SENSORIK-NEWS - Die Strategische Partnerschaft Sensorik eV
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
11 10/2016 – 63. Ausgabe 2016 www.sensorik-bayern.de 64. Ausgabe SENSORIK-NEWS Neugikeiten aus dem Cluster Sensorik Im Fokus. Neues 3D-Fabrikmodell von SYSTEMA ermöglicht intelligente Steuerung von Produktionsprozessen und den virtuellen Rundgang durch die Fertigung © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 0 01
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Inhaltsverzeichnis. Sensorik-Hotspots dieser Ausgabe Smart Home - Kooperation für mehr Lebensqualität in der Grenzregion Deutschland-Tschechien SEITE 07 Technologieforum gastiert bei Automotive-Experten am ZeWIS in Aschaffenburg SEITE 12 Soft- und Hardware anschaffen, mehr IT-Sicherheit - Förderung des Freistaats nutzen SEITE 18 MITGLIEDER IM FOKUS SYSTEMA GmbH: Die Produktion aus einer völlig neuen Perspektive - Sensoren S. 03 gepaart mit intelligenter Software ermöglichen den Blick in die Zukunft Ocuplus: Softwarelösung „Ocudict“ bringt Schülern mit Sehbehinderung S. 05 Chancengleichheit beim Abitur NETZWERK INTERNATIONAL BASIL – ein neues Assistenzsystem für motorisch eingeschränkte Menschen S. 07 CLUSTER(ER)LEBEN Technologieforum „Innovative Sensorik-Anwendungen im Automotive-Bereich“ S. 12 Workshop zur berührungslosen Messtechnik in Kooperation mit Optris S. 13 „Work AND Life“ – Betriebliches Gesundheitsmanagement als Teil der S. 14 Unternehmensstrategie KURZ & KNAPP 40 Jahre hochpräzise Messtechnik – Firmenjubiläum bei Micro-Epsilon S. 16 BAM zum Hidden Champion gekürt S. 17 HR-News, Veranstaltungshinweise S. 19 © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 02
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Industrie 4.0 erleben - Produktion aus einer völlig neuen Perspektive: Sensoren gepaart mit intelligenter Software ermöglichen den Blick in die Zukunft REGENSBURG. Der zunehmende Vernet- Moderne Automation gelingt nur, wenn Ma- zungsgrad und die hohe Verfügbarkeit von schinen- und Prozessdaten sowie Daten von Daten sorgen für zukunftsträchtige Perspek- Fertigungsteilen optimal erfasst werden und tiven in der Automation. Im Bereich der War- Maschinen, Sensoren und Software perfekt auf- tungs- und Produktionsplanung bietet die einander abgestimmt sind. vernetzte Produktion große Potenziale für Prozess- und Kostenoptimierung. Eine neue Die zunehmende Bedeutung der digitalen Op- Lösung, die diesen Fortschritt nutzt, hat das timierung von Fertigungsstätten eröffnet neue SPS Mitglied SYSTEMA nun unter dem Motto wirtschaftliche Potenziale und stellt ein wach- „Your next step into smart manufacturing“ sendes Betätigungsfeld für IT-Dienstleister der auf den Markt gebracht. Virtualität wird bei Branche wie SYSTEMA (Hauptsitz in Dresden dem vollautomatisierten 3D Fabrikmodell mit Niederlassung in Regensburg) dar. Bereits der Softwareexperten zur Realität. Es bildet seit 1993 steigern die Experten mit schlanken sämtliche Prozesse einer typischen Produk- und soliden Lösungen die Effizienz und Produk- tionsumgebung – von der Anlagenintegra- tivität der Geschäfts- und Fertigungsprozesse MITGLIEDER IM FOKUS tion, der Prozessautomatisierung bis hin zu der Anwender. SYSTEMA integriert, automati- einer vorrausschauenden Wartung („Predic- siert und optimiert Prozesse und Abläufe in der tive Maintenance“) – detailgetreu ab und Fertigung – von der Anlagenanbindung über ermöglicht so eine intelligente Fabriksteu- Manufacturing Execution Systems (MES) bis erung. Im Zuge des Technologieforums „In- zum Enterprise Resource Planning (ERP) Sys- telligente Fertigung“ am 01. März 2017 kön- tem. Eine Expertise im Bereich der Softwareent- nen Interessierte Industrie 4.0 sehen und wicklung, die das Kompetenzportfolio des Sen- erleben und bei einem Spaziergang durch sorik-Netzwerks ergänzt und von der Branche die virtuelle Fabrik sogar einen Blick in die hoch geschätzt wird. Zukunft werfen. Produktionsprozesse – mit geringem Aufwand und kostenminimal detailgetreu simuliert Unter dem Motto „Your next step into smart manufacturing“ liefert SYSTEMA nun eine in- KONTAKT Holm Fischer Die Weichen zu intelligenten Produkten und Prozessen sind gestellt – autonome, sich selbst SYSTEMA Systementwicklung Di- pl.-Inf. Manfred Austen GmbH organisierende Produktionseinheiten erwei- Standortleitung Regensburg tern bereits die klassische Produktionshierar- chie der zentralen Fabriksteuerung. Einherge- Telefon +49 941 78392 - 42 hend mit dem Streben nach der Optimierung Mail holm.fischer@systemagmbh.de von Fertigungsprozessen steigt der Grad der Web www.systema.solutions Abhängigkeit von Sensoren und Sensordaten: © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 03
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de novative Lösung. Das vollautomatisierte 3D-Fa- SYSTEMA hat die Arbeit an ihrer neuesten Inno- brikmodell ermöglicht nicht nur die intelli- vation noch lange nicht abgeschlossen, weitere gente Steuerung der Fabrik, sondern reduziert Schritte in der Entwicklung sind bereits in Pla- zugleich Kosten und Aufwand. Von der Anlage- nung. Die Software-Experten machen sich die nintegration, der Prozessautomatisierung bis vielseitigen Möglichkeiten, die industrielle Fer- hin zur vorausschauenden Wartung („Predic- tigung mit „Augmented Reality“ zu erweitern, tive Maintenance“) bildet es die neuesten Ent- zu Nutze. So könnten beispielsweise auch weit wicklungen des Unternehmens im Bereich der entfernte Produktionsstandorte zentral von ei- Fabrikoptimierung ab. Diese virtuelle Fertigung nem Punkt aus gesteuert oder Maschinendaten macht Industrie 4.0 sicht- und erlebbar. direkt in das Sichtfeld des Betrachters projiziert werden. Potenzial sehen sie auch in der Pla- „Unsere virtuelle Fabrik liefert einen konkreten nung neuer Maschinenparks und Fertigungs- Lösungsansatz für die intelligente Fabriksteu- ketten, „wobei die Integration in bestehende erung, indem sie die detailgetreue Simulation Fertigungssysteme im Vordergrund steht“, fügt von Prozessen einer typischen Produktionsum- Fischer diesem Zukunftsblick hinzu. gebung in Echtzeit ermöglicht“, erläutert Holm Fischer, SYSTEMA-Standortleiter in Regensburg. „Durch eine intelligente Steuerung können Ab- läufe in der Fabrik aktiv beeinflusst und so neue Steuerungslogiken getestet werden.