Digitalisierung Vortrag zur 50-jährigen Charterfeier des Lions Clubs Dillenburg - Prof. Dr. Armin John - Lions Deutschland

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Digitalisierung

Vortrag zur 50-jährigen
   Charterfeier des
Lions Clubs Dillenburg

                   Prof. Dr. Armin John
Digitalisierung – Gliederung
• Definition
• Analog  Digital
• Geschichte
• Computer
• Vorteile und Nachteile
• Beispiele
• Industrie 4.0
• Medizin
• Gesellschaftliche Auswirkungen

                                              Prof. Dr. Armin John
Definition
                    Der Begriff Digitalisierung bezeichnet
                     die Überführung analoger Größen
                       in diskrete (abgestufte) Werte,
     zu dem Zweck, sie elektronisch zu speichern oder zu
                         verarbeiten.
   Das Endprodukt oder Ergebnis der Digitalisierung wird
            mitunter als Digitalisat bezeichnet.
Quelle: Wikipedia                                        Prof. Dr. Armin John
Analog  Digital
        Analoge Welt                                       Digitale Welt
        Stetig, keine Lücken                   Binär (Bit = Binary Digit, Werte nur 0 und 1)
7                                          7
                                                                                   4   2   1       Dezimal
6                                          6                                       0   0   0        0
5                                          5                                       0   0   1        1
4                                          4                                       0   1   0        2
                                                                                   0   1   1        3
3                                          3
                                                                                   1   0   0        4
2                                          2                                       1   0   1        5
1                                          1                                       1   1   0        6
0                                          0                                       1   1   1        7
    0     1     2   3   4   5   6   7          0   1   2    3   4   5   6     7
                                                                                       Beispiel 3 Bit
    π = 3,14159 26535 89793…                       π=3
              64 bit binär entspricht 18.446.744.073.709.551.616 dezimal
                                                                            Prof. Dr. Armin John
Brailleschrift
                         Geschichte
 Die Digitalisierung hat eine lange Entwicklung hinter sich.
 Bereits vor langer Zeit wurden Universalcodes verwendet.
 Historisch frühe Beispiele dafür sind die Brailleschrift (1829)
 und das Morsen (ab 1837).
 Das Grundprinzip, festgelegte Codes zur
 Informationsübermittlung zu benutzen, funktionierte auch bei
 technisch ungünstigen Bedingungen per Licht- und Tonsignal        Morse Alphabet
 (Funktechnik, Telefon, Telegrafie).
 Später folgten Fernschreiber (u. a. unter Verwendung des
 Baudot-Codes), Telefax und E-Mail.

 Die heutigen Computer verarbeiten Informationen
 ausschließlich in digitaler Form.
Quelle: Wikipedia                                                   Prof. Dr. Armin John
Computer
Alle Computer haben prinzipiell die gleiche Architektur. Sie bestehen aus:
- CPU (Central Processing Unit = zentrales Rechen- und Steuerwerk)
- Programm- und Datenspeicher
- Ein/Ausgabe Einheit mit angeschlossener Peripherie (Bildschirm, Tastatur, Drucker, etc).
Man kann die heutigen Computer in 4 Klassen unterteilen:
- Arbeitsplatzrechner PC (tragbare Kleinrechner, z.B. Laptop, Tablett, PDA, Smartphone)
- Minicomputer (z.B. Workstation, Server in Klein- und Mittelbetrieben)
- Großrechner (Zentralrechner in Großbetrieben, Banken, Versicherungen)
- Supercomputer (für wissenschaftliche und militärische Zwecke).
Die Rechenleistung wird in FLOPs (Floating Point Operation (Gleitkommarechnung)) gemessen. Rechner
arbeiten heute vorzugweise mit Gleitkommarechnung, z.B. mit 64 Bit, nach IEEE 754 aufgeteilt in
Vorzeichen (1 Bit), Mantisse (52 Bit) und Exponent (11 Bit).
Die Zahl 18,45 wird dann wie folgt umgewandelt: + 0,1845 * (10)2
Damit sind Zahlen für folgenden Wertebereich darstellbar:
                      - 1.79769313486231570 * 10308 bis 1.79769313486231570 * 10308
                                                                               Prof. Dr. Armin John
Computer – Geschichte
• 17. Jahrhunderts, erste mechanische Rechenmaschinen (Wilhelm Schickard, Blaise Pascal)
• Z3 (Konrad Zuse 1941), erster funktionsfähige Digitalrechner weltweit (Relaistechnik)
• ENIAC, USA 1946, erster rein elektronischer Universalrechner (Röhrentechnik)
• IBM 360 (Großrechner) wurde 1965 in USA entwickelt (Transistortechnik)
• In den 70er und 80er Jahren des 20. Jh. erste Supercomputer wie CDC, IBM und Cray
• Durch Entwicklung Integrierter Schaltkreise ab 1960 begann eine stürmische Entwicklung
• Intel 4004, „Computer auf dem Chip“, 1971 in USA entwickelt (IC-Technik)
• Heim- und Spielecomputer, z.B. Atari, Apple, Commodore C64 usw.
• PC, IBM 1981 Personalcomputer, basierend auf 16-bit Mikroprozessor von Intel
• Heutiger PC mit 64 Bit Multicore CPU hat ca. 100 GFlop Rechenleistung und ist damit
  ca.1.000.000.000 mal leistungsfähiger als der Urtyp-PC

