Eigen- und Handelsmarken - Horn & Company Consumer Panel - Das Allheilmittel gegen Inflation und Konsumkrise?

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Eigen- und Handelsmarken - Horn & Company Consumer Panel - Das Allheilmittel gegen Inflation und Konsumkrise?
Horn & Company
Consumer Panel

Eigen- und
Handelsmarken
Das Allheilmittel gegen Inflation und
Konsumkrise?

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Eigen- und Handelsmarken - Horn & Company Consumer Panel - Das Allheilmittel gegen Inflation und Konsumkrise?
EIGEN- UND HANDELSMARKEN CONSUMER PANEL

KUNDENERWARTUNGEN UND EIGENMARKEN:
SCHON LANGE NICHT MEHR WEGZUDENKEN
Sowohl          Konsumgüterhersteller       als        auch    In deutschen Supermärkten sind sie schon lange nicht mehr
Einzelhandelsunternehmen           kämpfen   aktuell    mit    aus den Händlerregalen wegzudenken. Die Vielfalt der
herausfordernden Zeiten. Plötzliche Kostenexplosionen sowie    Produkte aus eigens kontrollierter Herstellung umfasst
eine     anhaltende     Inflation,   welche vielerorts   als   mittlerweile fast alle Produktsegmente im Sortiment. Die
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„konsumpsychologisch zerstörerisch“ bezeichnet wird.           Relevanz von Eigenmarken ist aber schon lange kein Thema
Marktteilnehmer spüren aktuell einen enormen Druck auf die     mehr, dass sich nur auf den Lebensmitteleinzelhandel (LEH)       DISCOUNTER UND
eigene Profitabilität, der entsteht, wenn steigende Kosten     bezieht. Auch in Drogerien, Baumärkten und bei Sport- und         EIGENMARKEN“
nicht an Verbraucher weitergegeben werden (oder nicht          Modehändlern sind Eigenmarken zu einem festen Bestandteil
weitergegeben werden können). Gleichzeitig werden              des Sortiments und der eigenen Identität geworden.
Inflationsreaktionen der Branchenplayer von der Kundschaft
sensibel beobachtet und von der Medienlandschaft oft           In den meisten Fällen hatten Eigenmarken zunächst den
extrem instrumentalisiert.                                     Zweck, das Einstiegspreissegment abzudecken und eine
                                                                                                                                  „ES HAT EINE
                                                               Alternative zum Discount zu bieten (z.B. ja! bei REWE, Gut &
In   diesem     Zusammenhang      spricht  die   gesamte       Günstig bei Edeka, Amazon Basic, etc.). Allerdings haben sich   AUFWERTUNG DER
Handelsbranche nicht selten von einer "Renaissance für         in den letzten Jahren durch eigenes Vorantreiben der Akteure     EIGENMARKENEN
Discounter und Eigenmarken". Aus diesem Grund haben wir in     und steigende Kundenerwartungen die Anforderungen an
unserem aktuellen H&C Consumer Panel repräsentativ             Eigenmarken als Sortimentsbestandteil stark verändert -
                                                                                                                               STATTGEFUNDEN“
(n=1078) die Kundenperspektive zu den vermeintlichen           wodurch insbesondere die Differenzierung und Aufwertung der
Gewinnern dieser Dynamik beleuchtet und hervorgehoben -        Eigenmarkenlandschaft stattgefunden hat.
Eigenmarken, Handelsmarken, „Private Labels" oder Store
Brands.