“ Solche Szenarien waren in der Vergangenheit nur mit MITGLIEDER IM FOKUS einem enormen Aufwand und sehr hohen Kos- ten realisierbar. VR-Brille ermöglicht noch nie dagewesene Ein- blicke in die Abläufe der Produktion SYSTEMA 3D-Live-Walk auf der SEMICON Europe in Grenoble (Quelle: SYSTEMA) Mit der Bereitstellung von Echtzeitreports und -analysen während der Fertigung können Eng- Großen Anklang bei Akteuren der Branche pässe vor deren Entstehung entdeckt und ver- und in der Fachcommunity fand das virtuelle hindert werden. Der „Hingucker“ dabei: der Fertigungsmodell bereits auf dem European dreidimensionale Rundgang durch die Ferti- Manufacturing Strategy Summit (EMSS). Über- gung mittels einer VR-3D-Brille. Ein völlig neuer zeugend ebenso für die Messebesucher: der Blickwinkel, der einen noch nie dagewesenen 3D-Live-Walk auf der SEMICON Europa 2016. Einblick in die Abläufe einer Produktion erlaubt, bevor diese überhaupt reell existiert. VR-Walk beim Technologieforum am 01. März 2017 möglich Auch das Sensorik-Netzwerk kommt in Kürze in den Genuss dieses virtuellen Erlebnisses: Am 01. März 2017 wird SYSTEMA im Zuge des Tech- nologieforums „Intelligente Fertigung“ Details zur Produktneuheit erläutern. Teilnehmer kön- nen mit der VR-Brille den 3D-Walk vor Ort live selbst erleben. Auch auf dem Gemeinschafts- stand des Sensorik-Netzwerks auf der Sensor+- Screenshot: Verteilung der Anlagenzustände je Zeitraum Test 2017 in Nürnberg wird die virtuelle Fabrik und Fertigungsbereich (Quelle: SYSTEMA) zu sehen sein. © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 04
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de SYSTEMA ist seit über 20 Jahren ein zuverläs- Implementierungsleistungen sind sie in der siger IT-Dienstleister für die Automation in der Lage, Betriebskosten zu senken, Herstellungs- Fertigung. Das Rückgrat von SYSTEMA bilden kosten zu reduzieren und Prozesse zu optimie- rund 150 Experten – Entwickler, Ingenieure, ren. Zusammen mit namhaften Kunden aus der Physiker, Mathematiker und erfahrene Bran- Branche arbeitet SYSTEMA daran, die industri- chenexperten aus unterschiedlichen Industri- elle Zukunft maßgeblich mitzugestalten. en. Durch ihre Beratungs-, Entwicklungs- und Softwarelösung „Ocudict“ bringt Schülern mit Sehbehin- derung Chancengleichheit beim Abitur REGENSBURG. Die Bedeutung von Bildung elektronische Unterstützung, damit sehbehin- ist unbestritten, ebenso dass hierzulande derte Schüler ihr Sehvermögen optimal aus- ein guter Abschluss die Weichen für eine nutzen bzw. mit deren Hilfe genauso gut ar- aussichtsreiche Zukunft junger Menschen beiten und lernen können wie Sehende. Wer stellt. Schulische Leistungen eines Kindes könnte technologische Hilfsmittel auch besser sollten daher nur von geistigen Fähigkeiten entwickeln als ein Betroffener selbst. Der in und nicht von körperlichen Einschränkun- seiner Sehkraft eingeschränkte Ocuplus-Grün- MITGLIEDER IM FOKUS gen wie einer Sehbehinderung abhängen. der und Regelungstechnik-Ingenieur Johannes Moderne Technologien leisten mittlerweile Köppern entwickelte schon vor Jahren die ers- eine wertvolle Hilfestellung im Hinblick auf ten Funktionen der Software für den eigenen die Chancengleichheit. Die Softwarelösung Bedarf. „Ich will trotz meiner Einschränkung „Ocudict“ des jungen SPS-Mitglieds Ocuplus uneingeschränkt durch Beruf und Alltag kom- hat im Zuge des bayerischen Abiturs ihre men“, erläutert Johannes Köppern. Mit seiner Tauglichkeit bereits unter Beweis gestellt. Firma Ocuplus (Gründung: Ende 2013) hat er „Ocudict“ importiert Wörterbuchdaten aus Entwicklungsaktivitäten auf professionelle Bei- PDFs von Original-Wörterbüchern. Eine Aus- ne gestellt und im Laufe der Zeit das Kompe- gabe erfolgt – je nach Bedarf des Schülers tenzportfolio erweitert. – mittels Großschrift, Sprachausgabe mit automatischem Stimmwechsel oder Punkt- Das vierköpfige Ocuplus-Team bietet im Bereich schrift mit optimierter Braille-Ausgabe. der Softwareentwicklung Desktopanwendun- gen in C#/.NET, C++, Java, Swift und JavaScript, Der Deutsche Blinden- und Sehbehinderten- Serveranwendungen in PHP und Node.js sowie verband e.V. (DBSV) schätzt, dass es derzeit mobile Anwendungen für iOS / Android und mindestens 14.000 blinde und sehbehinderte die Entwicklung plattformunabhängiger An- Schüler gibt. Das sind zwar nur ca. 0,2 % aller wendungen für mobile Geräte und Desktops. Schüler in Deutschland, aber weil gerade kleine Anwendungen wie Ocudesk liefern Lösungen Gruppen in der Bildungspolitik durchaus leicht im Bereich der Dokumentenverarbeitung, u.a. in Vergessenheit geraten, ist es umso wichtiger, zur Interpretation von Dokumenten und Tex- den Blick für deren Bedarf zu schärfen. Eine op- terkennung. Auf dem Gebiet der Regelungs- timale Förderung in der Schulzeit ist schließlich technik bietet Ocuplus ferner Lösungen zur entscheidend für die Chance auf Teilhabe und Fahrdynamik-, Roboter- und Flugzeugregelung Integration in unsere Gesellschaft. Das SPS-Mit- bzw. die Entwicklung mit/in Modelica, Matlab, glied Ocuplus liefert geeignete optische und Simulink und Dymola. © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 05
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de hinderte sowie blinde Schüler optimiert wur- KONTAKT Johannes Köppern de“, erläutert Johannes Köppern. Es erleichtert diesen die Aufnahme von Inhalten geschriebe- Ocuplus - Köppern und Eberts UG ner Texte an der Tafel, in Büchern oder auch in Geschäftsführer Heften und sorgt für mehr Chancengleichheit im Bildungsbereich. Telefon +49 (941) 59987874 Mail johannes.koeppern@ocuplus.de Web www.ocuplus.de Die Software kann auf jedem Schul- und Schü- lercomputer bzw. Tablet mit Windows, MacOS, Android oder iOS installiert werden. „Ocudict Eines haben die Produkte von Ocuplus ge- importiert Wörterbuchdaten aus den PDFs. meinsam: Sie verfolgen einen softwarebasier- Eine Ausgabe erfolgt dann in Großschrift, per ten Ansatz, der bei Bedarf eine künstliche Ma- Sprachausgabe mit automatischem Stimm- schinenintelligenz einschließt. Sie werden auf wechsel oder auch in Punktschrift mit optimier- modernen sowie anwenderseitig bereits vor- ter Braille-Ausgabe – je nachdem, welche Art handenen Desktop-Computern, Smartphones, der Unterstützung der Schüler eben in Abhän- Tablet-PCs oder Echtzeitsystemen ausgeführt. gigkeit des Grads seiner Einschränkung benö- Durch eine flexible Softwarearchitektur kön- tigt“, erklärt Johannes Köppern. Ocudict kann nen aus der Kernkomponente, die Software-In- auf die