Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020

 
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Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Daten zur wirtschaftlichen Lage
im Land Sachsen-Anhalt
IV. Quartal 2020

Stand: April 2021

Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung
des Landes Sachsen-Anhalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hasselbachstraße 4
39104 Magdeburg

www.mw.sachsen-anhalt.de
Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Inhalt

     Wirtschaftsdaten des IV. Quartals 2020 in der Zeitreihe ................................................. 3

     Die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen im Corona-Jahr 2020 ........................... 4

     Wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt .............................................................. 8

     3.1       Industrie .............................................................................................................. 8

     3.2       Baugewerbe .......................................................................................................13

     3.3       Gewerbegeschehen ...........................................................................................15

     3.4       Beschäftigung und Arbeitsmarkt .........................................................................16

     Branchenspezial: Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln ....................................19

     Hochschulspezial: Hochschule Magdeburg-Stendal ......................................................23

     Historisches...................................................................................................................26

     Daten und Entwicklungen ..............................................................................................28

     7.1       Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden......28

     7.2       Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe .............................................................33

     7.3       Gewerbegeschehen ...........................................................................................34

     7.4       Beschäftigung und Arbeitsmarkt .........................................................................37

     Datenquellenverzeichnis ...............................................................................................39

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                                2
Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Wirtschaftsdaten des IV. Quartals 2020 in der Zeitreihe

Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung Ministerium für Wirtschaft,
         Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                     3
Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen im
         Corona-Jahr 2020
Das Jahr 2020 war weltweit durch die Corona-Pandemie und die (wirtschafts-)politischen
Maßnahmen zu ihrer Bewältigung geprägt. Dabei war die Wirtschaft von Störungen in den
internationalen Wertschöpfungsketten, Nachfragerückgängen sowie Einschränkungen oder
Schließungen des Betriebs durch Eindämmungsverordnungen betroffen. Im Ergebnis hat
sich für das Jahr 2020 in Sachsen-Anhalt nach ersten Berechnungen ein preisbereinigter
Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von -3,9 % ergeben.1 Hinter diesem gesamtwirtschaftli-
chen Durchschnitt verbergen sich ganz unterschiedliche Auswirkungen der Pandemie. Wäh-
rend manche Branchen bzw. Unternehmen (bspw. der Internet- und Versandhandel) von ei-
ner krisenbedingten Sonderkonjunktur profitieren konnten, bedeutete die Corona-Situation
für andere einen teilweisen bis vollständigen Ausfall der Produktion (und Einnahmen) über
mehrere Monate (u.a. Messe- und Reiseveranstalter, Gastgewerbe).

Zur Stabilisierung der negativ betroffenen Unternehmen und der Beschäftigung wurden be-
stehende Instrumente wie das Kurzarbeitergeld um weitere Maßnahmen des Bundes und
der Länder, darunter Fixkosten-Zuschüsse, ergänzt. Darüber hinaus wurde vorübergehend
die Insolvenzantragspflicht für diejenigen Fälle ausgesetzt, in denen die Corona-Krise ur-
sächlich für die schwierige Lage des Unternehmens war.2 Trotz der Unterstützungsangebote
könnte die Krise jedoch zu einer erhöhten Zahl an Unternehmen mit (akuter oder drohender)
Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung, d.h. Unternehmensinsolvenzen, geführt ha-
ben.3

Unternehmensinsolvenzen bzw. Marktaustritte von Unternehmen sind wie Unternehmens-
neugründungen regulärer Bestandteil einer Marktwirtschaft. Durch das Ausscheiden (oder
die grundlegende Umstrukturierung) unterdurchschnittlich leistungsfähiger Unternehmen
steigt die gesamtwirtschaftliche Produktivität. Wenn es in Krisenzeiten allerdings zu einer

1 Damit ist die Wirtschaft im Land unterdurchschnittlich stark von der Pandemie betroffen (Deutschland: -4,9 %).

Dies dürfte u.a. auf Unterschiede in der Wirtschaftsstruktur zurückzuführen sein. (Quellen: Arbeitskreis Volkswirt-
schaftliche Gesamtrechnungen der Länder bzw. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt)
2 Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bei Corona-bedingter Zahlungsunfähigkeit galt bis einschließlich

September 2020. Bei Corona-bedingter Überschuldung galt sie bis einschließlich Dezember 2020.
3 Ein Insolvenzverfahren dient dann dazu, die Gläubiger eines Schuldners gemeinschaftlich zu befriedigen, indem

das Vermögen des Schuldners verwertet und der Erlös verteilt oder im Rahmen eines Insolvenzplans eine abwei-
chende Regelung, insbesondere zum Erhalt des Unternehmens, getroffen wird. (Vgl. § 1 InsO [Insolvenzord-
nung])

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Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
sehr stark erhöhten Zahl der Unternehmensinsolvenzen kommt, sind negative Auswirkungen
auf die Stabilität der Volkswirtschaft möglich.

Nachfolgend soll das Insolvenzgeschehen in der sachsen-anhaltischen Wirtschaft im Jahr
2020 hinsichtlich etwaiger Corona-Effekte betrachtet werden.

In den Grafiken 1a und 1b sind für die Jahre 2019 und 2020 die Unternehmensinsolvenzen
und die Zahl der hiervon betroffenen Arbeitnehmer/-innen monatsweise dargestellt. Seit Mai
2020 lagen die Unternehmensinsolvenzen jeweils unter dem Vorjahreswert. Bei der Zahl der
betroffenen Arbeitnehmer/-innen wurden die Werte der Vorjahresmonate sowohl über- als
auch unterschritten; in der Summe über die Monate Mai bis Dezember 2020 war sie eben-
falls geringer als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.4 Für Deutschland insgesamt zeigt
sich bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen grundsätzlich ein ähnliches Bild, allerdings
war hier eine Zunahme der betroffenen Arbeitnehmer/-innen im Vergleich zum Vorjahreszeit-
raum zu verzeichnen.

Grafiken 1a und 1b: Unternehmensinsolvenzen und betroffene Arbeitnehmer/-innen in
Sachsen-Anhalt in den Jahren 2019 und 2020

                                                           Jahr 2019                                                                                                                       Jahr 2020
                                                                                               Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer/-innen

                                                                                                                                                                                                                               Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer/-innen
                                       60                                              2.000                                                                                     60                                    2.000
  Anzahl der Unternehmensinsolvenzen

                                                                                                                                            Anzahl der Unternehmensinsolvenzen

                                                                                       1.800                                                                                                                           1.800
                                       50                                                                                                                                        50
                                                                                       1.600                                                                                                                           1.600
                                                                                       1.400                                                                                                                           1.400
                                       40                                                                                                                                        40
                                                                                       1.200                                                                                                                           1.200
                                       30                                              1.000                                                                                     30                                    1.000
                                                                                       800                                                                                                                             800
                                       20                                                                                                                                        20
                                                                                       600                                                                                                                             600
                                                                                       400                                                                                                                             400
                                       10                                                                                                                                        10
                                                                                       200                                                                                                                             200
                                        0                                              0                                                                                         0                                     0

                                                      Unternehmensinsolvenzen                                                                                                         Unternehmensinsolvenzen
                                                      Betroffene Arbeitnehmer/-innen                                                                                                  Betroffene Arbeitnehmer/-innen

Anmerkung:                                        Die Zahl der Arbeitnehmer/-innen ist nicht bei allen Insolvenzverfahren bekannt. Die nachgewiesene Anzahl
                                                  der Arbeitnehmer/-innen kann daher unvollständig sein. Die Aussagekraft dieser Angabe ist damit eingeschränkt.
Quelle:                                     Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnung und Darstellung Ministerium für Wirtschaft, Wissen-
                                            schaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt.

4 Die Zahl der Arbeitnehmer/-innen ist nicht bei allen Insolvenzverfahren bekannt. Die nachgewiesene Anzahl der

Arbeitnehmer/-innen kann daher unvollständig sein. Die Aussagekraft dieser Angabe ist damit eingeschränkt.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                                                                                                                                                                     5
Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Es dürfte mehrere Gründe dafür geben, dass im Jahr 2020 noch kein Corona-bedingter An-
stieg der Insolvenzen erkennbar ist. So trifft diese Krise die Wirtschaft nach einer Phase des
zehnjährigen Wachstums. In dieser Zeit aufgebaute Reserven können nun zur Überbrückung
der Krise genutzt werden. Darüber hinaus dürften sich die eingangs erwähnten Unterstüt-
zungsmaßnahmen von Bund und Ländern stabilisierend auf die Unternehmen auswirken.

