EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE TROISDORF - Evangelisch in Troisdorf

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EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE TROISDORF - Evangelisch in Troisdorf
E VA N G E L I S C H E K I R C H E N G E M E I N D E T R O I S D O R F
           NACHRICHTEN & TERMINE

KOM PASS
EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE TROISDORF - Evangelisch in Troisdorf
K O M PA S S
                               Ausgabe 677 -- März bis Mai 2018

NACHRICHTEN & TERMINE          Editorial

      Liebe Leserin,
      lieber Leser,
                                           Jan Ehlert

      mit dieser Ausgabe des KOMPASS, die Sie heute in den Händen halten, gelangen wir
      in der Geschichte der Gemeinde in jene Zeit, als Paul Schäfer, der später aufgrund
      seiner Verbrechen in der Colonia Dignidad in Chile verurteilt wurde, Verbindungen in
      unsere Gemeinde hatte. Ist aber alles wahr, was in den letzten Jahren in den Zeitungen
      zu diesem Mann zu lesen war, haben wir uns gefragt. Auf den Sonderseiten in diesem
      Heft erzählen Heike Groß und Ingo Zöllich von ihrer spannenden Suche nach Hinwei-
      sen und Zeitzeugen von damals und von dem, was sich bei ihren Recherchen an neuen
      Erkenntnissen aufgetan hat, die so bisher niemand zusammengetragen hat.

      Das grausame Beispiel von Paul Schäfer war für uns Anlass, noch einmal kritisch zu
      schauen, woran man heute gefährliche Gruppierungen und Weltanschauungen erkennt.
      Dazu erklärt uns der Landespfarrer für Weltanschauungsfragen unserer Rheinischen
      Kirche, Andrew Schäfer, warum der Begriff Sekte heute nicht mehr der richtige ist,
      welche Gruppierungen aktuell in unserer Region aktiv sind und wo Betroffene Rat und
      Hilfe bekommen.

      Dass auch das Christentum einmal als kleine Splittergruppe entstanden ist und bis
      heute aus vielen unterschiedlichen Glaubensrichtungen besteht, davon erzählen Ihnen
      in dieser Ausgabe Klaus Stoll und Pfarrer Dietmar Pistorius.

      Daneben finden Sie wieder zahlreiche Hinweise auf Veranstaltungen und Gottesdienste
      in unserer Gemeinde, zu denen wir Sie auf diesem Wege herzlich einladen: Gemeinde-
      pilger- und Kinderbibeltag, Konfirmationen, Gottesdienst unter freiem Himmel und
      vieles mehr …

      Besonders an den Kar- und Ostertagen wartet dabei wieder ein vielfältiges Programm
      in unseren beiden Kirchen in der Stadtmitte und auf der Hütte auf Sie.

      Viel Spaß beim Lesen und Blättern und bis bald in Troisdorf!

      Ihr Pfarrer Jan Ehlert

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EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE TROISDORF - Evangelisch in Troisdorf
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                            Andacht                                      NACHRICHTEN & TERMINE

Freiheit der
Kinder Gottes
Da kann einem schon der Atem stocken: Da vergeht sich einer an jungen Menschen,
missbraucht sie sexuell, zwingt sie mit Schlägen, Elektroschocks und frommen Worten,
schließt Menschen ein und lässt in Bunkern foltern, und nennt sich selbst dabei noch
„Pius“ - der Fromme - und den Kerker, den er schuf: Colonia Dignidad - Kolonie der
Würde.

Seine Taten begründet er in deftigen Predigten, in denen er die Sünde predigt, nicht
das Evangelium, von Gottes Strafe redet, nicht vom Heil.

Paul Schäfer, der Anführer jener namenlosen Sekte, sei quasi gottgleich gewesen; so
erzählen es Menschen, die in der Kolonie lebten. Selbst, wenn sie brutal misshandelt
wurden, hätten sie nach ihrer eigenen Schuld gefragt, nicht nach Schäfers. Dass er
ihnen ihre Freiheit raubte, so war der ein oder andere bereit zu glauben, sei zu ihrem
Besten: Denn hier sei ein gelobtes Land, draußen aber eine gottlose Welt.

Die Geschichte, die Paul Schäfer mit seiner Sekte in der Colonia Dignidad in Chile
schrieb, ist für mich eine der traurigsten Geschichten, die mit christlichem Glauben
begründet wurden. Sie ist leider nicht die einzige. Immer wieder können wir in der
Geschichte entdecken, wie mit Religion und Christentum Menschen Macht über Men-
schen ausübten. Es funktioniert ganz einfach: Mach den Menschen ein schlechtes
Gewissen und versprich ihnen dann das Heil, wenn sie tun, was du sagst…

Aber das schlechte Gewissen ist in Sachen des Glaubens kein guter Ratgeber. Dem
schlechten Gewissen hält der Apostel Paulus den Glauben entgegen. Nicht, was Du aus
einem schlechten Gewissen heraus Gutes tun willst, kann Dir zum Heil helfen, son-
dern: Ein Mensch wird gerecht allein durch den Glauben an Jesus Christus. Ihm allein
gilt es darum auch zu folgen, und nicht den selbsternannten Führern und Lehrern.

Die Glaubensgeschichte Israels erzählt von Gott, der sein Volk aus der Sklaverei in die
Freiheit führt. Paulus greift das Stichwort auf, wenn er davon spricht, dass dort, wo
Gottes Geist weht, ein Geist der Freiheit weht (2. Kor 3,17). Das Evangelium von
Jesus Christus zu verkündigen, heißt Menschen diese Freiheit zuzusprechen: Die Frei-
heit der Gewissen, und seien sie noch so beladen, sich einzig und allein an den zu wen-
den, der sie heilen kann: Jesus Christus. Die Freiheit, sich nicht zwingen zu lassen,
sondern zu glauben.

Die herrliche Freiheit der Kinder Gottes, zu der wir berufen sind, macht uns frei von
Menschen, Mächten und Machenschaften.

Pfarrer Dietmar Pistorius

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Nachrichten und Termine           Sekten

        Was machen eigentlich die
        „Sekten“ heute?
                   Ein Gastbeitrag von Landespfarrer Andrew Schäfer

      Vor gut 20 Jahren waren sie noch in aller Mun-     Heute vermeiden staatliche und kirchliche Stel-
      de, jetzt hört man nicht mehr viel von ihnen,      len den „Sekten“-Begriff ganz oder weitge-
      den so genannten „Sekten“, so scheint es.          hend, weil er so abwertend und polemisch auf-
      Natürlich sehe ich das als Beauftragter für        geladen ist. Das ist gut so. Aber die beiden mit
      Weltanschauungsfragen unserer Kirche anders,       diesem Begriff verbundenen Themen sind von
      allerdings kommt es darauf an, mit welchem         bleibender Bedeutung: Zum einen geht es zwi-
      Verständnis des Begriffs „Sekte“ man über          schen unterschiedlichen Religionen, neuen
      dieses Thema spricht.                              religiösen Bewegungen und Weltanschauungen
                                                         immer auch um die Frage der Wahrheit des
      Streit ohne Kampfbegriffe                          eigenen Glaubens. Darum darf und muss sogar
                                                         gestritten werden, zum Beispiel im theologi-
      Ursprünglich wurde mit „Sekte“ eine Gruppe         schen Gespräch mit unseren muslimischen
      beschrieben, die sich von einer Kirche abge-       Partnern, wo es nicht nur um Gemeinsames,
      spalten hatte und eigenen Sonderlehren folgte.     sondern auch um „grundlegende Differenzen“
      Als Minderheit vertrat sie eine, von der           geht (so die Landessynode der EKiR im Januar
      Ursprungsreligion oder -gemeinschaft abwei-        2018). Allerdings dürfen die kein Grund zu
      chende Lehre und Glaubenspraxis, die sie aber      polemischer Abwertung anderer Glaubensfor-
      für die entscheidende Wahrheit des Glaubens        men sein, sondern der Dialog muss fair und auf
      hielt. Man könnte zugespitzt sagen, auch das       Augenhöhe miteinander geführt werden!
      Christentum ist einst als jüdische „Sekte“ ent-
      standen.                                           Konfliktträchtigkeit
                                                         religiöser Gemeinschaften und
      In der Öffentlichkeit herrscht ein anderer „Sek-   Weltanschauungen
      ten“-Begriff vor: Umgangssprachlich werden
      sozial auffällige, fanatische, gefährliche, kon-   Religion ist nicht harmlos, sie kann miss-
      fliktträchtige oder sonderliche, von einem all-    braucht werden und Menschen großen Schaden
      gemeinen Wertekonsens abweichende Gemein-          zufügen. Das Gleiche gilt für Weltanschauun-
      schaften und Organisationen als „Sekten“           gen, auch dort kann man sich radikalisieren –
      bezeichnet. Der Begriff „Sekte" ist hier zu        denken Sie nur an Rechts- und – in letzter Zeit
      einem polemischen Kampfbegriff geworden,           zunehmend in unserer Beratung – Linksextre-
      der eher den Streit anheizt als der sachlichen     misten oder an die Radikalisierung junger
      Aufklärung dient. Wer heute „Sekte" sagt,          Menschen zu dschihadistischen und salafisti-
      meint damit immer die anderen.                     schen Akteuren auch in dieser Region.

