Juni - Aug 2021 - Jüdisches Museum Frankfurt
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Begrüßung Begrüßung HERZLICH Liebe Freundinnen und Freunde des Jüdischen Museums Frankfurt, WILLKOMMEN in den vergangenen Wochen haben wir auf vielfältige Arten und Weisen versucht, Ihnen trotz der Pandemie ein interessantes Muse umsprogramm anzubieten. An diesem Versprechen halten wir auch in den kommenden Monaten fest. Jeden Donnerstag können Sie DER SOMMER STEHT etwa um 18 Uhr live Online-Führungen aus unserer neuen Dauer ausstellung erleben. Bis zum 27. Juni führen wir Sie zudem digital VOR DER TÜR durch unsere Wechselausstellung: „Die Weibliche Seite Gottes“. Ab dem 1. September präsentieren wir dann unsere zweite Wechsel ausstellung: „Unser Mut. Juden in Europa von 1945-48“, die wir am 31. August mit Musik und Drinks eröffnen wollen. Im März war unser neues Museum insgesamt 18 Tage geöffnet und wir haben jede Stunde genossen, in der wir wieder mit Ihnen vor Ort in Kontakt stehen konnten. In den Tagen zuvor zeigten wir eine Lichtinstallation auf unserem Museumsvorplatz, die die Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger in Szene gesetzt hat. In diesem Heft möchten wir Sie an den Gedanken teilhaben lassen, die uns in die ser Zeit zu dem Kunstwerk erreichten und vor Ort als Projektion zu sehen waren. Wir freuen uns über die große Aufmerksamkeit, mit der Sie unser Prof. Dr. Mirjam Wenzel © Jüdisches Museum Frankfurt digitales Angebot annehmen, verfolgen und kommentieren, und sehen den nun immer heller und wärmer werdenden Monaten zuver- sichtlich entgegen. Da bei Drucklegung des Programms noch nicht bekannt war, wann wir unsere beiden Museen wieder für Sie öffnen dürfen, bitten wir Sie, auf unserer Website nachzusehen, ob die geplanten Veranstaltungen weiterhin digital stattfinden müssen. Wir hoffen sehr, Sie bald wieder persönlich in unseren beiden Museen begrüßen zu dürfen – bleiben Sie zuversichtlich und gesund, Ihre Prof. Dr. Mirjam Wenzel und das Team des Jüdischen Museums Frankfurt 2 3
Inhalt Inhalt AUSSTELLUNGEN VERANSTALTUNGEN Was ich nicht weiß, Vorlesesonntag macht mich nicht heiß Ein Tag in Jerusalem Theaterpremiere 62 Wir sind Jetzt Gemeinschaft 46 Dauerausstellung im Vortrag und Gespräch Ferienspiele Jüdischen Museum 26 „11.908“ Wahrheiten und Narrheiten 08 Filmpremiere 63 Virtueller Rundgang 48 Masel und Broche „Die weibliche Seite Gottes“ Dauerausstellung im Museum 28 Queer-feministische Perspektiven Judengasse im modernen Judentum FÖRDERVEREIN 10 Anne Frank Tag Führung 30 50 Die weibliche Seite Gottes Förderverein Erste Wechselausstellung Herzl Denken ohne Geländer Unterstützen Sie das im Jüdischen Museum Eine europäische Geschichte Gesprächsreihe Jüdische Museum 12 Buchvorstellung 52 66 34 Unser Mut Vernissage der Ausstellung „Unser Wechselausstellung im Unterwegs auf den Spuren von Mut. Juden in Europa 1945-48“ Jüdischen Museum Bertha Pappenheim 54 INFORMATIONEN & 14 Appvorstellung 36 FÜHRUNGEN Ostend Blick in ein jüdisches Viertel Denken ohne Geländer KINDERPROGRAMM 16 Gesprächsreihe Jüdische Altstadt 38 Führung Vorlesesonntag 70 Die verlorene Mitte Der geheimnisvolle Koffer DIGITALE FORMATE Internationale Konferenz von Herrn Benjamin Unsichtbare Orte 40 58 Bahnhofsviertel Führung Digitale Angebote Verleihung des Workshop 72 20 Ludwig Landmann-Preises Knabber-Spaß von Alef bis Tav 42 59 Führungsangebot Digitale Angebote im Jüdischen Museum für Familien Finissage der Ausstellung Vorlesesonntag 74 22 „Die weibliche Seite Gottes“ Die Maus, die an das Gute glaubte 44 60 Besucherinformation 78 4 5
Ausstellungen Ausstellungen WIR SIND JETZT Neben Kunst und Kunsthandwerk, persönlichen Aufzeichnungen, Objekten zum Spielen, eigene Hörstationen sowie Objektlabel auf Fotografien und Filmen, histori- Augenhöhe. Ein Mitmachheft mit schen Dokumenten und Alltags den beiden Hausgeistern Levi und gegenständen umfasst die Ausstel- Fanny lädt zu Entdeckungstouren DIE NEUE lung mediale Rauminszenierun- gen, Schattenspiel- und Film-Pro- ein. DAUERAUSSTELLUNG IM jektionen sowie interaktive Mehr- kanal-Video-Installationen. Junge Die Ausstellung wird von dem Buch „Jüdisches Frankfurt: Von der Auf- R OTHSCHILD-PALAIS Besucherinnen und Besucher erwarten Hands-On-Stationen mit klärung bis zur Gegenwart“ begleitet, das im Beck-Verlag erschienen ist. // Seit Oktober 2020 ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1 Auf drei Etagen des Rothschild- Jüdinnen und Juden prägten die Palais bietet die neue Daueraus kulturelle, wirtschaftliche, wissen- stellung „Wir sind Jetzt“ einen per schaftliche und gesellschaftliche sönlichen Zugang zur jüdischen Entwicklung Frankfurts auch nach Geschichte und Kultur im moder- der Schoa. Sie verliehen der Stadt nen Frankfurt. Ausgehend von des Verlagswesens, der Wissenschaft, der Gegenwart schildert sie die his- des Handels und der Finanzen torischen Entwicklungen und Kon- eine europaweite Bedeutung. Um Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt flikte seit der Aufklärung aus unter die außergewöhnlich bedeutsame schiedlichen Perspektiven. Sie geht jüdische Geschichte Frankfurts in dabei insbesondere auf den Wandel persönlichen Geschichten erfahr- Neue Dauerausstellung im Rothschild-Palais der jüdischen Tradition in eine bar zu machen, widmet sich die Aus- Vielfalt religiöser Praktiken und Auf- stellung sowohl dem Wirken jüdi- fassungen ein und thematisiert scher Gelehrter wie Samson Raphael Formen der Abwehr gegen die Erfah Hirsch und Intellektueller wie rung von Diskriminierung und Martin Buber oder Max Horkheimer. Gewalt. Einen besonderen Stellen- Sie geht auch detailliert auf die wert hat die Präsentation der bil- Geschichte der jüdischen Familien denden Kunstwerke von Moritz Senger, Frank und Rothschild ein Daniel Oppenheim, Henri Matisse, und zeigt abschließend Alltagsge Jakob Nussbaum, Ludwig Meidner genstände und Dokumente aus und zeitgenössischer Positionen, dem Familienbesitz. etwa von Nir Alon. 8 9
