Die Rolle von PDGF-D in der Nierenfibrose
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Die Rolle von PDGF-D in der Nierenfibrose Von der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH Aachen University zur Erlangung des akademischen Grades einer Doktorin der Naturwissenschaften genehmigte Dissertation von Eva Miriam Buhl, M.Sc. aus Weener Berichter: Universitätsprofessor Dr. med. Jürgen Floege Universitätsprofessor Dr. rer. nat. Ralph Panstruga Tag der mündlichen Prüfung: 04.11.2016 Diese Dissertation ist auf den Internetseiten der Universitätsbibliothek online verfügbar.
INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG 4 1.1 DIE NIERENFIBROSE 4 1.2 DAS PLATELET-DERIVED GROWTH FACTOR SYSTEM 6 1.3 DAS PLATELET-DERIVED GROWTH FACTOR SYSTEM IN DER NIERE 7 1.4 DAS PLATELET-DERIVED GROWTH FACTOR SYSTEM IN DER NIERENFIBROSE 8 1.5 ZIELSETZUNG DIESER ARBEIT 9 MATERIAL 10 1.6 GERÄTE 10 1.7 VERBRAUCHSMATERIALIEN 11 1.8 REAGENZIEN 12 1.9 STIMULANZIEN 14 1.10 REAKTIONSKITS 14 1.11 ANTIKÖRPER 15 1.12 PRIMER UND SONDEN 17 1.13 PUFFER UND LÖSUNGEN 18 1.14 ZELLLINIEN UND MEDIEN 21 1.15 HUMANE NIERENBIOPSIEN 22 1.16 SOFTWARE 22 METHODEN 23 1.17 TIEREXPERIMENTELLE METHODEN 23 1.17.1 Tierhaltung 23 1.17.2 Genotypisierung 23 1.17.3 Unilaterale Ureterobstruktion (UUO) 24 1.17.4 Ischämie-Reperfusion (I/R) 25 1.17.5 Hepatische Überexpressions von PDGF-D 25 1.17.6 Gewinnung von Urinproben 26 1.17.7 Blutdruckmessung 26 1.17.8 Finale Nierenentnahme 26 1.17.9 Blutabnahme 27 1.17.10 Gewebefixierung und Probenlagerung 27 1.17.11 Blutbildbestimmung 28
1.17.12 Urin- und Serumanalysen 28 1.17.13 Berechnung der Kreatinin-Clearance 28 1.18 HISTOLOGISCHE METHODEN 29 1.18.1 Herstellen der Gewebeschnitte 29 1.18.2 Entparaffinieren der Gewebeschnitte 29 1.18.3 Perjodsäure-Schiffsches-Reagenz-(PAS)-Färbung 29 1.18.4 Siriusrot-Färbung 30 1.18.5 Immunhistochemie 30 1.18.6 Morphometrische Auswertung histologischer Färbungen 31 1.18.7 Immunfluoreszenz 32 1.18.8 X-Gal-Färbung 32 1.19 MOLEKULARBIOLOGISCHE METHODEN 33 1.19.1 Proteinlysatherstellung aus Gewebe 33 1.19.2 Proteinkonzentrationsbestimmung mittels BCA-Reaktion 33 1.19.3 SDS-Gelelektrophorese 34 1.19.4 Western Blot 34 1.19.5 Auswertung der Western Blots – Densitometrie 35 1.19.6 Gelatinase-Zymography 35 1.19.7 RNA-Isolation aus Nierenkortexgewebe 36 1.19.8 Herstellung von komplementärer DNA (cDNA) 36 1.19.9 Echtzeit-Polymerase-Ketten-Reaktion (quantitative real time PCR, qRT-PCR) 37 1.20 ZELLBIOLOGISCHE METHODEN 39 1.20.1 Kultivierung eukaryotischer Zellen 39 1.20.2 Überführung von Zellen 39 1.20.3 Zellzählung 39 1.20.4 Isolierung von Tubuluszellen aus murinem Nierengewebe 40 1.20.5 Isolation von RNA aus kultivierten Zellen 41 1.20.6 Zell-Verdopplungs-Assay 41 1.20.7 Stimulation primärer Tubuluszellen 42 ERGEBNISSE 43 1.21 DIE EXPRESSION VON PDGF-D IN DER GESUNDEN UND FIBROTISCHEN NIERE VON MENSCH UND MAUS 43 1.22 DIE EXPRESSION VON PDGF-D IN VITRO 49 1.23 DIE WIRKUNG VON PDGF-D AUF RENALE ZELLEN IN VITRO 50 2
1.24 DIE ROLLE VON PDGF-D IN DER ENTWICKLUNG UND PHYSIOLOGIE DER NIERE 51 1.25 DIE ROLLE VON PDGF-D IN DER INTERSTITIELLEN NIERENFIBROSE 53 1.25.1 Auswirkung einer PDGF-D-Defizienz im UUO-Modell nach 5 Tagen 53 1.25.2 Auswirkung einer PDGF-D-Defizienz im UUO-Modell nach 10 Tagen 54 1.25.3 Auswirkung einer PDGF-D-Defizienz im Modell der Ischämie/Reperfusion nach 21 Tagen 58 1.26 AUSWIRKUNG EINER ADENOVIRALEN PDGF-D-ÜBEREXPRESSION AUF DAS RENALE INTERSTITIUM 60 DISKUSSION 61 ZUSAMMENFASSUNG 67 LITERATURVERZEICHNIS 68 ANHANG 72 1.27 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 72 1.28 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 73 1.29 LEBENSLAUF 76 1.30 PUBLIKATIONEN 77 1.31 DANKSAGUNG 78 1.32 ERKLÄRUNG ZUR URHEBERSCHAFT 79 3
Einleitung Einleitung 1.1 Die Nierenfibrose Etwa 8-16% der Weltbevölkerung sind von einer chronischen Nierenerkrankung betroffen, Tendenz steigend. Gründe für den Anstieg chronischer Nierenerkrankungen sind die Zunahme der Risikofaktoren wie Diabtes Mellitus, Bluthochdruck, Übergewicht und Überalterung der Bevölkerung. Betroffene leiden unter einen zunehmenden Verlust der Nierenfunktion bis hin zu einer terminalen Niereninsuffizienz. Die Mortalität und Morbitität sind bei einer Nierenunterfunktion stark erhöht. Die Behandlungsmöglichkeiten sind bisher allerdings noch begrenzt und kostenintensiv. Nierenerkrankungen stellen somit ein medizinisches und sozioökonomisches Problem dar1. Chronische Nierenerkrankungen können unterschiedliche Ursachen und primäre Krankheitsbilder haben, gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie nahezu alle eine Nierenfibrose entwickeln. Im Allgemeinen bezeichnet man eine Vermehrung der extrazellulären Matrix als Fibrose. Dies ist primär ein Prozess der Wundheilungsreaktion. Durch die schnelle Bildung von Matrixproteinen und Narbengewebe hat die Fibrose zunächst vermutlich einen stabilisierenden Effekt und unterstützt den Erhalt des Gewebes. Eine andauernde Fibrose dagegen geht in der Regel mit inflammatorischen Prozessen, phänotypischen Veränderungen und Verlust renaler Zellen wie z.B. tubulärer Epithelzellen und kapillärer Endothelzellen, einher2, 3. So zerstört die Fibrose zunehmend die funktionellen Strukturen und behindert die Regeneration. Dies beschleunigt den Weg in die terminale Niereninsuffizienz zusätzlich. Die Matrixproteine, welche in der Nierenfibrose im Interstitium verstärkt gebildet werden, sind hauptsächlich Kollagene (insbesondere Typ I und III), aber auch Glykoproteine wie Fibronektin2, 4. Als Hauptmatrixproduzenten werden die Myofibroblasten angesehen. Dies sind Fibroblasten-ähnliche Zellen, die mit Entwicklung der Fibrose im Interstitium auftreten. Ihren Namen haben sie durch die Bildung kontraktiler Myofilamente aus α-smooth muscle actin (α-SMA) erhalten. Als Ursprung dieser Zellen werden verschiedene Theorien diskutiert: gewebsständige Fibroblasten, Perizyten, aus dem Knochenmark stammende Fibrozyten oder epitheliale Tubuluszellen, die sich zu mesenchymalen Zellen transdifferenzieren. Möglicherweise treffen alle diese Vorschläge zu einem gewissen Anteil zu 5. 4
