DEY/DEREN/DENEN Comforting Nicky
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Antonia Grafweg Anja Groene DEY/DEREN/DENEN Comforting Nicky This is a two-part piece, consisting of an ex- Netflixserien und Romanen in imaginäre perimental German short story accompanied Welten fliehen. Da waren ja noch deren by a short explanatory essay in English. Deadlines und dieser Teilzeitjob, der Mitte März ins Home Office verlegt worden war und der die ganze Situation für Nicky dadurch nur noch weiter verzwackte. Auf PART I. PROSE einmal kümmerte es niemanden mehr, ob dey um acht, neun, zehn oder ein Uhr E mittags das Bett verließ, und der Großteil rst beim zweiten Kaffee an diesem der Arbeit konnte theoretisch auch noch Morgen und nach einem Blick auf nachts um zwei erledigt werden. Diese den Kalender erinnerte Nicky sich: fehlende Struktur war offenbar keine gute Heute war nicht nur schon Samstag —also Voraussetzung für jemanden wie Nicky, Wochenende — sondern auch noch deren wie dey schnell bemerkte. Ab und zu gab Geburtstag. In dieser merkwürdigen es vielleicht mal ein Zoom-Meeting mit Home-Office-Situation, in der jeder den Kollegen, aber da konnte man sich Tag ganz genau wie der davor schien, ja kaum vorher oder nachher zu einem hatte Nicky das irgendwie vollkommen Kaffee treffen. Und Duschen musste vergessen. Dabei hatte es mal eine Zeit man vor einem Zoom-Meeting auch gegeben, in der Nicky sich wirklich auf nicht unbedingt; die Hauptsache war, deren Geburtstag gefreut, ja, dem sogar dass man geduscht aussah. Manchmal entgegengefiebert hatte: Endlich wieder fragte Nicky sich, ob überhaupt noch all die Freunde sehen, die inzwischen in jemandem auffiel, dass dey existierte; die der großen weiten Welt verteilt lebten Art und Weise auf die dey in den Zoom- und nur noch allzu selten zusammen Meetings angesprochen wurde, wenn kamen. Nun hatte Nicky also Geburtstag, überhaupt, ließ auf jeden Fall keine guten und trotz der eilig gefällten Zusagen zu Rückschlüsse zu. Wäre dey doch nie aus Beginn des Jahres würde heute niemand der WG ausgezogen! Zu Beginn hatte die in deren Wohnung kommen. Vorstellung der eigenen vier Wände ganz entspannt gewirkt. Bis… ja, bis Corona. Nicky seufzte. Diese Pandemie schluckte Nicky rührte ein weiteres Mal deren wirklich alles. Alles, was Nicky sich am Kaffee um, nahm einen Schluck, und Anfang des Jahres vorgenommen hatte, erschauerte. Kalt, natürlich. musste abgesagt werden. Und je länger sich die Tage zogen, an denen man Plötzlich klingelte es und Nicky schaute nur zum Einkaufen und Spazieren das erschrocken auf. Das elendig scheppernde Haus verlassen sollte, desto schlimmer Geräusch hatte dey schon eine ganze fühlte dey sich. Schließlich konnte dey Weile nicht mehr gehört. Nie hätte dey sich unmöglich den ganzen Tag mit gedacht, dass dey es mal vermissen VOLUME 3 17
könnte. Es klingelte wieder. Definitiv an aber wir wollen trotzdem gemeinsam deren Tür. Nicky sprang auf, hastete zur eine Reise ins Wunderland oder durch den Tür und drückte den Öffner mehrmals Kleiderschrank antreten. Hast du Lust? und hektisch. Unten ging die Haustür auf. Dann öffne die Streichholzschachtel. “Paket!”, rief der DHL-Bote, entledigte Wenn du damit fertig bist, klicke hier auf sich direkt unten am Treppenabsatz “Weiter”. eines ziemlich großen Kartons, und verschwand wieder. Nicky starrte eine Weile ungläubig auf den Bildschirm, griff dann nach der Dey stellte den Karton misstrauisch auf Streichholzschachtel und schob sie auf. dem Küchentisch ab. Nicky hatte nichts Der Inhalt sah ziemlich unspektakulär bestellt, da war dey sich ganz sicher. Und aus, roch aber lecker. Nicky holte das doch war das Paket eindeutig an dey kleine Ding heraus und besah es sich von adressiert… Irritiert starrte Nicky auf das allen Seiten: Ein kleiner, weißer, flacher Paket und schnitt sich dann kurzerhand Quader, der sich anfühlte, wie Seife. Am entschlossen durch das Paketband. Direkt Boden der Schachtel klebte ein warnendes fiel denen ein dünner DIN A4 Briefum- Zettelchen: schlag entgegen. Verwirrt hob Nicky ihn hoch und linste in das Paket. Ein ganzer FESTES SHAMPOO - HINWEIS IM Berg zerknülltes Zeitungspapier, eine KERN. einzelne Streichholzschachtel und ein Seidenpapierknäuel in Tassenform. Was BEI ZERREISSEN ODER ABKRATZEN zum Teufel. Auf dem Umschlag stand DISQUALIFIKATION! “ÖFFNE MICH”. Nicky tat wie geheißen, fühlte sich ein bisschen wie Alice im Nicky verdrehte die Augen. Was sollte Wunderland, und musste grinsen. In dem das denn jetzt? Ein