Fixed Mobile Convergence - Verbreitung und Einsatz von konvergenten Produkten am Beispiel der eTel Austria AG

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Fixed Mobile Convergence - Verbreitung und Einsatz von konvergenten Produkten am Beispiel der eTel Austria AG
St. Kokoschitz                                  FHS Informationsberufe 2007

                              Diplomarbeit

  „Fixed Mobile Convergence – Verbreitung und
Einsatz von konvergenten Produkten am Beispiel
                      der eTel Austria AG“

                                   von
                            Stefan Kokoschitz

                                betreut von
                      DI (FH) Harald Winkelhofer

                 im Fachbereich: Informationstechnologie

             Fachhochschul-Studiengang Informationsberufe
                             Eisenstadt 2007

                                     I
Fixed Mobile Convergence - Verbreitung und Einsatz von konvergenten Produkten am Beispiel der eTel Austria AG
St. Kokoschitz                                           FHS Informationsberufe 2007

Ehrenwörtliche Erklärung

Ich habe diese Diplomarbeit selbstständig verfasst, alle meine Quellen und Hilfsmittel
angegeben, keine unerlaubten Hilfen eingesetzt und die Arbeit bisher in keiner Form als
Prüfungsarbeit vorgelegt.

Ort und Datum                                                    Unterschrift

                                          II
Fixed Mobile Convergence - Verbreitung und Einsatz von konvergenten Produkten am Beispiel der eTel Austria AG
St. Kokoschitz                                                FHS Informationsberufe 2007

Abstract

Today´s communication environment is affected by the landline and mobile network.
Hence, users of telecommunication services such as mobile and fixed network
communication and the internet have to apply different providers for their services.
Subsequently customers receive different bills, use different equipment and networks.
Based on these facts telecommunication providers try to enhance their products and
services to offer their customers an optimal product. Therefore the landline and mobile
network converge, a process called Fixed Mobile Convergence. The aim of the thesis is to
investigate the spreading and use of converged products in terms of Fixed Mobile
Convergence.

On the one hand, the thesis comprises a theoretical background on the current state-of-
the-art technologies necessary for Fixed Mobile Convergence, which are Unlicensed
Mobile Access and the IP Multimedia Subsystem. On the other hand, the product of the
Austrian telecommunication provider eTel Austria AG “eTel all” is compared with
converged products from leading European telecommunication companies, in order to
point out the differences in the use of the term Fixed Mobile Convergence. An internet-
based survey is carried out to illustrate the attitude, satisfaction and requests for
improvements of all “eTel all” clients using such products.

One of the main differences between „eTel all“ and other European products, in terms of
Fixed Mobile Convergence is the variety of technology and consequently the different
service provided for example the use of one telephone number with one equipment which
has similarities with a mobile and a cordless phone. The results of the survey show that the
majority of the „eTel all“ customers are satisfied with the product and the implementation
of a product in terms of Fixed Mobile Convergence could be appropriate. The thesis
illustrates that there are different versions of convergence products in the European market
and research and developments in this field are proceeded.

Keywords:        Fixed   Mobile   Convergence,      fixed     network,   mobile    network,
telecommunication, Convergence

                                            III
Fixed Mobile Convergence - Verbreitung und Einsatz von konvergenten Produkten am Beispiel der eTel Austria AG
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Kurzreferat

Die   heutige     Telekommunikationswelt     wird     wesentlich     beeinflusst    vom    Fest-
beziehungsweise     Mobilfunknetz.   Demzufolge        greifen     viele   Konsumenten      von
Telekommunikationsservices auf unterschiedliche Festnetz- und Mobilfunkbetreiber
zurück. Durch die verschiedenen in Anspruch genommenen Dienste sind die
Konsumenten mit unterschiedlichen Rechnungslegern, Zugängen zum Produkt und
unterschiedlich notwendiger Hardware konfrontiert. Aufgrund dieser Tatsachen versuchen
die Telekommunikationsanbieter ihre Produkte und Services ständig zu verbessern. Daher
soll mit dem „Zusammenwachsen“ von Festnetz und Mobilfunk, welches in der Literatur
als Fixed Mobile Convergence beschrieben wird, dem Kunden eine optimale
Produktlösung offeriert werden. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist die Verbreitung und der
Einsatz von konvergenten Produkten im Sinne der Fixed Mobile Convergence zu
untersuchen.

Einerseits beinhaltet die Diplomarbeit den theoretischen Hintergrund über den derzeitigen
Stand der Technik und beschreibt geeignete Technologien, wie das IP Multimedia
Subsystem und Unlicensed Mobile Access, die für die technische Realisierung der Fixed
Mobile Convergence zur Anwendung kommen, anderseits wird das konvergente Produkt
„eTel all“ der eTel Austria AG mit anderen führenden europäischen Unternehmen, die
Produkte im Sinne der Fixed Mobile Convergence anbieten, verglichen. Zudem werden
anhand    eines    online   Fragebogens    die      Einstellung,    Zufriedenheit    und     die
Änderungswünsche der Privat- und Businesskunden des Produktes „eTel all“ analysiert.

Eines der Hauptunterschiede zwischen dem konvergenten Produkt „eTel all“ im Vergleich
zu den anderen europäischen Anbietern ist die unterschiedliche Technik sowie die
unterschiedliche Ansicht der Diensterbringung wie beispielsweise eine Telefonnummer und
ein Endgerät. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zeigen, dass die Mehrheit der
Befragten „eTel all“ Kunden mit dem Produkt zufrieden sind und sehr wohl Potential für
die Einführung eines Produktes im Sinne der Fixed Mobile Convergence besteht. Die
Diplomarbeit veranschaulicht, dass im Bereich der Fixed Mobile Convergence
unterschiedliche Produkte am europäischen Markt vorhanden sind                      und viele
Weiterentwicklungen in diesem Segment durchgeführt werden.

                                           - IV -
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Schlagwörter: Fixed Mobile Convergence, Festnetz, Mobilfunk, Telekommunikation,
Konvergenz.

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Executive Summary

Im Kontext des strukturellen Wandels der Informations- und Kommunikationstechnologie
(IKT) muss sich auch die Telekommunikationsbranche neu positionieren beziehungsweise
ausrichten. War es bisher üblich, strikt getrennte Anbieter für das Fest- beziehungsweise
Mobilfunknetz vorzufinden, zeichnet sich heute eine Konvergenz der beiden Netze ab. In
der Fachliteratur ist diese Thematik unter dem Begriff Fixed Mobile Convergence bekannt.
Aufgrund dieser Tatsachen ist die Fixed Mobile Convergence nicht ohne Grund eines der
wichtigsten      beziehungsweise        meist         diskutiertesten    Themen       der
Telekommunikationsbranche.
Durch die Realisierung der Fixed Mobile Convergence sehen Serviceprovider die
Möglichkeit ihre Marktanteile zu erweitern und auch ihren in den letzten Jahren
rückgängigen Gewinn wieder zu erhöhen. Denn vor allem Festnetzanbieter geraten im
Bereich der Sprache und Daten aufgrund der zunehmenden Substitution durch den
Mobilfunk immer mehr unter Druck. Die Lösung ist ein Kombinationsprodukt aus dem
Bereich der Fixed Mobile Convergence, die Telekommunikationsdienstleistungen wie
Mobilfunk, Festnetztelefonie und teilweise auch das Internet in einem Produkt vereint. Ein
Endgerät, eine Telefonnummer, eine Sprachbox und eine Rechnung für das Festnetz und
dem Mobilfunk soll dem Kunden geboten werden.