Ausstellungen Ausstellungen MASEL UND BROCHE Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt Blick in die Dauerausstellung im Museum Judengasse DAUERAUSSTELLUNG IM MUSEUM JUDENGASSE Seit März 2016 ↗ Museum Judengasse, Battonnstraße 47 Als die Stadt Frankfurt 1987 ein neu- der Rekonstruktion der Fun es Gebäude für die Stadtwerke er- damente von fünf Häusern bringt richten will, stößt man auf Funda- sie rituelle Gegenstände, Bilder, mente von Häusern der Judengasse. archäologische Funde und Schrif- Nach öffentlichen Kontroversen ten zum Sprechen, die einst vor wird mit einem Teil der archäolo- Ort gefertigt oder genutzt wurden. gischen Funde ein Museum einge- Sie thematisiert jüdisches Alltags richtet. Dieses Museum hat mitt- leben in der Frühen Neuzeit und lerweile neue Gestalt angenommen. die vielfältigen Beziehungen, die Der Eingang wurde an die Battonn die Einwohner der Judengasse mit straße verlegt und betont den Zu- den christlichen Bewohnern der sammenhang mit anderen histori- Stadt, dem Frankfurter Rat und dem schen Aspekten des Ortes: dem Kaiser unterhielten. Ein abschlie alten jüdischen Friedhof, der 1938 ßender Raum bringt west-jiddische »Kraft! Ein Kraftsymbol, dass zerstörten Börneplatzsynagoge Literatur und Musik zum Klingen. aus unaussprechlichem Leid sich und der Gedenkstätte Neuer Börne doch die Liebe erschafft.« platz für die für die deportierten Für junge Besucherinnen und Besu- und ermordeten Juden Frankfurts. cher hält die Ausstellung Hands- On-Stationen sowie ein Mitmach- Die 2016 eröffnete Ausstellung heft bereit. Ein Mediaguide führt „Masel und Broche“ zeigt verschie- durch die Fundamente und über vivienne.vontainebleau dene Perspektiven auf das erste den benachbarten alten jüdischen jüdische Ghetto Europas. Inmitten Friedhof. // 10 11
Ausstellungen Ausstellungen WECHSEL- AUSSTELLUNG / DIE WEIBLICHE SEITE © Jüdisches Museum Frankfurt Joan Snyder: Our Foremothers GOTTES Noch bis 27. Juni 2021 ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1 Im Alten Orient war es üblich, Bildenden Kunst, die sie kommen- ein, die Frauen in der jüdisch- RheinMain realisiert. Begleitend weiblichen Gottheiten zu huldigen. tieren und interpretieren. Ihren religiösen Praxis der Spätantike, ist ein zweisprachiger Katalog Die Spuren dieser Praxis verlieren Ausgangspunkt bilden Artefakte des Mittelalters und der Neuzeit im Kerber-Verlag erschienen, der sich im 5. Jahrhundert vor unserer aus dem antiken Israel, in denen einnahmen. von der Georg und Franziska Zeitrechnung. An die Stelle weibli- weibliche Gottheitsvorstellungen Speyer’schen Hochschulstiftung cher Gottheiten trat die Idee einer und die ihnen zugeschriebenen Die Ausstellung basiert auf einer gefördert wurde. // weiblichen Seite des einen Gottes, Kräfte und Wünsche zum Ausdruck gleichnamigen Schau, die 2017 im die in der jüdischen Tradition mit kommen. Im weiteren Verlauf prä- Jüdischen Museum Hohenems zu der Vorstellung einer „Einwohnung sentiert die Ausstellung wertvolle sehen war und wurde von Felicitas Gottes auf Erden“ und dem Begriff Textilien, Schriften, zeremonielle Heimann-Jelinek und Michaela der Schechina verbunden ist. Gegenstände, mittelalterliche heb- Feurstein-Prasser in Zusammen Christentum und Islam entwickel- räische Bibelillustrationen und arbeit mit Eva Atlan und Mirjam ten zu dieser Idee im Laufe der Madonnenbilder der Renaissance, Wenzel kuratiert. Sie wird durch Jahrhunderte verwandte Erzählun- die von den Werken renommier- den Vermittlungsraum „Studio gen. Die erste Wechselausstellung ter Künstlerinnen und Künstler Alef-Satellit“ ergänzt, der dazu des Jüdischen Museums Frankfurt aufgegriffen, kommentiert und ermuntert, einen eigenen, persön „Die weibliche Seite Gottes“ the- interpretiert werden. Sie setzt die lichen Zugang zum Thema zu matisiert diese kulturgeschichtliche zeitgenössischen Kunstwerke entwickeln. Entwicklung in archäologischen dabei als eine persönliche Form Funden, rituellen Gegenständen, der Reflexion über den kultur „Die weibliche Seite Gottes“ wurde Bildern und Schriften. In ihrem geschichtlichen Zusammenhang mit großzügiger Unterstützung Zentrum stehen die jüdische Tradi- in Szene. Ein abschließender der Art Mentor Foundation Lucerne tion und Praxis sowie Werke der Exkurs geht auf die aktive Rolle und des Kulturfonds Frankfurt 12 13
Ausstellungen Ausstellungen WECHSEL- AUSSTELLUNG Unser Mut © United States Holocaust Memorial / UNSER MUT. JUDEN IN Museum, courtesy of Dorit EUROPA 1945-48 31.08.2021 – 18.01.2022 ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1 Von Białystok über Frankfurt nach s chaftspolitischen Entwicklungen neue, autonome Gemeinwesen jektleitung von Dr. Werner Hanak Amsterdam, von Berlin über Buda- auf dem europäischen Kontinent und einen eigenen Staat grün und Erik Riedel. pest nach Bari: Zum ersten Mal prägten. Im weiteren Verlauf geht deten, sondern auch völkerrecht beleuchtet eine Ausstellung jüdische er sowohl auf individuelle Lebens liche Begriffe, Perspektiven und Begleitend zur Ausstellung ist ein Zeitgeschichte in den Jahren nach entscheidungen und -ereignisse an Abkommen entwickelten, die bis zweisprachiger Katalog im der Schoa in einer gesamteuropä verschiedenen mitteleuropäischen heute gültig sind. De Gruyter-Verlag erschienen, ischen Perspektive. Der Titel „Unser Orten wie auch auf überregionale den Dr. Christiane und Dr. Mut“ erinnert an den Namen der Erscheinungen und Entwicklungen Die Ausstellung basiert auf einem Nikolaus Weickart ermöglicht ersten Zeitung aus dem Displaced wie etwa die existentielle Not, die lang jährigen Forschungsprojekt, haben. // Persons Camp Frankfurt-Zeilsheim ersten Dokumentationen der das Dr. Kata Bohus in Kooperation und ist zugleich Programm. Die Schoa, die Neuinterpretation jüdi- mit dem Leibnitz-Institut für jüdi- zweite Wechselausstellung des Jüdi- scher Traditionen und die Kultur- sche Geschichte und Kultur – Simon schen Museums erzählt jüdische produktion der unmittelbaren Nach- Dubnow, Leipzig, mit Unterstüt- Geschichten von Flucht, Erinnerung kriegszeit ein. Die Ausstellung zung der Kulturstiftung des Bundes und Selbstermächtigung sowie vom erzählt, wie die Überlebenden auf und der Hannelore Krempa Stif- Aufbau eines neuen Lebens nach die Gewalterfahrung reagierten tung in Begleitung von Prof. Dr. der Schoa. und ihr Schicksal selbst in die Hand Atina Grossmann durchgeführt nahmen. Vor dem Hintergrund hat. Realisiert wurde sie mit Unter- Der Ausstellungsrundgang beginnt der aktuellen Krisen reflektiert sie stützung von Daimler, der Hessi- mit einem Blick auf die Zeit vor die unmittelbare Nachkriegszeit schen Kulturstiftung, der Gemein- dem Zweiten Weltkrieg, in der als eine von Flucht, Gewalt und nützigen Hertie-Stiftung und Jüdinnen und Juden vielerorts den Überlebenswillen geprägte Zeit, in der Stiftung Polytechnische Gesell- Alltag, die Kultur und die gesell- der Jüdinnen und Juden nicht nur schaft unter der kuratorischen Pro- 14 15
