nur unregelmä-                 gogischen Fachkräfte
ßig, mitunter auch gar nicht zu schulischen              Verantwortlich für das Elterngespräch ist in
Veranstaltungen oder angebotenen Gesprä-                 erster Linie die Klassenleitung. Sie tauscht
chen, sie signalisieren wenig Interesse. Grün-           sich in Klassenkonferenzen mit den Fach-
de für Nichterscheinen, sich Zurückziehen                lehrkräften über die jeweilige Einschätzung
aus der Bildungsverantwortung sind biswei-               zum Leistungsstand und Lernverhalten der
len eigene Erfahrungen mit der Schule, man-              einzelnen Schülerinnen und Schüler aus. In
gelndes Selbstwertgefühl, Scham oder auch                Einzelfällen wird es sinnvoll sein, dass weite-
Sprachbarrieren. Es gibt immer wieder Eltern,            re Fachlehrkräfte sich am Beratungs­gespräch
die erst mit Beginn der Jahrgangsstufe 6 auf-            beteiligen. Die Kooperation mit der Erziehe-
merksam werden und die Bedeutung der No-                 rin bzw. dem Erzieher oder einer sozialpäd-
ten für den weiteren Bildungsweg ihres Kin-              agogischen Fachkraft ist für ein Beratungs­
des wahrnehmen. Eltern haben bereits eine                gespräch, das alle Facetten des Kindes
jahrelange Erfahrung in der Kommunikation                beleuchtet, ebenfalls sehr empfehlenswert.
mit Pädagoginnen und Pädagogen, hier wird
                                                         Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler
es im Laufe der eigenen Schulzeit wie auch
                                                         Es ist vorteilhaft, wenn Schülerinnen und
der Grundschulzeit ihrer Kinder zuweilen
                                                         Schüler damit vertraut und darin geübt sind,
nicht nur positive Eindrücke gegeben haben.
                                                         sich als Lernende selbst einzuschätzen. Vie-
Alle Eltern unvoreingenommen willkommen

* Aus „Sich mit Eltern beraten - Das Elterngespräch am Ende der Grundschule zum Übertritt in die weiterführen-
  den Schulen“ Schulpsychologie Niedersachsen, Hannover, August 2004, Seite 2

                                                                                                                                    11
le Lehrkräfte benutzen Fragebögen für die        prägnanten Worten zusammen und fragen
                                       Selbstreflexion, um z. B. Leistungsfähigkeiten   Sie nach, ob es auch so gemeint war. Bleiben
                                       und Sozial- oder Methodenkompetenz von           Sie auch dann ruhig und sachlich, wenn Sie
                                       den Schülerinnen und Schülern selbst bewer-      mit Einstellungen und Verhaltensweisen von
                                       ten zu lassen. Gute Beispiele finden sich im     Eltern nicht einverstanden sind (Anlage 9).
                                       „Fragebogen zur Selbsteinschätzung in der        Respektieren Sie die Eltern in ihrem Blick auf
                                       Grundschule“                                     das Kind.

