DISKRETE STRUKTUREN Wintersemester 2021/2022 Prof. Dr. Steffen Reith

Die Seite wird erstellt Tom-Lennard Schilling
 
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DISKRETE STRUKTUREN
Wintersemester 2021/2022

21. Oktober 2021

Prof. Dr. Steffen Reith
Theoretische Informatik
Studienbereich Angewandte Informatik
Hochschule RheinMain
ADMINISTRATIVES
Administratives     Einleitung         Ein Beispiel   Spielregeln    Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

TERMINE & VORGEHEN

       Vorlesung:
                                 Freitag 815 - 945 zunächst online

       Die Vorlesung wird dem Konzept des „Inverted Classroom“ folgen.
       Die Erklärvideos erscheinen auf der AMIGO-Plattform (Freitag
       abend), die Vorlesungszeit dient als Fragestunde und zur
       Vertiefung der Themen.

       Der Übungsbetrieb beginnt in der KW 43 Die Übungsblätter

       finden sich unter https://www.cs.hs-rm.de/~reith/lehre.
       Dort werden auch weitere Unterrichtsmaterialien zur
       Verfügung gestellt.

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Administratives    Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

ÜBER DEN DOZENTEN

          → Prof. Dr. Steffen Reith, geboren ja, verheiratet, ein Kind
          → Seit Sommersemester 2006 an der Hochschule RheinMain
          → Vorher tätig als Softwareentwickler für kryptographische und
            mathematische Algorithmen für tief eingebettete System in
            KFZs.
          → Spezialgebiete: Komplexitätstheorie, Logik in der Informatik,
            Kryptographie (Computational Number Theory),
            Hardwaredesign und tief eingebettete Systeme

       EMail: Steffen.Reith@hs-rm.de

       BBB: https://greenlight.cs.hs-rm.de/b/rei-onh-yuo-yol (immer)

       Sprechzeiten: Nach Vereinbarung

       Büro: Raum C202
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Administratives    Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

ÜBER DEN DOZENTEN

          → Prof. Dr. Steffen Reith, geboren 1968, verheiratet, ein Kind
          → Seit Sommersemester 2006 an der Hochschule RheinMain
          → Vorher tätig als Softwareentwickler für kryptographische und
            mathematische Algorithmen für tief eingebettete System in
            KFZs.
          → Spezialgebiete: Komplexitätstheorie, Logik in der Informatik,
            Kryptographie (Computational Number Theory),
            Hardwaredesign und tief eingebettete Systeme

       EMail: Steffen.Reith@hs-rm.de

       BBB: https://greenlight.cs.hs-rm.de/b/rei-onh-yuo-yol (immer)

       Sprechzeiten: Nach Vereinbarung

       Büro: Raum C202
                                                                                                  4
Administratives     Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

WEITERE INFORMATIONEN ZUR VORLESUNG

       Webseite: http://www.cs.hs-rm.de/~reith
       Auf der Webseite ist auch ein RSS-Feed verfügbar (manchmal).

       Literatur:
          → Meinel, Mundhenk, Mathematische Grundlagen der
            Informatik: Mathematisches Denken und Beweisen,
            Vieweg+Teubner, 2008
          → Haggarty, Diskrete Mathematik für Informatiker, Pearson
            Studium, 2004
          → Beutelspacher, Das ist o. B. d. A. trivial!: Tipps und Tricks zur
            Formulierung mathematischer Gedanken, Vieweg+Teubner,
            2009
          → Beutelspacher, Zschiegner, Diskrete Mathematik für
            Einsteiger, Vieweg+Teubner, 2011
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Administratives   Einleitung   Ein Beispiel      Spielregeln      Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

WEITERE INFORMATIONEN ZUR VORLESUNG (II)

                                 Bender: Ahhh, what an awful dream. Ones and ze-
                                 roes everywhere and I thought I saw a two.
                                 Fry: It was just a dream, Bender. There's no such
                                 thing as two.

       Ein Schlüssel zum erfolgreichen Studium ist die permanente
       Beschäftigung mit Literatur! Die Wikipedia ist keine brauchbare
       Wissensquelle für technisch/wissenschaftliche Fragestellungen!

       Mathematik ist ein „full contact“ Sport! Zuschauen reicht nicht!

       Auf der Webseite der Vorlesung finden Sie ein Grundlagenskript.
       Hier sind (evtl. unbekannte) Schreibweisen nochmal zusammen
       gefasst. Sollten Inhalte fehlen, dann sagen Sie das bitte!