individuellen Bedürfnisse jedes Schü- telligenz enthält, Software-Produkte für Desk- lers angepasst werden, zur Auswahl stehen top-Computer, Smartphones, Tablet-PCs oder dabei unterschiedliche Schriftgrößen, -arten, MITGLIEDER IM FOKUS Echtzeitsystemen wie Augmented-Reality-Bril- -farben, Fensterfarben, Farben für die Texthin- len abgeleitet werden. terlegung und Stim- men zum Vorlesen des Die Software-Anwen- Inhalts. Die Konfigurati- dungen richten sich on kann der Anwender stets nach den Bedürf- selbst innerhalb des nissen und Proble- Programms vorneh- men der Anwender. men. Weiterhin exis- Dies zeigt Johannes tieren Eingabemodi, Köppern anhand der die auch mehrfach be- in seinem Hause hinderten Kindern die entwickelten Soft- Bedienung ermögli- warelösung Ocudict. chen. Die Kosten hier- Köppern kann sich für sind überschaubar: bestens in die Lage „Für das Wörterbuch eines Schülers im nor- müssen von den Ver- malen Lernalltag, aber lagen neben dem Ori- auch in Prüfungssitua- ginalbuch auch keine tionen versetzen. „Wir weiteren Lizenzen möchten Schülern In- Screenshots: Programm „Ocudict“ erworben werden.“ (Quelle: Ocuplus) formationen struktu- Navigationshilfen, wie riert, z.B. in Tabellen oder gegliederten Texten, die Struktur eines Wörterbucheintrags oder erkennbar machen“. Die Ziele des Tools: „Ocu- eine auf eine Stichwortliste beschränkte Voll- dict ist ein Werkzeug, um Schülern die Inhalte textsuche, gewährleisten eine einfache Bedi- aus Wörterbuch-PDFs zugänglich zu machen, enbarkeit. „Ein Schüler, der mit der Bedienung sozusagen eine Variante eines PDF-Viewers, die von Computern vertraut ist, beherrscht Ocudict auf Wörterbücher spezialisiert und für sehbe- sofort“, so Johannes Köppern. © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 06
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Beweis gestellt. „Im bayerischen Abitur kam Ocudict zum Einsatz“, berichtet Herr Köppern. Erfahrungsberichte und Stimmen der Nut- zer tummeln sich bereits in den sozialen Me- dien (u.a. https://www.youtube.com/embe- d/5jRu5xjtAsI). Da keine Internetverbindung benötigt wird, kann Ocudict – an jedem belie- bigen Ort – also auch in einem Prüfungsaal mit WLAN-Störsender unkompliziert Anwendung finden und ist, installiert auf einem Schullap- top, manipulationssicher. Ein flächendecken- der Einsatz ist laut Herrn Köppern in Planung. Abiturienten nutzten die Software bereits erfolgreich „Ocuplus-Partnerfirmen, die Schüler mit ande- (Quelle: Ocuplus) ren Hilfsmitteln versorgen, werden eine Kon- figurations- und Installationsunterstützung Ihre Tauglichkeit hat die Softwarelösung in deutschlandweit vor Ort anbieten.“ schulischen Extremsituationen bereits unter Win-Win-Win durch grenzübergreifende Kooperation – neues digitales Assistenzsystem BASIL für motorisch ein- geschränkte Menschen NETZWERK INTERNATIONAL REGENSBURG/PILSEN. Eine schlecht aus- durch diese Unterstützung weiterhin in ihrer gebaute Pflegeinfrastruktur in der Region gewohnten Wohnumgebung leben und der entlang der deutsch-tschechischen Grenze, Pflegeaufwand wird reduziert. Der Projekt- teure Pflegeangebote, eine alternde Bevöl- name lässt auf den technischen Lösungsan- kerung und die jungen Fachkräfte, die die satz – die Erfassung und Auswertung von Region für eine berufliche Zukunft in Metro- Gehirnaktivitäten – schließen: BASIL – Brain- polen verlassen – ein massives Problem im wave driven digital Assistance System for Hinblick auf die Pflegeversorgung kündigt motor-Impaired peopLe. Der Kick-off des sich an. Die Verbindung neuer Technologien dreijährigen Projekts erfolgte im November kann hier Abhilfe leisten. Das zeigen nun die 2016 in Regensburg. Regensburger Experten der Sensorik-Bay- ern GmbH und die IT-Spezialisten der West- Anlass für das Kooperationsprojekt BASIL ist böhmischen Universität Pilsen anhand einer der konkrete Bedarf in der Grenzregion Bay- grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Er- ern-Tschechien, Gebiet des Förderprogramms gebnis und Zielsetzung der Kooperation (ge- „Ziel ETZ“: Die Bevölkerung altert hier beson- fördert durch das Programm „Ziel ETZ“) ist ders stark, junge Fachkräfte bzw. Angehörige der Prototyp eines neuen Assistenzsystems. der Ansässigen sehen ihre berufliche Zukunft Dieses ermöglicht Menschen mit starken eher in Metropolregionen als im ländlichen motorischen Einschränkungen – u.a. der al- Umfeld. Die Zahl der pflegebedürftigen Patien- ternden Bevölkerung im Grenzgebiet – ohne ten bzw. Menschen mit motorischen Störungen physische Aktion einfache Bedienvorgänge nimmt kontinuierlich zu. Die Pflegeinfrastruk- in einem Smart Home auszulösen. Lebens- tur ist schlecht ausgebaut, derzeitige Pflegean- qualität bleibt erhalten, Bewohner können gebote für die Bevölkerung auf Dauer finanziell © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 07
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de nicht tragbar. Neue Technologien helfen dabei, ger- und Durstgefühl signalisieren. Im Projekt die Lebensqualität dennoch zu erhalten und werden exemplarisch einige Tätigkeiten zur die Pflegeversorgung bewohnerfreundlicher Steuerung der Haustechnik, z.B. der Jalousie, zu organisieren. Die sich ergänzende Expertise des Lichts oder der Kommunikationselektronik von Sensorik und IT wird unter dem Dach der realisiert. Das Assistenzsystem wird sich auch SPS, die als Projektkoordinator agiert, zusam- an marktübliche Hausautomatisierungssyste- mengeführt. Beteiligt sind die 100%ige Tochter me problemlos anbinden lassen. Dieses System der SPS, die Sensorik-Bayern GmbH, sowie der ist nicht nur ohne motorische Interaktion be- Lehrstuhl von Dr. Roman Mouček (Westböhmi- dienbar, die komplexen Computeralgorithmen sche Universität Pilsen). passen sich dabei auch selbstlernend an den Nutzer an, wodurch eine zuverlässige Detekti- Gedanken steuern künftig Geräte on der relevanten Hirnwellen erreicht wird. Im Projekt wird der Prototyp eines digitalen Drahtlose Funksensorik zur Erfassung der Hirn- Assistenzsystems entwickelt, das motorisch ex- wellen trem eingeschränkten Menschen, also z.B. Men- schen mit MS im fortgeschrittenen Stadium, mit Locked-in-Syndrom oder ALS-Patienten, bei einfachen Tätigkeiten in ihrem Eigenheim un- terstützt bzw. ermöglicht, diese eigenständig zu erledigen. Diese Menschen können sich zwar nicht bewegen, sind aber bei vollem Bewusst- sein. Wenn sie z.B. das Licht, Radio oder das Fernsehgerät