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                               Sekten                                              NACHRICHTEN & TERMINE

Merkmale konfliktträchtiger Entwicklung            über Misshandlungen, Morde und Massenexe-
können sein: unrealistische Versprechungen         kutionen des Geheimdienstes auf dem Gelände
von Glück, Gesundheit, Erfolg, spiritueller        der Colonia Dignidad. Schäfer war davor in
Erfahrung und die Lösung aller persönlichen        Lohmar als Betreiber einer Privaten Socialen
Probleme, eine stark abgeschottete Gruppe mit      Mission e.V. aktiv und entzog sich nach einer
strenger Hierarchie, starkem schwarz-weiß-         Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs den
Denken und rigider Moral, die großes zeitli-       Ermittlungsbehörden durch Flucht nach Chile.
ches, geistiges und körperliches Engagement        Heute kehren manche der Ehemaligen der
erwartet und keine Kritik, weder von innen         Colonia, nicht wenige traumatisiert, zurück in
noch von außen, duldet, oder eine zentrale         ihre Heimat. In Krefeld haben sich einige ehe-
Figur als Meister, Guru, Prophet, spiritueller     malige Mitglieder der Führungsriege im
Lehrer, die absolutes Vertrauen und Gehorsam       Umfeld der umstrittenen „Freien Volksmis-
beansprucht.                                       sion Krefeld“ des Predigers Ewald Frank
                                                   niedergelassen. Er hatte früher die Colonia
 Checkliste zur Beurteilung von                    Dignidad besucht und darf inzwischen nicht
 fragwürdigen Gemeinschaften:                      mehr nach Chile einreisen. Unter diesen Ehe-
 http://www.ekir.de/weltanschauungen/              maligen befindet sich auch Hartmut Hopp,
 checkliste.php#2                                  der frühere Arzt der Colonia. Er wurde in Chile
                                                   wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von
                                                   Minderjährigen rechtskräftig zu einer fünfjäh-
Aktuelle Entwicklungen in                          rigen Haftstrafe verurteilt und wird von Inter-
beide Richtungen                                   pol mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Ein Drittes kommt hinzu. Religionen, neue          So problematisch der „Sekten“-Begriff inzwi-
religiöse Bewegungen und Weltanschauungen          schen ist, so sehr bedarf es in einer von religi-
sind keine statischen, unveränderlichen Grö-       öser Vielfalt geprägten Gesellschaft, die auf
ßen. Sie sind in Bewegung, verändern ihre          faire Dialoge unter verschiedenen religiösen
soziale Gestalt und auch ihre Lehre! Die Neu-      und weltanschaulichen Akteuren angewiesen
apostolische Kirche z.B. hat sich einst stark      ist, einer bisweilen klaren und kritischen Aus-
abgeschottet, lebte ganz aus ihrem exklusiven      einandersetzung. Dazu leistet die Kirche mit
Selbstverständnis als Endzeitkirche, die allen     ihrer Weltanschauungsarbeit einen wichtigen
anderen überlegen sei. Seit über 20 Jahren         Beitrag.
befindet sie sich jetzt in einem starken Verän-
derungsprozess, grenzt Kritiker nicht mehr aus,
sondern sucht das Gespräch mit ihnen. Auch
ökumenisch hat sie Anschluss gesucht und
gefunden. Es gibt vertrauensvolle theologische      Persönliche und vertrauliche
Gespräche zwischen ihr und ökumenischen             Beratung im Bereich kirchlicher
                                                    Weltanschauungsarbeit bieten:
Kirchen auf Augenhöhe und hohem Niveau,
unter anderem durch das Engagement des Tro-         - Beauftragter des Kirchenkreises
isdorfer Apostels Franz Wilhelm Otten. Die            An Sieg und Rhein.
Neuapostolische Kirche ist lange schon keine          Pfr. Dr. Christoph Melchior,
Sekte mehr, sondern auf gutem Weg in die              Telefon 0228 / 46 21 23
christliche Ökumene!
                                                    - Landespfarramt für Weltan-
Es gibt auch die umgekehrte Entwicklung: eine         schaungsfragen der Evangeli-
erschreckende Radikalisierung. Aus dem                schen Kirche im Rheinland:
                                                      Pfr. Andrew Schäfer,
Raum Troisdorf / Lohmar / Siegburg stammen
                                                      Telefon 0211 / 36 10 252
ursprünglich die Menschen, die als Colonia
Dignidad in Chile traurige Berühmtheit erlangt      - Beratung zur
haben. Vor allem Paul Schäfer, der Gründer            Salafismus-Prävention:
der totalitären religiösen Gemeinschaft, die mit      Hayat in Bonn,
der Diktatur in Chile gemeinsame Sache                Telefon 0228 97 66 7000
gemacht hat, ist zu nennen. Es gibt Berichte

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NACHRICHTEN & TERMINE             Angefangen als Sekte

       Die Wurzel trägt Dich! – Von einer
       kleinen Sekte zur Weltreligion
       von Dietmar Pistorius

      Sekte, so belehrt uns das Lexikon, kommt vom       Als der Rabbiner Paulus – einst Kritiker und
      lateinischen secta. Das meint „Richtung“, „Par-    Verfolger der Sekte – sich ihr anschließt und
      tei“, „Schule“ oder „Lehre“. Die Bezeichnung       mehr noch, sich auf den Weg macht, das Evan-
      hat sich eingebürgert für jede Art religiöser,     gelium aller Welt, und zwar nicht nur der jüdi-
      philosophischer oder politischer Richtung, die     schen Welt zu verkündigen, da droht der Sekte
      sich von den vorherrschenden Überzeugungen,        schon die erste Spaltung. Sie entsteht an der
      Meinungen oder Ritualen unterscheidet. Und         Frage, ob Nichtjuden erst Juden werden müs-
      zwar so sehr unterscheidet, dass man sich          sen, sich also beschneiden lassen müssen und
      irgendwann von den überkommenen Institutio-        alle Rituale halten, oder ob sie – wie Paulus
      nen und Organisationsformen abspaltet und          lehrt – durch den Glauben an Jesus Christus
      etwas Neues beginnt.                               schon dazugehören können. Historisch hat
                                                         Paulus gesiegt. Und damit – ohne dass er das
      So wie das junge Christentum: Bevor das Chri-      wollte – die endgültige Abspaltung der Chri-
      stentum zur eigenständigen Religion wurde,         stensekte vom Judentum bewirkt. Es entstand
      war es eine innerjüdische Sekte: Jesus war Jude,   eine eigene Religion. In deren Geschichte setz-
      seine Nachfolgerinnen und Nachfolger auch.         te sich dann die Spalterei fort. Immer wieder
      Aber sie lebten einen Glauben, der sich radikal    gab es Glaubens- und Lebensfragen, an denen
      unterschied von der dominierenden Tempelari-       Gruppen eigene Wege gingen.
      stokratie in Jerusalem. Als „Wanderradikale“
      gestalteten sie ihren Glauben in provozierend      Man kann sich das vorstellen wie die Krone
      anderer Art und eckten damit an: Dass Jesus die    eines Baumes, bei dem immer wieder Ver-
      Tische der Wechsler und Händler im Tempel          zweigungen und neue Äste zu beobachten
      umstieß, erzählt von einer dieser extremen Pro-    sind. Das übrigens ist gar kein neues Bild:
      vokationen. Nach der Kreuzigung Jesu hören         Schon der Apostel Paulus hat es angedeutet.
      wir, wie sich diese Sekte in und um Jerusalem      Da vergleicht er die glaubenden Heiden mit
      organisiert. Erste Ämter lassen eigene Struktu-    einem wilden Ölzweig, der in einen Baum ein-
      ren erkennen. Die innerjüdische Sekte beginnt      gepfropft wird, um sie dann an ihre bleibende
      sich abzuspalten, nicht ohne die Hoffnung, die     Verbindung mit dem Judentum als Wurzel
      viele Sekten hegen: Dass die Mehrheit ihnen        unseres Glaubens zu erinnern: Ihr sollt wissen,
      auf den neuen Weg folgen wird. Sie selbst ver-     dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die
      stehen sich nicht als neue Religion, sondern als   Wurzel trägt dich.
      Juden auf dem rechten Weg. Es sind andere, die
      sie als „Christen“ bezeichnen.