Einleitung Abbildung 1: Die Nierenfibrose Eine schematische Darstellung sowie lichtmikroskopische Aufnahmen (PAS-Färbung) murinem Nierengewebes zeigen die strukturellen Veränderungen im Tubulointerstitium einer fibrotischen Niere. Das gesunde Interstitium zeigt intakte epitheliale Strukturen. Zwischen den Tubuli und Sammelrohren befinden sich vereinzelte mesenchymale Zellen wie die Fibroblasten sowie die Kapillaren. In der Fibrose schädigen verschiedene Stressfaktoren das Epithel. Dies zeichnet sich durch eine Abflachung der Zellen und Erweiterung des Lumens (Dilatation) aus. Die Tubuli verlieren ihren Bürstensaum. Im interstitiellen Raum kommt es zu einer vermehrten Akkumulation extrazellulärer Matrix. Als Beispiel ist hier eine immunhistologische Färbung von Kollagen I dargestellt. Myofibroblasten, die Hauptmatrixproduzenten, expandieren im Gewebe. Kapillarverlust und Immunzellinfiltration sind typische Begleiterscheinungen im geschädigten Gewebe. 5
Einleitung 1.2 Das Platelet-derived Growth Factor System Das Platelet-derived growth factor (PDGF)-System ist ein Rezeptor-Liganden-System, welches eine zentrale Rolle in der Steuerung von Wachstum und Differenzierung einnimmt. Es ist in der embryonalen Entwicklung und physiologischen Prozessen des adulten Organismus, aber auch in vielen pathologischen Prozessen involviert 6, 7. Das PDGF-System besitzt zwei Tyrosinkinase-Rezeptorketten, PDGFR-α und PDGFR-β, welche sich im aktiven Zustand zu den drei Kombinationen PDGFR-αα, PDGFR-αβ, PDGFR-ββ dimerisieren können. Die Liganden sind ebenfalls Dimere und werden aus den vier verschiedenen Isoformen PDGF-A, -B, -C und –D gebildet. Sie können sich über Disulfidbrückenbildung zu den fünf Dimeren PDGF-AA, PDGF-BB, PDGF-AB, PDGF-CC und PDGF-DD zusammenlagern. Die Dimere haben verschiedene Bindungsaffinitäten zu den Rezeptoren. So bindet PDGF-AA an PDGFR-αα, PDGF-AB an PDGFR-αα und –αβ, und PDGF-BB an alle drei Rezeptorkombinationen. PDGF-C und –D werden als inaktive Formen synthetisiert. Bevor sie an einen Rezeptor binden können muss zunächst eine CUB-Domäne (complement C1r/C1s, Uegf, Bmp1 domain) enzymatisch abgespalten werden. PDGF-CC kann nach Aktivierung durch den gewebespezifischen Plasminogenaktivator (tPA) oder Plasmin an PDGFR-αα binden sowie mit geringer Affinität an PDGF-αβ, PDGF-DD nach Aktivierung durch Urokinase (uPA), Plasmin8 oder Matriptase9 an PDGFR-ββ sowie vermutlich mit geringer Affinität an PDGF-αβ.6-8, 10 Die Ligandenbindung induziert eine Autophosphorylierung der Rezeptoren, woraufhin zytoplasmatische Adapterproteine rekrutiert werden, vornehmlich jene mit mit Src-homology Domänen 2 (SH2). Die Weiterleitung der Signale in den Zellkern erfolgt über verschiedene Kinase-Signalkaskaden. Die Hauptsignalwege verlaufen über Januskinase / STAT-Proteine (engl: Signal transducers and activators of transcription) (Jak/STAT), Phosphoinosit-3-Kinase (PI3K), Phospholipase C-γ (PLC-γ) und Ras (engl: Rat sarcoma) MAP-Kinasen (engl: Mitogen- activated protein) (RAS-MAP-Kinasen)6, 8, 10. Die Signalwege induzieren die Expression von Genen für die Proliferation, Migration und Überleben der Zelle sowie für die Synthese extrazellulärer Matrix. Die tatsächliche Wirkung ist dabei Zell- und Kontext-abhängig6-8, 10. 6
Einleitung Abbildung 2: Das Platelet-derived Growth Factor System Das PDGF-System besteht aus zwei membranverankerten Rezeptorketten PDGFR-α (grün) und PDGFR - β (gelb). Die Liganden bilden Dimere in den Kombinationen PDGF-AA, -AB, -BB, -CC und –DD. Die Bindungsmöglichkeiten der einzelnen Liganden an die Rezeptoren sind durch durchgehende Verbindungslinien gekennzeichnet. Die gestrichelten Linien weisen auf vermutete, aber nicht gesicherte Bindungsmöglichkeiten hin. PDGF-CC und –DD besitzen CUB-Domänen, die vor der Rezeptorbindung durch Plasmin oder tPA bzw. uPA oder Matriptase abgespalten werden müssen. Bei Aktivierung leiten die Rezeptoren das Signal über die Proteinkinasen PI3K/Akt, Ras-MAPK, PLCγ oder JAK/STAT in den Zellkern weiter. Dort werden Gene für die Proliferation, Migration und Überleben der Zelle sowie die Regulation der extrazellulären Matrix exprimiert. 1.3 Das Platelet-derived Growth Factor System in der Niere Das PDGF-System ist sowohl in der Entwicklung der Niere als auch im Adulten von Bedeutung. Expressionsstudien in Mensch und Maus konnten zeigen, dass beide Rezeptoren konstitutiv auf den mesenchymalen Zellen, also z. B. Fibroblasten, Mesangialzellen und glatte Muskelzellen exprimiert werden8, 11. Eine Deletion der Rezeptoren führt zu schweren Entwicklungsstörungen der Niere. So bilden PDGFR-α defiziente Mäuse kein intaktes 7
Einleitung mesenchymales Interstitium aus12, PDGFR-β defiziente Mäuse kein Mesangium in den Glomeruli13. Die Expression der Liganden ist zum Teil noch unpräzise aufgrund von Detektionsschwierigkeiten. Gezeigt werden konnte, dass PDGF-A in den Podozyten der Glomeruli, distalen Tubuluszellen und Sammelrohren exprimiert wird11. Ein Pdgfa-Knockout hat allerdings keinen Effekt auf den Phänotyp der Niere 14. PDGF-C ist im Menschen in den glatten Muskelzellen, Parietalzellen und dem gesamten Tubulus zu finden, wohingegen es in der Maus im glomerulären Endothel lokalisiert wurde 11. PDGF-C defiziente Mäuse zeigen keine Abnormalitäten in der Nierenenwicklung14, andere Studien zeigen jedoch eine Mitwirkung in der Rekrutierung des Interstitiums12 und glomerulärer Angiogenese15. Kombiniert man einen Knockout von Pdgfc und Pdgfa, zeigt sich ein vergleichbarer Phänotyp wie der bei einem Knockout des gemeinsamen Rezeptors Pdgfra mit Fehlbildung des Interstitiums12. PDGF-B wird in der Entwicklung der Niere in den Endothelzellen exprimiert, in adulten Nieren ist es dagegen kaum detektierbar 11, 16. Pdgfb-Knockout-Mäuse zeigen eine Fehlentwicklung des Glomerulus17 vergleichbar mit den Pdgfrb-Knockout-Mäusen, woraus sich schließen lässt, dass endotheliales PDGF-B für die Rekrutierung PDGFR-β-tragender Mesangialzellen benötigt wird. PDGF-D konnte im Intersitium in den Fibroblasten und glatten Muskelzellen detektiert werden. Im Glomerulus konnte ein Unterschied in der Expression zwischen Mensch und Maus beobachtet werden. Im Menschen wird PDGF-D in den Podozyten exprimiert, in der Maus dagegen in den Mesangialzellen18. Pdgfd-Knockout-Mäuse wurden bisher noch nicht beschrieben. Dies wird Gegenstand dieser Arbeit sein. 1.4 Das Platelet-derived Growth Factor System in der Nierenfibrose Erhöhte Expressionen der PDGFs und der beiden Rezeptoren kann in einer Vielzahl von chronischen Nierenerkrankungen des Menschen und in deren adäquaten murinen Mausmodellen beoachtet werden, darunter auch in fibrotischen Erkrankungen8, 11. Es konnte bereits gezeigt werden, dass PDGF-C, der Ligand von PDGFR-α, einen pro-fibrotischen Einfluss besitzt. So konnte sowohl eine Pdgfc-Deletion als auch PDGF-C-neutralisierende Antikörpergabe die interstitielle Nierenfibrose in einem Mausmodell der obstruktiven 8