einschalten wollen, sollen sie dies NETZWERK INTERNATIONAL künftig mit Hilfe dieses Assistenzsystems allein durch ihre Gedanken bewerkstelligen können: es werden Hirnwellen sensorisch erfasst und IT-Spezialisten der Universität Pilsen ergänzen die Sen- anschließend mit komplexen Computeralgo- sorik Expertise Bayerns (Quelle: SPS) rithmen interpretiert. Der Wunsch des Betrof- fenen wird dann sozusagen in die Sprache von „Die Hardware des Assistenzsystems besteht Geräten und Anlagen im Eigenheim „übersetzt“ im Wesentlichen aus zwei Bausteinen, einer und an ein Steuergerät gesendet, das dann da- drahtlosen Funksensorik zur Erfassung der für sorgt, dass z.B. die Jalousie im Schlafzimmer Hirnwellen und der Basisstation mit Cloud-An- heruntergefahren wird. Denkbar ist auch, dass bindung“, erläutert der Entwicklungsleiter der die Menschen bei einem Notfall einen Hilferuf Sensorik-Bayern GmbH, Stefan Gottwald, das an eine Vertrauensperson absenden oder Hun- technische Grundkonzept von BASIL. Die Basis- station steuert den Stimulator (z.B. eine Abfol- ge von Bildern auf einem Tablet), empfängt von der Funksensorik die gemessenen Gehirnak- tivitäten und übermittelt diese an die Cloud. Das Analyseergebnis wird an die Basisstation zurückgesendet, die das Ergebnis interpretiert und gegebenenfalls einen Bedienvorgang mit- tels einer Schnittstelle zum Hausautomatisie- rungssystem auslöst. In einem ersten Schritt werden die Anforderun- Das Team der Sensorik-Bayern GmbH (Quelle: SPS) gen an die drahtlose Funksensorik zur Erfassung © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 08
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de der Hirnwellen ermittelt und die erforderlichen Mess-Parameter definiert. Wertvolle Quelle bei der Entwicklung des Assistenzsystems sind die potenziellen Nutzer selbst, auf Basis deren Be- Kurz gefasst - BASIL im Überblick darf das Projektteam auch geeignete Metho- den für eine direkte Kommunikation zwischen Das neue Assistenzsystem besteht aus einer dem Gehirn und einem externen Gerät, dem Funksensorik zur Erfassung der Gehirnaktivität Brain-Computer-Interface (BCI), identifizieren und einer Basisstation mit Cloud-Anbindung als kann. „Für jede Person wird individuell die Art zentrale Schnittstelle und Steuerungseinheit, den des BCI entsprechend ihrer einzigartigen Hirn- Cloud-Diensten zur komplexen Auswertung der wellen angepasst. Später soll die Anpassung Gehirnaktivitäten, einem Stimulator und ver- schiedenen Aktoren einer Hausautomatisierung. selbstlernend erfolgen“, erklärt Gottwald. „Ei- nige Typen von BCI benötigen Video- oder Au- Laufzeit: Oktober 2016 – Januar 2019 dio-Stimulation. In diesen Fällen wird geprüft, Volumen: Gesamtprojekt: 761.000 € Förderung welche Methode der Video-Stimulation, das im Programm zur grenzübergreifenden Zusam- kann eine Datenbrille aber auch ein Beamer menarbeit Freistaat Bayern - Tschechische Repub- sein, oder Audio-Stimulation, z.B. ein Kopfhö- lik (Ziel ETZ 2014 – 2020) rer, die angenehmste und zugleich schnellste Verbundkoordinator: Strategische Partner- und zuverlässigste Methode im Hinblick auf die schaft Sensorik e.V. Kommunikation ist.“ Personalisierte Testszena- Partner: Sensorik-Bayern GmbH, Westböhmische rien und ein Satz von Algorithmen zählen u.a. Universität Pilsen zu den Zwischenergebnissen auf dem Weg zum Prototypen des Assistenzsystems. entwickelt wird. Beim Modul zur Erfassung der Hirnaktivitäten ist die Mikroenergieversorgung KONTAKT ein wichtiger Baustein. „Sie muss leistungsstark NETZWERK INTERNATIONAL Stefan Gottwald genug sein, um lange Laufzeiten der Funksen- Sensorik-Bayern GmbH sorik zu ermöglichen, soll aber zugleich auch Projektleiter & wissenschaftlicher klein und leicht sein“, so Gottwald. Die Analyse Mitarbeiter verschiedener Betriebsszenarien wird dem Pro- jektteam hier Aufschluss geben. Telefon +49 (941) 630916 - 16 Mail s.gottwald@sensorik-bayern.de Web www.sensorik-bayern.de Verifiziert wird das Realisierungskonzept für die digitale Basisstation durch einen Demons- trator. Sobald die Infrastruktur vorhanden ist, Zur Messung der kleinen störungsanfälligen erfolgt die Architektur der Cloud- und Imple- Signale müssen Elektronikspezialisten geeig- mentierung. Die Komplexität der Daten von nete Schaltungen zur Signalverstärkung und Gehirnaktivitäten verursacht eine zeitaufwän- -filterung entwerfen und testen. Bei der Wahl dige Datenverarbeitung und erfordert einen der Methoden zur Signalbereinigung und -fil- Hochleistungsrechner. Eine kostengünstige terung ist deren spätere Integrationsfähigkeit und zugleich sichere Lösung stellt daher die in die Cloud-Umgebung ausschlaggebend. Cloud in diesem Zuge dar, indem sie ermög- „Die Klassifizierungsmethoden werden flexibel licht, Rechenlast auszulagern. Datensicherheit sein, d.h. für jeden Probanden können sie opti- spielt auch in BASIL eine bedeutende Rolle: mal sowohl im Hinblick auf Geschwindigkeit als Anonymisierungsmechanismen sichern neben auch Genauigkeit eingestellt werden. einer verschlüsselten Datenbank und einem verschlüsselten Übertragungskanal den Schutz Robust und sicher – das werden Charakteris- der sensiblen Daten. tika der Funkanbindung sein, die im Projekt © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 09
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Mehr Wirtschaftskraft und höhere Standortat- gionaler Strahlkraft hier in den Fokus der Öf- traktivität in beiden Ländern fentlichkeit. Wir signalisieren weltweit: In der Grenzregion Bayern-Tschechien findet High- Dieses länderübergreifende Kooperations- tech-Innovation für alle statt!