Ausstellungen Ausstellungen TAFELAUSSTELLUNG OSTEND BLICK IN EIN Israelitisches Krankenhaus, um 1930 JÜDISCHES VIERTEL © Institut für Stadtgeschichte Sonntags 11.00 – 14.00 Uhr ↗ Hochbunker an der Friedberger Anlage 5 – 6 In den Sommermonaten ist unsere tungen der Krankenpflege und Tafelausstellung „Ostend. Blick in der jüdischen Wohlfahrt, die sich ein jüdisches Viertel“ im Hochbun- hier befanden. So entstanden um ker an der Friedberger Anlage 1900 entlang des Röderbergwegs erneut zu sehen, die an die einzig- moderne Kliniken, Pflegestätten artige Geschichte und Prägung und Kinderheime, die mit ihren des Ostends durch Jüdinnen und Gärten den Charakter der Straße Juden und deren Verfolgung und prägten. Ermordung erinnert. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in dem neu Unsere beiden Kataloge „Ostend. entstandenen Frankfurter Quartier Blick in ein jüdisches Viertel“ und in der Nähe der ehemaligen Juden- „The East End. Looking into a »Die untere Hälfte und die obere gasse viele jüdische Frankfurte Jewish Quarter“ dokumentieren Hälfte der Skulptur symbolisieren rinnen und Frankfurter, zu denen die Ausstellung in Text und Bild. // für mich das Judentum in Deutsch land vor und nach dem Holocaust.« ab den 1880er Jahren Migrantinnen, Migranten und Flüchtende aus In Kooperation mit der Initiative 9. Osteuropa hinzuzogen. Unterschied November e. V. liche religiöse und Bildungsins titutionen, aber auch Werkstätten, Bitte denken Sie an warme Kleidung. Simone Hofmann koschere Cafés und Metzgereien bestimmten den Alltag und das Eintritt: 5€ Stadtbild. Weithin bekannt und auf- Mit Führung: 6 € gesucht wurden auch die Einrich- Publikationen: jeweils 10 € 16 17
Digitale Formate Digitale Formate DIGITALE ANGEBOTE Klangwelten des Jüdischen Museums Die Ausstellungen im neuen Jüdischen Museum sprechen alle Sinne ihrer Besucherinnen und Besucher an – auch die Ohren. In einer eigens konzipierten Soundführung stellen die Kuratorinnen des Museums verschiedene Klänge aus der neuen Dauerausstellung „Wir sind Jetzt. Jüdisches Frankfurt von der Aufklärung bis zur Gegenwart“ und der ersten Wechselausstellung „Die weibliche Seite Gottes“ vor. Die Sound- führung führt die Zuhörenden durch die neuen Ausstellungsräumlich keiten und steht auf Soundcloud zur Verfügung. // Museum in Bewegung Das Jüdische Museum Frankfurt bietet in Kooperation mit Makkabi Frankfurt in seinem Lichtbau Yoga-Kurse an. Während der Pandemie können Sie jederzeit Yoga üben, indem Sie sich die Videos aus dem Lichtbau ansehen. // Mit dem Launch unserer Online-Sammlung Ende 2020 hat die digitale #meinlieblingsobjekt – Videoreihe mit den freien Strategie des Museums ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. 24/7 können Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums Interessierte nun die Objekte aus unseren beiden Dauerausstellungen näher kennenlernen und so auch von zu Hause aus unsere beiden Museen Anstelle persönlicher Führungen durch die beiden Dauerausstellungen besuchen. im Museum Judengasse und im Rothschild-Palais stellen freie Mitarbei terinnen und Mitarbeiter des Jüdischen Museums in einer Videoreihe sammlung.juedischesmuseum.de ihre Lieblingsobjekte vor und geben ihre ganz persönliche Perspektive auf die Dinge wieder. // Unsere digitalen Aktivitäten stellen die dritte Plattform unseres Museums dar. Infolge der Corona-Pandemie haben wir sie in den vergangenen Mona ten noch einmal substantiell ausgebaut. Auf unserem Blog „Gedibber“ fin Die weibliche Seite Gottes – den Sie eine Übersicht über das umfassende Vermittlungsangebot, das wir eine filmische Führung in 6 Kapiteln uns für Sie überlegt haben. In sechs Filmen geben Sammlungsleiterin Dr. Eva Atlan und Museums direktorin Prof. Dr. Mirjam Wenzel einen Einblick in die Wechsel austellung, indem sie auf den kulturgeschichtlichen Hintergrund der Exponate und ausgewählte Kunstwerke eingehen. // 20 21
Digitale Formate Digitale Formate Online-Führungen im Jüdischen Museum DIGITALE ANGEBOTE Jede Woche Donnerstag um 18 Uhr laden wir alle Interessierten zu einer Zoom-Führung im neuen Jüdischen Museum ein. Weitere Informationen FÜR FAMILIEN erhalten Sie auf Seite 74 im Programmheft. // Vorlesestunden für Kinder Für Kinder von 3-8 Jahren wurde der Vorlese-Sonntag aus der Bibliothek des Jüdischen Museums kurzerhand in den digitalen Raum verlagert. Im Mittelpunkt stehen dabei jüdische Erzählungen und Geschichten von Freundschaft sowie religiöser und kultureller Vielfalt. Die Termine der digitalen Vorlese-Sonntage finden Sie ab Seite 58. // Schattenspieltheater für zu Hause Derzeit ist der reguläre Schul- und Kindergartenbetrieb wegen der Coro- na-Pandemie eingeschränkt. Auch Sport- und Vereinsaktivitäten sind zum Teil nicht möglich, das gemeinsame Musizieren, Basteln und Toben bleibt auf die eigenen vier Wände beschränkt. Damit die Tage nicht zu lang werden, ist Kreativität gefragt. Diese wird mit dem Schattenspiel- Workshop für zu Hause angeregt. // Jürgen Steinmetz im Raum Rothschild Videowettbewerb #zuhause © Jüdisches Museum Frankfurt Durch den Lockdown wurde unser Zuhause immer wichtiger. Zuhause ist nicht nur ein Ort der Zuflucht, Sicherheit und Privatheit, sondern auch ein Ort, an dem wir uns selbst spiegeln, entwerfen, verkriechen. Das Museum hat in den letzten Monaten deshalb zu einem Videowettbewerb für Jugendliche ab 12 Jahren aufgerufen, um zu erfahren, wie ihr Zuhause aussieht. Die besten Videos dazu sind nun auf unserem BLOG Beitrag einzusehen. // 22 23
Veranstaltungen © Jüdisches Museum Frankfurt VERANSTALTUNGEN ÜBER KUNST, GESCHICHTE UND POLITIK INS GESPRÄCH KOMMEN 24