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EIGENMARKENBOOM:
NICHT NUR DER PREIS ZÄHLT
Je nach Produktsegment erwartet der Kunde
nun nicht mehr nur den niedrigsten Preis bei
den Eigenmarken, sondern auch andere
                                                   Gerade in Anbetracht des momentanen
Faktoren        wie        Qualitätsversprechen,
                                                   „Eigenmarkenbooms“ und der intensiven
Nachhaltigkeit, Regionalität, Funktionalität und
                                                   Positionierung der Händler in Werbung und
Design spielen immer öfter eine Rolle.
                                                   Warenpräsentation      ist   eine    genauere
Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass es       Betrachtung von Kundenmeinungen und -
neben     den      klassischen  Einstiegspreis-    erwartungen an „Private Labels“ und
Eigenmarken vermehrt sogenannte Mehrwert-          insbesondere die Veränderung von Präferenzen
Eigenmarken gibt, die in einem höheren             bei wirtschaftlicher Unsicherheit hochrelevant.
Preissegment mit bekannten und etablierten         Daher haben wir im H&C Consumer Panel
Marken konkurrieren (z.B. REWE Feine Welt,         Konsumenten und Konsumentinnen befragt,
EDEKA Genussmomente, EDITED bei AboutYou,          wie sie in unterschiedlichen Handelsbranchen
etc.). Im Gegensatz zu den Produkten in            zum Thema Eigenmarken stehen, wie oft diese
Einstiegspreislagen konzentrieren sich diese       gekauft werden, welche Relevanz der Preis hat
Mehrwert-Eigenmarken dabei oft auf spezielle       und welchen Einfluss die Inflation auf das
Produktsegmente oder decken bestimmte              Kaufverhalten ausgelöst hat.
Kundenwünsche ab (z.B. Bio, Nachhaltigkeit,
Regionalität, Trends).

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AUF FAST JEDEM BON STEHT EINE
EIGENMARKE
Zu aller erst ein Blick in den Warenkorb der befragten Konsumenten: Bei
Lebensmitteln    (91%)    und   Drogerieprodukten    (81%)   geben      die
Umfrageteilnehmenden an, mindestens regelmäßig zu Handelsmarken zu greifen.
In anderen Segmenten wie Baumarkt, Mode und Sportartikeln werden
Handelsmarken hingegen von weniger als der Hälfte der Kunden regelmäßig
gekauft.

Ein Hauptgrund für diese Diskrepanz ist sicherlich die Bekanntheit der
Eigenmarken in diesen Segmenten. Während bei Lebensmitteln und
Drogerieartikeln viele Eigenmarken bekannt sind und sehr bewusst von den
Kunden gekauft werden, ist diese Bekanntheit in den anderen Handelszweigen
weitaus weniger gegeben. Hier sind Eigenmarken einerseits weniger verbreitet,
anderseits werden viele Eigenmarken nicht bewusst als solche wahrgenommen.
Dies führt dazu, dass sie hier in direkter Konkurrenz zu vergleichbaren
Markenprodukten stehen.

Während sich Einstiegspreis-Eigenmarken noch deutlich über den Preis abheben
können, so ist eine Differenzierung bei Mehrwert-Eigenmarken deutlich
schwieriger. Hierbei spielen dann klassische Faktoren wie Qualität, Funktion,
Design und Markenpräferenz eine Rolle, aber auch moderne Faktoren wie
Nachhaltigkeit, Markenwerte und Inklusion, welche vermehrt bei der jungen
Kundschaft als Maßstab herangezogen werden.
