Die geplante Jagdschiessanlage Widstud bei Bülach
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Inhalt Editorial 3 Das Wichtigste in Kürze 4 Wieso braucht es Jagdschiessanlagen? 5 Was ist eine Jagdschiessanlage? 6 Wieso braucht der Kanton Zürich eine neue Anlage? 7 Wieso fällt die Standortwahl auf die Kiesgrube Widstud? 8 Wie soll die neue Anlage aussehen? 9 Welches sind die Vorteile der neuen Anlage? 10 Wer wird die Anlage nutzen? 11 Wie viel Verkehr verursacht die Anlage? 12 Welche Lärmbelastung bringt die Anlage? 13 Welche Einwände gibt es gegen die Anlage? 14 Wie geht es weiter? 15
JSA Widstud bei Bülach | 3 Editorial Geschätzte Leserinnen und Leser Jägerinnen und Jäger erfüllen wichtige öffentliche Aufgaben. Der Standort Widstud erfüllt alle Anforderungen an eine Sie sorgen dafür, dass Wildtiere ihre knappen Lebensräume Jagdschiessanlage. Er liegt abseits grosser Wohngebiete durch unkontrolliertes Wachstum nicht selbst zerstören. und ist dennoch gut erschlossen. Weil rund die Hälfte des Und sie helfen mit, Wildschäden zu vermeiden, die durch Schiessbetriebes im Innern der Anlage erfolgt und die Anla- Ungleichgewichte in den Wildtierbeständen verursacht wer- ge zudem in die Kiesgrube abgesenkt wird, wird den Lärm- den. Damit die Jägerschaft diese verantwortungsvollen Auf- schutzanforderungen umfassend Rechnung getragen. Mit gaben zum Wohl des Tieres und der Umwelt erfüllen kann, der Jagdschiessanlage Widstud kann zudem der gesamte muss ihr die Möglichkeit zu regelmässigen Schiesstrainings Bedarf an jagdlicher Schiesskapazität im Kanton Zürich ab- geboten werden, wie dies gesetzlich gefordert wird. gedeckt werden. Es wäre folglich möglich, die heute beste- henden Anlagen Embrach, Meilen und Pfäffikon an einem Die Jagdschiessanlage Embrach muss aus altlastenrechtli- Standort zusammenzulegen. chen Gründen saniert werden. Gleichzeitig liegt sie in einem Auenschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Deshalb hat Im Rahmen einer umfassenden Evaluation hat sich Widstud die Baudirektion des Kantons Zürich entschieden, einen neu- bei Bülach als optimaler Standort erwiesen. Die Baudirektion en Standort zu suchen. Nach einer sorgfältigen Evaluation des Kantons Zürich setzt sich für die Aufnahme der Jagd- wurde mit der Kiesgrube Widstud in der Gemeinde Bülach schiessanlage Widstud in den kantonalen Richtplan und für ein ideales Areal gefunden. deren Realisierung ein. Urs J. Philipp Leiter Fischerei- und Jagdverwaltung Kanton Zürich
4 | JSA Widstud bei Bülach Das Wichtigste in Kürze Das eidgenössische Jagdgesetz verpflichtet die Kantone, dafür fügbar und wird betreffend Machbarkeit, Sicherheit, umwelt- zu sorgen, dass die Wildschutzorgane sowie die Jägerinnen rechtliche Anforderungen, Lärmbelastung, Erreichbarkeit und und Jäger eine geeignete Aus- und Weiterbildung erhalten. Verkehrserschliessung als sehr gut beurteilt. Wildschutzorgane, Jägerinnen und Jäger brauchen ein stän- diges, intensives und realitätsnahes Schiesstraining, um ihre Die Baudirektion verfolgt nun einen Ansatz, der für den Kan- wichtige öffentliche Aufgabe sicher und tiergerecht erfüllen ton per saldo keine Kosten verursacht, aber dennoch sicher- zu können. Ihre Sicherheits- und Schiessausbildung sowie ihr stellt, dass er bei den die Anlage betreffenden wesentlichen Training können sie nur in speziellen Jagdschiessanlagen (JSA) Führungs- und Steuerungsentscheiden mitreden kann. Die absolvieren. Anlage wird nicht als hochrentables Investitionsobjekt geplant, sondern soll in erster Linie den Bedürfnissen der Jägerinnen Im Kanton Zürich gibt es gegenwärtig drei JSA – in Embrach, und Jäger aus dem Kanton Zürich dienen. Aus ökologischen, Meilen und Pfäffikon. Die grösste Anlage befindet sich in Em- wirtschaftlichen und sportpolitischen Gründen macht es Sinn, brach. Hier wird auch der grösste Teil der Trainingsschüsse dass die bis anhin von den jagdlichen Sportschützen im Kan- der Jägerinnen und Jäger im Kanton Zürich abgegeben. Die ton Zürich abgegebenen Schüsse auch in Zukunft auf einer Anlage wurde in den ersten 40 Betriebsjahren stark mit Blei innerkantonalen Anlage abgegeben werden. Die JSA Widstud und Wurftaubenmaterial belastet und muss aus altlastenrecht- wird so ausgelegt, dass sie