Veranstaltungen Veranstaltungen Mi 09. Juni 2021 Jüdisches Museum, Vortrag und 19.30 Uhr Bertha-Pappenheim-Platz 1 Gespräch und YouTube-Kanal des rechts: Prof. Dr. Frederek Musall © Jüdisches Museum Frankfurt Jüdischen Museums © Prof. Dr. Frederek Musall GEMEINSCHAFT links: Sara Soussan Gemeinschaft ist ein wichtiger Bestandteil jüdischer Praxis und Tradition. Viele Rituale und Gebete können nicht alleine vollzogen werden, son- dern erfordern eine Mindestzahl von zehn Anwesenden. Dieses religions gesetzliche Gebot dient dazu, gemeinschaftliche Strukturen zu verste tigen. Durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie wurde die Suche nach Alternativen zu physischen Gemeinschaftserfahrungen notwenidg. Die jüdisch-religiöse Welt muss sich nun mit Fragen ausein- andersetzen, die es so vorher in der Geschichte noch nicht gab. Zwei © Jüdische Allgemeine Prof. Dr. Doron Kiesel kurze Impuls-Vorträge zum Stellenwert von Gemeinschaft im Judentum und zur jüdischen Religionspraxis während der Corona-Pandemie leiten ein Podiumsgespräch zu Transformationen von jüdischem Gemeinschaftsleben ein. Es diskutieren: Prof. Dr. Frederek Musall, Professor für Jüdische Philoso- phie und Geistesgeschichte sowie stellvertretender Rektor an der Hoch- schule für Jüdische Studien in Heidelberg und Sara Soussan, Kuratorin für Jüdische Gegenwartskulturen im Jüdischen Museum Frankfurt. »Verbundenheit in Moderation: Prof. Dr. Doron Kiesel, Wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland // Verwurzelung und Auf- bruch.« Die Veranstaltung wird live auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums gestreamt und findet im Rahmen der Gesprächsreihe „Hausgespräche“ statt, einer Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, dem Freien Deutschen Hochstift und dem Haus am Dom. Jutta Fröhlich-Tumbrink Weitere Informationen: https://www.frankfurterhausgespraeche.de/ 26 27
Veranstaltungen Veranstaltungen Do 10. Juni 2021 Jüdisches Museum, Führung und 18.00 Uhr Wechselausstellung und Gespräch Online-Übertragung VIRTUELLER RUNDGANG ZUR WECHSELAUS STELLUNG „DIE WEIB © Salome Roessler LICHE SEITE GOTTES“ Maternal Torah Virtueller Rundgang und interreligiöses Gespräch mit Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner und Dr. Eva Atlan Die Ausstellung „Die weibliche Seite Gottes. Kunst und Ritual“ verbindet kulturgeschichtliche Zeugnisse von weiblichen Elementen in den Gottes- vorstellungen der drei monotheistischen Religionen mit Darstellungen der Bildenden Kunst. Sie spannt einen Bogen von antiken archäologi- schen Figurinen über mittelalterliche hebräische Bibelillustrationen, Madonnenbilder der Renaissance bis hin zu Interpretationen renom- mierter zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Am Donnerstag, den 10. Juni 2021 führen die Kuratorin der Ausstellung, »Ki ha adam etz Dr. Eva Atlan, und die Sozial- und Religionswissenschaftlerin, Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner, online durch die Ausstellung und unterhalten sich hasadeh« – über deren interreligiöse Bezüge. Im Zentrum des Dialogs steht die »denn der Mensch ist Frage, welche Spuren der weiblichen Seite Gottes in Judentum und Islam ein Baum des Feldes…« zu finden sind und welche Konsequenzen es für soziale Rollen hat, sich Gott als Mann vorzustellen. // Unbekannt 28 29
Veranstaltungen Veranstaltungen ANNE FRANK TAG FAMILIENTAG IM JÜDISCHEN MUSEUM WORKSHOPS, Woher kommt Anne Frank und in welchem Familienumfeld wuchs sie auf? Das neueröffnete Familie Frank Zentrum im Jüdischen Museum FÜHRUNGEN, widmet sich diesen Fragen und gibt anhand von Dokumenten und Gegen- ständen aus dem Besitz der Familie einen Einblick in ihre Geschichte. GESPRÄCHE Der letzte Raum der Dauerausstellung im Rothschild-Palais geht dabei insbesondere auf die liberale Erziehung, die kulturelle Bildung und die Berufe der Familienmitglieder, ihre Gastlichkeit, die Veröffentlichung des Tagebuchs sowie den berührenden Briefwechsel ein. „Habe ich dir eigentlich schon mal was von unserer Familie erzählt?“ (Tagebucheintrag von Anne Frank, 8. Mai 1944) So 13. Juni 2021 In der Dauerausstellung und auf dem PROGRAMM 10.00 – 20.30 Uhr YouTube-Kanal des Jüdischen Museums 13.00 – 14.00 Uhr ↗ in der Dauerausstellung und auf zoom Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt DIE FAMILIE VON ANNE FRANK. ONLINE-FÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG FAMILIE FRANK Blick in das Familie Frank Zentrum Die Familie von Anne Frank lebte jahrhundertelang in Frankfurt. Wie sah ihr Alltag aus? Welche Bücher las sie und welcher Kuchen stand auf dem Geburtstagstisch? Welche Geschichten wurden über Generationen weitererzählt? Lernen Sie die neue Ausstellung unseres Familie Frank Zentrums kennen. // Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de 30 31
Veranstaltungen Veranstaltungen 14.00 – 16.00 Uhr Schreiben wie Anne Frank – bei einem kreativen Schreibangebot haben ↗ auf zoom sich Jugendliche verschiedener Schulen zusammengefunden. Gemeinsam mit der Autorin Dilek Güngör haben sie sich mit Anne Frank ausein „VIELE GRÜSSE VON EURER andergesetzt und sich selbst schriftstellerisch ausprobiert. Auf Grundlage einer kritischen Selbstreflexion, dem Fragen nach eigenen Zugehörig ANNE“ – ONLINE-WORKSHOP keiten, der Verarbeitung von Diskriminierungserfahrungen sind kleine Werke entstanden, die hier erstmals vorgestellt werden. // FÜR FAMILIEN Ein Projekt im Rahmen des Landesprogramms »SchreibKunst – Schüler schreiben mit Autoren« in Zusammenarbeit mit Dr. Erika Schellenberger- Über Generationen hinweg kommunizierte die Familie von Anne Frank Diederich vom Hessischen Kultusministerium, Büro Kulturelle Bildung - in Briefen. In diesem Workshop nehmen wir einige der Briefe aus dem Literatur. 19. und 20. Jahrhundert unter die Lupe und erfahren dabei vieles über den familiären und gesellschaftlichen Hintergrund von Anne Frank. // 18.30 – 20.00 Uhr Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de ↗ YouTube-Kanal des Jüdischen Museums FAMILIÄRE ERINNERUNGEN IN EINER DIVERSEN STADT Familiäre Erinnerungen prägen das Selbstverständnis einer Gesellschaft, auch in einer diversen Stadt wie Frankfurt. Vielschichtige Erinnerungen Autorin Dilek Güngör an den Nationalsozialismus und Erzählungen von den Auswirkungen der © Ingrid Hertfelder deutschen Kolonialgeschichte haben in den vergangenen Jahrzehnten nur zögerlich Eingang in die allgemeine Erinnerungskultur gefunden. Wie verhalten sich die individuellen Erinnerungen von (Post-)Migran tinnen und Migranten zu den in der Dominanzgesellschaft wahrgenom- menen Narrativen? Welche Herausforderungen und Widerstände gehen mit dem Erzählen familiärer Geschichten einher? Irina Ginsburg spricht 15.00 – 16.00 Uhr mit jüdischen Zugewanderten aus der ehemaligen Sowjetunion und ↗ YouTube-Kanal des Jüdischen Museums Angehörigen der BPoC-Community in Frankfurt über familiäre Erinne- rungen. // „SCHREIB DEIN DING!“ – In Kooperation mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten PRÄSENTATION DES SCHREIB- KUNSTPROJEKTS 32 33
