Einst, jetzt, bald Vom Horch-Museum Zwickau zur Vienna Autoshow - Jänner 2020 Nr. 35
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RONDO MOBIL • START + ZIEL In diesem Heft Inhalt Rückspiegel VON • ANDREAS STOCKINGER EIN ERSTES WORT FOTOS • August-Horch-Museum Zwickau, Werk Bis 19. Jänner läuft sie noch, die Vienna Auto- show, der traditionelle Besuchermagnet am Jahresanfang. Einerseits geht auch an ihr der VON • MICHAEL VÖLKER Trend nicht vorbei, dass sich manche Her- steller nicht mehr im Konzept Autosalon Wir haben im Kinderzimmer natürlich wiederfinden und deshalb fernbleiben, an- einen repräsentativen Fuhrpark, der alle dererseits präsentieren viele von ihnen in Facetten des Individualverkehrs ab- der E-Mobility Area – hübsche deutsche Be- deckt. Da steht auch ein kleiner gelber zeichnung – ihre aktuellen und demnächst Ferrari, der sich aufziehen lässt und startenden Elektromobile. Denn tatsäch- MUSEUM dann wegzischt. Auch wenn ihn Mika lich: 2020 geht aufgrund der Fülle an Neuzu- derzeit lieber wirft als fahren lässt. Zu gängen wohl als Jahr der Mobilitätswende Das August-Horch-Museum im sächsischen Zwickau Weihnachten gab es vom Onkel Timo in in die Technikgeschichte ein (Seiten 4, 5). ist ein ganz besonderer, auratischer Erlebnisort. Vertretung des Christkinds noch eine Das Phänomen schlägt auch auf die Wahl Kommen Sie mit uns auf eine Zeitreise von 1904 bis heute. logische Auswahl an Matchbox-Autos, unserer ganz persönlichen Autos des Jahres SEITE • 10 Ford Mustang, VW Käfer, El Camino. 2019 durch: Mit Mercedes EQC (und dem Aber wir gehen ja mit der Zeit, daher set- Plug-in-Hybrid E 300 de), Peugeot e-208, zen wir auf den Schienenverkehr. Das Renault Zoe und Porsche Taycan haben es TECHNIK Christkind hat eine Brio-Eisenbahn ge- so viele elektrische (und elektrifizierte) bracht. Da hatte der Papa, der die Idee Fahrzeuge aufs Stockerl geschafft wie noch Den Blick immer stramm dort, wo er beim Autofahren dazu hatte, fast mehr Freude als Mika, nie (Seiten 8 und 9). hingehört – am Verkehrsgeschehen: der mit 16 Monaten vielleicht noch einen Dazwischengeparkt auf Seite 6 haben wir In all der Flut an ablenkenden Systemen im Auto zeigt Hauch zu klein dafür ist. Papa hat jeden- ein launiges Gespräch mit Wolfgang Humer, sich das Head-up-Display als wahrer Segen. falls liebevoll die Brio-Eisenbahn aufge- Leiter der Abteilung klassische Fahrzeuge SEITE • 14 baut, sie fährt unterm Tisch durch und im Dorotheum – es geht um Psychogramme macht eine Schlinge um den Sessel. Die von Oldtimersammlern. Lok ist batteriebetrieben. Mika braucht Oliver Schopf wiederum greift in der also nur noch zuschauen, wie Elefant, Gi- jüngsten seiner famosen Bilderzählungen raffe und Zebra im Safari-Zug auf Schie- das Leitmotiv Elektromobilität in gewohnt nen befördert werden. Mika ist bedingt überraschender Art und Weise auf, diesmal begeistert. Am liebsten wirft er die Loko- reicht der Erzählstrang von Michael Fara- motive durchs Zimmer und trägt die ein- day bis Nikola Tesla (Seite 12), und das zelnen Schienen herum. Wir üben noch. letzte Wort gebührt dann wie immer Der Papa vor allem die Gelassenheit. Luise Ungerboeck (Seite 14). Cover: Blick ins August-Horch-Museum Zwickau. Legenden der Leidenschaft Vergangenheit und Zukunft der Mobilität im Winterblues. Eine Miniatur entlang neuer Publikationen zum Thema. D er Traum der großen Freiheit? Der ist doch heute längst geplatzt“, raunte Manuel Liebkind, begleitet von einem langgezogenen Seufzer, seinem Freund zu. „Wobei man hier zunächst den Terminus der Freiheit de- den, selbstbestimmten Menschen zugunsten artifizieller Al- gorithmen, die Gleichschaltung aller im Dienste der kollekti- ven Überwachung und strukturellen Regulierung der Masse. Unter diesem Aspekt begutachtete Manuel Liebkind die vor Atemberaubende Kurvenkunde ganz anderer Art zeigt Kate Bellm. Von Autoerotik bis zur Sinnlichkeit von Autos und de- ren Fahrerinnen erzählt ihr Fotoroman Amor, eine Art Road- movie freier Liebe. Wild bunch meets Wild at heart, where the finieren müsste ...