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       MIT BLICK AUF DIE EIGENMARKEN-STRATEGIE DES
       HANDELS STEHEN DURCH DIE BESCHRIEBENEN
       ENTWICKLUNGEN FOLGENDE FRAGEN IM FOKUS:
Sind Mehrwert-Eigenmarken der Schlüssel       Inwiefern werden Eigenmarken zukünftig     Wie werden Baumärkte, Modehändler und       AboutYou hingegen möchte immer auf der
zu nachhaltigem Erfolg? Marken leben          in LEH und Drogerie eine noch stärkere     Sporthändler    Eigenmarken     zukünftig   Höhe mit den neuesten Modetrends sein
von     Kundenemotionen           und    je   Rolle spielen? Wie auch im letzten Jahr    abgrenzen? In diesen Handelssegmenten       und betreibt neben ihren Eigenmarken
emotionaler ein Produktsegment ist,           oft in den Medien zu verfolgen war, gibt   gibt es verschiedenste Ansätze zur          exklusive Kollaborationen mit bekannten
desto wichtiger ist es, positive Emotionen    es ein immer größeres Spannungs-           Abgrenzung von Eigenmarken. Hier sind       Model-Persönlichkeiten (z.B. Leni Klum
beim Kunden hervorzurufen. Hierbei gilt       verhältnis zwischen Händlern und           Umdenken und Entwicklung im vollen          oder Lena Gercke). Diese Produktlinien
es zu erkennen, welches Produktsegment        Herstellern von Markenprodukten. Wenn      Gange     und     noch    lange     nicht   werden exklusiv von AboutYou vertrieben
emotional für den jeweiligen Kunden ist,      sich aufgrund von Lieferengpässen und      abgeschlossen. Im Sporthandel versucht      und sind eine Weiterentwicklung von
und was die richtigen Stellhebel sind um      konstant     hohen    (weitergereichten)   Sport2000 alle bestehenden Eigenmarken      klassischen Eigenmarken. Oben gezeigte
den Kunden einen Mehrwert zu bieten.          Herstellerkosten   diese    Entwicklung    unter einer neuen Dachmarke (Witeblaze)     Ansätze      verdeutlichen       einerseits
Mehrwert-Eigenmarken sind auf dem             bestätigt, werden in LEH und Drogerie      zu vereinen und somit mit einer starken     branchenspezifische        Anforderungen,
Vormarsch, und Konsumenten sind in            Eigenmarken noch stärker in den            Marke alle Produktsegmente abzudecken.      zeigen    aber     auch,    dass     selbst
Zukunft vermehrt dazu bereit, diesen          Vordergrund rücken (müssen!).              Bei Obi will man in Zukunft die             branchenintern kein „one-size-fits-all“
eine starke Rolle in markenaffinen                                                       Eigenmarken stark nach Segmenten            existiert     und       die      passende
Segmenten zu gewähren.                                                                   abgrenzen und somit im jeweiligen           Eigenmarkenstrategie                  eines
                                                                                         Segment (z.B. Garten, Werkzeuge, etc.)      Unternehmens individuell und stark an
                                                                                         stark gegenüber den Herstellermarken        den Kundenbedürfnissen ausgerichtet sein
                                                                                         aufzutreten.                                muss.

