Colliers: Top 7 Bürovermietungsmärkte entwickeln sich unterschiedlich

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Colliers: Top 7 Bürovermietungsmärkte entwickeln sich unterschiedlich
Pressemitteilung

Colliers: Top 7 Bürovermietungsmärkte entwickeln sich
unterschiedlich
     • Fast 1,2 Millionen Quadratmeter Flächenumsatz in den TOP 7
       im ersten Halbjahr 2021
     • Der zehnjährige Durchschnitt wird um ein Viertel verfehlt
     • Spitzenmieten bleiben stabil
     • Projektpipeline füllt sich weiter bei starker Belegungsquote
     • Leerstand steigt erneut leicht an auf 4,1 Prozent

Frankfurt/Main, 6. Juli 2021 – Nach Angaben von Colliers wurden im ersten Halbjahr 2021 in den sieben
größten Bürozentren Deutschlands rund 1.177.300 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt. Gegenüber
dem ersten Halbjahr 2020 entspricht das einem leichten Rückgang von 5,6 Prozent. Der zehnjährige
Durchschnitt wurde um 25 Prozent unterschritten. Die Marktaktivität ist aber an den einzelnen Standorten
unterschiedlich ausgeprägt.

Stephan Bräuning, Head of Office Letting bei Colliers: „Die Büromärkte stehen erwartungsgemäß noch
immer unter dem Eindruck der Pandemie. Zwar kehren die Beschäftigten aufgrund sinkender
Inzidenzwerte und steigender Impfquoten wieder vermehrt in die Büros zurück, doch stehen die
marktwirksamen Entscheidungen über zukünftige Flächenbedarfe größtenteils noch aus.
Investitionsentscheidungen, zu denen auch Flächenanmietungen oder Standortverlagerungen gehören,
werden vor dem Hintergrund noch nicht absehbarer Spätfolgen der Pandemiemaßnahmen geschoben.
Viele Firmen entwickeln derzeit Konzepte für ihre Büros der Zukunft und adjustieren Anforderungsprofile.
Die gewichtete Leerstandsrate steigt, wie von uns erwartet, erneut leicht an und notiert aktuell bei
4,1 Prozent.“

Teilweise deutliche Unterschiede beim Flächenumsatz in den einzelnen Städten

Wie schon im ersten Quartal entwickeln sich die Büromärkte der TOP 7 nicht einheitlich. Im ersten
Halbjahr wurden in Berlin insgesamt 309.000 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt. Das entspricht
einem leichten Rückgang von 6 Prozent verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 und auch der
zehnjährige Durchschnitt wurde um rund 8 Prozent verpasst. Insgesamt ist die Stimmung am Berliner
Markt aber positiv und es befinden sich mehrere größere Gesuche am Markt.

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Den zweiten Platz belegt München mit einem Flächenumsatz von nur rund 230.200 Quadratmetern.
Gegenüber den ersten sechs Monaten 2020 ist dies ein Rückgang von knapp 29 Prozent. Zwar waren die
letzten drei Monate etwas umsatzstärker als das erste Quartal, allerdings liegt das Ergebnis noch deutlich
unter Vorkrisenniveau und ist Ausdruck des derzeitig sehr ruhigen Marktgeschehens.

Auf Platz drei folgt die Hansestadt Hamburg. Hier wurden im ersten Halbjahr 213.000 Quadratmeter
umgesetzt. Die letzten drei Monate waren etwas umsatzschwächer, was auch daran lag, dass einige
größere Mietverträge im ersten Quartal erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Grundsätzlich ist die
Stimmung am Markt aber recht positiv. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 liegt der Flächenumsatz
fast 22 Prozent höher. Der zehnjährige Durchschnitt wurde dennoch um rund 10 Prozent verfehlt.

Es folgt mit einem Halbjahresumsatz von 166.700 Quadratmetern Frankfurt. Hier war das kleinflächige
Segment recht aktiv und in Verbindung mit dem Abschluss von knapp 20.000 Quadratmetern durch
Nestlé ergibt sich ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 49 Prozent verbessertes Bild.