Zu Beginn der Arbeit wurden daher zuerst das Fest- und das Mobilfunknetz und deren
Dienste, die diese Kommunikationsnetze erbringen können, kurz beschrieben, um einen
Einblick in die derzeitige Telekommunikationswelt zu erhalten.
Darauf aufbauend wurde die gesamte Thematik der „Fixed Mobile Convergence“ erörtert.
Dabei wurde das Augenmerk darauf gelegt, dem Leser dieser Diplomarbeit den Begriff in
seiner gesamten Vielfalt näher zu bringen.

Kapitel vier der Diplomarbeit beinhaltet die technische Realisierbarkeit der Fixed Mobile
Convergence. Anhand einer Literaturrecherche wurde auf die wissenschaftliche
Fragestellung, welche Technologien bereits für die Realisierung von Fixed Mobile
Convergence eingesetzt werden beziehungsweise welche in Zukunft an Bedeutung
gewinnen, eingegangen. Die Gegenwart der technischen Realisierbarkeit liegt in der
Unlicensed Mobile Access Technologie, die Zukunft wird mit Sicherheit das IP Multimedia

                                             - VI -
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Subsystem gestalten, mit dem mehr Anwendungen realisiert werden können. Die zweite
Hypothese, dass keiner der führenden Telekommunikationsanbieter in Europa technisch
gesehen ein optimales konvergentes Produkt anbietet, wurde in diesem Teil der
Diplomarbeit verifiziert. Dabei verwenden die europäischen Anbieter von Fixed Mobile
Convergence Produkten die Unlicensed Mobile Access Technologie, jedoch wird diese
Technik von vielen Experten als eine Interimslösung auf dem Weg zu einer reinen IP
Multimedia Subsystem Welt angesehen.

Zentral wird in dieser Diplomarbeit die Verbreitung und der Einsatz von konvergenten
Produkten im Sinne der Fixed Mobile Convergence untersucht. Mit dieser Kernfrage
wird auch die State of the Art im Bereich der Fixed Mobile Convergence ermittelt. Daher
wird in Kapitel 5 (Fixed Mobile Convergence in der Praxis), die konvergente Lösungsart
„eTel all“ der eTel Austria AG mit führenden europäischen Anbietern, die Produkte im
Sinne der FMC anbieten, vorgestellt und verglichen. Bezugnehmend auf den Vergleich
wird die Hypothese, dass das konvergente Produkt „eTel all“ dem europäischen Vergleich
standhält und dem Kunden die gewünschte konvergente Lösung bietet, verifiziert.

Eine „eTel all“ Kundenbefragung (online Fragebogen), mit der die Einstellung,
Zufriedenheit und Änderungswünsche der Befragten erfasst werden sollen, ergab, dass die
„eTel all“ Kunden sehr wohl mit dem konvergenten Produkt zufrieden sind und Potential
für die Einführung eines Produktes im Sinne der Fixed Mobile Convergence besteht. Die
Kundenbefragung diente auch der Verifizierung der letzten Hypothese, die der Annahme
vorausging, dass der Begriff Fixed Mobile Convergence unter den befragten Anwendern
des Produktes „eTel all“ kaum bekannt ist. 85,50% gaben an, diesen Begriff nicht zu
kennen.

Danksagung

Zunächst möchte ich mich bei meinem Betreuer DI (FH) Harald Winkelhofer für die
vielen wertvollen Gedanken und Hinweise bedanken. Bei der Firma eTel Austria AG,
besonders bei Mag. Rudi Huber (Chief Marketing Officer der eTel Austria AG), der mir
den Impuls für die vorliegende Diplomarbeit gegeben hat und mir ebenfalls tatkräftig mit
Rat und Tat beiseite stand.

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Fixed Mobile Convergence - Verbreitung und Einsatz von konvergenten Produkten am Beispiel der eTel Austria AG
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Inhaltsverzeichnis

1     Einleitung ..............................................................................................1
    1.1       Problemstellung......................................................................................... 1
    1.2       Ziele der Arbeit.......................................................................................... 2
2     Das Festnetz und das Mobilfunknetz ..............................................4
    2.1       Festnetz/Telefonnetz ............................................................................... 4
    2.2       Mobilfunknetz ........................................................................................... 7
3     Fixed Mobile Convergence (FMC) ................................................ 11
    3.1       Definition Fixed Mobile Convergence (FMC) .................................... 11
      3.1.1          Fixed Mobile Convergence Alliance (FMCA) ................................................. 12
      3.1.2          Fixed Mobile Integration (FMI)......................................................................... 13
      3.1.3          Fixed Mobile Substitution (FMS) ...................................................................... 13
    3.2       Motivation für Fixed Mobile Convergence.......................................... 13
    3.3       Formen der Fixed Mobile Convergence .............................................. 18
      3.3.1          Dienstekonvergenz .............................................................................................. 19
      3.3.2          Netzkonvergenz ................................................................................................... 20
      3.3.3          Endgerätekonvergenz.......................................................................................... 21
      3.3.4          Prozesskonvergenz/Vertriebskonvergenz ....................................................... 21
4     Technische Realisierbarkeit der Fixed Mobile Convergence..... 23
    4.1       IP Multimedia Subsystem (IMS) ........................................................... 23
      4.1.1    Kennzeichen der Next Generation Networks im Vergleich zu IP
      Multimedia Subsystem........................................................................................................... 24
      4.1.2    Die Architektur von IMS.................................................................................... 26
      4.1.3    Die Vorteile vom IP Multimedia Subsystem ................................................... 28
    4.2       Unlicensed Mobile Access (UMA)........................................................ 29
      4.2.1          Funktionsweise von UMA.................................................................................. 30
      4.2.2          Die Vor- und Nachteile von UMA ................................................................... 31
    4.3       Cordless Telephony Profile (CTP)........................................................ 32
    4.4       Endgeräte ................................................................................................. 32
5     Fixed Mobile Convergence in der Praxis...................................... 34
    5.1       Das Produkt „eTel all“ der eTel Austria AG....................................... 34
    5.2       Anbieter der Fixed Mobile Convergence in Europa........................... 36
      5.2.1          „BT Fusion der British Telecom“ ..................................................................... 36
      5.2.2          „T-One der Deutschen Telekom“..................................................................... 39
      5.2.3          „Unik der France Telecom“ ............................................................................... 41
      5.2.4          „Unica der Telecom Italia”................................................................................. 42
    5.3       „eTel all“ im europäischen Vergleich ................................................... 44
    5.4       Weitere Produktvarianten im Sinne der Fixed Mobile Convergence 47