Hinweis im Shampoo? Umschlag befand sich eine unscheinbare Und dey sollte nicht reißen? Ja, aber wie Karte, in der an Stelle von Signaturen oder denn dann… Deren Blick fiel auf die Glückwünschen zum Geburtstag bloß ein Badezimmertür. Sollte dey etwa— Naja, einsamer, verlorener Link stand. etwas Besseres hatte dey gerade auch nicht zu tun. Außerdem tat so eine schöne, Merkwürdig. Und auch etwas verdächtig. heiße Dusche schon gut, zumindest Wagemutig holte Nicky deren Laptop meinte sich Nicky ganz dunkel an sowas und gab den Link ein. Hoffentlich erinnern zu können… funktionierte dieses blöde Internet heute wieder. Und tatsächlich — eine schwarze Als Nicky wieder aus der Dusche stieg und Seite öffnete sich, und den flauschigen Bademantel fest um sich zog, hatte dey erfolgreich einen kleinen ZUM GEBURTSTAG laminierten Zettel mit einer Zahlenreihe aus dem festen Shampoo geborgen. Den flackerte über den Bildschirm. Nicky Zettel dubios betrachtend wunderte dey lachte überrascht freudig auf und sich, was um alles in der Welt damit beobachtete, wie sich nach und nach ein anzustellen war. Dann fiel denen wieder grell-gelber Text langsam von unten nach ein, dass dey ja auf “Weiter” klicken oben schob: sollte. Kaum getan, erschloss sich die Bedeutung der Zahlenreihe sofort. Den Zum Geburtstag alles Gute. Leider können Zahlen waren jetzt Buchtitel zugeordnet wir heute nicht mit dir persönlich feiern, und darunter stand: 18 SATURA
Auf geht’s, Bücherwurm. Hast du alles? Die unterste Markierung sagte “Milch.” Dann klicke hier auf “Weiter.” Machbar—Milch hatte Nicky für deren Kaffee immer im Haus. Die nächste Nicky lachte einmal kurz auf und Markierung sagte “Mehl.” Auch das hatte huschte zu deren Bücherregal, um das dey. Dann kam Zucker, dann Öl, dann erstgenannte Werk hervorzuholen. “eine Messerspitze Backpulver” und Vielleicht galt die erste angegebene Zahl schließlich noch Kakaopulver. An der Seite ja einer Seitenzahl? Schnell blätterte dey der Tasse fand sich eine Anweisung zum zu der ersten angegebenen Seite. Die Umrühren und Backen in der Mikrowelle, zweite Zahl hinter dem Buchtitel gab und darunter: “Wieg mich.” Nicky fragte vielleicht die Zeile an? Nicky sprang sich, ob sich das “Wieg mich” auf das dorthin. Die nächste Zahl gab dann sicher Gewicht vor oder nach dem Backen bezog, an, um das wievielte Wort in der Reihe es beschloss dann, dass die Anweisungen sich handelte! wohl chronologisch waren, und stellte die Tasse in die Mikrowelle. Nicht mal zwei Schließlich hatte Nicky alles beisammen, Minuten später roch die ganze Wohnung eilte euphorisch lachend zum Computer nach Schokoladenkuchen. Dey kramte und hieb in die Tasten, um so schnell deren Küchenwaage hervor und wog wie möglich weiterzukommen. Was den Kuchen mitsamt Tasse. Dann klickte würde wohl als nächstes dort stehen? Die Nicky auf der Website auf “Weiter” — Worte aus all deren Lieblingsromanen und wurde aufgefordert, das gerundete ergaben offensichtlich ein längeres Ergebnis des Wiegens einzutragen. Die Zitat: “In jedem meiner Freunde steckt Website lud neu und zeigte nun einen etwas, das nur ein anderer Freund ganz “Kuchen-Ess-Countdown” an. “ISS hervorbringen kann. Ich allein bin nicht MICH” flackerte alle paar Sekunden groß genug, um den ganzen Menschen über den Bildschirm. Nicky schnaubte zu bewegen; ich brauche mehr Lichter als amüsiert und begann, den unerwarteten bloß mein eigenes, um all seine Facetten Geburtstagskuchen zu genießen. Kaum aufzuzeigen.”1 Kaum hatte Nicky die getan, lief wieder gelbe Schrift über Worte eingegeben, wurde dey auf die schwarzen Hintergrund: nächste Seite weitergeleitet. Wieder lief eine gelbe Schrift langsam über schwarzen Wir hoffen, du bist angezogen! Wenn Hintergrund: nicht, solltest du das lieber schnell tun — und dann vor deiner Haustür gucken. Gut gemacht! Aber bevor du alle Facetten (zwinker zwinker) sehen kannst, fehlt Nicky verdrehte gutmütig die Augen und noch eine Kleinigkeit. Pack jetzt die schlüpfte in eine bequeme Hose und ein Tasse aus und halte dich gut an die T-shirt, während auf dem Bildschirm ein Anweisungen. Wenn du fertig bist, klicke neuer Countdown runter lief. Die Sonne auf “Weiter”. begann schon langsam unterzugehen, als dey die Haustür öffnete und das Nicky schnalzte mit der Zunge und Paket sah. Es lag einfach so, ganz allein, wickelte die Tasse aus dem Papier. Erst auf dem Fußweg vor deren Haus; groß, jetzt erkannte dey, dass dort Markierungen bunt eingewickelt, und mit einem Ballon, vorgenommen waren: Striche und auch auf dem “Zum Geburtstag!” stand. In Worte, in feinsäuberlicher Handschrift. deren Brust machte sich ein aufgeregtes 1 C. S. Lewis: “In each of my friends there is something that only some other friend can fully bring out. By myself I am not large enough to call the whole man into activity; I want other lights than my own to show all his facets.” VOLUME 3 19