Veranstaltungen Veranstaltungen Do 17. Juni 2021 Jüdisches Museum, Buchvorstellung 19.00 Uhr Bibliothek und Gespräch „HERZL: EINE EUROPÄISCHE GESCHICHTE“ – GRAPHIC NOVEL 1882 flieht der jüdische Waise Ilya Brodsky vor den Pogromen in Russ- land durch halb Europa. In Wien macht er die kurze aber folgenreiche Bekanntschaft mit dem jungen Schriftsteller Theodor Herzl. Jahre später beginnt Brodsky Antworten auf die Frage zu suchen, warum Herzl sich von einem im Habsburgerreich völlig integrierten Bohemien zum Vor- kämpfer einer zionistischen Utopie gewandelt hat. Mit eindrucksvollen Bildern erzählt dieser grafische Roman vom Leben und Wirken Theodor Herzls und von einer jüdischen Geschichte Europas. Der Comicexperte Jakob Hoffmann unterhält sich mit dem Autor Camille De Toledo und dem Zeichner Alexander Pavlenko über die Graphic Novel. Das Gespräch findet teilweise auf Englisch statt. // Buchcover Herzl-Comic Eine Kooperation mit dem Institut français Frankfurt und dem Suhrkamp Verlag. Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Kosten: 5 € / ermäßigt 2,50 € Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung gegebenenfalls online stattfin den muss und informieren Sie sich vorab auf der Museumswebsite. 34 35
Veranstaltungen Veranstaltungen So 20. Juni 2021 Jüdisches Museum, Vorstellung einer 14.00 Uhr Museumsvorplatz App und Stadt spaziergang UNTERWEGS AUF DEN SPUREN VON BERTHA PAPPENHEIM Mit der Bertha Pappenheim Map begeben wir uns auf die Spuren der jüdischen Sozialaktivistin Bertha Pappenheim ins Frankfurter Stadtleben um 1900. Zu Beginn des gemeinsamen Nachmittags berichten die Initia- torinnen über den Entstehungsprozess des Kunst-Wissenschafts-Projekts und aktuelle Parallelen zu Migration, Menschenhandel und Frauen rechten. Anschließend laden wir zu einem gemeinsamen Spaziergang mit der Map https://berthapappenheim.com/ ein (ca. 1h, Smartphone nicht vergessen!). Der Nachmittag endet mit Kuchen, Musik und Drinks auf dem Museumsvorplatz, Bertha-Pappenheim-Platz 1. // In Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt und der Gesellschaft zur Förderung judaistischer Studien in Frankfurt am Main © Marion Keller, Elianna Renner, Rebekka Voß Um Anmeldung wird gebeten unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Eintritt frei Bertha Pappenheim Map 36 37
Veranstaltungen Veranstaltungen Mo 21. Juni 2021 Jüdisches Museum, Gesprächsreihe 20.00 Uhr Foyer des Lichtbaus und YouTube-Kanal des Jüdischen Museums DENKEN OHNE GELÄNDER SOLIDARITÄT Michel Friedman © Nicci Kuhn Michel Friedman spricht mit Heinz Bude Wir leben in einer sich rapide verändernden Welt, die es zu verstehen gilt. Mit der von Hannah Arendt geprägten Wendung „Denken ohne Geländer“ veranstaltet das Jüdische Museum Frankfurt eine Gesprächs- reihe, die diese Veränderungen reflektieren und über ihre Bedeutung in unserem Zusammenleben nachdenken will. Die Gespräche finden in einer eigens geschaffenen Sitzskulptur von Tobias Rehberger im Foyer des Lichtbaus statt. Gastgeber der Reihe ist der Philosoph und Publizist Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, der sich mit seinen Gesprächspartnerinnen und -part- nern über die Bedeutung eines Wortes unterhält, das für unsere Gegen- wart besonders sprechend ist. Am 21. Juni steht ein Begriff im Zentrum, der angesichts der Pandemie eine ganz neue Bedeutung gewonnen hat: Solidarität. Gesprächspartner des Abends ist der Soziologe Prof. Dr. Heinz Bude, der gesellschaftliche Phänomene wie Angst, die Moral der Stimmungen oder Solidarität zum Gegenstand seiner Forschungen Prof. Heinz Bude macht. // © Dawin Meckel Der Eintritt zu der Veranstaltung wird vorab via Social Media verlost. Das Gespräch wird live auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des Museums übertragen. 38 39
Veranstaltungen Veranstaltungen DIE VERLORENE MITTE JUDEN UND CHRISTEN IN FRANKFURT BIS ZUR EINRICHTUNG DER J UDENGASSE Jüdischer Friedhof Battonstraße © Jüdisches Museum Frankfurt ONFERE -K N Z N Z ONFERE -K KONFE ONFERE RENZ -K Z N N Z -K ONFERE Mi 23. – Fr. 25. Internationale Konferenz Juni 2021 Haus am Dom Kaum etwas erinnert in Frankfurt daran, dass von der Mitte des 12. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts Juden in der Mitte der Stadt siedelten. Zweimal, in den Jahren 1241 und 1348, wurde dabei die jüdische Gemeinde völlig ausgelöscht. Dennoch, in diesen Jahrhunderten sah und hörte man einander, waren die Wege in der Stadt ebenso verwoben wie die geschäft lichen Beziehungen. Die Begegnungen waren alltäglich. Jüdische Ärzte versahen als Stadtärzte ihren Dienst im Hospital zum Heiligen Geist. Zen- trale jüdische und christliche Gebäude standen nah beieinander. Zwar war Frankfurt weder ein bedeutendes kirchliches noch ein rabbinisches Zentrum; in dieser Hinsicht war die Stadt das Hinterland von Mainz. Jedoch bündelte sie immerhin einige Funktionen. Mit der Einrichtung der Judengassse wurde diese gemeinsame Mitte zerstört. Eine internationale Konferenz der Kollegforschungsgruppe „Polyzentrik und Pluralität vormoderner Christentümer“ an der Goethe-Universität geht diesen Etappen der Frankfurter Geschichte nach. Die Vorträge sind Um Anmeldung wird gebeten unter: weltecke@em.uni-frankfurt.de öffentlich und auch online zugänglich. // Eine Kooperation mit dem Haus am Dom 40 41
Veranstaltungen Veranstaltungen So 27. Juni 2021 YouTube-Kanal des Preisverleihung 11.00 Uhr Jüdisches Museums ERSTMALIGE VERLEIHUNG DES LUDWIG LANDMANN- PREISES FÜR © Jüdisches Museum Frankfurt MUT UND HALTUNG Ludwig Landmann Mit der Verleihung des Ludwig Landmann-Preises für Mut und Haltung »Die Vergangenheit will die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums die Erinnerung an Ludwig Landmann wachhalten, der Frankfurt von ist mit dem Heutigen 1924 bis 1933 mit visionärer Kraft regierte und wegen seiner jüdischen und der Zukunft v er- Herkunft von den Nationalsozialisten aus dem Amt gejagt wurde. Erst- bunden.« mals wird dieser Preis an Prof. Dr. Saul Friedländer verliehen. Er überlebte als Kind in französischen Kinderheimen, emigrierte 1948 Jutta Fröhlich-Tumbrink nach Israel und wurde zu einem der bedeutendsten Historiker insbeson- dere der Schoa. Mit seiner zweibändigen Publikation „Das Dritte Reich und die Juden“ (2007) schuf er ein epochales Werk, das die Darstellung der historischen Ereignisse mit persönlichen Zeugnissen kombiniert. Mit dem Ludwig Landmann-Preis wird das Lebenswerk sowohl des His- torikers wie auch des Zeitzeugen Saul Friedländer ausgezeichnet. Die Verleihung findet mit geladenen Gästen im Schauspiel Frankfurt statt und wird live auf dem YouTube-Kanal des Jüdischen Museums über- tragen. Die Laudatio hält der ehemalige Außenminister Joschka Fischer. // 42 43
