Digitales Bewohnerparken - Stadt Gießen digitalisiert Prozesse - Das Kundenmagazin der ekom21 - 1|2021

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Das Kundenmagazin der ekom21 – 1|2021

Digitales Bewohnerparken
Stadt Gießen digitalisiert Prozesse

Breit aufgestellter Online-Service
Mörfelden-Walldorf erweitert Angebot
Digitales Bewohnerparken - Stadt Gießen digitalisiert Prozesse - Das Kundenmagazin der ekom21 - 1|2021
Liebe Leserinnen und Leser,

                       rund eineinhalb Jahre sind seit dem Ausbruch
                       der Corona-Pandemie vergangen. Während
                       dieser Zeit gab es eine Reihe von weltweiten,
                       massiven Einschnitten in das Alltagsleben, die in
                       der Öffentlichkeit – teils kontrovers – diskutiert
                       wurden bzw. immer noch werden.

                       Nun scheint es, dass sich die getroffenen Maß-
                       nahmen und die in Fahrt gekommene Massen-
                       impfung positiv auswirken: Die Sieben-Tage-
                       Inzidenz sinkt kontinuierlich, erste Lockerungen
                       treten in Kraft und ebenso scheint der Sommer-
Vorwort
                       urlaub – ob in Deutschland oder anderswo –
                       möglich, wenn auch mit Auflagen.

                       Die Lockdowns und Einschränkungen der letzten
                       Monate haben des Weiteren der Digitalisierung
                       einen erheblichen Schub beschert. Das merken
                       wir am verstärkten Einsatz von civento als
                       Digitalisierungsplattform in Ihren Kommunen
                       und an der gestiegenen Nachfrage an Hardware
                       für Ihre Homeoffices oder Schulen. Die ekom21
                       steht Ihnen auch weiterhin zur Seite, wenn es
                       um Lösungen geht, die Ihnen, Ihren Mitarbeite-
                       rinnen und Mitarbeitern sowie den Bürgerinnen
                       und Bürgern das Leben in dieser Zeit erleichtern.
                       Sprechen Sie uns an – wir helfen Ihnen gerne
                       weiter!

                       Trotz aller positiven Nachrichten, ist aber noch
                       keine Zeit für Entwarnung vor dem Virus. Seien
                       Sie bitte weiterhin vorsichtig und vor allem blei-
                       ben Sie gesund!

                       Ihr                      Ihr

                       Bertram Huke             Ulrich Künkel

  2   Ausgabe 1|2021
Digitales Bewohnerparken - Stadt Gießen digitalisiert Prozesse - Das Kundenmagazin der ekom21 - 1|2021
Digitales Bewohnerparken
         Von Carsten Gras und Kristina Prostran  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                         4
         Erfolgreiche Produktivsetzungen
         Von Michael Koch  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   6
         Expertinnen im Dialog
         Interview mit Gabriele Büsse  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                        8
         Breit aufgestellter Online-Service
         Aus einer Pressemitteilung der Stadt Mörfelden  .  .  .  .  .  .  .                                                       12
         GigaMaP ist gestartet
         Aus einer Pressemitteilung des Landes Hessen  .  .  .  .  .  .  .  .                                                     16
         Netzwerkerneuerungen sehr gefragt
         von Helmut Best und Stefan Thomas  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                        18
         Bürgermeister im Dialog
         Interwiew mit Jochen Partsch  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                        20
Inhalt

         Was tun bei IT-Sicherheitsvorfällen?
         Von Markus Wortmann .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .             24
         Spielplatzkontrollen mobil dokumentieren
         Von Michael Schober  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .         26

                                                                                      Ausgabe 1|2021                                    3
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eGovernment      IT-Sicherheit       Projekte

Digitales Bewohnerparken
Stadt Gießen digitalisiert Prozess

Von Carsten Gras und Kristina Prostran

Die Universitätsstadt Gießen schreitet in der         talen Sachbearbeiterworkflows Teil des Projek-
Verwaltungsdigitalisierung voran und führt den        tes. Die technische Umsetzung erfolgte mit Hilfe
nächsten digitalen Prozess „Bewohnerparken“           der Digitalisierungsplattform civento der ekom21.
ein. In diesem Zuge wird auch die digitale An-
tragsstellung für einen Bewohnerparkausweis           Digitale Prozesse
über die Internetseite der Stadt Gießen ermög-        Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs
licht und somit das Online-Service-Angebot            zu Verwaltungsleistungen (Onlinezugangsgesetz
erweitert. Neben der Erstellung eines Antragsas-      – OZG) verpflichtet Bund, Länder und Kommunen
sistenten war auch die Bereitstellung eines digi-     bis Ende 2022 alle ihre Verwaltungsleistungen

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Interview             IT             Verfahren

über Verwaltungsportale auch digital anzubieten.     gerinnen und Bürgern einen Teil ihrer eigenen
Mit civento sind die Erstellung und der Betrieb      Zeit zurück, da aufwändige Besuche im Rathaus
von durchgängig digitalen Prozessen vom Antrag       entbehrlich werden. Mehr Nutzen geht gar
bis zur dauerhaften Langzeitspeicherung mög-         nicht!“, berichtet der Gießener Bürgermeister
lich. Dazu gehören typische Antragsprozesse, die     Peter Neidel.
durch Bürgerinnen und Bürger sowie Unterneh-
men initiiert werden, aber auch verwaltungsin-       Win-Win-Situation
terne Prozesse. civento ist die Basis zur Umset-     Aber auch aus fachlicher Sicht wird das neue
zung der OZG-relevanten Prozesse in Hessen.          Verfahren einhellig begrüßt. Amtsleiter Alexan-
Die Abläufe werden verschlankt und effizienter,      der Steiß und der Abteilungsleiter der Straßen-
Prozesse vom Eingang über die Vorgangsbearbei-       verkehrsabteilung, Holger Hedrich, sind sich
tung und Bezahlung bis zur Ablage durchgehend        einig: Durch die technische Entwicklung wird der
steuerbar gemacht. Das Land stellt den hessi-        Modernisierungsprozess deutlich beschleunigt
schen Kommunen die Digitalisierungsplatform          und erheblich mehr Verwaltungseffizienz er-
civento kostenfrei zur Verfügung.                    reicht. Der Arbeitsaufwand für Sachbearbeiterin-
                                                     nen und Sachbearbeiter reduziert sich dadurch
OZG-Umsetzung in Gießen                              um ein Vielfaches: „Eine optimale Win-Win-Situ-
Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Gie-            ation“, so Hedrich.
ßen können seit November 2020 bequem von
zu Hause ihren Antrag für einen Bewohnerpark-        Seit Einführung des Prozesses bis Mitte März
ausweis stellen, nach einer (automatisierten)        2021 wurden bei der Straßenverkehrsbehörde
Prüfung bezahlen, den Bewohnerparkausweis            der Stadt Gießen bereits 977 Anträge online
ausdrucken und im PKW hinterlegen. Der bisher        gestellt und durch diese freigegeben; dies ent-
nötige persönliche Gang zur Straßenverkehrsbe-       spricht einer Online-Quote von rund 69%.
hörde entfällt, der Antrag erfolgt orts- und zei-
tunabhängig in digitaler Form.                       Möchten auch Sie civento-Prozesse für mehr Effi-
                                                     zienz in Ihrer Verwaltung nutzen? Dann schrei-
„Durch die Umsetzung dieser erheblichen Ver-         ben Sie Ihre Fragen an civento@ekom21.de.
einfachung des Verfahrens geben wir den Bür-

                                                                                 Ausgabe 1|2021        5
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eGovernment     IT-Sicherheit       Projekte

Erfolgreiche
Produktivsetzungen
Vier Kfz-Neukunden gewonnen

Von Michael Koch

Gleich vier neue Kfz-Neukunden wurden Ende          Saale-Orla-Kreis und der Saale-Holzland-Kreis in
2020 erfolgreich produktiv gesetzt. Eine Woche      Thüringen.
nach dem gelungenen Start im Landkreis Dith-
marschen (Schleswig-Holstein) am 30. November       Thüringen
haben am Nikolauswochenende drei weitere            Nachdem der Landkreis Nordhausen (Thüringen)
Zulassungsbehörden nachgezogen: Die Landes-         bereits seit Juni als außerhessischer Pilotkunde
hauptstadt Kiel in Schleswig-Holstein sowie der     den Weg geebnet hat, konnte nun auch in den