Die Ausgangslage sowie die Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie unterscheiden
sich allerdings für die Unternehmen, wie eingangs erwähnt, u.a. aufgrund ihres Wirtschafts-
zweiges. Dies könnte sich trotz umfangreicher Hilfen in der Insolvenzstatistik widerspiegeln.
Grafik 2 gliedert den Vorjahresvergleich der Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftsab-
schnitten auf.

Grafik 2: Unternehmensinsolvenzen nach Wirtschaftszweigen im Vergleich der Jahre 2019
und 2020 in Sachsen-Anhalt

          80
          70
          60
          50
          40
          30
          20
          10
          0

                                                         2019    2020

Quelle:    Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Berechnung und Darstellung Ministerium für Wirtschaft, Wissen-
           schaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt.

Der gesamtwirtschaftliche Rückgang der Unternehmensinsolvenzen zeigt sich danach in den
meisten Wirtschaftszweigen – einschließlich der von den Einschränkungen stark betroffenen
Bereiche Gastgewerbe und Handel. Anstiege sind lediglich in den Bereichen Verkehr und
Lagerei sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung zu verzeichnen. Dabei sind jedoch die Grö-
ßenordnungen zu beachten: Es handelt sich hierbei um Anstiege von Jahreswerten um
sechs Fälle (Verkehr und Lagerei) bzw. einen Fall (Kunst, Unterhaltung und Erholung). Im

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Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Bundesdurchschnitt zeigt sich im Vergleich der Jahre 2019 und 2020 für sämtliche Wirt-
schaftszweige ein Rückgang der Unternehmensinsolvenzen. Die staatliche Unterstützung
dürfte daher in 2020 ein überdurchschnittliches Insolvenzgeschehen in den durch die Pande-
mie besonders beeinträchtigten Wirtschaftszweigen verhindert haben.

Inwiefern sich das Insolvenzgeschehen zwischen den Landkreisen und kreisfreien Städten
Sachsen-Anhalts unterscheidet, lässt Grafik 3 erkennen. Danach ist die Zahl der Unterneh-
mensinsolvenzen in der überwiegenden Mehrheit der Landkreise und kreisfreien Städte von
2019 zu 2020 zurückgegangen. In der kreisfreien Stadt Halle (Saale), dem Landkreis Börde
und dem Saalekreis ist die Zahl konstant geblieben; in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau
kam es zu einem Anstieg um einen Insolvenzfall. Diese grundsätzliche Übereinstimmung
zwischen dem Landesdurchschnitt und der Situation in jeder einzelnen Region ist angesichts
des überregionalen Charakters der Pandemie bzw. der entsprechenden staatlichen Maßnah-
men nachvollziehbar.

Grafik 3: Unternehmensinsolvenzen nach Landkreisen und kreisfreien Städten im Ver-
gleich der Jahre 2019 und 2020 in Sachsen-Anhalt

     70

     60

     50

     40

     30

     20

     10

      0

                                                          2019    2020

Quelle:   Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Darstellung Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisie-
          rung des Landes Sachsen-Anhalt.

Die weitere Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in der kurzen und mittleren Frist
hängt maßgeblich vom Verlauf der Corona-Pandemie sowie den Unterstützungsmaßnahmen
für die Unternehmen ab. Zu Beginn des Jahres 2021 liegen die Unternehmensinsolvenzen in

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Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Sachsen-Anhalt noch unter ihren Vorjahreswerten. Die öffentlichen Hilfen scheinen also bis-
her ihr Ziel einer Stabilisierung der Unternehmen zu erreichen. Gerade das Unterschreiten
der Vorjahreswerte deutet jedoch auch auf das Risiko hin, dass durch die Corona-Maßnah-
men Unternehmen am Markt gehalten werden, die ihn in normalen Zeiten aufgrund zu gerin-
ger Leistungsfähigkeit bereits hätten verlassen müssen. Es gilt für die Bundes- und Landes-
politik, die Situation weiterhin eng zu begleiten und nötigenfalls nachzusteuern. Angesichts
des ungewissen Verlaufs der Pandemie im Jahr 2021 und des genauen Zeitpunktes von
möglichen Lockerungsschritten ist es derzeit nicht genau abschätzbar, inwieweit sich die
zum Teil prognostizierte Insolvenzwelle tatsächlich in einzelnen Wirtschaftsbereichen be-
merkbar macht oder ob sich das Insolvenzgeschehen nach einer schnellen Erholung der
Wirtschaft auf ein „Normalmaß“ einpegelt.

           Wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen-Anhalt
3.1        Industrie
Das Jahr 2020 stellte die sachsen-anhaltische Industrie vor großen Herausforderungen.
Die weltweite Corona-Pandemie führte zu Umsatzeinbrüchen im In- und Auslandsgeschäft.
Die Auftragslage entwickelte sich verhalten, Unternehmensprozesse mussten umgestaltet
werden, vorübergehende Reisebeschränkungen erschwerten z.T. Expansionen und Investiti-
onen. Nach dem harten Lockdown im Frühjahr 2020 schien im Sommer eine Rückkehr zur
Normalität möglich, jedoch kam es im Spätherbst 2020 zu einem erneuten europa- bzw.
weltweiten Anstieg der durch das Corona-Virus hervorgerufenen Infektionen. Die Folge dar-
aus waren erneute Einbrüche und weiter andauernde Einschränkungen im nationalen und
internationalen Handelsgeschäft verbunden mit Umsatzrückgängen in der heimischen In-
dustrie.

Der Gesamtumsatz im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe ist gegenüber dem Jahr 2019
um -8,4 % auf rund 35,82 Mrd. Euro gesunken. Die Umsatzverluste in den einzelnen Quar-
talen 2020 gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum gestalteten sich dabei wie folgt: I.
Quartal: -1,9 % auf 9,53 Mrd. Euro, II. Quartal: -15,7 % auf 8,16 Mrd. Euro, III. Quartal:
-10,7 % auf 8,88 Mrd. Euro und IV. Quartal -5,4 % auf 9,24 Mrd. Euro. Positive Impulse ver-
zeichneten die Bereiche Gebrauchs- und Verbrauchsgüterproduzenten (+5,9 % bzw.
+0,9 %), welche die starken Umsatzeinbrüche bei den anteilsmäßig wesentlich größeren
Vorleistungsgüterproduzenten und der Energie von -12,5 % sowie bei den Investitionsgüter-
produzenten von -6,5 % im Vergleich zum Vorjahr nicht ausgleichen konnten.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                        8
Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Die Entwicklung der Zahl der Industriebeschäftigten lässt vermuten, dass die Hilfspro-
gramme von Bund und Ländern sowie die teilweise Aussetzung der Insolvenzantragspflicht
im Jahr 2020 dazu beigetragen haben, Kündigungen im großen Rahmen zu vermeiden. Die
meisten von Nachfragerückgängen betroffenen Unternehmen setzten auf das Instrument der
Kurzarbeit. So hat sich die Zahl der Beschäftigten im Berichtszeitraum unterproportional um
-1,7 % (rund -1.900 Personen) auf durchschnittlich rund 110.300 Personen verringert.

Mit einer Veränderungsrate des Industrieumsatzes von -8,4 % erreicht Sachsen-Anhalt im
Bundesländervergleich den 9. Rang. Betrachtet man die fünf ostdeutschen Flächenländer
(ohne Berlin), ist Sachsen-Anhalt bei der Umsatzentwicklung am Ende zu finden. Die ande-
ren mitteldeutschen Bundesländer haben niedrigere Umsatzrückgänge gegenüber dem Jahr
2019 zu verzeichnen (Freistaat Sachsen: -6,0 %, Freistaat Thüringen: -8,1 %). Im Betrach-
tungszeitraum des I. bis IV. Quartals 2020 hatten bis auf Berlin (+2,7 %) und Mecklenburg-
Vorpommern (+2,2 %) alle Bundesländer mit teilweise starken Umsatzverlusten zu kämpfen.
Dabei musste die Freie Hansestadt Bremen mit -21,7 % den stärksten Rückgang hinneh-
men. Insgesamt betrachtet zeigt Ostdeutschland (einschließlich Berlin) eine geringere Ab-
nahme des Gesamtumsatzes gegenüber dem Vorjahreszeitraum (-5,1 %) als West- bzw.
Gesamtdeutschland (-9,2 % bzw. -8,8 %).