Veranstaltungen Veranstaltungen So 27. Juni 2021 Jüdisches Museum, Finissage Foyer und Wechsel- mit Führung ausstellung und Drinks Einblick in die Wechselausstellung FINISSAGE © Salome Roessler DER AUSSTELLUNG „DIE WEIBLICHE SEITE GOTTES“ »Feeling of simulta Zum Abschluss der ersten Wechselausstellung öffnet das Jüdische Museum neous connection and seine Türen bis 21 Uhr und bietet stündlich Führungen durch „Die weib uprooting.« liche Seite Gottes“ an. Werfen Sie einen letzten Blick auf die kostbaren Handschriften und Bibelillustrationen! Tauchen Sie ein in die mondlich- tige Atmosphäre der Ausstellungen und die prächtigen kulturgeschichtli- chen Zeugnisse! Und genießen Sie die Kunstwerke von Judy Chicago, anonym Anselm Kiefer, Ron B. Kitaj, Mierle Laderman Ukeles, Jacqueline Nicholls, Kiki Smith, Franz von Stuck, Hannah Wilke und vielen mehr. Wir freuen uns darauf, den letzten Abend mit diesen Werken und mit Ihnen gemein- sam auf dem Bertha-Pappenheim-Platz ausklingen zu lassen. // 44 45
Veranstaltungen Veranstaltungen Mi 30. Juni 2021 Jüdisches Museum, Theaterpremiere 19.00 Uhr Rothschild-Palais WAS ICH NICHT WEISS, MACHT MICH HEISS Performance im Rahmen des Programms »Young & Expert« © Jérôme Kloos mit Mitgliedern des Jugendclubs am Schauspiel Frankfurt Wie blicken Jugendliche heute auf Jüdisches Leben in Frankfurt? Was macht es aus? Und was bedeutet Leben in Communities, was kulturelle und religiöse Gleichberechtigung? Im neu eröffneten Jüdischen Museum Frankfurt erarbeitet eine diverse Gruppe Jugendlicher aus eigenen the- matischen Zugängen eine öffentliche Performance. Räume der Daueraus stellung werden zum Forschungsfeld für Fragen des Zusammenlebens und zur Bühne für die vielfältigen Perspektiven der jungen Performerin- nen und Performer. // Konzept und Regie Martina Droste »Der Baum des Kostüme Anna Sünkel Lebens.« Mitarbeit Jérôme Kloos Regieassistenz Viktoria Lessing Fachliche Beratung Gottfried Kößler, Janis Lutz und Salomon Ykealo mit Daniel Fairman, Asya Karakale, Daria Kesselmann, Jason Löffler, Joy Owie, Jérôme Patterson-Heep, Dimitrios Tsigaropoulos, Felicia Ulmer, Marco Arnold Thulfiqar Ziyara. Weitere Vorstellungen im Juli sind in Planung. Die Termine finden Sie auf den Websites des Jüdischen Museums und des Schauspiels Frankfurt. In Kooperation mit dem Jungen Schauspiel Frankfurt 46 47
Veranstaltungen Veranstaltungen So 11. Juli 2021 Jüdisches Museum, Filmpremiere und 19.00 Uhr Vortragssaal Gespräch „11.908“ Schreiben gegen das Vergessen 2020 FILMPREMIERE UND G ESPRÄCH © Eva Kneer Vom 23. bis 27. August 2020 erinnerten mehr als 300 Menschen mit weißer Schulkreide auf dem Mainkai an die Namen der ermordeten Frankfurter Jüdinnen und Juden. Sie nahmen damit an der Aktion „Schreiben gegen das Vergessen“ der Künstlerin Margarete Rabow teil. Von jedem Namen wurden mit einer analogen Kamera Einzelbilder gemacht, aus denen nun der Film „11.908“ von etwa 10 Minuten Länge entstanden ist. Dreizehn Streicherinnen und Streicher des hr-Sinfonieorchesters haben zu diesen Bildern einen einzigen Ton eingespielt und Eva Kneer hat eine 20-minü- tige Dokumentation über die Entstehungsgeschichte angefertigt. An diesem Abend findet die Filmpremiere von „11.908“ sowie der Dokumen tation mit anschließendem Gespräch statt zwischen: Marc Grünbaum (Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt), Dr. Werner Hanak »Einer trage des (Stellvertretender Direktor des Jüdischen Museums), Dr. Philipp anderen Last!« Neumann-Thein (Stellvertretender Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald) und Margarete Rabow (Filmemacherin). Moderation: Dr. Daniela Kalscheuer (Haus am Dom) // Antoniette Midha In Kooperation mit dem Haus am Dom 48 49
Veranstaltungen Veranstaltungen So 18. Juli 2021 Jüdisches Museum, Führung 15.00 – 16.30 Uhr Rothschild-Palais © Jüdisches Museum Frankfurt QUEER-FEMINISTISCHE PERSPEKTIVEN IM Irina Ginsburg MODERNEN JUDENTUM Queer steht als Überbegriff für alle, die sich nicht in der binären Geschlech terordnung und den sexuellen Normen verorten können und wollen. Queerness ist eine politische Intervention in die Geschlechterordnung und eine ästhetische wie praktische Kategorie, die eigene Repräsentati- onsformen hervorbringt. In der jüdischen Tradition spielen Regulationen der Geschlechterverhält- nisse und Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität eine bedeutsame Rolle. Diese Vorstellungen haben sich in der Moderne verändert und plu- rale Formen angenommen. Dementsprechend unterschiedlich sind heute die Auffassungen über die Rollen von Mann und Frau im Ritus und Michal Schwartze von geschlechtlicher wie sexueller Vielfalt. Michal Schwartze und Irina © Serap Ermiş Ginsburg werden in ihrer Führung diese Vielfalt aufzeigen und einen jüdischen queer-feministischen Blick auf ausgewählte Objekte werfen. Michal Schwartze ist Lehrerin und setzt sich als (queer-)feministische Aktivistin für ein modernes Regenbogenjudentum ein. Irina Ginsburg ist politische Bildnerin u.a. zu jüdischen und (queer-)feministischen Themen. Beide sind Mitbegründerinnen von Keshet Rhein-Main. // Die Führung wird möglicherweise im digitalen Format stattfinden. Bitte informieren Sie sich vorab auf der Website des Jüdischen Museums. Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Eintritt: 5 € / ermäßigt 2,50 € 50 51