                                          www.berlin.de/sen/bildung/                    Informationsgrundlage
                                          bildungswege/grundschule/                     Eine professionelle Beratung der Eltern, die
                                                                                        auf die Empfehlung der passenden Schulart
                                       und in der Handreichung „Selbstständige Ar-
                                                                         für das Kind abzielt, setzt Kenntnisse über
                                       beit im mündlichen Unterricht“
                                                                     Angebote der weiterführenden Schulen vor-
                        www.bildungsserverver.                        aus. Je besser Sie über das Angebot, das je-
                                          berlin-brandenburg.de/grundschule/            weilige Profil der weiterführenden Schulen
                                          individualisierung_des_lernens/               Ihres Bezirks und der angrenzenden Bezirke
                                                                                        informiert sind, desto besser können Sie die
                                       Meist schätzen sich die Kinder äußerst rea-
                                                                                        Eltern bei der Schulwahl unterstützen. Von
                                       listisch ein und haben durchaus ein genaues
                                                                                        besonderer Bedeutung sind Sprachen­    folge,
                                       Bild von ihren Stärken oder Schwächen.
                                                                                        Sprachenangebot der weiterführenden Schu-
                                       Könnenserfahrungen, die bewusst reflektiert      len, spezielle Profile und Schwerpunkte. Die
                                       werden, führen zu Selbstbewusstheit und          Kooperation mit weiterführenden Schulen
                                       Vertrauen in die eigenen Kompetenzen. Die        im Umkreis Ihrer Grundschule und der Aus-
                                       Wünsche der Kinder, ihre persönlichen Zie-       tausch mit den Kolleginnen und Kollegen der
                                       le und Vorstellungen sollten im Beratungs­       künftigen 7. Klassen sind die beste Basis für
Selbstständige Arbeit
im mündlichen Unterricht               gespräch berücksichtigt werden. Realistische     sachgerechte Beratung.
Handreichung
                                       Zielvorgaben sind für das Selbstvertrauen
                                                                                        Viele Eltern informieren sich über die Web­
                                       sowie die Selbstbestätigung und den erfolg-
Den „Fragebogen zur Selbsteinschät-                                                     seiten der Schulen. Eine zuverlässige In-
zung in der Grundschule“ und die       reichen weiteren Bildungsweg unabdingbar.
Handreichung „Selbstständige Arbeit
                                                                                        formationsquelle bei der systematischen
im mündlichen Unterricht“ finden Sie   Von positiver Resonanz berichten Schulen,        Recherche nach Angeboten der einzelnen
auch online.
                                       die ehemalige Schülerinnen und Schüler der       Schulen sind auch der Verzeichnisteil in der
                                       Grundschule einladen, um für Fragen der          Broschüre „Berliner Schulwegweiser“ sowie
                                       Sechstklässler zur Verfügung zu stehen. Mit      das Online-Schulverzeichnis (SchulVZ). Dort
                                       solch authentischen Gesprächen und Be-           können sie nach verschiedenen Kriterien
                                       richten aus umliegenden Gymnasien oder           (z. B. Bezirk, Schulart, Fremdsprachen- oder
                                       Integrierten Sekundarschulen wird die Ko-        Ganztags­angebot) Schulen suchen und de-
                                       operation zwischen Grundschule und weiter-       ren Angebote vergleichen. Die Schulprofile
                                       führender Schule mit Leben gefüllt.              im Internet beinhalten zudem zahlreiche In-
                                                                                        formationen, z. B. über Kooperationspartner,
                                       Gesprächskultur
                                                                                        räumliche Ausstattung, Mittagessenangebot,
                                       Wie bei allen Gesprächen sollten sich Klas-
                                                                                        Leistungsdifferenzierung und Fördermöglich-
                                       senlehrkräfte auf das Beratungsgespräch gut
                                                                                        keiten. Von dort gelangt man auch zur Home-
                                       vorbereiten – in der Sache und mental. Dazu
                                                                                        page der jeweiligen Schule.
                                       kann eine Liste von Fragestellungen hilfreich
                                       sein (Anlage 7). Kooperative Elterngespräche        www.berlin.de/schulvz
                                       lassen sich am besten realisieren, wenn Sie
                                                                                        Zum Jahresende erscheint zudem der von
                                       in jeder Phase die Eltern zu Wort kommen
                                                                                        der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend
                                       lassen und sich für ihre subjektiven Sicht-
                                                                                        und Wissenschaft herausgegebene „Berliner
                                       weisen und Meinungen offen zeigen. Hören
                                                                                        Schulwegweiser: Wohin nach der Grundschu-
                                       Sie aktiv zu (Anlage 8) und vergewissern Sie
                                                                                        le?“. Er gelangt automatisch an Ihre Grund-
                                       sich, ob Sie die Gesprächspartnerin oder den
                                                                                        schule und Sie werden ihn auch an die Fa-
                                       Gesprächspartner auch richtig verstanden
                                                                                        milien der Sechstklässler aushändigen. Der
                                       haben. Fassen Sie das Gehörte mit kurzen
                                                                                        Schulwegweiser enthält stets eine Schulliste,
12
Das Beratungsgespräch