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WEITERE INFORMATIONEN ZUR VORLESUNG (III)

       Ersatztermine:
       Nach Vereinbarung

       Skript:
       Wird in (sehr) unregelmäßigen Abständen auf der Webseite der
       Vorlesung veröffentlicht (eine alte (fehlerhafte!) Version ist schon
       bald teilweise online). Hinweis: Verlassen Sie sich nur auf sich
       selbst!

       Folien:
       Einzelne (kleine) Teile der Vorlesung werden in Folienform zur
       Verfügung stehen. Folien, die vom Skript abweichen, werden auf
       der Webseite (nachträglich) zur Verfügung stehen.

             Eine eigene Mitschrift sollte angefertigt werden!
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EINLEITUNG
Administratives   Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EIN ROTER FADEN

       In der Vorlesung werden die folgenden Themen untersucht:
           i) Logik: Aussagen, Logische Verknüpfungen, Rechnen mit
              logischen Verknüpfungen Aussageformen, Quantoren
          ii) Mengen: Mengenoperationen, Potenzmenge, Kartesisches
              Produkt, Relationen, Funktionen
         iii) Beweise: direkte und indirekte Beweise, Gegenbeispiele
        iv) Induktion: Prinzip der vollständige Induktion, induktive
              Definitionen und strukturelle Induktion
          v) Mächtigkeit von Mengen: Abzählbarkeit / Überabzählbarkeit
        vi) Graphen: gerichtet und ungerichtete Graphen,
              Adjazenzmatrix, Wege, Kreise, Zusammenhang
        vii) Elementare Zahlentheorie und algebraische Strukturen:
              Teilbarkeit, Kongruenzen, Gruppen, Ringe und Körper
              (evtl. Vektorräume)
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Administratives   Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

WARUM MATHEMATIK (THEORIE)?

       Die mathematischen Grundlagen der Informatik sind „schwach
       motiviert“, „langweilig“, „schwer“ und „nutzlos“!

                    Warum lohnt sich Mathematik?
          → Konkrete Technologien ändern sich sehr schnell, deshalb
            sollte man die extrem langlebigen Konzepte verstehen.
          → Hintergrundwissen ermöglicht Chancen und Grenzen von
            Technologien zu verstehen und hilft neue Technologien zu
            entwickeln.
          → Mathematik gibt Hinweise, welche Wege zu keiner Lösung
            führen werden.
          → Verbesserung des strukturierten Denkens und der
            Problemlösungskompetenz.
          → (Tiefgreifende) Ideen führen zu schnellen Algorithmen
                Ohne Mathematik werden Sie nicht erfolgreich!
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EIN BEISPIEL
Administratives   Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EIN SEHR EINFACHES BEISPIEL

       Kugeln sind in einer quadratischen Pyramide der Höhe h gestapelt.
       Schreiben Sie ein Programm, dass die Anzahl der Kugeln
       berechnet:

       unsigned long CalcBalls(unsigned long height) {

           unsigned long i; /* Zaehler */
           unsigned long summe = 0; /* Akt. Summe v. Kugeln */

           for (i = 1; i
Administratives         Einleitung           Ein Beispiel     Spielregeln            Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EIN SEHR EINFACHES BEISPIEL (II)
                  ∑
                  n
                               n(n+1)(2n+1)
       Es gilt          i2 =        6       .
                  i=1

       (IA) Eine Pyramide der Höhe n = 1 enthält                            1·2·3
                                                                              6     = 1 Kugel.
                                     ∑
                                     k
                                                   k(k+1)(2k+1)
       (IV) Für k ≤ n gilt                 i2 =         6       .
                                     i=1
       (IS)
                         ∑
                         n+1                    ∑
                                                n
                                i2     =              i2 + (n + 1)2
                          i=1                  i=1
                                      (IV)     n(n+1)(2n+1)
                                       =             6       + (n2 + 2n + 1)
                                                 3     2
                                               2n +3n +n
                                       =           6       + (n2 + 2n + 1)
                                                 3     2
                                               2n +9n +13n+6
                                       =               6
                                               (n+1)(2n2 +7n+6)
                                       =                6
                                               (n+1)(n+2)(2n+3)
                                       =                 6
                                               (n+1)((n+1)+1)(2(n+1)+1)
                                       =                   6
                                                                                                                         13
Administratives   Einleitung        Ein Beispiel      Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EIN SEHR EINFACHES BEISPIEL (III)
                           ∑
                           n            ∑
                                        n−1
       Die Darstellung           i2 =         i2 + n2 führt direkt zu einem
                           i=1          i=1
       rekursiven Algorithmus:

       unsigned long CalcBalls(unsigned long height) {

           /* Rekursionsabbruch? */
           if ((height == 0) || (height == 1)) {
            return height;
           } else {
             return (height * height) /* Anzahl Kugeln in akt. Ebene
             + CalcBalls(height - 1); /* Restpyramide */
           }
       }