Der Auslandsumsatz beläuft sich in Sachsen-Anhalt im Jahr 2020 auf rund 11,02 Mrd.
Euro. Er ist im Vergleich zum Vorjahr um -10,7 % gesunken. Einhergehend mit der Entwick-
lung des Gesamtumsatzes trugen auch beim Auslandsumsatz insbesondere das II. und III.
Quartal 2020 erheblich zum negativen Gesamtergebnis bei: I. Quartal: -5,4 % auf 2,89 Mrd.
Euro, II. Quartal: -20,1 % auf 2,50 Mrd. Euro, III. Quartal: -12,8 % auf 2,72 Mrd. Euro und IV.
Quartal -4,1 % auf 2,91 Mrd. Euro.

Mit dieser Entwicklung beim Auslandsumsatz liegt die sachsen-anhaltische Industrie im
deutschlandweiten Vergleich auf Rang 10. Korrespondierend mit dem Gesamtumsatz haben
auch beim Auslandsumsatz nur Berlin (+2,2 %) und Mecklenburg-Vorpommern (+4,2 %) ein
Umsatzwachstum erzielt. Die anderen Bundesländer mussten ebenfalls Einbußen hinneh-
men, auch hier ist die Freie Hansestadt Bremen mit -24,2 % Rückgang beim Auslandsum-
satz am stärksten betroffen. Ostdeutschland (einschließlich Berlin) weist insgesamt eine Ver-
änderungsrate von -7,3 % im Vergleich zum Vorjahr bei der Entwicklung des Auslandsum-
satzes auf – gegenüber -10,4 % in West- und -10,1 % in Gesamtdeutschland.

Die Exportquote der Industrie im Jahr 2020 in Sachsen-Anhalt beträgt 30,8 %. Im Vergleich
zum Jahr 2019 ist sie damit um -0,7 Prozentpunkte gesunken. Sowohl die ostdeutsche als
auch die gesamtdeutsche Exportquote sind mit 38,0 % bzw. 50,0 % noch deutlich höher.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                       9
Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020
Die Beschäftigungs- und Umsatzentwicklungen unterscheiden sich von Branche zu
Branche. Nach ausgewählten Branchen zeigt sich folgendes Bild:

o   Der Wirtschaftszweig Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln konnte im Corona-
    Jahr seine Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum in der Gesamtschau entgegen
    dem Trend steigern. Betrachtet man die einzelnen Quartale, zeigt sich jedoch, dass auch
    die Ernährungswirtschaft mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie konfrontiert ist.
    War im I. Quartal noch ein Umsatzplus von +17,7 % zu verzeichnen, zeigte sich das
    II. Quartal mit einem Umsatzplus von nur noch +2,7 % schon leicht betroffen, ehe im III.
    Quartal 2020 eine Abnahme beim Gesamtumsatz von -1,5 % im Vergleich zum Vorjah-
    reszeitraum hingenommen werden musste. Das IV. Quartal 2020 wies mit einer Verände-
    rungsrate von -9,8 % schon deutliche pandemiebedingte Umsatzverluste auf. In der Ge-
    samtbetrachtung schließt die Ernährungswirtschaft mit einer Zunahme des Gesamtum-
    satzes von +1,7 % im Vergleich zu 2019, was einem Gesamtumsatz von rund 6,64 Mrd.
    Euro entspricht. Maßgebend für die ab dem II. Quartal einsetzende rückläufige Entwick-
    lung war insbesondere der Auslandsumsatz, welcher im II. und III. Quartal um jeweils
    knapp -13 % und im IV. Quartal 2020 um fast -10 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
    zurückging. Insgesamt wurden rund 1,09 Mrd. Euro Auslandsumsatz erwirtschaftet.
    Gleichzeitig ist die Zahl der durchschnittlich Beschäftigten um -1,0 % auf rund 18.800
    Personen gesunken. Die Nahrungsmittelindustrie ist mit ihren 102 Betrieben weiterhin die
    beschäftigungsstärkste Branche in der sachsen-anhaltischen Industrie.
o   Trotz Umsatzeinbußen bleibt auch im Jahr 2020 die chemische Industrie mit einem Ge-
    samtumsatz von rund 7,06 Mrd. Euro die umsatzstärkste Branche der Industrie Sachsen-
    Anhalts. In den einzelnen Quartalen des Jahres 2020 stellte sich die Entwicklung beim
    Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum wie folgt dar: I. Quartal: +4,5 %, II.
    Quartal: -12,1 %, III. Quartal: -5,9 % und IV. Quartal: +3,9 %. Das bedeutet für das Jahr
    2020 insgesamt ein Umsatzrückgang um -2,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Ausschlagge-
    bend für die rückläufigen Ergebnisse ist auch in dieser Branche insbesondere das Aus-
    landsgeschäft. Allein im II. Quartal 2020 ist der Auslandsumsatz um ein Fünftel (-20,3 %)
    zurückgegangen. Insgesamt hatte der Auslandsumsatz im Jahr 2020 eine Veränderungs-
    rate von -8,7 % zu verzeichnen. Die Exportquote sank auf 48,7 % (2019: 52,0 %). Die
    Zahl der Beschäftigten ist um +1,4 % gestiegen. Damit waren im Jahr 2020 in 71 Betrie-
    ben durchschnittlich rund 12.600 Beschäftigte tätig.
o   Der Bereich der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verzeichnete am An-
    fang (I. Quartal: +1,4 %) und am Ende (IV. Quartal: +4,3 %) des Jahres 2020 steigende
    Gesamtumsätze. Im II. Quartal ging der Gesamtumsatz um -10,5 % zurück, im
    III. Quartal 2020 um -4,1 %. Insgesamt war ein Umsatzverlust von -2,6 % im Jahr 2020
    hinzunehmen; der Auslandsumsatz ging um -3,4 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. In

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                         10
der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren waren im Jahr 2020 durchschnittlich
    rund 7.600 Personen (Veränderungsrate von -2,5 %) in 53 Betrieben beschäftigt.
o   Nachdem sich der Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung bereits im Jahr 2019
    rückläufig entwickelte, ist er in das Jahr 2020 mit negativen Veränderungsraten im zwei-
    stelligen Bereich gestartet. Diese haben sich im weiteren Jahresverlauf durch die zuneh-
    menden Auswirkungen der Corona-Pandemie fortgesetzt. Allein das IV. Quartal 2020
    brachte ein leichtes Umsatzplus von +5,3 %. Insgesamt nahm der Gesamtumsatz im
    Jahr 2020 um -15,6 % gegenüber dem Vorjahr ab, der Auslandsumsatz ging um -15,2 %
    zurück. Als Gesamtumsatz wurden rund 3,01 Mrd. Euro verbucht, als Auslandsumsatz
    rund 1,74 Mrd. Euro. Die Exportquote beträgt 57,6 % und stellt weiterhin den höchsten
    Wert in der sachsen-anhaltischen Industrie dar. Sie liegt damit 26,8 Prozentpunkte über
    der landesweiten Exportquote von 30,8 %. Die Beschäftigung ist gegenüber dem Vorjah-
    reszeitraum um -5,4 % gesunken, so dass in den 30 Betrieben der Branche durchschnitt-
    lich rund 6.700 Beschäftigte tätig waren.
o   Der Bereich der Herstellung von Metallerzeugnissen entwickelte sich ebenfalls rück-
    läufig. Nach moderaten Rückgängen im einstelligen Prozentbereich bekam die Branche
    die Corona-Auswirkungen ab April 2020 deutlich zu spüren. So wurde im II. Quartal 2020
    ein Rückgang von -20,3 % beim Gesamtumsatz und von -37,2 % beim Auslandsumsatz
    gegenüber dem Vorjahresquartal verbucht. Auch das III. Quartal 2020 brachte erneute
    Umsatzeinbußen mit sich: -17,1 % beim Gesamt- und -21,5 % beim Auslandsumsatz. Im
    IV. Quartal 2020 trat eine leichte Besserung ein, die Umsatzverluste bewegten sich bei
    -5,2 % für den Gesamt- und -3,0 % für den Auslandsumsatz im Vergleich zum Vorjahr.
    Insgesamt ist für den Berichtszeitraum 2020 ein Umsatzrückgang beim Gesamtgeschäft
    von -12,4 % und beim Auslandsgeschäft von -19,3 % gegenüber dem Jahr 2019 zu ver-
    zeichnen. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf rund 1,50 Mrd. Euro, der Auslandsumsatz
    auf rund 268,8 Mio. Euro. Die Beschäftigung nahm um -4,8 % auf durchschnittlich rund
    9.700 Personen ab, die in 87 Betrieben tätig sind.
o   Auch der sachsen-anhaltische Maschinenbau hatte mit Umsatzverlusten bedingt durch
    die Corona-Pandemie und den branchenspezifischen Strukturwandel zu kämpfen. In der
    Folge ist der Gesamtumsatz im Berichtszeitraum um -12,1 % auf rund 2,12 Mrd. Euro zu-
    rückgegangen. Der Auslandsumsatz verringerte sich dagegen moderat um -3,6 % auf
    rund 983,2 Mio. Euro. Die Exportquote beträgt aktuell 46,5 %. Als Folge der Konjunk-
    turentwicklung nahm auch die Zahl der Beschäftigten ab. Durchschnittlich waren rund
    12.200 Personen und damit -5,5 % weniger als im Jahr 2019 in den 71 Betrieben tätig.
o   Die beiden Branchen des Fahrzeugbaus sind unterschiedlich von der Corona-Krise be-
    troffen. Der Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen hatte im II. und
    III. Quartal 2020 mit Umsatzrückgängen zu kämpfen, während der Sonstige Fahrzeugbau

