BERLIN IM WANDEL grüner, mobiler und klimafreundlicher Bilanz 2017-2021 - Berlin.de
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1 WIR MACHEN BERLIN LEBENSWERTER Liebe Berlinerinnen und Berliner, Berlin muss sich verändern, damit es attraktiv und lebenswert bleibt. Genau dies haben wir in den vergangenen Jahren in Angriff genommen – beim Klimaschutz, beim Verkehr, beim Thema Umwelt. Wir arbeiten dabei für eine Stadt, in der viele Bürger*innen kein eigenes Auto mehr benötigen, weil sie mit Bus, U-Bahn, Straßenbahn, S-Bahn, Fahrrad und zu Fuß überall sicher und schnell hinkommen. Wir arbeiten für eine Stadt, in der unsere urbane Natur trotz des Baubooms erhalten bleibt und üppig wächst – in den Landschaftsschutzgebieten, ebenso wie im Park um die Ecke. Eine Stadt, in der das Regenwasser nicht die Kanalisation überlaufen lässt, sondern das Grün versorgt und in Hitzesommern Abkühlung bringt. Wir arbeiten für ein Berlin, das sauberer und leiser ist, mit weniger Luft- schadstoffen und Umweltgiften, dafür mit Oasen der Ruhe und der Erholung. Wir wollen eine Stadt, die sparsamer um- geht mit kostbaren Ressourcen, in der mehr mit Holz gebaut und recycelt wird. Ein Berlin, in dem wir alle weniger Abfall produzieren, wo Stadtsauberkeit und mehr Klimaschutz zusammengehören. Ein Berlin, das seine Energie für Strom, Wärme und Mobilität ohne fossile Brennstoffe bereitstellt. Ein Berlin, das sich erneuert, indem es erneuerbar wird. Vieles davon ist heute schon sichtbar: Neue geschützte Radwege, leise Elektro-Busse, kostenlose Trinkbrunnen, zwei abgeschaltete Kohlekraftwerke und frisch angelegte Blühwiesen sind nur einige Beispiele, an denen dieser Wandel spür- bar wird. Anderes ist noch nicht so greifbar, aber wir haben die Weichen neu gestellt: Viele Milliarden Euro sind für den Ausbau des ÖPNV bereits festgeschrieben. Neue S-Bahn-Wagen werden kommen, moderne U-Bahn-Wagen sind be- stellt, bessere Schienenverbindungen für Pendler*innen und viele zusätzliche Tramstrecken sind geplant. Lang gewachsene Strukturen zu ändern, braucht Zeit. Und es geht nicht ohne Konflikte, denn viele berechtigte Interessen müssen zum Ausgleich gebracht werden. Das nehmen wir ernst, die Beteiligung der Bürger*innen ist uns sehr wichtig. In dieser Broschüre möchte ich Ihnen gerne zeigen, welchen Weg wir eingeschlagen, welche Fortschritte wir erzielt haben und wohin es gehen soll. Ich freue mich sehr über Ihr Interesse. Herzliche Grüße Ihre Regine Günther
2 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort.................................................................................................................................. 1 Klimafreundliches Berlin..................................................................................................... 3 Mobiles Berlin...................................................................................................................... 9 Grünes Berlin..................................................................................................................... 37 Sauberes Berlin.................................................................................................................. 45
4 BERLIN WIRD KLIMAFREUNDLICH Das Ziel steht fest: Berlin muss klimaneutral werden – so schnell wie möglich und bis spätestens 2050, um seinen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz zu leisten. Zugleich müssen wir die Stadt rasch an die Folgen der Klimaverände- rungen anpassen, damit Berlin auch in Zukunft lebenswert ist. KLIMASCHUTZ › die Solarpflicht für alle öffentlichen Gebäude ein- geführt, » Ein wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz in Berlin ist › deutlich strengere Energiestandards für öffentliche der Kohleausstieg bis spätestens 2030, den wir gesetz- Gebäude vorgegeben. lich festgeschrieben haben. Das letzte Braunkohlekraft- werk ging in Berlin 2017 vom Netz, das Steinkohlekraft- » Berlin hat zudem 2019 als erstes Bundesland die werk Reuter C zwei Jahre später. Im Jahr 2019 haben Klimanotlage anerkannt. Mit der Klimanotlage müssen wir im Rahmen einer umfassenden Machbarkeitsstudie künftig alle Entscheidungen des Senats auf ihre Klima- gezeigt, wie eine kohlefreie Wärmeversorgung bis folgen geprüft werden (Klimacheck). 2030 möglich ist. Rund zwei Millionen Tonnen CO2 werden so ab 2030 jährlich eingespart. » Der Verkehrsbereich muss dringend seinen Anteil für Ziel ist die schnelle Dekarbonisierung der gesamten den Klimaschutz leisten. Mit der Mobilitätswende Strom- und Wärmeversorgung. sorgen wir dafür, dass immer mehr Menschen den Um- weltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr nutzen. » Um die vollständige Dekarbonisierung beschleunigt zu Dabei haben wir: realisieren, haben wir eine Novelle des Energiewende- › dem Umweltverbund mit dem bundesweit ersten gesetzes (EWG) auf den Weg gebracht, die im Laufe Mobilitätsgesetz Vorrang eingeräumt, des Jahres 2021 verabschiedet werden soll. Darin › den Ausbau des ÖPNV, Rad- sowie des Fußver- werden unter anderem: kehrs in bislang beispielloser Größenordnung › die Klimaziele Berlins deutlich verschärft, um Berlin vorangetrieben, auf den 1,5 Grad-Pfad zu bringen, › den schnellen und umfassenden Abschied vom Ver- › erstmals in Deutschland ein Einspeisevorrang für brennungsmotor eingeleitet. Wärme aus erneuerbaren Energieträgern in die Wärmenetze festgelegt,
5 » Beispielhaft stehen die sauberen und leisen Elektro- dächer – aber auch Beratungsangebote zur saube- Busse für die von uns begonnene Umstellung des ren Energieversorgung, für mehr Klimaschutz in den öffentlichen Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebe. Bezirken und in privaten Haushalten. Bereits heute fährt fast jeder zehnte Linienbus elekt- risch, das ist schon jetzt die größte Flotte Deutschlands. › Zudem werden von 2017 bis 2023 mit unserem Bis 2030 wird die Umstellung komplettiert. BENE-Programm (Berliner Programm für nach- → Ab Seite 9 findet sich unsere umfassende Bilanz der haltige Entwicklung) mehr als 220 Millionen Euro in Fortschritte im Mobilitätsbereich. konkrete Vorhaben investiert. Beispielsweise wurden durch das Programm 10.400 Gaslaternen auf » Um die Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir LED-Beleuchtung umgerüstet, die Entwicklung und aber auch deutlich mehr finanzielle Mittel. Wir haben Anschaffung des weltweit ersten hybriden Lösch- daher die für Klimaschutz zur Verfügung stehenden fahrzeugs für die Berliner Feuerwehr gefördert, die Gelder massiv aufgestockt – nicht zuletzt durch um- Verlängerung der Tram in Adlershof unterstützt, der fangreiche Förderprogramme: Bau eines Blockheizkraftwerkes für den Rundfunk › Mit dem Berliner Energie- und Klimaschutzpro- Berlin Brandenburg kofinanziert und Projekte wie gramm (BEK) haben wir mehr als 100 ressortüber- in der Reginhard-Grundschule in Reinickendorf greifende Maßnahmen angestoßen. Dazu gehören unterstützt, wo der Schulhof entsiegelt und grün- konkrete Förderprogramme – etwa für den Aus- und naturnahe Spielflächen für die Schüler*innen tausch von Ölheizungen oder innovative Grün- angelegt wurden. Berlin wird klimafreundlicher – unter anderem, weil bald jedes Neubau-Dach zum sauberen Kraftwerk wird. Und Berlin wird klimarobuster – beispielsweise dank neu gepflanzter Mischwälder.