den gesamten Bedarf an jagdlicher lichen Gründen saniert werden. Grundsätzlich könnte die JSA Schiesskapazität des Kantons Zürich abdecken kann, insge- Embrach zwar nach der anstehenden Sanierung weiter betrie- samt aber dennoch bedeutend weniger Raum beansprucht als ben werden, doch der Standort ist nicht ideal: Er liegt in einem die drei bisherigen zusammen. Auenschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Die Baudirekti- on strebt eine Lösung an, die es dem Kanton Zürich erlaubt, Die JSA Widstud dient der Erfüllung einer öffentlichen Auf- den Auftrag des Bundes zu erfüllen, und die den Anliegen gabe. Damit sie realisiert werden kann, muss der Standort in des Umweltschutzes, der Standortgemeinde und der näheren den kantonalen Richtplan aufgenommen werden. Die Bau- Umgebung gerecht wird. direktion beantragt den Eintrag im Rahmen der laufenden Revision der kantonalen Richtplanung. Während der öffent- Die Auslagerung des jagdlichen Schiessens in andere Kantone lichen Auflage des Projekts im Winter 2011/2012 sind erwar- ist nicht möglich, weil die nötigen Kapazitäten fehlen und der tungsgemäss viele Einwendungen eingegangen. Sie werden Kanton Zürich die Immissionen einer JSA nicht einfach expor- im Verlaufe der weiteren Genehmigungs- und Planungsstufen tieren will. Die Baudirektion hat daher entschieden, einen ge- sorgfältig geprüft. Die Aufnahme des vorgesehenen Areals eigneten Standort für eine neue JSA zu suchen. Eine sorgfältig in den kantonalen Richtplan erfordert die Zustimmung des durchgeführte Evaluation hat ergeben, dass sich die Kiesgrube Kantonsrates. Erst danach kann die Baudirektion den nötigen Widstud in der Gemeinde Bülach optimal eignet. Sie wäre ver- kantonalen Gestaltungsplan ausarbeiten und verabschieden.
JSA Widstud bei Bülach | 5 Wieso braucht es Jagdschiessanlagen? Die Jagd erfüllt wichtige Aufgaben im Dienst der Forst- und dung absolvieren und mehrere Prüfungen ablegen. Die An- Landwirtschaft, der Gesellschaft und der Umwelt. Wildtiere wärterprüfung umfasst die Jagdtheorie und das Schiessen, sind wie der Mensch für ihr Überleben auf funktionierende danach folgt die praktische Jägerprüfung. Ökosysteme mit einer hohen Vielfalt an Arten und Lebens- räumen angewiesen. Um sicherzustellen, dass Wildtiere ihre Bereits in der jagdlichen Grundausbildung wird grösster knappen Lebensräume nicht selbst durch einen unkontrol- Wert auf den sicheren Umgang mit der Waffe und auf hohe lierten Bestandesanstieg zerstören, müssen sie durch die Treffsicherheit gelegt – im Interesse der Sicherheit und des Jagd reguliert, d.h. im Bestand stabilisiert werden. Tierwohls. Die entsprechenden Fähigkeiten können Jäge- rinnen und Jäger nur mit einer soliden Schiessausbildung Das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild leben- und regelmässigem Training in einer Jagdschiessanlage er- der Säugetiere und Vögel legt die Aufgaben von Jägerinnen werben und erhalten. Im Kanton Zürich absolvieren rund und Jägern fest. Sie müssen zur Erhaltung der Artenvielfalt 800 Pächterinnen und Pächter, Jagdaufseherinnen und und der Lebensräume wild lebender Säugetiere, Vögel und Jagdaufseher sowie rund 1600 Jagdgäste ihre regelmäs- Fische beitragen, bedrohte Tierarten schützen – und Wild- sigen jagdlichen Schiesstrainings zu einem grossen Teil auf schäden vermeiden, die durch Ungleichgewichte in den Kantonsgebiet. In dieser Zahl eingeschlossen sind auch Wildtierbeständen verursacht werden. Damit Jägerinnen ausserkantonale Gäste, die – gleich den Zürcher Jagenden und Jäger ihre verantwortungsvollen Aufgaben wahrneh- – ab und wann auch auf ausserkantonalen Anlagen trai- men können, müssen sie eine anspruchsvolle Jagdausbil- nieren. > Die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen der Jagd · Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel. · Eidgenössische Verordnung über die Jagd und den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel. Art. 15 weist den Vollzug des Gesetzes den Kantonen zu. · Kantonales Gesetz über die Jagd und den Vogelschutz. · Vollziehungsverordnung zum kantonalen Gesetz über Jagd und Vogelschutz. In § 1 bestimmt sie, dass nur Inhaber eines staatlichen Jagdpasses, für den eine Prüfung abgelegt werden muss, jagdberechtigt sind.