                               Leider auch nicht schneller
                                                                                                        14
Administratives   Einleitung          Ein Beispiel    Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EIN SEHR EINFACHES BEISPIEL (IV)
                               ∑
                               n
                                          n(n+1)(2n+1)
       Aber wir wissen             i2 =        6       :
                           i=1

       unsigned long CalcBalls(unsigned long height) {

           /* Induktiv gezeigte Formel verwenden */
           return (height * (height + 1) * ((2 * height) + 1)) / 6;

       }

             Hintergrundwissen führt zu einem wesentlich
                schnelleren und korrekten Algorithmus
       Also: „Den Kram schreibe ich einfach ab!“. Aber was passiert
       denn die Pyramide n-eckig ist? Und: Abschreiben kann jeder!
       Damit ist die Dienstleistung des „Abschreibens“ wenig wert.
                                                                                                        15
SPIELREGELN
Administratives        Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln    Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

SPIELREGELN

          → Die Vorlesung wird invertiert. Jede Woche gibt es
            Erklärvideos die Sie durcharbeiten und verstehen.
          → Bei Fragen und Problemen werden diese im Vorlesungsslot
            (Freitag) besprochen.
          → Es wird Eigeninitiative und selbstständiges Arbeiten erwartet
            Ziel: Die Studenten brauchen keinen Dozenten mehr
          → Eine Vorlesung ist keine (wöchentliche) Fernsehserie!
                  → Eine Vorlesung wird von den Hörern und vom Dozenten
                    gestaltet. Stellen Sie Fragen im Vorlesungsslot!
                  → aktive Mitarbeit erwünscht und erforderlich!
                  → Der Dozent will motiviert werden!
                  → Selbstständige Vor- und Nachbereitung ist notwendig
                  → Lernen nur kurz vor der Klausur ist tödlich! (kontinuierliches
                    Lernen) Deshalb: Der erste Tag für die Vorbereitung auf die
                    Klausur ist heute.
          → Vergessen Sie den (angeblichen) Konflikt von Theorie und
            Praxis!
                                                                                                      17
Administratives   Einleitung       Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

SPIELREGELN (II)

                               Was wünschen Sie sich?

                                                                                                    18
Administratives   Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

ÜBUNG

       Start der Übung: Nächste Woche (KW 43)
          → Auf der Webseite werden Sie jede Woche Aufgabenblätter
            für die Übung finden. Diese müssen selbstständig (≜ selbst
            + ständig), vollständig und regelmäßig gelöst werden.
          → Vorstellen / Besprechen von Lösungen in den Übungsgruppen.
          → Anwesenheit (im Präsenzmodus) kann in die Benotung
            einfließen!
          → Eine Teilaufgabe kann mehrere Stunden angestrengtes
            Nachdenken bedeuten! Wird eine Aufgabe nicht gelöst, so
            hilft das trotzdem beim Lernen.
          → Die Übung ist für Sie die Chance neue Konzepte zu vertiefen,
            zu verstehen (fragen!) und anzuwenden.
          → Viele Begriffe und Konzepte kann man nur durch beständiges
            und hartnäckiges Üben erlernen.
                                                                                                19
EINE (ZU KURZE) EINFÜHRUNG IN DIE
              LOGIK
Administratives     Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

AUSSAGEN

       Ziel: Sachverhalte der (wirklichen) Welt sollen mathematisch
       exakt formuliert werden (können). Dazu sind Gedanken zu
          → Aussagen
          → Beweisen
          → Mengen (später)
       notwendig.
          → Die Logik entwickelte sich aus der Philosophie und ist heute
            die Grundlage für alle Wissenschaften.
          → Die moderne Logik entwickelte sich durch G. Frege (1879,
            „Begriffsschrift“), A. Whitehead und B. Russel (1910, „Principia
            Mathematica“) und D. Hilbert (1920er Jahre,
            Hilbertprogramm, Widerspruchsfreiheit der Axiomensysteme
            der Mathematik)
                                                                                                  21
Administratives   Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

AUSSAGEN (II)

       Heute ist die Logik eines der zentralen Werkzeuge der Informatik
       (z.B. formale Korrektheit von Programmen, Semantic Web, KI, etc.).
       Es wird (streng) die deduktive Methode, d.h. Schlussfolgerungen
       von gegeben Prämissen auf zwingende Konsequenzen
       (Konklusionen) angewendet (vgl. Wissenschaftstheorie und
       Erkenntnisgewinn).