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    5.5    Derzeitige Situation der Fixed Mobile Convergence in Österreich.. 51
6     Empirische             Untersuchung                   des        Produktes              „eTel          all“       -
Kundenbefragung.................................................................................... 54
    6.1    Überblick .................................................................................................. 54
    6.2    Darstellung und Kommentierung der Befunde................................... 56
7     Resümee und Ausblick..................................................................... 68
Bibliographie........………………………………………………...71
Anhang ........……………………………………………………..79

                                                       - IX -
St. Kokoschitz                                          FHS Informationsberufe 2007

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Derzeitige Konstellation der Kommunikationsnetze …………………...…...1
Abbildung 2: Unterschied zum digitalen Universalnetz ISDN und dem analogen POTS …5
Abbildung 3: „Zellatmung“ im UMTS-Netz ……………………………………………10
Abbildung 4: Festnetzanschlüsse verlieren an Bedeutung ……………………………….14
Abbildung 5: Entwicklung der Gesprächsminuten im Zeitraum von 2004 bis 2006 ……..15
Abbildung 6: Formen der Fixed Mobile Convergence …………………………………..19
Abbildung 7: Darstellung der IP Multimedia Subsystem Architektur ………………...….26
Abbildung 8: Funktionsweise der UMA Technologie ……………………...……………31
Abbildung 9: Graphische Darstellung   der „BT Openzone hotspots“      im Stadtraum
London ……………………………………………………………………………..…...37
Abbildung 10: Mobiltelefone (Handys mit UMA Technik) der British Telecom ………....38
Abbildung 11: DSL-basierte Lösung von „T-One“ der deutschen Telekom …………….40
Abbildung 12: Klassischer Telefonanschluss des „T-One“ ……………………………...40
Abbildung 13: Konvergente Produkt- beziehungsweise Preisbündelung – „o2 Genion“ und
„Vodafone zuHause“ …………………………………………………………………....48
Abbildung 14: Das Produkt „eTel all“ – klassische Produkt- beziehungsweise
Preisbündelung ………………………………………………………………………….48
Abbildung 15: Konvergente Produkt- beziehungsweise Preisbündelung mit mobilen
Nebenstellen – „Replace“ von T-Mobile und „Mobile PBX“ von One …………………50
Abbildung 16: Zusammenfassende Darstellung der Funktionsweise des Produktes „T-
One“ von T-Com ……………………………………………………………………….50
Abbildung 17: Darstellung   der Funktionsweise der   Produkte BT-Fusion, Unik und
Unica. …………………………………………………………………………………...51
Abbildung 18: Wichtigkeit der Aspekte bei der Auswahl eines Produktes wie Breitband,
Festnetz oder Mobilfunk ………………………………………………………………..57
Abbildung 19: Private beziehungsweise berufliche Nutzung von „eTel all“ ……………..58
Abbildung 20: Entscheidung für „eTel all“ ……………………………………………...59
Abbildung 21: Darstellung der Zufriedenheit mit dem Produkt „eTel all“ ………………61
Abbildung 22: Ergebnisse der Zusatzleistungen und Erweiterungen die zukünftig an
Bedeutung gewinnen werden – bewertet mit „stark an Bedeutung gewinnen“ …………..64
Abbildung 23: Bekanntheit des Begriffs „Fixed Mobile Convergence“ ………………….67

                                       -X-
St. Kokoschitz                                            FHS Informationsberufe 2007

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: „Up- und Downstream“ Praxisbeispiel von zwei Produkten der eTel Austria AG
– „ADSL business“ und „SDSL business“ ……………………………………………….6
Tabelle 2: Darstellung möglicher Anwendungen durch UMTS …………………………...9
Tabelle 3: Anzahl der Breitbandanschlüsse in Österreich ………………………………..16
Tabelle 4: Entwicklung der Telekommunikation 2010 bis 2020 …………………………17
Tabelle 5: Vergleich „eTel all“ mit dem Fixed Mobile Convergence-Ansatz …………….35
Tabelle 6: „eTel all“ im Vergleich zu den Fixed Mobile Convergence Anbietern in
Europa ………………………………………………………………………………….44
Tabelle 7: Allgemeine Angaben zur „eTel all“ Kundenbefragung beziehungsweise des
Samples …………………………………………………………………………………56
Tabelle 8: Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse für die Entscheidung des
Produktes „eTel all“ …………………………………………………………………….60
Tabelle 9: Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse für die Zufriedenheit mit dem
Produkt „eTel all“ ………………………………………………………………………62
Tabelle 10: Darstellung der Ergebnisse auf die Frage 12 des online Fragebogens –
Wichtigkeit der einzelnen Komponenten des Produktes „eTel all“ ……………………...62
Tabelle 11: Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse in Bezug auf die Wichtigkeit
der einzelnen Komponenten des Produktes „eTel all“ – Bewertung mit „sehr wichtig“ ....63
Tabelle 12: Ergebnisse der Frage 13 des online Fragebogens – Zusatzleistungen und
Erweiterungen die zukünftig an Bedeutung gewinnen werden …………………………..66

                                         - XI -
St. Kokoschitz                                             FHS Informationsberufe 2007

Abkürzungsverzeichnis

1G – 1. Generation des Mobilfunks
2G – 2. Generation des Mobilfunks
3G – 3. Generation des Mobilfunks
3GPP – 3rd Generation Partnership Project
4G – 4. Generation des Mobilfunks
AGCOM – Autorità per le Garanzie nelle Comunicazoni
BSC – Base Station Controller
BTS – Base Transceiver Station
BWA – Broadband Wireless Access
CSCF – Call Session Control Function
CTP – Cordless Telephony Profile
DECT – Digital Enhanced Cordless Telecommunication
DSL – Digital Subscriber Line
EDGE – Enhanced Data Rates for GSM Evolution
ETSI – European Telecommunications Standards Institute
FMC – Fixed Mobile Convergence
FMCA – Fixed Mobile Convergence Alliance
FMI – Fixed Mobile Integration
FMS – Fixed Mobile Substitution
GPRS – General Packet Radio Service
GSM – Global System for Mobile Communication
HSCSD – High Speed Circuit Switched Data
HSDPA – High Speed Downlink Packet Access
HSS – Home Subscriber Service
HSUPA – High Speed Uplink Packet Access
IEEE – Institute of Electrical and Electronics Engineers
IETF – Internet Engineering Task Force
IMS – IP Multimedia Subsystem
ISDN – Integrated Services Digital Network
MGCF – Media Gateway Control Function
MMS – Multimedia Messaging Service

                                         - XII -
St. Kokoschitz                                         FHS Informationsberufe 2007

MP3 – MPEG-1 Audio Layer 3
MRFC – Multimedia Resource Function Control
MVNO – Mobile Virtual Network Operator
NGN – Next Generation Networks
PoC – Push to Talk over Cellular
POTS – Plain Old Telephone Network
PSTN – Public Switched Telephone Network
RTR – Rundfunk und Telekom Regulierungs- GmbH
SIP – Session Initiation Protocol
SMS – Short Message Service
SPICE – Service Platform for Innovative Communication Environment
SSO – Single Sign-On
TISPAN – Telecoms & Internet converged Services & Protocols for Advanced Networks
UMA – Unlicensed Mobile Access
UMTS – Universal Mobile Telecommunication System
UNC – UMA Network Controller
USIM – User Service Identity Module
VMS – Voice Mail Service
VoIP – Voice over Internet Protocol
VPN – Virtual Private Network
WiMax – World Wide Interoperability for Microwave Access
WLAN – Wireless Local Area Network