Einleitung Nephropathie deutlich vermindern8, 19. Des Weiteren konnte eine Studie zeigen, dass PDGFR- α- und –β-neutralisierende Antikörper sowie Blockierung der Rezeptoren mit dem Tyrosin- Kinase-Inhibitor Imatinib die tubulointerstitielle Fibrose in zwei unterschiedlichen murinen Fibrosemodellen reduzieren konnte20. Der Einfluss der Liganden PDGF-A, PDGF-B und PDGF- D bleibt bisher jedoch unerschlossen. 1.5 Zielsetzung dieser Arbeit In dieser Arbeit soll die Rolle von PDGF-D in der tubulointerstitiellen Fibrose aufgedeckt werden. Mehrere Vorarbeiten weisen darauf hin, dass PDGF-D ein pro-fibrotischer Mediator in der tubulointerstitiellen Fibrose sein könnte. So ist bekannt, dass PDGF-D einen starken mitogenen Effekt auf PDGFR-β-tragende Zellen besitzt. In vitro Stimulation von renalen Rattenfibroblasten21 und Mesangialzellen22 mit aktiviertem PDGF-D förderte die Proliferation der Zellen. In vivo führten hohe PDGF-D-Serumwerte durch hepatische Überexpression zu einer starken Expansion des Mesangiums in den Glomeruli 23. Eine Überexpression von PDGF- D in den Podozyten von transgenen Mäusen verursachte progressive Glomerulonephritis mit Mesangioproliferation und Glomerulosklerose 24. Eine Inhibierung von PDGF-D durch Gabe eines neutralisierenden Antikörpers verminderte den Schaden in einem Modell der progressiven mesangioproliferativen Sklerose in der Ratte 21, 25. Dabei war nicht nur eine Reduzierung der Sklerose und Mesangioproliferation im Glomerulus zu beobachten, sondern auch eine geringere tubulointerstitielle Fibrose. Da die interstitielle Fibrose in jenem Modell jedoch vom glomerulären Schaden abhängig ist, kann aus der Studie nicht erschlossen werden, inwiefern PDGF-D direkt auf die tubulointerstitielle Fibrose Einfluss nimmt. Um dies herauszufinden, werden in dieser Arbeit Modelle der direkten tubulointerstitiellen Fibrose, wie die unilaterale Ureterobstruktion und die Ischämie/Reperfusion, angewendet und auf die Rolle von PDGF-D analysiert. Hierbei wird erstmalig eine Pdgfd-Knockout-Maus verwendet. Da es zum Zeitpunkt der Versuchsdurchführung noch keine Beschreibungen zu dieser Maus gab, schließt die Arbeit eine Analyse des Knockouts auf die Entwicklung und Physiologie der Niere ein. 9
Material Material Material und Methoden sind nach Standardprotokollen der Medizinischen Klinik II, RWTH Aachen, verfasst und entsprechend individueller experimenteller Änderungen modifiziert. 1.6 Geräte ABI Prism 7400 sequence detection system Life technologies (Darmstadt) Agarose-Gel-Apparatur Biorad (München) Agarose-Gel-UV-Auswertungssystem Analytik Jena (Jena) Apparatur Western Blot Biorad (München) Blutdruckmesssystem CODA Standard Kent Scientific (Torrington, USA) Brutschrank Heraeus (Hanau) Casy® Modell TTC System Roche Diagnostics (Mannheim) Casyton Roche Diagnostics (Mannheim) Dampfsterilisator Varioclav H&P Labortechnik (München) Einbettautomat Digitana AG, Sakura (Horgen, Schweiz) Einblockautomat Histoembedder Leica Instruments GmbH (Nussloch) Entwickler Curix 60 Agfa (Mortsel, Belgien) Homogenisator RZR 2020 Heidolph (Schwabach) Kauter Erbotom Acc 450 Erbe (Tübingen) Kochplatte MR 3001 Heidolph (Schwabach) Kryostat Leica (Wetzlar) Kühlplatte COP30 Medite (Burgdorf) Licht- und Fluoreszenzmikroskop BZ-9000 Keyence (Osaka, Japan) Magnet Dyna Mag™-2 Invitrogen Dynal (Oslo, Schweden) Metabolischer Käfig (3600M021) Tecniplast (Buguggiate, Italien) Mikrotitterplatten-Photometer, Tecan Sunrise Tecan (Männedorf, Schweiz) NanoDrop 2000 Peqlab (Erlangen) NuPAGE Novex Elektrophorese-System Invitrogen (Carlsbad, USA) PCR System T3000 Thermocycler Biometra (Göttingen) Pipetten Eppendorf (Hamburg) Pipetus-Akku Hirschmann Laborgeräte Rasierer Favoritta II Aesculap® (Suhl) Rotationsmikrotom CUT5062 Slee (Mainz) Schüttler Vortex-Genie2 Scientific Industries, Inc., (New York, USA) Schwinglmühle MM 400 Retsch (Haan) Slide Scanner Nanozoomer 2.0-HT Hamamatsu (Osaka, Japan) Stereoskop Wild M650 Wild Heerbrug (Heerbrug, Schweiz) Sterile Arbeitsbank (Zellkultur) Hera safe Heraeus (Hanau) Thermocycler Landgraf (Langenhagen) 10
Material Tischzentrifuge Zentrifuge 5415D Eppendorf (Hamburg) Ultraschallbad Sonorex RK100H Bandelin electronics (Berlin) Vaskuläre Klemme Fine Science Tools GmbH (Heidelberg) Vortex-Genie 2 Scientific Industries, New York Wärmeplatte TC-1000 Temperature Controller CWE Inc. (Ardmore, USA) Wasserbad für Paraffinschnitte Barnstead (Electrothermal) (Iowa, USA) Wasserbad GFL 1083 GFL (Burgwedel) Zentrifuge 4K15 Sigma Laborzentrifugen (Osterode) Zentrifuge 5417R Eppendorf (Hamburg) 1.7 Verbrauchsmaterialien Amersham HyperfilmTM ECL GE Healthcare (Buckinghamshire, UK) Deckgläser Roth (Karlsruhe) Einbettkassetten Sakura (Staufen) Reaktionsgefäße Eppendorf (Hamburg) Nahtmaterial Mersilene® 5-0 Ethicon (Norderstedt) Objektträger Superfrost Plus Menzel GmbH (Braunschweig) Operationsbesteck Fine Scientific Tools (Heidelberg) Amersham Protran® Nitrozellulosemembran GE Healthcare (Little Chalfont, UK) 0,45µm Serologische Pipetten Corning (New York, USA) Pipettenspitzen Eppendorf (Hamburg) Whatman-Filterpapier Biorad (München) Zellkulturplatten, 6 Vertiefungen TTP (Trasadingen, Schweiz) Zellkulturflaschen, 75 cm2 Wachstumsfläche Greiner Bio-one (Frickenhausen) Zellschaber TTP (Trasadingen, Schweiz) Zellkulturplatten, 96 Vertiefungen TTP (Trasadingen, Schweiz) Sieb, BD Falcon™ cell stainer, 100 µm BD Bioscience (Bedford, USA) Handschuhe, Nitril powder-free Sempercare (Wien, Österreich) Röhrchen 15ml, 50 ml Greiner Bio-one (Frickenhausen) Perfusorspritze, Original-Perfusor®, 50 ml B. Braun (Melsungen) Skalpel, Feather Disposable Scalpel No 15 Feather Safety Razor Co LTD (Osaka, Japan) Kanüle, 27G ½“ BD Microlance™ (Bedford, USA) Kanüle, 21G ½“ BD Microlance™ (Bedford, USA) Spritze, 1 ml BD Plastipak™ Becton Dickinson (Madrid, Spanien) Serumröhrchen Sarstedt (Nümbrecht) EDTA-Röhrchen Sarstedt (Nümbrecht) Kryo-Röhrchen, Cryovial®, 2ml Simport (Saint-Michel-de-Bellechasse, Kanada) NuPAGE® 12% Bis-Tris Gel Lifetechnologies (Carlsbad, USA) TissueTek® Einbettkassetten Sakura (Torrance, USA) 11