                                                                                                                                                                              5
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KUNDENERWARTUNGEN UND EIGENMARKEN:
SCHON LANGE NICHT MEHR WEGZUDENKEN
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Es liegt in der Natur des Verbrauchers, Produkte zu              Während im Lebensmitteleinzelhandel und Drogerien
vergleichen und je nach eigens festgelegten Kriterien das        repräsentative Eigenmarken deutlich kommuniziert und                    BLEIBEN ATTRAKTIVE
passende Produkt auszuwählen und eine bewusste                   positioniert werden, gestaltet sich dies bei DIY-, Bekleidungs-         UND UNERSETZBARE
Kaufentscheidung zu treffen. Diese unterscheiden sich            und Sportartikeln noch etwas intransparenter. Hier ist oft nicht
                                                                                                                                           WERTETREIBER“
natürlich stark zwischen einzelnen Kundengruppen und             direkt erkennbar, was eine Eigenmarke ist und welchen
können sich auch dynamisch anhand von externen Einflüssen        Mehrwert die Marke bringen soll, wenn sie nicht im
ändern. Gerade in der aktuellen Zeit schärft sich das            Einstiegspreissegment positioniert ist. Der Grund für diesen
Wettbewerbsfeld zwischen Marken und Handelsmarken.               klaren Trend im „food-nahen“ Einzelhandel liegt darin, dass                         FÜR…
Handelsmarken gewinnen weiter an Zuspruch, dennoch               der Kunde bei diesen Produkten einen höhere Preissensibilität
bleiben starke Marken attraktive und unersetzbare Werttreiber.   aufweist.

In den letzten Jahren haben sich die Kaufkriterien bei           Bei Lebensmitteln ist es für 69% der Befragten wichtig oder              69%                   61%
Eigenmarken durchaus verändert. Die Verbraucher legen heute      sehr wichtig, dass das Produkt der Eigenmarke das günstigste
mehr Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Transparenz in        unter den vergleichbaren Produkten ist. Somit ist es hier
Herstellung und Lieferketten. Der Preis bleibt zwar ein          essentiell die Eigenmarkenprodukte, welche nicht im
                                                                                                                                       LEBENSMITTEL            DROGERIE
wichtiger Faktor, aber viele Verbraucher sind bereit, etwas      Einstiegspreissegment liegen, klar zu positionieren. Es muss für
mehr für Produkte von höherer Qualität oder mit einem            den Kunden klar ersichtlich sein, welche anderen                   …der Befragten ist es wichtig oder sehr
besseren Nachhaltigkeitsprofil zu zahlen. Einige Einzelhändler   Markenprodukte im Vergleich zu den Mehrwert-Eigenmarken            wichtig, dass das Eigenmarkenprodukt bei
haben auch begonnen dies mit Mehrwert-Eigenmarken mit            stehen. Diese Positionierung geschieht meist durch Design,         vergleichbaren Produkten das günstigste ist.
einem Schwerpunkt auf Bio, Fair Trade oder andere                Verpackung, Kommunikation und Platzierung innerhalb der
Nachhaltigkeitsmerkmale zu adressieren.                          Filiale und des Regals.