                                      - XIII -
St. Kokoschitz                                                        FHS Informationsberufe 2007

1 Einleitung

Seit etwa einem Jahrzehnt sind neue Entwicklungen im Bereich der Festnetz- und
Mobilfunktelefonie zu beobachten. Die Festnetztelefonie sowie der Mobilfunk sind im
Begriff zu konvergieren. Diese Entwicklung wird in der Arbeitspraxis und in der Literatur
als „Fixed Mobile Convergence“ bezeichnet.
Der Begriff „Fixed Mobile Convergence“ stellt im Wesentlichen das „Zusammenwachsen“
von   Festnetz-   und      Mobiltelefonie   dar.        Derzeit       ist   die   Konstellation   der
Telekommunikationsnetze geprägt von einer klaren Trennung zwischen Fest- und
Mobilfunktelefonie. Während das so genannte Festnetz gekennzeichnet ist durch das
herkömmliche drahtgebundene Telefonnetz, stellt das Mobilnetz das Gegenstück dar und
die Verbindung erfolgt drahtlos.

                    Mobilfunk                         Festnetz
                      (drahtlos)                    (drahtgebunden)

                                   Konvergenz

Abbildung 1: Derzeitige Konstellation der Kommunikationsnetze (eigene Darstellung)

Abbildung 1 veranschaulicht die Entwicklung in Richtung Konvergenz der derzeit
verbreiteten drahtgebundenen und drahtlosen Netze und zeigt, dass es sogar zu einer
Aufhebung der Netztrennung kommen wird.

1.1   Problemstellung

In der heutigen Zeit verfügt ein Großteil der Konsumenten neben einem Festnetzanschluss
auch über ein Mobiltelefon und einen Internetzugang. Das bedeutet wiederum, dass die
Anwender auf unterschiedliche Festnetz- und Mobilfunkbetreiber zurückgreifen. Durch die
verschiedenen in Anspruch genommenen Dienste sind die Konsumenten mit
unterschiedlichen Rechnungslegern, Zugängen zum Produkt und diverser notwendiger
Hardware konfrontiert. Ein netzübergreifendes Endgerät sowie ein netzübergreifender

                                                1
St. Kokoschitz                                                  FHS Informationsberufe 2007

Zugang zu den unterschiedlichen Diensten wie Sprachtelefonie und Internet stellt somit ein
optimales Anwenderprodukt und eine konvergente Lösung dar.
Die Grundlage für die „Fixed Mobile Convergence“ ist daher nicht entweder auf Fest- oder
Mobilfunknetz zu setzen, sondern es geht darum ein Service-Mix anzubieten, das den
Anwenderbedürfnissen am Besten entspricht. Der Begriff beinhaltet somit die Konvergenz
im Bereich der Endgeräte, des Services und dem Netzwerk.
Telekommunikationsunternehmen setzen vermehrt auf Weiterentwicklungen der Netze
sowie auf neue Technologien, daher gewinnt der Bereich der „Fixed Mobile Convergence“
zunehmend an Bedeutung.
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den neuen Möglichkeiten der „Fixed
Mobile Convergence“ sowie der Verbreitung und dem Einsatz von konvergenten
Produktlösungen. Es wird auch untersucht, wie verbreitet europaweit konvergente
Produkte wie beispielsweise „eTel all“ sind.

1.2 Ziele der Arbeit

Die Diplomarbeit zeigt im Wesentlichen die Entwicklungen im Bereich der „Fixed Mobile
Convergence“.
Ziel der Arbeit ist es die Verbreitung und den Einsatz von konvergenten Produkten zu
untersuchen. Anhand einer Literaturrecherche soll veranschaulicht werden, welche
Technologien bereits für die Realisierung von Fixed Mobile Convergence eingesetzt
werden beziehungsweise welche in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus wird
das Produkt „eTel all“, eine konvergente Lösungsart der eTel Austria AG, im Vergleich zu
konvergenten Angeboten führender europäischer Telekommunikationsanbieter, die
Produkte im Sinne der Fixed Mobile Convergence anbieten, untersucht. Zudem werden
anhand    eines   online    Fragebogens        die   Einstellung,   Zufriedenheit   und   die
Änderungswünsche der Privat- und Businesskunden des Produktes „eTel all“ analysiert.
Die zu befragende Grundgesamtheit bilden 587 „eTel all“ Kunden.
Das Produkt „eTel all“ ist eine konvergente Lösungsart des Telekommunikationsanbieters
eTel Austria AG. eTel ist der erste österreichische Provider, der dem Kundenwunsch nach
mehr Konvergenz in einem Produkt entspricht, das alle Kommunikationsdienste bündelt
und aus einer Hand beziehbar macht.

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Des weiteren werden der Diplomarbeit drei Hypothesen zu Grunde gelegt, die im Zuge der
Diplomarbeit verifiziert oder falsifiziert werden.
Die erste Hypothese beinhaltet die Annahme, das Produkt „eTel all“ hält dem
europäischen Vergleich stand und bietet den Kunden die gewünschte konvergente Lösung.
Weiters soll die Hypothese, dass keiner der führenden Telekommunikationsanbieter in
Europa bietet ein optimales konvergentes Produkt im Sinne der „Fixed Mobile
Convergence“ an, begründet werden.
Abschließend wird die Annahme beziehungsweise Unterstellung untersucht, dass der
Begriff „Fixed Mobile Convergence“ bei den Anwendern des Produkts „eTel all“ kaum
bekannt ist.

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2 Das Festnetz und das Mobilfunknetz

Die in der Telekommunikationsbranche vorherrschenden Kommunikationsnetze sind in
der derzeitigen Konstellation in zwei Hemisphären getrennt: in das Fest- und Mobilnetz.
Sowohl das Festnetz als auch das Mobilnetz weisen spezifische Architekturen und
Geschäftsmodelle auf und unterstützen darüber hinaus unterschiedliche Dienste. Aufgrund
dessen werden im nachfolgenden Kapitel die für die Diplomarbeit relevanten Technologien
und Begriffe des Fest- beziehungsweise des Mobilfunknetzes kurz erläutert.