die über Fremdsprachenfolgen, Ganztagsan-            Lernbedürfnisse nimmt, oder eine Schule,
gebot und Kooperationen für die Sekundar-            die zur Leistung herausfordert und kon-
stufe II informiert.                                 stanten Einsatz erwartet, geeigneter für
                                                     dieses Kind? Im Gespräch sollten Sie fest-
   www.berlin.de/sen/bildung/
                                                     stellen, ob die Eltern diese Überlegungen
   bildungswege/uebergang/
                                                     teilen. Fragen Sie beispielsweise, ob das
                                                     Kind beim Erledigen von Hausaufgaben
Inhalte und Ziele                                    und Vorbereiten von Klassenarbeiten viel
Das Gespräch sollte die gemeinsame Verant-           Ansporn und oft Unterstützung benötigt.
wortung deutlich machen, die die Schule, Sie       •• Wäre ein Gymnasium, das selbstständiges
als Lehrkraft, die Erziehungsberechtigten so-         Lernen voraussetzt, die geeignete Schulart
wie die Schülerin bzw. der Schüler selbst für         für dieses Kind?
ihren weiteren Bildungsweg tragen.
                                                   •• Wo liegen die Schwächen der Schülerin
Vorrangiges Ziel Ihrer Beratung sollte es sein,       bzw. des Schülers? Wäre eine Ganztags-
Brüche und Scheitern im weiteren Bildungs-            schule mit Fördermöglichkeiten bis 16 Uhr
gang nach Möglichkeit zu verhindern. Gerade           das Richtige?
Eltern, die nur begrenzte Informationen über
                                                   Der Aspekt der sozialen Kompetenz ist für ei-
das Berliner Schulwesen haben, sind auf Ihre
                                                   nen erfolgreichen Bildungsweg von entschei-
Beratung angewiesen. Durch Argumente und
                                                   dender Bedeutung. Folgende Kenntnisse und
sachliche Informationen unterstützen Sie die
                                                   Fertigkeiten zählen dazu:
Eltern darin, den für ihr Kind geeignetsten Bil-
dungsgang zu wählen.                               •• Im Umgang mit sich selbst:
                                                      Stärke und Frustrationstoleranz,
Das Hauptaugenmerk des Gesprächs liegt in
                                                      Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen,
der Betrachtung des Kindes und seiner Kom-
                                                      Selbstbeobachtung, Eigenverantwortung,
petenzen. Jedes Kind hat Stärken, die an ers-
                                                      Selbstdisziplin.
ter Stelle wertschätzend betrachtet werden
sollten. Bei der Betrachtung der Noten sind        •• Im Umgang mit Anderen:
Informationen zum Leistungsstand und zur              Zeigen von Achtung, Hilfsbereitschaft,
Lernkompetenz ergänzend heranzuziehen.                Anerkennung, Mitgefühl bzw. Einfüh-
Um ein umfassendes Bild der Lernkompetenz             lungsvermögen, Kompromissfähigkeit,
des Kindes zu zeichnen, werden Aspekte her-           Kritikfähigkeit, Toleranz, Respekt sowie
anzuziehen sein wie                                   adressatengerechter Sprachverwendung
                                                      und wertschätzendem und kulturelle Un-
•• Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit            terschiede respektierendem Verhalten.
•• Informationsaufnahme und -verarbeitung          •• In Bezug auf Zusammenarbeit:
•• Durchhaltevermögen                                 Teamfähigkeit, Kooperationsbereitschaft,
•• Zielstrebigkeit                                    Motivation, Konfliktfähigkeit, Kommunika-
                                                      tionsfähigkeit.
•• Willensstärke
                                                   •• Im Allgemeinen:
•• Ordnungssinn
                                                      Fleiß und Leistungsbereitschaft, Flexibili-
•• soziale Kompetenz
                                                      tät, Motivation und Engagement, Verant-
Im Gespräch werden sich Ihre Einsicht und die         wortungsbereitschaft, Empathiefähigkeit
Einblicke der Eltern in das Lernverhalten des         und emotionale Kompetenz.
Kindes ergänzen. Sie können den Eltern wert-
                                                   Gerade Eltern, von denen zu erwarten ist,
volle Informationen liefern, die für die Wahl
                                                   dass sie ihre Kinder in Bezug auf die fachli-
der weiterführenden Schule entscheidend
                                                   chen Lerninhalte der weiterführenden Schu-
sind und sollten unter anderem auf folgende
                                                   le häufig nicht mehr unterstützen können,
Fragen vorbereitet sein:
                                                   sollten darauf hingewiesen werden, wie groß
•• Welches Lerntempo ist angemessen?               ihr Einfluss und ihre Vorbildfunktion in Be-
   Ist eine Schule, die mehr Rücksicht auf         zug auf diese „Soft Skills“ ist. Hier sind mit-
   Leistungsunterschiede und individuelle          unter deutliche Hinweise auf Umgangston,