6 | JSA Widstud bei Bülach Die Kiesgrube Widstud wird noch bis 2014 genutzt. Statt sie aufzuschütten, soll dort die neue Jagdschiessanlage entstehen. Was ist eine Jagdschiessanlage? JSA sind spezifisch auf die Bedürfnisse des von der jagdlichen die Nacht. Die Jagdausübung, insbesondere das Schiessen, ist Gesetzgebung geforderten Schiessens ausgerichtet. Sie unter- dadurch bedeutend anspruchsvoller geworden. scheiden sich stark von den gängigen 300-Meter-Schiessan- lagen. Um das Wild auch künftig sicher und tiergerecht erlegen zu können, müssen die Jagenden unter realistischen Bedin- Die Anforderungen an die Schiessfertigkeit und Treffsicherheit gungen intensiv trainieren können. Zum Training gehört das der Jägerinnen und Jäger sind in den vergangenen Jahrzehn- Schiessen mit Kugel und Schrot auf verschiedene Distanzen. ten stark gestiegen. Die immer dichter werdende Besiedelung Dabei wird unter realen Witterungs- und Lichtverhältnissen des Kantons Zürich und der zunehmende Erholungsdruck das Schiessen auf stehende und bewegte Ziele geübt. Jägerin- drängen die Wildtiere in die Wälder zurück. Zudem verschie- nen und Jäger sind zudem verpflichtet, ihre Schiessfertigkeit ben die Tiere ihre Aktivitäten vom Tag in die Dämmerung und und Treffsicherheit im Rahmen eines obligatorischen Bedin- gungsschiessens periodisch nachzuweisen. > Die wichtigsten Schiessdisziplinen einer Jagdschiessanlage Schiessen mit der Kugel im Freien Beinhaltet das Einschiessen und die Kontrolle der Jagdwaffen. Ermöglicht das Training unter möglichst realistischen Bedingungen auf verschiedene Distanzen, auf stehende und/oder bewegte Ziele. Schiessen mit der Kugel im Innern Im Schiesskino werden die Schiessfertigkeit und das Schiessen mit der eigenen Kugelwaffe in den stark variierenden, jagdlichen Szenarien trainiert. Schiesstunnel Im Einschiesstunnel können Waffen unter standardisierten Bedingungen ohne äussere Beeinträchtigungen eingeschossen und kontrolliert werden. Schiessen mit Schrot Blechhase/Reh, bewegt: Der Schrotschuss auf den laufenden Blechhasen und/oder das Reh ist Standard- und Prüfungsdisziplin. Rollhase, bewegt: Die Rollhasenanlage ist im Jagdparcours integriert, kann aber auch einzeln trainiert werden. Flintenlaufgeschosse: Die Flinte muss mit diesen Spezialgeschossen eingeschossen werden können. Skeet: das reaktionsschnelle und präzise Schiessen mit der Flinte auf Wurftauben, die mit variablen Abwurfwinkeln am Schützen vorbeiziehen. Trap: das reaktionsschnelle und präzise Schiessen in der Gruppe auf Wurftauben, die mit variablen Abwurfwinkeln vom Schützen wegfliegen. Parcoursschiessen mit Schrot Der Jagdparcours ermöglicht das reaktionsschnelle und präzise Schiessen auf bewegte Ziele unter wechselnden Bedingungen. Anlagen für Faustfeuerwaffen Jagende müssen auch die Handhabung und das Schiessen mit Revolver und Pistole beherrschen, insbesondere im Zusammenhang mit Fallwild.
JSA Widstud bei Bülach | 7 Wieso braucht der Kanton Zürich eine neue Anlage? Im Kanton Zürich stehen heute für die jagdliche Schiessaus- Keine Alternative zu neuer JSA bildung und -weiterbildung drei Anlagen zur Verfügung: Die Die verbleibenden JSA Meilen und Pfäffikon können die für grösste liegt in der Gemeinde Embrach. Sie deckt rund 75% die Zürcher Jägerinnen und Jäger notwendigen Kapazitäten der benötigten Schiesskapazitäten ab. Einige Schiessdiszipli- nicht abdecken. Zudem sind auch diese beiden Standorte nen können nur in Embrach geschossen werden. Die beiden sanierungsbedürftig und ihr längerfristiger Weiterbetrieb ist kleineren Anlagen befinden sich in Meilen und Pfäffikon. fraglich. Ein Ausweichen in andere Kantone4 ist nicht möglich, denn auch dort sind die JSA jeweils nur für den kantonalen Die JSA Embrach ist seit über 45 Jahren in Betrieb und das Bedarf ausgelegt. Der Kanton Zürich will überdies die mit dem Areal ist durch Altlasten aus dem militärischen und jagdlichen jagdlichen Schiessen verbundenen Emissionen nicht einfach ex- Schiessbetrieb mit 600 bis 700 Tonnen schädlichen Tauben- portieren, sondern strebt eine verursachergerechte Lösung an. materials und 200 bis 300 Tonnen Bleischrot belastet. Zwar 1 werden seit 2005 nur noch Tontauben ohne Schadstoffe und Schiessanlagen des Militärs oder der Polizei bieten keine unbedenkliches Stahlschrot verwendet, doch das kantonale Alternative, da sie voll ausgelastet und für die