2.1 Festnetz/Telefonnetz

Das Festnetz wird in der Fachliteratur als das herkömmliche drahtgebundene Telefonnetz
bezeichnet. Das Gegenstück bildet das Mobilfunknetz (die Verbindung erfolgt hier
drahtlos). Wenn man von einem Telefonnetz spricht werden oft Begriffe wie PSTN (Public
Switched Telephone Network) oder POTS (Plain Old Telephone Service – „der gute alte
Telefondienst“) genannt (Ende, 2006, p. 4). Der Ausdruck Plain Old Telephone Service ist
die Bezeichnung für das herkömmliche analoge Telefonsystem, wobei Public Switched
Telephone Network für das weltweite Telefonfestnetz steht. Das PSTN ermöglicht, egal
wohin das Gespräch schlussendlich geht (sei es ein Inland- oder Auslandgespräch),
telefonieren zu können. Dienste des analogen Telefonsystems POTS sind laut Kühn (2001,
p. C220.04) neben „Telefonie, Telefax u.a. auch die Einwahl in das Internet (via Modem 56
kbit/s) und damit bereits Dienste wie Telebanking, Teleshopping, Web-Browsing oder
einfache Formen des Home Working.“ Mit der Entscheidung zur Digitalisierung des
Telefonnetzes Anfang der 80iger Jahre war die Voraussetzung zu einem digitalen
dienstintegrierenden Universalnetz namens ISDN (Integrated Services Digital Network)
geschaffen, das nicht nur den Telefondienst abwickelt sondern auch jegliche andere digitale
Dienste (Telekom Austria, 2007). Das Ziel von ISDN ist es, alle bis dato verwendeten
beziehungsweise alle zukünftigen Dienste über ein universales Netz abzuwickeln.
Gegenüber dem analogen POTS bietet das ISDN noch eine weitere Vielfalt neuer
Leistungsmerkmale wie „Konferenzgespräche, Rufweiterleitung, Anklopfen und Dienste
des Intelligenten Netzes IN wie gebührenfreies Telefonieren (0800er Dienste), Credit Card
Dienste, Benutzergruppen oder virtuelles Privatnetz (VPN), so Kühn (2001, p. C220.04).

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Laut Seiderer und Lehnert (1991, p. 10) besteht ein Basisanschluss bei ISDN aus zwei
Nutzkanälen (Bearer Channel oder kurz B-Kanal) zu je 64 kbit/s und einem
Signalisierungskanal (Data Channel oder kurz D-Kanal für die schmalbandige
Datenkommunikation) mit 16 kbit/s. Dadurch erhält man eine Nettobandbreite von:

                          2 x 64 kbit/s + 16 kbit/s = 144 kbit/s

In diesem Kontext bedeutet dies, dass man zwei Verbindungen unabhängig voneinander
nutzen kann. Aufgrund dessen ist es beispielsweise möglich, gleichzeitig zu telefonieren
und zu faxen oder jemanden anzurufen und zeitgleich im Internet (bis zu 64 kbit/s) zu
surfen.
Folgende Darstellung (Abbildung 2) veranschaulicht den Unterschied zwischen dem
ISDN- und dem herkömmlichen analogen Telefonsystem.

Abbildung 2: Unterschied zwischen dem digitalen Universalnetz ISDN und dem analogen
POTS (Bell, M., 1996)

Durch den explosionsartig steigenden Bedarf von Datenkommunikation durch das Internet
wurde eine ergänzende breitbandige Netztechnik namens xDSL (Digital Subscriber Line)

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entwickelt, die über verdrillte Zweidrahtleitungen mit Kupferadern funktioniert. Das „x“
steht als Platzhalter für die spezifische Art der DSL Technik. Somit kann das „x“ für:
    •   „A“ - Asymmetric (ADSL - höherer Down- als Upstream, daher asymmetrisch)
    •   „S” – Symmetric (SDSL – Down- und Upstream sind gleich, daher symmetrisch)
    •   „H” – High Data Rate (HDSL – Down- und Upstream sind gleich, daher
        symmetrisch, höhere Übertragungsgeschwindigkeit als SDSL)
    •   „VH” – Very High Data Rate (VHDSL – Down- und Upstream sind gleich, daher
        symmetrisch, höhere Übertragungsgeschwindigkeit als SDSL und HDSL)

stehen, wobei der breiten Masse die beiden Arten ADSL und SDSL geläufig sind (Berezak-
Lazarus, 1999, p. 70ff). Unter „Downstream“ versteht man die Datenübertragung aus dem
Internet zum Rechner des Nutzers und unter „Upstream“ den Datenfluss in umgekehrter
Richtung. Der Hauptunterschied der DSL-Technik gegenüber einer herkömmlichen
Internetverbindung über analoge Telefonanschlüsse (POTS) oder des digitalen ISDN
besteht darin, dass die DSL-Verbindung zwischen dem Teilnehmer (dem Benutzer) und
der Vermittlungsstelle aufgebaut wird (Starr, Cioffi, Silverman, 2000, p. 39). Da ADSL
andere Frequenzbereiche verwendet als beim Telefonsignal, kann eine höhere
Übertragungsgeschwindigkeit als bei POTS oder ISDN erreicht werden.

Tabelle 1 stellt das Up- und Downstream von zwei xDSL-Produkten der eTel Austria AG
dar, woraus die unterschiedlichen Übertragungsgeschwindigkeiten ersichtlich sind.

Produkt             Up- und         Up- und          Up- und         Up- und
                    Downstream Downstream            Downstream Downstream
                    (kbit/s)        (kbit/s)         (kbit/s)        (kbit/s)
ADSL business 4096/512              6144/512         8192/768        12288/768
SDSL business       768/768         1024/1024        2048/2048       4096/4096

Tabelle 1: „Up- und Downstream“ Praxisbeispiel von zwei „xDSL“ Produkten der eTel
Austria AG – „ADSL business“ und „SDSL business“.

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2.2 Mobilfunknetz

Nach dem derzeitig erreichten technischen Stand kann man den Mobilfunk in vier
Generationen einteilen. In diesem Kapitel wird kurz auf die vier Generationen des
Mobilfunks eingegangen, wobei die 3. Generation ausführlicher erläutert wird.
Der zu Beginn der achtziger Jahre vorherrschende analoge Mobilfunk wird als erste
Generation („1G“) bezeichnet, wobei dies in Österreich das B-, C- und D-Netz war.
(Mobilkom Austria, 2007). Da zu dieser Zeit der Preis für die Endgeräte sowie die Tarife
zum Telefonieren zu hoch waren, war der Mobilfunk für den breiten Massenmarkt
unattraktiv.
Der eigentliche Durchbruch des Mobilfunks gelang mit der zweiten Generation („2G“), in
der die ersten digitalen Netze entstanden. Weltweit wurden mehrere Systeme entwickelt,
doch in Europa setze sich das GSM-Netz durch. Das primäre Ziel von GSM war es, ein
Mobilfunknetz zu entwickeln, dass weltweit nutzbar und zu analogen (POTS), digitalen
(ISDN) Telefonnetzen sowie zu anderen weltweit eingesetzten Mobilfunknetzen
kompatibel war (Lehner, 2003, p. 31). Die Übertragungsrate von GSM liegt bei 9,6 kbit/s.
Im Gegensatz zum analogen Mobilfunk war GSM preiswerter, in vielen Ländern nutzbar
und darüber hinaus waren die Endgeräte um vieles kleiner als in der ersten Generation.
Daher machte GSM den Mobilfunk erstmals für den Massenmarkt attraktiv. Dienste wie
SMS,    Rufumleitung,   Rufnummernanzeige,      Rufnummernunterdrückung,        Anklopfen,
Anrufsperre uvm. konnten durch GSM erstmals realisiert werden (Lipinski, 2007, p. 73ff).
Weiterentwicklungen des GSM-Standards sind HSCSD (High Speed Circuit Switched
Data), GPRS (General Packet Radio Service) sowie EDGE (Enhanced Data Rates for
GSM Evolution). Diese Entwicklungen beschreiben den Übergang von der zweiten zur
dritten Generation und werden daher 2,5 Generation („2,5G“) genannt. Während HSCSD
die leitungsorientierte Datenübertragung verwendet, die eine Übertragungsgeschwindigkeit
von 57,6 kbit/s erreicht, werden bei GPRS und EDGE die Daten in Pakete versendet
(paketorientierte Datenübertragung). GPRS kann theoretisch eine Datenübertragungsrate
von 171,2 kbit/s erreichen, EDGE hingegen 384 kbit/s           (Varesi, A. 2004, p. 25).
Leitungsorientiert bedeutet, dass jedes Paar von Kommunikationspartnern eine eigene
physikalische Verbindung für den Datenaustausch hat (Klußmann, 2000, p. 455). Bei der
Paketvermittlung hingegen werden die Daten beim Sender in einzelne Pakete umgewandelt,
als Pakete übertragen und beim Empfänger wieder zusammengeführt, wobei die beteiligten