6 KLIMAANPASSUNG » Die Berliner Wälder sind krank. Drei Dürresommer in Folge führten dazu, dass in Berlin nur noch 7 Prozent der Bäume gesund sind. Wir steuern dagegen. Um Ber- lin robuster gegenüber den Folgen des Klimawandels zu machen, bauen wir die Berliner Wälder um, weg von einer Kiefernmonokultur hin zu widerständigen Misch- wäldern: Allein in den vergangenen vier Jahren haben » Wir haben einen Paradigmenwechsel beim Umgang wir rund 2 Millionen Setzlinge gepflanzt und dem Wald- mit dem Regenwasser eingeleitet. Um auf Starkregen- umbau einen neuen Impuls gegeben. ereignisse besser reagieren zu können, sorgen wir dafür, dass Wasser im Boden und auf grünen Dächern » Mit unserer Stadtbaumkampagne haben wir bereits gespeichert wird und wieder verdunstet. Dadurch er- über 10.000 Straßenbäume neu gepflanzt und mit zielen wir auch mehr Kühlung für die Stadt. dem Programm „Maßnahmen zur Ökologisierung der Grünflächenämter und Sanierung von Parkanlagen und » Um den Berliner*innen genügend Trinkwasser im Gartendenkmälern“ unterstützen wir die Bezirke bei der öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen, haben wir Sanierung ihrer Parkanlagen und sorgen so für grüne bisher mehr als 170 Trinkwasserbrunnen in der Stadt und klimaangepasste Kieze. installiert. WASSER – DIE GRUNDLAGE UNSERES LEBENS Klimaerhitzung, die Folgen der jahrzehntelangen Kohle-Förderung in der Lausitz sowie der Bevölkerungszuwachs stellen Berlin vor die Herausforde- rung, die lebenswichtige Ressource Wasser verstärkt zu schützen. Dies gehen wir entschlossen an.
7 » Mit dem Masterplan Wasser sorgen wir dafür, dass die » Wir haben mit der Renaturierung von Flüssen begon- Wasserver- und Abwasserentsorgung auch in Zeiten nen: So erhalten Fische und Wasserpflanzen in Wuhle, von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Braun- Panke und Erpe ihre Lebensräume zurück. Mit unserem kohleausstieg gesichert ist. Auf dieser soliden Grund- neuen Programm „Blaue Perlen für Berlin“ werten wir lage können wir in den kommenden Jahren wissen- zudem Berliner Kleingewässer wie Teiche und Seen auf. schaftlich gestützt die dafür notwendigen konkreten So sorgen wir dafür, dass die vielen Berliner Gewässer Maßnahmen ergreifen. So stellen wir die Versorgung wieder artenreicher werden. mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser auch noch in 50 Jahren sicher. » Seit Sommer 2020 ist Berlin zudem Teil der Blue Community. Mit diesem weltweiten Verbund setzen wir » Wir wollen in unserer Metropole intelligenter mit Regen- uns für Wasser als öffentliches Gut und den Schutz von wasser umgehen. Weniger Regen insgesamt, dafür Gewässern ein. mehr Starkregenereignisse verlangen ein Umdenken. Wir haben deshalb eine Regenwasseragentur gegrün- det, mit der wir das Konzept der Schwammstadt ver- folgen: Das Regenwasser soll lokal gehalten werden, verdunsten und so die Stadt kühlen – wichtig vor allem in den Hitzemonaten. Beim Neubau sorgt jetzt eine Einleitbeschränkung dafür, dass Regenwasser größ- tenteils versickert oder zurückgehalten wird. Das hilft der Vegetation und bewahrt davor, dass bei starkem Regen ungeklärtes Wasser aus der Kanalisation in die Flüsse gelangt. » Um überlaufendes Mischwasser zu verringern, hat Berlin zudem in den vergangenen vier Jahren 260.000 Kubikmeter neuen Stauraum für Abwasser gebaut, etwa unter dem Mauerpark. » Mit einem Gründach-Programm wollen wir mehr Dach- flächen für Versickerung und Verdunstung nutzbar ma- chen und bieten Hauseigentümer*innen eine attraktive finanzielle Unterstützung. Immer mehr Trinkbrunnen versorgen die Berliner*innen kostenlos mit frischem Trinkwasser.
8 H2GO! – ERFRISCHUNG FÜR UNTERWEGS Unser Ausbauprogramm für Trinkbrunnen schafft in ganz Berlin eine immer bessere Versorgung mit frischem Trinkwasser direkt aus den Leitungen der Berliner Wasserbetriebe. Die Qualität wird laufend überwacht. 174 TRINKWASSERBRUNNEN 0,00 gibt es jetzt schon. Viele weitere sind geplant. EURO kostet die Erfrischung an Berlins Trinkwasserbrunnen: Das Wasser- zapfen ist gratis. 6 MONATE im Jahr sind die Trinkbrunnen geöffnet, von Mai bis Oktober. 1 MILLION EURO stellt der Senat bis 2022 für weitere Trinkbrunnen zur Verfügung.
MOBILES BERLIN
10 EIN FUNDAMENT FÜR DIE MOBILITÄT DER ZUKUNFT Das Mobilitätsgesetz ist die Basis der Verkehrswende: Berlin hat als erstes Bundesland den Vorrang des Umweltverbunds aus ÖPNV, Rad- und Fußver- kehr vor dem Autoverkehr gesetzlich festgeschrieben. Wir haben damit den Wechsel zu einer klimafreundlichen, sozial ausgewogenen, zuverlässigen und für alle Menschen verfügbaren Mobilität eingeleitet. » Weltweit arbeiten Metropolen daran, ihren Bewoh- » Das deutschlandweit einzigartige Mobilitätsgesetz, ner*innen eine stadtverträgliche und nachhaltige verabschiedet 2018, ist in intensiven Debatten von Mobilität zu ermöglichen. Trotz lokaler Unterschiede Politik und Verwaltung mit der Zivilgesellschaft ent- haben die Ideen und Projekte gemeinsame Ziele: standen. Das Mobilitätsgesetz sorgt für ein Umdenken Klimaschutz, Verkehrssicherheit sowie barrierefreie, in der Verkehrspolitik: Der öffentliche Nahverkehr, der zuverlässige und bezahlbare Mobilität für alle. Radverkehr und der Fußverkehr werden gefördert und Der ÖPNV ist das Rückgrat der Berliner Mobilität und wird deswegen durch das Mobilitätsgesetz und zusätzliche Investitionsmittel gestärkt.
11 ausgebaut, der Straßenraum neu verteilt zugunsten » Diese Abschnitte des Mobilitätsgesetzes sind bereits derer, die ohne Auto mobil sind. Wir organisieren darü- verabschiedet: allgemeiner Teil, ÖPNV, Radverkehr, ber hinaus den Wirtschaftsverkehr neu, indem klima- Fußverkehr. Der fünfte und sechste Teil zu den Themen schonende Transporte zu Wasser und auf der Schiene Wirtschaftsverkehr und Neue Mobilität sollen im Som- bis hin zu Lastenrad-Mikrohubs im Kiez gefördert mer 2021 im Abgeordnetenhaus verabschiedet werden. werden. Das Mobilitätsgesetz ist offen für technische Innovationen, die der Verkehrswende dienen, und soll mit seinem Schwerpunkt Barrierefreiheit gleichwertige Mobilitätsmöglichkeiten in ganz Berlin gewährleisten. Mit der Vision Zero im Mobilitätsgesetz – die in der Straßenverkehrsordnung fehlt – verfolgen wir das Ziel, im Straßenverkehr keine Toten oder Schwerverletzte mehr beklagen zu müssen. Die umgestaltete Kolonnenstraße.