In Köln wurden in den vergangenen sechs Monaten insgesamt 110.000 Quadratmeter Büroflächen
umgesetzt. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 ist das eine Steigerung von gut 29 Prozent. In der
Domstadt gab es mehrere größere Abschlüsse und eine anmietungsfreudige Öffentliche Verwaltung, die
das Ergebnis maßgeblich trägt.

Um fast 31 Prozent sank der Flächenumsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode in Düsseldorf. In der
Landeshauptstadt wurden nur 97.500 Quadratmeter Büroflächen im ersten Halbjahr 2021 umgesetzt. Die
Aktivität war in allen Segmenten verhalten, und es wurde kein Abschluss über 5.000 Quadratmeter
registriert.

Auch Stuttgart verzeichnet ein äußerst schwaches Halbjahresergebnis in Höhe von
50.900 Quadratmetern. Das Ergebnis der letzten drei Monate blieb nochmal hinter dem ersten Quartal
zurück. Anders als in der Vergangenheit spielt das verarbeitende Gewerbe auf dem Vermietungsmarkt
derzeit keine Rolle. Einzig das kleinflächige Segment erzielte ein solides Ergebnis.

Leerstand steigt wie erwartet erneut an

Die flächengewichtete Leerstandsrate ist um 30 Basispunkte auf aktuell 4,10 Prozent gestiegen. Im
ersten Halbjahr 2020 lag sie noch bei 3,1 Prozent. Rund 3,8 Millionen Quadratmeter Bürofläche stehen
derzeit in den TOP 7 zur kurzfristigen Anmietung bereit. Untermietflächen werden weiterhin nur vereinzelt
angeboten, spielen aber keine marktprägende Rolle.

In Berlin stieg die Leerstandsrate ausgehend vom Vorquartal um 40 Basispunkte auf 2,4 Prozent. Trotz
des Anstieges ist die Hauptstadt weiterhin der Büromarkt mit dem niedrigsten Wert unter den TOP 7. In
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vier weiteren Städten bleibt die Leerstandsrate unter der 5-Prozent-Marke, die potenzielle
Flächenknappheit signalisiert. In Köln liegt sie unverändert bei 2,6 Prozent, während sie in Stuttgart um
10 Basispunkt auf 3,1 Prozent stieg. Einen ähnlich geringen Anstieg erlebte der Hamburger Büromarkt,
hier stieg die Leerstandsrate um 20 Basispunkte auf aktuell 3,4 Prozent. Etwas größer fiel der Anstieg in
München aus. In der Landeshauptstadt wurde eine Steigerung von 40 Basispunkte gegenüber dem
Vorquartal registriert, damit notiert die Leerstandsrate derzeit bei 4,4 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal
fiel der Anstieg in Düsseldorf am größten aus. Der Anstieg um 70 Basispunkte führt zu einer
Leerstandsrate von derzeit 6,7 Prozent. Die höchste Leerstandsrate unter den größten Bürozentren
Deutschlands hat weiterhin Frankfurt. Sie liegt nun bei 7,5 Prozent, nachdem sie um 30 Basispunkte
angestiegen ist.

„Unseren Erwartungen entsprechend sind die Leerstände an allen TOP 7 Standorten erneut angestiegen.
Auch in den nächsten Monaten wird der Leerstand weiter ansteigen. Wir prognostizieren Leerstände von
2,5 Prozent in Berlin bis 8,8 Prozent in Frankfurt. In den Jahren 2023/2024 werden unter dem jetzt
einschätzbaren konjunkturellen und strukturellen Einfluss der Corona-Krise die Höchststände der
Leerstandsentwicklung erwartet. In den TOP 7 bedeutet dies keinen strukturellen Bruch der bisherigen
Entwicklung, auch wenn die Leerstände an den meisten Standorten am Ende des Betrachtungszeitraums
höher liegen werden als vor der Krise“, ordnet Bräuning ein.