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Geräte in keiner festen, dauerhaften Verbindung zueinanderstehen (Klußmann, 2000, p.
574).
Unter UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) versteht man den
Mobilfunk-Standard der dritten Generation („3G“). UMTS wurde von der ETSI
standardisiert und wird derzeit von der 3GPP (3rd Generation Partnership Project) weiter
geführt. Der Hauptunterschied gegenüber seinen Vorgängern ist die deutlich höhere
Übertragungsrate, denn UMTS ermöglicht Übertragungsraten von theoretisch 2 Mbit/s.
Diese Übertragungsgeschwindigkeit ist jedoch nicht flächendeckend sondern steht nur in
Ballungszentren zur Verfügung, daher können durchschnittlich jedoch nur 384 kbit/s (384
kbit/s Downlink und 64 kbit/s Uplink) erreicht werden (Lehner, 2003, p. 65). Im
Gegensatz zur zweiten Generation (GSM) liegt der Fokus bei UMTS auf paketvermittelter
Datenübertragung, jedoch unterstützt es auch leitungsvermittelnde Dienste. HSDPA (High
Speed Downlink Packet Access – theoretisch 14,4 Mbit/s, derzeit eher 3,6 Mbit/s) und
HSUPA (High Speed Uplink Packet Access – theoretisch 5,8 Mbit/s, derzeit eher 1,4
Mbit/s) sind Übertragungsverfahren des Mobilfunk Mobilfunkstandards UMTS. Aufgrund
von UMTS und seiner Weiterentwicklungen (HSUPA und HSDPA) können attraktivere
mobile Anwendungen erarbeitet werden (UMTSlink.at, 2007).

Die in der Tabelle 2 dargestellten möglichen Anwendungen sind nur Bruchteile dessen, was
durch UMTS möglich ist beziehungsweise was möglich sein wird.

Untergliederung             Anwendungen
Information                 Internetsurfen,       Internet-Zugriff,    Interaktives   Einkaufen,
                            online    Printmedien,         ortsbezogene      Broadcast-Dienste
                            (Wetterbericht, Verkehrsnachrichten,...)
Bildung                     Virtuelle Schule, Online-Labor und Bibliothek, Online
                            Wörterbuch, Training,...
Unterhaltung                Musikübertragung (MP3) und Spiele nach Bedarf, Videoclips
                            sowie    mobiles        TV,    virtuelle    Führungen     (Museum,
                            Stadtrundfahrt,...)
Dienste für                 Notfall-Dienste, Regulierungsdienste,...
Gemeinschaften

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Untergliederung             Anwendungen
Dienste im                  Mobiles Büro, virtuelle Arbeitsgruppen: Arbeitsgruppen
Geschäftsbereich            lassen   sich   direkt   durch     Multicastdienste   gleichzeitig
                            ansprechen, Videokonferenz,...
Kommunikationsdienste Sprachtelefonie,               Videotelefonie,        Videokonferenz,
                            Lokalisierung von Personen, E-mail-, SMS-, MMS-, VMS
                            (Voice Mail Service) Dienste,...
Dienste für den             Virtuelle Bankdienste, online Bezahlungsdienste, funktionelle
Geschäftsbereich            Verknüpfung der USIM (User Service Identity Module –
                            Gegenstück der in der 2G eingesetzen SIM-Card, mit der
                            digitale Signaturen für elektronische Geschäfte sowie
                            personalisierte Dienste gespeichert werden können) - und
                            Kreditkarte, e-commerce,...

Tabelle 2: Darstellung möglicher Anwendungen durch UMTS (UMTSlink, 2007)

Im wesentlichen funktioniert ein UMTS-Mobilfunknetz genauso wie ein GSM-Netz.
UMTS-Endgeräte kommunizieren via schwacher elektromagnetischer Felder mit den
Mobilfunkanlagen. Die Mobilfunkanlagen übertragen die empfangenen Signale eines
Gebietes, auch Funkzelle bezeichnet, mittels Richtfunk oder Kabelleitung an einen
Zentralrechner. Die Daten werden dort ins Netz eingespeist und zu jener Mobilfunkanlage
übermittelt, in deren Versorgungsgebiet sich das UMTS-Endgerät befindet. UMTS
unterscheidet sich von GSM durch die Verwendung anderer Frequenzen (1900 MHz bis
2200 MHz im UMTS-Netz und 900 MHz bis 1800 MHz im GSM-Netz) und die Art, wie
diese Sendefrequenzen genutzt werden. Jede einzelne Sendefrequenz wird beim GSM-Netz
in acht Teile (dh. Zeitschlitze) zerlegt und den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Bei
UMTS werden die Gespräche und Daten mehrerer Benutzern gleichzeitig über den
gesamten UMTS Frequenzblock gesendet. Ein weiterer Unterschied zu GSM ist die
„Zellatmung“ des UMTS-Mobilfunknetzes. Laut dem „Forum Mobilkummunikation“
(2004) bedeutet Zellatmung in diesem Zusammenhang, dass „je mehr Teilnehmer in einer
UMTS Funkzelle online sind, desto kleiner wird der Bereich, in dem ein Mobiltelefon eine
Verbindung aufbauen kann.“ Dies bedeutet, dass sich die Bandbreite und die Reichweite

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jedes   einzelnen Teilnehmers     dadurch   verringert   (siehe   Abbildung   3)   (Forum
Mobilkommunikation, 2004, p. 12-13).

