Preis für Stadtbildpflege 2020 - Bauen und Sanieren in historischer Umgebung Lokalbaukommission | Denkmalschutz - muenchen.de

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Lokalbaukommission | Denkmalschutz

                   Preis für Stadtbildpflege 2020
                   Bauen und Sanieren in historischer Umgebung
Preis für Stadtbildpflege 2020 - Bauen und Sanieren in historischer Umgebung Lokalbaukommission | Denkmalschutz - muenchen.de
Untere Denkmalschutzbehörde – Serviceangebot

Persönliche Beratung:
  Untere Denkmalschutzbehörde
  Blumenstraße 19
  80331 München

  Dienstag und Donnerstag 10.00 bis 12.00 Uhr
  ohne Voranmeldung, sonst nach Vereinbarung
  Ortstermine nach Vereinbarung

Telefon (Sekretariat)      089 233-23283
Fax                        089 233-24443
E-Mail:                    plan.ha4-60@muenchen.de

www.muenchen.de/denkmalschutz

Lokalbaukommission – Serviceangebot

Persönliche Beratung:
  Montag                  9.00 bis 12.00 Uhr
  Dienstag                9.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 16.00 Uhr
  Mittwoch keine Beratung
  Donnerstag              9.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 16.00 Uhr
  Freitag                 9.00 bis 12.00 Uhr
  Die Ausgabe von Wartenummern endet 15 Minuten vorher

Telefonische Beratung:     089 233-96484
  Montag bis Donnerstag    9.00 bis 16.00 Uhr
  Freitag                  9.00 bis 12.00 Uhr

E-Mail:                    plan.ha4-servicetelefon@muenchen.de

Postanschrift:             Blumenstraße 28 b
                           80331 München

www.muenchen.de/lbk

Impressum

Herausgegeben von
Referat für Stadtplanung und Bauordnung
Lokalbaukommission – Untere Denkmalschutzbehörde
Blumenstraße 28 b
80331 München
www.muenchen.de/lbk

Texte:      Bernhard Landbrecht, Heimatpfleger der Landeshauptstadt München, Juryvorsitz
Gestaltung: Sigl Affairs

Fotos:	S. 3: Michael Nagy
        S. 4/5, 16/17: Sigl Affairs
        S. 8/9: Michael Heinrich
        weitere Fotos: jeweilige Architekturbüros

Druck: Stadtkanzlei
Gedruckt auf Papier aus 100% Recyclingpapier

2021
Preis für Stadtbildpflege 2020 - Bauen und Sanieren in historischer Umgebung Lokalbaukommission | Denkmalschutz - muenchen.de
„Ve ra n t wo rtu n g s vo l l u n d k re a t i v
 i m h i s to ri s ch e n Ko n te x t –
 d a f ü r s te h t d e r P re i s f ü r
 S t a d t b i l d p f l e ge d e r
 L a n d e s h a u p t s t a d t M ü n ch e n “

Liebe Leser*innen,

der seit 1978 von der Landeshauptstadt München mittlerweile alle vier Jahre
ausgelobte Wettbewerb „Preis für Stadtbildpflege – Bauen und Sanieren in
historischer Umgebung“ hat sich zu einer festen Größe in München etabliert, um
zeitgenössische Architektur in Ensemblebereichen und in der Nähe von Baudenk-
mälern zu fördern und zu würdigen. Er zeigt auf, wie kreativ, wandlungsfähig und
überzeugend Bauherr*innen und ihre Planer*innen baulichen Herausforderungen
im historischen Kontext begegnen, um die städtebauliche Identität Münchens zu
bewahren und zu pflegen. In diesem Spannungsfeld entstehen innovative
Bauten, die als Bindeglied zwischen der historisch überlieferten Bebauung und
einer zeitgenössischen Architektur vermitteln, angepasst an heutige Nutzungs-
bedürfnisse und einer modernen Formensprache folgend – ein spannender
Dialog, der das Stadtbild bereichert.