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Interview             IT            Verfahren

beiden weiteren Thüringer Landkreisen die tech-     Die Vorbereitungen für einen hessischen Pi-
nische und organisatorische Produktivsetzung        lotkunden laufen bereits auf Hochtouren; der
der aktuellen Version des Zulassungsverfahrens      Produktivstart für das erste Mitglied des ek-
kfz21_V4 durchgeführt werden.                       om21-Zweckverbandes soll zum Ende des Jahres
                                                    erfolgen.
Die ekom21 tritt hier als Komplett-Dienstleis-
ter auf: Von der Softwareentwicklung, über den      Main-Kinzig-Kreis und Hanau
Rechenzentrumsbetrieb, die fachliche Betreuung      Der gemeinsame Ordnungsbehördenbezirk für
bis zur Migration der Datenbestände, die über       Hanau und den Main-Kinzig-Kreis wird formal
das Wochenende reibungslos durchgeführt wur-        zum Ende des Jahres aufgelöst, ab dem 1. Januar
de. Die umfangreichen Vorbereitungsmaßnah-          2021 hat Hanau damit eine eigene Zulassungsbe-
men der Mitarbeiter des Kfz-Fachteams sorgten       hörde. Bereits Mitte November 2020 konnte die
für einen reibungslosen Übergang, ebenso die        technische Datentrennung und damit die pro-
intensiven Front- und Backoffice-Schulungen für     duktive Migration erfolgreich abgeschlossen wer-
die Behördenmitarbeiter, durchgeführt von den       den. Dabei wurden etwa 62.000 Datensätze der
Trainern des Kfz-Teams.                             Halter, wohnhaft in Hanau, aus dem Mandanten
                                                    „Main-Kinzig-Kreis“ in einen neu implementier-
Schleswig-Holstein                                  ten Mandanten übergeleitet. In der Zwischenzeit
In den beiden Zulassungsbehörden Kiel und           arbeiten die Mitarbeiter bereits im Mandanten
Dithmarschen, die bisher lokal und autonom          „Hanau“, aber immer noch in der Behörde des
ohne Anschluss an ein Rechenzentrum gearbei-        Main-Kinzig-Kreises.
tet haben, wurde zunächst die bewährte Version
VIATO Z_V3 installiert. Der Umstieg auf VIATOZ_V4   Vorangegangen waren mehr als ein Jahr intensi-
ist für Anfang 2022 geplant. Gesteuert werden       ve Vorbereitungsarbeit, darunter im September
diese Projekte durch den IT-Dienstleister Da-       2020 eine Testmigration im Testsystem inklusive
taport, der das Rechenzentrum betreibt und den      der Meldung der Arbeitsgänge an das Kraft-
Landesbetrieb Verkehr (LBV) der Freien und Han-     fahrt-Bundesamt, das Zollamt und den Gesamt-
sestadt Hamburg, der für Konfiguration, Schulun-    verband der Deutschen Versicherungswirtschaft
gen sowie den First- und Second-Level-Support       zur Überprüfung der übermittelten Datensätze.
zuständig ist. Für den aktuellen Umstieg lieferte
die ekom21 das Migrationsprogramm und die           Die Kreisfreiheit der Stadt Hanau wird am 1.
Schnittstellen und wirkte darüber hinaus unter-     Januar 2022 vollzogen. Zu diesem Datum erfolgt
stützend bei der Konfiguration der QS-Umgebun-      die zweite Migration im Zulassungsverfahren.
gen, der Anbindung an das Kraftfahrt-Bundesamt      Alle Datensätze des Hanauer Mandanten bekom-
und den Schnittstellentests mit.                    men eine eigene Gemeindekennziffer und eine
                                                    neue STBA-Nummer (Statistische Kennziffer der
Beide Projekte, sowohl im hohen Norden als          zuständigen Zulassungsbehörde), was wiederrum
auch in Thüringen, sind hervorragende Beispiele     eine Meldung der Datensätze an KBA, Zoll und
für interkommunale Zusammenarbeit und zeigen        GDV zur Folge haben wird.
zudem, wie sich Synergien erfolgreich nutzen
lassen.

                                                                                Ausgabe 1|2021    7
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eGovernment      IT-Sicherheit        Projekte

Expertinnen im Dialog
Interview mit Gabriele Büsse, ekom21

Die Basis der IT: Rechenzentren. Mit zunehmen-       Damit man die Dimensionen des ekom21-Re-
der Digitalisierung wachsen die Anforderun-          chenzentrums abschätzen kann: Könnten Sie uns
gen. Welche Rolle spielt das Rechenzentrum in        einen Überblick und Zahlen geben?
der Zukunft? Das hat e-info21 im Interview mit
Gabriele Büsse, Unternehmensbereichsleiterin         Einverstanden, lassen wir doch einfach die
IT-Operations bei der ekom21, diskutiert.            Zahlen für sich sprechen. Wir haben rund 500
                                                     Mitglieder in Hessen und einige weitere Kunden
Sie leiten den Bereich IT-Operations. Was genau      im Bundesgebiet. Insgesamt bedienen wir damit
sind Ihre Aufgaben?                                  mehr als 29.000 Endanwender.

Meine Aufgaben gliedern sich in operative sowie      Mehr als 60 Verfahren betreuen wir für die kom-
strategische Aufgaben und vor allem die Perso-       munalen Kunden, hierfür sind mehr als 2.500
nalführung.                                          Server in Betrieb, davon über 90 Prozent virtuali-
                                                     siert. Ein eigenes MPLS-Netz (Multiprotocol Label
Bei den operativen Aufgaben liegt der Schwer-        Switching, zum Betreiben großer Transportnetze;
punkt auf dem laufenden Betrieb, was sehr            Anmerkung der Redaktion) für unsere Kunden
gegenwartsbezogen ist. Die strategischen Aufga-      sichert die Datenübertragung.
ben sind stärker planerisch und in die Zukunft
gerichtet. Hierzu gehören sowohl technische und      Wir haben ca. zwei Petabyte Datenvolumen (eine
wirtschaftliche Konzepte, als auch Sonderauf-        2 mit 15 Nullen; Anmerkung der Redaktion) –
träge der Geschäftsführung. Ich plane Aufgaben       Tendenz steigend unter Management. Unsere
und Ressourcen, manage Risiken, organisiere          Anwendungen stehen 7 mal 24 Stunden pro
Kooperationen und führe meine Mitarbeiterin-         Woche – bis auf definierte Wartungsfenster – zur
nen und Mitarbeiter.                                 Verfügung.

Als wichtigste Aufgabe sehe ich die Personal-        Hinzu kommen noch über 60 Millionen Druck-
führung. Hier geht es um klassische Manage-          seiten pro Jahr, die unser Druckzentrum trotz
ment-Aufgaben wie Personalauswahl und                Digitalisierung produziert. Dienstleistungen für
-steuerung, Moderation und auch Personal-            mehr als 100 Kunden vor Ort erbringen wir durch
entwicklung. Ich verstehe mich vor allem als         Services und Support und, last but not least,
jemand, der für seine 140 Mitarbeiterinnen und       machten unsere Hard- und Software-Angebote
Mitarbeiter Steine aus dem Weg räumt, sie för-       an Kommunen und Schulen im Jahr 2020 mehr
dert und fordert und die Leistungen der Kollegen     als 120 Millionen Euro Umsatzvolumen aus.
sichtbar macht.

8     Ausgabe 1|2021
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Interview             IT             Verfahren

Sie sehen, das Rechenzentrum der ekom21
bewegt einiges. Hessen ist hier auch einzigartig,
weil wir bereits ab 1995 die Ressourcen gebün-
delt und konzentriert haben. Andere Bundeslän-
der fangen mit diesem Schritt gerade erst an.

Das sind beeindruckende Zahlen. Welche Bedeu-
tung haben die Rechenzentren für die IT insge-
samt? Wo ist der Unterschied zur Cloud?