                                                                                                                        13
Verantwortungsübernahme in der Familie,           Selbstverständlich können Sie den Erzie-
     den Umgang mit Konflikten etc. notwen-            hungsberechtigten zum Zeitpunkt des Ge-
     dig. Selbstverständlich ist die Stärkung die-     sprächs erst einmal nur die Tendenz der
     ser Kompetenzen für das Lernen an beiden          Förderprognose mitteilen, eine Aussage über
     Schularten gewinnbringend. Familien sollten       die konkrete Empfehlung kann zu diesem
     aber bedenken, dass vor allem Selbstdiszip-       Zeitpunkt noch nicht erfolgen. Die Förderpro-
     lin und Fleiß am Gymnasium aufgrund der           gnose (Schul 190) erhalten die Schülerinnen
     kürzeren Schulzeit (Abitur nach 12 statt 13       und Schüler dann Ende Januar mit dem Halb-
     Jahren) und der geringer ausgeprägten Diffe-      jahreszeugnis.
     renzierungsangebote und individuellen För-
                                                       Umgang mit Elternwillen, der von der Emp-
     dermöglichkeiten erwartet werden.
                                                       fehlung abweicht
     Nicht unbedeutend ist es auch, Eltern bei der     Es hat sich gezeigt, dass manche Eltern trotz
     Auswahl der Erstwunschschule darauf hinzu-        eingehender Beratung durch die Grundschu-
     weisen, dass es sich ggf. um eine übernach-       le und abweichender Prognose für ihr Kind
     gefragte Schule handeln könnte und das Kind       allein das Gymnasium in Erwägung ziehen.
     möglicherweise nicht über den erforderlichen      Dieser Trend geht zwar leicht zurück, da viele
     Notendurchschnitt verfügt. Eltern sollten         Eltern den Vorteil erkennen, dass an beiden
     daher darin bestärkt werden, entsprechend         Schularten, Gymnasium und Integrierter Se-
     dem Leistungsvermögen und den Neigun-             kundarschule, das Abitur erreicht werden
     gen ihres Kindes dann die Zweitwahlschule         kann. Auf diese Tatsache werden Sie bei Ih-
     als Erstschule zu benennen, um diesen Platz       ren Beratungsgesprächen allerdings immer
     ggf. sicher zu haben. Denn bei der Vergabe        wieder deutlich hinweisen müssen.
     der Plätze berücksichtigt jede Schule zu-
                                                       Vielen Familien ist unter Umständen nicht
     nächst die Kinder, deren Erstwunschschule
                                                       klar, wie belastend das Probejahr für Kinder
     sie selbst ist. Sind dann noch Plätze verfüg-
                                                       sein kann, die nicht über die Kompetenzen
     bar, werden auch Kinder mit dem Zweit- oder
                                                       verfügen und somit den Anforderungen des
     Drittwunsch nachrücken. Bei Kindern, deren
                                                       Gymnasiums nicht entsprechen können. Und
     Durchschnittsnote eine Aufnahme eher un-
                                                       vielen Eltern ist nicht bewusst, wie belastend
     wahrscheinlich macht, wäre es also ange-
                                                       sich das Scheitern im Probejahr und der sich
     raten, stark nachgefragte weiterführende
                                                       anschließende Wechsel auf eine Integrierte
     Schulen nicht als Erstwunschschule zu be-
                                                       Sekundarschule für ihr Kind auswirken könn-
     nennen. Andererseits sollten Sie im Gespräch
                                                       te. An den Integrierten Sekundarschulen fin-
     auch darauf hinweisen, dass das Verfahren
                                                       den diese Schülerinnen und Schüler dann in
     jedem Kind die Chance eröffnet, im Rahmen
                                                       der Jahrgangsstufe 8 bereits etablierte Grup-
     der Losquote von 30 Prozent aufgenommen
                                                       penstrukturen vor, in die sie sich erst einge-
     zu werden.
                                                       wöhnen müssen. Zudem ist die Auswahl an
     Weiterhin ausschlaggebend bei der Auswahl         Plätzen an einer ISS nach einem nicht bestan-
     der Schule ist, dass das Kind dort seine in der   denen Probejahr am Gymnasium begrenzt,
     Grundschule begonnene erste Fremdsprache          da besonders nachgefragte Integrierte Se-
     fortsetzen können muss. Schülerinnen und          kundarschulen nur noch über wenige bis hin
     Schüler, die Französisch als erste Fremdspra-     zu keinen freien Plätzen verfügen.
     che lernen, müssen als zweite Fremdsprache
                                                       Wünscht die Familie trotz einer Empfehlung
     Englisch wählen. An Integrierten Sekundar-
                                                       für die Integrierte Sekundarschule jedoch
     schulen ist das Erlernen einer zweiten Fremd-
                                                       unbedingt die Anmeldung an einem Gymna-
     sprache kein Muss, aber Voraussetzung für
                                                       sium und ist die Durchschnittsnote der Schü-
     das Ablegen der Abiturprüfung. Sie kann
                                                       lerin bzw. des Schülers gleich oder größer
     auch erst mit Beginn der Jahrgangsstufe 9
                                                       als 3,0, dann müssen die Eltern zusätzlich
     oder 11 begonnen werden. An Gymnasien ist
                                                       ein Beratungsgespräch an einem Gymna-
     das Erlernen einer zweiten Fremdsprache ab
                                                       sium wahrnehmen. Die Erziehungsberech-
     Jahrgangsstufe 7 dagegen Pflicht.
                                                       tigten vereinbaren dafür einen Termin mit