“, schloss sich Jean-Baptiste Bouquiniste, ihm auf dem Tresen ausgebreiteten neuen prachtvollen Pu- streets have no name. Ganz ohne lebendige Kühlerfigurinen Freund und Bücherröster, nachdenklich und skeptisch Lieb- blikationen zum Thema der Zukunft. Wie Space-Cowboys be- inszeniert seit langem René Staud automobile Chromjuwe- kinds sehr vager Analyse an. Es war spät am Abend eines lan- wegen sich die Easy Rider auf Bikes. Die Triumph-Story zeich- len. Aktuell zeigt er das Beste aus den Selbsthilfegruppen von gen, finsteren Tages geworden – wie üblich, wenn Liebkind nen Michael Levenier und Zef Enault in gleichnamiger Mono- nach Iconic Cars Porsche 911 und Mercedes 300 SL Süchtigen. seinen Freund, den Buchhändler seines Vertrauens, in des- grafie nach. Eines der letzten Abenteuer präsentiert grandios Im Rückspiegel der Geschichte, die Franz Paul Horn in seiner sen Refugium aufsuchte. In diesem Heiligenschrein des Ana- in Wort und Bild Werner Jessner: Dakar lautet das Zauber- wahren Geschichte Über die Grenzen erzählt, betrachtet, er- logen stapelten sich wie üblich die neuesten Publikationen wort bei Magie und Mystik. Voll Mythen ist auch die Historie gibt die eingangs erwähnte Frage nach Freiheit einen neuen über Reise, über Mobilität und gesammeltes Fernweh. von Bentley, wie Andrew Noakes’ Bildband opulent beweist. Sinn. Normalerweise setzen wir, gottlob, Freiheit gleich mit Für den einen bedeutet einer heute in unseren Brei- Freiheit, mit einem PS die tengraden errungenen wah- Prärie der Rocky Mountains ren Freiheit, selbst entschei- abzugrasen; also hoch zu den zu können, wie man sich Ross wie weiland die aus Eu- womit auch immer, wohin ropa kommenden Pioniere auch immer man will, bewe- das Land der unbegrenzten gen kann. Dass dies ein Pri- Möglichkeiten zu erkunden. vileg ist, gilt es mit Demut, Für die einen liegt die Frei- Dankbarkeit und Wachsam- heit im ziellosen Rasen die keit vor drohender Umkehr Route 66 from coast to zu bedenken und respektie- coast. Für andere im Lassen ren. Gregor Auenhammer all dieser Zwänge; zu Fuß zu gehen, mit dem Rad zu fah- Michael Levenier & Zef Enault, ren oder Öffis zu nutzen. Für „Triumph“. € 49,90 / 240 Seiten. die einen besteht automobi- Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2019 le Freiheit im Nutzen von Werner Jessner, „Dakar“. € 58,– / 336 Seiten. Pantauro, Salzburg 2019 Fahrassistenten, von Tem- Andrew Noakes, „Bentley“. € 49,90 / pomaten, intelligenten Sys- 224 Seiten. Motorbuch-Verlag 2019 temen, selbstlenkenden FOTO • Lukas Friesenbichler Kate Bellm, „Amor“. € 54,– / 192 Sei- Fahrzeugen. Für andere liegt ten. Verlag Hatje Cantz, Berlin 2019 genau darin die Selbstaufga- René Staud, „Iconic Cars Mercedes 300 SL“, „Iconic Cars Porsche 911“. be der Menschheit, das Ende Je € 25,– / 160 Seiten. teNeues 2019 der Freiheit des Individu- Franz Paul Horn, „Über Grenzen“. € ums, das Ende des denken- 22,– / 400 S. Kremayr & Scheriau 2019 •3•