“, so Dr. Hubert projekt belegt zudem, dass Innovation weder Steigerwald, Geschäftsführer der SPS. Dies soll fachliche noch regionale Grenzen kennt und dabei helfen, dass die Region für junge Fach- kennen darf – gerade im Hinblick auf den Bei- kräfte ein interessanter Arbeitsort mit attrakti- trag, gesamtgesellschaftliche Herausforderun- ven Arbeitgebern wird. gen zu bewältigen. Durch BASIL entsteht eine Win-Win-Win-Situation, von der Forschung, Warum in die weite Welt ausschwärmen, wenn Wirtschaft und Region profitieren. Innovations- genau die Expertise, die notwendig ist, direkt fähigkeit, Wirtschaftskraft und Standortattrakti- vor der eigenen Haustür zu finden ist? „Von Re- vität können von einer geeigneten Schnitt- und gensburg aus ist Pilsen in zwei Stunden erreich- Anlaufstelle, die Smart Specialization und so- bar. Im Vorfeld des Projekts fanden einige Tref- ziotechnische Kooperationsansätze umzuset- fen mit unseren Partnern statt, die Chemie für zen hilft, gezielt unterstützt werden. eine Kooperation stimmte“, so Steigerwald. Für die gemeinsame Projektidee konnten in kurzer Das Projekt BASIL liefert nicht nur ein High- Zeit daher erfolgreich die nötigen Fördermittel tech-Produkt, das die Selbstständigkeit aller zur Umsetzung akquiriert werden. Die guten Betroffenen der Region fördert. „Die Grenzre- Deutschkenntnisse der tschechischen Partner gion rückt als Innovationsstandort mit überre- erleichtern die Zusammenarbeit dabei sehr. NETZWERK INTERNATIONAL BASIL - Počítačový asistenční systém řízený mozkovými vlnami pro osoby s omezenou hybností Demografický vývoj v česko-bavorském příhraničí představuje velkou společenskou výzvu: obyvatelst- vo stárne a ročně dochází k ošetření stovek osob trpících poškozením motoriky. Infrastruktura péče v příhraničních oblastech není ani snadno dosažitelná, ani cenově dostupná. Veliký potenciál, který by mohl v příhraničí dlouhodobě zlepšit kvalitu života osob s omezenou pohyblivostí, spočívá ve zlepšení domácí péče díky využití nových technologií. V rámci projektu BASIL bude pro osoby s omezenou pohyblivostí vyvíjen inovativní asistenční systém založený na rozpoznávání mozkových vln. Výsledkem projektu bude funkční prototyp tohoto asis- tenčního systému, který bude možno obsluhovat bez motorické interakce, protože se sám uzpůsobí potřebám svého uživatele. Systém se bude skládat z funkční senzoriky pro záznam mozkové aktivity, základové stanice a řídící jednotky, cloudových služeb pro komplexní vyhodnocení mozkové aktivity, stimulátoru a různých ovladačů domácího automatizačního systému. BASIL je vyvíjen česko-bavorským týmem pod vedením Strategische Partnerschaft Sensorik e.V./ Cluster Sensorik (SPS). Odbornými partnery jsou Sensorik-Bayern GmbH a Západočeská univerzita v Plzni. Tato synergie výzkumu a inovací povede nejen k rychlejšímu přenosu poznatků a technolo- gickým inovacím, ale i k posílení přeshraniční spolupráce a podpoře investic MSP v oblasti VaV. In der aktuellen Ausgabe der DONAU-MOLDAU-ZEITUNG finden Sie unter folgendem Link ein Interview zum Projekt BASIL mit Dr. Hubert Steigerwald (Geschäftsführer SPS): http://www.pnp.de/ebook/donau-moldau-zeitung © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 10
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Die Westböhmische Universität Pilsen - ein erfahrener Partner für grenzübergreifende Kooperation Západočeská univerzita v Plzni/ZČU je jedinou Die Westböhmische Universität in Pilsen (WBU) veřejnou vysokou školou v Plzeňském kraji, má 9 ist die einzige öffentliche Hochschule in der Pilsner fakult, 2 VŠ ústavy, 4 špičková výzkumná centra a v Region. Derzeit besteht die WBU aus neun Fakultä- současnosti na ní studuje přes 12.000 studentů. ten, zwei Hochschulinstituten, vier Forschungszent- ZČU klade důraz na užší mezioborovou spoluprá- ren und hat mehr als 12.000 Studenten. ci, čímž přispívá k realizaci strategie známé jako Fokus der WBU liegt auf einer engen Zusammenar- „Průmysl 4.0“. beit unterschiedlicher Fakultäten und Fachbereiche. ZČU je velice aktivní i na poli mezinárodní spolu- Damit trägt sie zur Erfüllung der Strategie „Industrie práce; kromě řady jiných mezinárodních projektů 4.0“ bei. realizovala v minulosti v programech česko-bavor- Die WBU ist erfahrener Partner auf dem Gebiet in- ské spolupráce (INTERREG III, INTERREG IV) již cel- ternationaler Kooperationen. Im Programm INTER- kem 21 projektů. REG hat sie bereits 21 Projekte in grenzübergrei- Podrobnější informace naleznete na internetových fender Zusammenarbeit mit bayerischen Partnern stránkách www.zcu.cz. abgewickelt. Nähere Informationen finden Sie auf den Internet- Pracovní tým ZČU podílející se na projektu BASIL seiten www.zcu.cz. je součástí Fakulty aplikovaných věd/FAV a výz- kumného centra NTIS (Nové technologie pro infor- Das am Projekt BASIL beteiligte Team der WBU ist mační společnost). Bestandteil der Fakultät für angewandte Wissen- FAV má 6 kateder: realizace projektu spadá do gesce schaften (FAW) und des Forschungszentrums Katedry informační a výpočetní techniky/KIV. NTIS (New Technology for Information Society). KIV má 5 oddělení, zhruba 55 zaměstnanců (z toho Am Projekt BASIL ist der Lehrstuhl für Informa- 39 akademických a 11 vědeckovýzkumných) a je ga- tions- und Rechentechnik beteiligt, einer von sechs NETZWERK INTERNATIONAL rantem bakalářského, magisterského a doktorského Lehrstühlen der FAW. Dieser Lehrstuhl gliedert sich studia v oborech „Inženýrská informatika“, „Finanční in fünf Abteilungen mit 55 Mitarbeitern (davon 39 informatika a statistika“ a „Informatika a výpočet- akademische und 11 wissenschaftliche) und bietet ní technika“. Program „Inženýrská informatika“ byl Bachelor-, Master- und Doktorstudiengänge in den vytvořen na základě doporučení IEEE/ACM Compu- Bereichen „Ingenieurinformatik“, „Finanzinformatik ting Curricula. und Statistik“ und „Informatik und Rechentechnik“ Hlavním posláním výzkumného centra NTIS je an. Das Programm „Ingenieurinformatik“ wurde auf výzkum, vývoj a inovace v rámci dvou prioritních Grund der „IEEE/ACM Computing Curricula“-Emp- směrů: informační společnost a materiálový výz- fehlung aufgenommen. kum. Kerngebiete des Forschungszentrums NTIS sind Podrobnější informace naleznete na internetových Forschung, Entwicklung und Innovationen in den stránkách www.kiv.zcu.cz a http://www.ntis.zcu.cz/. Bereichen Informationsgesellschaft und Werkstoff- forschung. Nähere Informationen finden Sie auf den Internet- seiten www.kiv.zcu.cz und www.ntis.zcu.cz. KONTAKT Dr. Roman Mouček University of West Bohemia - Faculty of Applied Sciences Department of Computer Science and Engineering Telefon +420 (377) 632 - 465 Mail moucek@kiv.zcu.cz Web www.zcu.cz © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 11