Eine absolute Grenze ist derzeit nicht in Sicht, zumal wenn man an die zukünftige Entwicklung
von Quantencomputern denkt.
                                                                              Prof. Dr. Armin John
Supercomputer
   Leistungsfähigster
   Supercomputer ist zzt. der
   Tianhe 2 (Milchstraße) in China
   mit 33 PetaFlops.
   Er besteht aus 80.000 Intel
   XEON Mikroprozessoren

   In USA werden gerade 2
   Supercomputer entwickelt mit
   geplanten 150 PetaFlops

   Globaler Datenverkehr und
   Datenberg exponential steigend
Quelle: FAZ                          Prof. Dr. Armin John
GFLOPS (1 GFLOP = 1.000.000.000 FLOP)

                                                                                            33 x 10 15 Flop
                                                                                             Tianhe 2
                                                                                             China

   Rechenleistung:       rot = Platz 1,    gelb = Platz 500,   blau = Summe aller 500 Spitzenrechner
Quelle: „Supercomputers-history“ von AI.Graphic                                      Prof. Dr. Armin John
Die Vorteile der Digitaltechnik
•   Kostengünstig im Vergleich zur Analogtechnik
•   Gute Qualität, nur abhängig von Auflösung (Regenerierbarkeit)
•   Kopie ist identisch mit dem Original
•   Multiplexbildung (Mehrfachnutzung, Vervielfältigung)
•   Einfache Speicherung und Verarbeitung
•   Integration der Dienste (z.B. Telefon, Fax, TV, Radio, Internet)
•   Wissen jederzeit auf Knopfdruck verfügbar

                                                              Prof. Dr. Armin John
Nachteile der Digitaltechnik
• Eine Flut von Information – Häufig Müll!
• Viren, Würmer, Trojaner, z.B. Stuxnet
• Denial of Service Attacken (Überlastung der Server)
• SPAM überwiegt bei E-Mails, unerwünschte E-Mails
• Wahres und Unwahres gleichwertig nebeneinander
• Teilweise rechtsfreier Raum im Internet
• Ausspähung der Privatsphäre und von Staaten und Firmen (George Orwell: 1984)
• Schleichende Vereinsamung und soziale Entfremdung
• Betrügereien (Phishing, falsche Gewinnmeldung, Geldtransfer aus Nigeria etc.)
                                                                           Prof. Dr. Armin John
Schaden durch Computerkriminalität in Deutschland 2013 - 2014 (Umfrage)

Quelle: Bitcom, FAZ                                       Prof. Dr. Armin John
Umfragen zum
Thema:

Vorteile
oder
Nachteile
der Digitalisierung

Quelle: FAZ           Prof. Dr. Armin John
Quelle: FAZ   Prof. Dr. Armin John
Beispiele, die erst durch Digitalisierung möglich wurden