Bedürfnisse Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) hat am der Jägerinnen und Jäger nicht geeignet sind. Es braucht also 19. Juli 2011 angeordnet, die JSA Embrach altlastenrechtlich einen Ersatz für die JSA Embrach. Idealerweise ist die neue zu sanieren. Anlage so ausgelegt, dass sie die Anlagen in Meilen und Pfäffikon ersetzen kann und einen modernen, umweltfreund- Nach der Sanierung ist der Weiterbetreib der Anlage unter ge- lichen Jagdschiessbetrieb an einem zentralen Ort im Kanton wissen Umständen möglich. Die Anlage liegt aber seit 2003 ermöglicht. in einem Auenschutzgebiet von nationaler Bedeutung.2 Der Standort ist auch im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung3 (BLN) aufgeführt. Der Regierungsrat beabsichtigt daher, die JSA Embrach auf- zuheben. 1 Jagdschiessanlage Embrach, Situationsbericht 1. Februar 2012, Amt für Landschaft und Natur (ALN) 2 Nr. 344 Dättlikon-Freienstein 3 Nr. 1410 Irchel 4 Indoorschiessanlage Brünig, Selgis oder Anlage Sarganserland
8 | JSA Widstud bei Bülach Hauptgebäude Profilansicht JSA Widstud mit Schussbahnen und zusätzlichem Lärmschutz: Die abgetiefte Lage der Schiesseinrichtungen im Aussenbereich, die Einhausung des Abschussbereiches und die zusätzlichen Lärmschutzmassnahmen am Grubenrand reduzieren die Lärmimmissionen. Wieso fällt die Standortwahl auf die Kiesgrube Widstud? Die Baudirektion will an einem neuen Standort eine moder- Das Gelände Widstud liegt abseits grosser Wohngebiete, ist ne, allen Umweltanforderungen genügende JSA ermöglichen. aber durch die Marterlochstrasse gut erschlossen. In der Kies- Unter Mitwirkung des Ingenieurbüros Basler & Hofmann hat grube Widstud wird seit 1965 Kies abgebaut. Der nördliche sie daher eine Standortevaluation5 im Kanton Zürich durch- und der östliche Teil der Grube wurden bereits rekultiviert. Im geführt. Einen Standort im dicht besiedelten Kanton zu fin- südlichen und zentralen Teil wird der Abbau demnächst been- den, ist schwierig. Der hohe Siedlungsdruck führt fast überall det. Die Betreiberfirma ist mit der neuen Nutzung einverstan- zu Nutzungskonflikten. Deshalb hat man sich bei der Suche den und bereit, das Land an den Kanton abzutreten. auf bestehende Anlagen wie militärische Einrichtungen, Poli- zeischiessanlagen, 300-Meter-Schiessanlagen, Kiesgruben und Landschaftsschutz und Fruchtfolgeflächen Ähnliches konzentriert. 27 Standorte wurden aufgrund eines Wird die JSA Widstud gebaut, bleibt das bereits realisierte Bio- vorher festgelegten Kriterienkatalogs näher überprüft. Neun top Simeligraben bestehen. Erste Machbarkeitsstudien zeigen, davon wurden in einem zweiten Schritt weiter evaluiert. Nur dass sich die ökologische Ausgleichsfläche, wie im ursprüng- die Standorte Unterengstringen, Bülach sowie die bestehende lichen Gestaltungsplan vorgesehen, mit Grubensteilwänden, Jagdschiessanlage in Embrach erfüllen alle Muss-Kriterien. Die Tümpeln, Magerrasen, Ruderalflächen und Niederhecken auf Kiesgrube Widstud in der Gemeinde Bülach hat sich als der am 2 Hektaren erweitern lässt. Da sich die Kiesgrube Widstud besten geeignete Standort erwiesen. wegen der JSA nicht als Fruchtfolgefläche rekultivieren liesse, wird diese Fläche an einem anderen Ort kompensiert. > Muss-Kriterien für einen neuen Standort Soll-Kriterien für einen neuen Standort · Arealgrösse mindestens 3 Hektaren · Platz für zwingend notwendige Schiessdisziplinen · Ab 2012 für mindestens 50 Jahre verfügbar · Möglichkeit und Bereitschaft für kombinierte Nutzung mit · Einverständnis des Arealbesitzers anderen Schiessdisziplinen · Umsetzbarkeit der Sicherheitsanforderungen · Erschliessungsmöglichkeiten: Strom, Wasser, Abwasser, · Zufahrt, Parkplätze Mindestens 500 Meter Distanz zu grösseren Siedlungsgebieten · Lage möglichst zentral im Kanton Zürich · Einhaltung der Lärmschutzbestimmungen abhängig von der Distanz zu den nächstgelegenen lärmempfindlichen Nutzungen · Potenzial für Synergien mit anderen Schiessanlagen · Umsetzbarkeit der umweltrechtlichen Anforderungen bezüglich Abfall, Altlasten, Bodenschutz, Gewässerschutz, Lufthygiene, Natur- und Heimatschutz sowie Wald · Keine inventarisierten Schutzgebiete oder -zonen 5 Neue Jagdschiessanlage (JSA) Widstud, Gemeinde Bülach. Bericht über die Standortwahl und die Umweltauswirkungen auf Stufe Richtplan, 26. September 2011, Bericht-Nr. 4002.019