12 MOBILER MIT BUS & BAHN Wir haben für den öffentlichen Nahverkehr eine stadtweite Investitions- offensive gestartet, wie es sie seit Jahrzehnten nicht gab: Immer mehr Menschen sollen auch ohne eigenes Auto sicher und komfortabel mobil sein können. Das nützt insbesondere ärmeren Haushalten, die besonders auf einen guten ÖPNV angewiesen sind. Der ÖPNV ist das wichtigste Verkehrsmittel für die Mobili- » Erstmals seit Jahrzehnten haben wir die Busspuren in tätswende. Sie wird dann gelingen, wenn der öffentliche Berlin deutlich ausgeweitet: Ein Viertel (rund 25 Kilo- Nahverkehr attraktiv für alle ist, das bedeutet: verlässlich, meter) mehr als bisher an Busspuren vorhanden ist komfortabel, schnell und sicher. (rund 100 Kilometer), wurde bereits angeordnet, weitere Kilometer sind in Prüfung. » Unser Nahverkehrsplan, 2019 vom Senat beschlossen, beschreibt beispiellose Ausbauziele für den ÖPNV in Berlin bis 2035. Diese Ziele haben wir bereits konkreti- siert und in großen Teilen finanziert: › Der neue Vertrag mit den Berliner Verkehrsbetrie- ben (BVG) hat ein Volumen von 19 Milliarden Euro. › Die S-Bahn-Ausschreibung für zwei Drittel des Net- zes samt neuem landeseigenem Fuhrpark umfasst rund acht Milliarden Euro. › Das Schienen-Pendler*innenprojekt i2030 (gemein- sam mit Brandenburg, dem Verkehrsverbund und der Deutschen Bahn) umfasst weitere acht Milliar- den Euro. › Die S-Bahn modernisieren wir in den nächsten Jah- ren mit mehr als 1.300 neuen Wagen (mit der Op- tion auf mehr), die U-Bahn mit 1.500 Wagen. Die Flotten werden so runderneuert und aufgestockt.
13 » Der Einstieg in die Elektrifizierung der größten Bus- flotte Deutschlands ist gelungen. Mit sauberen und klimaschonenden E-Bussen werden wir den ÖPNV bis 2030 komplett elektrifizieren. Schon heute sind rund 140 Elektro-Busse unterwegs, mehr als in jeder anderen deutschen Stadt. In zehn Jahren werden es 1.600 sein. Die Umrüstung der Betriebshöfe mit Ladesäulen läuft auf Hochtouren. » Wir haben für stabile Preise bei nahezu allen Abos im ÖPNV gesorgt. Für Menschen mit wenig Geld und Lernende haben wir die Preise sogar gesenkt oder die Tickets kostenlos gemacht: › Mehr als 360.000 Schüler*innen nutzen das 2019 eingeführte kostenlose Schüler*innen-Ticket. › Die Azubis sind inzwischen für nur einen Euro pro » 2017 haben wir das Schienen-Ausbauprojekt i2030 Tag in ganz Berlin und Brandenburg unterwegs. beschlossen. Damit planen und bauen wir gemeinsam › Das Sozialticket haben wir 2017 um ein Viertel mit Brandenburg, Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg verbilligt. und Deutscher Bahn über die Berliner Landesgrenzen › Rund 60 Prozent aller Berliner*innen haben An- hinaus. Diese Vorhaben sind für die Mobilität der spruch auf Tarifrabatte. Metropolregion Berlin-Brandenburg zentral (siehe Seiten 18 und 19). Die neue Heidekrautbahn bringt die Menschen im Nordosten Berlins und in den Landkreisen Ober- havel sowie Barnim schneller in die Innenstadt. Es ist das erste i2030-Projekt in der Umsetzungsphase.
14 » 2017 haben wir zusammen mit Brandenburg die Elektri- fizierung sowie den zweigleisigen Ausbau der Strecke Berlin-Stettin angestoßen. Mit der Dresdner Bahn im Süden Berlins schaffen wir neue und schnelle Verbin- dungen nach Brandenburg, nach Dresden und darüber hinaus bis nach Prag. So rücken Berlin und seine Nach- barn noch mehr zusammen. » 2020 eröffnete der Lückenschluss der U5 in Mitte nach langjähriger Bauzeit. Die Linie verbindet barrierefrei die äußere Stadt im Osten mit dem Zentrum und dem Hauptbahnhof. Neue Umsteigemöglichkeiten zum U- und S-Bahn-Netz bringen schnellere Verbindungen und entlasten frequentierte Routen. Verkehrssenatorin Regine Günther hat 2017 die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der Strecke Berlin-Stettin ermöglicht – zusammen mit dem Land Brandenburg, dem Bundesverkehrsministe- rium und der Deutschen Bahn.
15 Mit einem leistungsstarken und zuverlässigen Regionalverkehr machen wir Zugfahrten in der Metropolregion Berlin-Brandenburg attraktiver für immer mehr Menschen. mögen für das Land. » Auch die Erweiterung und Verbesserung der U-Bahn ist » Damit der ÖPNV für alle gut erreichbar ist, stellen wir für den Nahverkehr einer Metropole essenziell. Daher allein in den Jahren 2020 und 2021 Mittel in Höhe von haben wir für die Verlängerung von vier U-Bahn- rund 85 Millionen Euro für barrierefreie Haltestellen Linien – erstmals seit den 1990er-Jahren – die techni- und Bahnhöfe bereit. Unsere neuen Busse und Bahnen sche Machbarkeit untersucht: Tiefergehende Analysen sind ohnehin barrierefrei. folgen jetzt für die U7 und die U3. » Mit einer neuen Mobilitätsgarantie mit barrierefreien » Mit dem wettbewerblichen S-Bahn-Vergabeverfahren Kleinbussen sichern wir die Bewegungsfreiheit aller im für die Teilnetze Nord-Süd und Stadtbahn sichert sich Nahverkehrssystem. Wenn beispielsweise durch einen Berlin bestmögliche Leistungen, ohne wie bisher Mono- ausgefallenen Aufzug die Barrierefreiheit eingeschränkt polpreise zahlen zu müssen. Eine wichtige Erneuerung ist, garantieren wir künftig, dass trotzdem ein barriere- ist in diesem Zusammenhang die Entscheidung, dass freier Anschluss im ÖPNV gesichert ist. die S-Bahnwagen zukünftig dem Land Berlin gehören und hierfür ein landeseigener Fuhrpark gegründet wird. » Ein neues System mit digital gesteuerten Rufbussen Damit schaffen wir Unabhängigkeit und neues Ver- steht vor der Erprobung. Es soll die ÖPNV-Erschließung in ausgewählten Bezirken an der Peripherie verbessern und so günstige Alternativen zum eigenen Pkw bieten.