Auf los Reichlich Elektromobile, dazu Kleinwagen, Kompakte – und gleich dutzende neue SUVs: Die Vienna Autoshow veranschaulicht bis 19. Jänner, wie spannend, bunt und vielfältig das Autojahr 2020 wird. Kleinwagen-Premierenreigen: Hyundai i10, dritte Generation. Im Kompaktwagensegment ist der Golf 8 der Star (ab März). TEXT • ANDREAS STOCKINGER H at Wien es also geschafft, Detroit aus dem Feld zu schlagen? Die North American International Auto Show, größte US-Automesse, hat die Konse- quenzen aus der übermächtigen österreichischen Konkurrenz gezogen und ihren Termin auf Juni verlegt. Da- mit Scherz beiseite: Nicht nur die großen internationalen Premierenmessen, auch die Vienna Autoshow (VAS) spürt den Trend, dass immer mehr Hersteller – im Wien-Fall sind es die Importeure – solchen Veranstaltungen fernbleiben. So meldet der Veranstalter, die Messe Wien, zwar die Teilnahme von 40 Marken, die reduzieren sich bei genau- Honda „e“: Der Elektrostadtexperte startet im Frühsommer. Ebenfalls kompakt, aber elektrisch: VW ID.3, ab Sommer. em Hinsehen aber auf 24 Automarken, die mit ihren Stän- den die Hallen C und D bespielen – wobei einzelne Marken wie Citroën, Kia, Nissan, Volvo oder gleich ganze Konzerne wie Fiat-Chrysler, Jaguar Land Rover und Toyota durch Ab- wesenheit glänzen. Auch für Luxus- und Supersportlabels wie Bentley, Rolls-Royce, Ferrari, Lamborghini, sonst stets für Massenandrang gut, gilt heuer: Fehlanzeige. Andererseits tauchen in der neuinstallierten „E-Mobility Area“ in Halle C einzelne Fahrzeuge mancher Marken wie- der auf, die sich heuer keinen teuren Stand leisten wollen, Jaguar mit dem I-Pace etwa, aber auch Tesla sowie zwei Gäste aus China – JAC (Anhui Jianghuai Automobile) und ZhiDou (war 2019 schon durch Skurrilität aufgefallen). Wendejahr • Das belegt den einen Schwerpunkt: Elektro- mobilität, der heuer ja der Durchbruch prognostiziert wird. Der elektrische Mini Cooper SE geht am 7. März ans Netz. Seats el-Born (ab Herbst) nutzt dieselbe Technik wie der ID.3. Der Großteil der neuen Ökomobile sonnt sich im aus saube- rer heimischer Wasserkraft betriebenen Rampenlicht, die Importeure rechnen mit großem Interesse. Der andere, alle sonstigen Autokategorien weit in den Schatten stellende Schwerpunkt sind die SUVs. Auch diesem Trend trägt die Messe Rechnung, in der „SUV Experience“ im Freigelände zwischen beiden Hallen kann man gleich sehen, was die All- radler im realen Leben können (und was nicht). Von den 330 Fahrzeugen auf der VAS sind zwei Dutzend Österreichdebüts, einige auf der IAA und im Genfer Salon gezeigte Studien schafften es nach Wien, ja, es gibt sogar eine Europapremiere. Allerdings kein neues Auto, sondern Technik: BMW X1 xDrive25e – heißt, dass der X1 nach dem Facelift auch als Plug-in-Hybrid (Systemleistung: 220 PS; überhaupt gibt’s enorm viele Plug-ins auf der VAS) vorfährt. In und bei Halle C zeigen Alpine, Aston Martin, BMW, Da- Peugeot bricht mit dem e-208 in die E-Auto-Ära auf ... Im 2. Quartal fährt der neue Škoda Octavia vor – erst als Kombi. cia, DS, Ford, Honda, Hyundai, Mercedes, Mini, Mitsubishi, Opel, Peugeot, Renault, Smart, Ssangyong, Subaru und Su- zuki ihre Heroen – Aston Martin etwa mit dem DBX seinen ersten SUV, BMW das 8er-Gran-Coupé, PSA die E-Autos DS 3 Crossback E-Tense, Opel Corsa-e, Peugeot e-208 und e- 2008, Ford die SUVs Puma, Kuga, Explorer, Honda den „e“ (der neue Jazz ist sich nicht ausgegangen), Hyundai den i10, Mercedes GLB und EQC (E-SUV), Mitsubishi den Pick-up L200, Renault den Captur und Ssangyong den Tivoli. Halle D bespielt der VW-Konzern erstmals ganz allein, das 2019 noch hartnäckig Widerstand leistende gallische Dorf Kia ist gewichen. Die wichtigsten Neuheiten hier lau- ten: Audi e-tron Sportback (E-SUV) und RS6 Avant, Cupra Tavascan (E-SUV-Studie), Seat el-Born (Pendant zum VW ID.3), Škoda Octavia und Škoda Vision iV (elektrisch), Por- sche Taycan (erster E-Porsche) – nämlich Turbo S – und 911 ... Opel mit dem eng verwandten Corsa-e – beide ab April. Forester e-Boxer: Subaru setzt neuerdings auf Hybrid. Carrera Cabrio, VW ID.3, Golf 8 und T-Roc Cabrio. •4•