Material Glaskapillaren, heparinisiert Ø 0,8mm Hilgenberg (Malsfeld) Novex™ Zymogram-Gel (10% Tris-Glyzin Gel Life Technologies (Carlsbad, USA) mit 0,1% Gelatine) 1.8 Reagenzien 100bp-ladder Life Technologies (Karlsruhe) 1kb-ladder Life Technologies (Karlsruhe) Agarose Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Beta-Mercaptoethanol Biorad (München) BSA (bovine serum albumin) Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Chloroform VWR (Leuven, Belgien) DAPI Roche Diagnostics GmbH (Mannheim) Diaminobenzidin-Substrat (DAB) Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Dimethylbutan Roth (Karlsruhe) Dimethylformamid Merck (Darmstadt) Dimethylsulfoxid (DMSO) ICN Biochemicals (Cleveland, Ohio, USA) Dithiothreitol (DTT) Biorad (München) dNTP Amersham (Braunschweig) Dulbecco’s Eagle’s (DMEM) Medium Gibco (Paisley, UK) Dulbecco’s Phosphate Buffered Saline (PBS) Gibco (Paisley, UK) EGTA Sigma-Aldrich (Steinheim) Eisenoxid, Puder < 5µm Sigma (Steinheim) Eosin Roth (Karlsruhe) Epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), Immuno Tools (Friesoythe) recombinant murin Essigsäure Calbiochem (Darmstadt) Ethanol, 70% Apotheke des Universitätsklinikums der RWTH Aachen (Aachen) Ethylendiamintetraacetat (EDTA) Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Fetales Kälberserum (FCS) Life Technologies (Karlsruhe) First strand buffer Life Technologies (Karlsruhe) Gelatine (von Schweinehaut Typ A) Sigma (Steinheim) GelRed™ Nucleic Acid Gel Stain Biotium (Hayward, USA) Glyzerin Roth (Karlsruhe) Halt™ Protease & Phosphatase Inhibitor Thermo Scientific (Rockford, USA) Cocktail, EDTA free HEPES Gibco (Paisley, UK) Histokitt Roth (Karlsruhe) Hydrokortison (Hydrocortison-21- Pfizer Pharma GmbH, Pharmacia GmbH (Berlin) Hydrogensuccinat Natriumsalz) 12
Material Immu-Mount Shandon (Pittsburgh, USA) Isofluran Florene Abott (Wiesbaden) Isotone 0,9% Kochsalzlösung B. Braun (Melsung) Kaliumchlorid Calbiochem (Darmstadt) Kaliumferrecyanit Merck (Darmstadt) Kaliumferrocyanit Merck (Darmstadt) Ketamin Rompun, 10% Ceva Sante Animale (Düsseldorf) Kollagenase IV Worthington Biochemical (Lakewood, USA) L-Glutamin Gibco® lifetechnologies (Paisley, UK) Magnesiumchlorid Calbiochem (Darmstadt) Mayers Hämalaun-Färbelösung Calbiochem (Darmstadt) Methanol Apotheke des Universitätsklinikums der RWTH Aachen (Aachen) Methylgrün Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Milchpulver, fettarm Roth (Karlsruhe) Moloney murine leukemia virus-Reverse Life Technologies (Karlsruhe) Transkriptase (M-MLV RT) MOPS SDS Running Buffer (20X) NuPAGE® Invitrogen (Carlsbad, USA) Natriumacetat Calbiochem (Darmstadt) Natriumchlorid VWR (Leuven, Belgien) Natriumdeoxycholat Sigma (Steinheim) Natriumdodecylsulfat (SDS) Biorad (München) Natrium-Orthovanadat Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Natronlauge (10N) Calbiochem (Darmstadt) Nickelchlorid Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Nonidet P-40 Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Paraffin Roth (Karlsruhe) Paraformaldehyd Applichem (Darmstadt) Penicillin/Streptomycin Gibco® Life Technologies (Paisley, UK) Perjodsäure Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Pierce™ ECL Western Blotting Substrate Thermo Fisher Scientific (Rockford, USA) Pikrinsäure, 1,2% Waldeck GmbH Chroma (Münster) Random-primer Roche Diagnostics GmbH (Mannheim) RNA Lysis Solution R Stratec (Berlin) RNAlater® Solution Ambion Inc. (Austin, USA) RNasin Promega (Mannheim) Salzsäure (HCl) 1N Applichem (Darmstadt) Schiffs Reagenz Merck (Darmstadt) Schwefelsäure Roth (Karlsruhe) SimplyBlue™ SafeStain Life Technologies (Carlsbad, USA) Siriusred F3BA Waldeck GmbH Chroma (Münster) SYBR Green I Eurogentec (Seraing, Belgien) 13
Material Temgesic® Reckitt Benckiser Healthcare (Slough, UK) TissueTek® OCT Sakura (Staufen) Tris Biorad (München) Tris-HCl Roth (Karlsruhe) Triton X-100 Sigma-Aldrich Chemie (Steinheim) Trypsin-EDTA (0,25%Trypsin, 1mM EDTA) Gibco® Life Technologies (Paisley, UK) Tween-20 Biorad (München) Wasserstoffperoxid (H2O2) 30% Calbiochem (Darmstadt) Xylazin , 2% Medistar GmbH (Bernburg) Xylol Roth (Karlsruhe) X-β-Gal (5-Brom-4-chlor-3-indoxyl-β-D- Roth (Karlsruhe) galactopyranosid) Zymogram-Renaturierungspuffer (10X) Life Technologies (Carlsbad, USA) 1.9 Stimulanzien PDGF-D, human recombinant R&D systems (Minneapolis, USA) Angiotensin II, human Sigma (St. Louis, USA) IL-1β, human Sigma (St. Louis, USA) 1.10 Reaktionskits RneasyTM Mini Kit Qiagen (Hilden) Vectastain ABC-Kit Vector Laboratories (Burlingame, USA) Cell Proliferation ELISA, BrdU (colorimetric) Roche Diagnostics GmbH (Mannheim) Avidin-Biotin-Blocking Kit Vector Laboratories (Burlingame, USA) MaxBlock™ Autofluorescence Reducing Maxvision Bioscience Inc. (Washington, USA) Reagent Kit InviTrap Spin Universal RNA Mini Kit Stratec Biomedical (Berlin) qPCR kit for SYBR® Green I Eurogentec (Seraing, Belgien) 14
Material 1.11 Antikörper Primärantikörper Für die Immunhistologie verwendete Primärantikörper: Blockierung/ Antigen Wirtsspezies Verdünnung Hersteller Besonderheit -SMA Maus, 1:500 Dako (Glostrup, Dänemark) IgG2a als monoklonal Zweitantikörper F4/80 Ratte 1:600 Serotec GmbH (Düsseldorf) Kollagen I Ziege, 1:100 SouthernBiotech polyklonal (Birmingham, USA) Kollagen III Ziege, 1:100 SouthernBiotech polyklonal (Birmingham, USA) PDGF-D Kaninchen, 1:50 Invitrogen (Carlsbad, USA) Ziegen-Normalserum- polyklonal Block CD45 Ratte, 1:200 BD Bioscience Pharmingen (anti-Maus) monoklonal (Frankling Lakes, USA) CD45 Maus, gebrauchs- Dako (Glostrup, Dänemark) (anti-human) monoklonal fertig Aquaporin 1 Kaninchen, 1:100 Abcam (Cambridge, Eselserum-Block Großbritannien) polyklonal THP Kaninchen, 1:100 Santa Cruz Biotechnologies polyklonal (Dallas, USA) Für den Western Blot verwendete Primärantikörper: Antigen Wirtsspezies Hersteller Fibronektin Kaninchen Merk Millipore (Darmstadt) Kollagen I Kaninchen Monosan (Uden, Niederlande) α-SMA Maus Cymbus Biotech (London, Großbritannien) LCN2 Ziege R&D Systems (Minneapolis, USA) β-Aktin Maus Sigma (St. Louis, USA) PDGFR-β Kaninchen Santa Cruz Biotechnologies (Dallas, USA) p-PDGFR-β Kaninchen Cell Signaling (Danvers, USA) Akt Kaninchen Cell Signaling (Danvers, USA) 15