Mit den vergebenen Preisen und „Lobenden Erwähnungen“ wurden diejenigen
der beworbenen Projekte ausgezeichnet, denen dieser Brückenschlag auf
außergewöhnliche Weise gelungen ist. Gegenstand des Wettbewerbs bilden
zudem vorbildliche energetische Sanierungen. Aus den insgesamt 20 eingegan-
genen Bewerbungen für den Preis für Stadtbildpflege 2020 wurden vier mit
einem Preis ausgezeichnet. Drei Bewerbungen der öffentlichen Hand erhielten
eine „Lobende Erwähnung“.

Auch dieses Mal möchte ich den Bauherr*innen und Planer*innen für ihren
kreativen Mut danken, der in Gestalt der prämierten Objekte gegenwärtig wird.
Herzlichen Dank auch an die Gutachterkommission, die trotz pandemiebedingter
Widrigkeiten leidenschaftlich in der fachlichen Diskussion debattierte – ihrem
kompetenten Vorschlag für die Preisträger*innen 2020 folgte der Planungsaus-
schuss vollumfänglich mit seinem Beschluss am 14. April 2021.

Der Preis für Stadtbildpflege hat Tradition in der Münchner Architekturlandschaft
und kann sich über die Stadtgrenze hinaus sehen lassen!

Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk
Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München

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Ave n t i n s t ra ß e 1

                                        Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt
                                        Stadtbezirk 2

                                        Planung
                                        Architekten Prof. Gilberto Botti, Gianfranco Zanafredi, Mitarbeit Valentina Colonna
                                        München

                                        B a u h e rr
                                        Ernst-Johann Prinz Biron von Curland

Umbau und Aufstockung des denkmal-      Die verschiedenen Schichten der               qualität aufweisen. Das räumlich sorg­-
geschützten Rückgebäudes überzeu-       unterschiedlichen Bauphasen bleiben           fältig differenzierte Gesamtkonzept für
gen auf den verschiedenen Planungs-     lesbar und werden durch zeitgemäße            innerstädtisches Wohnen und Arbeiten
ebenen durch eine äußerst qualität­-    Konstruktionen mit Stahlstützen bzw.          erreicht auch in der Detailausbildung
volle Weiterentwicklung einer           Holzrahmen, sowie einer freistehen-           eine Gestaltqualität, die Vorbildwirkung
ursprünglich in das Jahr 1882 zurück­   den perforierten Ziegelschale an der          für vergleichbare Bauaufgaben ent­-
reichenden Planung für ein dreige-      Grundstücksgrenze ergänzt. Das                falten kann.
schossiges Haus. Das Gebäude wurde      Stadthaus mit gewerblicher Nutzung in
zunächst nur als erdgeschossiges        dem bestehenden höheren Sockelge-
Backhaus und kurz danach teilweise      schoss entwickelt darüber drei Wohn­-
zweigeschossig errichtet. Mit der       geschosse, die im südöstlich vorgela-
aktuellen Baumaßnahme wurde es          gerten Zwischenraum durch private
nun – ca. 130 Jahre später – denkmal-   Freibereiche ergänzt werden. In den
gerecht vervollständigt. Die Aufsto-    neu gefassten Baukörper wird ein
ckung und das einheitlich flach         hervorragend strukturiertes Angebot
geneigte Satteldach ergänzen den        unterschiedlich großer Geschoss- bzw.
Bestand zu dem ursprünglich geplan-     Maisonette-Wohnungen eingefügt, die
ten ruhigen dreigeschossigen Baukör-    aufgrund ihrer Lage und Anordnung
per.                                    eine außergewöhnlich hohe Wohn­

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Ansicht Süd-Ost

                    Lageplan

Ansicht Nord-West

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O h l m ü l l e r s t ra ß e 4 2

                                           Au-Haidhausen
                                           Stadtbezirk 5

                                           Planung
                                           Hierl Architekten, München

                                           B a u h e rr
                                           Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KG a. A.
                                           vertreten durch: Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG

Der Neubau der Hauptverwaltung der         ses (Veranstaltungsräume, Bankettsaal         Die erhaltenen bzw. handwerklich
Paulaner Brauerei München wurde am         und Restaurant) ergänzend als nutz­-          wieder hergestellten Elemente einer
Standort der ehemaligen Zacherl-Bier-      barer Freibereich zugeordnet ist.             detailreich gestalteten Bestandsfassa-
brauerei errichtet, von der nur noch die                                                 de kontrastieren mit den Strukturen
über Jahrzehnte ungenutzten Frag-          Das in der Gutachterkommission                der zeitgemäß entwickelten Betonfer-
mente eines der Ohlmüllerstraße            durchaus kontrovers diskutierte               tigteil-Fassade, die mit ihrer präzisen
zugewandten Gebäudewinkels mit             Gesamtkonzept nutzt die Relikte der           Architektursprache und einer reduzier-
Brauereigewölben an der Nordostecke        nahezu zweihundertjährigen Bauge-             ten Detailausbildung eine außerge-
des Grundstücks vorhanden waren.           schichte des Ortes als Chance für ein         wöhnlich plastische Tiefe zeigt.
                                           Weiterbauen mit sehr differenzierten
Das Verwaltungsgebäude wird als            Raumstrukturen, die bei einem reinen
Vierflügelanlage mit Erschließungs­        Neubaukonzept wahrscheinlich kaum
kernen in den diagonal gegenüber           umsetzbar gewesen wären. Der dabei
liegenden Innenecken entwickelt,           verwendete stadtstrukturelle Ansatz
die – ausgehend von der historisch         führt zu einem auch typologisch über­-
geprägten und ca. 6,00 m hohen             zeugenden Entwurf, der die Substanz-
Eingangshalle – einen präzise definier-    erhaltung eher nicht in den Mittelpunkt
ten Hofraum fasst, der den Gemein-         des Planungsprozesses stellt.
schaftsnutzungen des Untergeschos-

                                                                     6
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Fassadenschnitt, Innenansicht Eingangshalle
Lageplan

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We i n s t ra ß e 6

                                          Altstadt-Lehel
                                          Stadtbezirk 1

                                          Planung
                                          Hild und K Architekten, München
                                          mit Architekturbüro Thomas Hetfleisch & Joachim Leppert

                                          B a u h e rr
                                          Nymphenburg Immobilien AG

Der Neubau des Geschäfts- und Büro­-      Der abgeschrägte Verlauf der Grund-           Die markante, plastisch gestaltete
hauses ersetzt im Gefüge des tradier­-    stücksgrenze an der Weinstraße, wird          Fassadenverkleidung übernimmt die
ten Stadtgrundrisses ein Gebäude aus      mit Rückstaffelungen an jeder Fenster-        farblich kontrastierenden Gesteinsar-
den 1950er Jahren, das aufgrund der       achse zu einer kräftigen Rhythmisie-          ten des Vorgängerbaus – Jura und
schlechten Bausubstanz nicht zu er-       rung der Natursteinfassade genutzt,           Muschelkalk – und interpretiert das
halten war. Charakteristisch für dieses   die zum nördlichen Nachbargebäude             Thema Natursteinfassade in Material
Quartier ist die Zusammenfassung von      hin durch eine Art „Accelerando“ in           und Textur zeitgemäß neu. Die
jeweils vier Häusern zu einem kleinen     ihrer Vertikalität noch gesteigert wird.      Gebäudegruppe wird damit sorgfältig
Baublock, der im Osten von der Wein-      Die größte Öffnungsbreite wird an der         in die historische Situation des Ortes
straße, im Westen vom Frauenplatz         Südostecke erreicht und bildet entlang        eingepasst und entfaltet in der Tradi­-
und jeweils schmalen Verbindungs­         der Sporerstraße im Erdgeschoss das           tion bürgerlichen Bauens im städte-
gassen begrenzt wird. Jede Hausein-       Maß für einen großzügigen, gassen­            baulichen Gefüge des Ensembles
heit besteht typologisch aus einem        begleitenden Arkadengang.                     Altstadt – zwischen Dom und Neuem
Kopfbau und einem Anbau entlang der                                                     Rathaus – eine beispielgebende
Gasse. Wie im vorliegenden Fall                                                         Gestaltqualität.
wurden diese in späterer Zeit oft zu
Doppeleinheiten mit Verbindungs­
bauten zusammengefasst.