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Technologieforum „Innovative Sensorik-Anwendungen im Automotive-Bereich“ am ZeWis in Aschaffenburg ASCHAFFENBURG/REGENSBURG. Wie Au- Sensorik und der Sensordatenverarbeitung für tofahren in der Zukunft hochautomatisiert die hochautomatisierte Fahrzeugführung. Im stattfindet, sich Verhalten von Fußgängern Rahmen des Projektes AFUSS („Aktiver Fuß- vorhersagen oder die Umwelt im Straßen- gängerschutz“) demonstrierten sie ihre der- verkehr simulieren lässt, erläuterten Fache- zeitigen Untersuchungen und Arbeitsergeb- xperten aus dem Sensorik-Netzwerk am nisse auf dem Gebiet der Trajektorienplanung, 29. September 2016 im ZeWiS, dem neuen einem fahrspurhaltenden Ausweichmanöver, Zentrum für Wissenschaftliche Services, in an einem Testfahrzeug. Die Erkennung der Aschaffenburg. Im Fokus dieses Techno- Fußgängerintention wird als Basisinformation logieforums der SPS standen „Innovative für die Situationsanalyse und somit eine auto- Sensorik-Anwendungen im Automotive-Be- nome Reaktion von intelligenten Fahrzeugen reich“. Neben praxisnahen Vorträgen mach- genutzt. Mit Hilfe von bildbasierter Detektion ten Demonstrationen die neuesten Trends und Tracking wird der Kopfmittelpunkt als An- greifbar. Das ZeWiS öffnete zudem auch die kerpunkt verwendet. Türen seines „Open Innovation Lab“. Die Erhöhung des Verkehrsflusses und der Ver- kehrssicherheit, emissionsarmes und energie- effizientes Fahren und die Erhaltung der Mo- bilität im Alter sind Motivation und Ziele der automatisierten Fahrzeugführung. Das ZeWiS, das Zentrum für wissenschaftliche Services und Transfer der Hochschule Aschaffenburg, forscht im Zuge industrienaher Kooperationen in die- sen Bereichen und erwies sich daher für das Fokusthema des Technologieforums als pas- sender Gastgeber. Die Hausherren Professor Die Analyse des Fußgängerverhaltens zählte zu den CLUSTER(ER)LEBEN Dr.-Ing. Konrad Doll (Arbeitsbereich „Intelligen- Highlights (Quelle: SPS) te Systeme und Automatisierung“) und Profes- sor Dr.-Ing. Klaus Zindler (Arbeitsbereich „Auto- Das SPS-Mitglied WEBER GmbH erläuterte Ent- motive“) befassen sich mit der Bedeutung der wicklungstrends im Bereich der Umweltsimu- lation. Die stetig wachsenden Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Sensoren machen Umweltsimulationen zu einem unabdingbaren Teilschritt in der Produktion. Die zunehmende Komplexität im Fahrzeug, die durch die gestei- gerte Verwendung von Sensoren und Steuer- geräten entsteht, erfordert eine Zunahme des Erprobungsumfanges. Die Möglichkeiten, die ADAS-Sensoren durch eine Time-of-Flight-ba- sierte Ultraschallmessung (TOF) eröffnen, prä- sentierte Jörn Oppenhäuser von der Texas Inst- Einblick in die Sensordatenverarbeitung (Quelle: SPS) ruments Deutschland GmbH. © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 12
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Das Technologieforum in Aschaffenburg bot den Teilnehmern zugleich auch die Chance, ei- nen Blick hinter die Kulissen zu werfen: Bei der Besichtigung des „Open Innovation Lab“ prä- sentierten die Mitarbeiter des ZeWiS ihre der- zeitigen Forschungsprojekte und beeindruck- ten mit Wissen und ihrer Begeisterung für die Materie. Beim nächsten Technologieforum am 01. März 2017 dreht sich alles um das Thema „Intelligen- te Fertigung“. Nähere Informationen dazu sowie Die Experten aus Aschaffenburg demonstrieren ihre einen Überblick zu sämtlichen Veranstaltungen intelligenten Fahrzeuge (Quelle: SPS) des Clusters Sensorik finden Sie in unserem Ver- anstaltungskalender. Berührungslose Temperaturmesstechnik im Fokus - Work- shop in Kooperation mit Optris für und mit bayrischen Sensorik-Experten Über 30 Teilnehmer aus Unternehmen des Sen- Kooperation der SPS mit dem Berliner Mes- sorik-Netzwerks erhielten Anfang Oktober 2016 stechnikunternehmen Optris GmbH darstellte. im Rahmen eines Messtechnik-Workshops ei- Das Kernthema war für die Branchenvertreter nen fundierten Einblick in den aktuellen Stand von äußerster Relevanz: Temperatur ist die am zur berührungslosen Temperaturmesstechnik zweithäufigsten gemessene physikalische Grö- sowie in die Grundlagen der Physik. Feder- ße, deren Kontrolle und Steuerung mittlerweile führend gestalteten Andreas Theilacker von in fast allen Industriebereichen eingesetzt wird. CLUSTER(ER)LEBEN Optris und Andreas Püschel von Micro-Epsilon Selbst für transparente, dünne, spiegelnde Messtechnik diesen Workshop, der die erste oder glänzende Oberflächen sind mittlerweile Sensoren erhältlich. Neben zahlreichen Praxisbeispielen lieferte Konrad Senn von der Krones AG, SPS-Mitglied und zugleich Optris-Kunde, seine Erfahrungs- werte im praktischen Umgang mit den Wär- mebildkameras und Infrarot-Thermometern. Der halbtägige Workshop bot den Teilnehmern ausreichend Möglichkeit, sich intensiv austau- schen. Auf Grund der guten Resonanz ist ein weiterer gemeinsamer Workshop für das nächs- Zahlreiche Praxisbeispiele und ein intensiver Austausch te Jahr in Planung. Wir informieren Sie in Kürze! erwarteten die Teilnehmer (Quelle: SPS) © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 13
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de „Work AND Life“ - Revierstress ausbalancieren und BGM in die Unternehmensstrategie integrieren REGENSBURG. Für die Ergonomie von Bild- zentrale Kompetenzen, die es im Umgang mit schirmarbeitsplätzen gibt es konkrete Richt- digitalen Medien zu erlernen gilt. linien, für die Nutzung digitaler Medien fehlen diese - der Arbeitsalltag ohne Ein- Das Personalmanagement ist gefordert, digi- satz digitaler Medien ist jedoch undenkbar. talen Revierstress zu minimieren. Souveräne Grund genug für das Sensorik-Netzwerk sich Mediennutzung ist gleichzusetzen mit Gesund- vertieft über gelebte Praxis in dieser Grau- heitskompetenz. Wie lässt sich diese Kompe- zone auszutauschen. Der im Sensorik-Netz- tenz erwerben? Durchaus auf einfachem, oft so- werk etablierte „ DiaLogisch Praxis-Treff für gar kostenneutralen Wege: „Oft unterscheiden erfolgreiche Organisationsentwicklung“ sich die implizite und explizite Erwartungs-hal- gab den richtigen Rahmen für diese Diskus- tung von Mitarbeitern und Führungskräften im sion. Hinblick auf die Erreichbarkeit. Allein diese Hal- tungen in einem Workshop zum Thema zu ma- „Digitalisierung erfindet die Welt nicht neu, chen, hilft oft schon.