Material Antigen Wirtsspezies Hersteller p-Akt Kaninchen Cell Signaling (Danvers, USA) p38 Maus BD Biosciences (Frankling Lake, USA) p-p38 Maus BD Biosciences (Frankling Lake, USA) ERK1/2 Kaninchen Cell Signaling (Danvers, USA) p-ERK1/2 Kaninchen Cell Signaling (Danvers, USA) TIMP-1 Ziege R&D Systems (Minneapolis, USA) Sekundärantikörper Für die Immunhistologie verwendete Sekundärantikörper: Antikörper Verdünnung Hersteller Biotinyliertes Ziegen Anti-Kaninchen IgG 1:300 Vector laboratories (Burlingame, USA) Biotinyliertes Kaninchen Anti-Ziegen IgG 1:300 Vector laboratories (Burlingame, USA) Biotinyliertes Kaninchen Anti-Ratten IgG 1:300 Vector laboratories (Burlingame, USA) Biotinyliertes Ziegen Anti-Maus IgG2a 1:300 Antibodies-online (Aachen) Für die Immunfluoreszenz verwendete Sekundärantikörper: Antikörper Verdünnung Hersteller Alexa Fluor® 647-konjugierter Esel anti- 1:200 Jackson ImmunoResearch Kaninchen IgG Fab Fragment Laboratories (West Grove, USA) Alexa Fluor® 448-konjugierter Ziege anti- 1:200 Molecular Probes® Life Ratte IgG Technologies (Eugene, USA) TRITC-konjugierter Ziege anti-Maus IgG 1:200 Dianova (Hamburg) Alexa Fluor® 647-konjugierter Ziege anti- 1:200 Molecular Probes® Life Maus IgG Technologies (Eugene, USA) Alexa Fluor® 448-konjugierter Ziege anti- 1:200 Molecular Probes® Life Kaninchen IgG Technologies (Eugene, USA) 16
Material Für die Immundetektion (Western Blot) verwendete Sekundärantikörper: Antikörper Verdünnung Hersteller Peroxidase-gekoppeltes Ziegen Anti- 1:10000 Santa Cruz Biotechnologies Kaninchen IgG (Dallas, USA) Peroxidase-gekoppeltes Kaninchen Anti- 1:10000 Santa Cruz Biotechnologies Ziegen IgG (Dallas, USA) Peroxidase-gekoppeltes Anti-Maus IgG 1:10000 Santa Cruz Biotechnologies (Dallas, USA) 1.12 Primer und Sonden Die Primer für die Genotypisierungen wurden von der Firma Life Technologies (Carlsbad, USA) hergestellt. Genotypisierungsprimer Primer Sequenz 5`zu 3` Pdgfd forward GAATCCACGTCAACCTGTTG Pdgfd reverse CGCACAGGAGAATGGAGACT Pdgfd common GTCTGTCCTAGCTTCCTCACTG Primer für die RT-PCR Gen Primer forward Primer reverse Sonde murin Col1a1 TCGCTTCACCTACAGCACCC TGACTGTCTTGCCCCAAGTTC Sybr Green Col3a1 TCGCTTCACCTACAGCACCC GCAGTGGTATGTAATGTTCTGGG Sybr Green AG Pdgfd GACACTTTTGCGACTCCGC TGTGAGGTGATTGCTCTCATCTC TTGCGCAATGCCAAC CTCAGGA Pdgfb CCATCCGCTCCTTTGATGAT AAGTCCAGCTCAGCCCCAT CGCCTGCTGCACAG AGACTCCGTA Pdgfrb GAGGCTTATCCGATGCCTTCT AAACTAACTCGCCAGCGCC CCTGTGGCTCAAGG ACAACCGTACCTT Ccl2 TGGCTCAGCCAGATGCAGT ATTGGGATCATCTTGCTGGTG Sybr Green Ccl5 AGTGCTCCAATCTTGCAGTCG CACTTCTTCTCTGGGTTGGCA Sybr Green Gapdh GGCAAATTCAACGGCACAGT AGATGGTGATGGGCTTCCC Sybr Green Mmp9 ACGACATAGACGGCATCCA GCTGTGGTTCAGTTGTGGTG Sybr Green 17
Material Gen Primer forward Primer reverse Sonde Timp1 GCAAAGACGTTTCTCAAAGACC AGGGATAGATAAACAGGGAAAC Sybr Green ACT human PDGFD TCATACCATGACCGGAAGTCAA TGGGAGTGCAACTGTAACGCT TTGACCTGGATAGG CTCAATGATGATGCC PDGFRB ATGCCTTACCACATCCGCTC ACATTGCAGGTGTAGGTCCCC Sybr Green GAPDH AGCCACATCGCTCAGACACC GCGCCCAATACGACCAAA Sybr Green GAPDH AGCCACATCGCTCAGACACC GCGCCCAATACGACCAAA CCGTTGACTCCGACC TTCACCTTCC 1.13 Puffer und Lösungen Methacarn Chloroform 300 ml Essigsäure (100%) 100 ml Methanol 600 ml PBS (phosphate buffered saline) Na2HPO4 5,92 g KH2PO4 1,72 g NaCl 28,8 g A. dest. 4l pH 7,2 einstellen Methylgrün-Lösung Methylgrün 2g Essigsäure (0,1M) 755 ml Natriumacetat (0,1M) 265 ml pH 4,2 einstellen Sirius Rot-Färbeösung Sirius Rot 0,5 g Pikrinsäure (1,2% 500 ml pH 2 einstellen 18
Material Tris-Puffer Tris 6,1 g NaCl 11,69 g A. dest. 500 ml pH 7,6 einstellen DAB-Stocklösung DAB 5g Tris-Puffer 132 ml DAB-Arbeitslösung Tris-Puffer 175 ml DAB 4 ml NiCl2 (8%) 1 ml H2O2 (30%) 0,1 ml X-Gal-Fixierlösung Formaldehyd (37%) 540 μL Glutaraldehyd (25%) 80 μL Natriumdeoxycholate (10%) 20 μL NP-40 (10%) 20 μL PBS 9,340 μL X-Gal-Färbelösung Kalium-Ferricyanit (100 mM) 10 μL Kalium-Ferrocyanit (100 mM) 10 μL MgCl2 (1 M) 0,4 μL Natriumdeoxycholate (10%) 0,4 μL NP-40 (10%) 0,4 μL X-Gal (20mg/ml in DMF) 10 μL PBS (pH 7,4) 168,8 μL 19
Material Bokemeyer Lysepuffer HEPES pH 7,0 50 mM NaCl 150 mM MgCl2 1,5 mM EGTA 1 mM Glyzerin 10% (v/v) Triton X-100 1% (v/v) Na-Orthovanadat 1 mM Protease-Inhibitor 1% (v/v) Ladepuffer (4X) β-Mercaptoethanol 1 ml EDTA-Lösung (0,5 M) 40 µl Bromphenolblau (1%) 200 µl SDS (10%) 2 ml Tris/HCl (0,5 M; pH 6,8) 2,4 ml A. dest. 2,4 ml Transferpuffer Tris 3,03 g Glycin 14,4 g Methanol 200 ml A. dest. 800 ml TTBS-Puffer (Tris buffered saline) NaCl (5M) 60 ml Tris (1M, pH8) 20 ml Tween-20 1 ml A. dest. 2l 20
Material 1.14 Zelllinien und Medien NiH3T3-Zellen NiH3T3-Zellen sind embryonale Fibroblastenzellen aus der Maus. Es handelt sich um eine adhärent wachsende, immortalisierte Kultur. Wachstumsmedium für NiH3T3-Zellen: Bestandteil Endkonzentration DMEM (500 ml) FKS 10% L-Glutamin 2 mM Penicillin 100 U/ml Streptomyzin 100 U/ml MCT-Zellen MCT-Zellen sind murine kortikale Tubuluszellen. Es handelt sich um eine adhärent wachsende, immortalisierte Kultur. Wachstumsmedium für MCT-Zellen: Bestandteil Endkonzentration DMEM (500 ml) FKS 10% L-Glutamin 2 mM Natriumpyruvat 1 mM Penicillin 100 U/ml Streptomyzin 100 U/ml Primäre renale Tubuluszellen Die renalen Tubuluszellen wurden aus murinen Nieren gewonnen und als adhärente Primärkultur gezüchtet. Die Isolation wird in 1.20.4 beschrieben. 21
Material Wachtumsmedium für primäre renale Tubuluszellen: Bestandteil Endkonzentration DMEM F12 Advanced (500 ml) Penicillin 100 U/ml Streptomyzin 100 U/ml HEPES 1M Hydrokortison 50 ng/ml L-Glutamin 2 mM Epidermaler Wachstumsfaktor (EGF) 100 µg/ml 1.15 Humane Nierenbiopsien Die humanen Nierenbiopsien wurden von nephrektomierten Nieren von Patienten mit fortgeschrittener Hydronephrose, chronischer Pyelonephritis oder Transplantatabstoßung erhalten. Bei den Kontrollnieren handelt es sich um Nephrektomien entweder von tumorfernen Bereichen von Nierenzellkarzinom-befallenen Nieren oder Trauma-bedingte Nephrektomien, in beiden Fällen ohne offensichtliche spontane pathologische Veränderungen. Die Proben wurden unter Genehmigung der lokalen Ethik-Komission der RWTH Aachen und Einhaltung der Deklaration von Helsinki 1975 und 2000 verwendet. Die Nephrektomien waren dabei anonymisiert. 1.16 Software ABI Prism 7300 Sequence Detection Applied Biosystems (Darmstadt) BZ-II Analyzer Keyence (Osaka, Japan) BZ-II Viewer Keyence (Osaka, Japan) Geldokumenationssoftware Gelstudio SA Analytik Jena (Jena) GIMP Version 2.8.10 GNU Image Manipulation Program GraphPad Prism Version 6.0.1 GraphPad Software Inc. (La Jolla, USA) ImageJ, Version 1.44p National Instituts of Health (USA) Magellan Version 6 Tecan (Newcastle, UK) Microsoft Office 2010 Microsoft Corporation (Redmond, USA) NDPview Hamamatsu Photonics (Hamamatsu, Japan) 22