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                                 Christen im Nahen Osten                             NACHRICHTEN & TERMINE

                Christen im
                Nahen Osten
                von Klaus Stoll

Wenn man auf der langen, gewundenen, staubi-
gen Straße von Khoramshar nach Teheran in
einer Steigung einen Schwerlastzug überholt, der
mühsam versucht, eine 120 Tonnen schwere Tur-
bine den Berg herauf zu ziehen, hält man an und
fragt, ob man vielleicht mit einem Abschleppseil
behilflich sein könne. Wenn dann der Fahrer aus-
steigt und zunächst einmal einen Tee vom nahe
gelegenen Büdchen bringen lässt und sich mit
dem Namen Luther vorstellt, denkt man an Wit-
tenberg und kommt schnell ins Gespräch. Es
stellt sich dann heraus, dass der Mann im Iran                 Assyrische
geboren wurde und in der Gemeinschaft der                      Evangelische Kirche
                                                               San Jose
Assyrian Evangelical Church aufgewachsen ist.
Ein paar Tausend Mitglieder mussten während
der Revolution ihr Heimatland 1979 verlassen         in der Dreifaltigkeit verankert, verbreiteten sie
und haben in San Jose in Kalifornien eine moder-     sich dort lange vor dem Islam. Heute stellen sie
ne kirchliche Gemeinde gegründet.                    etwa 10 % der Bevölkerung und erleben Bedro-
                                                     hungen und Anschläge auf ihre Kirchen. Als 117.
Ebenfalls zur Flucht aus dem Iran in den Jahren      Nachfolger des heiligen Markus versucht She-
der Machtübernahme durch die Mullahs                 nouda III, Papst von Alexandria und ganz Afrika,
gezwungen wurde die Gemeinschaft der Bahai,          die Gläubigen zusammenzuhalten.
die seit Mitte des 19. Jhd. die zweite große Reli-
gionsgruppe darstellte. Die etwa 8 Mio. Anhän-       Eine ähnlich große Wohnung haben im 1. Jhd.
ger sind heute über alle Welt verteilt und pilgern   die Armenier bezogen. Mit ihren katholischen
zu ihrem Tempel in Haifa. Der Mensch, sagen          und russisch-orthodoxen Gliedern besteht diese
sie, steht vor allen Geschöpfen Gott am nächsten,    Gemeinschaft mit etwa 9 Mio. Mitgliedern heute
da er mit einem freien Willen und Vernunft aus-      in vielen Teilen der Welt und einem eigenen Staat
gestattet wurde. Der Gründer Abdul-Baha              innerhalb der Russischen Föderation – trotz
bezeichnete die Nächstenliebe als wichtigstes        schwerer Verfolgungen im Laufe der letzten 100
Element und Gebot: „Verkehrt mit den Angehö-         Jahre.
rigen aller Religionen im Geiste der Achtung und
der Brüderlichkeit“                                  Standhafte Mieter einer nah-östlichen Bleibe
                                                     sind auch die Maroniten mit etwa 3 Mio. Bewoh-
Als Kaiser Constantin im Jahr 325 die sich stän-     nern. Im Gegensatz zu den meisten Gemein-
dig streitenden Bischöfe im byzantinischen           schaften, die sich schon vor Jahrhunderten von
Reich zu einem Konzil in Nicäa zusammenrief,         Rom abgewandt hatten, halten die Maroniten
machten diese tatsächlich Frieden und einigten       dem Papst die Treue und verfügen, vor allem im
sich nach Wochen auf die Formel: „Gott Vater         Libanon, über starken politischen Einfluss.
und Sohn und Heiliger Geist“. Die Trinität war
erfunden! Der aus Alexandrien angereiste             Aber auch Nestorianer ebenso wie die Anhänger
Bischof Arianus hielt davon überhaupt nichts,        der Griechisch-Orthodoxen, Syrisch-Orthodo-
reiste ab und gründete den Arianismus, der sich      xen, und Chaldäisch-Katholischen Kirchen
schnell über ganz Nordafrika und auch in Europa      erhielten sich bis heute ihre Art des Glaubens.
ausbreitete.
                                                     Es spricht für die Toleranz unter den Christen
Die frühen Christen im Orient folgten den Wor-       und die Liebe ihres Gottes, dass sich diese Viel-
ten des Johannesevangeliums: In meines Vaters        falt bis auf den heutigen Tag erhalten konnte und
Haus sind viele Wohnungen. Die größte Woh-           man manchen von ihnen bei einer Tasse Tee
nung bezogen wohl die Kopten in Ägypten. Fest        begegnen kann.

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                                  Ausgabe 677 -- März bis Mai 2018

NACHRICHTEN & TERMINE             Gemeindegeschichte

        „Es gibt kein Zurück“
        Paul Schäfer als Jugendgruppenleiter in Troisdorf

        von Heike Groß und Ingo Zöllich

      Im Februar 2016 kam der Film „Colonia Digni-
      dad – Es gibt kein Zurück“ in die deutschen
      Kinos. Paul Schäfer, Gründer der Sektenkolonie
      „Colonia Dignidad“ und des vielfachen Kindes-
      missbrauchs überführt, gelangte dadurch wieder
      ins Bewusstsein der Troisdorfer, denn in unserer
      Stadt war er aufgewachsen und hatte Jungen-
      gruppen in der Evangelischen Kirchengemeinde
      geleitet. Als „Teufel aus Troisdorf“ bezeichnete
      ihn der Generalanzeiger in einem Artikel anläss-
      lich des Filmstarts und berichtete aus der Früh-
      zeit Schäfers, er habe „als CVJM-Jugendleiter in
      Troisdorf“ gearbeitet, doch habe man es nach
      Gewaltvorwürfen hier wie auch anderswo „stets
      bei diskreten Kündigungen“ belassen, statt ihn
      anzuzeigen. Auch der Rhein-Sieg-Anzeiger sah
                                                          Paul Schäfer im Gras
      es noch im August 2017 als gesichert an, dass
      Schäfer „1947 als Jugendpfleger in der evange-     Volksschule blieb er zweimal sitzen; 1936 wur-
      lischen Kirchengemeinde Troisdorf arbeitete,       de er nach der 8. Klasse auf dem Stand der 6.
      die ihn 1949/50 allerdings entließ.“               Klasse entlassen. Nach dem Krieg blieb er weit-
                                                         gehend arbeitslos und hatte keinen Wohnsitzein-
      Erste Recherchen                                   trag, verbrachte aber immer wieder längere Zei-
                                                         ten in der Wohnung von Mutter und Stiefvater.
      Für uns war damit gar nichts gesichert. Denn wir
      hatten in der „Arbeitsgruppe Geschichte der        Zeitzeugen
      Evangelischen in Troisdorf“ bereits alle Presby-
      teriumsprotokolle der fraglichen Zeit gesichtet,   Kurz nachdem der Film zur Colonia Dignidad
      aber nirgendwo den Namen „Paul Schäfer“            gestartet war, erschien ein etwa 80 Jahre alter
      gefunden: keine Einstellung, keine Dienstanwei-    Mann im Gemeindeamt und erzählte, wie er
      sung, keine Entlassung. Ein Blick in den Perso-    Paul Schäfer als Jugendgruppenleiter erlebt hat.
      nalschrank des Gemeindearchivs half nicht wei-     Es müsse doch noch andere Zeitzeugen geben,
      ter: Eine Personalakte „Paul Schäfer“ existierte   meinte er, und schlug vor, man solle sich einmal
      nicht. Auch Nachfragen beim Kirchenkreis in        zusammensetzen und die Geschichte aufarbei-
      Siegburg und in Bonn, das damals noch mit          ten. Zunächst waren wir noch mit anderen Kapi-
      Troisdorf in einem Kirchenkreis verbunden          teln der Gemeindegeschichte beschäftigt, doch
      war, sowie beim Archiv der Evangelischen Kir-      im Sommer 2017 konnten wir, auch mithilfe des
      che im Rheinland liefen ins Leere: An keiner       damaligen Jugendleiters Günter Schmitt, end-
      Stelle lagen Personaldokumente zu Schäfer vor.     lich fünf Zeitzeugen zu einem Gespräch einla-
                                                         den.
      Immerhin konnte uns das Troisdorfer Stadtar-
      chiv mit den wichtigsten Daten weiterhelfen.       Sie berichteten vom unsteten Leben Schäfers
      Als jüngster von drei Brüdern wurde Paul Schä-     ebenso wie von seinem mitreißenden Charisma,
      fer am 4.12.1921 in Bonn geboren und wuchs         von fröhlichen Singstunden wie von unheim-
      zunächst in Spich auf. 1932 wurden die Eltern      lichen Gebetstreffen, von spannenden Wochen-
      geschieden. 1933 heiratete die Mutter erneut.      endlagern und schlimmen Erniedrigungen.
      Die Familie lebte nun in der Frankfurter Straße    Dabei kristallisierte sich die Rolle Schäfers in
      und später in der Wilhelmstraße, in unmittelba-    der evangelischen Jugend heraus. Wie in der
      rer Nähe zu Kirche und Gemeindehaus. Paul          Vorkriegszeit, so war die Jugendarbeit auch ab
      war ein schlechter Schüler. In der Evangelischen   1946 in einen Mädchen- und einen Jungenbund
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EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE TROISDORF - Evangelisch in Troisdorf
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                                 Ausgabe 677 -- März bis Mai 2018