16 GELBE BUSSE UNTER STROM Auf zehn Linien ist Berlin bereits elektrisch unter- wegs – und bis 2030 in der ganzen Stadt. So reduzieren wir die klimaschädlichen Emissionen, die Abgase und den Verkehrslärm, so steigern wir die Lebensqualität. 1.600 ELEKTRO-BUSSE werden künftig in Berlin für leise und klimafreundliche Mobilität sorgen. 2030 ist das Zieljahr. Dann soll unsere gesamte Busflotte elektrisch fahren. 10 PROZENT der BVG-Busse fahren bereits elektrisch. 3.000 TONNEN CO2 haben unsere 140 E-Busse bereits eingespart, Zahl steigend. Auf dem BVG-Omnibusbetriebshof Indira-Ghandi-Straße ist der erste zentrale Ladeplatz für die Elektro-Busse entstanden. In den kommen- den Jahren werden weitere Depots im Stadtgebiet gebaut.
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18 MEHR SCHIENE IN DER METROPOLREGION – MIT i2030 Immer mehr Menschen pendeln täglich zwischen Berlin und Brandenburg. Mit dem milliardenschweren Schienen-Ausbauprojekt i2030 sorgen wir dafür, dass diese Wege in der Metropolregion künftig bequem und viel umwelt- freundlicher mit leistungsfähigen Bahnverbindungen statt mit dem Auto zurückgelegt werden können. Mehr als 300.000 Menschen pendeln derzeit täglich in » Für viele weitere Projekte laufen die Planungen auf der Metropolregion Berlin-Brandenburg – Tendenz stei- Hochtouren, darunter sind die: gend. Viele davon sind bereits mit der Bahn unterwegs, › Potsdamer Stammbahn, andere noch im Pkw. Um die umweltfreundliche Schiene › Siemensbahn, auszubauen, haben die beiden Bundesländer, die Deut- › Strecken nach Nauen, Bernau, Strausberg. sche Bahn und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg 2017 das Großprojekt i2030 gestartet. Es wird die Schie- » Das sind komplexe und aufwendige Projekte, deren nenverbindungen zwischen den Ländern auf ein bislang Realisierung ihre Zeit braucht. Wichtig ist: Die Weichen nicht gekanntes Qualitätsniveau heben. sind gestellt und das Ziel ist klar: Die für 2030 erwar- teten 380.000 Pendler*innen sollen mit zusätzlichen » Erstmals seit Jahrzehnten werden wieder neue Bahn- Schienenverbindungen, mit mehr Platz in den Zügen strecken gebaut oder reaktiviert, Bahnhöfe moderni- pünktlich, zuverlässig und klimaschonend unterwegs siert oder neu errichtet, mehr Züge eingesetzt. sein. Damit erweitern wir die Mobilitätswende über die Berliner Grenzen hinaus und geben dem umweltfreund- » Rund acht Milliarden Euro fließen in 180 Kilometer lichen Schienenverkehr klaren Vorrang. Schienen, neue Technik und Infrastruktur. Bis zu 99 Bahnhöfe werden in Berlin und Brandenburg gebaut, Weitere Informationen unter erneuert, verbessert. www.i2030.de » Mit dem Spatenstich zum Ausbau der Heidekrautbahn im Nordosten Berlins ist das Projekt i2030 erstmals in die Umsetzungsphase gekommen.
19 DIE WEICHEN FÜR DIE ZUKUNFT Mit neuen Strecken, höherer Taktung und mehr Komfort bauen wir den Regionalbahnverkehr zwischen Berlin und Branden- burg massiv aus. Das bringt nicht nur den Klimaschutz voran, sondern auch alle Pendler*innen schneller von A nach B. 99 BAHNHÖFE werden um-, aus- oder neu Oranienburg ≥ Rostock Stralsund Wensickendorf/ ≥ Schmachtenhagen ≥ Groß Schönebeck (Schorfheide) Mögliche Lösungen bei den neun Teilprojekten Strecken- ausbau Verlängerung S-Bahn Um- bzw. Neubau von Stationen gebaut. S-Bahn Basdorf Wichtiger Knotenpunkt Nord Bestehende Station S-Bahn/Regionalverkehr RE6 Richtung Wittenberge (Auswahl) ≥ Neuruppin Neuruppin West Wittenberge Birkenwerder Mögliche Station S-Bahn/Regionalverkehr Schönwalde > Stralsund N. Rheinsberger Tor (bei Berlin) West Schönwalde Stettin Halt mit Bahnsteiglänge Wustrau- Radensleben Velten (Mark) S-Bahn unter 220m (RE1) bzw. 140m (RE6) Bestehende / bereits in Bau befindliche Beetz- Strecke S-Bahn/Regionalverkehr Sommerfeld Bernau Mühlen- Mögliche Strecke S-Bahn/Regionalverkehr Kremmen beck (bei Berlin) Hennigsdorf Schönerlinde Zweigleisiger Ausbau S-Bahn/Regionalverk. Schwante Nord Schildow Frohnau Nord Buch Vehlefanz © VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH 01-2020 Hennigsdorf Schildow Bärenklau (bei Berlin) 35 Velten Nord-West Blankenfelde Karow Nauen < Hamburg Schwerin Rosenthal Karower Kreuz PROJEKTE Sellheimbrücke > Werneuchen sind geplant, um den Brieselang Tegel PankowPark West Wilhelmsruh Malchow Nord Borsigwalde Finkenkrug S-Bahn Falkensee Siemensbahn Warten- berg Ahrensfelde S-Bahnverkehr zu stärken. Seegefeld Falkenseer < Hannover Chaussee Gartenfeld Gesund- Strausberg Nord brunnen Albrechtshof Seegefelder Straße Siemensstadt Wustermark Spandau Jungfernheide Werner- S-Bahn werk Hoppegarten > Kostrzyn Klosterbuschweg Nauener Straße Berlin Hbf (Mark) Gorzów W. Charlottenburger Alexanderplatz Zoologischer Chaussee Garten Fried- Ostbahnhof Strausberg richstr. Westkreuz Potsdamer Lichtenberg Brandenburg Berlin Charlottenburg Platz Ostkreuz Schöneberg RE1 Richtung Magdeburg Südkreuz RE 1 Götz West-Ost Wusterwitz Köpenick Groß Kreutz 1 Kirchmöser Rathaus Steglitz RE Brandenburg Potsdam Südende Kamenzer RE1 Damm Spindlersfeld > Frankfurt (Oder) Hbf Hbf Warschau Zielona Góra Zehlendorf Erkner Wannsee S-Bahn RE Zehlendorf Süd Buckower 1 S-Bahn Chaussee < Magdeburg P. Park Sanssouci Düppel- Braunschweig RE Babels- Kleinmachnow Terminal 5 RE1 Richtung Eisenhüttenstadt 1 berg Europarc- RE1 Dreilinden Teltow BER Frankfurt (Oder) Werder (Havel) Stadt P. Charlottenhof Potsdam Griebnitzsee F.-Rosengarten Teltow Iserstr. Hangelsberg P. Pirschheide Hbf Terminal Pillgram Stahnsdorf Süd-West 1-2 Erkner Jacobsdorf Sputendorfer Str. Fangschleuse RE2 Richtung Fürstenwalde Cottbus Berkenbrück Briesen Zeuthen Kraftwerk Finkenheerd Königs Finkenheerd Wusterhausen Wiesenau Blankenfelde Ziltendorf Süd-Ost 180 Brand Eisenhüttenstadt ≤ Jüterbog Dahlewitz Tropical S-Bahn Dessau Islands Süd Lübben STRECKENKILOMETER Ludwigsfelde D.-Rolls- Royce (Spreewald) Königs Lübbenau Wusterhausen werden reaktiviert, umgebaut oder ≤ Halle, Leipzig Rangsdorf (Spreewald) Cottbus Hbf ≤ Cottbus ganz neu verlegt. München Görlitz ≤ Dresden, Prag