                                                                    8
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Lageplan

           Schnitt

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We rn e ck s t ra ß e 6 a

                                            Schwabing-Freimann
                                            Stadtbezirk 12

                                            Planung
                                            ARGE 03 Architekten und omarc architekten, München
                                            Scheer Architekten GmbH, München

                                            B a u h e rr
                                            Verein Münchner Schwaben e.V.

Der Entwurf für das kleine Studenten-       Spiel von Licht und Schatten vor einer        diesem Hintergrund eine eigenständi-
wohnheim schließt die viergeschossi-        an sich großflächig verglasten Apparte-       ge Lösung mit stadtbildprägender
ge Wohnbebauung an der Werneck-             ment-Fassade.                                 Qualität für das Ensemble Altschwa-
straße nach Süden ab und überzeugt                                                        bing entwickelt.
besonders durch einen äußerst               Im Ensemble Altschwabing bilden die
sensiblen Umgang mit der Situation          Erweiterungen des 18. und 19. Jahr­-
des Ortes – in unmittelbarer Nachbar-       hunderts mit den ehemals dörflichen
schaft zu dem nördlich grenzständigen       Bauten ein kontrastreiches architekto-
Baudenkmal von 1898 und dem                 nisches Miteinander. Das Projekt zeigt
denkmalgeschützten Portikus der nach        planungsmethodisch vorbildlich, wie
Kriegszerstörung vereinfacht aufgebau-      die vielfältigen, z.T. gegensätzlichen
ten Villa von 1909/10 im Süden. Diese       kontextuellen Bindungen aufgegriffen
ganz unterschiedlichen Bindungen            werden und auf allen Planungsebe-
führen zu einem äußerst differenzier-       nen – von der Baukörper- bis zur
ten Raumkonzept, das im öffentlichen        Detailebene – mit dem eigenen Ent­-
Straßenraum besonders durch eine            wurf in einen intensiven Dialog treten
zweischichtige Fassade beeindruckt.         können. Das Ergebnis ist ein schlüssig
Die filigrane, spalierartige Gitterstruk-   nachvollziehbares Gesamtkonzept, das
tur – mit sehr maßstäblichen Öffnun-        der historischen Situation des Ortes
gen – ermöglicht ein sehr lebendiges        mit großem Respekt begegnet und vor

                                                                     10
Lageplan

                 Fassade Werneckstraße

Fassadendetail

                          11
L o b e n d e E r wä h n u n g

G ä rt n e rp l a t z 3

                                          Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt
                                          Stadtbezirk 2

                                          Planung
                                          Atelier Achatz Architekten, München
                                          Objektüberwachung IMP Ingenieure GmbH, München

                                          B a u h e rr
                                          Freistaat Bayern
                                          vertreten durch: Staatliches Bauamt München 1

Das Gärtnerplatzviertel – Mittelpunkt     Mehrfach verändert und im zweiten       die angrenzende Wohnbebauung.
der Isar-Vorstadt – gilt als die bedeu-   Weltkrieg erheblich zerstört, wurde     Damit wird insgesamt die übergeord-
tendste Stadterweiterung des spät-        1983 die Platzfassade – angenähert an   nete Idee der spätklassizistischen
klassizistischen Städtebaus in Mün-       das ursprüngliche Gebäude – rekonst-    Fassadengestaltung im Gefüge des
chen. Nach dem Plan von 1861 wird         ruiert. Zwischen 2009 und 2017 wurde    Ensembles Gärtnerplatzviertel auch in
das streng geometrische Planungskon-      nun der denkmalgeschützte Theater-      den angrenzenden Straßenräumen für
zept weitgehend mit viergeschossigen      komplex äußerst sensibel generalsa-     die Öffentlichkeit wieder sichtbar und
Mietshäusern entwickelt und erhält        niert. Neben den Ertüchtigungsmaß-      nachvollziehbar.
mit der charakteristischen runden         nahmen im Bereich Barrierefreiheit
Platzfigur des Gärtnerplatzes ein         und Wärmeschutz, wurden die Fassa­-
markantes Quartierszentrum. In einem      den – nach sorgfältiger Analyse der
der sechs auf diesen Platz ausgerichte-   historischen Vorbilder – in Rhythmus
ten Baublöcke wird 1865 zwischen          und Gliederung angemessen wieder-
Reichenbachstraße und Klenzestraße        hergestellt. Besonders präzise und
der platzbeherrschende Monumental-        spannungsvoll passt die Fassade des
bau des Staatstheaters am Gärtner-        Erweiterungsbaus Klenzestraße 35
platz – nach Plänen von Michael           zwischen die historische Bestands­
Reifenstuel d. Ä. – errichtet.            fassade des Theaterkomplexes und