“ Weiter empfiehlt sie, dem setzt aber neue Anforderungen“, gab Sabria Da- derzeitigen Mangel an rechtlichen Regelungen vid, Leiterin des Slow Media Instituts (Bonn), in mit eigenen, gemeinsam erarbeiteten Regelun- ihrem Impulsvortrag auf dem DiaLogisch Pra- gen entgegenzuwirken. xis-Treff Anfang Oktober 2016 den gut 30 An- wesenden zu Bedenken. Das Institut Slow Me- Führungskraft in der Fürsorgepflicht dia beschäftigt sich mit Kulturtechnik, also u.a. mit der Entwicklung einer Kultur im Umgang Dass jede Führungskraft mit Personalverant- mit neuen Technologien. Ergebnis hiervon wortung ohnehin laut Arbeits-schutzgesetz für ist das Interaktionsmodell „Digitaler Arbeits- die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter schutz“ (IDA) zur gesunden Nutzung neuer sorgen muss, betonte auch Prof. Dr. Joachim Medien. Geprägt hat David den Begriff „Revier- Vogt. Betriebliches Gesundheitsmanagement stress“, der den Druck beschreibt, ständig ver- sollte Bestandteil der Unternehmensstrategie fügbar und reaktionsfähig zu sein. „Revierstress sein, so die Empfehlung des Wissenschaftlers CLUSTER(ER)LEBEN hat es schon immer gegeben, aber das digitale vom Institut für Psychologie (Forschungsgrup- Umfeld verstärkt ihn.“ Die Kulturtechnik hinke pe Arbeits- und Ingenieurpsychologie) von der derzeit den technologischen Möglichkeiten TU Darmstadt. Betriebliches Gesundheitsma- noch hinterher. Sich entziehen zu können und nagement (BGM) werde gerade in kleineren verpassen zu lernen, sind Davids Ansicht nach Betrieben meistens einem engagierten Mitar- beiter übertragen, koordinierte Maßnahmen seien eher Mangelware. Eine Nutzen- oder Kos- tenanalyse, die auch für ein Controlling Zah- len liefere, finde daher ebenso selten statt. Die Krux: Der Erfolg des Gesundheitsmanagements liege beim „Nicht-Eintreten von Ereignissen“. Als mögliche Lösung stellte Vogt daher die He- alth-Balanced Scorecard (H-BSC) als Erweite- rung der Balanced Scorecard (BSC) von Kaplan und Norton, die sich seit den 90er Jahren als Sabria David erläuterte das Interaktionsmodell „Digita- Management-Tool bewährt hat. „Das A und O ist ler Arbeitsschutz“ (Quelle: SPS) die Kommunikation im Unternehmen: Sie muss © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 14
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de top-down UND bottom-up stattfinden.“ Mit- um die Digitalisierung sollten miteinfließen. arbeiter sind dabei als interne Kunden zu be- Der Experte rät jedoch, die Anzahl der Ziele in trachten: „Sie müssen über eigene psychische den jeweiligen BSC-Perspektiven zu begrenzen Belastung, Arbeitsbedingungen und Beein- und insbesondere die Erfolgsindikatoren gut trächtigungen befragt werden.“ Aspekte rund zu durchdenken. Anpassungsschwierigkeiten bei Mitarbeitern, die sich auch auf deren Gesundheit auswirken, seien bei jedem Veränderungsprozess – also auch beim derzeitigen Wandel in der Arbeits- welt – zu erwarten. „Das ist kein neues Problem, bereits in der ersten industriellen Revolution mussten sich Menschen den neuen Maschinen und an das Fließband anpassen mit dem Resul- tat von Produktivitätsverlusten“, ergänzt Vogt im Hinblick auf die Diskussion um die durch die zunehmende Digitalisierung hervorgerufenen HR-Experten und Sensoriker an einem Tisch beim Dia- „neuen“ Belastungen. Logisch-Praxis-Treff (Quelle: SPS) i Das „IDA“ ist Modul des Prüfzeichens „Ausgezeichneter Arbeitgeber“, mit dem sich Firmen mit einer guten Personalpolitik beim TÜV Rheinland zertifizieren lassen können. Die H-BSC ist Ergebnis des Projekts F 2126 im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Ar- beitsmedizin (BAUA) erarbeitet Beteiligt daran waren u.a. Unternehmen aus der Automobilindustrie. Details aus den Vorträgen erfahren Sie unter folgendem Link: http://www.sensorik-bayern.de/de/ life-balance-4.0 Der DiaLogisch Praxis-Treff „Work AND Life? Balance 4.0 muss kein Drahtseilakt sein“ ist Teil des Pro- jekts „Mit-Arbeitswelt 4.0“ (gefördert durch das bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozia- les, Familie und Integration). Die Veranstaltungsreihe bietet eine Plattform für alle, die sich mit den CLUSTER(ER)LEBEN Trends der Arbeitswelt aktiv auseinandersetzen und sich neue Impulse für die eigene Arbeit holen wollen. KONTAKT Stefanie Fuchs Leitung Förderprojektmanagement Trendscouting & Kommunikation Telefon +49 (941) 630916 - 13 Mail s.fuchs1@sensorik-bayern.de Web www.sensorik-bayern.de © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 15
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de KURZ & KNAPP 40 Jahre hochpräzise Messtechnik im niederbayerischen Ortenburg – Firmenjubiläum bei Micro-Epsilon und Einweihung des neuen Gebäudes Dieses bietet unter anderem Platz für ein Qua- lifikations- und Prüflabor, einen großen Logis- tikbereich mit automatischem Hochregallager und für die Administration der Firmengruppe mit ihren 25 Unternehmen. Hier wird mehr Raum für neue Ideen geschaffen und gleich- zeitig der Weg für die Zukunft am Standort Or- tenburg bereitet. Mittlerweile ist Micro-Epsilon vom Drei Mann-Betrieb zu einer international agierenden Unternehmensgruppe mit welt- weit mehr als 900 Mitarbeitern angewachsen. Die Produktpalette des Sensorspezialisten um- fasst induktive, konfokal-chromatische und ka- pazitive Sensoren, dazu Laser-, Wirbelstrom-, (Quelle: Micro-Epsilon) Seilzug- und Temperatursensoren, außerdem Gegründet in Hannover als Handelsunter- Prüfanlagen sowie Messsysteme zum Beispiel nehmen für Dehnungsmessstreifen, legte für modernste 3D-Oberflächeninspektion. Gut Micro-Epsilon den Grundstein für die Entwick- ausgebildete Fachkräfte bilden das Rückgrat lung eigener Produkte 1976 in Ortenburg. des Sensorspezialisten. Alleine in Ortenburg Zum 40-jährigen Firmenjubiläum gratuliert das sind es mehr als 300 Mitarbeiter in Vollzeit. Zur Sensorik-Netzwerk ganz herzlich! Im Sommer dortigen Belegschaft gehören außerdem noch 2016 wurde nun das neue, über 4.000 Quad- 35 Auszubildende und knapp 20 duale Studen- ratmeter große Firmengebäude eingeweiht. ten. Online oder Offline? Kommunikationsanalysen zeigen effiziente Kanäle und Wege E-Mail, Chat, Telefonkonfe- verändern. Eine Kommunikationsanalyse kann renz, Stand-up-Meeting, … hier Aufschluss geben. Wollen Sie Kommuni- – die Liste möglicher Kom- kationsstrukturen und -muster in Ihrem Unter- munikationswege und -kanä- nehmen im Detail betrachten, um eine Basis für le wird zuenehmend länger. die optimale Ausgestaltung zu haben, kommen KURZ & KNAPP Doch führt die Vielzahl neuer Möglichkeiten, Sie auf uns zu. Wir unterstützen Sie gerne bei die u.a. die Zunahme digitaler Medien am Ar- Ihrer Kommunikationsanalyse! Im Rahmen des beitsplatz eröffnen, auch zu einer effizienteren Projekts Mit-Arbeitswelt 4.0 können wir Mitglie- Kommunikation? Sind Komminukationskanäle dern diesen neuen Service ab sofort anbieten optimal gewählt, zählen gesteigerte Produkti- (Ansprechpartner s.fuchs1@sensorik-bayern.de vität und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu den oder s.fuchs2@sensorik-bayern.de) Vorteilen für alle Beteiligten. Die Herausfor- derung für jedes Unternehmen besteht daher darin, den Überblick zu behalten. Ebenso kön- nen zusätzlich nämlich auch z.B. ein schneller Anstieg der Mitarbeiterzahlen oder ein Umzug in neue Räumlichkeiten Kommunikationswege © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 16