                                 Gemeindegeschichte                                 NACHRICHTEN & TERMINE

getrennt und rein ehrenamtlich organisiert. Vor
dem Krieg gehörte Schäfers Bruder Walter zu
den wesentlichen Leitern der evangelischen Jun-
gen, nun, da Walter im Krieg geblieben war,
übernahm Paul seine Rolle. Mit einer Gruppe
fingen die Kriegsheimkehrer 1946 an. Bald
waren es mindestens vier Gruppen mit insge-
samt etwa 80 Jungen. Schäfer leitete eine dieser
Gruppen, die Gruppe „Leubelfing“. Im CVJM
war die Troisdorfer Jugend nicht, weil sie sich
den Mitgliedsbeitrag nicht leisten konnte. Paul
Schäfer war also eigentlich bloß einer von meh-
reren Gruppenleitern. Arbeitslos und nur gele-
gentlich auf Jahrmärkten tätig, hatte er viel Zeit
und leitete in gewisser Weise auch die anderen
Gruppenleiter. Die mütterliche Wohnung war
ständiger Treffpunkt. Wer unten die Erken-
nungsmelodie pfiff, bekam den Schlüssel an           Wimpel Gruppe            Schäfer auf
einer Schnur heruntergelassen und konnte her-        Leubelfing               Gut Rottland
aufkommen. Mit allen Gruppen gemeinsam
führte Schäfer Theaterprojekte durch und orga-       die Jungen ins Wochenendlager, z.B. nach Leu-
nisierte Fahrten.                                    scheid, ins Gammersbachtal oder nach Gut
                                                     Rottland bei Waldbröl. Geschlafen wurde in
Die Gruppentreffen fanden im Keller des evan-        einfachen Unterkünften oder Zelten, Waschen
gelischen Gemeindehauses in der Kronprinzen-         und Spülen geschah am Bach. Den Zeitzeugen
straße statt. In der Tradition der „bündischen       in Erinnerung geblieben ist eine Strafaktion für
Jugend“ wurden Fahrtenlieder gesungen, Schä-         einen Jungen, den man bei einem Diebstahl
fer spielte auf der Gitarre dazu. Als erstes gro-    erwischt hatte. Er musste mit nacktem Oberkör-
ßes Projekt führte man gemeinsam das „Rüpel-         per durch das Spalier der anderen laufen, die
spiel Peter Squenz“ auf. Immer wieder fuhren         ihn verhöhnen und schlagen sollten.

                                                             Als Kind hatte sich Schäfer mit einer
                                                             Schere derart an einem Auge verletzt,
                                                             dass es ihm entnommen und ein Glas-
                                                             auge eingesetzt werden musste. Das
                                                             Glasauge verlieh ihm einen unergründ-
                                                             lichen Blick. Schäfer verstand es zu
                                                             organisieren und Begeisterung zu ent-
                                                             fachen, ab 1947 mit verstärkt religiöser
                                                             Ausprägung. Im CVJM-Lager in Leu-
                                                             scheid Ende 1946 kam er mit evangeli-
                                                             kalen Kreisen in Kontakt. Ab August
                                                             1947 besuchte er die „Helferschule Gut
                                                             Rottland“, eine „Erziehungsstätte für
                                                             Männer“, die gemäß ihrem Statut das
                                                             Ziel hatte, „Männer für die Ausbreitung
                                                             lebendigen, tätigen Christentums zu
                                                             gewinnen und vorzubereiten“.

                                                             Daheim in Troisdorf ließ er nun keine
                                                             Fahrtenlieder mehr, sondern überwie-
                                                             gend evangelikales Liedgut singen,
                                                             sogenannte „Reichslieder“. Die Grup-
                                                             penstunden nannte er jetzt Bibelstun-
                                                             den. Dabei betete er immer länger mit
                                                             den Jungen. Einige lud er auch zum
                                                             persönlichen Gebet – nur er und jeweils
 Programm Rüpelspiel Peter Squenz
                                                             ein Junge – in die mütterliche Woh-
                                                                                                        9
EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE TROISDORF - Evangelisch in Troisdorf
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NACHRICHTEN & TERMINE               Gemeindegeschichte

                                                                   Kontakt. Ohne ihren umtriebigen und
                                                                   charismatischen Führer schrumpfte die
                                                                   männliche evangelische Jugend in
                                                                   Troisdorf bald; schon nach wenigen
                                                                   Jahren waren nur noch rund 25 Jungen
                                                                   aktiv.

                                                                   Ein Archivfund

                                                                    Als wir im Archiv zur Gemeindege-
                                                                    schichte in der Nazizeit forschten, stie-
                                                                    ßen wir auf eine Kladde der evangeli-
                                                                    schen Jugend, in der die Jugendgrup-
                                                                    penleiter von ihren Aktivitäten berichte-
                                                                    ten. Darin fanden wir dann doch noch
                                                                    eine schriftliche Quelle von Paul Schä-
                                                                    fer. Am Pfingstmontag, dem 26.5.1947,
                                                                    schrieb er selbst über die zurückliegen-
                                                                    den zehn Jahre, über die Einschränkun-
                                                                    gen durch die Hitler-Jugend, über
                                                                    „Trauer, Elend, Verwüstung, Tod, Ver-
                                                                    zweiflung und Hungersnot des 6jähri-
                                                                    gen Krieges“ und über den Neuanfang.
                                                                    Er berichtet von den bisherigen Veran-
                                                                    staltungen der Jugendgruppen: Krip-
        Schäfers Eintrag in die Kladde der ev. Jugend               penspiel 1946 in der Kirche, Freizeit in
        („Christus unseres Lebens Grund“)                           Leuscheid Dezember 1946, Osterspiel
                                                                    April 1947 und im Mai 1947 Missions-
       nung ein. Dabei werde kein Auge trocken blei-       fest in Porz. „Gott helfe uns, daß unsere Arbeit
       ben, versprach er. Einem der Zeitzeugen legte er    Frucht bringe im Herzen unserer Jugend“,
       bei einem solchen persönlichen Gebet die Hän-       schrieb er und nannte die neue Bundeslosung:
       de auf die Knie. Dieser Junge nahm daraufhin        „Christus unseres Lebens Grund“.
       nicht mehr an den Aktivitäten der evangelischen
       Jugend teil. Andere berichteten, dass Schäfer       Rekonstruierte Geschichte
       nah an sie heranrückte und seine Hände auf
       ihren Kopf legte.                                   Auf die Hinweise der Zeitzeugen hin konnten
                                                           wir die weitere Geschichte Schäfers genauer
       1948 ging Pfarrer Theiß, schon seit Jahren          rekonstruieren. 1949 ging er nach Gartow (heute
       erkrankt und mit den Kräften am Ende, in den        Landkreis Lüchow-Dannenberg), um dort in
       Ruhestand. Sein Nachfolger Walter Klocke            einem Altersheim der Diakonie zu arbeiten.
       scheint Schäfers Treiben von Anfang an skep-        Durch Vermittlung eines Pfarrers wurde er dann
       tisch gesehen zu haben. Jedenfalls berichteten      zusätzlich Jugendwart des Kirchenkreises Gar-
       uns die Zeitzeugen, dass Schäfer den anderen        tow und erhielt damit tatsächlich eine kirchliche
       Jugendgruppenleitern vorschlug, einen ausran-       Anstellung, wie uns das Archiv der ev.-luth.
       gierten Zugwaggon in den Wald zu bringen und        Landeskirche Hannovers bestätigte. Als Lohn
       zum „ungestörten Treffpunkt“ auszubauen. Rea-       bekam Schäfer 20 DM im Monat – das war auch
       lisiert wurde dieses Vorhaben nicht. Klocke kün-    damals nicht mehr als ein besseres Taschengeld.
       digte sich dann 1949 zu einer Bibelstunde an.       Wohnen und essen konnte er im Altersheim;
       Schäfer schärfte den Jungen vorher ein, sie soll-   vielleicht bekam er für seine Arbeit dort auch
       ten brav sein und möglichst keine Fragen stel-      weiteren Lohn. Als Jugendwart sollte er in allen
       len. Während der Bibelstunde schwieg Klocke,        Kirchengemeinden des – relativ kleinen – Kir-
       zuckte aber wiederholt mit den Mundwinkeln.         chenkreises Gartow Jugendarbeit in Einverneh-
       Den Zeitzeugen zufolge hörte Schäfer bald nach      men mit dem jeweiligen Ortspfarrer machen.
       Klockes Besuch in der Gruppe mit seiner Lei-        Neben dieser Arbeit im kirchlichen Auftrag war
       tungstätigkeit in Troisdorf auf. Ob dies durch      keine „freie“ Jugendarbeit zulässig.
       Einwirken von Pfarre Klocke geschah, lässt sich
       nicht mehr klären. Zu den anderen Jugendgrup-       Im Sommer 1950 radelten drei Troisdorfer
       penleitern hielt Schäfer noch lange brieflich       Jugendgruppenleiter nach Gartow, um Schäfer