                                                               12
Ansicht nach der Sanierung
Lageplan

           Ansicht vor der Sanierung

                                       13
L o b e n d e E r wä h n u n g

L u d w i g s t ra ß e 2 5

                                          Maxvorstadt
                                          Stadtbezirk 3

                                          Planung
                                          Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH, Bregenz (Vorarlberg)

                                          B a u h e rr
                                          Freistaat Bayern
                                          vertreten durch: Staatliches Bauamt München 2

Die Ludwigstraße gilt als bedeutends-     Die Anordnung der drei vollständig        Im Kontext der Universitätsbauten in
te Münchener Monumentalstraße des         umlaufenden „Doppelgeschosse“ mit         der Ludwigstraße verbindet dieses
19. Jahrhunderts. Im nördlichen Teil      den großen Raumhöhen des Bestan-          großzügige Entwurfskonzept die
dieses Raumgefüges entstand               des und dem ähnlich ausgebildeten         besondere Situation des Ortes mit der
1833 – 37 das Blindeninstitut mit den     Dachgeschoss um eine zentrale             neuen Nutzung als Fachbibliothek zu
beiden romanisch stilisierten Portalen.   Mittelspange – mit den Galerieebenen      einem unverwechselbaren neuen
Heute ist dieses Gebäude als „Philolo-    halber Raumhöhe – führt zu einer          Ganzen.
gicum“ – Fachbibliothek der Sprach-       besonders großzügigen Schnittidee,
und Literaturwissenschaften der LMU       die in dem sehr tiefen Baukörper eine
München – dem erweiterten „Forum          maximale Belichtung des zentralen
der Wissenschaften“ um den Ge-            Bibliothekskerns ermöglicht. Dazu
schwister-Scholl-Platz zuzuordnen.        spannt sich auf der Hofseite zwischen
                                          die beiden Eckrisaliten eine stark
Der 2014 aus einem internationalen        vertikal profilierte Lammellenstruktur,
Architekturwettbewerb hervorgegan-        die dieses Raumkonzept unterstützt
gene Entwurf besticht insbesondere        und die Arbeitsplätze hinter der voll­-
durch die hohe Funktionalität und die     flächig aufgeglasten Westfassade vor
räumliche Verknüpfung der denkmal-        der flachstehenden Nachmittagssonne
geschützten Gebäudehülle mit der neu      schützt.
geschaffenen Nutzungsstruktur für
Bibliothek, Veranstaltungs- und
Verwaltungsbereiche.

                                                               14
Ostfassade        Nordfassade

Lageplan

             15
L o b e n d e E r wä h n u n g

W i l l i - G ra f - S t ra ß e 3 – 7

                                          Schwabing-Freimann
                                          Stadtbezirk 12

                                          Planung
                                          Muck Petzet Architekten GmbH, München