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                       11
in jedem Quartal des Jahres 2020 Umsatzzuwächse verbuchen konnte. So ist der Ge-
    samtumsatz im Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im
    Jahr 2020 um -6,3 % auf rund 815,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr gesunken. Der
    Auslandsumsatz wies in jedem Monat negative Veränderungsraten auf und fiel um
    -16,7 % auf rund 219,8 Mio. Euro. Die Exportquote ist im Berichtszeitraum auf 27,0 % ge-
    sunken. Die Beschäftigung ist gleichzeitig um +4,3 % auf durchschnittlich rund 3.900 Per-
    sonen gestiegen, die in 18 Betrieben tätig sind. Die Entwicklung im Sonstigen Fahr-
    zeugbau war im Jahr 2020 von einer außerordentlichen Dynamik geprägt. Der Gesam-
    tumsatz stieg um +33,7 % auf rund 361,5 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
    Der Auslandsumsatz wuchs im gleichen Zeitraum um +10,3 % auf einen Wert von rund
    66,7 Mio. Euro. Die Exportquote ist aufgrund der im Vergleich zum Auslandsumsatz stär-
    ker gestiegenen Gesamtumsätze um -4,0 Prozentpunkte auf 18,4 % gesunken. Der Ge-
    samtumsatz wurde erwirtschaftet von durchschnittlich 2.200 Beschäftigten in elf Betrie-
    ben. Die Beschäftigtenzahl stieg um +6,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum an.

Die Auftragseingänge in der Industrie konnten im Gesamtjahr 2020 nicht an die Ergebnisse
des Vorjahres anknüpfen. Parallel zur Beendigung des Lockdowns aus dem Frühjahr und
dem schrittweisen Beginn des neuen Lockdowns im Spätherbst verlief die Entwicklung der
Auftragseingänge. So wies der durchschnittliche Wert des Gesamtauftragseingangsindex
(Volumenindex) im I. Quartal 2020 mit 109,7 einen um +4,1 % höheren Wert auf als im Vor-
jahresquartal (105,4), das II. Quartal 2020 zeigte schon einen Rückgang um -19,7 % auf
82,0. Das III. Quartal 2020 wies zwar mit 98,0 eine Zunahme zum Vorquartal auf, jedoch
zum Vorjahresquartal war ein Rückgang um -8,1 % festzustellen. Das IV. Quartal 2020
schließlich zeigte mit 126,1 eine Zunahme zum Vorquartal von +28,7 % und von +5,8 % zum
Vorjahresquartal. Auf Grund der weiterhin anhaltenden pandemischen Lage und den damit
verbundenen Einschränkungen sind die Aussichten aber weiterhin eingetrübt. Der durch-
schnittliche Gesamtauftragseingangsindex (Volumenindex) für das Jahr 2020 wird mit 104,0
ausgewiesen, was einem Rückgang von -4,0 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Aus-
landsgeschäft zeigt sich eine Abnahme des Auftragseingangsindex um -6,7 % auf 110,3. Der
Indexwert für Aufträge aus dem Inland ist ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um -1,7 % auf
99,3 gesunken.

Die Auftragseingänge des gesamtdeutschen Verarbeitenden Gewerbes haben sich mit ei-
nem Rückgang von -6,4 % im Vergleich zum Vorjahr dagegen in noch stärkerem Maße ne-
gativ entwickelt. Lag der durchschnittliche Wert des Auftragseingangsindex in 2019 noch bei
101,3, so wurde im Jahr 2020 nur noch ein Wert von 94,8 ausgewiesen. Dabei tragen so-

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                       12
wohl das Inlandsgeschäft mit einem Rückgang der Auftragseingänge gegenüber dem Vor-
jahr von -5,0 % (Januar bis Dezember 2019: 96,7; Januar bis Dezember 2020: 91,8) als
auch das Auslandsgeschäft mit einer Abnahme um -7,4 % (Januar bis Dezember 2019:
104,8; Januar bis Dezember 2020: 97,1) zu dieser Entwicklung bei.

3.2        Baugewerbe
Nachdem das Baugewerbe dank der hohen Auftragsbestände zu Jahresbeginn noch mit po-
sitiven Erwartungen in das Jahr startete, schwächte sich die Baukonjunktur im weiteren Ver-
lauf des Jahres 2020 ab. Auch wenn das IV. Quartal 2020 – wie in den letzten Jahren – das
auftragsstärkste Quartal war, weist die Entwicklung der Auftragseingänge auf eine nachhal-
tige Abkühlung der Baukonjunktur hin. Insgesamt kam es zu einem Rückgang neuer Auf-
träge um -11,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Auftragseingänge im Jahresverlauf deuten
darauf hin, dass auch das Jahr 2021 nicht mehr an die Hochzeiten anknüpfen dürfte. Die
Veränderung der Auftragseingänge im Quartalsvergleich gestaltet sich wie folgt:

Grafik 4: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe in Sachsen-Anhalt

Quelle:   Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Darstellung und Berechnung Ministerium für Wirtschaft,
          Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt

Im Jahr 1 der Corona-Krise verzeichnete das Bauhauptgewerbe in Sachsen-Analt seit länge-
rem wieder Umsatzrückgänge. Der baugewerbliche Umsatz ging im Jahr 2020 insgesamt
um -2,6 % zurück. Im II. und III. Quartal 2020 nahmen die baugewerblichen Umsätze um
-10,9 % bzw. -9,2 % als Folge des ersten Lockdowns ab. Aber auch das IV. Quartal 2020
konnte mit einem Umsatzplus von lediglich +3,7 % die Gesamtsituation nur abmildern, ohne
Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                           13
eine positive Veränderungsrate für das gesamte Jahr 2020 zu erwirken. Insgesamt erwirt-
schaftete das Bauhauptgewerbe baugewerbliche Umsätze in Höhe von 2,69 Mrd. Euro.

Bedingt durch die Zunahme der Beschäftigten im I. Quartal 2020 (durchschnittlich rund +100
Personen) wurde die Abnahme der Beschäftigtenzahl in den anderen drei Quartalen ausglei-
chen. Damit blieb die Zahl der tätigen Personen mit jahresdurchschnittlich rund 17.200 stabil.
Für den gesamten Betrachtungszeitraum des Jahres 2020 bedeutet dies eine Beschäftigung
auf nahezu gleichem Niveau wie im Vorjahr (+0,03 % bzw. durchschnittlich +5 Personen).
Die Anzahl der Betriebe verringerte sich um zwei auf insgesamt 314.

Der baugewerbliche Umsatz des Hochbaus nahm insgesamt um +2,6 % gegenüber dem
Vorjahr auf rund 992,9 Mio. Euro zu. Positive Veränderungsraten im Hochbaubereich wiesen
die Bereiche gewerblicher und industrieller Bau sowie landwirtschaftlicher Bau mit +1,1 %
(entspricht +4,6 Mio. Euro) und der Hochbau für Körperschaften des öffentlichen Rechts mit
+22,0 % (entspricht +21,5 Mio. Euro) auf. Rückläufig entwickelten sich der Wohnungsbau mit
-0,2 % (-0,9 Mio. Euro) sowie der Hochbau für Organisationen ohne Erwerbszweck (-0,8 %
bzw. -0,2 Mio. Euro).