Ohne Rechenzentren (RZ) gibt es keine Cloud,
denn Rechenzentren sind die technische Basis
und Motoren der Cloud. Die ekom21 lebt den
Cloud-Gedanken schon seit über 50 Jahren. Mit
dem Siegeszug der öffentlichen Clouds hat sich
die Technik allerdings bis zu den privaten Nut-
zern durchgesetzt und ist damit ins breite öf-       Gabriele Büsse, Unternehmensbereichsleiterin
                                                     IT-Operations der ekom21
fentliche Bewusstsein eingetreten.

Das lässt auch die Bedeutung des RZ steigen.         angesichts kritischer Daten und Dienste sowie
Der Grund? Viele Kunden, gerade im öffentli-         deren Verfügbarkeit auch durchaus nachvoll-
chen Bereich, sehen sich Anforderungen von           ziehbar ist.
Datenschutz und IT-Sicherheit gegenüber, die
sie in einer eigenen Umgebung nicht erfüllen         „Chefin des Rechenzentrums“ – ist das eher ein
können oder wollen. Die Komplexität der Infra-       ruhiger Job oder gibt es viele Veränderungen?
struktur nimmt zu, die Ausbildungsanforderun-
gen an das Personal werden höher. Auch der           Na ja, als ruhig würde ich meinen Job nicht be-
Fachkräfte-Mangel treibt die Konzentration in        zeichnen (lacht). Er ist eher interessant, vielfältig
Rechenzentren. Und hier kommt die ekom21 als         und anspruchsvoll. Ich liebe ihn und vor allem
Dienstleister ins Spiel, der mit seinem RZ- und      habe ich sehr viel Freude daran, mit all meinen
IT-Knowhow diese Aufgaben der Kommunen               Kolleginnen und Kollegen Tag für Tag die neuen
zuverlässig und kostengünstig übernimmt. Die         Herausforderungen zu meistern und Neuland zu
Kommunen fühlen sich in einem ortsgebunden           betreten. Routine kommt in meinem Job nicht
RZ wohler als in der öffentlichen Cloud, was         vor.

                                                                                      Ausgabe 1|2021    9
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eGovernment      IT-Sicherheit        Projekte

Was treibt die Entwicklungsdynamik?                     Rahmen zur Digitalisierung der Verwaltung fest.
                                                        Die Erwartung: Bis Ende 2022 sollen alle Ver-
Da gibt es eine Reihe Treiber. Das Wichtigste aus       waltungsleistungen elektronisch für Bürger und
meiner Sicht ist, dass Entwicklungszyklen der           Unternehmen angeboten werden.
Anwendungen immer kürzer werden. Gerade
jetzt in der Corona-Zeit mussten wir häufig neue        Edge, Hyperscale, Cloud, Multicloud - was sind
Anwendungen, beispielsweise die Soforthilfe             aktuelle RZ-Trends? Was sind die wichtigsten
oder den ALG II-Antrag, kurzfristig bereitstellen.      Projekte, die die ekom21 dazu umsetzt?
Gleichzeitig sind Anwendungen untereinander
immer vernetzter, denn unsere Kunden benöti-            Die ekom21 betrachtet Trends sehr genau. Unser
gen das. Verständlich, denn die Verwaltung ist          Ziel: Das Machbare wagen und dazu den Reife-
schneller, wenn sie nicht bei jedem Schritt Daten       grad von Trends genau einschätzen.
erneut eingeben muss. Da ist beispielweise ein
automatischer Datenaustausch ein klarer Effizi-         Edge Computing wird sicher mittelfristig ein
enz-Hebel.                                              Thema werden, da im Bereich Digitalisierung der
                                                        Verwaltung eine Unmenge an Daten anfällt – z.
Apropos Daten, das ist natürlich ein ganz zent-         B. Verkehrsleitsysteme, Planung für Neuausbau,
raler Aspekt. Datendrehscheiben als Grundvor-           demographische Entwicklungen. Thematiken
aussetzung für viele kommunale Dienste spielen          rund um Clouddienste sind natürlich integraler
eine große Rolle. Ein letzter Aspekt betrifft die       Bestandteil unserer Strategie, da wir als Cloud-
Bedienbarkeit – Self-Service und intuitive Bedi-        dienstleister für unsere Kunden agieren. Dazu
enbarkeit sind weitere Treiber.                         haben wir unsere Infrastruktur (Hyperscale) so
                                                        aufgebaut, dass wir sowohl horizontal als auch
Woher kommen die neuen Anforderungen – von              vertikal skalieren können. Dies wird in Zukunft
den Bürgern, den Kommunen, dem Gesetzgeber?             auch vollautomatisch aufgrund bestimmter Last-
                                                        szenarien erfolgen, im Moment bedarf es dazu
Von allen genannten Akteuren: Die Bürger wollen         noch menschlichen Zutuns. Die Automatisierung
digital mit ihrer Kommune kommunizieren. Das            des RZ-Betriebs ist also noch ein wichtiges The-
heißt, sie wollen dann, wenn sie Zeit haben, ihr        ma. Zudem ist die ekom21 im Moment verstärkt
Auto zulassen, ihren Parkausweis erstellen oder         im Bereich Container und Block-Chain engagiert.
ihren Hund anmelden. Die Kommunen wiederum              Beide Szenarien eröffnen uns eine Vielzahl von
sind Dienstleister für ihre Bürger. Sie wollen Pro-     Möglichkeiten, um Anwendungen noch flexibler
zesse digitalisieren und damit ihre Leistungen          und sicherer zu betreiben.
für den Bürger schneller und in hoher Qualität
zur Verfügung stellen. Zugleich sind Kommunen           Nachhaltigkeit ist ein großes gesellschaftliches
bestrebt, interkommunal zusammenzuarbeiten;             Thema: Wie lässt sich IT betreiben, ohne das
das erfordert entsprechende Technologie, um             Klima in Mitleidenschaft zu ziehen?
orts- und zeitunabhängig auf kommunale Ver-
fahren zugreifen zu können. Und der Souverän            Das ist Stand heute nur bedingt möglich. IT
legt – etwa mit dem Onlinezugangsgesetz – den           benötigt Strom, um zu funktionieren. Aber die

10    Ausgabe 1|2021
Interview             IT             Verfahren

Minimierung des Strombedarfs ist ein wichtiges       Was halten Sie von GAIA-X und wie schätzen Sie
Thema. Bei der ekom21 haben wir die gesam-           die Chancen ein?
te Klimatechnik modernisiert und in Verbin-
dung mit der Virtualisierung konnten wir den         (GAIA-X ist ein Projekt zum Aufbau einer sicheren
Stromverbrauch um über 65 Prozent reduzieren.        Dateninfrastruktur für Europa; Anm. der Redakti-
Weiterhin bieten wir Kommunen die Option, ihre       on)
Systeme bei uns zu betreiben und so vor Ort die
Strom- und Klimakosten gegen Null zu fahren.         GAIA-X ist ein interessanter Ansatz; aber es bleibt
Auch achten wir bei Neuanschaffungen auf Sys-        abzuwarten, wie sich die europäischen Partner
teme mit optimiertem Strombedarf.                    in der Zusammenarbeit verhalten. Im kommuna-
                                                     len Umfeld wird es aus meiner Sicht mittelfristig
Sie sind eine erfahrene IT-Managerin – wie sah IT    keine Rolle spielen, obwohl digitale Souveränität
vor 10 Jahren aus, wie wird IT 2030 aussehen?        gerade im Zusammenspiel mit Datenschutz und
                                                     Wettbewerb essentiell ist.
Vor zehn Jahren sah die IT komplett anders aus.
Wir hatten noch die letzten Mainframe-Anwen-         Was entspannt Sie, wenn Sie sich nicht mit dem
dungen im Einsatz, der 7 mal 24 Stunden-Einsatz      RZ beschäftigen?
pro Woche war kein Thema und Anwendungen
wurden über Citrix zur Verfügung gestellt. Band-     Oh, da gibt es viele Tätigkeiten, die mir Freude
breiten von rund zwei Mbit (Megabit; Anmerkung       machen. Zum einen liebe ich meinen Garten.
der Redaktion) waren die Regel, mobile Geräte        Hier kann man der Natur nahe sein, etwas schaf-
gab es in unseren Anwendungen noch nicht und         fen oder sich auch einfach nur kontemplativ auf-
auch das Home-Office war die Ausnahme.               halten. Ich mag gerne ein gutes Buch lesen. Fa-
                                                     milie und Freunde lassen mich zu ganz anderen
In 2030 werden wir hoffentlich manche der            Gedanken als Bit, Byte und Petaflop aufbrechen.
heutigen Beschränkungen überwunden haben.            Aktiv bin ich aber auch und engagiere mich als
Bandbreite wird kein Thema mehr sein, Arbeits-       Übungsleiterin im heimischen Sportverein.
plätze werden nicht mehr an einen Ort gebun-
den sein. Ob Tablet, Handy oder Laptop – jede        Frau Büsse, herzlichen Dank für das Interview.
Anwendung kann alle Medien bedienen und
der 7 mal 24 Stunden-Betrieb pro Woche ist die       Das vollständige Interview finden Sie auf unserer
Regel. Konkret im RZ wird die Virtualisierung vo-    Website unter „e-info21 digital“.
ranschreiten und neue Technologien erleichtern
die Vernetzung der kommunalen Rechenzentren
untereinander. Dann können diese arbeitsteilig
vorgehen und sich auf einzelne Verfahren kon-
zentrieren – unter Umständen auch deutsch-
landweit. Hybrid Cloud-Modelle halten Einzug
in die kommunalen Rechenzentren, die Block-
chain-Technologie wird breit zum Einsatz kommen.