14
Das Beratungsgespräch

einem Gymnasium ihrer Wahl. Im Gespräch            über der Schule errichtet, die schwer auszu-
vertieft die Schulleitung ihre Erwartungen         räumen sind. Aber im Interesse der Kinder
an die Gymnasiasten und geht auf die Un-           sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft wer-
terschiede zwischen den beiden Schularten          den, um Eltern zum Ende der Grundschulzeit
ein. Das Beratungsgespräch wird anschlie-          über die weiteren Bildungswege ihres Kindes
ßend durch das Gymnasium auf einem Form-           zu beraten.
blatt bestätigt. Die Bestätigung muss der
                                                   Machen Sie den Eltern deutlich, dass ein Ge-
Erstwunschschule vorgelegt werden. Diese
                                                   spräch über die Leistungsentwicklung und
Schulgesetzänderung und Änderung der Se-
                                                   das Lernverhalten ihres Kindes ‑ auch bei
kundarstufe I-Verordnung tritt voraussicht-
                                                   scheinbar eindeutigen Zensuren in den letz-
lich zum 1. Februar 2014 in Kraft, soll also
                                                   ten Zeugnissen ‑ im Interesse des Kindes
erstmals für die Anmeldungen zum Schuljahr
                                                   wichtig ist. Versuchen Sie, Eltern, die nicht
2014/2015 gelten.
                                                   persönlich zum Gespräch erscheinen, telefo-
Umgang mit Eltern, die das Gesprächsange-          nisch zu kontaktieren. An manchen Schulen
bot nicht wahrnehmen (wollen)                      hat es sich als hilfreich erwiesen, dass die Ge-
Bei dem Beratungsgespräch handelt es sich          sprächseinladung durch die Schulleitung er-
um ein Angebot, das die Grundschule ver-           folgt. Eine weitere Möglichkeit wäre es, einen
bindlich allen Eltern offeriert. Eine Verpflich-   angemeldeten Hausbesuch durchzuführen.
tung, dieses Angebot auch anzunehmen, ha-
                                                   Das Ziel der Beratungsgespräche durch die
ben die Eltern aber nicht.
                                                   Grundschule besteht darin, die passende
Manche Eltern sind der Meinung, sie wüss-          Schulart - unter zwei gleichwertigen Ange-
ten angesichts der Noten ihres Kindes - auch       boten - zu wählen. Die Chance, darüber zum
ohne Beratung durch die Lehrkräfte - selbst-       Ende der Grundschulzeit miteinander ins Ge-
verständlich bereits, welches die beste Schul-     spräch zu kommen, sollten Eltern und Lehr-
art für ihr Kind ist. Wie bereits ausgeführt,      kräfte nutzen - im Interesse eines erfolgrei-
haben Eltern mitunter auch Barrieren gegen-        chen weiteren Bildungsweges für jedes Kind.

                                                                                                                         15
Anlage 1

                                                                         Förderprognose
      Stempel der Grundschule

                                                                         zum Übergang in die Sekundarstufe I
                                                                         [§ 56 Schulgesetz vom 26. Januar 2004 (GVBl.
                                                                         S. 26), zuletzt geändert durch Artikel I des Ge-
                                                                         setzes vom 26.06.2013 (GVBl. S. 199)]

                                                                Angaben zur Person
     Vor- und Zuname der Schülerin / des Schülers                                          männlich            geboren am              Klasse
                                                                                             weiblich

                                                                                                          R
                                           Beratungsgespräch zum weiteren Schulbesuch
     Datum des Gesprächs             Teilnehmende Lehrkraft                             Teilnehmende Erziehungsberechtigte

     Die Schülerin / Der Schüler hat am Gespräch teilgenommen:                             ja           nein
     Anmerkungen (z. B. Gesprächsteilnahme Dritter, konkreter Schulwunsch, bestimmte Profile):

         Gesprächsangebot vom
                                                                                       E
                                                                         wurde nicht wahrgenommen.
                                                              T
                                                                          Leistungen
     Die Berechnung der Durchschnittsnote erfolgt gemäß § 24 Abs. 2 Grundschulverordnung. Bis zu einer Durch-
     schnittsnote von 2,2 wird neben der Integrierten Sekundarschule auch das Gymnasium empfohlen.
     Darüber hinaus ist bei entsprechend starker Ausprägung der Merkmale, die die Lernkompetenz kennzeichnen,
                                 S
     bis zu einer Durchschnittsnote von höchstens 2,7 eine Gymnasialempfehlung möglich; diese Entscheidungen
     sind zu protokollieren. Voraussetzung dafür ist, dass unter Berücksichtigung von Kompetenzen, Lernentwick-
     lung, Begabungen und Neigungen der erfolgreiche Besuch des Gymnasiums erwartet werden kann.
     Die Durchschnittnote wird nicht (auf)gerundet, d. h. der Wert 2,59 wird zu 2,5. Für jedes zusätzlich oder nicht
     unterrichtete Fach ist der Standarddivisor (26) pro Halbjahr entsprechend dem Faktor des Faches um die Zahl
     „1“ oder „2“ zu erhöhen oder zu verringern.
     U

                                                              Jg. 5,           Jg. 6,
                     Fach                     Faktor                                                    Ergebnis
                                                              2. Hj.           1. Hj.
     Deutsch                                      2      ⋅(              +              )=
     Fremdsprache                                 2      ⋅(              +              )=
     Mathematik                                   2      ⋅(              +              )=
M