Kribbeln breit, von dem Nicky anfang des Tages nicht gedacht hätte, es heute überhaupt noch mal zu spüren. Als Nicky glücklich glucksend mitsamt Paket voller Geschenke in die Wohnung zurückkehrte, hatte sich die Website schon wieder verändert: Auf dem Bildschirm leuchteten viele kleine Kästchen, und aus jedem Kästchen winkte einer deren Freunde. Sobald Nicky überwältigt lachend deren eigene Webcam und Mikro an schaltete, begannen alle, laut und leicht asynchron, aber darum umso enthusiastischer ein Ständchen zu singen. Nicky strengte sich an, nicht allzu gerührt zu wirken, und versagte kläglich. Aber das war natürlich vollkommen egal, schließlich waren das hier alles deren Freunde: Nicky konnte ganz dey selbst sein. 20 SATURA
PART II. ESSAY MUSINGS specifying gender” (“they”2). The OED further lists the specific use of “they” as a pronoun for those whose “sense of per- W sonal identity does not correspond to con- e bet you were not expecting to ventional sex and gender distinctions.” come across a German language For speakers of English, it is therefore just text in this ostensibly rather En- as common to say that “somebody forgot glish language focused journal. Prolific their umbrella” as it is to say, more specif- use of non-binary pronouns, on the other ically, that “Nicky forgot their umbrella.” hand, should have been a little less un- expected, especially considering that the In German, however, it is quite a bit singular “they” is not much of rarity in more difficult to refer to someone with- English by any means. Stumbling upon a out revealing or assuming their gender, brief, experimental short story detailing nevermind the difficulty in referring to the queer life of non-binary Nicky in times someone who neither identifies with the of Covid lockdown is therore likely not gender identity implied by the feminine too surprising—after all, this Satura issue pronouns “sie/ihr”, nor with the one im- is concerned with anything lockdown-re- plied by the masculine “er/sein.”3 But lated, and some aspects of the affective growing awareness and visibilty of queer qualities of this overall rather queer ex- experiences have provided us with the perience likely ring true for a lot of us in insight that not everyone’s experience some way, shape or form. Like many of aligns itself so easily with this cultural- us lucky enough to still be in work, Nicky ly and linguistically constructed gender is stuck working remotely from home, binary. Standard German offers three and is feeling rather isolated and cut off third-person singular personal pronouns from their regular social sphere, partly (plus their declinations): “Er,” “sie,” “es.” due to the additional strain on their queer These correspond to the grammatical social circle from regulations fashioned genders “masculine,” “feminine” and exclusively on amatonormative living “neuter,” and although “es” is ostensibly standards. Even queerer: Nicky’s story gender-neutral, it does carry dehuman- uses gender-neutral pronouns in an at- ising connotations. If one is referring to tempt to accomodate Nicky’s non-binary an unknown individual/subject, instead gender identity. If this text had been writ- of using what is often called the generic ten in English (“It was Nicky’s birthday, masculine, one may talk about them in a and they were sad.”) you likely wouldn’t roundabout way, as in “Jemand hat den have batted an eyelash. Regenschirm vergessen” or “Die Person erzählte mir etwas.”4 Unfortunately, this Speakers of English employ the third-per- may only work up until possessive pro- son singular pronoun “they” quite suc- nouns are needed (“Jemand hat seinen cessfully. The Oxford English Dictionary Regenschirm vergessen,” and “Die Per- (OED) suggests a poem from the 1450s as son erzählte mir, dass sie nass geworden the first noted example of “they” being sei”5), which signify the grammatical gen- used to refer “to an individual [...] without der of the subject of the sentence and may 2 The Middle English sentence the OED refers to (“If þou sall lofe, Þe person fyrste, I rede, þou proue / Whether þat thay be fals or lele.” fol.185, emphasis by us) is taken from a paternal instruction poem in the Cotton Manuscript Vespasian D.xiii as it was transcribed by Mustanoja. 3 We’ll shelve the discussion of gender neutral nouns for another time, although a first approach could definitely already turn “Feuer- wehrmann” and “Feuerwehrfrau” into “Feuerwehrende*r.” 4 English translation: “Someone forgot the umbrella” or “This person told me something.” 5 English translation: “Someone forgot his umbrella” and “This person told me that she had gotten wet.” VOLUME 3 21