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In den anderen Produktsegmenten              doch immer wieder der Preis als
Baumarkt,     Mode/Bekleidung         und    Verkaufsargument und Frequenzbringer
                                                                                         Was ist die richtige Preisstrategie für       Welche Auswirkung hat dies auf
Sportartikeln ist der Preis nur bei ca.      in den Vordergrund gestellt wird. Ein
                                                                                         Eigenmarken?       Bei      Einstiegspreis-   Marketinginstrumente und -kanäle der
40% der Kunden wichtig für der               echter Teufelskreis für die Mehrwert-
Kaufentscheidung. Ein Viertel der            Eigenmarke.                                 Eigenmarken liegt die Preisstrategie auf      Eigenmarken? Hierbei müssen Händler
Befragten gibt sogar an, dass der Preis                                                  der Hand und richtet sich nach den            die grundlegende Entscheidung treffen,
kaum bzw. gar keine Rolle spielt. Bei DIY-   Plastischer formuliert generieren diese     jeweiligen Produkten im selben Segment.       ob Eigenmarken nur durch eine
Produkten im Baumarkt steht vor allem        Eigenmarken Aufmerksamkeit durch            Hierbei gilt es, den Preis in Relation zu     Platzierung im Regal kommuniziert
Qualität und Langlebigkeit im Fokus,         hohe Reduzierungen, um so bei der           anderen         Rabattierungen         der    werden oder es tatsächlich ein abge-
wohingegen in Mode/Bekleidung und            Kundschaft das Gefühl eines „Deals“ zu      Herstellermarken zu setzen und diese          stimmtes Marketing für die einzelnen
Sportartikel Design, Funktionalität,         wecken. Der angestrebte Mehrwert            Effekte einzubeziehen. Bei Mehrwert-          Eigenmarken gibt. Beides bietet Chancen
Nachhaltigkeit und neue Trends als           dieser Marken wird somit nur noch an        Eigenmarken ist die Preisgestaltung etwas     und Risiken, allerdings ist ein starkes
wichtige Faktoren genannt werden.            einer „virtuellen“ UVP festgemacht; der
                                                                                         komplizierter, da der eigene Mehrwert         Marketing, gerade bei emotionalen
                                             wirkliche Preis bewegt sich allerdings in
                                                                                         eingeschätzt, bewertet und kontinuierlich     Produktkategorien,      von       großer
Wie bereits beschrieben, haben               einem Einstiegspreissegment. Dies
Eigenmarken in DIY, Fashion und Sport        verhindert die Entwicklung eines            und authentisch kommuniziert werden           Bedeutung und sollte auch bei Eigen-
mit fehlender Bekanntheit bzw.               wirklich nachhaltigen Mehrwerts, da die     muss. Hierbei ist es wichtig, dass eine       marken nicht unterschätzt werden.
Wahrnehmung zu kämpfen. Diese                Positionierung immer nur über den Preis     permanente       Rabattstrategie     (auch
macht die Mehrwehrt-Kommunikation            definiert wird und nicht über andere        bekannt aus Möbelhäusern) auf lange
einer Marke besonders herausfordernd         traditionelle oder moderne Faktoren.        Sicht den Aufbau einer vertrauensvollen
und führt an vielen Stellen dazu, dass                                                   Marke verhindert. Preisstrategien- und
                                                                                         Markenpositionierungsaktivitäten
FÜR…                                                                                     müssen stets synchron mit der
…der Befragten ist es                                                                    langfristigen Eigenmarken-Vision bleiben
wichtig oder sehr            43%                  41%                  36%               – sonst droht eine echte Sisyphus-
wichtig, dass das                                                                        Aufgabe.
Eigenmarkenprodukt
bei vergleichbaren
Produkten das            BAUMARKT/DIY              MODE                 SPORT
günstigste ist.                                                                                                                                                          7
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MILLENNIALS, GEN Z UND EIGENMARKEN –
IT’S A MATCH
Eine überlegte Platzierung unter Berücksichtigung der          Vielmehr kaufen Millennials und Gen-Z-Konsumenten den
zentralen Differenzierungsfaktoren wird umso bedeutsamer,      tradierten Playern das Qualitätsversprechen, die „Trendiness“         „IN ZEITEN VON
wenn man betrachtet, dass die junge Kundengruppe im Alter      und       eine      glaubwürdige        Behandlung       von
                                                                                                                                    KLIMAKRISE UND
von 18-39 Jahren in allen Produktsegmenten am häufigsten       Nachhaltigkeitsaspekten ihrer Marken nicht (mehr) ab.
zu Eigenmarken greift. Keine andere Alterskohorte zeigt eine   Kleinere (Eigen-)Marken werden oft als authentischer                   FINANZIELLER
solche Präferenz zum „Private Label“ und entscheidet sich      wahrgenommen und haben somit – kombiniert mit der                 UNSICHERHEIT SPIELEN
somit immer öfter auch gegen traditionelle Marken.             preislichen Komponente – einen Vorteil beim Kunden der
                                                               Zukunft.
                                                                                                                                   KONVENTIONELLE
Die Neigung von jüngeren Kunden zur Eigenmarke hat                                                                                MARKENBILDER UND
vielschichtige Gründe, die von Händlern bei der Abstimmung     In Zeiten von Klimakrise und finanzieller Unsicherheit spielen   QUALITÄTSVERSPRECHEN
des Eigenmarkensortiments zu berücksichtigen sind. Unter       konventionelle Markenbilder und Qualitätsversprechen für
anderem zeigen junge Konsumenten in vielen Segmenten eine      die „junge Generation“ immer öfter eine untergeordnete                FÜR DIE ‚JUNGE
höhere Preissensibilität als ältere Käuferschichten, die       Rolle, was einerseits zu einer Herausforderung für                 GENERATION‘ IMMER
Bedeutung des Preises als Kriterium für den Kauf von           Markenhersteller mit einer gewissen Historie wird, anderseits
Eigenmarken ist allerdings über alle Altersgruppen             eine immense Chance für Händler und ihre Eigenmarken
                                                                                                                                       ÖFTER EINE
gleichmäßig ausgeprägt. Dies kann also nicht der Hauptgrund    bietet. Der richtige Ansatz für die nachhaltige Kundenbindung       UNTERGEORDNETE
für den Shift der jüngeren Generation hin zur Eigenmarke       wird für Eigenmarken und Herstellermarken zur zentralen                   ROLLE“
sein.                                                          Frage der Zukunft.