Diese Umsatzzuwächse aus dem Hochbau wurden überlagert vom Tiefbau. Der vormals als
Konjunkturtreiber geltende Tiefbau sorgte für den insgesamt negativen Trend im Bauhaupt-
gewerbe. So nahmen im Tiefbau die baugewerblichen Umsätze um -5,5 % bzw. um
-98,1 Mio. Euro auf rund 1,69 Mrd. Euro ab. Im Bereich Tiefbau konnte nur der sonstige Tief-
bau Umsatzsteigerungen erwirtschaften, hier betrug die Wachstumsrate +14,0 % (entspricht
+45,8 Mio. Euro). Bei einem Anteil des sonstigen Tiefbaus von nur 22 % am gesamten Tief-
bau wird diese positive Veränderung überlagert von den Umsatzrückgängen in den anderen
Bereichen. Der baugewerbliche Umsatz im gewerblichen und industriellen Tiefbau verrin-
gerte sich um -11,0 % (entspricht -97,6 Mio. Euro) und im Straßenbau um -8,1 % (entspricht
-46,3 Mio. Euro).

Im Ausbaugewerbe verlief die Entwicklung unbeeindruckt von der Corona-Pandemie weiter-
hin positiv. So zeichnen sich die Quartalszahlen des Jahres 2020 durch eine Zunahme der
Betriebs- und Beschäftigtenzahlen aus. Es wurden im Jahr 2020 im Durchschnitt 224 Be-
triebe erfasst, das bedeutet 13 Betriebe mehr als im Jahr 2019. Bei den Beschäftigten ste-
hen für das Jahr 2020 durchschnittlich 10.400 Personen in den Statistiken, was eine Zu-
nahme von +3,3 % bzw. durchschnittlich rund +330 Personen bedeutet. Der Umsatz konnte
im Jahr 2020 ebenfalls Steigerungen verzeichnen: +4,0 % bzw. +52,9 Mio. Euro. Insgesamt
wurden damit im Ausbaugewerbe rund 1,38 Mrd. Euro erwirtschaftet.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                      14
3.3        Gewerbegeschehen
Bundesweit war das Gewerbegeschehen seit März 2020 deutlich rückläufig. Das Statistische
Bundesamt wies für das Jahr 2020 insgesamt einen Rückgang der Gewerbeanmeldungen
in Deutschland um -1,8 % aus. Das durch das Krisengeschehen beeinflusste Gründungsver-
halten dürfte hierfür eine Ursache sein. Ebenso gingen die Gewerbeabmeldungen um
-11,8 % gegenüber dem Jahr 2019 zurück. Dies dürfte u.a. auf die teilweise Aussetzung der
Insolvenzantragspflicht im Rahmen der Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen
sein.

Die Gewerbebilanz Sachsen-Anhalts weist von Januar bis Dezember 2020 einen negativen
Saldo auf. So standen 9.845 Gewerbeanmeldungen 10.491 Gewerbeabmeldungen gegen-
über. Besonders im Dezember 2020 zeigte sich dieser Trend deutlich: Die Zahl der Gewer-
beanmeldungen lag mit 862 deutlich unter der der Gewerbeabmeldungen von 1.374. Über
die vergangenen Jahre hinweg betrachtet ist die Zahl der Gewerbeanmeldungen sowie -ab-
meldungen weiterhin rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1.079 Gewerbeanmeldun-
gen weniger (-9,9 %). Bei den Gewerbeabmeldungen wurden 1.557 weniger gezählt
(-13,0 %). Hervorzuheben ist, dass sich der Saldo (-646) gegenüber dem Vorjahr (-1.130)
ebenso wie schon zum Jahr davor (-2.442) jeweils fast halbiert hat. Auch für den Saldo aus
den jeweiligen Teilbereichen Neuerrichtungen und vollständige/teilweise Aufgaben eines Be-
triebes ergibt sich ein negativer Wert (-815). Gegenüber dem Vorjahr ist in diesem Segment
eine Reduzierung des Saldos von -1.333 auf -815 zu verzeichnen.

Im Jahr 2020 konnten mehr Gewerbeanmeldungen als -abmeldungen in den Wirtschaftsab-
schnitten Energieversorgung (+152), Information und Kommunikation (+143), Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei (+26), Grundstücks- und Wohnungswesen (+72) sowie Bergbau
und Gewinnung von Steinen und Erden (+4) verzeichnet werden. Zu dem negativen Saldo
aus Gewerbean- und -abmeldungen tragen maßgeblich die Bereiche Baugewerbe (-306),
Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kfz (-155), Gastgewerbe (-126) sowie die
Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen (-114) bei.

In vier der 14 Landkreise bzw. kreisfreien Städte des Landes Sachsen-Anhalt wurde im Jahr
2020 ein positiver Gewerbesaldo verzeichnet. Dies waren der Altmarkkreis Salzwedel (+40),
der Landkreis Jerichower Land (+51), der Burgenlandkreis (+11) und der Bördekreis (+27).
Die höchsten negativen Salden fanden sich in der kreisfreien Stadt Halle (-127), im Land-
kreis Anhalt-Bitterfeld (-96) und in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau (-92).

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                      15
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat sich gegenüber dem Vorjahr um deutliche
-22,8 % auf 353 Fälle in den Monaten Januar bis Dezember 2020 verringert. Mit 236 Verfah-
ren (66,9 %) sind rund zwei Drittel der Verfahren eröffnet. Die Entwicklung der Zahl der Insol-
venzen ist dabei in den Wirtschaftsbereichen unterschiedlich. Die Bereiche Verkehr und La-
gerei sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung haben mehr Unternehmensinsolvenzen ge-
genüber dem Vorjahr zu verzeichnen (+6 Fälle bzw. +1 Fall). Alle anderen Wirtschaftszweige
haben gegenüber dem Jahr 2019 einen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen verbucht.
Die Unternehmen, die in 2020 Insolvenz angemeldet haben, beschäftigen rund 2.400 Arbeit-
nehmer. Der ganz überwiegende Teil der Unternehmen ist in der Rechtsform Gesellschaft
mit beschränkter Haftung oder als Einzelunternehmen organisiert. Auswirkungen der
Corona-Pandemie auf das Insolvenzgeschehen sind für das Jahr 2020 daher noch nicht fest-
zustellen. Ausführlichere Informationen finden sich unter Kapitel 2 dieses Quartalsberichtes.

3.4        Beschäftigung und Arbeitsmarkt
Entgegen dem Trend der vergangenen Jahre ist die Arbeitslosigkeit im Jahr 2020 durch die
Corona-Pandemie wieder gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2020 waren in Sachsen-Anhalt
rund 86.100 Männer und Frauen ohne Arbeit. Im Vergleich dazu waren 2019 durchschnittlich
80.600 Menschen arbeitslos, im Jahr 2018 gab es durchschnittlich 88.100 Arbeitslose. Die
durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2020 bei 7,7 % und damit 0,6 Prozentpunkte hö-
her als 2019. Im Jahr 2018 hatte die Arbeitslosenquote im Schnitt ebenfalls bei 7,7 % gele-
gen. Dennoch ist der Arbeitsmarkt Sachsen-Anhalts noch nicht so sehr von den Auswirkun-
gen der Corona-Krise betroffen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember 2020 ist vor allem auf die typischen Saison-
muster zum Jahresende zurückzuführen und fällt sogar etwas schwächer aus als im vergan-
genen Jahr. Nach rückläufigen Arbeitslosenzahlen im Spätsommer und Herbst ist die Zahl
der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt im Dezember 2020 wieder gestiegen. Im letzten Monat
des Jahres 2020 waren 83.294 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 1.874 mehr als im
November 2020 und 5.559 mehr als im Dezember 2019. Die Arbeitslosenquote betrug 7,5 %
und damit 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat
sie sich um 0,6 Prozentpunkte erhöht.