AUTO • SCHAU geht’s los SUV geht auch auf sonnig: VW T-Roc Cabrio, ab Frühling. Elektrisch: Der Taycan sorgt bei Porsche für Sonderkonjunktur. 5,08 m Eleganz: Das Gran Coupé komplettiert BMWs 8er-Reihe. Gewachsen, gereift: zweite Generation Renault Captur. Plug-in-Hybrid: BMW X1 xDrive25e, Europapremiere in Wien. Jetzt also auch Aston Martin: erster SUV der Nobelmarke. Der Peugeot 2008 kommt sogleich, der Elektrische folgt im Mai. Mit 4,19 m kompakt, basiert Fords SUV Puma auf dem Fiesta. E-tron Sportback: nächster Elektro-Audi, diesmal SUV-Coupé. Bereits erhältlich: Plug-in-Hybrid DS 7 Crossback E-Tense. Österreichpremiere auch für Ssangyong-Einstiegs-SUV Tivoli. Ab dem 2. Quartal: Mercedes GLB, hier in der AMG-Version. FOTOS • Werk Suzuki treibt die Mildhybridisierung voran – auch beim Vitara. Cupra Tavascan: Elektro-SUV-Coupé, vorerst nur eine Studie. Mitsubishi hat den Dauerbrenner-Pick-up L200 neu aufgelegt. •5•
SUCHT • POTENZIAL Jäger und Sammler Der kleine und der große Sammler, der Chaot, der Systematiker, der Maniker, der Wertanleger – und langsam auch die Sammlerin: Wolfgang Humer, Leiter der Abteilung Klassische Fahrzeuge im Dorotheum, über Oldtimersammler-Typen. Er kennt sie alle. TEXT • ANDREAS STOCKINGER B eginnen wir mit etwas Grundsätzlichem: „Sam- interessanter Aspekt ist also: Die Sammelleidenschaft hört gen anlegen, aber nicht wollen, dass dies publik wird) und meln heißt meiner Meinung nach, mehr als ein nicht bei einem Thema auf. Wobei es natürlich den entspre- nach Publicity Trachtende, in Autonationen Denkende, Stück zu haben. Eines allein ist noch keine Samm- chenden finanziellen Hintergrund dazu braucht.“ (vermeintlich) wahllose Chaoten, planvolle Systematiker, lung. Bei zwei kann man schon diskutieren.“ Wir Auf die Dosis komme es an, ob Gift oder Medizin, meinte Maniker und eben auch Spekulanten und Wertanleger. Hu- sind zu Gast im Fahrzeug-und-Technik-Zentrum des Doro- Paracelsus – übertragen auf Sammlertätigkeit: Wo endet mer zu Letzteren: „Klar hat es einige gegeben, die versucht theums in Vösendorf bei Hausherr Wolfgang Humer, ein das „normale“ Verhalten, wo häufen sich die Anzeichen von haben, Geld zu machen. Die würde ich aber nicht als Samm- Mann von stupendem Wissen und präziser Beobachtungs- Sucht, Manie? Prinzipiell, hat Humer beobachtet, gebe es in ler bezeichnen, und sie werden wieder deutlich weniger, gabe, beides gehört zum Beruf, was sich schließlich von Be- Österreich Leute mit kleinen Sammlungen von fünf bis zehn weil der Boom vorbei ist. Beim Sammeln steht der Besitz im rufung herleitet. Grund der Visite: Humer hat umfangreiche Autos – und dann solche mit 400 aufwärts. „Da merkt man Vordergrund, und da gibt es unterschiedlichste Motive, bei Erfahrungen mit Sammlern und uns neugierig gemacht auf dann schon gewisse Unterschiede in der Motivation, um manchen hat man auch das Gefühl, es geht nur um den Kick Art und Vielfalt der dabei beobachteten Charaktere. Es geht nicht zu sagen: im pathologischen Erscheinungsbild.“ Man- des Kaufens.“ Sammlermanie? „Richtig. Das Spielzeug von um Typenlehre, Psychogramme, und weil Auktionshaus – che hätten auch die Idee, einmal ein Museum damit zu ma- vorgestern ist schon fade, das nächste muss her.