                                          B a u h e rr
                                          Studentenwerk München

Die Atriumhäuser der Studentenstadt       Im ausgeführten Projekt wurde die         Die Häuser sind technisch auf dem
Freimann bilden einen bedeutenden         vorhandene Architektur uminterpre-        aktuellen Stand. Die räumliche
Teil des ersten Bauabschnitts innerhalb   tiert. Die gesamte Gebäudehülle hat       Qualität – insbesondere die der
eines städtebaulichen Gesamtkon-          eine hochwertige hinterlüftete Fassade    großzügigen Gemeinschaftsflächen –
zepts von Ernst Maria Lang, das 1960      mit neuen Fensterelementen erhalten.      ist hoch und vielleicht am wichtigsten:
aus einem Architektenwettbewerb           Die Erschließungsstruktur der zweige-     die Anlage hat ihre Identität bewahrt.
hervorgegangen und ursprünglich für       schossigen Anlagen wurde einschließ-      Für die Studierenden stehen damit
1500 Studierende vorgesehen war.          lich der großzügigen einläufigen          beispielhaft zukunftsfähige Häuser zur
Heute umfasst die Studentenstadt          Treppen konsequent erhalten und die       Verfügung, in denen bewusst auch die
Freimann ca. 2500 Wohnplätze.             jeweils zu geschlossenen Räumen der       immateriellen Qualitäten ihrer Entste-
                                          Gemeinschaft weiterentwickelten Höfe      hungszeit Berücksichtigung finden.
Das Projekt „beispielhafte Moderni­       bilden die neue Mitte eines Atriums. In
sierung der Atriumhäuser“ war ein         den bisherigen Küchen und Sanitär-
interessantes Experiment – auch           zonen konnten in der Folge zusätzliche
bezüglich der energetischen Ertüchti-     Wohneinheiten untergebracht werden.
gung. Wie können die aktuellen
Standards aus einem Neubau qualitativ
aber vor allem wirtschaftlich auch auf
dieses Beispiel einer Anfang der
1960er-Jahre entstandenen Anlage
übertragen werden?

                                                               16
Lageplan        Fassade Horiziontalschnitt   Fassade Vertikalschnitt

           17
P re i s t rä ge r * i n n e n u n d L o b e n d e E r wä h n u n ge n i m Ü b e r b l i ck

P re i s f ü r S t a d t b i l d p f l e ge                  L o b e n d e E r wä h n u n ge n

Ave n t i n s t ra ß e 1                                     G ä rt n e rp l a t z 3
 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt                                  Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt
 Stadtbezirk 2                                                 Stadtbezirk 2
  Planung                                                      Planung
  Architekten Prof. Gilberto Botti,                            Atelier Achatz Architekten, München
  Gianfranco Zanafredi, München                                Objektüberwachung IMP Ingenieure GmbH, München
  B a u h e rr                                                 B a u h e rr
  Ernst-Johann Prinz Biron von Curland                         Freistaat Bayern
                                                               vertreten durch: Staatliches Bauamt München 1

O h l m ü l l e r s t ra ß e 4 2
  Au-Haidhausen                                              L u d w i g s t ra ß e 2 5
  Stadtbezirk 5                                                Maxvorstadt
                                                               Stadtbezirk 3
  Planung
  Hierl Architekten, München                                   Planung
                                                               Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH, Bregenz
  B a u h e rr
                                                               (Vorarlberg)
  Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KG a. A.
  vertreten durch: Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG            B a u h e rr
                                                               Freistaat Bayern
                                                               vertreten durch: Staatliches Bauamt München 2
We i n s t ra ß e 6
 Altstadt-Lehel
 Stadtbezirk 1                                               W i l l i - G ra f - S t ra ß e 3 – 7
                                                              Schwabing-Freimann
  Planung
                                                              Stadtbezirk 12
  Hild und K Architekten, München mit
  Architekturbüro Thomas Hetfleisch & Joachim Leppert          Planung
                                                               Muck Petzet Architekten GmbH, München
  B a u h e rr
  Nymphenburg Immobilien AG                                    B a u h e rr
                                                               Studentenwerk München

We rn e ck s t ra ß e 6 a
 Schwabing-Freimann
 Stadtbezirk 12
  Planung
  ARGE 03 Architekten und omarc architekten, München
  Scheer Architekten GmbH, München
  B a u h e rr
  Verein Münchner Schwaben e.V.