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind Frauen nicht so sehr betroffen wie Männer. So steigt
die Arbeitslosenquote in der Gruppe der Frauen im Dezember 2020 nur um +0,1 Prozent-
punkte gegenüber dem Vormonat, sie liegt bei 6,8 %. Bei den Männern ist die Arbeitslosen-
quote um +0,3 Prozentpunkte auf 8,1 % gestiegen. Insgesamt waren im Dezember 2020

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                       16
35.536 Frauen arbeitslos, 460 mehr als im November 2020 und 2.088 mehr als im Dezember
2019. Bei den Männern waren es 47.757 und somit 1.413 mehr als im Vormonat und 3.470
mehr als im Vorjahresmonat.

In Tabelle 1 ist die Entwicklung des von der Bundesagentur für Arbeit geschätzten Corona-
Effekts auf die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt dargestellt. Die höchsten Werte des
Corona-Effektes wurden mit 1,7 % in den Monaten Mai und Juni 2020 verzeichnet. Hier dürf-
ten sich insbesondere die Auswirkungen des Lockdowns aus dem Frühjahr 2020 zeigen. Die
anschließend leicht abnehmende Tendenz im III. und IV. Quartal 2020 dürfte durch die Lo-
ckerungen im Sommer und Frühherbst bedingt sein. Im Bundesdurchschnitt war der Corona-
Effekt jeweils etwas niedriger als in Sachsen-Anhalt.

Tabelle 1: Arbeitslosenquote und Corona-Effekt in Sachsen-Anhalt im Zeitraum April bis
Dezember 2020 (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen)
                           Apr 20     Mai 20     Jun 20     Jul 20    Aug 20 Sep 20          Okt 20    Nov 20 Dez 20
Arbeitslosenquote
                            6,6%       6,5%       6,4%       6,5%       6,5%      6,2%       6,1%       6,1%       6,4%
ohne Corona-Effekt
Corona-Effekt               1,2%       1,7%       1,7%       1,5%       1,6%      1,5%       1,4%       1,2%       1,1%
Arbeitslosenquote           7,8%       8,2%       8,1%       8,0%       8,1%      7,7%       7,5%       7,3%       7,5%

Quelle:   Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des
          Landes Sachsen-Anhalt.

Im mitteldeutschen Vergleich weist Sachsen-Anhalt im Dezember 2020 weiterhin das
höchste Niveau bei den Arbeitslosenquoten auf: Während die Quote in Sachsen-Anhalt wie
angegeben bei 7,5 % lag, betrug sie in den Freistaaten Sachsen und Thüringen 6,0 % bzw.
5,8 %. Die durch die Corona-Pandemie bedingte Zunahme der Arbeitslosenzahlen umfasst
dabei im Freistaat Sachsen 1,2 % bzw. Prozentpunkte und im Freistaat Thüringen 0,9 %
bzw. Prozentpunkte, in Sachsen-Anhalt 1,1 % bzw. Prozentpunkte.

In den Landkreisen und kreisfreien Städten des Landes Sachsen-Anhalt entwickelte sich
die Arbeitslosigkeit in den letzten drei Jahren unterschiedlich: Zwar zeigten alle Landkreise
und kreisfreien Städte einen Anstieg der Arbeitslosenquoten vom Jahr 2019 zum Jahr 2020
auf, jedoch ist der Vergleich zum Jahr 2018 ambivalent. So nahm in allen drei kreisfreien
Städten sowie in den Landkreisen Harz und Jerichower Land die durchschnittliche Arbeitslo-
senquote 2020 gegenüber dem Jahr 2018 zu, wo hingegen alle anderen Landkreise die
Quote aus dem Jahr 2018 halten bzw. verringern konnten. Die Arbeitslosenquoten sind regi-
onal sehr unterschiedlich: Die niedrigste Quote im Dezember 2020 (5,2 %) sowie im Jahres-
durchschnitt 2020 (5,5 %) verzeichnete der Landkreis Börde und die höchste der Landkreis
Mansfeld-Südharz mit 9,5 % im Dezember sowie 9,8 % im Jahresdurchschnitt 2020.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                   17
Grafik 5: Arbeitslosenquoten der letzten drei Jahre 2018-2020 in den Landkreisen und
kreisfreien Städten des Landes Sachsen-Anhalt

Quelle:   Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des
          Landes Sachsen-Anhalt.

Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Lockdown-Regelungen auf den Ar-
beitsmarkt abzufedern sowie Fachkräfte zu halten, wurde von zahlreichen Arbeitgebern das
arbeitsmarktpolitische Instrument der Kurzarbeit in Anspruch genommen. Kurzarbeit bedeu-
tet eine, meist aus konjunkturellen Gründen vorgenommene, vorübergehende Verringerung
der Istarbeitszeit gegenüber der Sollarbeitszeit und damit verbunden des Arbeitsentgeltes im
Umfang von 10 bis 100 %. Die Tabelle 2 zeigt die Entwicklung der realisierten Kurzarbeit
(konjunkturelles Kurzarbeitergeld mit der Anspruchsgrundlage § 96 SGB III) im Jahr 2020.
Die Lockdown-Entscheidungen aus dem März 2020 sind in der realisierten Kurzarbeit deut-
lich erkennbar. Mit zunehmenden Lockerungen in einzelnen Wirtschaftsbereichen nahm die
Zahl der realisierten Kurzarbeit im Verlauf des Jahres 2020 wieder ab. Erst mit den wieder-
holten Einschränkungen aus November bzw. Dezember 2020 ist der Anstieg der realisierten
Kurzarbeit gegen Jahresende 2020 zu begründen. Die Kurzarbeiterquote in Sachsen-Anhalt
befand sich im Jahresverlauf jeweils unter dem Bundesdurchschnitt. Wie stark die Auswir-
kungen der verschiedenen Lockdown-Entscheidungen letztendlich auf den Arbeitsmarkt sein
werden, hängt aber von deren Dauer und der Wirksamkeit staatlicher Unterstützungsmaß-
nahmen ab und wird sich erst im Verlauf des Jahres 2021 bzw. 2022 zeigen können.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                   18
Tabelle 2: Realisierte Kurzarbeit (konjunkturelles Kurzarbeitergeld mit der Anspruchs-
grundlage § 96 SGB III) im Zeitraum Januar bis Dezember 2020
     2020          Jan.    Feb.   März      April      Mai     Juni       Juli    Aug.    Sept.     Okt.*    Nov.*    Dez.*
    Betriebe         70      68    8.842    15.371 12.652      9.241      6.965   5.788    4.995    4.503    6.343    8.183
 Beschäftigte     1.989 2.530 49.884 101.692 90.804 68.893 49.404 39.229 31.300 27.874 37.881 45.735
 Kurzarbeiter-
                     0,2    0,3       6,3      12,8     11,5      8,7       6,3     4,9       3,9      3,5      4,7      5,7
    Quote
*Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit.
Anmerkungen: Die Kurzarbeiterquote stellt den Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dar.
              Die Kurzarbeiterquote wird so gebildet, dass der Monatswert der Personen in Kurzarbeit bezogen wird auf die
              sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des gleichen Monats.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit; eigene Darstellung Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des
        Landes Sachsen-Anhalt.

            Branchenspezial: Herstellung von Nahrungs- und Fut-
            termitteln

Die Branche Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ 10) ist einer der bedeutends-
ten Wirtschaftszweige der Industrie Sachsen-Anhalts. So ist sie seit vielen Jahren mit einem
durchschnittlichen Anteil von rund 17,0 % die beschäftigungsstärkste Branche im Verarbei-
tenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden des Lan-
des. Die Ernährungsindustrie ist in Sachsen-Anhalt eher mittelständisch geprägt. Es gibt
mehr kleine und mittlere Betriebe als umsatzstarke Großunternehmen. Dennoch rangiert die
Branche in Sachsen-Anhalt beim Umsatz an zweiter Stelle. Im Jahr 2020 konnte das Ernäh-
rungsgewerbe seinen Umsatz um +1,7 % auf rund 6,64 Mrd. Euro steigern.