     Naturwissenschaften                          2      ⋅(              +              )=
     Geografie                                    1      ⋅(              +              )=
     Geschichte/Pol. Bildung                      1      ⋅(              +              )=
     Kunst                                        1      ⋅(              +              )=
     Musik                                        1      ⋅(              +              )=
     Sport                                        1      ⋅(              +              )=                                             Notendurch-
                                                                         +              )=                                               schnitt:
                                                         ⋅(                                                              Divisor
     weitere Erläuterungen in der begleitenden Information vom November 2013             Summe:                      :             =

     Schul 190 – Förderprognose für die Sekundarstufe I (Jahrgangsstufe 7) – (11.13)                                                       Seite 1 von 2

16
Name d. Schülerin/Schülers
                                            Kompetenzen
In jeder Zeile ist das Feld anzukreuzen, das der/dem Beurteilten am besten entspricht.
                                                                       besonders           gut            durchschnittlich          wenig
                          Sie / Er                                     ausgeprägt       ausgeprägt          ausgeprägt            ausgeprägt
erkennt grundlegende Prinzipien oder
Regeln und wendet sie sachgerecht an
plant und organisiert Arbeitsschritte zielge-
richtet und zügig
beherrscht Arbeitstechniken (markieren,
nachschlagen, auswendig lernen ...)

                                                                                                R
verfügt über einen sachbezogenen Aus-
druck und einen reichhaltigen Wortschatz
arbeitet strukturiert und verknüpft Wissens-
gegenstände
reflektiert den eigenen Lernprozess
stellt Arbeitsergebnisse ziel- und adressa-

                                                                                  E
tengerecht dar (Präsentation)
ist ideenreich, Neuem gegenüber aufge-
schlossen und vielseitig interessiert
arbeitet kooperativ und arbeitsteilig
erbringt Leistungen selbständig
                                                      T
                    Lernentwicklung, Begabungen, Neigungen, Bemerkungen
Über die bereits dokumentierten fachlichen Leistungen hinaus können Fähigkeiten, Fertigkeiten und
Interessen der Schülerin oder des Schülers (soweit bekannt auch außerschulischer Art) stichwortar-
tig dargestellt werden. Darüber hinaus ist insbesondere auf sonderpädagogischen Förderbedarf, eine
Hochbegabung, eine Eignung für den Besuch einer Schule mit einem besonderen Schwerpunkt so-
                            S
wie - mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten - auf Lese- und Rechtschreibschwierigkeit oder
eine Rechenstörung hinzuweisen.
U

                       Ergebnis der Förderprognose für den Besuch der Sekundarstufe I
Auf der Grundlage der Leistungen und Kompetenzen sowie der Lernentwicklung, Begabungen und
Neigungen erfolgt die optimale Förderung voraussichtlich an
         dem Gymnasium oder der Integrierten Sekundarschule.                                    der Integrierten Sekundarschule.
M

                                 Begründung der Förderprognose
Bei einer Durchschnittsnote von 2,3 bis 2,7 sind gemäß § 24 Abs. 2 Grundschulverordnung unter-
schiedliche Förderprognosen möglich. Nur in diesen Fällen muss die Förderprognose (stichwortartig)
begründet werden.

_______________                              _______________________________                  ______________________________________
      (Datum)                            (Unterschrift d. Schulleiterin/Schulleiters)         (Unterschrift d. Klassenlehrerin/-lehrers)

Schul 190 – Förderprognose für die Sekundarstufe I (Jahrgangsstufe 7) – (11.13)                                                   Seite 2 von 2

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Anlage 2

                       Bei der Anmeldung werden nur Originalvordrucke berücksichtigt!
       Absender (Stempel der Grundschule)
                                                                                          Bitte füllen Sie diesen Anmeldebogen aus und
                                                                                         geben ihn mit der Förderprognose innerhalb des
                                                                                         nachstehend genannten Zeitraums an der als Erst-
                                                                                        wunsch benannten Schule der Sekundarstufe I ab!

                                                                                      Anmeldezeitraum für die Schulen der Sekundarstufe I

       Schul-Nr.:                                                                                   12. - 25. Februar 2014

                  Anmeldebogen für die Sekundarstufe I (Jahrgangsstufe 7)
      Vor- und Zuname des Kindes                                                      Geburtstag / Geburtsort / Staatsangehörigkeit des Kindes

                                                                                                               R
      Wohnanschrift des Kindes                                                        Wohnbezirk                         Erste Fremdsprache

      Vor- und Zuname der Erziehungsberechtigten (Mutter) / vom Kind abweichende Wohnanschrift / Telefon / E-Mail

                                                                                       E
      Vor- und Zuname des Erziehungsberechtigten (Vater) / vom Kind abweichende Wohnanschrift / Telefon / E-Mail

      Besteht sonderpädagogischer Förderbedarf?                            nein                      ja
      Wenn ja, Angabe des Förderschwerpunktes:

     Ihr Kind wechselt in eine Schule der Sekundarstufe I. Das Ergebnis der Förderprognose der Grund-
                                                                 T
     schule für Ihr Kind mit der Durchschnittsnote      führt zu einer Empfehlung des Besuchs

           des Gymnasiums oder der Integrierten Sekundarschule.                                              der Integrierten Sekundarschule.