                                                                                  Ausgabe 1|2021    11
eGovernment            IT-Sicherheit            Projekte

Breit aufgestellter
Online-Service
Mörfelden-Walldorf erweitert Angebot

Aus einer Pressemitteilung der Stadt Mörfelden-Walldorf

Zur Vorstellung neuer Online-Services trafen sich                Zukunftweisend
in Mörfelden-Walldorf Stadtrat Steffen Seinsche,                 „Ein breit aufgestellter Online-Service stellt eine
Hauptamtsleiter Thomas Krüger, der Leiter des                    sinnvolle und zukunftweisende Alternative zum
Bürger- und Ordnungsamtes Stefan Feutner, die                    Behördengang dar. Die Bürger*innen schätzen
Leiterin des Ordnungsamtes Tatjana Lang, die                     es sehr, wenn sie die Möglichkeit haben, Anträge
Leiterin des Standesamtes Edith Wünsch sowie                     von zuhause aus zu stellen. Dies spart viel Zeit“,
Gabi Göpfert, Sven Herbert und Stefan Thomas                     sagt Hauptamtsleiter Thomas Krüger, der feder-
von dem kommunalen IT-Dienstleister ekom21.                      führend dafür sorgte, dass der civento-Dienst
Ein Bericht der Stadt Mörfelden-Walldorf.                        der ekom21 in der Stadtverwaltung Fuß fasste.

Gut aufgestellt – nicht nur beim Online-Service: Stadtrat Steffen Seinsche, Edith Wünsch, Thomas Krüger, Tatjana Lang,
Stefan Feutner, Gabi Göpfert und Sven Herbert (v.l.n.r.)

12     Ausgabe 1|2021
Interview             IT             Verfahren

Neu ins Repertoire des Online-Service ist der        Beim Online-Service Sondernutzung im öffentli-
Bereich Lebensereignisse aufgenommen worden.         chen Verkehr können Stellschilder und Plakate
                                                     beantragt, aber auch Versammlungen und Info-
„Die Bürger*innen können direkt über die Start-      stände bei Wahlen angemeldet werden.
seite unter dem Punkt Online-Service mit einem
Klick eine Geburtsurkunde, die Ehe- oder die         Entwickelt wurde der civento-Online-Service von
Lebenspartnerschaftsurkunde, aber auch eine          der ekom21, diese pflegt und betreut auch die
Sterbeurkunde anfordern oder einen Sterbefall        Seite, auf die die städtische Homepage verlinkt.
melden“, erklärt Stadtrat und Bürger- und Ord-       Die jeweiligen Sachbearbeiter aus den Ämtern
nungsdezernent Steffen Seinsche.                     der Stadtverwaltung bearbeiten dann die Anträge
                                                     und melden sich zeitnah bei den Bürgern und
Die Nutzer*innen landen dann auf einem Portal        Bürgerinnen. Der Vorteil, den Online-Weg zu nut-
der ekom21 und können dort den entsprechen-          zen, wird von immer mehr Mörfelden-Walldor-
den Verwaltungsprozess bequem zeitlich pas-          fern erkannt. Tendenz steigend.
send online beantragen. Die Mitarbeiter*innen
des Standesamtes kümmern sich nach Eingang           Ziel der Stadt ist es daher, das Online-Angebot
des Formulars, um die jeweiligen Belange und         immer weiter auszubauen.
nehmen Kontakt auf oder schicken Urkunden zu
den Antragsstellern.                                 Vorreiterrolle
                                                     „Mörfelden-Walldorf war die erste Stadt im Kreis,
Bequem                                               die diesen bürgerfreundlichen Service auf der
„Der Online-Service spart viel Zeit und einen        städtischen Homepage anbietet“, weiß Thomas
Weg ins Rathaus. In Zukunft werden sich sicher       Krüger. „Zurzeit bietet die Stadt 16 Verwaltungs-
immer mehr Menschen dafür entscheiden, über          prozesse online an, welche über die Online-An-
die städtische Homepage Kontakt mit unserer          tragsstellung hinaus auch dort wo es sinnvoll ist,
Behörde aufzunehmen. Das ist schließlich für         eine elektronische Bezahlfunktion beinhalten.
alle Beteiligte viel bequemer“, so der Bürger-       Dies ist zum Beispiel bei der Online-Anhörung
und Ordnungsdezernent.                               der Ordnungswidrigkeiten und Beantragung von
                                                     Personenstandsurkunden der Fall. Alle On-
Auch der Online-Service für verkehrsrechtliche       line-Prozesse verfügen über einen angeschlos-
Anordnungen und die Sondernutzung im öffent-         senen Workflow, welcher ein medienbruchfreies
lichen Raum stehen seit diesem Jahr zur Verfü-       digitales Bearbeiten der Anträge in der Ver-
gung. Es ist jetzt möglich, Anträge für verkehrs-    waltung ermöglicht. Hierbei werden ebenfalls
rechtliche Anordnungen – die Aufstellung von         Synergien generiert.”
Containern und Baugerüsten, die Einrichtung
von Baustellen sowie die Festlegung von Halte-       Schon seit mehreren Jahren können die Mör-
verboten – online zu stellen.                        felden-Walldorfer zum Beispiel Hunde sowie

                                                                                  Ausgabe 1|2021   13
eGovernment      IT-Sicherheit       Projekte

Mülltonnen an- oder abmelden oder online die           l   Beantragung einer erweiterten Melde-
Anhörung von Ordnungswidrigkeiten wahrneh-                 bescheinigung
men und abschließend elektronisch bezahlen             l   Beantragung einer Meldebescheinigung
sowie sogar Mängel melden. Allein im Jahr              l   Abmeldung einer Nebenwohnung
2019 wurde über den Service Online-Anhörung            l   Voranmeldung einer Nebenwohnung
1/3 der Verwarnungs- und Bußgelder für Ver-            l   Beantragung von Übermittlungssperren
kehrsordnungswidrigkeiten bezahlt. Auch der            l   Vorübermittlung der Daten für einen
Online-Wahlschein, der zum gegebenen Anlass                Kinderpass
aktiviert wird, wird rege genutzt. „Diese Möglich-     l   Statusabfrage zum beantragten Pass oder
keit zur Briefwahlbeantragung wird von Wahl                Personalausweis
zu Wahl beliebter und sicher bedingt durch die         l   Statuswechsel
Corona-Pandemie noch um ein Vielfaches mehr            l   Verlusterklärung eines Passes oder Personal-
genutzt werden“, sagt der Leiter des Bürger- und           ausweises
Ordnungsamtes, Stefan Feutner.                         l   Voranmeldung eines Umzuges
                                                       l   Voranmeldung eines Zuzuges.
„An einem Online-Service führt kein Weg dran
vorbei“, fasst es Stadtrat Seinsche zusammen.          „Wer eine Meldebestätigung oder einen Rei-
                                                       sepass benötigt, kann dies ganz unabhängig
civento ist die technologische Basis zur Digita-       von den Öffnungszeiten der Verwaltung schnell
lisierung von Prozessen in der Kommune und             erledigen, sogar an einem Sonntag“, beschreibt
somit Garant für die Umsetzung des Onlinezu-           Stadtrat Steffen Seinsche den Vorteil, den OLAV
gangsgesetzes (OZG). Die Software der ekom21           bringt. Auch der Leiter des Hauptamtes Thomas
ermöglicht es, die vom Bürger eingegebenen             Krüger hebt die komfortable Bürgerfreundlich-
Daten automatisiert den jeweiligen Fachverfah-         keit des neuen Service hervor: „Es spart Zeit und
ren zuzuordnen und einen digitalen Workflow            Wege und bringt unsere Verwaltung wieder ein
zu generieren. Das Land stellt den hessischen          Stück näher an das Ziel, zukunftsweisend zu sein
Kommunen „civento-Prozesse“ kostenlos zur              und so viele Dienstleistungen wie möglich online
Verfügung.                                             anzubieten“.