JSA Widstud bei Bülach | 9 Lärmschutz Wie soll die neue Anlage aussehen? Die JSA Widstud ist in der Lage, den gesamten Bedarf an Finanzierung und Betrieb jagdlicher Schiesskapazität im Kanton Zürich abzudecken. Ihr Der Kanton strebt für die neue Anlage eine Public-Private Flächenbedarf liegt aber deutlich tiefer als die Summe aller Partnership an. Das heisst, der Kanton ist nicht Bauherr der drei heute bestehenden Anlagen. Es wäre also möglich, das Anlage, sondern gestaltet die Rahmenbedingungen so, dass jagdliche Schiessen im Kanton Zürich längerfristig an diesem private Partner zu investieren bereit sind. Das Investitionsvolu- Standort zusammenzulegen. men beläuft sich auf rund 10 bis 15 Millionen Franken. Auch aus dem Betrieb sollen für den Kanton keine Kosten entste- Die Anlage umfasst Schiessstände für das Schiessen mit der hen. Das Engagement des Kantons besteht in erster Linie aus Kugel auf stehende und bewegte Ziele sowie Anlagen für das Führungs- und Steuerungsaufgaben. Die Anlage ist nicht als Schrotschiessen auf Ziele am Boden und auf Wurftauben. Eine hochrentables Investitionsobjekt gedacht, sondern soll einen Indooranlage mit 300-Meter-Einschiesstunnel und ein Schiess- kostendeckenden Betrieb ermöglichen. Der Kanton Zürich kino für Lang- und Kurzwaffen machen das Schiessen mit der übernimmt die Kosten des Projektmanagements und des Kugel wenigstens teilweise immissionsfrei. Landkaufs, allenfalls der Erschliessung. Diese Ausgaben wer- den innerhalb von 15 bis 20 Jahren mittels eines Baurechts- In der Anlage sind eine Büchsenmacherei sowie Theorielokale vertrages refinanziert. Dieser Vertrag stellt zudem sicher, dass für die Jagdausbildung geplant. Dazu gehört auch ein Verpfle- der Kanton während der gesamten Betriebszeit der Anlage in gungsbetrieb. Die JSA benötigt gegen 120 Parkplätze. allen wichtigen Gremien vertreten ist und bei allen relevanten Entscheiden mitbestimmen kann. > Geplante Schiessanlagen Kugelanlage im Freien Bereich für stehende Ziele Elektronische Scheibe auf 50 m, 100 m und 150 m Bereich für bewegte Ziele Bewegte elektronische Scheiben auf 60 m und 80 m Schrotanlage im Freien Bewegtes Ziel Laufender Blechhase (30 m) Anlage für Wurftauben Rollhase Skeet Trap Jagdparcours Indooranlage Schiesstunnel Präzisionsschiessen auf bis zu 300 m unter standardisierten Bedingungen Schiesskino Übungsschiessen auf bewegte Ziele mit Lang- und Kurzwaffen Kurzdistanzen Bis 50 m mit Kleinkaliber- und Faustfeuerwaffen
10 | JSA Widstud bei Bülach Welches sind die Vorteile der neuen Anlage? • Der Kanton Zürich kann den Wildschutzorganen und den • Moderne Geschossfangsysteme, die Verwendung schad- Jägerinnen und Jägern eine geeignete Aus- und Weiter- stoffarmer Munition und Wurfscheiben sowie ein griffiges bildung auf Kantonsgebiet anbieten. Damit erfüllt er die Entsorgungs- und Begleitkonzept verhindern die Verunrei- Aufgabe, die ihm der Bund im eidgenössischen Jagdgesetz nigung von Grundwasser und Böden. überträgt. • Der Neubau trägt den Lärmschutzanforderungen Rechnung. • Die Jägerschaft kann ihre Schiessfertigkeit und den sicheren Er liegt abseits grosser Wohngebiete. Ein Teil des Schiessbe- Umgang mit der Waffe realitätsnah trainieren, zum Wohl triebes erfolgt im Inneren der Anlage und verursacht keine des Tieres und der Umwelt. Lärmimmissionen im Freien. Das Absenken der Anlage in die Kiesgrube und moderne Schallschutzinstallationen reduzie- • Die Anlage erfüllt alle Anforderungen des modernen, jagd- ren die verbleibenden Lärmimissionen. lichen Schiessens, insbesondere des Schiessens auf bewegte Ziele. • Der Standort erfüllt alle Muss- und Soll-Kriterien – es müs- sen keinerlei Kompromisse gemacht werden. • Der bisherige Standort in Embrach kann aufgehoben und das Auengebiet von nationaler Bedeutung dem in der Au- • Die Kapazität der neuen Anlage kann den Bedarf des Kan- enverordnung vorgesehenen Schutz uneingeschränkt un- tons Zürich aufnehmen und dadurch die anderen Standorte terstellt werden. entlasten. • Den Anliegen des Natur- und Landschaftsschutzes kann • Die Anlage beansprucht insgesamt weniger Fläche als die optimal entsprochen werden. Insbesondere lassen sich die drei bisherigen Standorte zusammen. ursprünglich für das Gebiet vorgesehenen ökologischen Er- satzmassnahmen mit der neuen JSA Widstud umsetzen.6 6 Vgl. Neue Jagdschiessanlage (JSA) Widstud, Gemeinde Bülach. Bericht über die Standortwahl und die Umweltauswirkungen auf Stufe Richtplan, 26. September 2011, S. 19.