• Internet mit E-Mail, Elektronik Banking, Videos, Chatrooms, Twitter, Facebook etc
• Supercomputer, Workstations, PCs, Tabletts, CDs, DVDs, Blurays, E-Book Lesegerät mit ladbaren Buchtexten
• Smart TV mit Video on Demand und Internetanschluss
• Mobiltelefon mit verschiedenen ladbaren APPs
• Automatisierte Produktion, in Zukunft Industrie 4.0
• Computergesteuerte Prothesen als menschliche Ersatzteile
• Diverse Assistenten im Auto, z.B. Abstandshalter, Bremsassistent, Navigation, ESP
• Selbstfahrende Züge, Straßen- und U-Bahnen, in Zukunft auch Autos
• Autopilot bei Flugzeugen inklusive vollautomatisches Landen
• Drohnen für zivile und militärische Zwecke
• Roboter für zivile und kommerzielle Anwendungen
• 3D-Drucker für private und kommerzielle Zwecke
• Vollelektronische Ladenkasse mit Barcodeleser oder RFID Scanner
• Satelliten für wissenschaftliche, kommerzielle und militärische Zwecke
• Digitale Kameras und Projektoren (Beamer)
• Intelligente Gebäudesteuerung durch Digitalisierung und Vernetzung
• Big Data (z.B. Analyse von Kundenverhalten und damit gezielte Werbung)

                                                                                     Prof. Dr. Armin John
Der Produktionsstandort
                                               Deutschland soll durch das
                                               Zusammenwachsen der
                                               technischen Prozesse mit
                                               den Geschäftsprozessen
                                               durch IKT in ein neues
                                               Zeitalter geführt werden

Mit freundlicher Genehmigung der Fa. Siemens                     Prof. Dr. Armin John
Digitalisierung in der Medizin
Bessere Anamnese und Diagnose durch Computer- gestützte
Auswertung

Verbesserte Untersuchung durch Endoskopie, CT, MRT und PET

Überwachung auf der Intensivstation durch Computer etc.

Verbesserte Operationstechniken durch Einsatz von Robotern

Diagnostik per Telemedizin, auch „Digitaler Hausbesuch“ genannt

Zugriff des Arztes auf Spezial-Fachwissen durch Vernetzung

Verschiedene Prothesen wie z.B. Hörgeräte, künstliche Augen und
Ohren, künstliche Hände und Beine, Herz-Lungenmaschine,
Exoskelett, usw.                        Siehe auch Bionic Man

 Quelle: Mail Online                                              Prof. Dr. Armin John
Quelle: FAZ   Prof. Dr. Armin John
Quelle: DIHK   Prof. Dr. Armin John
Der Globale Markt für Videospiele Warenhaus gegen Versandhandel
                                 Umsatz: Walmart 10 mal höher als Amazon

Quellen: FAZ                                           Prof. Dr. Armin John
Beschäftigung in Deutschland, Prognose 1990

Quelle: Fernuni Hagen, Ende 20. Jhdt        Prof. Dr. Armin John
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung   Prof. Dr. Armin John
Quelle: DIHK   Prof. Dr. Armin John
Quelle: FAZ   Prof. Dr. Armin John
Welche Berufe sind in den kommenden 20 Jahren durch Digitalisierung ersetzbar?