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zu besuchen. Dort erlebten sie, wie Schäfer die    dort die „Colonia Dignidad“ und baute,
Jugend zu begeistern verstand, wurden aber         geschützt von der Pinochet-Diktatur und der
auch Zeugen beginnender Sektiererei. Der Gärt-     deutschen Botschaft, seine Schreckensherr-
ner des Anwesens, auf dem sich das Altersheim      schaft auf. Nach Ende der Diktatur tauchte er für
befand, wollte nicht, dass sein Sohn an Schäfers   einige Jahre unter, wurde aber 2005 festgenom-
Veranstaltungen teilnahm. Schäfer drängte den      men und 2006 zu 20 Jahren Haft und erheb-
Sohn jedoch dazu. Darüber kam es zum Streit        lichen Schmerzensgeldzahlungen verurteilt.
mit dem Pastor. Der Junge müsse Vater und          Schäfer starb am 24.4.2010 in chilenischer Haft.
Mutter ehren, meinte der Pastor gemäß dem
vierten der Zehn Gebote, während Schäfer           Schuld
Petrus zitierte: „Man muss Gott mehr gehorchen
als den Menschen“ (Apg 5,29). Wegen Beein-         War Schäfer schon in Troisdorf ein Teufel, wie
flussung der Jugendlichen und Sektenverhalten      es im Generalanzeiger hieß? Strafexerzitien in
wurde Schäfer im Oktober 1950 als Jugendwart       Jugendlagern sind ein Verbrechen. Ende der
des Kirchenkreises Gartow entlassen und im         40er Jahre galten sie aber lediglich als besonders
Altersheim vor die Tür gesetzt. Einige Nächte      schlimmer Auswuchs von noch üblicher Gewalt
verbrachte er im Wald. Dort sei ihm Christus       in der Erziehung. Auch die persönlichen Gebete
begegnet, berichtete er einem unserer Zeitzeu-     mit einzelnen Jungen stellten psychische und
gen. Schäfer agierte weiterhin im Raum Gartow,     körperliche Übergriffe dar. Dezidiert sexueller
u.a. trat er im Frühjahr 1951 als Redner der       Missbrauch oder gar Vergewaltigung wurden
Pfingstbewegung in Holtorf auf. Am 20.8.1951       aus Schäfers Troisdorfer Zeit bisher nicht
schrieb der Superintendent an das Landeskir-       berichtet. Grund zu einer Anzeige gegen Schäfer
chenamt in Hannover: Die „durch einen arbeits-     hatte die Gemeindeleitung 1949 offensichtlich
losen Paul Schäfer in Gartow veranlassten          nicht.
Unzuträglichkeiten haben sich in letzter Zeit so
gesteigert, dass die Pfarrämter, der größte Teil   Nach unseren Recherchen ist sicher, dass Schä-
der in Frage kommenden Eltern, die politische      fer nie bei der Ev. Kirchengemeinde Troisdorf
Gemeinde [...] einhellig entscheidende Mass-       angestellt gewesen ist. Dass er ehrenamtlich
nahmen zur Beseitigung des Paul Schäfer ver-       tätig war, macht seine Taten nicht weniger
langen“. Im März 1953 gab der Superintendent       schlimm. Aus den Versäumnissen der 40er und
dann „Entwarnung“: Durch Fortgang Schäfers         50er Jahre haben Kirche und Staat inzwischen
aus Gartow im Sommer 1952 habe sich die Lage       gelernt. Was Schäfer im Namen der Gemeinde
sofort beruhigt.                                   einzelnen Jungen angetan hat und was für
                                                   schlimme Verbrechen später daraus wurden,
Vielleicht auf Vermittlung eines Lehrers aus       muss uns eine Mahnung bleiben.
Gartow bekam Schäfer eine Stelle als Erzieher
in einem Fürsorgeheim für schwer erziehbare
Jungen in Heidenheim bei Stuttgart. Bereits im
August 1953 wurde er fristlos entlassen, nach-       Zeitzeugen, die weitere Auskünfte zu
dem er bei sexuellen Übergriffen auf Jungen          Schäfers Wirken in Troisdorf geben
erwischt worden war. In den folgenden Jahren         möchten, können sich gerne bei Heike
war er als Wanderprediger in freikirchlichen         Groß im Gemeindeamt (Tel. 97 90 94 -0)
Gemeinden in Deutschland, Österreich und der         oder bei Pfarrer Zöllich (Tel. 97 29 57)
Schweiz unterwegs. Anhänger fand er vor allem        melden. Für Opfer von sexualisierter
in einer Baptistengemeinde in Gronau und in          Gewalt im kirchlichen Kontext hat die
einer Pfingstgemeinde in Graz.1956 gründete er       Evangelische Kirche im Rheinland
in Lohmar-Heide die „Private Sociale Misson“,        zudem eine unabhängige und vertrauli-
ein Erziehungsheim für die Kinder seiner             che Ansprechstelle eingerichtet: Evan-
Anhänger. Einer der Troisdorfer Jugendgrup-          gelische Hauptstelle für Familien- und
penleiter wollte ihn dort besuchen. Man ließ ihn     Lebensberatung, Frau Claudia Paul,
am Eingang stehen, holte aber nach einigem           Graf-Recke-Straße 209a, 40237 Düssel-
Drängen Schäfer selbst herbei. Der fragte: „Was      dorf, Telefon 0211 / 36 10 -312 oder -
willst du hier?“                                     300, E-Mail claudia.paul@ekir.de. Auf
                                                     Anfrage kommt Frau Paul auch nach
Als die Staatsanwaltschaft nach Anzeigen wegen       Troisdorf, um betroffene Personen zu
Vergewaltigung zweier Jungen gegen Schäfer zu        beraten und zu begleiten.
ermitteln begann, floh er 1961 mit Anhängern
und anvertrauten Kindern nach Chile, gründete

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NACHRICHTEN & TERMINE   Tipps und Termine

   Tipps und Termine

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Tipps und Termine                  NACHRICHTEN & TERMINE

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NACHRICHTEN & TERMINE              Aus dem Presbyterium

       Aus dem Presbyterium

       n Konfirmation 2018                                dan, Marie Linser, Julia Oberbrinkmann, Martin
                                                          Stellmacher
       Erstmals gibt es dieses Jahr eine gemeinsame
       Konfi-Gruppe für die ganze Gemeinde. Die           mitte (v.l.n.r.): Jule Huber, Elisa Fidan, Celine
       Jugendlichen feiern ihren Vorstellungsgottes-      Schneegaß, Ilia Böttcher, Lennard Gröllmann,
       dienst gemeinsam am 6. Mai in der Johannes-        Simon Ustjanskij, Jonas Kawohl, Yannik Wolf
       kirche. Die Konfirmationen finden dann am
       13. Mai im Dietrich-Bonhoeffer-Haus und am         oben (v.l.n.r.): Chelsea Bauer, Florian Helmert,
       2. und 3. Juni in der Johanneskirche statt.        Carolina Brumm, Jonas Grohmann, Alina
                                                          Schneegaß, Felix Kneutgen, Leo Maroni, David
       vorne (v.l.n.r.): Travis Stasius, Fabian Alver-    Schmetkamp, Luka Feuerherm
       mann, Felix Koch, Justin Dreßler, Simon Jor-       nicht im Bild: Konrad Pistorius

       n Anmeldung zum
        Konfirmandenunterricht

       Am 2. Juni startet der neue Konfirmandenjahr-
       gang. Eingeladen sind vor allem Jugendliche, die
       zwischen September 2004 und August 2005
       geboren sind. Die Konfirmation wird im Mai
       2019 gefeiert. Informationen und die Möglich-
       keit zur Anmeldung gibt es am Donnerstag, dem      n Wechsel im Vorsitz
       3. Mai, um 18.00 Uhr im Gemeindehaus, Kron-
       prinzenstraße 12. Eingeladen sind dazu die         Wie gewohnt findet zum 1. April 2018 der Wech-
       Jugendlichen und ihre Eltern aus der ganzen        sel im Vorsitz des Presbyteriums statt. Die ein-
       Gemeinde – Pfarrer Michael Lunkenheimer und        jährige Amtszeit von Pfarrer Ingo Zöllich endet.
       Pfarrer Ingo Zöllich freuen sich auf die neuen     Das Presbyterium hat Pfarrer Dietmar Pistorius
       Konfirmandinnen und Konfirmanden! Bitte            zum neuen Vorsitzenden gewählt. Anders als sei-
       bringen Sie zur Anmeldung möglichst das            ne drei Vorgänger ist er für zwei Jahre gewählt,
       Stammbuch und/oder die Taufurkunde mit.            da er eine ganze Pfarrstelle innehat.