                                                                                                                                                 8
EIGEN- UND HANDELSMARKEN CONSUMER PANEL

Wie positionieren Händler ihr Eigenmarkenportfolio, um Potenziale bei jungen     Wie reagieren Herstellermarken auf diese Entwicklung? Für Herstellermarken
Kundengruppen zu heben? Der stärkere Hang zu Eigenmarken bei der jüngeren        wird es in Zukunft essentiell sein, junge Konsumenten mit der Kommunikation
Generation liegt oft darin begründet, dass diese Kundengruppe bei vielen         zu erreichen, um das Markenbild und den Markenwert aufrecht zu erhalten. Ein
traditionellen Marken den Mehrwert nicht mehr als solchen für sich empfindet.    Festhalten an traditionellen Marketingkanälen kann zwar weiterhin die
Diesen Freiraum können starke Eigenmarken für sich nutzen und sich als Marke     bestehende Kundschaft erreichen, allerdings wird dadurch selten eine neue
mit Mehrwert für den Kunden positionieren. Junge Verbraucher sind                Zielgruppe erschlossen. Speziell Mittelmarken müssen in Zukunft den richtigen
aufgeschlossen und haben andere Werte und Präferenzen als in der                 Ansatz wählen, um nicht von starken Eigenmarken und noch stärkeren
Vergangenheit. Sobald hier Hersteller nicht unmittelbar am „Zahn der Zeit“       Herstellermarken in den Regalen zurückgedrängt zu werden (z.B. Punica, Vitell).
sind, entsteht eine Möglichkeit für Eigenmarken, dieses Momentum zu nutzen.      Diese Entwicklung ist branchenübergreifend zu beobachten und kann auf Dauer
                                                                                 zur Irrelevanz der eigenen Marke führen, wenn nicht rechtzeitig Schritte zur
                                                                                 Repositionierung ergriffen werden (z.B. Marken wie S. Oliver, Erima, Black &
                                                                                 Decker, etc.). Die Werte und Präferenzen der Kunden verändern sich durch den
                                                                                 Wandel der Gesellschaft und externe Faktoren stetig und sind somit nicht mehr
                                                                                 über Jahrzehnte konstant. Auf diese Werte gilt es zu reagieren und Produkt,
                                                                                 bzw. Markenbild strategisch anzupassen – und dies gilt für Eigenmarken und
                                                                                 Herstellermarken gleichermaßen.

                                                                                   „MEHRWERT-EIGENMARKEN SIND AUF DEM
                                                                                VORMARSCH UND WERDEN IN ZUKUNFT EINE STARKE
                                                                                  ROLLE AUCH IN MARKENAFFINEN SEGMENTEN
                                                                                                  SPIELEN“

                                                                                                                                                               9
EIGEN- UND HANDELSMARKEN CONSUMER PANEL

WAS BEDEUTET DIE INFLATION FÜR
EIGENMARKEN?
Eine starke Inflation, wie sie 2022 in Deutschland aufgetreten ist, ist eine neue    Bei Baumarkt-Produkten, Mode und Sport beeinflusst die Inflation die
Situation für Kunden, Händler und Hersteller gleichermaßen. Die hohe Inflation       Kaufentscheidung für Eigenmarken nur ca. 25% der Befragten. Gründe hierfür sind,
führt dazu, dass Kunden vermehrt zu günstigeren Produkten greifen, da diese im       dass diese Sortimente in der Regel von einer höheren Markenaffinität geprägt sind
Vergleich zu Markenprodukten in der Regel preiswerter sind. Ebenso achten Kunden     und es keine Artikel des täglichen Bedarfs sind. Käufe werden bei finanziellen
auch vermehrt auf Sonderangebote und Rabatte, um Kosten zu sparen. Speziell in       Belastungen eher in die Zukunft verlagert, statt Kompromisse einzugehen. Die
Lebensmittel und Drogerie greifen ca. 50% der Kunden aufgrund von Inflation und      Konsumentinnen und Konsumenten sind also weniger preissensibel als beim
wirtschaftlicher Anspannungen häufiger zu Eigenmarken als zuvor. In der Gruppe der   wöchentlichen Lebensmitteleinkauf.
40-59-Jährigen liegt diese Quote bei Lebensmitteln sogar bei fast 60%.
EIGEN- UND HANDELSMARKEN CONSUMER PANEL

Zusammenfassend lässt sich dennoch festhalten, dass die aktuelle Inflation ein echter Private-Label-Katalysator sein kann, da Konsumenten branchenübergreifend verstärkt zu
Eigenmarken tendieren. Sowohl Markenhersteller als auch Einzelhandelsunternehmen sind jetzt gefragt in den „Driver Seat“ zu steigen und die aktuelle Dynamik zu bewerten, um
den Trend proaktiv zu gestalten. Zentral sind folgende Fragen:

     Wie kann das aktuelle Momentum kurzfristig genutzt werden? Um aktiv die             Was ist die richtige Preisstrategie um langfristig mit Eigenmarken erfolgreich zu
     inflationsgetriebene Preissensibilität zu nutzen, sollten Eigenmarken Initiativen   sein? Kunden, die in der Inflation zu Eigenmarken greifen, tun dies natürlich
     ergreifen, die auf die Gewinnung von neuen Erstkunden und langfristige              vorwiegend wegen des Preises. Je weniger emotional oder markenaffin sie bei
     Kundenbindung abzielen. Klare Kommunikation der Preise und Mehrwerte                einem Produkt sind, desto schneller greifen sie zu einem Substitutionsprodukt
     motivieren die preisempfindlichen Kunden dazu, die Eigenmarke der                   einer anderen oder eben einer Eigenmarke. Allerdings sind auch traditionelle
     Herstellermarke vorzuziehen. Einmal gewechselt, werden die Verbrauer nur            Markenbilder bei Millennials und Gen Z weniger gefragt. Gerade Nachhaltigkeit
     wieder zum Markenprodukt zurückkehren, wenn dies in entscheidenden                  und Wiederverwertbarkeit sind nicht nur „Soft Facts“, sondern zentrale
     Faktoren der Kaufentscheidung signifikant besser ist. Der Wechsel zur               Kriterien für die Kaufentscheidung. Ebenso beschäftigt sich die junge
     Eigenmarke wird somit durch die Inflation begünstigt, ein Wechsel zurück zur        Generation mehr mit der finanziellen Stabilität in der Zukunft. Diese
     Herstellermarke bei nachlassender Inflation ist aber bei Weitem nicht               Entwicklungen werden sich mit kommenden Generationen noch verstärken. Die
     garantiert.                                                                         Eigenmarken bieten einen selbstbestimmten Weg für Händler, sich auf diese
                                                                                         Entwicklung zukunftsorientiert einzustellen.

                                                                                                    „GERADE NACHHALTIGKEIT UND
             „DIE AKTUELLE INFLATION KANN
                                                                                            WIEDERVERWERTBARKEIT SIND NICHT NUR „SOFT
       BRANCHENÜBERGREIFEND EIN ECHTER PRIVATE-
                                                                                            FACTS“, SONDERN ZENTRALE KRITERIEN FÜR DIE
                LABEL-KATALYSATOR SEIN“
                                                                                                        KAUFENTSCHEIDUNG“

                                                                                                                                                                             11
MEHR FOKUS AUF EIGENMARKEN:
JETZT (EIGEN-)MARKEN HANDELN!
Geänderte Kundenpräferenzen bei der jüngeren Generation,
Engpässe in der Geldbörse beim wöchentlichen Einkauf und
Eigenmarken, die in allen Produktsegmenten ein fester Bestandteil
im Angebot von Händlern sind – all dies verdeutlicht, dass
Eigenmarken nicht nur ein preiswerter Bestandteil des Sortiments in
wenig markenaffinen Produktsegmenten sind. Eigenmarken sind
mittlerweile in vielen Preisklassen zu finden und nehmen einen immer
größeren Platz im Warenkorb der Kunden ein – und das nicht nur in
Drogerie und LEH.

Das H&C Consumer Panel bestätigt aktuelle Erfahrungen aus
Kundenprojekten: Das Handling von Private Label ist zur zentralen
Fragestellung in der Geschäftsführung und den relevanten
Fachabteilungen – sowohl auf Konsumgüterhersteller- als auch auf
Handelsseite – geworden.

Es braucht bei der Beantwortung eine unvoreingenommene,
ganzheitlich strukturierte Herangehensweise. Unsere H&C Private
Label Pyramide dient dabei als roter Faden vom strategischen „Big
Picture“ bis zur organisatorischen & systemischen Implementierung:

                                                                       12
EIGEN- UND HANDELSMARKEN CONSUMER PANEL

            DIE H&C EIGENMARKENPYRAMIDE:
            ERFOLGSFAKTOREN FÜR EIGENMARKEN IN HANDELSUNTERNEHMEN

STRATEGIE                                     PORTFOLIO                                      STRUKTUREN & PROZESSE                            SYSTEME, PERSONAL, DATEN, IT