     _______________                                       _______________________________                  ___________________________________
                                    S

          (Datum)                                  (Unterschrift d. Schulleiterin/Schulleiters)            (Unterschrift d. Klassenlehrerin/-lehrers)

     Als Erziehungsberechtigte wünsche ich / wünschen wir für unser Kind den Besuch folgender Schule:
      Name der zuerst gewünschten Schule (Erstwunsch)                                 Zweitwunsch
     U

      Drittwunsch                                                                     falls keine der gewünschten Schulen möglich, dann

                                                                                          Gymnasium                  Integrierte Sekundarschule

     Mein / Unser Kind soll ab Jahrgangsstufe 7 folgende zweite Fremdsprache lernen:

              bevorzugt:                                                keine bevorzugte                      zunächst keine
                                                                                                              (nicht möglich beim Besuch des Gymnasiums)
M

              Die Aufnahme soll erfolgen, weil ein besonderer Härtefall vorliegt oder bereits ein Geschwisterkind (sie-
              he Informationsblatt) die Erstwunschschule besucht. Bitte fügen Sie die entsprechende Begründung
              dem Anmeldebogen bei, z. B. Name, Adresse und zurzeit besuchte Klasse des Geschwisterkindes.
             Unterschrift des/der Erziehungsberechtigten                                                     Stempel der Erstwunschschule der Sekundarstufe I
                                                                                  
                                                                                  
                                                                            

                                                                                                          Schul-Nr.:
                                                                         Anmeldedatum

     Schul 190a – Anmeldebogen für die Sekundarstufe I (Jahrgangsstufe 7) - (11.13)

18
Anlage 3

Beispiel eines Platzvergabeverfahrens bei Übernachfrage nach dem Kriterium Durchschnittsnote

1. Festlegung der Gesamtplatzzahl
   Für eine vierzügige Schule werden durch den Schulträger 100 Plätze festgelegt.

2. Vorab-Aufnahme von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf
   Es melden sich 10 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an, die aufgenommen werden.

3. Festlegung der prozentualen Platzanteile
   Die sich danach ergebenden 90 Plätze bilden 100 % für die folgende Aufteilung:

   10 % für besondere Härtefälle     			                          9 Plätze

   60 % für die Auswahl nach Kriterien 			                        54 Plätze

   30 % für den Losentscheid           			                        27 Plätze

4. Anmeldezahlen
   Es haben sich insgesamt 145 Kinder angemeldet. Nach Abzug der 10 bereits aufgenommenen Schülerinnen und Schüler mit
   sonderpädagogischem Förderbedarf werden alle weiteren Bewerbungen (135) in die folgenden Verfahren einbezogen.

5. Entscheidung über die besonderen Härtefälle (9 Plätze)
   Unter den 135 Bewerbungen machen 8 Bewerberinnen und Bewerber einen Härtefall geltend.

   Zwei Bewerberinnen und Bewerber werden als besondere Härtefälle im Einvernehmen mit dem zuständigen Schulamt des
   Bezirks anerkannt und aufgenommen.

   Von den 9 für Härtefälle zur Verfügung stehenden Plätzen bleiben 7 Plätze ungenutzt, die nach Abschluss des Auswahlverfah-
   rens nach Kriterien (Nr. 6) vorrangig an noch nicht berücksichtigte Geschwisterkinder vergeben werden.

   Bleiben nach der Berücksichtigung von Geschwisterkindern noch Plätze übrig, werden sie den Plätzen für die Auswahl nach
   Kriterien zugeschlagen.

6. Auswahlverfahren nach Kriterien (54 Plätze)
   Die nach Berücksichtigung der 2 Härtefälle verbleibenden 133 Bewerbungen werden in das Auswahlverfahren einbezogen und
   entsprechend dem Kriterium 1 (Durchschnittsnote der Förderprognose) in eine Rangliste gebracht.

   Danach können z.B. 50 Plätze der 54 Plätze mit Bewerberinnen und Bewerber mit der Durchschnittsnote 1,0 bis 2,8 besetzt
   werden.

   Die restlichen 4 Plätze werden in diesem Fall durch Losentscheid unter den 8 vorliegenden Bewerbungen mit der Durchschnitts-
   note 2,9 besetzt.