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                 Ostergottesdienste                 NACHRICHTEN & TERMINE

Gründonnerstag | 29. März
19 Uhr - Johanneskirche
Am Tisch | Feierabendmahl

                                      Karfreitag | 30. März
                               Gottesdienste mit Abendmahl
                                10:45 Uhr - Johanneskirche
                                                    Ein Riss
                                10:45 Uhr - Bonhoefferhaus
                               Das ganze Elend dieser Welt

Osternacht | 31. März
22:30 Uhr - Johanneskirche
Grand Opening | gemeinsames Essen

                                Ostersonntag | 1. April
                                10:45 Uhr - Johanneskirche
                           Festgottesdienst mit Abendmahl
                                10:45 Uhr - Bonhoefferhaus
                              FamilienKirche mit Abendmahl

                                 Ostermontag | 2. April
                                  11 Uhr - Bonhoefferhaus
                              MiniKirche mit Ostereiersuche

                                                                  15
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NACHRICHTEN & TERMINE                                 Vorschau

                             Was kommt? – Vorschau
                             Zwischen dir und mir                         Paulus
                             FeierAbende zum Hohenlied                    Eine Reise in seine Welt

                                In diesem Jahr lesen wir in den öku-          Mit dem neuen Roman „Der Anwalt
                             menischen „feierAbenden mit der               des Paulus“ von Gerd Theißen nähert
                             Bibel“ ausgewählte Liebesgedichte aus         sich dieser dreiteilige Workshop der
                             dem Hohenlied, einem König Salomo             prägenden Gestalt des frühen Chri-
                             zugeschriebenen poetischen Buch. Die          stentums. Am Einführungsabend (14.
                             Reihe beginnt am 8.3. im Dietrich-Bon-        Mai) werden die Entwicklung und zen-
                             hoeffer-Haus; die weitere Termine             trale Gedanken des Paulus vorgestellt.
                             sind: 22.3. (Pfarrheim Herz Jesu) und         An zwei weiteren Abenden geht es ins
                             5.4. (St. Johannes, Sieglar). Jeder           Gespräch über den Christenverfolger
                             Abend dauert von 19 bis ca. 21 Uhr; es        und Apostel (4. + 11. Juni). Beginn ist
                             gibt eine Pause mit Getränken und             jeweils um 19 Uhr im Kirchencafé der
                             Gebäck und am Schluss eine Abendan-           Johanneskirche.
                             dacht. Da die Liebesgedichte des              Informationen und Anmeldung bei
                             Hohenliedes jeweils für sich stehen, ist      Pfarrer Michael Lunkenheimer –
                             es problemlos möglich, nur einzelne           lunkenheimer@evangelischtroisdorf.de
                             der Abende zu besuchen.                       oder Tel.: 02241-1262713.

                             Himmelfahrt                                   Pfingstmontag
                             Gemeinsame FamilienKirche                     GemeindePilgerTag
  Foto: Wolfgang Dirscherl

                                                                                                                       Foto: Florentine / pixelio

                                Der Himmel wächst bis zu den Bäu-              Zum 5. Mal laden wir am Pfingstmon-
                             men – mit diesem Titel feiern wir an          tag (21. Mai) zum Pilgern ein. Das Ziel
                             Christi Himmelfahrt einen Gottesdienst        stand bei Redaktionsschluss noch nicht
                             für die ganze Gemeinde. Gestaltet             fest, wohl aber, dass es wieder fünf ver-
                             wird er von den FamilienKirchen-              schiedene Wege geben wird: für jüngere
                             Teams vom Dietrich-Bonhoeffer-Haus            Kinder mit Eltern, für ältere Kinder ohne
                             und der Johanneskirche mit Pfarrer            Eltern, für Jugendliche, laufschwächere
                             Michael Lunkenheimer und Kantorin             Erwachsene und laufstärkere Erwachse-
                             Brigitte Rauscher. Der Gottesdienst           ne. Der Pilgertag wird von einem Team
                             zum Feiertag beginnt am 10. Mai um            um Pfarrer Ingo Zöllich gestaltet. Nähere
                             10.45 Uhr. Bei gutem Wetter findet er         Infos liegen ab April in den Kirchen aus
                             unter den Bäumen an der Johanneskir-          und sind unter: www.evangelischtrois-
                             che statt.                                    dorf.de/thema/gemeindepilgertag.

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Ausgabe 677 -- März bis Mai 2018

Vorschau                           NACHRICHTEN & TERMINE

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                         NACHRICHTEN & TERMINE             Familienzentrum

                               Rund ums Familienzentrum

                                                                                 Unsere Vorschulkinder sind viel unterwegs und
Fotos: Familienzentrum

                                                                                 sehr fleißig. Sie waren auf dem Mittelaltermarkt
                                                                                 in Siegburg, im Museum König in Bonn zum
                                                                                 Thema „Savanne“ und haben das Junge Theater
                                                                                 in Bonn besucht und sich „Das Sams“ ange-
                               Die Karnevalszeit ist vorbei. Wir haben aus-      schaut. In Projekten werden die verschiedenen
                               giebig gefeiert. Jetzt heißt es fasten und ver-   Themen aufgearbeitet. Im Frühling steht noch
                               zichten bis Ostern. Wir werden mit den Kin-       der Besuch bei der Feuerwehr an und es findet
                               dern in dieser Zeit erarbeiten, warum gefastet    ein Workshop zum Thema Verkehrserziehung
                               wird und was es für Möglichkeiten im Kinder-      mit Herrn Lemmer statt (Verkehrspolizist in Tro-
                               garten gibt, in dieser Zeit auf etwas zu ver-     isdorf). Der Besuch im Kölner Zoo mit anschlie-
                               zichten. Vielleicht Süßigkeiten? Spielzeug?       ßender Übernachtung hat mittlerweile Tradition
                                                                                 und wird das Vorschuljahr krönend abschließen.

                               n Ausblick und Termine                            Monat eine kostenlose Beratung an. Donners-
                                                                                 tag, 15.3.2018, Donnerstag, 19.4.2018, sowie
                               5.5.2018                                          Donnerstag, 17.5.2018, jeweils 9.00 Uhr und
                               Frühlingsfest im Kindergarten                     10.00 Uhr . Anmeldung unter 0 22 41 – 7 33 11.

                               Am Samstag, dem 5.5.2018 steigt ab 14.00 Uhr      Kreative Eltern
                               das große Frühlingsfest des Kindergartens. Alle   Regelmäßig findet in der Kindertagesstätte ein
                               Kindergartenkinder sind mit ihren Familien        Treff für kreative Eltern statt. Hier wird
                               herzlich dazu eingeladen.                         gestrickt, gehäkelt oder genäht. Alle sind herz-
                                                                                 lich eingeladen zum nächsten Treff: Dienstag,
                               Elterncafé                                        20.2.2018, um 14.00 Uhr im Evangelischen
                               Information und Austausch für Eltern              Familienzentrum Troisdorf.
                               Das Elterncafé findet immer mittwochs statt, am
                               21.3.2018 um 14.00 Uhr, am 25.4.2018 um 9.00      Kinder-Second-Hand-Basar
                               Uhr sowie am 23.5.2018 um 14.00 Uhr im evan-      Am Samstag, dem 21.4.2018, findet von 10-
                               gelischen Familienzentrum, Viktoriastr. 2.        13 Uhr wieder unser beliebter Basar statt. Auf
                                                                                 zwei Etagen gibt es im ev. Gemeindehaus,
                               Erziehungsberatung                                Kronprinzenstr. 12, Kinderkleidung, Spielsa-
                               Frau Kruse von der Ev. Beratungsstelle für        chen und vieles mehr rund um das Thema
                               Erziehungs-, Jugend-, Ehe- und Lebensfragen       Kind. Es gibt auch eine Caféteria.
                               Bonn bietet in unserem Familienzentrum jeden
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                                                              Ausgabe 677 -- März bis Mai 2018

                                                              Kinder Jugend Familie                             NACHRICHTEN & TERMINE

                                 KiJuFa                      KinderJugendFamilie
                               n Farben-froh!                                    n Abraham und der
                                 FamilienKirchenTag                                Daumen des Engels
                                                                                   Kinder-Bibel-Tage
                               Wir malen und basteln, drucken und werken           in den Osterferien
                               mit viel Farbe am 3. März von 10:00 – 15:30
                               Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Kinder,          In den Tagen nach Ostern, vom 4. bis 6. April,
                               Eltern und Großeltern, Patinnen und Paten –       finden die Kinder-Bibel-Tage statt. Im Dietrich-
                               oder wer sonst aus der Familie Lust hat –         Bonhoeffer-Haus spielen, malen und basteln
                               gestalten Druckbilder, Beton-Glas-Kunstwerke      Kinder von 4 bis 12 Jahren von Mittwoch bis
                               oder Mosaike, singen, spielen, backen und         Freitag jeweils von 9.00 bis 12.30 Uhr zu den
                               essen zusammen. Kosten: Erwachsene 3 €,           Geschichten rund um Abraham und Sara. Der
                               Kinder 1 €. Anmeldung bitte bis 1.3. bei Pfar-    Engel, der auf Abraham aufpasst, führt uns
                               rerin Zöllich, Telefon 97 29 58. Am nächsten      durch die Tage. Wie jedes Jahr wird die
                               Tag feiern wir zusammen eine kunterbunte          Geschichte von größeren Jugendlichen als The-
                               FamilienKirche.                                   aterstück gespielt und in der Mitte des Tages
                                                                                 gibt es Frühstück. Das Team rund um Pfarrerin
                                                                                 Zöllich, Pfarrer Zöllich, Erzieherin Sigrid
                                                                                 Kasper und Jugendleiter Simon Schilling freut
                                                                                 sich auf die gemeinsame Zeit mit den Kindern.
                                                                                 Am Sonntag, 8.4., feiern wir gemeinsam zum
                                                                                 Abschluss die FamilienKirche: „Abraham und
Foto: twinlili_pixelio