OLAV gestartet                                         Dass der neue Service auch bei den Mörfel-
Über weitere Angebote können sich die Bür-             den-Walldorfern gut ankommen wird, davon ist
ger*innen seit kurzem freuen, denn die Funktion        auch der Leiter des Bürger- und Ordnungsamts
„OLAV“ (Online-Anträge und Online-Vorgänge),           Stefan Feutner überzeugt: „Wir haben festge-
die mit dem Fachverfahren Einwohnerwesen               stellt, dass immer mehr Bürger*innen auf die
„emeld21“ verknüpft ist, wurde ebenfalls in Mör-       Möglichkeit der Online-Nutzung zurückgreifen
felden-Walldorf eingeführt. Diese Online-Verwal-       und gerade in Zeiten, in denen Kontaktreduzie-
tungsleistungen wurden von dem kommunalen              rungen gefordert sind, ist es besonders prak-
Rechenzentrum ekom21 entwickelt und haben              tisch, wenn man nicht gleich für jede Angelegen-
einiges zu bieten.                                     heit ins Rathaus gehen muss“.

14    Ausgabe 1|2021
Interview                IT               Verfahren

Wissen, wie
Digitalisierung geht

An Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Onlinezugangsgesetz, eAkte, Smart City -
es gibt viel zu tun. Beschleunigen Sie Ihre digitale Transformation mit den vom Land Hessen
geförderten Beratungsleistungen für hessische Kommunen. Klingt nach Zukunft und einem
guten Plan: Kompetente Digitalisierungsberatung für Sie – mit uns.

Weitere Informationen unter : www.ekom21.de/digitalisierungsberatung

   digitalisierungsberatung@ekom21.de           0641 9830 3616
                                                                                              Ausgabe 1|2021   15
eGovernment     IT-Sicherheit        Projekte

GigaMaP ist gestartet
Hessen und ekom21 treiben Gigabitausbau an

Aus einer Pressemitteilung des Landes Hessen

Mit dem zukunftsweisenden Digitalportal „Giga-         map-hessen.de gibt es ab sofort Informationen
MaP“ sorgen das Land Hessen, die ekom21 sowie          zum Breitband- und Mobilfunkausbau auf einen
deren Tochter, die Softplan Informatik, für einen      Blick und mit einem Klick – und das in völlig
schnelleren Gigabitausbau. Digitalministerin           neuem Design. „Mit GigaMaP geben wir nicht nur
Sinemus: „Neues Online-Portal wird den Breit-          den hessischen Kommunen ein Werkzeug an die
bandausbau in Hessen weiter beschleunigen“.            Hand, mit dem die Herausforderungen des Aus-
                                                       baus noch besser bewältigt werden können. Im
Wegweisend                                             öffentlichen Bereich stellt die Plattform zudem
Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sine-     für Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende
mus hat mit GigaMaP ein wegweisendes digita-           und Unternehmen wichtige Breitband-Versor-
les Online-Portal gestartet. Unter https://giga-       gungsdaten zur Verfügung. Registrierte Nutzerin-

16    Ausgabe 1|2021
Interview             IT            Verfahren

nen und Nutzer können darüber hinaus künftig        Projekt erfolgreich zum Start am heutigen Tag
Infrastrukturdaten auswerten. GigaMaP wird          geführt. Hierfür möchte ich allen Beteiligten
somit den Breitbandausbau in Hessen beschleu-       meinen großen Dank aussprechen!“.
nigen“, sagte die Ministerin.
                                                    Weiterer Ausbau
ekom21 mit dabei                                    Mit dem heutigen Tag ist die Arbeit an GigaMaP
Entwickelt wurde GigaMaP vom Berliner Unter-        aber noch nicht beendet. Weitere Bausteine
nehmen atene KOM. Die ekom21 wird als kom-          werden zukünftig die automatisierte Netzaus-
munaler IT-Dienstleister Betrieb, Pflege und        bauplanung und die Durchführung von rele-
Wartung des GigaMaP-Gesamtsystems überneh-          vanten Genehmigungsprozessen sein. So sollen
men, um die Kommunen beim Gigabitausbau             Kommunen mittels GigaMaP künftig auch Zugang
zu unterstützen. Unterstützt wird sie dabei von     zu speziellen Netzplanungswerkzeugen erhalten,
der Softplan Informatik GmbH, einer Tochterge-      mit deren Hilfe der individuelle Ausbau vor Ort
sellschaft der ekom21. Das Land finanziert die      optimal geplant werden kann. Daneben werden
Entwicklung mit rund 2,6 Millionen Euro. Mit dem    im internen Bereich von GigaMaP bereits vor-
Einsatz von GigaMaP wird das bisherige hessi-       handene Infrastrukturen wie Glasfaserleitungen,
sche Breitband-Informations-System (hesbis)         Hauptverteiler sowie Mobilfunkstandorte ange-
ersetzt und in seiner Funktionalität deutlich       zeigt.
erweitert.
                                                    ekom21 und Softplan
Teamwork                                            Bertram Huke, Geschäftsführer der ekom21 und
Digitalministerin Sinemus lobte die gute Zusam-     der Softplan Informatik, hebt die zielgerichtete
menarbeit bei der Entwicklung des Portals: „Als     Teamarbeit aller Beteiligten hervor und betont:
es beim Start des Projekts darum ging, unser        „Insbesondere die GIS-Spezialisten der Softplan
hessisches Breitbandinformationssystem hes-         haben sich mit ihren modernen technologischen
bis mithilfe eines GIS-Tools zu einem zukunfts-     Lösungen als kompetente und innovative Partner
weisenden Digitalportal für das Monitoring des      beim Aufbau des Projektes gezeigt.“
Ausbaus der digitalen Infrastrukturen in Hessen
zu machen und in dieses die Möglichkeit der         atene KOM-Geschäftsführer Tim Brauckmüller:
Netzausbauplanung und die Durchführung von          „Wir freuen uns sehr, dass wir die hessische Lan-
relevanten Genehmigungsprozessen zu integrie-       desregierung von unserem leistungsfähigen und
ren, standen die Projektbeteiligten zunächst vor    innovativen Geoinformationssystem überzeugen
einer Herkules-Aufgabe. Doch die ekom21, die        konnten. Wir leisten hier gemeinsam im engen
atene KOM, die Softplan und das Land haben          Schulterschluss aller Partner einen wichtigen
hier stets an einem Strang gezogen und das          Beitrag zur Entbürokratisierung“.