20 MEHR STRAßENBAHN FÜR BERLIN Straßenbahnen sind klimafreundlich und effizient. Deshalb hat Berlin hier eine Investitionsoffensive gestartet. Zahlreiche neue Strecken sind in Planung oder bereits im Bau, weitere folgen in den kommenden Jahren. So viel Straßenbahn wie heute war noch nie: Mit dem › Neubaustrecke zum Bahnhof Ostkreuz, Fertigstel- neuen Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr und lung im 4. Quartal 2023 geplant. dem Nahverkehrsplan haben wir einen beispiellosen Aus- › Neue Straßenbahnstrecke von Pankow nach bau des Berliner Tram-Netzes beschlossen: Weißensee, Fertigstellung für 2028 geplant. › Neubaustrecke vom Alexanderplatz zum Kultur- » Das Straßenbahnnetz, jetzt schon eines der größten forum, Inbetriebnahme für 2028 geplant, Verlänge- weltweit, werden wir in den nächsten Jahren mit 20 rung bis Rathaus Steglitz vorgesehen. neuen Strecken um fast 40 Prozent erweitern. › Verlängerung der Straßenbahn von der Warschauer Straße zum Hermannplatz, Fertigstellung für 2028 » Die Anzahl der Straßenbahnen werden wir ebenfalls geplant. um knapp 40 Prozent erhöhen – der Wagenpark wird › Neue Straßenbahn zum neuen Stadtquartier Blan- um rund 130 neue Straßenbahnen wachsen. kenburger Süden, Fertigstellung 2028 geplant. › Beim Projekt Jungfernheide – Schumacher-Quar- » Seit 2017 haben wir 16 neue Straßenbahnlinien auf den tier läuft die Grundlagenermittlung. Weg gebracht, davon sind bereits 13 Linien konkret in › Bei zwei Projekten ist die Grundlagenermittlung in Planung oder im Bau: Vorbereitung (Johannisthal – Zwickauer Damm, › Umbau Straßenbahnführung am S-Bahnhof Karls- Anbindung Wasserstadt/Gartenstadt), Inbetrieb- horst/Treskowallee ist abgeschlossen, die Eröff- nahmen sind in den Jahren ab 2028 geplant. nung war Ende 2020. › Nur bei drei Projekten ist der erste Planungsschritt – › Neubaustrecke von Adlershof zum S-Bahnhof die Grundlagenermittlung – noch nicht gestartet Schöneweide ist seit 2020 im Bau, Fertigstellung im (Potsdamer Platz – Schöneweide, Spittelmarkt – 4. Quartal 2021 geplant. Mehringdamm, Zoo – Potsdamer Platz). › Verlängerung der Straßenbahn vom Hauptbahn- hof zur Turmstraße, Fertigstellung Anfang 2023 » Übrigens: Selbstverständlich werden alle Haltestellen geplant, die Verlängerung bis zur Jungfernheide und Züge barrierefrei gestaltet. befindet sich in der Vorplanung.
21 DIE BERLINER TRAM MACHT STRECKE Die Straßenbahn ist sicher, komfortabel und schnell. 16 NEUE STRAßENBAHNVERBINDUNGEN beschlossen. Straßenbahn: geplante Erweiterung des Berliner Tram-Netzes Linie/Strecke mit Umsetzung bis 2035 (ÖPNV-Bedarfsplan) Linie/Strecke im Bestand Quelle: Eigene Darstellung CNB (M27): Linienführung noch offen M2: Verlängerung bis Blankenburg M10: Verlängerung bis Jungfernheide Neue Linie: Linienführung noch offen 27: Linienführung noch offen RUND 40 PROZENT mehr Straßenbahnwagen Neue Linie: Linienführung noch offen werden angeschafft. (M37): Linienführung noch offen *Neue Linie: Linienführung noch offen M10: Verlängerung bis M13: Verlängerung Turmstraße bis Ostbhahnhof (M41): Potsdamer (M37): Linienführung noch offen M10: Verlängerung Platz Zoologischer Garten bis Hermannplatz M4: Verlängerung bis Rathaus Steglitz (M6/18): Linienführung noch offen (M41): Schöneweide Potsdamer Platz (60/67): Linienführung noch offen M17: Verlängerung bis Adlershof 61/63: Verlängerung bis Schöneweide RUND 40 PROZENT mehr Strecken Stand: Februar 2019 wird Straßenbahn künftig haben. die UM 73 AUF DANN 267 KILOMETER wird das Straßenbahnnetz bis 2035 Vorzugstrassen nach derzeitigem Planungsstand, Karte dient zur Visualisierung und legt keine endgültige Trassierung fest wachsen.
22 Sicherheit geht vor: Mit den neuen Pop- up-Radwegen schaf- fen wir geschützte und komfortable Spuren für Radfah- rer*innen. Schöneberger Ufer
23 SICHER PER RAD UNTERWEGS Berlin ist groß, aber aufgrund seiner Kiezstruktur dennoch eine Stadt der kur- zen Wege – ideal für Fahrten mit dem Fahrrad. Doch auch als Verkehrsmittel auf längeren Strecken wird das Fahrrad für viele Berliner*innen immer inter- essanter. Wir bauen Berlins Radinfrastruktur massiv aus, damit sich noch mehr Menschen für das gesunde, umweltfreundliche und klimaschonende Radfah- ren entscheiden. Das Fahrrad wird beliebter: Immer mehr Menschen jeden sauber und klimafreundlich und damit als individuelles Alters und in allen Bezirken entdecken das Rad als bevor- Verkehrsmittel besonders stadtverträglich. Viele Städte zugtes Verkehrsmittel, weil sie gesund, günstig, komfor- weltweit haben daher begonnen, den Fahrradverkehr tabel und klimafreundlich unterwegs sein wollen. Im Jahr intensiv zu fördern, manche – wie Amsterdam und Kopen- 2020 haben Berlins Zählstellen rund 14 Prozent mehr Fahr- hagen – tun dies bereits seit Jahrzehnten. Wir haben in ten als im Vorjahr registriert. dieser Wahlperiode Berlin auf den Weg zur deutschen Fahrrad-Hauptstadt gebracht, mit nie dagewesenem Ein- Radverkehr ist platzsparend und effizient und damit dem satz von Personal und Geld, mit gesetzlichen Grundlagen, Pkw in vielen Aspekten überlegen. Das Fahrrad ist leise, mit umfangreichen Planungen und Regelwerken. Wer nur gelegentlich ein Lastenrad benötigt, ist bei dem Projekt „fLotte Kommunal“ richtig. Rund 150 Lastenräder können an vielen Orten in Berlin kostenlos ausge- liehen werden.