Abbildung 3: „Zellatmung“ im UMTS-Netz (Forum Mobilkummunikation, 2004, p. 13)

Der Begriff vierte Generation („4G“) des Mobilfunks wird in der Mobilfunkbranche eher
zurückhaltend behandelt, da oft noch große Verwirrung herrscht, was darunter eigentlich
genau zu verstehen ist. Im amerikanischen Sprachraum versteht man unter der vierten
Generation des Mobilfunks sämtliche lokale, drahtlose Netzwerke wie WLANs (Wireless
Local Area Networks) mit hohen Datenraten. In Europa beschränkt man sich bei „4G“
nicht nur auf drahtlose Netzwerke wie WLAN sondern stellt vielmehr neue integrative
Netzwerkanordnungen in den Vordergrund. Darunter versteht man, dass möglichst viele
unterschiedliche Ebenen von Netzwerken verknüpft werden (Waldow & Henkel, 2002, p.
2). Dabei sollen Systeme des traditionellen Mobilfunks (z.B. GSM, UMTS), WLAN-
Technologien (Standard der IEEE 802.11-Familie), BWA-Technologien (Broadband
Wireless Access) wie WiMax (Worldwide Interoperability for Microwave Access – eine
Weiterentwicklung des WLAN-Standards), sowie Satelliten- und Broadcasting-Systeme
(z.B. Radio und TV) vereint werden. WiMax (IEEE 802.16) könnte früher oder später
WLAN und UMTS ersetzen, darüber hinaus mit der breitbandigen Zugangstechnik xDSL
konkurrieren und das vor allem in Gebieten, wo UMTS und xDSL-Anbindungen noch
nicht flächendeckend vorhanden sind. Systeme der vierten Generation werden Bandbreiten
von bis zu 1 Gbit/s im Nahbereich und 100 Mbit/s im Fernbereich zur Verfügung stellen
können (Sweeney, 2006, p.6 ff).

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3 Fixed Mobile Convergence (FMC)

Die   Fixed      Mobile    Convergence       (FMC)      ist   ein   technologischer     Trend     der
Telekommunikation, der durch die Entwicklung neuer Zugangstechnologien wie UMTS
(HSDPA und HSUPA), WLAN und WiMax, wie im vorigen Kapitel erwähnt, beschleunigt
wird. Die Fixed Mobile Convergence wird in der Literatur als das „Zusammenwachsen“
von Festnetz und Mobilfunk dargestellt. Das bedeutet, dass in Zukunft keine klare
Trennung mehr zwischen den Teilmärkten Mobilfunk und Festnetz sowie zwischen Mobil-
und Festnetzdiensten bestehen soll.

3.1 Definition Fixed Mobile Convergence (FMC)

Eine weitaus umfangreiche aber sehr brauchbare Definition des Begriffs Fixed Mobile
Convergence liefert Willimowski (2000, p. 82) unter Mithilfe des Definitonsversuches der
ETSI (Europäische Institut für Telekommunikationsnormen):

      „Fixed and Mobile Convergence ist die Bereitstellung von Netz- und Dienstmerkmalen,
      welche unabhängig von der Zugangstechnik und vom Endgerät sind. Sie muß nicht
      gezwungenermaßen die physikalische Konvergenz der Netze zur Folge haben, sondern betrifft
      die Entwicklung von konvergierenden Netzeigenschaften und unterstützenden Standards.
      Diese Serie von Standards könnte benutzt werden, um einen Satz konsistenter Dienste
      anzubieten, und zwar über stationären oder mobilen Zugang zu stationären oder mobilen,
      öffentlichen oder privaten Netzen. Ein wichtiges Merkmal von Fixed Mobile Convergence
      ist, Abonnements und Dienste von individuellen Zugangspunkten und Endgeräten zu
      trennen sowie einem Benutzer Zugriff auf einen konsistenten Satz von Diensten zu geben.
      Eine wichtige Erweiterung dieses Prinzips bezieht sich auf Roaming beim Internetzugang;
      Benutzer sollten die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Netzen zu roamen und dabei
      dieselben konsistenten Dienste durch die besuchten Netze zu benutzen.“

Das Ziel von Fixed Mobile Convergenz liegt in der Aufhebung der Grenzen von Festnetz
und Mobilnetzdiensten, wobei der Anwender die Kommunikationsdienste unabhängig von
Endgerät, Zugangstechnologie und Aufenthaltsort nutzen kann und überall unter einer

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Nummer erreichbar ist und weiters nur eine Rechnung für alle Dienste erhält. Dabei soll
ein reibungsloser Übergang (Handover) zwischen den verschiedenen Zugangstechnologien
im Festnetz und Mobilnetz erfolgen (zB. WLAN, Bluetooth, ISDN, DSL, GSM, UMTS,...)
Arquint (2005, p. 6).

Unter Fixed Mobile Convergence versteht man also die Verbindung aus Endgeräte-,
Dienste- und persönlicher Mobilität. Mobilität heißt heutzutage nicht mehr von Ort A zu
Ort B zu gelangen sondern vielmehr, dass man orts- beziehungsweise zeitunabhängig
seinen beruflichen Tätigkeiten und seinen privaten Verpflichtungen nachgehen kann. Die
Endgeräte-Mobilität steht für die Unabhängigkeit des Benutzers sein Endgerät überall
mitnehmen und dort benutzen zu können, wo immer sich dieser auch aufhält. Dienste-
Mobilität stellt dem Nutzer eine Reihe von Diensten zur Verfügung, die unabhängig vom
Endgerät, Zugangsnetz und Aufenthaltsort verwendet werden können. Die persönliche
Mobilität umfasst den Vorteil, überall unter einer Rufnummer erreichbar zu sein (Trick,
Weber, 2004, p. 243 ff). Das heißt, das die Konvergenz von Festnetz und Mobilfunk der
Schlüssel zu einer uneingeschränkten Mobilität für die Anwender darstellen soll, und
aufgrund dessen gilt die Fixed Mobile Convergence als eine der wichtigsten zukünftigen
Trends in der Telekommunikationsbranche.

Rund um den Begriff Fixed Mobile Convergence (FMC) werden des öfteren drei weitere
Termini erwähnt, die deshalb in diesem Zusammenhang kurz erläutert werden.

3.1.1   Fixed Mobile Convergence Alliance (FMCA)

Die Fixed Mobile Convergence Alliance (FMCA) ist ein weltweiter Zusammenschluss von
Telekommunikationsanbietern mit dem Ziel, die Entwicklung von Konvergenzprodukten
und -diensten voranzutreiben. Gründungsmitglieder der FMCA sind u.a. Swisscom, British
Telecom, Korea Telecom, Brasil Telecom, Rogers Wireless Inc. und NTT Com. Mit einer
ständig wachsenden Mitgliedszahl weltweit führender Telekommunikationsanbietern die
gemeinsam über 800 Millionen Kunden erreichen, die von konvergenten Entwicklungen
profitieren, hat die Fixed Mobile Convergence Alliance eine führende Rolle in der
Entwicklung      und    Einführung   von   konvergenten   Technologien   eingenommen
(thefmca.com, 2007).

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3.1.2   Fixed Mobile Integration (FMI)

Der Begriff Fixed Mobile Integration (FMI) umfasst die Integration von Netzstrukturen
von Fest- und Mobilfunknetzen (Willimowski, 2000, p. 83). Darunter versteht man das
Zusammenfassen       beziehungsweise       das        Zusammenführen      jeglicher     Art    von
Telekommunikationsdiensten,        die   bis     dato    voneinander    getrennt      waren.   Das
leitungsgebundene Festnetz und das drahtlose Mobilfunknetz werden durch Plattformen
wie IMS (IP Multimedia Subsystem) oder UMA (Unlicensed Mobile Access) zu „einem“
Netz zusammengeführt (näheres zu IMS und UMA im Kapitel 4). Das Ziel der Fixed
Mobile Integration ist mit Sicherheit, die vielen Vorteile der beiden Netztechnologien
zusammenzuführen und in Form eines integrierten Dienstes für Kunden zugänglich zu
machen (Alpha Solutions, 2007).