JSA Widstud bei Bülach | 11 Wer wird die Anlage nutzen? Die Auswertung der JSA Embrach zeigt: Die Anlage wird fast Grösse der Anlage / Anzahl Schiessanlagen ausschliesslich von Jägerinnen und Jägern und einigen Sport- Als Grundlage für die Planung der Anlage dienten einerseits schützen genutzt, die im Kanton Zürich wohnen oder arbei- Daten der bestehenden Anlage in Embrach sowie der Fische- ten. Dazu kommen Gäste aus anderen Kantonen oder aus rei- und Jagdverwaltung. Andererseits nahmen Experten in der dem Ausland. Damit hält der Kanton Zürich Gegenrecht. Viele Projektbegleitgruppe eine detaillierte Bedarfsanalyse für den Zürcher Jägerinnen und Jäger trainieren nämlich sporadisch Kanton Zürich vor. In einem ersten Schritt wurde abgeschätzt, ebenfalls auf ausserkantonalen oder ausländischen Anlagen. mit wie vielen Schützen pro Schiesskategorie zu rechnen ist. Aus Erfahrungswerten kann abgeschätzt werden, wie viele Die JSA dient vor allem dem Training der Zürcher Jägerinnen Schüsse ein Schütze pro Schiessstand im Durchschnitt abgibt und Jäger und wird nicht – wie Gegner der Anlage zum Teil und wie viel Zeit er dafür in etwa benötigt. Aufgrund dieser behaupten – mehrheitlich von Sportschützen genutzt. Die Daten wurde festgelegt, wie viele Schiessstände pro Schiess- Analyse der Daten aus Embrach zeigt, dass der Anteil der kategorie erforderlich sind. Nicht-Jagenden an den gesamten Schusszahlen im Aussenbe- reich rund 30% beträgt. Die Verteilung in der neuen Anlage Öffnungszeiten und Frequentierung dürfte in etwa dieselbe sein. Die JSA Widstud wird während 200 Tagen im Jahr jeweils von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr geöffnet sein. Für Die geplante Anlage wird nicht für das Paintball- oder Com- die Indooranlage können längere Öffnungszeiten gelten. An bat-Schiessen verwendet. Es sind dort also keine «Hobby- Sonn- und allgemeinen Feiertagen soll auf den Aussenanlagen Rambos» anzutreffen, wie gelegentlich befürchtet wird. grundsätzlich nicht geschossen werden. Sonderanlässe bedür- fen einer Bewilligung der Baudirektion. > Geplante Schützen- und Schusszahlen Schützen Kugelschüsse Schrotschüsse Schüsse im Freien im Freien im Innern Pächter und Aufseher der Zürcher Jagdreviere 800 90 000 57 000 46 000 Andere Jagende (Zürcher Gäste, Auszubildende und ausserkantonale Gäste) 1600 73 000 360 000 52 000 Nicht-Jagende 600 100 000 146 000 690 000 Total 3000 263 000 563 000 788 000 · Knapp die Hälfte der Schüsse werden im Innern abgegeben und verursachen keinerlei Lärm in der Umgebung. · Von den hörbaren Schüssen sind nur ein Drittel die lauteren Kugelschüsse. Zwei Drittel der hörbaren Schüsse sind die wegen des fehlenden Geschossknalles weniger lauten Schrotschüsse. · Der Anteil Schüsse von Nicht-Jagenden an den hörbaren Schüssen beträgt rund 30%, davon mehrheitlich weniger laute Schrotschüsse.