                                                                                Ausgabe 1|2021      17
eGovernment      IT-Sicherheit       Projekte

Netzwerkerneuerungen
sehr gefragt
Umstellungen in Philippsthal und Borken

Von Helmut Best und Stefan Thomas

Die Gemeinde Philippsthal (Werra) und die Stadt        hal zur Verfügung. Damit gehört die Gemeinde
Borken haben ihre Verwaltungsnetze erneuert.           zu den ersten Kunden, die ein von der ekom21
Dank guter Vorbereitung und enger Abstimmung           gemanagtes WLAN-Netzwerk eingerichtet haben.
mit den beiden Kommunen konnte die ekom21
innerhalb kürzester Zeit stabile und sichere           Allerdings war das Verwaltungsnetz etwas in die
Netzwerke installieren.                                Jahre gekommen. „Wenn man an einem alten
                                                       Boot ein Leck stopft, hat man noch lange kein
Umstellung notwendig                                   Neues“, sagten sich die Verantwortlichen für die
Die Gemeinde Philippsthal (Werra), mit rund            IT in der Marktgemeinde und erneuerten mit
4.100 Einwohnern, liegt im osthessischen Land-         Zustimmung der Gemeindegremien gleich das
kreis Hersfeld-Rotenburg, direkt an der Landes-        komplette Netzwerk.
grenze zu Thüringen.
                                                       Durch die gute Vorbereitung des Administrators
21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern            in Philippsthal, Ulf Schank, und der anschlie-
sich im Rathaus und zwei Außenstellen um die           ßenden Detailplanung von der ekom21 war die
Belange ihrer Bürger. Informationstechnisch            Erneuerung der gesamten IT-Infrastruktur nur
kommen dabei 18 PC-Systeme, drei Notebooks             eine Sache von zwei Tagen. Die Ausfallzeit der
sowie ein Host und sechs virtuelle Maschinen           Systeme und des Netzwerkes belief sich sogar
zum Einsatz. Auch ein öffentliches „Wireless           nur auf eine Mittagspause – danach konnte die
Local Area Network“ (kurz: WLAN) stellt Philippst-     Verwaltung wieder vollumfänglich arbeiten.

18    Ausgabe 1|2021
Interview                 IT
                               IT                Verfahren

                                                              reichen Verfahren, wie zum Beispiel Personal-
                                                              management, Zeiterfassung und Kindertages-
                                                              stättenverwaltung.

                                                              Die Umstellung des Netzwerkes war Grundvor-
                                                              aussetzung für die geplante Erweiterung mit der
                                                              Integration aller Außenstellen in Borken inklu-
                                                              sive der Kindertagesstätten. Außerdem wurde
                                                              technisch für eine wesentlich höhere Ausfallsi-
                                                              cherheit gesorgt.

                                                              Im Endausbau wird das Netzwerk der Stadt
                                                              Borken (Hessen) rund 120 moderne Arbeitsplät-
Unser Foto zeigt die Akteure der Netzwerkerneuerung.          ze sowie Platz für eine Dateiablage von rund 28
Hintere Reihe (v.l.n.r.): Jonas Schäfer und Max Ellermann,    Terabyte (TB = eine Billion Bytes) haben.
Gemeindeverwaltung Philippsthal (Werra) sowie Marcel
Frank-Schreiber, ekom21. Vorne von l.n.r.: Sven Henning und
Ulf Schank, Gemeindeverwaltung Philippsthal (Werra) und
Andre Pfütz, ekom21.

Bedarf auch in Borken
Andere Kommunen – gleiche Nöte. So war in
Borken (Hessen) ebenfalls eine Netzwerkum-
stellung erforderlich, um bei den wachsenden
Anforderungen an die Verwaltung –auch tech-
nisch– mithalten zu können.

Die Stadt im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis
mit etwa 13.000 Einwohnern hat die Unterstüt-
zung der ekom21 gesucht, um ihr Netzwerk auf
die vom BSI als Standard definierte Grundaus-
stattung umzustellen.
                                                              Auf dem Bild (v.l.n.r.): Saskia Göbel (Stadt Borken), Tho-
Neben der Erneuerung von gut 90 Rechnern,                     mas Lattmann und André Pfütz (beide ekom21), Christiane
                                                              Fuchs, Jürgen Meyer, Heinrich Dubik, Volker Stief und Anne
davon 50 im Rathaus, wurden auch die Server
                                                              Weber (alle Stadt Borken), Gerhard Wagner (ekom21) sowie
auf Vordermann gebracht. Hierzu wurden die-                   Fabian Ziegler (Stadt Borken)
se mit zwölf virtuellen Maschinen ausgestattet.
Neben einer deutlich höheren Ausfallsicher-                   Haben Sie Fragen zu Netzwerkerneuerung oder
heit sorgt diese Aufrüstung auch für wesentlich               zum IT-Service der ekom21? Dann schreiben Sie
schnellere Bearbeitungszeiten in den zahl-                    bitte eine Mail an: kundenservice@ekom21.de

                                                                                                Ausgabe 1|2021      19
eGovernment      IT-Sicherheit        Projekte

Bürgermeister im Dialog
Oberbürgermeister Jochen Partsch, Darmstadt

Darmstadt ist Wissenschaftsstadt und eine der         baren Netzwerkes, das wir durch die Digitalisie-
digitalsten Städte Deutschlands. 2017 haben die       rungsvorhaben entwickelten, wird das sehr gut
Südhessen den Bitkom-Wettbewerb „Digitale             funktionieren. Kommendes Jahr wird also ge-
Stadt“ gewonnen, erst jüngst kam der Förderbe-        prägt durch viele neue Kooperationen innerhalb
scheid aus dem BMI-Wettbewerb „Smart Cities           unserer städtischen Organisation und der hiesi-
made in Germany“. Auch die ekom21 spielt bei          gen Akteure aus der gesamten Stadtgesellschaft,
der Digitalisierung eine wichtige Rolle. Welche       also der Politik, der Wissenschaft und Wirtschaft,
Rolle das ist, wie man internationaler Leucht-        der Kultur, ja der gesamten Bürgerschaft. Ge-
turm wird und was wir noch erwarten dürfen,           meinsam wollen wir eine noch engere Verzah-
das hat e-info21 digital im Interview mit OB          nung von Digitalisierung und Stadtentwicklung
Jochen Partsch diskutiert.                            erreichen.

Was bewegt Darmstadt gerade?                          Digitalisierung und Smart City – wieso ist
                                                      Darmstadt so viel weiter als andere Kommunen?
Unser aktueller Erfolg in der zweiten Staffel des     Was ist Ihr Erfolgsrezept?
BMI-Wettbewerb Smart Cities verpflichtet na-
türlich: Wir müssen zügig in die Konzeptphase         Als Wissenschaftsstandort sind wir geprägt
einsteigen und die beantragten Projekte auf den       durch international renommierte Forschungs-
Weg bringen. Dank des etablierten und belast-         einrichtungen mit Fokus auf Ingenieur- und

20    Ausgabe 1|2021
Interview
    Interview              IT            Verfahren

Technikwissenschaften. Die TU, die h_da, un-         Technik oder Vernetzen reduzieren lässt. Unser
sere Fraunhofer-Institute, das GSI und die ESA:      Vorsatz ist, mit Digitalisierung den Alltag der Bür-
All diese Institutionen beschäftigen sich auch       gerinnen und Bürger zu erleichtern sowie nie-
mit den Computational Sciences, auf denen            manden von dieser Entwicklung auszuschließen.
die Digitalisierung fußt, oder beschäftigen sich     Barrierearmut in der digitalen und der analogen
wissenschaftlich mit Smart City-Fragestellungen.     Welt, digitale Teilhabe und digitale Kompetenz –
Die Forschenden arbeiten eng mit uns in vielen       das sind ebenso wichtige Pfeiler unserer Digitali-
Projekten zusammen und revolutionieren dabei         sierungsrezeptur.
analoge Prozesse. Hinzu kommt, dass wir bereits
vor der Privatisierung der Telekom einer der         Zu guter Letzt muss ich auf diese Frage auch mit
wichtigsten (Forschungs-)Standorte für die da-       unserer bereichsübergreifenden Arbeit ant-
mals noch öffentlich regulierte und junge Tele-      worten. Wir haben die städtische Organisation
kommunikation waren. Auch seitens der privat-        für die Digitalisierung aufgebrochen, arbeiten
wirtschaftlichen Infrastruktur sind die Weichen      organisationsübergreifend und interdisziplinär.
also günstig gestellt.                               Dadurch behalten alle Teilbereiche das große
                                                     Ganze im Blick und wir können sukzessive die
Als Wirtschaftsstandort sind wir damit insgesamt     gesamte städtische Daseinsvorsorge in die Digi-
sehr attraktiv. Wir haben eine große Start-up        talisierung aufnehmen.
Szene. Aber auch Tech-Unternehmen aus dem
Ausland finden Darmstadt als Standort reizvoll.      Was kann die Digitalisierung für die Stadt, die
Die Anbindung an den internationalen Flugha-         Verwaltung, die Bürger leisten?
fen, die schnelle Erreichbarkeit der Finanzmetro-
pole Frankfurt mit der Börse sowie die sehr gute     Sie kann und muss dazu dienen, den Alltag
ÖPNV-Struktur und die Anbindung an mehrere           zu vereinfachen. Beispielsweise haben wir ein
Autobahnen: Viele bezeichnen uns daher als           kostenfreies städtisches WiFi, das wir auch auf
German Silicon Valley for Smart City Technolo-       öffentliche Bussen und Bahnen ausgeweitet
gies. Zusätzlich sind wir als Zentrum des Jugend-    haben. Wer also gerade in der Stadt unterwegs
stils quasi dazu verpflichtet, das Zeitgeschehen     ist und ein Hotel buchen will, kann dies ohne
zu reflektieren. So beschäftigt sich unsere Kul-     Netzunterbrechung machen. Auch arbeiten wir
tur- und Kunstszene intensiv mit den Digital Arts.   daran, viele Behörden- und Amtsgänge zu
Das wiederum ist ein Magnet für weitere Impulse      digitalisieren und haben bereits sehr viel
und Perspektiven.                                    Service bearbeitet: Ob Parkplatzausweis oder
                                                     Urkundenbeantragung – die Darmstädter
Digitalisierung verstehen wir als große Gemein-      können behördliche Dinge des Alltags online
schaftsaufgabe, die sich eben nicht allein auf       in die Wege leiten.