Methoden Methoden 1.17 Tierexperimentelle Methoden 1.17.1 Tierhaltung Die Mäuse wurden den Tierschutzgesetzen und Richtlinien der FELASA (Federation of European Laboratory Animal Science Association) entsprechend in der Tierversuchsanstalt des Uniklinikums Aachen gehalten. Sie wurden in Kunststoffkäfigen auf Weichholzgranulat gehalten und erhielten Trockenfutter und Wasser ad libidum. Die Tierhaltung erfolgt in einem 12 Stunden-Tag-/Nachtzyklus bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40-60 % und einer Raumtemperatur von 20 ± 2 °C. Alle durchgeführten Tierversuche wurden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfahlen (LANUV NRW) genehmigt. 1.17.2 Genotypisierung Die Genotypisierung der Mäuse erfolgte mittels PCR. Die dafür benötigte DNA wurde aus Schwanzbiopsien erhalten. Die DNA-Extraktion und anschließende DNA-Amplifizierung wurde mit dem KAPA Mouse Genotyping Hot Start Kit der Firma Peqlab durchgeführt. Hierbei wurde zunächst die Schwanzbiopsie mit dem Kit-eigenem Lysepuffer 10 min in einem Thermocycler bei 75°C lysiert. Das Lysat wurde direkt für die PCR eingesetzt. Für den PCR- Ansatz wurde zunächst ein PCR-Mix aus dem KAPA2G Genotypisierungsmix, den jeweiligen passenden Primern, dem DNA-Lysat und A. dest. hergestellt. Der KAPA2G Genotypisierungsmix enthielt dabei die Polymerase in einem passenden Puffer sowie einen DNA-Farbstoff. Die PCR-Reaktion erfolgte im Thermocycler nach dem unten aufgeführten PCR-Programm. Die PCR-Produkte wurden anschließend auf einem 2%igen Agarosegel aufgetrennt. Mit einem Geldokumentationsgerät konnten die Banden unter UV-Licht detektiert werden. Anhand der Bandenhöhe wurde der Genotyp der Tiere abgeleitet. Die 23
Methoden Bandenhöhe der Wildtyp-Bande beträgt 289 bp, die Bandenhöhe des Pdgfd-Knockouts 387 bp. Mengenangaben für den PCR-Mix je Probe: PCR-Programm 2x Genotyping Mix (grün) 12,5 µl 1. 3 min @ 95°C Primer (1:10) je 1,25 µl 2. 15 s @ 95°C A. dest. ad 24 µl 3. 15 s @ 60°C DNA -Lysat 1 µl 4. 10 s @ 72°C 5. Wdh. 2-4 35x 6. 8°C ∞ 1.17.3 Unilaterale Ureterobstruktion (UUO) Die Unilaterale Ureterobstruktion ist ein gängiges Fibrosemodell, bei dem durch Obstruktion des ableitenden Harnweges der Urin in der Niere aufgestaut wird und so eine Hydronephrose induziert wird. Bereits nach 5 Tagen entwickelt sich eine deutliche tubulointerstitielle Schädigung der Niere mit einer Fibrose, die sich mit fortschreitender Zeit aggraviert. Bereits nach 10 Tagen hat sich eine stark fortgeschrittene Fibrose entwickelt. Für die UUO wurde das Tier mittels intraperitoneale Injektion von Ketamin/Xylazin (90 mg/kg Körpergewicht + 10 mg/kg Körpergewicht) in Vollnarkose gelegt. Anschließend wurde der Bauch durch eine mediane Längslaparatomie geöffnet. Der Ureter der linken Niere wurde präpariert und mit einem Elektrokauter kauterisiert, sodass er durchtrennt und an den Enden verschlossen war. Anschließend wurde die Bauchdecke in zwei Schichten (Muskulatur und Haut) mit einer Naht verschlossen. Die Analgesie erfolgte durch eine subcutane Gabe von Buprenorphin (0,05 mg/kg Körpergewicht; Temgesik) alle 8 Stunden über einen Zeitraum von 72 Stunden. Das Modell wurde in verschiedenen genetischen Hintergründen und Zeitdauern durchgeführt. Dabei wurden stets 11-12 Wochen alte Pdgfd-Knockout-Tiere (Pdgfd-/-) mit Wildtyp- Geschwistertieren (WT) verglichen. Die Tierzahlen pro Gruppe waren wie folgt: Model Stammeshintergrund n Pdgfd-/- n WT UUO Tag 5 C57BL/6 9 10 UUO Tag 5 Sv129 7 8 UUO Tag 10 C57BL/6 7 10 24
Methoden 1.17.4 Ischämie-Reperfusion (I/R) Bei dem Modell der einseitigen Ischämie/Reperfusion wird ein Nierenschaden durch das vorübergehende Abklemmen der Niere von der Blutversorgung und anschließender Reperfusion induziert. Innerhalb von 21 Tagen entwickelt sich eine progressive tubulointerstitielle Fibrose. Für die Operation wurde das Tier durch intraperitoneale Injektion von Ketamin/Xylazin (90 mg/kg Körpergewicht + 10 mg/kg Körpergewicht) anästhesiert. Die linke Niere wurde durch Inzission der Haut- und Muskelschicht an der Flanke an der Position oberhalb der Niere freigelegt. Die Gefäße am renalen Hili der linken Niere wurde identifiziert und mit einer feinen vaskulären Klemme für 30 min vom Blutstrom abgeklemmt. Über diesen Zeitraum wurde die Temperatur des Tieres mittels eines Wärmeplattensystems mit rektaler Temperatursonde auf ca. 37°C gehalten. Anschließend wurde die Klemme wieder gelöst und die Reperfusion der Niere mit Blut optisch überprüft. Die Wunde wurde durch eine zweischichtige Naht wieder verschlossen. Die Analgesie erfolgte durch eine subcutane Gabe von Buprenorphin (0,05 mg/kg Körpergewicht; Temgesic) alle 8 Stunden über einen Zeitraum von 72 Stunden. Die Ischämie/Reperfusion wurde in 11-12 Wochen alten Pdgfd-Knockout-Mäusen (n=9) sowie in Wildtyp-Geschwistertieren (n=6) des genetischen Hintergrundes C57BL/6 durchgeführt. 1.17.5 Hepatische Überexpressions von PDGF-D Die Adenovirale Überexpression wurde von der Arbeitsgruppe von C. Alpers durchgeführt. Hierbei wurde eine Überexpression von PDGF-D in der Leber durch einen hepatischen adenoviralen Expressionsvektors erzeugt. Dies führte zu hohen sytemischen Konzentrationen von PDGF-D in diesen Mäusen. Im Detail wurden C57BL/6 Mäusen (n=4) 1,0x1011 Partikel des adenoviralen Vektors, welcher eine Kodierung für PDGF-D enthält, intravenös verabreicht. Der Kontrollgruppe (n=4) wurde ein GFP-Leervektor in der selben Konzentration injiziert. 2 Wochen nach der Injektion wurden die Tiere getötet und die Nieren entnommen. Ergebnisse der Untersuchungen bezüglich mesangialer Expansion von der Arbeitsgruppe von C. Alpers wurden 2004 publiziert23. In dieser Arbeit wurden Methacarn-fixierte Gewebeproben dieser Mäuse auf einen neuen Aspekt hin (interstitielle Veränderungen) reanalysiert. 25
Methoden 1.17.6 Gewinnung von Urinproben Zur Gewinnung von Urinproben wurden die Mäuse 17 Stunden einzeln in metabolische Käfige gesetzt, die den Urin abfingen und getrennt vom Kot sammelten. Dabei waren die Tiere stets mit ausreichend Wasser versorgt. 1.17.7 Blutdruckmessung Der Blutdruck der Tiere wird mit einem nicht invasiven Blutdruckmesssystem der Firma CODA Scientific gemessen. Die Ermittlung des Blutdrucks erfolgte hierbei über die Messung des Schwanzblut-Volumenstroms mit einem Volumen-Druck-Sensor und einer Schwanz- manschette. Die Tiere waren während der Messung in einer Röhre fixiert und wurden durch eine Wärmeplatte mit 38°C angewärmt. 1.17.8 Finale Nierenentnahme Die finale Nierenentnahme erfolgte unter Vollnarkose des Tiers mittels Ketamin/Xylazin (90 mg/kg Körpergewicht + 10 mg/kg Körpergewicht). Zunächst wurde dem narkotisierten Tier für Blutbild- und Serumanalysen Blut abgenommen (siehe 1.17.9). Da die Blutkörperchen bei einigen Untersuchungen stören können, wurde das Blut mit einer isotonen Natriumchloridlösung ausgespült. Hierzu wurde zunächst der Abdomen und Thorax geöffnet. Dann wurde die Bauchaorta unterhalb der Abzweigung der renalen Aorten geöffnet und die linke Herzkammer kanüliert. Über die Kanüle wurde das Tier mit einer sterilen 0,9%igen Natriumchloridlösung perfundiert, bis das Blut vollständig aus dem Körper ausgespült wurde. Dabei tratt der Tod des Tieres durch vollständige Ausblutung ein. Dann wurden die Nieren entnommen und weiterverarbeitet. 26