 Quelle: FAZ                                                  Prof. Dr. Armin John
Quelle: DIHK   Prof. Dr. Armin John
Quelle: MIT   Prof. Dr. Armin John
10 Thesen zum Thema „Digitalisierung“
 1. Alles was sich digitalisieren lässt, wird digitalisiert. Alles, was sich vernetzen lässt,
 wird vernetzt. Und das verändert alles!
 2. Digitalisierung und Vernetzung sind kein Schnupfen: Sie gehen nicht wieder weg!
 3. Die digitale und die reale Welt durchdringen sich immer mehr. Das verändert beide
 mit rasender Geschwindigkeit und in einem bisher unvorstellbaren Maß.
 4. Digitalisierung und Vernetzung schaffen technisch und gesellschaftlich, kulturell
 und wissenschaftlich neue Bedingungen. Sie gilt es in Kategorien zu fassen und als
 Qualitäten zu verstehen.
 5. Massenmedien verlieren mit dieser Entwicklung nach 150 Jahren ihre
 gemeinschafts- und identitätsstiftende Funktion. Dadurch kehrt die Kommunikation
 gewissermaßen zu ihrem Ursprung zurück: Zum interpersonalen Austausch, der
 heute allerdings zunehmend digital und medial vermittelt stattfindet.
 (Anmerkung; z.B. Chatrooms im Internet).
Quelle: Die 10 Thesen - Tim Cole                                          Prof. Dr. Armin John
10 Thesen zum Thema „Digitalisierung“
   6. Digitalisierung und Vernetzung produzieren eine dramatische Beschleunigung
   und disruptive Entwicklung von Technologien und Medien. Diese gilt es nicht zu
   beherrschen, sondern zu verstehen - und zu genießen.
   7. Das Leben in einer derart grundsätzlich anderen Welt wird damit komplexer, aber
   nicht komplizierter, sondern einfacher.
   8. Auch der Mensch und sein Denken verändert sich grundsätzlich: Er funktioniert
   und denkt zunehmend digital und vernetzt. Und das in „Echtzeit“.
   9. Begriffe und Erfahrungen aus der analogen Vergangenheit werden dieser, sich
   dynamisch weiter entwickelnden Gegenwart immer weniger gerecht. Sie wirken in
   der aktuellen Debatte ebenso naiv wie unpassend oder überheblich. In jedem Fall
   aber hilflos.
   10. Wir brauchen eine „digitale Aufklärung“: neu und selbst gedachte Kategorien,
   die allein dieser grundsätzlich veränderten Welt gerecht werden können. Nur damit
   können wir diese Welt kritisch reflektieren und produktiv nutzen.
Quelle: Die 10 Thesen - Tim Cole                                     Prof. Dr. Armin John
Cogito, ergo sum! (Ich denke, also bin ich!) ???

Bildquelle: FAZ                                                  Prof. Dr. Armin John
Zusätzliche Informationen und Quellenangaben
•https://de.wikipedia.org/wiki/Digitalisierung
•http://www.landeshauptarchiv.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Vortrag_Krauth.pdf
•http://video.mit.edu/watch/the-second-machine-age-27732/
•https://www.vdi.de/fileadmin/vdi_de/redakteur/bvs/bv_bayern_nordost_dateien/3_SiemensCT_Industrie4.0_DurchgaengigesEngineering.pdf
•http://www.digitale.offensive.sachsen.de/download/IHK_Leipzig_Praesentation_DIOS.pdf
•http://www.sapevent.de/landingpagesfr/Manager/uploads/1444/A6_Industrie_4-0_Internet_der_Dinge_Smart_Services.pdf
•https://www.igbce.de/vanity/renderDownloadLink/4202/91116
•https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Smart+Metering+%E2%80%93+Chancen+f%C3%BCr+neue+Marktteilnehmer.
•http://slideplayer.org/slide/673109/
•http://www.eticket-konferenz.de/programm/vortraege/03-EFM3-VRR_Conrad.pdf
•http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fi.dailymail.co.uk%2Fi%2Fpix%2F2013%2F01%2F28%2Farticle-2269824-1739E543000005DC-
280_634x1202.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.dailymail.co.uk%2Fsciencetech%2Farticle-2273441%2FAstonishingly-lifelike-bionic-man--complete-
synthetic-blood-organs--set-unveiled-Science-
Museum.html&h=1202&w=634&tbnid=7MX2wTOaPuwWcM%3A&docid=r3kjTCWYh8MvbM&ei=7e7kVZvHBYT5UuuDi_AE&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1
470&page=1&start=0&ndsp=48&ved=0CF0QrQMwEGoVChMI2_Hk9cfUxwIVhLwUCh3rwQJO
•https://de.wikipedia.org/wiki/Stuxnet
•https://de.wikipedia.org/wiki/IEEE_754
•www.cole.de/vortrag/10%20Thesen.pptx
•https://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Cole
•https://www.youtube.com/watch?v=kwmjqXQE4uM
•http://www.dihk.de/presse/meldungen/2015-02-05-unternehmensbarometer-digitalisierung

                                                                                                                               Prof. Dr. Armin John
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