Die Branche Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln hatte im Jahr 2020 in Sachsen-An-
halt einen Anteil von rund 18,5 % am Gesamtumsatz der Betriebe im Verarbeitenden Ge-
werbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden. Sie war damit im
Jahr 2020 die zweitumsatzstärkste Industriebranche im Land. Mit einem Umsatzanteil von
rund 19,7 % liegt die Branche Herstellung von chemischen Erzeugnissen jedoch nur knapp
davor. Bei der Anzahl der Betriebe (mit mehr als 50 Beschäftigten) nimmt die Nahrungs- und
Futtermittelherstellung mit durchschnittlich 102 Betrieben (15,4 %) den Spitzenplatz ein; hier
ist der Anteil an den Industriebetrieben am größten. Der Abstand vergrößert sich noch ein-
mal, wenn die Beschäftigtenanteile der einzelnen Branchen am Verarbeitenden Gewerbe
und an der Gewinnung von Steinen und Erden betrachtet werden. Während in der Nahrungs-
und Futtermittelherstellung 17,0 % der Personen beschäftigt sind, kommt die Herstellung von
chemischen Erzeugnissen nur auf einen Anteil von 11,4 %. Im Bundesdurchschnitt hat die
Branche eine deutlich geringere Bedeutung als in Sachsen-Anhalt. So liegt der Anteil der
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln am Umsatz der gesamtdeutschen Industrie im

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                    19
Jahr 2020 bei 8,8 %. Auch die Betriebs- und Beschäftigtenanteile sind mit 10,4 % und 8,2 %
niedriger.

Die Umsatzentwicklung in der Branche war in den vergangenen zehn Jahren in Sachsen-An-
halt von nur leichten Schwankungen geprägt. Seit 2011 wurden pro Jahr mehr als 6 Mrd.
Euro erwirtschaftet. In den Jahren 2014, 2015 und 2018 war der Gesamtumsatz rückläufig,
bevor er seit dem Jahr 2019 durchgehend wieder anstieg.

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (10)

                                                                                                                                                                     Veränderung
                                                 2010        2011      2012      2013     2014      2015     2016      2017          2018      2019      2020         gegenüber
                                                                                                                                                                       Vorjahr

Betriebe                                            105         101       102       103      103       104      104       101           102       102       102                          0,0%
Beschäftigte                                     17.639      17.641    17.967    18.158   18.605    18.894   18.715    18.438        18.711    18.990    18.792                         -1,0%
geleist. Arbeitstunden (in Tsd.)                 30.385      30.332    30.821    31.170   31.811    32.235   31.653    31.000        31.481    31.987    30.292                         -5,3%
Entgelte (in Mio. EUR)                              374         383       404       424      456       488      487       487           507       532       543                          2,0%
Umsatz (in Mio EUR)
- Gesamtumsatz                                       5.743    6.039     6.348     6.695    6.484     6.090    6.285     6.567         6.193     6.526        6.639                       1,7%
- Auslandsumsatz                                       849      936     1.051     1.178    1.115     1.129    1.125     1.205         1.121     1.173        1.088                      -7,2%
Exportquote (Veränderung um
                                14,8% 15,5% 16,6% 17,6% 17,2% 18,5% 17,9% 18,3% 18,1% 18,0% 16,4%                                                                                        -1,6
Prozentpunkte!)
Lohn- und Gehaltssumme je
                                 1.767   1.811   1.874   1.947   2.042   2.152   2.170   2.202   2.257   2.335   2.406                                                                  3,1%
Beschäftigten in EUR (monatl.)
Gesamtumsatz je
                               325.585 342.315 353.330 368.713 348.524 322.301 335.831 356.160 330.969 343.657 353.265                                                                  2,8%
Beschäftigten in EUR
Lohn- und Gehaltssumme in %
des Umsatzes (Veränderung um     6,5%    6,3%    6,4%    6,3%    7,0%    8,0%    7,8%    7,4%    8,2%    8,2%    8,2%                                                                     0,0
Prozentpunkte!)

 H. v. Nahrungs- und Futtermitteln
 Umsatz- und Beschäftigtenentwicklung

                               8.000                                                                                                                            20.000

                                                                                                                                                                18.000
                               7.000
                                                                                                                                                                16.000
    Jahresumsatz in Mio. EUR

                               6.000
                                                                                                                                                                14.000
                                                                                                                                                                         Beschäftigte

                               5.000
                                                                                                                                                                12.000

                               4.000                                                                                                                            10.000

                                                                                                                                                                8.000
                               3.000
                                                                                                                                                                6.000
                               2.000
                                                                                                                                                                4.000
                               1.000
                                                                                                                                                                2.000

                                  0                                                                                                                             0
                                       2010   2011       2012         2013       2014     2015       2016      2017        2018         2019          2020

                                                                - Gesamtumsatz            - Auslandsumsatz            Beschäftigte

Quelle:                        Statistisches Bundesamt; Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Darstellung Ministerium für Wirtschaft,
                               Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt.

Für das Jahr 2020 lässt sich feststellen, dass die Ernährungsbranche die Corona-Krise ent-
gegen dem Trend gut überstanden hat. Nach einem Umsatzwachstum von +17,7 % im
I. Quartal folgte ein Zuwachs von +2,7 % im II. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeit-
raum. Das III. Quartal schloss mit einem Rückgang von -1,5 % und das IV. Quartal 2020

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                                                                                   20
brachte Umsatzeinbußen von -9,8 % gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal. Insgesamt
ergibt sich dennoch ein Umsatzwachstum in der sachsen-anhaltischen Nahrungs- und Fut-
termittelherstellung von +1,7 % im Vergleich zum Jahr 2019. Deutschlandweit hatte die Nah-
rungsmittelherstellung im Jahr 2020 einen Umsatzgewinn von +1,3 % zu verbuchen. Damit
zeigt sich, dass die Deckung von Grundbedürfnissen weniger krisenanfällig ist.

Hinter dieser Umsatzentwicklung im Jahr 2020 in Sachsen-Anhalt stehen Zuwächse im In-
lands- und Rückgänge im Auslandsgeschäft. Das Inlandsgeschäft hat dabei mit einer
Wachstumsrate von +3,7 % (Deutschland +1,6 %) zur positiven Gesamtwachstumsrate bei-
getragen, da es einen Anteil von mehr als drei Vierteln am Gesamtumsatz der Branche hat.
Das Auslandsgeschäft ging mit einer Veränderungsrate von -7,2 % (Deutschland: +0,3 %)
beim Umsatz zurück. Die Exportquote der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln be-
trägt in Sachsen-Anhalt im Jahr 2020 entsprechend nur 16,4 % und befindet sich damit deut-
lich unter dem Durchschnitt der sachsen-anhaltischen Industrie (30,8 %). Die bundesweite
Exportquote liegt im gleichen Zeitraum bei 23,7 %.

Die Beschäftigung in der sachsen-anhaltischen Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln
ist im Jahr 2020 leicht um -1,0 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Bundesweit ist
sie um -0,1 % gesunken. Von Januar bis Dezember 2020 waren in den 102 Betrieben in der
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln in Sachsen-Anhalt durchschnittlich rund 18.800
Beschäftigte tätig.

Die Branche WZ 10 besteht aus neun Gruppen. Nachfolgend werden die Gruppen Schlach-
ten und Fleischverarbeitung (WZ 10.1), Herstellung von Back- und Teigwaren (WZ 10.7) so-
wie Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln (WZ 10.8) näher beleuchtet, da sie zusam-
men zwei Drittel am Umsatz und drei Viertel an den Beschäftigten in der gesamten Branche
WZ 10 in Sachsen-Anhalt umfassen. Darüber hinaus enthält die nachfolgende Tabelle 3 An-
gaben zu den Gruppen Obst- und Gemüseverarbeitung (WZ 10.3), Milchverarbeitung (WZ
10.5) sowie Mahl- und Schälmühlen, Herstellung von Stärke und Stärkeerzeugnissen (WZ
10.6).

Die gemessen am Umsatz größte Gruppe in der Nahrungsmittelherstellung ist Schlachten
und Fleischverarbeitung (WZ 10.1). Im Jahr 2020 hat diese Gruppe rund 41 % des Gesam-
tumsatzes der Branche erwirtschaftet. An den Beschäftigten hat sie jedoch nur einen Anteil
von rund 22 %. Hier belegt die Herstellung von Back- und Teigwaren den ersten Platz mit
rund 39 %, diese hat jedoch am Gesamtumsatz nur einen Anteil von rund 13 %. Der Umsatz
je Beschäftigten liegt damit in der Gruppe Schlachten und Fleischverarbeitung über dem
Durchschnitt in der Branche, in der Herstellung von Back- und Teigwaren weit darunter. In

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                      21
der Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln entspricht der Umsatz je Beschäftigten unge-
fähr dem Branchendurchschnitt (Umsatzanteil: 13 %, Beschäftigtenanteil: 16 %).