Gute Belegungsquote bei anhaltender Entwicklungstätigkeit

In diesem Jahr werden über 1,6 Millionen Quadratmeter Büroflächen fertiggestellt. Die Belegungsquote
dafür beträgt derzeit rund 71 Prozent. Das ist eine Steigerung von 8 Prozentpunkten gegenüber dem
ersten Quartal 2021. Bis zum Jahresende 2023 werden, nach aktuellem Stand, über 5 Millionen
Quadratmeter neue Büroflächen in den TOP 7 geschaffen. Das sind rund eine halbe Million Quadratmeter
mehr als noch zum letzten Quartalswechsel bekannt waren. Bräuning kommentiert: „Die Bautätigkeit hat
wieder angezogen und Projektentwickler schauen optimistischer in die Zukunft. Ein potenzielles Risiko ist
die derzeitige Rohstoffknappheit und damit verbundene Preisanstiege bei Baumaterialien. Das betrifft
aber eher Projekte, die noch nicht so weit fortgeschritten sind. Bei Gebäuden, die noch in diesem Jahr
fertiggestellt werden, sehen wir derzeit keine Verzögerungen. Auch die Nachfrage nach hochwertigen
Büroflächen ist weiterhin groß.“

Spitzenmieten stabil, Durchschnittsmieten bewegen sich uneinheitlich

Bei den Spitzenmieten kam es in den letzten drei Monaten nur zu kleineren Anpassungen in den TOP 7.
„Die Stabilität der Spitzenmieten ist Ausdruck der anhaltenden Nachfrage nach hochwertigen Büroflächen
in Top-Lagen und der damit verbundenen Zahlungsbereitschaft der Nutzer. Außerhalb dieser Prime

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Objekte kommt es vereinzelt zu Mietpreissenkungen. Im Allgemeinen bleiben die Mieten aber recht stabil.
Zwar kam es an einzelnen Standorten zuletzt zu leichten Anpassungen, diese fanden aber von einem
sehr hohen Ausgangsniveau statt, so dass man nicht von einem Einbrechen der Preise sprechen kann.
Auf der anderen Seite haben die Mietpreise an einigen Standorten nochmal zugelegt und zeigen sich
weiterhin unbeeindruckt durch die Corona-Pandemie“, analysiert Bräuning.

Wie gewohnt weist Frankfurt die höchste Spitzenmiete mit 45,00 Euro pro Quadratmeter auf. Im
Quartalsvergleich kam es hier zu keiner Änderung. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 ist das ein
minimaler Rückgang von 1 Prozent. In Berlin sinkt die Spitzenmiete verglichen mit dem ersten Quartal
2021 um 80 Cent. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 ist das ein Rückgang um 2,5 Prozent. Der
Rückgang der Mieten in Berlin ist nicht als direkte Folge von Corona zu sehen, sondern eine natürliche
Marktanpassung nach dem rasanten Wachstum der letzten Jahre. Außerdem mangelt es aktuell an Top-
Objekten, für die die Nutzer bereit sind Höchstmieten zu zahlen.

Unverändert bei 39,00 Euro pro Quadratmeter notiert die Spitzenmiete in München. Auch gegenüber
dem Vorjahreszeitraum ist das nur ein leichter Rückgang um rund 1 Prozent. Keine Veränderung, weder
zum Vorquartal noch zum Vorjahreszeitraum, gab es in Hamburg. Die Spitzenmiete liegt weiter stabil bei
30,00 Euro pro Quadratmeter. Gleiches gilt für Düsseldorf. Auch in der Landeshauptstadt Nordrhein-
Westfalens gab es keine Anpassungen und die Spitzenmiete liegt weiterhin bei
28,50 Euro pro Quadratmeter. Auch Stuttgart verzeichnet gegenüber dem Vorquartal eine stabile
Spitzenmiete von 25,00 Euro pro Quadratmeter. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 ging es in der
Landeshauptstadt Baden-Württembergs um fast 2 Prozent nach unten. In Köln liegt die Spitzenmiete
unverändert gegenüber dem Vorquartal bei 25,75 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einem Zuwachs
von 3 Prozent verglichen mit der Vorjahresperiode.