Methoden 1.17.9 Blutabnahme Die Blutabnahme erfolgte am narkotisierten Tier. Das Blut wurde mittels einer heparinisierten Glaskapillare aus dem retroorbitalem Venenplexus entnommen. Für die Bestimmung eines Blutbildes wurde das Blut in EDTA-haltigen Plasmaröhrchen, welche die Gerinnung des Blutes verhindern, aufgenommen. Für den Erhalt von Serum wurde das Blut in speziellen Serumröhrchen aufgefangen und bei 3500 rpm bei 4°C für 10 min zentrifugiert. Das Serum wurde vorsichtig von den pelletierten Blutzellen getrennt abgenommen und bei -80°C gelagert. 1.17.10 Gewebefixierung und Probenlagerung Um das Gewebe für möglichst viele Untersuchungen nutzen zu können wurde jede Niere zerteilt und die Stücke auf verschiedene Arten konserviert. Für histologische Untersuchungen wurde der größte Teil der Niere in Methacarn fixiert, ein weiterer Teil wurde für Gefrierschnitte verarbeitet. Die in Methacarn fixierten Gewebestücke wurden nach einer Fixationszeit von mindestens 24h in Paraffin eingebettet. Hierzu wurden sie zunächst in einem Entwässerungsautomaten dehydriert, indem sie in einer aufsteigenden Alkoholreihe und anschließend durch Xylol durchwirkt wurden. Nach anschließender Paraffineinbettung konnten die Gewebe- Paraffinblöckchen bei Raumtemperatur gelagert werden. Der Prozess lief unter einem Vakuum ab. Jeder Schritt hatte eine Dauer von 1h. Programm des Entwässerungsautomaten Lösung Temperatur Wiederholung 70% Ethanol 40°C 2x 96% Ethanol 40°C 2x 100% Ethanol 40°C 3x Xylol 40°C 3x Paraffin 60°C 4x 27
Methoden Für die Gefrierschnitte wurde das Gewebe in TissueTek® OCT eingebettet und in –80°C kaltem Methylbutan eingefroren. Für Protein- und Genexpressionsanalysen wurde zusätzlich die Medulla der Niere entfernt, sodass in den Analysen stets nur der kortikale Bereich der Niere betrachtet wurde. Die Proteinprobe wurde in flüssigem Stickstoff schockgefroren und bei -80°C gelagert. Die Proben für Genexpressionsanalysen wurden in einer mRNA-Later Lösung für 24 h bei 4°C fixiert und anschließend bei -80°C gelagert. 1.17.11 Blutbildbestimmung Die Blutbildbestimmung wurde im Zentrallabor des Instituts für Versuchstierkunde im Uniklinikum Aachen durchgeführt. Sie bestand zum einen aus einer manuellen Auszählung der Zelltypen anhand eines Blutausstrichs und zum anderen aus einer maschinellen Differenzialdiagnostik. 1.17.12 Urin- und Serumanalysen Die Bestimmung von Urinwerten (Kreatinin, Protein) und Serumwerten (Blut-Harnstickstoff, Kreatinin) wurde im Zentrallabor des Instituts für Versuchstierkunde im Uniklinikum Aachen durchgeführt. Die Messungen basieren auf einer colorimetrischen Messmethode mit einem Auto-Analyser. 1.17.13 Berechnung der Kreatinin-Clearance Die Kreatinin-Clearance ist ein Maß für die Funktionsfähigkeit der Niere. Sie gibt die Filtrationsrate von Kreatinin aus dem Serum in den Urin über einen Zeitraum von 24 h an. ( 24 ℎ) ∗ − ( ) = − ( ) Das Volumen für 24 h wurde anhand des Volumens von 17 h hochgerechnet. 28
Methoden 1.18 Histologische Methoden 1.18.1 Herstellen der Gewebeschnitte Zur Herstellung von Gewebeschnitten wurden 1µm dünne Schnitte von den Gewebe- Paraffinblöckchen auf einem Rotationsmikrotom angefertigt. Die Schnitte wurden auf der Oberfläche eines Wasserbades (42°C) abgelegt und von dort auf Superfrost Objektträger überführt. Dann wurden sie über Nacht bei 50°C im Wärmeschrank getrocknet und anschließend bei Raumtemperatur gelagert. 1.18.2 Entparaffinieren der Gewebeschnitte Zur Vorbereitung der Paraffinschnitte für histologische Färbungen wurden sie zunächst entparaffiniert indem sie dreimal für jeweils 10 Minuten in Xylol gegeben wurden. Anschließend wurden die Schnitte langsam gewässert, indem sie in eine absteigende Alkoholreihe und zuletzt in Wasser getaucht wurden. Absteigende Alkoholreihe Ethanol, 100 % 3x 2 Minuten Ethanol, 96 % 2x 2 Minuten Ethanol, 70 % 2x 2 Minuten A. dest. 1x 5 Minuten 1.18.3 Perjodsäure-Schiffsches-Reagenz-(PAS)-Färbung Die Perjodsäure-Schiffsches-Reagenz-Färbung (PAS) ist eine zytochemische Färbung, die durch eine magentarote Anfärbung von Glykolgruppen eine gute Übersicht über Gewebestrukturen verleiht. Hierbei werden die Glykolgruppen zunächst durch Perjodsäure zu Aldehydgruppen oxidiert. Die magentarote Farbe entsteht durch Bindung fuchsinschwefeliger 29
Methoden Säure des Schiffschen Reagenz an die Aldehydgruppen. Hämatoxylin sorgt durch Bindung an die Phosphatgruppen von Nukleinsäuren für eine blaue Kontrastfärbung der Zellkerne. Die Gewebeschnitte wurden zunächst wie beschrieben entparaffiniert. Dann wurden sie zunächst 30 min mit 2%iger Perjodsäure behandelt, drei Mal für 2 min mit A. dest. gewaschen und anschließend 1 h in der Schiffschen-Reagenz-Lösung im Dunkeln inkubiert. Anschließend wurden die Schnitte für 5 min unter lauwarmen fließendem Leitungswasser gespült, 5 min in Hämatoxylin inkubiert und schließlich erneut 5 min unter fließendem Leitungswasser gespült. Durch zehnmaliges tauchen der Schnitte in TBS [pH 8,3] wurde die Kernfärbung differenziert. Anschließend wurden die Schnitte durch kurzes Eintauchen in eine aufsteigende Alkoholreihe (2x 96% Ethanol, 3x 100% Ethanol) sowie 3x 5 min in Xylol entwässert. Die Schnitte wurden mit Histokitt eingedeckt. 1.18.4 Siriusrot-Färbung Siriusrot wird zum Anfärben von Kollagen im Gewebe genutzt. Der Farbstoff reagiert über seine sulfonischen Säuregruppen mit den basischen Gruppen des Kollagens. Nach Entparaffinierung der Schnitte wurden diese in der Sirius Rot-Färbelösung für 10 min inkubiert. Anschließend wurden sie für 2 min in 0,01 N HCl eingetaucht. Nach 2 min Waschen in A. dest. wurden die Präparate mittels aufsteigender Alkoholreihe und Xylol dehydriert (siehe 1.18.3) und mit Histokitt eingedeckt. 1.18.5 Immunhistochemie Mit der immunhistochemischen Methode werden Proteine direkt auf den Gewebeschnitten mittels spezifischen Antikörpern detektiert. Um eine hohe Sensitivität in der Proteindetektion zu erreichen, wurde hier die Avidin-Biotin-Komplex (ABC)-Methode verwendet. Die Gewebeschnitte wurden zunächst entparaffiniert und rehydriert. Durch 10 min Inkubation in 0,3% H2O2 wurden die endogenen Peroxidasen blockiert. Einige Färbungen benötigten weitere Blockierschritte (siehe 1.11). Zwischen allen Schritten wurden die Schnitte gründlich durch Waschschritte von 5 min in PBS gewaschen. 30