24 Logistikprojekt KoMoDo Schloßstraße » Die neue Radinfrastruktur planen, finanzieren und » Um schnell mehr Sicherheit durch mehr Platz zu schaf- bauen wir mit der landeseigenen Fahrrad-Gesellschaft fen, wurden 2020 ebenfalls erstmals in Deutschland infraVelo sowie mit inzwischen mehr als 70 neuen Stel- sogenannte Pop-up-Radwege eingerichtet, kurzfristig len auf Landes- und Bezirksebene – das sind gut 20 und mit provisorischen Mitteln auf bisher rund 27 Kilo- Mal mehr als noch 2016. Auch die nötigen Finanzmittel metern. Sie werden jetzt nach und nach zu sicheren haben wir in dieser Hochlaufphase vervielfacht: Mit fast Radfahrstreifen verstetigt. 35 Millionen Euro steht 2021 siebenmal soviel für den Radverkehr zur Verfügung wie noch 2016. » Auf neuen grün beschichteten Radfahrstreifen sind Radfahrer*innen heute besser sichtbar und somit Konkrete Verbesserungen sind bereits an vielen Stellen der sicherer unterwegs. Rund 30 Kilometer wurden bisher Stadt sicht- und erfahrbar: markiert, dabei wurden viele Radfahrstreifen verbrei- » Mit geschützten Radstreifen wie an der Hasenheide tert. Mit grüner Farbe signalisieren wir den Anspruch oder in der Kolonnenstraße trennen wir den Fahrrad- von Radfahrer*innen auf ihren Anteil am Straßenraum. verkehr klar vom Autoverkehr ab und sorgen so für mehr Sicherheit. Berlin hat hier verkehrsplanerisches » Dass ihre Stadt immer fahrradfreundlicher wird, spüren Neuland betreten: Als erste Kommune deutschlandweit die Berliner*innen in ihrem Alltag: Beim aktuellen Fahr- haben wir diese breiten Rad-Fahrbahnen („Protected radklima-Test des ADFC ist Berlin von Rang 12 (von 14 Bike Lanes“) eingeführt, zunächst im November 2018 Großstädten) auf Rang 9 vorgerückt. 60 Prozent sagen, an der Holzmarktstraße. seit 2018 habe sich die Lage klar verbessert.
25 Wisbyerstraße » Insgesamt konnten wir in den letzten vier Jahren bereits 125 Kilometer neue beziehungsweise sanierte Radwege umsetzen. » Wir haben dafür gesorgt, dass der Radverkehr durch getrennte Ampelschaltungen künftig sicherer wird. So- genannte Fahrradweichen werden in Berlin nicht mehr gebaut. » Und der Ausbau geht weiter: Das neue Berliner Radver- kehrsnetz ist als Zielnetz in seinem Umfang und seinen Standards deutschlandweit einmalig. Es wird inklusive aller Hauptstraßen rund 3.000 Kilometer betragen, gut 900 Kilometer davon beträgt allein das Vorrangnetz mit besonderen Ausbaustufen: Die Standardbreite wird hier 2,50 Meter sein, auf Radschnellverbindungen sogar drei Meter und mehr. Aber auch das Ergänzungsnetz mit fast 1.500 Kilometern bekommt ein Regelmaß von 2,30 Meter bei einer Mindestbreite von 2,00 Metern.
26 » Um Innenstadt und Außenbezirke besser miteinander » Radverkehr boomt: Das zeigen die automatischen zu verbinden und den Radverkehr auf größerer Dis- Zählstellen des Landes. Wir werden neue Radbaro- tanz komfortabler zu machen, plant Berlin mit Hoch- meter installieren, die die Zahl der vorbeifahrenden druck rund 100 Kilometer Radschnellverbindungen. Fahrräder anzeigen. An zunächst 10 Stellen machen wir Mit diesen bis zu vier Meter breiten, beleuchteten den Radverkehr noch sichtbarer, weitere werden folgen. Strecken wollen wir gerade auch Pendler*innen neue Verbindungen bieten. Sternförmig aus der Innenstadt in » Das landeseigene Leihradsystem umfasst mittlerweile Richtung Stadtgrenzen werden ab 2023 die ersten von 5.000 Leihräder und und 350 Stationen. Innerhalb des insgesamt zehn Routen gebaut. Unsere neu gegründe- S-Bahn-Rings kann man das Rad auch abseits der Sta- te landeseigene Fahrrad-Gesellschaft infraVelo setzt tionen abstellen. Die spontane Radfahrt wird so immer diese wichtigen Vorhaben um. einfacher. » Mit unserem Leitfaden können die Bezirke neue Fahr- » 2019 haben wir das Logistikprojekt KoMoDo gestar- radstraßen schnell rechtssicher einrichten. Seit 2017 tet: Auf der letzten Meile übernehmen Lastenräder die sind 12 neue Fahrradstraßen entstanden. Hier haben Pakete – und ersparen den Kiezen Lärm und Dieselruß. Fahrräder Vorfahrt. Nach erfolgreichem Test gibt’s die ersten beiden Mikro- Hubs. » Wer nur gelegentlich ein Lastenrad benötigt, ist bei dem Projekt „fLotte Kommunal“ richtig. Rund 150 Lasten- » Rund 30.000 neue Abstellplätze bieten die von uns räder können an vielen Stellen in Berlin kostenlos aus- und den Bezirken aufgestellten Fahrradbügel. Fahrrad- geliehen werden. parkhäuser sind in Planung und ergänzen künftig das Angebot. Mehringdamm: Wer mit dem Rad fährt, möchte es auch sicher abstellen. Unser Ausbauprogramm für Radbügel schafft dafür deutlich mehr Angebote.
27 WIR KRIEGEN BERLIN AUF DIE KETTE Mit mehr als 100 Kilometern neuen Radschnellverbindungen bringen wir die Hauptstadt in Schwung und sorgen für ein ganz neues Lebensgefühl – von Pankow bis Spandau. Wir treiben mit Hochdruck die Planungen voran, um in den nächs- ten Jahren den Bau aller Strecken fertigzustellen. ÜBER 100 KILOMETER Radschnellverbindungen BIS ZU 4 METER breite Radwege sorgen für werden aktuell erarbeitet. sicheres Überholen. Heiligensee Mitte – Tegel – Spandau Panke Trail 10 TRASSEN wurden untersucht. Nonnendammallee – Landsberger Allee – Falkenseer Chaussee Marzahn Spandauer Damm – Freiheit West-Route Teltowkanal- route Y-Trasse Königsweg – Kronprinzessinnenweg JEWEILS 5 KILOMETER oder länger sind die Radwege außerhalb des S-Bahn-Rings.
28 Spielstraßen eröffnen neue Räume für die Nachbarschaft: Ber- lin wird so in immer mehr Kiezen wieder zu einem Ort für die Menschen.
29 GUT ZU FUß Auf keine andere Art und Weise legen die Berliner*innen im Alltag so viele Strecken zurück wie mit ihren eigenen Füßen: fast ein Drittel aller Wege. Damit sie dabei gut vorankommen, fördern wir den Fußverkehr seit 2021 auf gesetzlicher Grundlage. Berlin definiert als erstes Bundesland den Fußverkehr als » Das leichtere Überqueren von Straßen ermöglichen wir zentralen Teil urbaner Mobilität. Mit einem eigenen Ab- durch direkte Wege an Kreuzungsarmen. schnitt im Mobilitätsgesetz sichern wir der umweltfreund- lichsten Mobilitätsform umfangreiche Verbesserungen, die » Wir schaffen in den kommenden Jahren umzusetzen sind. Und bereits › mehr Zebrastreifen, 2021 investieren wir mit rund neun Millionen Euro so viel › zusätzliche Mittelinseln, wie nie zuvor in den Fußverkehr. › abgesenkte Bordsteine (mit taktilen Elementen für Seheingeschränkte). Längere Ampelphasen sorgen künftig für entspannteres und sicheres Über- queren der Straßen – dank des neuen Fußverkehrsgesetzes.
30 » An die 60 Kreuzungen haben wir in den vergangenen Jahren bereits so umgebaut, dass sie komfortabler und sicherer für Fußgänger*innen und für den Radverkehr sind, also für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden. Diesen Weg setzen wir fort. » Für mehr Komfort und ein größeres Sicherheitsgefühl sorgen künftig auch längere Grünphasen. Im Fußver- kehrsteil des Mobilitätsgesetzes haben wir festgelegt, dass sie deutlich verlängert werden müssen. So ist mehr Zeit, in Ruhe die Straße zu überqueren. Die rund 2.100 Berliner Ampelanlagen werden dafür nach und nach neu programmiert. Sicht- und fühlbare Elemente machen die Straßenüberquerung gerade für Men- schen mit Sehbehinderungen leichter. Neue Mittelinseln und Gehwegvorstreckungen sorgen für mehr Sicherheit. Neue Räume für Menschen statt Stau und Lärm: Davon profitieren auf der Flaniermeile Friedrichstraße Gastronomie und Einzelhandel.