                                                                                   Ausgabe 1|2021      21
eGovernment      IT-Sicherheit       Projekte

Ein besonderes Anliegen ist mir, wie Digitalisie-      Tech-Filter soll er zur Luftverbesserung beitra-
rung Umweltschädigungen zu vermeiden hilft.            gen und kann ganz nebenbei als Stadtmobiliar
Wir haben ein komplexes Umwelt-Sensornetz              genutzt werden – etwa zum Ausruhen während
installiert, das künftig mit einer städtischen Da-     des Einkaufsbummels. Wer genau so etwas
tenplattform verknüpft wird. Dadurch sollen ad         lieber Zuhause online erledigt, kann mit dem
hoc Regulierungen möglich werden, um Abgase,           Digitalen Schaufenster die Shops unsere Einzel-
Emissionen und andere Umweltbelastungen zu             händler auch an einem einzigen Web-Ort online
minimieren. Das dient der Ökologie ebenso wie          aufsuchen und einkaufen. 360°-Runden durch
der Gesundheit.                                        die Geschäfte und Bestellmöglichkeiten haben
                                                       die lokale Wirtschaft gerade unter Corona maß-
Welche Projekte hat die Digitalstadt schon um-         geblich stützen können. Derzeit komplettieren
gesetzt, was ist geplant?                              wir dieses Angebot mit einem E-Lastenrad-Lie-
                                                       ferservice.
Da gibt es viel zu berichten: Bereits an die 50
Projekte sind umgesetzt, 30 sind noch in der           Dann haben wir auch viele soziale Projekte um-
Pipeline. Zunächst einmal benötigt Digitalisie-        gesetzt. Das Haus der digitalen Medienbildung
rung Infrastruktur. Also haben wir diese in gleich     hilft Eltern, Pädagogen und Schülern gleicherma-
mehreren Projekten in Angriff genommen. Ein            ßen, sich souverän mit dem schnellen Wandel
Beispiel ist das LoRaWAN, ein niederfrequentes         der digitalen Kommunikation auseinanderzuset-
Netzwerk für Anwendungen im „Internet der              zen und adäquat und selbstbewusst zu agieren.
Dinge“. Wir setzen es beispielsweise bei der Opti-     Im Projekt „Digital für Alle“ erarbeiten wir, wie
mierung unserer Müllentsorgung ein: Ein Sensor         Inklusion und Digitalisierung zusammen funkti-
misst die Füllsituation eines Müllcontainers und       onieren und wir bieten zudem zahlreiche Nach-
löst gezielte Entsorgungsfahrten aus. Das spart        barschafts- und QuartierApps an. Weitere Pro-
Abgase.                                                jekte aus den Bereichen Bildung, Infrastruktur,
                                                       Umwelt, Kultur, Tourismus, Handel, Mobilität und
Sensoren kommen in zahlreichen Projekten zum           Verwaltung können auf der Webseite der Digital-
Einsatz. Sie helfen uns, die Ökobilanz unserer         stadt Darmstadt nachgelesen werden.
Stadt zu verbessern, indem sie hier Umwelt-
belastungen messen, dort adaptiv bei Bedarf            Gab es besondere Hemmnisse und wie hat man
Licht einschalten oder auch dazu beitragen, den        diese überwunden?
Verkehr in Stoßzeiten via Signalanlagen flüssiger
durch die Stadt zu lotsen. Der bundesweit erste        Eine mittelgroße Großstadt zu digitalisieren ist
Citytree wurde bei uns aufgestellt. Als Bio-           eine Mammut- und eine Pionieraufgabe. Sie be-

22    Ausgabe 1|2021
Interview
    Interview              IT             Verfahren

nötigt Mut und Zuversicht, Menschen, die daran        sparsamere Bewässerungssysteme. Es geht also
glauben und mitwirken wollen sowie natürlich          stärker als zuvor in Richtung Stadtentwicklung
eine solide finanzielle Basis, um Digitalisierungs-   mit Digitalisierung. 2021 wird insbesondere für
projekte nicht zur Eintagsfliege verkommen zu         die Konzeption und Ausarbeitung dieser An-
lassen. Digitalisierung ist zudem eine Multi-Ak-      sätze genutzt und mit einer Teilhabe der
teur-Aufgabe, die viel Abstimmung und Kommu-          Bürgerschaft verknüpft. Die Projekte selbst
nikation benötigt. Verständlicherweise gibt es        beginnen ab 2022.
dabei auf vielen Ebenen größere und kleinere
Fallstricke. Um Hemmungen und Hemmnisse               Welche Rolle spielt die ekom21 bei der Umset-
generell abzubauen, haben wir einen Ethik- und        zung der Digital-Strategie?
Technologiebeirat gegründet, der Ethikleitplan-
ken definiert hat und die Digitalisierungsarbeit      Die ekom21 ist IT-Systemhaus und Konsortialfüh-
begleitet.                                            rer des Zusammenschlusses, der die städtische
                                                      Datenplattform konzipiert und umsetzt. Diese
Mit den Fördermitteln des BMI stehen zusätzli-        Datenplattform ist eines der Herzen unserer Di-
che Mittel bereit. Was hat in Darmstadt besonde-      gitalisierungsstrategie. Das Konsortium selbst ist
re Priorität?                                         besetzt mit unseren IT-Experten aus Verwaltung
                                                      und Stadtwirtschaft sowie den IT-Dienstleistern
Die Herausforderungen, die mit dem Klimawan-          ui! und DARZ. ekom21 stellt zudem das Bürger-
del einhergehen, wie Wasserknappheit und dro-         servicekonto des Landes Hessen zur Verfügung
hende Dürreperioden, sind von hoher Priorität.        und damit einen weiteren wichtigen Baustein
Um für solche Probleme stimmige Maßnahmen             der Digitalisierung.
zu entwickeln, wollen wir wiederum mit einem
ganzheitlichen Ansatz arbeiten: Nachhaltige           Herr Partsch, vielen Dank für das spannende
Energieversorgung, energiesparendes Wohnen            Gespräch.
und Bauen sowie weitere, ökologisch sinnvolle
Mobilitätslösungen spielen da hinein. Geplant ist
beispielsweise, mit der neuen Förderung durch         Das vollständige Interview finden Sie auf unserer
das BMI unser Wassermanagement intelligent            Website unter „e-info21 digital“.
zu gestalten. Dazu gehören intelligente Wasser-
brunnen in den Quartieren, die Überwachung
und intelligente Steuerung von Energiesystemen
in Darmstadt, die intelligente Überwachung von
Grünanlagen und Investitionen in intelligente

                                                                                   Ausgabe 1|2021   23
eGovernment     IT-Sicherheit
                                                                    IT-Sicherheit       Projekte