12 | JSA Widstud bei Bülach Eglisau Bülach Die Anlage wird von Norden über die Marterlocherstrasse erschlossen. Wie viel Verkehr verursacht die Anlage? Für die JSA Widstud ist keine Anbindung an den öffentlichen 35–40 Fahrten pro Stunde während der Öffnungszeiten be- Verkehr vorgesehen. Einerseits liegt die Anlage bestimmungs- tragen. Auf der Erschliessungsstrasse verkehren zurzeit noch gemäss abseits grösserer Siedlungen, andererseits transportie- Lastwagen. Die Verkehrslärmsituation dürfte sich nach der ren Jägerinnen und Jäger ihre Waffen aus Sicherheitsgründen Schliessung der Kiesgrube daher eher verbessern. Die aus dem möglichst nicht im öffentlichen Verkehr. Betrieb der Anlage resultierende Verkehrszunahme liegt im Promillebereich und wird in den umliegenden Gebieten nicht Der Standort liegt verkehrstechnisch optimal, nahe an der Au- wahrnehmbar sein. tobahn, sehr zentral im Kanton Zürich und ist bereits gut er- schlossen. Die geplante JSA Widstud wird ausschliesslich von Heute gibt es Schleichverkehr durch das Wohnquartier Soli. Er Norden her ab dem Kreisel zwischen Eglisau und Bülach über darf infolge der JSA nicht zunehmen – die Behörden werden die Marterlochstrasse erreicht. Die zu erwartende Frequen- ihm mit einer geeigneten Signalisation begegnen. tierung der Marterlochstrasse dürfte durchschnittlich ca. 300 Hin- und Rückfahrten, d.h. ca. 150 Fahrzeuge pro Tag oder ca.
JSA Widstud bei Bülach | 13 Welche Lärmbelastung bringt die Anlage? Eine Schiessanlage verursacht Lärm. Allerdings ist für die Die Kugelanlage nutzt die neuesten technischen Möglichkei- Lärmbelastung nicht in erster Linie die Zahl der abgegebenen ten. Sie stellen sicher, dass auch diese Schüsse die Umgebung Schüsse massgeblich; viel wichtiger sind Lage und Architektur nicht übermässig belasten. der Schiessanlage. Die JSA Widstud wird eine neue ortsfeste Anlage im Sinne der Lärmschutzverordnung (LSV). Die Die Einbettung der Anlage in eine Kiesgrube ist ein zusätzlicher Planungswerte muss sie zwingend einhalten. Vorteil: Es besteht keine direkte Sichtverbindung zwischen der Lärmquelle und dem Empfangsort. Eine direkte Schallausbrei- Um die Lärmbelastung möglichst gering zu halten, wurde tung wird dadurch verhindert. Teilüberdeckung und Schall- bereits ein erstes Lärmgutachten erstellt. Dieses kommt zum blenden werden den Geschossknall zusätzlich dämpfen und Schluss, dass die verlangten Planungswerte in allen Anlagetei- ihn dahin lenken, wo er weniger stört. len eingehalten werden – teilweise werden sie sogar deutlich unterschritten. Die Anlage liegt abseits grosser Wohngebiete. Keine der wenigen benachbarten Siedlungen ist einer unzu- mutbaren Lärmbelastung ausgesetzt. Die Gründe dafür sind u.a. folgende: • Schüsse im Innenbereich – sie machen etwa 50% aller Schüsse aus – sind ausserhalb der Anlage nicht zu hören. • Schrotschüsse – rund zwei Drittel aller Schüsse im Aussen- bereich – verursachen weniger Lärm als Kugelschüsse. Beim Schrotschuss ist nur ein sogenannter Mündungsknall zu hö- ren, aber kein Geschossknall. Der Mündungsknall wird dank der Einhausung der Abschussbereiche sehr gut absorbiert. Zudem fliegen Schrotkugeln nicht mit Überschallgeschwin- digkeit und jeweils nur auf kurze Distanz. Bereits wenige Meter von der Kiesgrube entfernt werden die Lärmricht- werte deutlich unterschritten.
14 | JSA Widstud bei Bülach Welche Einwände gibt es gegen die Anlage? «Die geplante JSA Widstud ist Die Kapazität der JSA Widstud wurde von einer Arbeitsgruppe aufgrund von Erfahrungswerten und den Statisti- überdimensioniert.» ken der bestehenden Anlagen geplant. Im Kanton Zürich werden heute 500 000 bis 600 000 jagdliche Schüsse im Freien abgegeben. Geht man davon aus, dass Zürcher Jagende heute Teile ihres jährlichen Schiesstrainings ausserkantonal oder im benachbarten Ausland absolvieren, ist die geplante Anlage mit einer Gesamtkapazität im Aussenbereich von 700 000 bis 800 000 Schüssen nicht überdimensioniert. «Die Anlage wird mehrheitlich von Die Analyse der Daten der bestehenden Anlage in Embrach zeigt, dass der Anteil der Nicht-Jagenden an den ge- Sport- und Freizeitschützen genutzt.» samten Schusszahlen im Aussenbereich rund 30% beträgt. «Das Schiesstraining liesse sich Tatsächlich können bestimmte Disziplinen auch in Indooranlagen trainiert werden. Die JSA Widstud nutzt diese auf Simulatoren absolvieren.» Möglichkeit: Alle Schiessdisziplinen, bei denen das Indoortraining möglich und sinnvoll ist, werden ins Innere der Anlage verlegt. Reines