Methoden Zur Proteindetektion wurde ein spezifischer Primärantikörper verwendet. Dieser wurde in einer entsprechenden Verdünnung (Verdünnungen siehe 1.11) in PBS mit 1% BSA verdünnt und für 1 h auf den Gewebeschnitt gegeben. Nach 3 maligem Waschen wurde ein biotinylierter Sekundärantikörper auf den Schnitt gegeben, der gegen die wirtsspezifische Fc- Komponente des Primärantikörpers gerichtet war. Der Sekundärantikörper wurde in einer Verdünnung von 1:300 in PBS mit 1% BSA verdünnt. Nach 30 min Inkubation wurde 3-mal gewaschen. Es folgt eine 30 min Inkubation mit einer Avidin-Biotin-Komplex-Lösung. An das Avidin ist eine Meerrettichperoxidase (HRP) gekoppelt. Avidin besitzt eine starke Bindungsaffinität zu Biotin und bindet daher an das Biotin des Sekundärantikörpers sowie an weitere in der Lösung befindlichen Biotin- und HRP-Avidin-Komplexe. Dies führte zu einer Verstärkung des Signals in der folgenden Substratumsetzungreaktion. Diese erfolgte nach 3 gründlichen Waschschritten für 10 min in einer DAB-Lösung bei 37°C in einem Wasserbad. Die Reaktion wurde durch 2 maliges Waschen in A. dest. abgestoppt. Anschließend wurden die Zellkerne durch Färbung in Methylgrün für 3 min gegengefärbt. Die Schnitte wurden in einer aufsteigenden Alkoholreihe und Xylol dehydriert (siehe 1.18.3) und mit Histokitt eingedeckt. 1.18.6 Morphometrische Auswertung histologischer Färbungen Die immunhistologisch gefärbten Nierenschnitte wurden mit dem Bildverarbeitungs- programm ImageJ morphomometrisch ausgewertet. Hierzu wurden die gefärbten Gewebeschnitte zunächst mit einem Schnittscanner digitalisiert. Von den digitalen Schnitten wurden mit der zugehörigen Betrachtungssoftware NDPview (digitales Mikroskop) einzelne Auschnitte in 20- oder 40-facher Vergrößerung als jpg-Dateien aufgenommen. Bei der Analyse der fibrotischen Nieren (UUO und I/R) wurden jeweils 16 Bilder aus dem Kortexbereich aufgenommen, bei den kontralateralen Nieren jeweils 8. Die Bilder wurden anschließend mit ImageJ analysiert. Hierbei wurde der prozentuale Anteil der angefärbten Fläche zur Gesamtfläche des Ausschnittes bestimmt. 31
Methoden 1.18.7 Immunfluoreszenz Für die Visualisierung verschiedener Proteine auf einem Gewebeschnitt wurden Immunfluoreszenzfärbungen verwendet. Die Gewebeschnitte wurden entparaffiniert und rehydriert. Der Primärantikörper wurde in PBS mit 1% BSA verdünnt (Verdünnungen siehe 1.11) und für 1 h auf dem Schnitt inkubiert. Einige Antikörperfärbungen benötigten zuvor einen Blockierschritt (Verdünnungen siehe 1.11). Nach einer Inkubationszeit von 1 h wurde 3 mal 5 min in PBS gewaschen und der fluoreszenz-markierte Sekundärantikörper aufgegeben. Dieser wurde 1:200 in PBS mit 1% BSA verdünnt. Nach anschließendem 3 maligen Waschen wurden die Zellkerne mit 4',6-Diamidin- 2-Phenylindol (DAPI) für 10 min gegengefärbt, erneut gewaschen und mit Immumount eingedeckt. Soweit die Primärantikörper unterschiedlicher Wirtsspezien entstammten, wurden die Antikörper gleichzeitig auf dem selben Schnitt verwendet. Bei gleicher Wirtsspezies wurden Einzelfärbungen auf seriellen Schnitten durchgeführt und anschließend mit einer Fotobearbeitungssoftware übereinandergelegt. 1.18.8 X-Gal-Färbung Die X-Gal-Färbung dient zum Nachweis der β-Galaktosidase im Gewebe. Die β-Galaktosidase ist ein bakterielles Enzym, welches das gelbliche X-Gal-Substrat (5-Brom-4-chlor-3-indoxyl-β- D-galactopyranosid) in einen blauen Niederschlag umsetzt. Die Pdgfd-Knockout-Mäuse exprimieren die β-Galaktosidase anstelle von PDGF-D, sodass eine β-Galaktosidase-Expression als Reporter für eine eigentliche PDGF-D-Expression verwendet werden kann. Die X-Gal-Färbung wurde auf Gefrierschnitten durchgeführt. Hierfür wurden am Kryotom 7 µm dünne Schnitte von den Gefrierblöcken angefertigt und auf Objektträger übertragen. Die Gewebeschnitte wurden für 30 min bei Raumtemperatur getrocknet. Anschließend wurden sie mit der Fixierlösung für 7 min fixiert. Nach 2 maligem Waschen in PBS wurde die X-Gal- Lösung auf das Gewebe gegeben und die Schnitte in einer feuchten Kammer über Nacht bei 37°C inkubiert. Nach 2 maligem Waschen in A. dest. wurde zur besseren Ansicht des Gewebes eine Eosinfärbung durchgeführt. Hierzu wurden die Schnitte 15-mal in die Eosinlösung 32
Methoden getaucht. Anschließend wurden die Schnitte zum Dehydrieren durch eine aufsteigende Alkoholreihe getaucht, 3-mal 5 min in Xylol inkubiert und mit Histokitt eingedeckt. 1.19 Molekularbiologische Methoden 1.19.1 Proteinlysatherstellung aus Gewebe Zur Proteinlysatherstellung wurden ca. 3 mm2 große, schockgefrorene Gewebestücke des Nierenkortex verwendet. Diese wurden auf Eis aufgetaut und mit 500 µl Bokemeyer- Lysepuffer versetzt. Anschließend erfolgte der Zellaufschluss in einer Kugel-Schwingmühle. Die Nierenlysate wurden anschließend 3-mal für jeweils 10 s mit Ultraschall (im Ultraschallbad) behandelt. Die Proben wurden in einem letzten Schritt bei 14000 rpm bei 4° C für 10 min zentrifugiert und die Überstände in ein neues Reaktionsgefäß überführt. Nach der Proteinkonzentrationsbestimmung mittels BC-Assay wurden die Lysate bei -80° C eingefroren. 1.19.2 Proteinkonzentrationsbestimmung mittels BCA-Reaktion Der Proteingehalt in den Zelllysaten wurde mittels einer BCA-Reaktion ermittelt. Hierfür wurde das BC-Assay Protein Quantitation Kit von Uptima verwendet. Die BCA-Reaktion ist eine colorimetrische Methode, die darauf beruht, dass Cu 2+-Ionen im alkalischen Milieu an die Proteine binden und einen violetten Farbkomplex bilden. Von jeder Probe und der Standardreihe wurde jeweils eine Doppelbestimmung durchgeführt. Die Standardreihe wurde durch Verdünnung von BSA mit A. dest. in den Protein- konzentrationen 2 mg/ml, 1 mg/ml, 750 µg/ml, 500 µg/ml, 250 µg/ml, 100 µg/ml, 20 µg/ml und 0 µg/ml hergestellt. Die Proben wurden so verdünnt, dass sie in den Bereich der Standardreihe liegen würden. Von jeder Probe bzw. Standard wurde 25 µl in eine 96-Well- Mikrotitterplatte gegeben. Das BCA-Assay-Reagenz wurde hergestellt, indem 1 Teil von Reagenz B (Kupferlösung) zu 50 Teilen von Reagenz A (Puffer) gegeben wurde. Pro Well wurde 200 µl des Reagenz zugegeben und 30 min bei 37°C inkubiert. Anschließend wurde die Absorption des Farbkomplexes bei 562 nm gemessen. Sie ist proportional zu der 33
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