Was tun bei IT-Sicherheits-
vorfällen?
Hessen3C bietet Beratung und Unterstützung
Von Markus Wortmann, Hessen3C

Ausfälle über Tage, ein langwieriger Wiederauf-       len IT-Sicherheitsarchitektur. Natürlich geben
bau der IT, verlorene Daten und Vertrauensver-        wir Auskunft, welche Möglichkeiten der Straf-
lust bei den Bürgerinnen und Bürgern – immer          verfolgung bestehen und ob es sich um einen
häufiger treffen Angriffe auf die IT-Sicherheit       meldepflichtigen Vorfall nach DSGVO handelt“,
auch Behörden. Die Menge der vertraulichen            so Lindenthal-Gold. Ein täglicher Schwachstel-
Daten, die durch die Verwaltungsdigitalisierung       lenbericht und die Schwachstellenwarnung bei
stetig steigt, machen Landes- und Kommunal-           akuten Bedrohungen, die Hessen3C veröffent-
verwaltung zu einem lohnenswerten Angriffsziel.       licht, ermöglichen den IT-Beauftragten der Kom-
Die Beschäftigten müssen sich, unabhängig von         munen rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen zu
Affinität und Vorkenntnissen, mit dem Thema           ergreifen.
IT-Sicherheit auseinandersetzen.
                                                      Rund-um-die-Uhr-Hilfe
Verwaltungen unterstützen                             Bei IT-Sicherheitsvorfällen steht eine rund um
Um die Verwaltungen zu unterstützen, wurde das        die Uhr besetzte Hotline unter 0611/353-9900 zur
Hessen CyberCompetenceCenter (Hessen3C) als           Verfügung. Das MIRT (Mobile Incident Response
zentrale Cybersicherheitseinrichtung vom Land         Team) unterstützt bei schweren Sicherheitsvor-
gegründet. „Wir bieten allgemeine, kostenfreie        fällen vor Ort mit Beratung zur Vorfallsbearbei-
Beratung zur Prävention von IT-Sicherheitsvor-        tung, bei der Durchführung beweiserhaltender
fällen“, so Vera Lindenthal-Gold, Leiterin des im     Datensicherungen und der IT-forensischen
Hessischen Innenministeriums angesiedelten            Auswertung.
Hessen3C. „Wir beraten außerdem zu Einzelfra-
gen, beispielsweise zu konkreten Maßnahmen im         Um auch möglichst schnell gegen strafbare oder
IT-Sicherheitsvorfall, dem strukturellen Aufbau       extremistische Hate-Speech-Inhalte im Inter-
eines eigenen IT-Krisenmanagements und den            net vorzugehen, wurde im vergangenen Jahr die
dazugehörigen Prozessen sowie einer sinnvol-          Meldestelle „Hasskommentare“ im Hessen3C

24    Ausgabe 1|2021
Interview            IT            Verfahren

eingerichtet. Die auf www.hessengegenhetze.de      Sie erreichen das Hessen3C unter:
gemeldeten Beiträge werden gesichert, bewertet     0611/353-9900 (durchgängige Erreichbarkeit)
und an die zuständigen Behörden weitergeleitet.    oder per eMail: Hessen3C@hmdis.hessen.de
Auf Wunsch erhalten die Mitteilerinnen und Mit-
teiler eine Rückmeldung. An Betroffene werden      Die Beratung des Hessen3C ist immer vertraulich,
im Bedarfsfall geeignete Beratungs- und Unter-     ergebnisoffen und produktneutral.
stützungsangebote vermittelt.

                                                                               Ausgabe 1|2021    25
eGovernment     IT-Sicherheit        Projekte

Spielplatzkontrollen
mobil dokumentieren
Arbeitsschritte digitalisieren mit INGRADA Vorgangsmanagement
Von Michael Schober, Softplan Informatik GmbH

Viele Außendienstmitarbeiter kommunaler Ver-           Unser Ziel ist es, mit der neuen Applikation die
waltungen dokumentieren die verpflichtenden            unterschiedlichen Anforderungen der Fachberei-
Kontrollen von Spielplätzen oder die Begehung          che mit einer einzigen, individuell konfigurier-
von Straßen noch immer handschriftlich in              baren Lösung abzudecken“, betont Jörg Tieben,
Listen und Formularen, um sie anschließend im          Geschäftsführer von Softplan.
Innendienst in Ihre IT-Lösung oder Tabellenkal-
kulation zu übertragen.                                Einfach und sicher
                                                       Der Vorgangsmanager bietet Verwaltungen und
Individuell konfigurierbar                             Betrieben die Möglichkeit, individuell Vorgänge
Mit dem INGRADA Vorgangsmanagement bietet              zu beschreiben. Je nach Art des Vorgangs lassen
Softplan jetzt eine plattformübergreifende Lö-         sich Termine verwalten, Zuständigkeiten festle-
sung, die den Anforderungen aus der Praxis zur         gen und beliebige Datenfelder und Listen hinter-
Digitalisierung von Arbeitsschritten gerecht wird.     legen. Angaben zu Prüfintervallen, Kontrolleuren
Das Modul enthält eine browserbasierte Applika-        oder Prüfergebnissen lassen sich so ganz indi-
tion zum Konfigurieren individueller Vorgangsar-       viduell zuordnen. Neben Zahlenwerten, Texten,
ten und Auswerten erfasster Vorgänge sowie die         Checkboxen, Memo- und Datumsfeldern ermög-
INGRADA mobile-Erweiterung zur Erfassung und           lichen Auswahllisten mit vordefinierten Werten,
Verwaltung von Vorgängen im Außendienst auf            eine erheblich vereinfachte und sicherere Date-
mobilen Geräten, wie Tablets oder Smartphones.         neingabe bei der Erfassung im Außendienst.

„Die zunehmende Nutzung und die vielfältigen           Mobile Erfassung
Einsatzmöglichkeiten von mobilen Endgeräten in         Die in INGRADA definierten Vorgänge können
den kommunalen Verwaltungen können Vorgän-             sowohl direkt in INGRADA web als auch in der
ge gerade im Außendienst enorm vereinfachen.           mobilen App von INGRADA mobile erfasst und

26    Ausgabe 1|2021
Interview             IT            Verfahren

ausgewertet werden. Der in den Endgeräten           und beliebige weitere Maßnahmen zu beschrei-
integrierte GPS-Sensor unterstützt die Orientie-    ben und zu dokumentieren.
rung bei den Arbeiten im Außendienst. Neben
den reinen Vorgangsdaten lassen sich auch           Die individuelle und frei gestaltbare Konfigurati-
Koordinaten über die Karte oder das GPS erfas-      on der Vorgänge und Vorgangsarten ermöglicht
sen. So ermöglicht INGRADA nicht nur Vorgänge       einen breiten Einsatz in nahezu allen Bereichen:
und Maßnahmen zu dokumentieren, sondern             Hydrantenprüfungen, Straßenbegehungen, Grün-
gleichzeitig die Standorte bisher noch nicht        flächen- und Landschaftspflegemaßnahmen,
erfasster Objekte aufzunehmen. Die Bearbeitung      Bauwerkskontrollen, Dokumentieren von Maß-
der angelegten Aufgaben ist auf jedem Endge-        nahmen sowie Positionsbestimmungen neuer
rät und den Betriebssystemen iOS, Android und       Objekte lassen sich mit dem INGRADA Vorgangs-
Windows10 möglich.                                  manager schnell und effizient durchführen.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten                    Weitere Informationen erhalten Sie von der Soft-
Mit dem INGRADA Vorgangsmanager erhalten            plan Informatik GmbH,
Verwaltungen und Betriebe vielfältige Möglich-      eMail: info@softplan-informatik de
keiten, Kontrollen, Wartungsarbeiten, Abnahmen

                                                                                 Ausgabe 1|2021   27
Die Zukunft der Verwaltung

Redaktion und Gestaltung
Stefan Thomas
ekom21 – KGRZ Hessen | Geschäftsstelle Darmstadt
Robert-Bosch-Straße 13 | 64293 Darmstadt
eMail: redaktion@ekom21.de

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ekom21, Stefan Thomas, pexels.com, Claus Knobel,
Stadt Darmstadt, Softplan Informatik,
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