Veranstaltungen Veranstaltungen Mo 30. Aug 2021 Jüdisches Museum, Gesprächsreihe 20.00 Uhr Foyer des Lichtbaus und YouTube-Kanal des Jüdischen Museums DENKEN OHNE GELÄNDER HASS Michel Friedman © Nicci Kuhn Michel Friedman im Gespräch mit Bundesministerin Christine Lambrecht Wir leben in einer sich rapide verändernden Welt, die es zu verstehen gilt. Mit der von Hannah Arendt geprägten Wendung „Denken ohne Geländer“ lädt das Jüdische Museum Frankfurt zu einer Gesprächsreihe ein, die diese Veränderungen reflektiert und über ihre Bedeutung in unserem Zusammenleben nachdenkt. Am 30. August begegnet Prof. Dr. Dr. Michel Friedman der Bundesmi nisterin der Justiz und für Verbraucherschutz Christine Lambrecht in der eigens geschaffenen Sitzskulptur von Tobias Rehberger. Ihr Gespräch widmet sich einer Emotion, die uns heute vermehrt begegnet und gegen die beide entschieden vorgehen: Hass. // Der Eintritt zu der Veranstaltung wird vorab via Social Media verlost. Das Gespräch wird live auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des Museums übertragen. Christine Lambrecht © Thomas Köhler 52 53
Veranstaltungen Veranstaltungen Di 31. Aug 2021 Jüdisches Museum, Vernissage 19.30 – 22.00 Uhr Foyer und Wechsel- ausstellung © United States Holocaust Memorial Museum VERNISSAGE DER AUSSTELLUNG Flüchtlinge in der Sowjetunion „UNSER MUT. JUDEN IN EUROPA 1945-48“ An diesem Abend wollen wir gemeinsam die Eröffnung unserer zweiten Wechselausstellung „Unser Mut. Juden in Europa 1945-48“ begehen. Der Titel „Unser Mut“ erinnert an den Namen der ersten Zeitung aus dem Displaced Persons Camp Frankfurt-Zeilsheim und soll dabei zugleich Programm sein. Die Ausstellung erzählt jüdische Geschichten von Flucht, Erinnerung und Selbstermächtigung sowie vom Aufbau neuen Lebens nach der Schoa. Wir trauen uns, Sie zu einer gemeinsamen Eröffnung einzuladen. Neben Führungen durch die Ausstellung können Sie der Swing-Musik der Friday Night Club Band lauschen. Auf dem Vorplatz und im Foyer erwarten Sie Drinks und koschere Köstlichkeiten von FLOWDELI. // »Das Kunstwerk spricht sehr stark Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de zu mir: Das Gefühl der Entwurze lung aber auch des Aufgefangen werdens in den Ästen wie Wurzeln in den Himmel – das ist meine Lebensge schichte« Marina Weisband 54 55
Kinderprogramm KINDERPROGRAMM VON WAHRHEITEN UND NARRHEITEN Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt Infos und Anmeldung per E-Mail an: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de oder telefonisch unter 069-212 74237 Kosten: 6 € inkl. Material 56
Kinderprogramm – Vorlesesonntag Kinderprogramm – Workshop KNABBER-SPASS VON Kinderprogramm im Jüdischen Museum ALEF BIS TAV © Jüdisches Museum Frankfurt Workshop, Alter: 6 – 12 Jahre Foto: Norbert Miguletz So 04. Juli 2021 / 14.00 – 16.00 Uhr ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Studio Alef, 2. Stock des Rothschild-Palais Um ihren Schülern das hebräische Alphabet beizubringen, ließen sich Lehrer früher so einiges einfallen. Einer von ihnen kam auf die clevere Idee, kleine Küchlein in Form hebräischer Buchstaben zu backen. Die DER GEHEIMNISVOLLE Geschichte von den schmackhaften Lettern, die einem das Lernen ver süßen, wird bis heute erzählt. In unserem Workshop zum süßen Alef Bet KOFFER VON lernen Kinder ihren eigenen Namen auf Hebräisch zu schreiben und backen selbst leckere Buchstaben zum Naschen in unserer Kinderwerk- statt. // HERRN BENJAMIN Anmeldung unter: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de Eintritt inkl. Material: 6 €. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Vorlesesonntag, Alter: 4 – 7 Jahre So 20. Juni 2021 / 14.00 – 15.30 Uhr ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Bibliothek Kinderprogramm im Jüdischen Museum Eine Geschichte von Pei-Yu Chang, vorgelesen von Liliane Kreft © Jüdisches Museum Frankfurt Herr Benjamin ist ein Philosoph mit ungewöhnlichen Ideen. Doch eines Tages entscheidet man in seinem Land, dass ungewöhnliche Ideen nicht erwünscht sind. Herr Benjamin muss fliehen und nimmt einen schweren Foto: Sabine Kösling Koffer mit auf seinen Weg. Niemand außer ihm weiß, was in dem Koffer ist. Es muss etwas ganz Besonderes darin sein. // Um Anmeldung wird gebeten unter: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de Eintritt frei 58 59
Kinderprogramm – Vorlesesonntag Kinderprogramm – Vorlesesonntag DIE MAUS, DIE AN DAS GUTE GLAUBTE Vorlesesonntag, Alter: 4 – 7 Jahre So 18. Juli 2021 / 14.00 – 15.30 Uhr ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Bibliothek Eine Geschichte von Mischa Damjan, vorgelesen von Liliane Kreft Mutter Maus erzählt ihren fünf Mäusekinder von den vielen Bösewichten, Räubern und wilden Tieren, die in der weiten Natur auf sie lauern. Alle Kinder haben Angst und schwören der Mutter, dass sie sehr vorsichtig sind. Alle bis auf eines. Die Maus, die an das Gute glaubte, glaubt nicht an die bösen Tiere und macht sich auf, sie zu suchen. // Um Anmeldung wird gebeten unter: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de Eintritt frei Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt Öffentliche Bibliothek des neuen Jüdischen Museums Foto: Stefanie Kösling © Jüdisches Museum Frankfurt Kinderprogramm im Jüdischen Museum »Für meine Tochter und mich symbolisieren die ineinander ver- schränkten Bäume Kraft, Zusam- menhalt und Eleganz.« Paula und Sven 60 61
Kinderprogramm – Vorlesesonntag Kinderprogramm – Workshop WAHRHEITEN UND NARRHEITEN Kinderprogramm im Jüdischen Museum © Jüdisches Museum Frankfurt Ferienspiele 23. – 27. August 2021 / 10.00 – 14.00 Uhr Foto: Norbert Miguletz ↗ Museum Judengasse, Battonnstraße 47 Interkultureller Theaterworkshop „mit frechen Narren für mutige Kinder“ Der einwöchige Theaterworkshop in der letzten Sommerferienwoche nimmt die Kinder auf eine Zeitreise mit und schlägt Brücken zu unter- schiedlichen Religionen. Dabei verbinden wir die türkische Tradition des EIN TAG IN JERUSALEM Schattenspiels mit der jüdischen Erzählung von den Narren aus Chelm. Die Hauptakteure sind die drei Narren Hacivat, Karagöz und Zippe, die sich in Frankfurt treffen. Hier beginnt eine gemeinsame Reise, in deren Verlauf die Kinder verschiedene Kulturen, Religionen und Traditionen Vorlesesonntag, Alter: 4 – 7 Jahre kennen- und miteinander verbinden lernen. // So 15. Aug 2021 / 14.00 – 15.30 Uhr ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Bibliothek Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt Eine Geschichte von Shoham Smith und Aya Gordon-Noy, vorgelesen von Liliane Kreft Daniel besucht seine Oma Israela in Jerusalem. Sie zeigt ihm und dem Löwen Leo die historische Stadt: Von der Davidszitadelle bis zur Klage- mauer, vom Felsendom bis zum Mahane-Yehuda-Markt – überall lau- ern interessante Geschichten über die Stadt. Oma Israela kennt die Schattenspielaufführung Geschichte all dieser Orte und wird nicht müde, sie zu erzählen. // Um Anmeldung wird gebeten unter: kinder.jmf@stadt-frankfurt.de Eintritt frei 62 63