Indoortraining ist im Sinne des Tierwohls allerdings unverantwortlich. Die jagdliche Schiesstechnik muss mit der eigenen Jagdwaffe, im Freien, unter möglichst realistischen Bedingungen trainiert werden. Dabei spielen Licht- und Witterungsverhältnisse eine zentrale Rolle. «Die Anlage zieht Rambos aus Die JSA Widstud ist auf die Bedürfnisse der Zürcher Jägerinnen und Jäger ausgerichtet und dient in erster Linie ganz Europa an.» deren Aus- und Weiterbildung im jagdlichen Schiessen. Sie ist keine Combat- oder Paintball-Anlage. Dem kleinen Anteil der Sportschützen soll aber das Training in den anerkannten olympischen Sportdisziplinen Trap und Skeet nicht verwehrt bleiben. Es ist richtig, hierzu die geplante Anlage in Widstud zu nutzen, um keine zusätzlichen Standorte suchen zu müssen. «Die Anlage generiert eine inakzepta- Die JSA Widstud muss die Planungswerte und damit die Vorgaben nach der Lärmschutzverordnung (LSV) ein- ble Lärmbelastung für die Region.» halten. Das entsprechende Gutachten kommt zum Schluss, dass die verlangten Planungswerte aus der LSV in allen Anlageteilen eingehalten, teilweise gar deutlich unterschritten werden. Die Anlage liegt abseits grosser Wohngebiete. Keine der wenigen benachbarten Siedlungen ist einer unzumutbaren Lärmbelastung ausgesetzt. «Wurfscheibenanlagen sind unnötig, Tontaubenschiessen ist tatsächlich nicht Teil der jagdlichen Schiessprüfung. Um in allen Situationen treffsicher denn Tontaubenschiessen ist für schiessen zu können, müssen Jägerinnen und Jäger aber auch in anderen Schiessdisziplinen üben, insbesondere Jäger keine Prüfungsdisziplin.» auf bewegte Ziele. Wurftauben sind bestens dazu geeignet, unter schwierigen Bedingungen Reaktionsvermögen und Treffsicherheit zu üben. «Die Anlage verbraucht wertvolles Die gesetzlichen Vorgaben betreffend den Verbrauch von Kulturland sind klar. Werden Fruchtfolgeflächen für die Kulturland und würde daher ge- Erstellung von Bauten und Anlagen beansprucht, müssen sie kompensiert werden. scheiter in der Bauzone erstellt.» Mit der Realisierung der Anlage in der Kiesgrube geht unmittelbar kein Kulturland verloren. Im Rahmen der gülti- gen Vorschriften werden die Fruchtfolgeflächen kompensiert (Aufwertung von geschädigten Flächen andernorts). «Wieso werden keine Schiessanlagen Schiessanlagen des Militärs oder der Polizei sind nicht auf die spezifischen Bedürfnisse des jagdlichen Schiessens des Militärs oder der Polizei genutzt?» ausgerichtet und sind ausserdem voll ausgelastet.
JSA Widstud bei Bülach | 15 Wie geht es weiter? Die Evaluation ist abgeschlossen und zugunsten des Stand- Ist die JSA Widstud im Richtplan eingetragen, erstellt die Bau- orts Widstud in Bülach entschieden. Die Anlage muss wegen direktion einen öffentlichen Gestaltungsplan für die Anlage. ihrer kantonalen Bedeutung und aufgrund der vorgängigen Dabei wird die Baudirektion mit den Gemeinden und der Be- Abstimmung mit weiteren raumwirksamen Tätigkeiten im völkerung zusammenarbeiten. kantonalen Richtplan eingetragen werden. Ein ausführlicher Bericht zu den Umweltauswirkungen der ge- Im Rahmen der aktuellen Gesamtüberprüfung des kantonalen planten JSA wurde bereits erarbeitet. Das Gesetz schreibt kei- Richtplans wurde die geplante JSA Widstud vom 11.11.2011 ne Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vor. Die Baudirektion bis zum 30.1.2012 öffentlich aufgelegt; Gemeinden, Kantone, will allerdings eine solche durchführen, sobald ein Vorprojekt der Bund und Verbände konnten Stellung nehmen. Von be- erarbeitet ist. hördlicher Seite gingen 67, davon 4 ablehnende Stellungnah- men ein. Von privater Seite waren es deren 58, davon 35 ab- Parallel zu diesem Bewilligungsprozess regelt die Baudirektion lehnend mit insgesamt 4039 Mitunterzeichnenden. die Trägerschaft der künftigen Anlage. Liegen alle erforderli- chen Bewilligungen vor, ist mit einer Bauzeit von rund 2 Jahren Im April 2012 überwies der Regierungsrat die Vorlage zum zu rechnen. Richtplan an den Kantonsrat. Im Bericht zu den Einwendun- gen erläutert der Regierungsrat, weshalb er am Eintrag der JSA Widstud festhält. Zunächst werden sich nun die beiden zuständigen kantonsrätlichen Kommissionen KPB und KEVU mit dem Richtplan befassen. Nach der Festsetzung des Richt- plans durch den Kantonsrat muss dieser vom Bundesrat ge- nehmigt werden.
Baudirektion Kanton Zürich Amt für Landschaft und Natur (ALN) Fischerei- und Jagdverwaltung Postfach 8090 Zürich 052 397 70 70 fjv@bd.zh.ch
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