                                                        18
B e te i l i g te G u t a ch te r * i n n e n                      I n fo rm a t i o n e n z u m We tt b e we r b

Paul Bickelbacher, Stadtrat                                        Ziel des Wettbewerbes ist es, vorbildliche Beispiele zeit­­-
Prof. Dr. Jörg Hoffmann, Stadtrat                                  genössischer Architektur in Ensemblebereichen und im
Heike Kainz, Stadträtin                                            Zusammenhang mit Baudenkmälern zu würdigen. Dazu
Christian Müller, Stadtrat                                         gehören auch besonders erhaltenswerte Bauten der
Dirk Höpner, Stadtrat                                              1950er, -60er und 70er Jahre sowie vorbildliche energeti-
Veronika Mirlach, Stadträtin                                       sche Sanierungen in Ensemblebereichen und in der Nähe
Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Stadtbaurätin            von Baudenkmälern.
Cornelius Mager, Stadtdirektor, Lokalbaukommission
Bernhard Landbrecht (Vorsitz), Heimatpfleger der LHM
Dr. Uli Walter, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Bernhard Stocker, Haus- und Grundbesitzverein                      We tt b e we r b s ge ge n s t a n d
Prof. Piero Bruno, Stadtgestaltungskommission
Prof. Dr. Matthias Castorph, TU München                            – Neubauten in Ensemblebereichen und in der Nähe von
Prof. Dipl.-Ing. Frederik Künzel, Hochschule München                  Baudenkmälern; wesentliche Anbauten und Erweiterun-
Werner Frosch, Deutscher Werkbund Bayern                              gen von Baudenkmälern; Umnutzungen und Umbauten
Prof. Dr.-Ing. Roland Krippner, Energieberater, TH Nürnberg           von Baudenkmälern
Andrea Stadler-Bachmaier, BA 1                                     – Anbauten und Erweiterungen, Umnutzungen und
Benoît Blaser, BA 2                                                   Umbauten besonders erhaltenswerter Bauten der 1950er,
Dr. Svenja Jarchow-Pongratz, BA 3                                     -60er und -70er Jahre
Jörg Spengler, BA 5                                                – Vorbildliche energetische Sanierungen in Ensemble­
Anna Hanusch, BA 9                                                    bereichen und in der Nähe von Baudenkmälern
Patric Wolf, BA 12
Florian Ring, BA 13
Dr. Heike Krämer, BA 18
                                                                   Te i l n a h m e b e d i n g u n ge n

                                                                   – Teilnahmeberechtigt sind Bauherr*innen, gemeinsam mit
                                                                      ihren Architekt*innen.
                                                                   – Die Maßnahmen müssen in den letzten sechs Jahren
                                                                      fertiggestellt worden sein und dürfen bisher nicht an
                                                                      diesem Wettbewerb teilgenommen haben.
                                                                   – Jede Bewerbung muss von dem/der Bauherr*in gemein-
                                                                     sam mit ihren Architekt*innen unterzeichnet sein.
                                                                   – Beteiligen sich Bauherr*innen- bzw. Architekt*innenge-
                                                                     meinschaften am Wettbewerb, so ist ein/e Vertreter*in zu
                                                                     benennen.
                                                                   – Verbände, Vereinigungen und Institutionen (z.B. Architek-
                                                                     tenkammer und -verbände, Hausbesitzervereine, Bayeri-
                                                                     sches Landesamt für Denkmalpflege, Religionsgemein-
                                                                     schaften) sowie die Mitglieder der Gutachterkommission
                                                                     können für den Wettbewerb ebenfalls geeignete Objekte
                                                                     vorschlagen, wenn Bauherr*innen und Architekt*innen
                                                                     des jeweiligen Gebäudes bzw. der Maßnahme damit
                                                                     einverstanden sind.

                                                                   Der Wettbewerb wird vom Referat für Stadtplanung und
                                                                   Bauordnung alle vier Jahre ausgelobt.

                                                              19
www.muenchen.de/plan
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