Basierend auf einer gründlichen Kunden-       Ein ausgewogenes Eigenmarkenportfolio          Um die Eigenmarken neben den primären            Die relevanten Prozesse und Strukturen
und        Zielgruppenanalyse,       geben    mit klarer Abgrenzung der Eigenmarken          Handelsstrukturen        und      -prozessen     müssen nicht nur in der Organisation
Positionierung und Preisstrategie das         untereinander                     verhindert   innerhalb des Unternehmens optimal               abgebildet, sondern auch systemisch
strategische     Framework      für     die   Kannibalisierung und schärft das Profil der    abzubilden, muss die optimale interne            unterstützt und mit Kennzahlen gemessen
Eigenmarken vor. Wird die Eigenmarke rein     jeweiligen Eigenmarken. Ob eine Ein-           Integration evaluiert werden. Hierbei kann,      werden. Hierbei eignet sich eine eigene
den Einstiegspreis abdecken oder einen        Marken-Strategie zielführend ist oder jedes    je nach vorliegender Struktur, eine              „Brand P&L“, die den finanziellen Erfolg
Mehrwert bieten? Welcher Mehrwert ist in      Segment mit einer Marke bedient werden         funktionale Integration, eine Matrix-Struktur    einer Marke messen kann, aber auch die
den einzelnen Segmenten bei der               sollte, ist individuell unter Einbezug der     oder gar eine eigene Brand Organisation          Auswahl             der           richtigen
Zielgruppe gefragt? Dies sind zentralen       Unternehmenssituation und Marktrealität        sinnvoll sein. Hierbei spielt auch eine          eigenmarkenrelevanten Kennzahlen wie
Fragen       für     eine      strategische   zu bewerten. Ebenso ist der Aufbau eines       generelle Abstimmung zwischen „Sales             „Sell-Through Rate“, Eigenmarkenanteil,
Herangehensweise bei Eigenmarken. Nur         flexiblen         und          kundennahen     Ownership“ oder „Brand Ownership“ in der         Sortimentsperformance, etc. ist zentral.
wer diese Fragen in Abstimmung mit dem        Produktsortiments         innerhalb      der   Organisation eine Rolle, ebenso inwiefern        Ebenso ist es wichtig, den verantwortlichen
gesamten Produktsortiment zu Beginn           Eigenmarke ein weiterer Hebel zur              eine            eigene,           detaillierte   Personen           eine          geeignete
beantwortet, kann Eigenmarkenprodukte         Differenzierung von Herstellermarken und       Produktentwicklung und -innovation im            Reportinglandschaft zur Verfügung zu
mit den wertstiftenden Produktfeatures für    ein klarer Faktor für kurz- und                Unternehmen verankert wird. All diese            stellen, die auf die Bedürfnisse einer
den Handel und natürlich ebenfalls für den    langfristigen Erfolg einer Eigenmarke.         Fragestellungen      sind      ergebnisoffen,    Eigenmarke und nicht auf die des Handels
Konsumenten anbieten.                                                                        allerdings     muss       ein     End-to-End     zugeschnitten ist (Brand vs. Sales
                                                                                             Eigenmarkenprozess in jeder Struktur             Reporting).
                                                                                             abgebildet werden.
                                                                                                                                                                                   13
HORN & COMPANY ist eine stetig wachsende Top-Management-Beratungsgruppe, geführt von
Partnern mit langjährigen Erfahrungen aus verschiedenen großen Beratungshäusern. Mit über 100
Beraterinnen und Beratern liegt der Fokus auf Corporate Restructuring, Performance-Verbesserung
und digitaler Transformation. HORN & COMPANY arbeitet für Industrie- und Handelsunternehmen
– im Schwerpunkt aus dem großen Mittelstand – sowie für Banken und Versicherungen. HORN &
COMPANY ist Mitglied im exklusiven Beraterpool für Stabilisierungsmaßnahmen des
Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Für unsere Auswahl waren insbesondere die großen
Erfahrungen in Sanierung und Turnaround sowie die Kenntnisse von Schlüsselbranchen und
mittelständischen Unternehmen ausschlaggebend. HORN & COMPANY wird zudem in
unabhängigen Beratervergleichen regelmäßig ausgezeichnet, u.a. als „HIDDEN CHAMPION“, als
„TOP CONSULTANT/BERATER DES JAHRES“ und „BESTE BERATER“.

                  Dr. Kai-Michael Schaper
                  Geschäftsführender Partner
                  kai-michael.schaper@horn-company.de

                  Florian Fiedler
                  Manager
                  florian.fiedler@horn-company.de

                  Jan Witte
                  Manager
                  jan.witte@horn-company.de

                                                                                         14
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