cause confusion when the gender identity anything altogether too strange or amiss: of the person being referred to does not most everything was described using match. It therefore does not serve as a words that generally already exist in Ger- solution for non-binary and genderfluid man, and that includes the use of the pro- German speakers. nouns “deren” and “denen.” Now, Nicky uses these possessive pronouns because There have, in the past, been attempts to they correspond to Nicky’s non-binary establish new third-person singular pro- gender identity, so if this story was told nouns for non-binary identifying, Ger- in English, the likely consequence would man-speaking individuals which include then be to use the pronoun “they” to re- neologisms such as “xier” (Heger, Illi fer to Nicky. What, you may ask, would Anna Heger).6 Given, however, the nota- or could be a German equivalent? Well, ble absence of these pronouns in the large you have likely noticed that this particu- majority of contemporary German texts, lar piece of German prose is adorned with one would have to assume that, so far, some unfamiliar vocabulary: none of them have really stuck. One of the most striking reasons for that is sure- ly both the problem of pronouns gener- Diese Pandemie schluckte wirklich al- les. Alles, was Nicky sich am Anfang ally belonging to a “closed” word class des Jahres vorgenommen hatte, musste (meaning, it doesn’t expand easily) (Mair abgesagt werden. Und je länger sich 74), as well as many of the proposed al- die Tage zogen, an denen man nur zum ternatives being rather unwieldy in terms Einkaufen und Spazieren das Haus ver- of phonetic articulation, especially so in lassen sollte, desto schlimmer fühlte dey sich. the case of “xier.”7 All in all then, while an English language journal featuring a German text may have been unexpected The unfamiliar “dey.” At first glance, it indeed, to come across a German text us- may seem like any of the other new pro- ing non-binary pronouns may have been nouns proposed by German non-binary even less expected. In fact, the ease with persons online: unexpected and strange.8 which the English language (and there- Nichtbinär-Wiki quotes an anonymous fore English studies) accommodates gen- submission on the blogging platform der-neutral writing may even be a small tumblr as the origin of this new pronoun, contributing reason as to why many Ger- which suggests “deren” as the possessive man queer studies scholars seem drawn or genitive form and “denen” as the da- towards English. Which, invariably, leads tive form (Nobinarytransgermany).9 us to the third-person singular personal pronouns used in the short story above. Why, then, did we use “dey/deren/ denen” for this story, and how is it any In the first paragraph of this German short different from other unwieldy new pro- story you may not even have noticed nouns? “Dey” appears to have been in- 6 There is little to no research on queer German language pronouns. These examples have been taken from the German open-collab- orative online encyclopedia for non-binary concepts and issues, Nichtbinär-Wiki, which includes examples of declination. According to Nicht- binär-Wiki, the pronoun xier was first introduced by Illi Anna Heger, whose website offers more insight into the usage of “xier,” providing ample examples and explanations. 7 “Xier,” pronounced /ksi:ɐ̯/ (Heger “Pronomen ohne Geschlecht 4.0”), starts with the non-germanic word-initial consonant cluster /ks/, which seems to only occur in (generally Greek) loanwords (have a look for example at the words starting with the letter x in the Duden, 1235-6.), making it less likely for it to become widely adapted and used any time soon. 8 In fact, it is mentioned in the same open-collaborative online encyclopedia, Nichtbinär-Wiki, as many of the other newly proposed German pronouns, each listed with a few different ideas as to how to decline it (”Pronomen”). 9 It is quite fascinating to note that this is a way of constructing new language and therefore discursive structures via what one might call a democratic grassroots effort… In how far these rather niche explorations are then accepted by a larger language community remains, of course, to be seen. 22 SATURA