Bei den Durchschnittmieten war etwas mehr Bewegung zu beobachten. Die höchste durchschnittliche
Miete wird in Berlin bezahlt. In der Hauptstadt kostet der Quadratmeter Bürofläche derzeit
durchschnittlich 27,50 Euro. Das bedeutet einen leichter Rückgang um 50 Cent gegenüber den ersten
drei Monaten des Jahres (-1 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum). In Frankfurt hingegen stieg
die Durchschnittsmiete um 50 Cent auf 23,00 Euro pro Quadratmeter (+2 Prozent verglichen mit dem
Vorjahreszeitraum) an. An dritter Stelle folgt München. In der Landeshauptstadt Bayerns stieg die
Durchschnittsmiete ebenfalls, allerdings nur minimal um 20 Cent auf 21,10 Euro pro Quadratmeter (-
4,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum). Ebenfalls leicht angestiegen sind die Preise in
Hamburg. Die derzeitige Durchschnittsmiete von 17,90 Euro pro Quadratmeter bedeutet eine Steigerung
von 20 Cent gegenüber dem Vorquartal (+5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum). Den
deutlichsten Anstieg verzeichnete in den letzten drei Monaten Köln. In der Domstadt stieg die

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durchschnittliche Miete pro Quadratmeter um 90 Cent auf 17,00 Euro (+15 Prozent verglichen mit dem
Vorjahreszeitraum). Auf der anderen Rheinseite, in Düsseldorf, sank die Durchschnittsmiete
erwartungsgemäß um 30 Cent auf 16,40 Euro pro Quadratmeter (-5 Prozent verglichen mit dem
Vorjahreszeitraum). Zu beachten ist hierbei, dass der leichte Rückgang vom Rekordniveau aus erfolgt.
Ein sehr ähnliches Bild zeigt Stuttgart. Auch hier sank die Spitzenmiete um 30 Cent auf derzeit
16,10 Euro pro Quadratmeter (ebenfalls -5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum).

Ausblick: Erholung aufgeschoben aber nicht unterbrochen

„Die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland nimmt zunehmend Fahrt auf, und Unternehmen blicken
wieder optimistischer in die Zukunft. Noch ist diese Entwicklung nicht vollständig auf den
Bürovermietungsmärkten der sieben größten Bürozentren angekommen, aber die Stimmung hellt sich
vielerorts auf. Zuletzt gab es wieder einige Großabschlüsse, und wir erwarten im weiteren Jahresverlauf
eine leichte Erholung in allen Segmenten. Nichtsdestotrotz wird der Büromarkt zum Jahresende 2021
noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Berlin bildet hier derzeit die Ausnahme und erholt sich
schneller. Dementsprechend wird der Flächenumsatz im Gesamtjahr unter 3 Millionen Quadratmetern
bleiben und der Leerstand weiter leicht steigen“, fasst Bräuning zusammen.

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Deutsche Büromärkte im Vergleich

                        Berlin    Düsseldorf   Frankfurt   Hamburg    Köln     München   Stuttgart

 Flächenumsatz 2021
 in m²                  309.000     97.500     166.700     213.000   110.000   230.200    50.900

 Flächenumsatz 2020
 in m²                  331.000    141.000     111.900     174.900   85.000    326.100    77.300

 Veränderung            -6,7 %     -30,9 %       49 %       21,8 %   29,4 %    -29,4 %   -34,2 %

 Spitzenmiete 2021 in
 €/m²                    38,90      28,50       45,00       30,00     25,75     39,00     25,00

 Spitzenmiete 2020 in
 €/m²                    39,90      28,50       45,50       30,00     25,00     39,50     25,50

 Veränderung in %       -2,5 %       0%         -1,1 %       0%       3%        -1,3 %     -2 %

 Durchschnittsmiete
 2021 in €/m²            27,50      16,40       23,00       17,90     17,00     21,10     16,10

 Durchschnittsmiete
 2020 in €/m²            27,90      17,20       22,50       17,00     14,80     22,10     17,00

 Veränderung            -1,4 %      -4,7 %      2,2 %       5,3 %    14,9 %     -4,5 %    -5,3 %

 Flächenleerstand
 2021 in m²             501.600    530.200     866.100     470.000   207.600   980.400   254.500

 Flächenleerstand
 2020 in m²             246.000    428.600     795.000     382.900   198.700   614.500   174.200

 Leerstandsquote         2,4 %      6,7 %       7,5 %       3,4 %     2,6 %     4,4 %     3,1 %

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Flächenumsatz

Leerstandsrate

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Spitzenmiete

Durchschnittsmiete

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