         Definition
         Eine Aussage ist ein Satz, der entweder wahr oder falsch ist,
         aber nie beides gleichzeitig.
         Eine wahre Aussage hat den Wahrheitswert „w“ (oder „1“ / true)
         und falsche Aussagen „f“ (oder „0“ / false).

                                                                                                22
Administratives       Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

AUSSAGEN (III)

         Beispiel
          → Wiesbaden liegt in Hessen
          → 11 ist eine gerade Zahl
          → Ein Babier ist einer, der genau alle die rasiert, die sich nicht
            selbst rasieren

       Das letzte Beispiel führt zum Russell-Paradoxon und hat 1918
       eine Grundlagenkrise in der Mathematik ausgelöst.

       Aussagen können auch verknüpft werden:

                  „11 ist eine Primzahl und Wiesbaden liegt am Rhein.“
       Dies ist wieder eine Aussage!

                                                                                                    23
Administratives   Einleitung    Ein Beispiel        Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

AUSSAGEN (IV)

       Idee: Repräsentiere ganze Aussagen durch Aussagenvariablen,
       die einen Wahrheitswert haben.
       Nun können die umgangssprachlichen Verknüpfungen „und“,
       „oder“, „nicht“, „wenn . . . dann“ und „entweder oder“
       (mathematisch) präzise aufgeschrieben werden.

                  Umgangssprache               Name i.d. Logik    Symbol
                        und                     Konjunktion         ∧
                        oder                     Disjunktion        ∨
                       nicht                      Negation          ¬
                    wenn . . . dann              Implikation        →
                  entweder . . . oder           Kontravalenz        ⊕
                  genau dann wenn                Äquivalenz         ↔

       Die Verknüpfungen nennt man auch „Junktoren“.
                                                                                                      24
Administratives       Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EINIGE DEFINITIONEN

       Die Bedeutung der Junktoren wird nun wie folgt festgelegt:

                  x   y       x ∧ y x ∨ y x → y x ⊕ y x ↔ y ¬x
                  0   0         0     0     1     0     1    1
                  0   1         0     1     1     1     0    1
                  1   0         0     1     0     1     0    0
                  1   1         1     1     1     0     1    0

       Schreibt man alle Kombinationsmöglichkeiten von
       Wahrheitswerten in einer Tabelle auf, um den Wahrheitswert
       einer zusammengesetzten Aussage zu ermitteln, so nennt man
       diese Tabelle Wahrheitswertetabelle oder Wahrheitswertetafel.
       In der Praxis wird die Disjunktion oft mit der Kontravalenz
       verwechselt!

                                                                                                    25
Administratives       Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

DIE GLEICHWERTIGKEIT VON FORMELN - EIN BEISPIEL

         Definition
         Eine Verknüpfung von Aussagenvariablen mit Junktoren heißt
         (aussagenlogisch) Formel.

         Beispiel
         Die Aussagen (x → y)∧(y → x) und (x ↔ y) sind gleichwertig:

                  x   y     x → y y → x (x → y) ∧ (y → x) x ↔ y
                  0   0       1     1           1           1
                  0   1       1     0           0           0
                  1   0       0     1           0           0
                  1   1       1     1           1           1

                                                                                                    26
Administratives   Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EINIGE DEFINITIONEN

         Anmerkung
         Jede Zeile einer Wahrheitswertetafel heißt Belegung (der
         Wahrheitswertevariablen). Eine Wahrheitswertetafel ist also ei-
         ne Funktion, die ein Tupel von Wahrheitswertn auf Wahrheits-
         werte abbildet.
         Eine Wahrheitswertetabelle enthält alle möglichen Belegungen
         der Variablen.

         Definition
         Eine Formel heißt Tautologie, wenn sie für jede mögliche Bele-
         gung wahr ist.
         Eine Formel wird Kontradiktion genannt, wenn sie für jede Bele-
         gung falsch ist.

                                                                                                27
Administratives   Einleitung   Ein Beispiel   Spielregeln   Eine (zu kurze) Einführung in die Logik

EINIGE DEFINITIONEN (II)

         Definition
         Zwei Formeln H1 und H2 heißen logisch gleichwertig / äquiva-
         lent (kurz: H1 ≡ H2 ) genau dann, wenn (H1 ↔ H2 ) eine Tauto-
         logie ist.

         Anmerkung
         Äquivalente Formeln haben die gleiche Wahrheitswertetafel.

         Anmerkung
         Mit dieser Beobachtung kann man in einer Formel eine Teilfor-
         mel durch eine äquivalente Teilformel ersetzen, wobei die
         neue Formel wieder äquivalent ist.
         → man kann Formeln „umformen“ / „vereinfachen“

                                                                                                28
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