spired by the English “they,” substituting adherence to German phonotactic rules, the English voiced dental fricative /ð/ plus the inclusion of only one new word with the voiced alveolar plosive /d/ and while the new, gender-neutral third-per- thereby making it more palatable to Ger- son singular genitive and dative make use man tongues while the use of the graph- of already existing forms, situates “dey/ eme Y in writing avoids confusion with denen/deren” as one of the best solutions the German article “die.” Similar to the for a gender-neutral German third-person successful singular “their” and “them” in singular pronoun so far. As such, “dey” English, “deren” (genitive) and “denen” may possibly have a chance at eventually (dative) are already part of the German experiencing broader recognition and us- vocabulary and German speakers need age, not dissimilar to the Swedish “hen,” therefore only adapt the plural “deren/ which, after an initially negative recep- denen” to refer to individuals, as English tion around its implementation in 2012, speakers have similarly done. has since experienced increased use and is being met with largely positive attitudes Den Zettel dubios betrachtend wunderte (Gustafsson Senden et al. 10). We would, dey sich, was um alles in der Welt damit of course, adore it if this small piece of anzustellen war. Dann fiel denen wied- er ein, dass dey ja auf “Weiter” klicken prose turned out to be just one of many sollte. more to come, all demonstrating the use of “dey” and possibly setting off a similar Die Worte aus all deren Lieblings-Ro- manen ergaben offensichtlich ein län- development in German. geres Zitat. So here we are: Nicky is a non-binary per- Consequently, the only truly new ad- son experiencing the daily struggles of dition is the word “dey” with conjuga- Covid lockdown that so many of us have tion still following third-person singular experienced ourselves at some point— rules. Since nominative and accusative or are possibly even still experiencing. forms of the relative plural pronoun Through the usage of the “dey/denen/ “die” are the same in German, the short deren” pronouns we are able to tell the story above uses “dey” for both cases in story in German without distorting the the new singular, too. Another advantage protagonist’s realities by virtue of the re- of “dey” over, for example, “xier” is that strictive nature of binary gendered lan- the pronunciation /dei/ follows German guage; Third person singular “dey” may phonotactic rules (Meibauer et al. 109), as well offer us a comfortable (to borrow plenty of German words that begin with Sara Ahmed’s terminology) opportunity, /d/ continue with a vowel (see entries in both phonetically and socially, to bring us the Duden starting with “D” 322-76). A ever so slowly closer towards intelligibil- user-friendly pronunciation would have ity—and consequent livability—of gen- “dey” sound like /dei/, a sound which derqueer and non-binary persons in and already occurs in plenty of English loan- through the German language. In this sto- words and is therefore not alien to Ger- ry, Nicky was lucky enough to have their man tongues, despite the more common lockdown day brightened and rendered German usually being pronounced more comfortable by perceptive friends. /dai/ (Meibauer et al. 80). Even better, May any Nickys and non-Nickys read- the slightly altered pronunciation may ing this playful little experiment in lock- even function as a feature differentiation, down—or, hopefully, out of lockdown— preventing confusion with other German take from it the comfort of possibility, if words without sounding too jarring. The nothing else. VOLUME 3 23
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Antonia Grafweg holds a Master’s degree in British, American and Postcolonial Studies from WWU Münster. She is currently working on her first queerfeminist fantasy novel. Anja Groene is a lecturer and doctoral candidate at the English Department at the University of Muenster. Their dissertation at the Graduate School Practices of Literature investigates contemporary queer texts for reparative literary practices which negotiate precarity via its affects. VOLUME 3 25
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