31 » Wir verteilen die öffentlichen Räume zugunsten der » schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen um: Die auto- freie Flaniermeile Friedrichstraße hat international Aufmerksamkeit erhalten. Wir haben hier mehr Raum für Fußgänger*innen und Radfahrende geschaffen. Berlin macht sich damit auf einen vergleichbaren Weg wie andere große Städte, ob Wien, Madrid oder Brüs- sel, die mehr Platz für Menschen schaffen und so ihre » Innenstädte neu beleben. » Aber auch jenseits der Innenstadt stellen wir den öffentlichen Raum wieder den Menschen zur Verfügung. Mit zahlreichen Projekten in den Kiezen, wie für den Durchgangsverkehr gesperrten Straßen im Wrangel- oder Samariterkiez und mit temporären Spielstraßen, schaffen wir Gelegenheiten zur Begegnung in den Nachbarschaften und zur neuen Nutzung des öffent- lichen Raums. Senatorin Regine Günther eröffnet im September 2020 in der Rüdesheimer Straße eine der vielen neuen temporären Spielstraßen.
32 SPIELSTRAßEN SCHAFFEN NEUE RÄUME Temporäre Spiel-/Nachbarschaftsstraßen 2020 in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf 1 Babelsberger Straße 2 Nestorstraße 3 Rüdesheimer Straße 4 Sigmaringer Straße 5 Windscheidstraße Friedrichshain-Kreuzberg 6 Bänschstraße 7 Böckhstraße 8 Chamissoplatz 9 Cuvrystraße 10 Dresdener Straße 11 Forsterstraße 12 Friedrichstraße 13 (Gärtner-) Krossenerstraße 14 Kinzigstraße 15 Lausitzer Platz 16 Liebigstraße 17 Lilienthalstraße 18 Lübbener Straße 19 Richard-Sorge-Straße 20 Rudolfstraße 21 (Helmerdinger-)Simplonstraße 22 Waldemarstraße 23 Wassertorstraße 24 Antwerpener Straße 25 Freienwalder Straße 26 Große Hamburger Straße 27 Pohlstraße Neukölln 28 Anzengruberstraße 29 Hobrechtstraße 30 Neckarstraße 31 Richard-/Karl-Marx-Platz 32 Selkestraße Pankow 33 Bötzowstraße 34 Choriner Straße 35 Gneiststraße 36 Göhrener Straße 37 Gudvanger Straße 38 Jacobsohnstraße 39 Tassostraße 40 Templiner Straße Steglitz-Zehlendorf 41 Baseler Straße Tempelhof-Schöneberg 42 Barbarossastraße 43 Brünnhildestraße 44 Frankenstraße 45 Goltzstraße (Lichtenrade) 46 Niedstraße 47 Steinmetzstraße Treptow-Köpenick 48 Krüllsstraße
33 STILLE ÖRTCHEN IN DER GANZEN STADT Gute öffentliche Toiletten gehören zu einer funktionierenden, lebenswer- ten Stadt. Wir haben die öffentlichen Toiletten Berlins modernisiert und erweitert. Mittlerweile gibt es von ihnen bereits 281 in der ganzen Stadt. Bis Ende 2022 werden es 366 barrierefreie City-Toiletten sein. Damit haben wir die Zahl der Toiletten gegenüber den letzten 25 Jahren um mehr als 40 Prozent gesteigert. Zudem haben wir dafür gesorgt, dass die öffentlichen Toiletten nicht mehr wie zuvor im Tausch für Werbeflächen angeboten werden, sondern dass die Versorgung mit stillen Örtchen jetzt vom Senat in der ganzen Stadt gesteuert wird. Die Werbeeinnahmen fließen nun zusätzlich zum erweiterten Angebot – und finanzieren weitere öffentliche Leistungen. Modern, preiswert, sauber: Die neuen öffentlichen Toiletten bieten mehr Qualität an vielen zusätzlichen Standorten.
34 LEISE, SAUBER UND UMWELTGERECHT Wir machen Berlin leiser und die Luft sauberer. Zu Beginn der Legislatur- periode 2016 wurden die Grenz- werte für Stickoxid an vielen Straßen noch massiv überschritten. An rund 40 Straßenabschnitten mit etwa 22 Kilometern Länge haben wir konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ergriffen. Wir haben 270 Busse der BVG mit Stickoxidfiltern nachgerüstet, wir haben Durchfahrt- verbote für alte Dieselfahrzeuge auf acht Straßenabschnitten und Tempo 30 auf 20 Kilometern Straße umgesetzt. Die Luftqualität hat sich mittlerweile deutlich verbessert: Im Jahr 2020 wurden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid erstmals an allen relevanten Messpunkten der Stadt eingehalten. Mit zahlreiche Maßnahmen wie Tempo 30 und nach- gerüsteten sowie elektrisch betrieben BVG-Bussen konnte die Luftqualität verbessert werden.
35 » Grundsätzlich sind Menschen mit weniger Geld stärker von Umweltbelastungen betroffen, weil sie häufiger an den vielbefahrenen Ausfallstraßen oder in dicht be- siedelten Quartieren ohne viel Grün leben. Deswegen sind weniger Lärm und bessere Luft auch eine soziale Frage. Dies adressiert unser Umweltgerechtigkeits- atlas. Er macht sichtbar, wo besonders belastete Gebiete liegen und zeigt zudem, wie der räumliche Zugang zu Grün- und Freiflächen (ungleich) verteilt ist. Er ist damit eine wichtige Grundlage, um Lösungen zu erarbeiten. » Neben der Mobilitätswende sind der neue Lärm- aktionsplan und der überarbeitete Luftreinhalteplan die wichtigsten Instrumente für ein leises Berlin und eine saubere Luft. Zu den darin enthaltenen Maß- nahmen zählen etwa lärmoptimierter Asphalt, leisere Schienen, ein auf E-Mobilität umgerüsteter öffentlicher Fuhrpark, Tempo-30-Beschränkungen und die Förde- rung von Schallschutzfenstern. Auch im Haltestellenbereich spielen die neuen E-Busse ihre Vorteile aus: Fast lautlos und ohne Abgase fahren sie an und vermeiden so Lärm und Luftverschmutzung.
36 BERLINER UMWELTGERECHTIGKEITSATLAS
GRÜNES BERLIN
38 MEHR STADTNATUR Weitläufige Parks, städtische Wälder und Naturschutzgebiete, Hundert- tausende Stadtbäume und viele geschützte Tierarten: Unsere Stadt ist ein grüner, lebendiger und auch deswegen so lebenswerter Ort. Damit dies unter den Bedingungen der wachsenden Stadt und der Klimakrise auch künftig so bleibt, haben wir wichtige Veränderungen vorgenommen.