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de BAM Maschinenbau GmbH zählt zu den Hidden Champions in der Kategorie „Change“ ten und die eigenen Mitarbeiter auf diesem Weg auch noch mitzunehmen – damit überzeugte der Maschinenbauer und Präzisionsfertiger aus Altenstadt die prominent besetzte Jury. Sie kam zu dem Urteil: „Eine 180-Grad-Wen- de hat das Unternehmen BAM Maschinenbau hingelegt: vom kleinen Lohnfertiger-Betrieb zum wachsenden Arbeitgeber mit jeder Menge Hightech.“ Bauer selbst formuliert sein Ziel nun: „Jetzt müssen wir aber weiter hart daran arbeiten, um auch als ‚Unhidden Champion‘ noch bekannter zu werden. Denn es darf sich gerne noch wei- Geschäftsführer Marco Bauer mit dem Mittelstandspreis ter herumsprechen, dass wir hier in Altenstadt (Quelle: BAM Maschinenbau Gmbh / ppm) richtig anpacken, in hoher Qualität fertigen Als 24-Jähriger hat Marco Bauer die Firma BAM und innovative Gesamtlösungen entwickeln. Maschinenbau GmbH gekauft. Dass der ehe- In der Branche, aber vor allem auch in der Re- malige Informatikstudent seitdem auf Wachs- gion. Denn wir sind immer auf der Suche nach tum und auf modernste Technik setzt, zahlt hochqualifizierten Mitarbeitern.“ Im Zuge des sich aus. Nach dem Innovationspreis und der Mittelstandspreises „Hidden Champion“ wur- Aufnahme in die Top 100 nahm Marco Bau- den bereits zum sechsten Mal die besten mit- er, Geschäftsführer der BAM Maschinenbau telständischen Unternehmen Deutschlands in GmbH, Mitte November 2016 die nächste Aus- fünf Kategorien geehrt. zeichnung für sein Unternehmen entgegen. In der Kategorie „Change“ des Mittelstandspreises Am 01. März 2017 können Sie beim Technolo- „Hidden Champion“ des TV-Senders ntv konn- gieforum „Intelligente Fertigung“ Details hier- te BAM den zweiten Platz erzielen und setzte zu von Marco Bauer, einem der Referenten, sich damit gegen 103 Bewerber durch. Gesucht persönlich erfahren. Unter folgendem Link wurden in dieser Kategorie Mittelständler, die finden Sie weitere Informationen zur Aus- mit der digitalen Herausforderung der Zukunft zeichnung: http://www.n-tv.de/Spezial/mittel- erfolgreich umgehen. standspreis_2016/BAM-Maschinenbau-Gm- bH-article19095931.html. Eine ausführliche KURZ & KNAPP Ein traditionelles Geschäft im Internet zu etab- Berichterstattung folgt in den nächsten Senso- lieren, dazu präzise Bauteile online zu vermark- rik-News. In eigener Sache: Vom 24.12.2016 - 1.1.2017 ist unsere Geschäftsstelle geschlossen. © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 17
11/2016 - 64. Ausgabe www.sensorik-bayern.de Freistaat Bayern unterstützt KMU durch Förderprogramm „Digitalbonus“ Mit dem neuen Förderprogramm „Digitalbo- bis zu 50.000 Euro). Der „Digitalkredit“ ergänzt nus“ will der Freitaat vor allem kleinen und mitt- die Zuschüsse: Die LfA bietet zinsverbilligte leren Unternehmen bei der Digitalisierung von Darlehen von bis zu zwei Millionen Euro an. Ins- Produkten, Prozessen und Dienstleistungen gesamt stehen in den kommenden vier Jahren unterstützen. Drei Varianten der Förderung, bis zu 80 Millionen Euro zur Verfügung. Weite- die sich auch kombinieren lassen, werden an- re Informationen finden Sie unter http://www. geboten. Im Zuge des „Digitalbonus Standard“ digitalbonus.bayern/fileadmin/user_upload/ kann für Digitalisierungsmaßnahmen und IT digitalbonus/dokumente/Foerderprogramm_ Sicherheit ein Zuschuss von bis zu 10.000 Euro Digitalbonus_Bayern-Flyer.pdf bzw. Details zur beantragt werden. Liegt der Innovationsgehalt Antragstellung unter http://www.digitalbonus. höher, greift der „Digitalbonus Plus“ (Zuschuss bayern.de/antragstellung/ 30 Millionen für Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) in 2017 bewilligt Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bun- Förderfähig sind wissenschaftlich-technische destages hat im November neue Mittel für zen- Forschungsvorhaben, die unternehmensüber- trale industriepolitische Handlungsfelder be- greifend ausgerichtet sind, neue Erkenntnisse willigt. So wurden zusätzlich 30 Millionen Euro vor allem im Bereich der Erschließung und Nut- für die Industrielle Gemeinschaftsforschung zung moderner Technologien erwarten lassen (IGF) für 2017 bewilligt. Die IGF schlägt eine und insbesondere der Gruppe der KMU wirt- Brücke zwischen Grundlagenforschung und schaftliche Vorteile bringen können. Branchen- wirtschaftlicher Anwendung. Unter dem Dach übergreifende Projekte können sogar einen der AiF Forschungsvereinigungen werden Bonus erhalten. Im Auftrag des BMWi koordi- neue Technologien für gesamte Branchen und niert die AiF Projekt GmbH auch die Fördersäu- zunehmend branchenübergreifend aufberei- le „FuE-Kooperationsprojekte“ des marktnahen tet, um die Wettbewerbsfähigkeit mittelständi- Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand scher Unternehmen zu erhalten und zu stärken. (ZIM). Status quo und Ausblick – Digitalisierungsprofile für Branchen ab sofort abrufbar Mittelständler haben Nachholbedarf im Be- nalen Vergleich gemessen. Der Report enthält reich der Digitalisierung – das zeigt der jüngst darüber hinaus für jede Branche „Digitalisie- erschienene Monitoring-Report – Wirtschaft rungsprofile“, die den Stand und die Perspekti- DIGITAL 2016 des BMWi. Die aktuelle Studie ven der Digitalisierung ausführlich beschreiben KURZ & KNAPP gibt Auskunft über den Status quo sowie den und aufzeigen, wie weit die Weiterbildung zu künftigen Digitalisierungsgrad der deutschen Digitalthemen in den zehn Kernbranchen der gewerblichen Wirtschaft, differenziert nach elf gewerblichen Wirtschaft bereits vorangeschrit- Kernbranchen. Im zweiten Teil wird die Wett- ten ist und wo der dringlichste Weiterbildungs- bewerbsfähigkeit der deutschen digitalen bedarf besteht. Die Profile können unter www. Wirtschaft, also das Zusammenspiel von IKT tns-infratest.com/bmwi heruntergeladen wer- Branche und Internetwirtschaft, im internatio- den. © 2016 Strategische Partnerschaft Sensorik e.V. 18
Sie können auch lesen