3.1.3   Fixed Mobile Substitution (FMS)

Unter   den      Termini   Fixed    Mobile       Substitution   (FMS)    versteht      man,    dass
Telekommunikationsdienste des Festnetzes zukünftig durch Mobilfunknetz abgelöst
werden (Willimowski (2000, p. 83). Dieser Tatbestand wird im Report von Analysys
Research, dem globalen Beratungsunternehmen für die Sektoren Telekommunikation, IT
und Medien unter dem Titel „Fixed-Mobile Substitution in Western Europe: causes and
effects“, bestätigt. Der Bericht beinhaltet auch, dass immer mehr Anwender mobil
telefonieren, selbst wenn ein billigeres Festnetz verfügbar ist (Analysys Research, 2007).

3.2 Motivation für Fixed Mobile Convergence

In der Telekommunikationsbranche ist die klare Trennung zwischen Festnetz und
Mobilfunk immer noch weit verbreitet. So lange jedoch die beiden Teilmärkte stetige oder
steigende Wachstumsraten verzeichneten, hatten die Telekommunikationsdienstleister
keine Probleme mit dieser Trennung. Inzwischen sind jedoch beide Sparten, Festnetz
sowie Mobilfunk, gleichermaßen mit der Problematik der sinkenden Gewinnmargen

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konfrontiert. Der Weg raus aus der Misere besteht in der Zusammenführung der beiden
Technologien in einem Konzept, das als Fixed Mobile Convergence bekannt geworden ist.
Aufgrund dessen wird im nachfolgenden Abschnitt auf die Beweggründe für das Interesse
eines Festnetz- beziehungsweise Mobilfunkanbieter an FMC eingegangen.

„2006 wurden in Österreich zwei Drittel aller Gesprächsminuten über Mobilnetze
abgewickelt, nur noch ein Drittel über das Festnetz. Auch die Zahl der Festnetzanschlüsse
sinkt seit Jahren“, so Sokolov (2007) in seinem Bericht „ITnT im Zeichen der Festnetz-
Substitution“.

Abbildung 4: Festnetzanschlüsse verlieren an Bedeutung (Serentschy, G., 2006, p. 4)

Die oben dargestellte Abbildung veranschaulicht die Festnetzpenetration von Haushalten
und Unternehmen. Die Festnetzpenetrationsrate berechnet sich aus der Anzahl der
aktivierten Telefonanschlüsse dividiert durch die Bevölkerungszahl. Die von Sokolov
behauptete Aussage, dass die Festnetzanschlüsse seit Jahren sinken, kann durch die von der
Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH im Jahre 2006 durchgeführte Studie bestätigt
werden. Dabei ist der Trend der abnehmenden Anschlüsse bei Privatkunden gegenüber
Geschäftskunden sehr deutlich zu sehen. Vom 2. Quartal 2004 bis zum 2. Quartal 2006

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St. Kokoschitz                                            FHS Informationsberufe 2007

sank die Anzahl der Festnetzanschlüsse um 7,5%. Weiters ist aus der Studie zu entnehmen,
dass die Umsätze im Bereich der Festnetztelefonie im selben Zeitraum um 22,1% bei
Privatkunden und 12,4% bei Geschäftskunden zurückgegangen sind (Rundfunk &
Telekom Regulierungs-GmbH, 2006).

Abbildung 5: Entwicklung der Gesprächsminuten im Zeitraum von 2004 bis 2006
(Serentschy, G., 2006, p. 4)

Obige Abbildung (Abbildung 5), die ebenfalls von Rundfunk und Telekom Regulierungs-
GmbH im Auftrag der Studie (Nachfrageseitige Erhebung) erstellt wurde, wiederspiegelt
den unaufhaltsamen Trend der Substitution der Festnetztelefonie durch den Mobilfunk,
wobei die Gesprächsminuten im Mobilfunkbereich um 12,7% vom 1. Halbjahr 2005 bis
zum 1. Halbjahr 2006 gestiegen sind, musste die Festnetztelefonie einen Rückgang von bis
zu –3,7% verbuchen. Der Grund war die stärkere Nutzung der Mobiltelefonie. Weiters
wurde auch ein stärkerer Rückgang im Online Bereich (Interneteinwahl über das Festnetz)
verbucht werden und zwar –36% vom 1. Halbjahr 2005 bis zum 1. Halbjahr 2006
(Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH, 2006).

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Festnetzanbieter mit Schwerpunkt Sprachtelefonie haben aufgrund der zunehmenden
Substitution durch den Mobilfunk viel zu verlieren. Aufgrund dessen wird es den
Festnetzbetreibern nicht erspart bleiben, wenigstens auf operativer Ebene mit einem reinen
Mobilfunkbetreiber zu kooperieren, um mögliche mobile Services zu entwickeln, um den
Kundenwünschen zu entsprechen beziehungsweise die Kundenbindung zu fördern (Little,
D., A., 2006). Die eTel Austria AG beziehungsweise das Unternehmen Tele2UTA
kooperieren als „Mobile Virtual Network Operator“ (dies bedeutet, dass Sie kein eigenes
Mobilfunknetz besitzen) mit dem Unternehmen ONE um zusätzlich neben der
Festnetztelefonie sowie dem Breitbandzugang auch Mobiltelefonie und mobiles Breitband
anbieten zu können.
Die klassische Telefonie wird aber nicht nur durch den Mobilfunk bedroht sondern auch
von der IP-Telefonie (Voice over IP) und wird auch in diesem Bereich Marktanteile
abgeben müssen. Für den Mobilfunk jedoch stellt momentan die IP-Telefonie noch keine
große    Bedrohung     dar.   Langfristig   betrachtet    führt   nach     übereinstimmender
Expertenmeinung kein Weg an VoIP vorbei (Pohler, Beckert & Schefczyk, 2006, p. Z9).

Im Bereich der Sprachtelefonie übernehmen die Mobilfunkanbieter aufgrund der
schleichenden Substitution der Festnetztelefonie die Oberhand. Auch im Datenbereich ist
der Umkehrtrend bereits zu bemerken, denn derzeit verlagern sich auch die
Breitbandzugänge in die Mobilnetze. Mussten vor Jahren die Mobilfunkanbieter gegenüber
den Festnetzanbietern noch eine deutliche Breitbandlücke in Kauf nehmen, konnte diese
Tatsache aufgrund der schnellen Übertragungstechniken wie HSDPA und HSUPA
ausgeglichen werden. Somit erklärte Georg Mündl, Verkaufsleiter von T-Mobile Austria,
dass die derzeit verkauften Internetanschlüsse die Mehrheit darstellen.

        Anschlussart          UMTS/HSDPA          xDSL        Kabel           Sonstige
                                                                          Breibandzugänge
                                                                         (WiMax, Glasfaser,
                                                                           WLAN, Sat,...)
          Neue                    195.000         190.000     90.000            5.000
Breitbandanschlüsse im
 Jahr 2006 in Österreich
  Breitbandanschlüsse             300.000         875.000    565.000           30.000
insgesamt in Österreich

Tabelle 3: Anzahl der Breitbandanschlüsse in Österreich

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