39 Das Berliner Stadtgrün ist ein Schatz, den es zu bewah- ren, zu pflegen und zu mehren gilt. Daher haben wir die Charta für das Berliner Stadtgrün erarbeitet – per Senats- beschluss als konkrete Selbstverpflichtung aller Behörden, aber auch der Stadtgesellschaft. Mit einem Handlungs- programm setzen wir die Charta um und sorgen dafür, dass in einer wachsenden Stadt die Belange des Stadt- grüns zur Geltung kommen. Wenn Berlin wächst, muss unsere grüne Infrastruktur geschützt werden und mit- wachsen. » Deshalb haben wir endlich wichtige Landschaftsräume unter Schutz gestellt und erstmals seit Jahren rechtlich gesichert, zum Beispiel › das Landschaftsschutzgebiet Köpenicker Wälder nördlich der Müggelspree, › den Tegeler Fließ, › den Grunewald, » Und damit die grüne Infrastruktur auch weiter wächst, › den Spandauer Forst. werden wir weitere Landschaftsräume aufwerten und sie zu Oasen der Biodiversität weiterentwickeln: › die Malchower Auenlandschaft, › die Wald-Weide-Landschaft von Hobrechtsfelde, › die Rieselfeldlandschaft Karolinenhöhe und Gatow, › das Wuhletal, › der Mauerstreifen Süd und › die Weidelandschaft Lichterfelde Süd. » Mit diesen Projekten und vor allem unserem Ökokonto wollen wir das Stadtgrün sichern. So entwickeln wir auf zusammenhängenden Flächen, derzeit in der Mal- chower Auenlandschaft und im Wuhletal, das Berliner Stadtgrün, das wir dringend brauchen, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, um Orte der Erholung und der guten Luft für die Berliner*innen zu schaffen. Mit dem Ökokonto, das im Voraus für Ausgleich sorgt, können wir zugleich wichtige Bau- und Infrastrukturvor- haben beschleunigen.
40 » Die Berliner Kleingärten stehen zu 82 Prozent dauer- › Das Tempelhofer Feld entwickeln wir mit neuen haft unter Schutz, und trotz Bauboom haben wir dafür Bäumen und Bänken, modernisierten Toiletten und gesorgt, dass weitere 9,4 Prozent der Anlagen, die auf Sportangeboten zu einem noch attraktiveren Ort für Bauland liegen, bis 2030 gesichert sind. Erholung und Sport. › Die Umbaumaßnahmen im Spreepark haben be- » Wir haben mehr Parks und attraktivere Grünanlagen gonnen. Er wird ein attraktiver Erholungsort für alle zur kieznahen Erholung eingerichtet: Berliner*innen und soll Natur- und Kulturgenuss in › Den Mauerpark haben wir auf die doppelte Größe einzigartiger Weise verbinden. erweitert. › Den Anita-Berber-Park haben wir neu gestaltet und » Das muss es uns wert sein: Rund 60 Millionen Euro für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. zusätzlich hat Berlin in den vergangenen vier Jahren in › Der neue 600.000 Quadratmeter große Kienberg- das Stadtgrün investiert: Für die Sanierung und Pflege park ist ein bleibender Gewinn für Marzahn-Hellers- von Parks, die Bewässerung von Bäumen im Hitze- dorf nach der Internationalen Gartenausstellung stress, vor allem aber, damit die Bezirke wieder ihre 2018. wichtigen Aufgaben für die Grünpflege voll wahrneh- men können. Das markante Riesenrad des Berliner Spreeparks lassen wir gerade restaurie- ren, damit auch künftige Generationen den Plänterwald von oben bestaunen können.
41 Für die zahlreichen Wildbienenarten legen wir in der ganzen Stadt art- gerechte Wiesen an – wie hier im Spreebogen. » Wir haben mit allen Berliner Bezirken erstmals eine In allen Bezirken haben wir Blühwiesen angepflanzt, um gesamtstädtische Zielvereinbarung für die quali- Bestäubern wie Bienen und anderen Insekten mehr Le- tätsvolle Pflege von Straßenbäumen abgeschlossen. bensräume zu geben – insgesamt auf bereits 40 Flächen. Die Bezirke verpflichten sich darin unter anderem auf Im Rahmen der Berliner Bienenstrategie kommen immer regelmäßige Kontrollen und Nachpflanzungen. mehr Projekte hinzu. » Wir schützen das urbane Grün zudem vor den Folgen Dass sich Wildbienen in Berlin wohlfühlen, liegt auch des Klimawandels etwa mit robusten Baumarten. daran, dass wir als pestizidfreie Kommune den Einsatz von Glyphosat im öffentlichen Raum gestoppt haben. » Im Rahmen unserer Stadtbaumkampagne, die Spen- den mit öffentlichen Mitteln aufstockt, wurde 2020 Seit 2020 ist unsere Stadt offiziell eine Kommune der bio- bereits der 10.000. neue Straßenbaum gepflanzt. logischen Vielfalt und engagiert sich in diesem wichtigen Städtebündnis für mehr Biodiversität.
42 GROßE TATEN FÜR DIE ALLERKLEINSTEN Gemeinsam mit den Bezirken schaffen wir Wildblumenwiesen in ganz Berlin. Und geben bestäubenden Insekten damit einen Freiraum. 323 WILDBIENENARTEN RUND 80 PROZENT unserer Pflanzen müssen sind bisher in Berlin bekannt. von Bienen bestäubt werden, um Samen auszubilden. 40 BIENENFREUNDLICHE BLUMENWIESEN wurden seit 2018 in Berlin angelegt, viele weitere sind in Planung. BIS ZU 5.000 BLÜTEN am Tag bestäuben manche Wild- bienenarten.
43 MEHR WERTSCHÄTZUNG FÜRS STADTGRÜN Fast vier Millionen Berliner*innen und viele Besucher*innen aus aller Welt schätzen unser Stadtgrün. Doch die hohe Beanspruchung durch sehr viele Nutzende führt auch zu Problemen. Gemeinsam wollen wir daher mehr Sauberkeit, eine bessere Pflege und eine wirksame Wertschätzung unserer Grünanlagen erreichen. Hierfür haben wir ein ganzes Bündel an Projekten gestartet.
44 » Mit der Wertschätzungskampagne „Zusammen sind » Für mehr Wertschätzung des Stadtgrüns arbeiten vor wir Park“ wollen wir darauf hinwirken, dass die Berli- allem die neuen Park-Manager*innen und Stadtnatur- ner*innen und die Gäste unserer Stadt der Stadtnatur Ranger*innen. Sie sorgen für ein besseres Miteinander mehr Aufmerksamkeit schenken und achtsamer mit von Mensch und Umwelt, sind Ansprechpartner*innen dem urbanen Grün umgehen. Denn je weniger Geld und im besten Sinne Kümmer*innen vor Ort. für die Beseitigung von Vandalismusschäden und Müll ausgegeben werden muss, desto mehr bleibt für die » Mit dem Handbuch „Gute Pflege“ haben wir den Be- Pflege und Gestaltung. zirken eine Handreichung zur Verfügung gestellt, um mehr Qualität und Artenvielfalt in die grünen Oasen zu » Um möglichst vielen die Bedeutung des Stadtgrüns bringen. näherzubringen, haben wir die Umweltbildung aus- geweitet und mit einer neuen Koordinierungsstelle die » Mit einer Anlaufstelle für Urban Gardening und Grundlagen gelegt, dass jede Grundschulklasse und unserem Handlungsprogramm Gemeinschaftsgärten immer mehr Kitakinder mindestens einmal im Jahr eine sorgen wir dafür, dass Naturerfahrung ganz praktisch wichtige Naturerfahrung machen können – ob in einem gelebt werden kann. der von uns geförderten Umweltbildungszentren oder in ihrem Park im Kiez um die Ecke. Ob für Sport, zur Erholung oder als Treffpunkt: Die Berliner Parks sind grüne Oasen mitten in der Stadt. Der Mauerpark ist heute doppelt so groß wie 2017.
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