64 Förderverein SIE UNS FÖRDERVEREIN UNTERSTÜTZEN Andreas von Schoeler, Vorsitzender des Fördervereins Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt
Förderverein Förderverein GESELLSCHAFT oder jene Finanzierung oder Veranstaltungen anbahnen könnten und wie die ganze Arbeit zu bewältigen sei. Von seinen vielseitigen Kontakten und DER FREUNDE UND Interessen beflügelt, entstand so etwa die Idee einer musikalischen Konzert reihe im Museum Judengasse. Oder die Idee einer Reise nach Budapest. Zu den Gesprächen gesellten sich Treffen mit potentiellen Förderern und F ÖRDERER Sponsoren – ich sprach über Konzepte und Ideen, Herr von Schoeler dar- über, was sie kosten. Er gewann seine beiden Nachfolgerinnen und Nach- folger im Amt des Oberbürgermeisters dafür, einen gemeinsamen Brief aufzusetzen, der um Unterstützung für das neue Museum warb. Er reiste Liebe Freundinnen und Freunde alleine nach Paris, um Baron Eric und Baron David de Rothschild das des Jüdischen Museums Frankfurt, Konzept der Skulptur von Ariel Schlesinger vorzustellen, deren Realisie- rung die Familie daraufhin gemeinsam mit Klaus Mangold ermöglichte. Ich erinnere mich genau an den Tag, als ich das erste Mal auf Herrn von Herr von Schoeler gewann nicht nur einen großen Teil der Förderer, die Schoeler traf. Das Kulturdezernat der Stadt Frankfurt hatte mich soeben nun die Stiftertafel im Eingangsbereich des Museums zieren. Er erweckte gefragt, ob ich mir wohl vorstellen könnte, die Leitung des Jüdischen die Gesellschaft der Freunde und Förderer auch zu neuem Leben und Museums zu übernehmen und der Magistrat der Stadt zugleich beschlos- entwickelte sie zu einem weithin wahrgenommenen Kreis in der Frank sen, eine umfängliche Erneuerung des Museums zu finanzieren. Ich furter Stadtgesellschaft. wusste, dass Raphael Gross jahrelang auf diese Entscheidung hingearbei- tet, das Museumsteam sie mit bundesweit wahrgenommenen Ausstel- Das Jüdische Museum Frankfurt hat dem beherzten und unermüdlichen lungen untermauert und Herr von Schoeler sie als Vorsitzender des För- Engagement Herrn von Schoelers unermesslich viel zu verdanken und dervereins maßgeblich angebahnt hatte. Als Tochter von Eltern, für die ich persönlich noch viel mehr. Frankfurt trotz Umzug nach Süddeutschland stets der Inbegriff von Urba- nität geblieben war, kannte ich seinen Namen zudem vom Abendbrot- Ihre Mirjam Wenzel tisch. Als er vorschlug, dass er mich gerne im Reichstagspräsidentenpalais einladen würde, stieg mein Respekt gewaltig an. Dementsprechend wenig erinnere ich mich daran, über was wir dann eigentlich sprachen. Einzig die Frage, ob ich wohl etwas von PR verstehe, ist mir im Gedächtnis »Wir sind alle Zweige geblieben. Und dass mir ein gepflegter Herr an einem viel zu großen Tisch in der Ecke eines geflegten, aber gänzlich leeren Raumes gegenübersaß, eines universellen mit dem ich mich gepflegt bei einer Tasse Kaffee unterhalten habe. Baums.« Dass ich diese Gespräche noch häufiger führen durfte, stets gerne mit einem Petit Four versehen, gehört zu den schönen Momenten in den ver- gangenen fünf Jahren. Nach kurzem pointiertem Beginn zückte Herr @hofnied von Schoeler häufig einen kleinen Zettel, auf dem er notiert hatte, was es zu klären gab. Im weiteren Verlauf wusste er das Gespräch dann stets so zu gestalten, dass es zwar Arbeit war, sich aber erst im Nachhinein als Arbeit erwies, denn der Zettel, den ich dann mitnahm, war stets länger als der Zettel, mit dem ich gekommen war. Wir besprachen bei Tee und Kaffee, wie diese oder jene Entwicklung einzuschätzen sei, wie wir diese 66 67
68 Informationen FÜHRUNGEN INFORMATIONEN Foto: Norbert Miguletz © Jüdisches Museum Frankfurt
Veranstaltungen Veranstaltungen So 25. Juli 2021 Treffpunkt: Caricatura Stadtführung 14.00 Uhr Museum, Weckmarkt 17, Frankfurt JÜDISCHE ALTSTADT Seit über 800 Jahren leben Jüdinnen und Juden in Frankfurt. Sie gehören damit zu den ältesten Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt. Die ersten Erwähnungen der Frankfurter Messe und von Juden in der Stadt finden sich in einem Talmudkommentar eines Mainzer Rabbiners. Im Mittelalter lebten die Frankfurter Juden in der Altstadt südlich des Doms mitten unter den christlichen Bürgern. Im Jahr 1462 mussten sie in die neu errichtete Judengasse in der östlichen Neustadt umziehen. Der Stadt spaziergang beginnt im ehemaligen Judenquartier am Dom. Sie entde- cken innerhalb der Führung erhalten gebliebene Spuren der jüdischen Gemeinde und erfahren mehr über die Beziehungen zwischen jüdi schen und nichtjüdischen Frankfurtern im Alltag, im Handel und in der Politik. // Die Teilnahme ist begrenzt. Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Teilnahmegebühr: 10 € © Jüdisches Museum Frankfurt Ehemaliges Judenquartier »Wenn ich die Skulptur sehe, denke ich, sie symbolisiert das körperliche Leben mit den Wurzeln in der Erde und das spirituelle Leben mit den Wurzeln in den Himmel zeigend. Ich bin immer wieder tief berührt davon« Regina Steffan 70 71
Veranstaltungen Veranstaltungen So 08. Aug 2021 Treffpunkt: Vorplatz des Stadtführung 14.00 Uhr Jüdischen Museums UNSICHTBARE ORTE © Jüdisches Museum Frankfurt Foto: Norbert Miguletz BAHNHOFSVIERTEL Frankfurt ist geprägt von Gedenkstätten, Denkmälern, Stolpersteinen und Erinnerungsorten, die Geschichten der Vergangenheit sichtbar machen. In der Stadtführung "Unsichtbare Orte" hingegen werden die sichtbaren Orte um unsichtbare Erinnerungen an die Geschichte nach 1945 ergänzt. Die App führt die Nutzer und Nutzerinnen auf Spuren suche in Frankfurt. Zu entdecken gibt es jede Menge: Geschichten von jüdischen Fußball-Clubs in Zeilsheim, griechischen Pelzhändlern im Bahnhofsviertel und türkischen Restaurants im Ostend. „Unsichtbare Orte“ zeigt, wo sich die Erinnerungen von Jüdinnen und Juden mit © Jüdisches Museum Frankfurt den Geschichten der griechischen, spanischen, türkischen und italieni- schen Communities überschneiden, an welchen Orten sich ihr Alltag abspielte und wie die Stadt nach 1945 zu einer „Stadt der Vielfalt“ wurde. // Unsichtbare Orte App Die Teilnahme ist begrenzt. Anmeldung unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Teilnahmegebühr: 10 € 72 73
Sie können auch lesen