Tabelle 3: Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln – die wichtigsten strukturbestim-
menden Unterbereiche –
                                       - Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten -

                                                 Angaben                  Entwicklung zum             Anteil an der
             Jahr 2020
                                                  absolut                   Vorjahr (%)           Branche insgesamt (%)

                                       Schlachten und Fleischverarbeitung      (10.1)
Betriebe (Anzahl)                                   24                          9,1                           24
Beschäftigte (Personen)                         4.046                           6,0                           22
Umsatz (Mio. Euro)                            2.709,0                           4,6                           41
Auslandsumsatz (Mio. Euro)                       k. A. [1]
                                          Obst- und Gemüseverarbeitung (10.3)
Betriebe (Anzahl)                                     8                      0                                  8
Beschäftigte (Personen)                          1.375                     0,5                                  7
Umsatz (Mio. Euro)                               474,7                     9,1                                  7
Auslandsumsatz (Mio. Euro)                         92,6                    3,3                                  9
                                                 Milchverarbeitung (10.5)
Betriebe (Anzahl)                                     6                      0                                 6
Beschäftigte (Personen)                          1.160                     0,9                                 6
Umsatz (Mio. Euro)                               830,2                    -3,8                                13
Auslandsumsatz (Mio. Euro)                  k. A. [1]
                        Mahl- und Schälmühlen, H. v. Stärke und Stärkeerzeugnissen (10.6)
Betriebe (Anzahl)                                  7                      0                                    7
Beschäftigte (Personen)                      1.138                     -4,8                                    6
Umsatz (Mio. Euro)                           565,5                     -1,1                                    9
Auslandsumsatz (Mio. Euro)                   114,3                     -3,5                                   11
                                   Herstellung von Back- und Teigwaren (10.7)
Betriebe (Anzahl)                                35                    -2,8                                   34
Beschäftigte (Personen)                      7.363                     -0,8                                   39
Umsatz (Mio. Euro)                           849,3                     -9,7                                   13
Auslandsumsatz (Mio. Euro)                   157,1                    -19,8                                   14
                                  Herstellung von sonst. Nahrungsmitteln (10.8)
Betriebe (Anzahl)                                16                       0                                   16
Beschäftigte (Personen)                      2.972                     -1,9                                   16
Umsatz (Mio. Euro)                           887,5                      6,1                                   13
Auslandsumsatz (Mio. Euro)                   243,8                      3,9                                   22
[1]       Datenschutz.
Quelle:   Statistisches Bundesamt; Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt; eigene Darstellung Ministerium für Wirtschaft,
          Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt.

Zur positiven Umsatzentwicklung der Gesamtbranche hat insbesondere die Gruppe Schlach-
ten und Fleischverarbeitung beigetragen. Obwohl dieser Bereich der Ernährungswirtschaft
im Jahr 2020 durch die Corona-Krise besonders betroffen war (Schließung von Großproduk-
tionsbetrieben wegen Ausfall von Mitarbeitern/-innen durch hohe Infektionszahlen), ist der

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                                                     22
Umsatz im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um +4,6 % auf rund 2,71 Mrd. Euro gestiegen.
In der Herstellung von Back- und Teigwaren ist es mit 849,3 Mio. Euro zu einem Umsatzver-
lust von -9,7 % gegenüber dem Jahr 2019 gekommen. Ursächlich hierfür ist ebenfalls die
Corona-Krise: Da Gastgewerbebetriebe geschlossen werden mussten, sind Großabnehmer
weggebrochen. Die Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln verzeichnete einen Umsatz-
gewinn von +6,1 % auf rund 887,5 Mio. Euro. Dabei wiesen sowohl die Inlands- sowie die
Auslandsumsätze jeweils eine positive Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr auf: Die In-
landsumsätze verzeichneten ein Plus von 6,9 % und die Auslandsumsätze stiegen um
+3,9 %.

Die Beschäftigtenzahlen haben sich bei der Gruppe Schlachten und Fleischverarbeitung um
+6,0 % im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Dagegen nahmen die Zahlen der durchschnittlich
Beschäftigten bei der Herstellung von Back- und Teigwaren um -0,8 % und bei der Herstel-
lung von sonstigen Nahrungsmitteln um -1,9 % gegenüber dem Vorjahr ab. Von Januar bis
Dezember 2020 waren damit in der Gruppe Schlachten und Fleischverarbeitung durch-
schnittlich rund 4.000 Beschäftigte in durchschnittlich 24 Betrieben tätig, in der Gruppe Her-
stellung von Back- und Teigwaren durchschnittlich rund 7.400 Beschäftigte in 35 Betrieben
und in der Gruppe Herstellung von sonstigen Nahrungsmitteln durchschnittlich rund 3.000
Beschäftigte in 16 Betrieben.

           Hochschulspezial: Hochschule Magdeburg-Stendal
Die Hochschule Magdeburg-Stendal befindet sich an zwei Standorten. Im April 1992 begann
in Magdeburg der Lehrbetrieb am Fachbereich Sozialwesen. Kurz darauf, im Mai 1992,
wurde die feierliche Gründung der Fachhochschule Magdeburg begangen. Im September
desselben Jahres wurde offiziell der Standort Stendal eröffnet.

An beiden Standorten sind insgesamt fünf Fachbereiche angesiedelt.

Standort Magdeburg:           • Ingenieurwissenschaften und Industriedesign
                              • Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien
                              • Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit

Standort Stendal:             • Angewandte Humanwissenschaften
                              • Wirtschaft

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                      23
Es werden ausschließlich Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master angebo-
ten, alle sind akkreditiert. Seit 2005/2006 ist die Umstellung der Studiengänge auf die Ab-
schlüsse Bachelor und Master abgeschlossen. Neben diesen grundständigen und weiterfüh-
renden Regelstudiengängen ist die Hochschule auch auf dem Gebiet der wissenschaftlichen
Weiterbildung aktiv. Hier bietet sie weiterbildende Studienprogramme mit Zertifikatsab-
schluss sowie vier weiterbildende Studiengänge mit akademischem Abschluss (Master) an.
Alle Weiterbildungsprogramme sowie mehrere Bachelorstudiengänge können berufsbeglei-
tend studiert werden.

Im Wintersemester 2019/2020 waren an der Hochschule Magdeburg-Stendal 5.437 Studie-
rende und damit 227 weniger als im Vorjahr eingeschrieben. Der Frauenanteil blieb konstant
bei ca. 52 %. 335 ausländische Studierende studierten im Wintersemester 2019/2020 an der
Hochschule, damit war der Anteil ausländischer Studierender im Vergleich zum Vorjahres-
zeitraum um ca. +0,3 Prozentpunkte auf 6,2 % gestiegen.5

Das Land Sachsen-Anhalt gewährt der Hochschule Magdeburg-Stendal gemäß Zielvereinba-
rung vom 22. Juni 2020 und ergänzend mit der Anhebung der Grundfinanzierung der Hoch-
schulen für das Jahr 2021 einen Zuschuss in Höhe von 30.811.400 Euro. Dieses Budget
setzt sich aus dem Zuschuss Betrieb in Höhe von 30.239.100 Euro, dem Inflationsausgleich
in Höhe von 119.800 Euro, dem Zuschuss zur anteiligen Kompensation des Wegfalls der
Langzeitstudiengebühren in Höhe von 152.500 Euro und einem Zuschuss für Investitionen in
Höhe von 300.000 Euro zusammen.

An Drittmitteln warb die Hochschule Magdeburg-Stendal im Jahr 2019 insgesamt fast 11 Mio.
Euro ein und konnte damit ihre Drittmitteleinnahmen wiederum deutlich erhöhen.

Die Kompetenzzentren und Industrielabore der Hochschule Magdeburg-Stendal unterstützen
neben der Forschung die Verwertung wissenschaftlicher Ergebnisse durch die Anwendung
und Umsetzung verfügbarer Kompetenzen in praxisrelevante innovative Prozesse, Produkte
und Dienstleistungen. So wurde im Bereich der Forschung und Entwicklung mit Unterstüt-
zung des Landes ab dem Jahr 2006 für die Fachhochschulen das „Kompetenznetzwerk für
Angewandte und Transferorientierte Forschung“ (KAT) eingerichtet. Das KAT-Netzwerk för-
dert den Transfer von Ergebnissen der angewandten Forschung aus den Hochschulen des

5
    Quelle: Amtliche Statistik des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt.

Daten zur wirtschaftlichen Lage im Land Sachsen-Anhalt IV. Quartal 2020                       24
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