                                                                                 Sara und der Segen“. Der Kostenbeitrag ist
                                                                                 6 Euro (3 Euro ab dem 2. Kind einer Familie).
                                                                                 Anmeldung bitte bei Pfarrerin Zöllich: Tel.:
                                                                                 97 29 58 oder: wiebke.zoellich@evangelisch-
                                                                                 troisdorf.de.
                                                                                 Bitte beachten Sie, dass wir ab diesem Jahr
                                                                                 nicht mehr extra Einladungskarten an alle
                                                                                 Familien verschicken. Es werden immer so vie-
                                                                                 le Kinder angemeldet, dass wir das Porto gut
                               n Mit uns auf dem Weg                             sparen können.
                                 MiniKirche zu Ostern

                               Am Ostermontag um 11 Uhr feiern wir diesen
                               Gottesdienst, der besonders für Familien mit
                               kleinen Kindern bis etwa fünf Jahre geeignet
                               ist. Wir erzählen die Geschichte, wie Jesus mit
                               seinen Freunden auf dem Weg ist – nicht tot,
                               wie sie dachten, sondern sehr lebendig!
                               Anschließend dürfen die Kinder auf der Wiese
                               Ostereier suchen.
        Foto: Wiebke Zöllich

                                                                                                                                    19
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NACHRICHTEN & TERMINE          Regelmäßige Veranstaltungen

       Regelmäßige Veranstaltungen
       März - April - Mai

       Gottesdienste:                               Vorbereitungskreise für
       Sonntagsgottesdienste
                                                    Gottesdienste:
         sonntags, 10:45 Uhr                        Kindergottesdienst DBH
       Kindergottesdienste                            montags, 20:00 Uhr
         sonntags, 10:45 Uhr                          Kontakt: Pfr. Zöllich, Tel.: 97 29 57
       MiniKIRCHE                                   Kindergottesdienst JK
         Kontakt: Pfarrerin Zöllich,                  Nach Absprache; Gemeindehaus
         Tel.: 97 29 58                               Kontakt: Monika Rink, Tel.: 7 91 78
       Nachtfaltergottesdienst
         4.3.                                       Eltern-Kind-Gruppen:
                                                    Elternstart Babytreff im Gemein-
       Kindergarten- und                            dehaus
       Schulgottesdienste:                             mittwochs, 18.4.–16.5.
                                                       Kinder 0–1 Jahr
       Kindergarten                                    9:00–10:30 Uhr
         mittwochs, 9:15 Uhr, Johanneskirche           Kontakt: DRK-Familienbildungs-
         7.3.; 11.4.; 2.5.                             werk, Tel.: 5 96 98 42
       Evangelische Grundschule                        familienbildungswerk@drk-rhein-
         freitags, 8:15 Uhr, Johanneskirche            sieg.de
         1.+2. Schuljahr: 2.3.; 16.3.; 13.4.;       Kirchenmäuse im Gemeindehaus
         27.4.; 18.5.                                 jeweils 9:30–11:00 Uhr
         3.+4. Schuljahr: 9.3.; 23.3.; 4.5.           montags, Kinder von 8–16 Monaten
       Waldschule                                     dienstags, Kinder von 13-24 Monat.
        mittwochs, 8:10 Uhr, Aula Schule              Kontakt: Kyra Bordihn,
        7.3.; 21.3.(St. Gerhard); 11.4.;              Tel.: 0177-5986257
        25.4.; 9.5.; 30.5.                            donnerstags, Kinder von
                                                      4–12 Monaten – ab 12.April
       Roncalli-Schule                                Kontakt: Almitra Tetzlaff,
         mittwochs, 8:00 Uhr, Bonhoefferhaus          Tel.: 8661007
         7.3.; 11.4.; 2.5.
                                                    Eltern-Kind-Gruppe im DBH
       Realschule Heimbachstraße                       dienstags, 9:30 – 11:00 Uhr
         donnerstags, 8:30 Uhr,                        freitags, 9:30 – 11:00 Uhr
         Johanneskirche 15.3.; 26.4.                   Kontakt: Pfarrerin Zöllich,
       Gymnasium zum Altenforst                        Tel.: 97 29 58
         donnerstags, 8:00 Uhr, St. Gerhard         Bewegungskurs „Kleiner Turn-
         8.3.; 22.3.;17.5.                          schuh“ im DBH
                                                      mittwochs 14-tägig,
       Johanneskirche -                               Gruppe 1: 7.3.; 21.3.; 11.4.; 25.4.;
                                                      9.5.; 23.5.
       offene Kirche:
                                                      Gruppe 2: 14.3.; 28.3.; 18.4.; 2.5.;
                                                      16.5.; 30.5.
       Offene Kirche, Kirchencafé und
                                                      10:15 – 11:45 Uhr
       Weltmarkt
                                                      Kontakt: Elke Schymetzko,
         montags-freitags, 11:00 – 16:30 Uhr
                                                      Tel: 0157-52581980
         Kontakt: Elke Gresch, Tel: 80 52 14
       Kircheneintrittsstelle:
                                                    Kinder- und Jugendarbeit:
         dienstags und donnerstags,
         11:00-16:30 Uhr oder nach Verein-          Kinder- und Jugendarbeit
         barung; Kontakt: Pfarrer Pistorius           Kontakt: Jugendleiter
       mittendrin – Mittagsgebet:                     Simon Schilling, Tel.: 97 90 94 15
         mittwochs, 12:15 – 12:30 Uhr               Kindergruppe ab 8 Jahren
         Kontakt: Pfr. Pistorius, Tel.: 12 67 80      montags, 17:00 – 18:30 Uhr
                                                      Dietrich-Bonhoeffer-Haus
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                         Regelmäßige Veranstaltungen                   NACHRICHTEN & TERMINE

Jugendgruppe ab 12 Jahren                  Spieletreff
  dienstags, 18:30 – 20:00 Uhr               freitags, 19:30 Uhr
  Gemeindehaus                               Kontakt: René Aden, Tel.: 1271642
                                             Dietrich-Bonhoeffer-Haus
WurzelWerk – Waldspielangebote
                                             2.3.; 6.4.; 4.5.
 WurzelZwerge (Kleinkinder + Eltern)
 Waldpiraten (Kinder von 4-7)              Digitale Fotografie 55 +
 WurzelWerker (Kinder von 8-11)              dienstags, 19:00 Uhr; 20.3.;
 Kontakt: J. Starck, Tel. 88 14 64,          17.4.; 15.5.
 info.wurzelwerk@googlemail.com              Dietrich-Bonhoeffer-Haus
                                             Kontakt: Ariane Walcha, Tel.: 72545
Frauen:
                                           Seniorinnen und Senioren:
Frauentreff
  dienstags, 15:15 – 17:30 Uhr             Spiel-Kaffee
  Dietrich-Bonhoeffer-Haus                   montags, 14:00 – 16:30 Uhr
  13.3.; 3.4.; 24.4.; 15.5.                  Gemeindehaus
  Kontakt: Marion Hemmers
                                           „Kopf fit“
  Tel. 7 75 24
                                             mittwochs, 15:00 – 16:30 Uhr
Frauengruppe                                 Gemeindehaus; 28.3.; 25.4.; 23.5.
  donnerstags, 20:00 Uhr
                                           Seniorentanz
  Gemeindehaus: 8.3.; 5.4.; 3.5.
                                             dienstags, 10:00 – 12:00 Uhr
  Kontakt: Gemeindeamt
                                             Gemeindehaus
Frauentreff an der Johanneskirche          Seniorentreff
  donnerstags, 15:00 Uhr                     mittwochs, 15:00 – 17:00 Uhr
  Gemeindehaus: 15.3.; 19.4.; 17.5.          Dietrich-Bonhoeffer-Haus
                                             7.3.; 21.3.; 18.4.; 2.5.; 16.5.; 30.5.
Männer:
Männergruppe                               Kirchenmusik:
  donnerstags, 20:00 Uhr                      Kontakt: Kantorin Brigitte
  Gemeindehaus: 22.3.; 19.4.; 28.4.           Rauscher, Tel.: 99 59 70
  – 1.5. Radtour; 17.5.
  Kontakt: Joachim Pfeifer,                Kinderchöre
  Tel. 97 31 09                              im Gemeindehaus
Stammtisch                                 Rotkehlchen
  freitags, 20:00 Uhr                        (ab. 3 J. in Begleitung Erwachsener)
  Dietrich-Bonhoeffer-Haus                   donnerstags, 15:30 – 16:00 Uhr
  16.3.; 20.4.; 18.5.                        Kontakt: Charlotte Noreiks
  Kontakt: Pfr. Ingo Zöllich,              Kantörchen
  Tel. 97 29 57                              (ab 5 J. und Erstklässler)
Rentnerfrühstück                             donnerstags, 16:15 – 17:00 Uhr
  donnerstags, 9:00 – 11:00 Uhr              Kontakt: Charlotte Noreiks,
  Dietrich-Bonhoeffer-Haus                    Tel. 01 75 / 91 05 788
  15.3.; 19.4.; 17.5.                      Kinderkantorei
  Kontakt: Ulrich Dreyhaupt,                 (2.-5. Klasse)
  Tel.: 7 61 80                              dienstags, 16:00 Uhr – 17:00 Uhr
                                           Jugendkantorei - Johanneskirche
Erwachsene und Bildung:                      (ab 6. Klasse)
                                             dienstags, 17:15 Uhr – 18:45 Uhr
Erwachsenenkreis Johanneskirche
  freitags, 19:00 Uhr; Gemeindehaus        Offenes Singen
  23.3.; 27.4.; 25.5.                        donnerstags, 18:00 Uhr - 19:30 Uhr
                                             Gemeindehaus
Erwachsenenkreis I
  freitags, 19:30 Uhr                      Kantorei
  Dietrich-Bonhoeffer-Haus                   mittwochs, 20:00 Uhr – 22:00 Uhr
  23.3.; 27.4.; 25.5.                        Gemeindehaus
Erwachsenenkreis II
                                           Experimentalchor Alte Stimmen
  freitags, 20:00 Uhr
                                             mittwochs, 15:00 Uhr – 17:00 Uhr
  Dietrich-Bonhoeffer-Haus
                                             Johanneskirche;
  9.3.; 13.4.; 11.5.
                                             7.3.; 21.3.; 18.4.; 2.5.; 16.5.            21
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                               Ausgabe 677 -- März bis Mai 2018