7. Vergabe der restlichen Härtefallplätze (7 Plätze)
   79 Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden, darunter sind 5 Bewerbungen von Geschwisterkindern, die im Rahmen
   der bei der Härtefallvergabe (Nr. 5) freigebliebenen 7 Plätze aufgenommen werden.

   Die nach Aufnahme der Geschwisterkinder noch zur Verfügung stehenden 2 Härtefallplätze werden durch Losentscheid unter
   den 4 noch nicht berücksichtigten Bewerbungen mit der Durchschnittsnote 2,9 vergeben.

8. Losentscheid (27 Plätze)
   Von den 72 verbleibenden Bewerbungen werden 27 Plätze durch Losentscheid ermittelt und besetzt. Der organisatorische
   Ablauf des Losentscheids ist mit dem bezirklichen Schulamt abzustimmen. Die Mitglieder der Schulkonferenz können als Be-
   obachter anwesend sein. 45 Bewerberinnen und Bewerber können nicht in die Schule aufgenommen werden.

                                                                                                                            19
Anlage 4

                                                                                                 Verbindliches Beratungs-
                                                            Grundschule                          gespräch mit Eltern

                                                                                                 Förderprognose

                                                            Eltern geben
                                                          Anmeldebogen ab:                       Bei Gymnasium-Wunsch und
                                                               1. Wunsch                         Durchschnittsnote ≥ 3,0:
                                                               2. Wunsch                         Beratungsgespräch mit
                                                               3. Wunsch                         Eltern am Gymnasium

                                                                                                 Anmeldung
                                   nicht genügend                                 genügend
                                  Plätze vorhanden                            Plätze vorhanden
                                                         1. Wunschschule

                Auswahl durch die Schule        %
          1.              Härtefälle           10

                      Auswahlkriterien:

                      Durchschnittsnote
          2.                                   60
                        Notensumme
                        Kompetenzen
                            Test

          3.            Losentscheid           30

                                                                                   Kind wird
                                                                                      auf-
                                                                                  genommen
                            nicht aufgenommen

                                                                                  genügend
     keine freien Plätze vorhanden                          2. bzw. 3.        Plätze vorhanden
                                                           Wunschschule
                                nicht genügend Plätze vorhanden

                Auswahl durch das Schulamt

                   nach Durchschnittsnote
                     der Förderprognose
                                                                                   Kind wird      Bescheid über Aufnahme
                                                                                                  oder Nichtaufnahme an die
                                                                                      auf-        Eltern
                                                                                  genommen
                             nicht aufgenommen

                                                              andere
                                                         Schulen mit freien
                                                              Plätzen

                        Das Schulamt
               schlägt den Eltern schriftlich eine
               Schule der gewünschten Schulart                                     Kind wird
               vor
               weist nur dann eine Schule zu,
                                                                                      auf-        Aufnahmevorschlag an die
               wenn die Eltern ihr Kind an keiner                                 genommen        Eltern der Kinder, die nicht
               Schule anmelden                                                                    an einer Wunschschule
                                                                                                  aufgenommen werden.

20
Anlage 5

Aufnahme an einer Gemeinschaftsschule ab Klasse 7

In die 7. Klasse einer Gemeinschaftsschule rücken zunächst die Schülerinnen und Schüler der schuleigenen Grundstufe auf, also
jene, die bereits an der Schule lernen.

Weitere freie Plätze werden zuerst an Schüler vergeben, die bisher eine andere Gemeinschaftsschule besucht haben und anschlie-
ßend an jene Kinder aus Grundschulen, die verbindliche Kooperationen mit Gemeinschaftsschulen eingegangen sind.

Wenn die Schule danach noch Plätze zur Verfügung hat, werden diese nach einem mehrstufigen Prinzip vergeben:

1. Zunächst werden Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf berücksichtigt (bis zu 4 Schülerinnen und Schüler je Klasse).

2. Danach können max. 10 % der verbleibenden Plätze an Kinder, die von einem Härtefall betroffen sind, vergeben werden.

3. Mindestens 60 % der noch freien Plätze werden dann an Kinder von anderen Grundschulen vergeben. Damit eine ausgewogene
   Mischung aller Leistungsstufen zustande kommt, wird die Hälfte dieser Plätze an Schüler mit einer Gymnasialempfehlung, ein
   Viertel an Schüler mit einer ISS-Empfehlung und einer Durchschnittsnote bis 3,2 und ein Viertel an Schüler mit einer Durch-
   schnittsnote ab 3,3 vergeben.

   Hinweis: Diese Zusammensetzung kann durch Beschluss der Schulkonferenz verändert werden, sofern die Heterogenität der
   Auswahl erhalten bleibt.

4. Die verbleibenden 30 % der freien Plätze werden verlost.

                                                                                                                           21
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