NACHRICHTEN & TERMINE          Amtshandlungen

           Taufen:                                 Ursula Matschulat, geb. Wiese
                                                   Ravensberger Weg 4      86 Jahre

                                                   Harry Eske
           Ella Marie Renate Bischoff              Am Bergeracker 40                     69 Jahre
           Eric Stieb
                                                   Elfriede Rosendahl, geb. Stegert
           Leo Maier
                                                   Alfred-Delp-Str. 13     84 Jahre
           Lara Schulz
                                                   Erika Schepp, geb. Luge
                                                   Bachstr. 26             77 Jahre

                                                   Waltraud Böhme, geb. Willner

           Trauungen                               Petersbergstr. 13

                                                   Helmut Meisel
                                                                         84 Jahre

                                                   Siebengebirgsallee 74                 87 Jahre
           Jaqueline Keller, geb. Kühn
           und Robert Keller                       Monika Büttgen, geb. Schmitt
                                                   Begonienstr. 35        66 Jahre

                                                   Elisabeth Schrot, geb. Dell
                                                   Ricarda-Huch-Str. 2     97 Jahre

           Beerdigungen:                           Dr. Heinrich Placke
                                                   Furtwänglerstr. 6                     70 Jahre

           Katharina Tatarcuk                      Elisabeth Maas
           W.-Hamacher-Platz 15-19 93 Jahre        Azaleenplatz 2                        93 Jahre

           Waldemar Schmidt                        Karla Adowski, geb. Volkmann
           Zum alten Tor 14           62 Jahre     Talweg 41               80 Jahre

           Brita Pelikan, geb. Oelkers             Elfriede Hallmann, geb. Prokopp
           Viktoriastr. 5           83 Jahre       Hans-Völlmecke-Str. 75  93 Jahre

                                                                  Herausgeber:
                                                                  Evangelische Kirchengemeinde
                                                                  Troisdorf, Kronprinzenstr. 12,
                                                                  53840 Troisdorf, Tel.: 97 90 94-0.
                                                                  Bankverbindung:
                                                                  IBAN: DE72 3705 0299 0002 1108 07
                                                                  BIC: COKSDE33
                                                                  V.i.S.d.P.G.:
                                                                  D. Pistorius, Tel.: 126780
                                                                  Redaktionsteam :
                                                                  Jan Ehlert, Anke und Ralf Fuhrmann,
                                                                  Cornelia Hensel, Dietmar Pistorius,
                                                                  Klaus Stoll, Wiebke Zöllich
                                                                  Redaktionsschluss des nächsten
                                                                  Kompass: 15. April 2018

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                           Kontakte                                   NACHRICHTEN & TERMINE

 Kontakte
                                          Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Pfarrer 1. Pfarrbezirk und                  Stadtkirche und
Stadtkirche:                                Öffentlichkeitsarbeit:
Pfarrer Dietmar Pistorius,                  Dorothee Zolper Tel: 97 90 94 16
Viktoriastr. 3a, Tel.: 12 67 80             zolper@evangelischtroisdorf.de
pistorius@evangelischtroisdorf.de           Bürozeiten: Di. + Do. 9:00 – 11:00 Uhr

Pfarrer Jan Ehlert
Tel.: 01 77 / 7 83 78 41                    Kirchen und Gemeindehäuser:
ehlert@evangelischtroisdorf.de              Johanneskirche, Viktoriastraße 1
                                            Gemeindehaus, Kronprinzenstraße 12
Pfarrer 2. Pfarrbezirk und Diakonie:        Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Bonhoeffer-
Pfarrer Michael Lunkenheimer                straße 4, Tel.: 8 36 67
Curieweg 20, Tel.: 1 26 27 13
lunkenheimer@evangelischtroisdorf.de

Pfarrer und Pfarrerin 3. Pfarrbezirk        Rat und Tat:
und Familienarbeit:                         Diakonie – Suchthilfe
Pfarrer Ingo Zöllich,                       Poststraße 91, Tel.: 254440;
Bonhoefferstr. 6, Tel.: 97 29 57            Suchtprävention, Tel.: 66525
ingo.zoellich@evangelischtroisdorf.de
                                            Sozialpsychiatrisches Zentrum:
Pfarrerin Wiebke Zöllich,                   Emil-Müller-Str. 6, Tel.: 806013
Bonhoefferstr. 6, Tel.: 97 29 58            Hilfe bei psychischen
wiebke.zoellich@evangelischtroisdorf.de     Erkrankungen im Alter:
Krankenhausseelsorge:                       Fr. Spoddig, Tel.: 2503133
Pfarrerin Ulrike Temme                      Migrationsberatung für Zuwanderer:
Tel.: 02 28 / 6 20 04 44                    (ab 27 Jahren)
Kirchenmusik:                               Frau Lange, Tel: 400035
Brigitte Rauscher, Tel.: 99 59 70           Sprechstunde mittwochs 10-12 Uhr +
rauscher@evangelischtroisdorf.de            15-17 Uhr, Am Wildzaun 14
Assistenz: Charlotte Noreiks                Allgemeine Sozialberatung:
Tel. 01 75 / 91 05 788                      Frau Gebhardt De Smedt, Tel.: 25215-32
noreiks@evangelischtroisdorf.de
                                            Flüchtlingsberatung:
Diakon und Jugendleiter:                    Tel.: 25215-34
Simon Schilling, Tel.: 97 90 94 15          Tel.: 25215-33
schilling@evangelischtroisdorf.de
                                            Freiwilligen-Agentur:
Leiterin Kindergarten- und                  Tel.: 900521
Familienzentrum
Franziska Ziegler, Tel: 7 33 11             Evangelische Beratungsstelle für
kiga@evangelischtroisdorf.de                Erziehungs-, Ehe- u. Lebensfragen:
                                            Sprechzeiten in Troisdorf, Kontakt über
Kirchencafé und Weltmarkt                   das Familienzentrum, Tel.: 73311
Mo. - Fr. 11:00 -16:30 Uhr
Koordinatorin: Elke Gresch; Tel. 80 52 14   Hilfe für Menschen mit Behinderungen
                                            und ihre Familien: Der Karren e.V.
Küster:                                     Tel.: 945400
Bonhoefferhaus: Norbert Dzialas,
Tel.: 8 36 67                               Pfarrstelle für Behindertenarbeit
                                            Tel.: 205526

Gemeindeamt:                                Ökumenische Initiative
Kronprinzenstraße 12,                       Gemeinnütziger ambulanter Hospiz-
Tel.: 97 90 94 0 / Fax: 97 90 94 13         dienst
Email: info@evangelischtroisdorf.de         Tel.: 29792
Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10:00 - 12:00 Uhr
Mi. 14:00 - 16:00, Do. 14:30 - 16:30 Uhr    Telefonseelsorge
Leitung: Heike Groß, Tel.: 97 90 94 12      Tel.: 0800-111 0 111 bzw. 111 0 222
gross@evangelischtroisdorf.de
                                            Weitere Informationen und
Kasse und Meldewesen:
                                            Beratungsangebote unter:
Birte Petersen Tel.: 97 90 94 11
                                            www.evangelischtroisdorf.de
petersen@evangelischtroisdorf.de                                                       23
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