“ dort können sich Sammler auf vielfache Art verwirklichen: chen – umgesetzt werde das jedoch in den seltensten Fällen. Dann gebe es auch Situationen, wo sich bei Auktionen Kunst, Möbel, Bücher etc. – wollen wir wissen, ob es bei den zwei ein erbittertes Bietergefecht liefern – „und danach Profilen Überschneidungen gibt. „Die gibt es. Wenn ich Bewegung • Sammlertätigkeit lässt sich weder an Alter stellt sich heraus, dass das beste Freunde sind“. Oder auch meine Kunden anschaue, da habe ich sowohl welche, die noch Gesellschaftsschicht festmachen, aber, wie gesagt, die Beobachtung eines Generationenwechsels. Jene Samm- Uhren sammeln, Alte Meister. Einer davon sammelt billig ist die Oldtimerei nicht. Zumal der Einstieg schwieri- ler, die nach dem Krieg zu sammeln begonnen und mit die- Brueghel-Bilder, ein anderer zeitgenössische Kunst. Ein ger geworden ist, die Preise sind in den vergangenen Jahren sen Autos aufgewachsen sind, sterben weg. Für die jetzige gestiegen, das hält finanziell schwach ausstaffierten Nach- Generation sind diese Objekte aber längst historisch. Damit wuchs fern. Auffällig dabei auch die Beobachtung, dass die kommt weiter Bewegung in die Szene, Humer: „Bin ge- Szene zwar männerlastig ist, doch es kommt Bewegung spannt, was da alles auftaucht. Irgendwer hat einmal ge- rein. Humer: „Wenn man unsere Veranstaltungen ansieht, sagt: Sammlungen überleben maximal zwei, drei Genera- merkt man, dass mittlerweile auch viele Frauen dabei sind. tionen. Dann ist der Bezug zum Sammlungsgründer weg.“ Oft als ,Beifahrerin‘, aber das Hobby, das Thema Oldtimer Humer selbst ist stets besonders an der Historie interes- hat sich eindeutig dem weiblichen Geschlecht angenähert, siert, daran, welche Geschichte ein Auto erzählt, die Men- die Faszination springt über.“ Zu beobachten sei allerdings schen, die dahinterstehen. Ticken viele Sammler so? „Man- auch ein bremsender Faktor, er kenne den einen oder ande- che, aber nicht viele.“ Beim Obenerwähnten mit den über ren Sammler, wo die Frau nicht von allen Autos wisse ... 400 Autos etwa sei das so. Und was ist mit Motorsport? „Es Damit wären wir wieder beim Jäger und Sammler, bei der gibt in Österreich ein paar bedeutende Sammlungen mit so Vielfalt der Motive, der Triebkräfte. Menschen, die eher einem Schwerpunkt. Hochkarätige, von denen kaum wer zufällig dazu kommen, solche, die von vornherein Leiden- weiß. Erstaunlich, was in dem kleinen Land unterwegs ist, schaft für Technik mitbringen, museal Veranlagte, Öffent- oft das Beste vom Besten.“ Da wäre er wieder, der anonyme lichkeit Scheuende (oft Unternehmer, die solide Sammlun- Sammler. Mit Privatmuseum. Ein Typ – unter vielen. Humer trifft Legende – der Jaguar S.S.100 wurde von 1935 bis 1940 gebaut und ist ganz klar ein Objekt weltweiter Sammlerbegierde. FOTO • Stockinger •6•
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Unsere persönlichen Das Standard-Automobil-Team kürt wieder seine ganz persönlichen Autos des Jahres. Auch 2019 kein FOTOS • Werk 5,08 Meter gestreckte Eleganz: BMWs 8er Gran Coupé ist eine ästhetische Wohltat angesichts der vielen SUVs. Plug-in-Sieger: Der Mercedes-Benz E 300 de kombiniert TEXT • ANDREAS STOCKINGER TEXT • RUDOLF SKARICS W N as denn, diesmal kein Porsche? Die Nicht ökologisch korrekt, meinen Sie? Mag sein och ist das rein elektrische Auto nicht für Frage des geschätzten Kollegen war (und eine Frage der Perspektive), aber es standen jeden Zweck praktikabel. Doch wer wirklich nicht unberechtigt, im Normalfall erstens Ästhetik und Fahreigenschaften im Vorder- sehr viel großräumig unterwegs ist und ex- ist bei mir Zuffenhausen eine sichere grund und zweitens kommt das jetzt beim Silberme- trem flexibel sein muss, kann wenigstens Bank. Diesmal nicht, weil: keinen neuen selbst ge- daillisten zum Tragen, dem e-208 von Peugeot. Der zeitweise in den Genuss des Elektroantriebs kommen, fahren, was schließlich ein Wertungskriterium ist. Kleine scheint generell ein großer Wurf zu sein, und wenn er Plug-in-Hybrid wählt. Außerdem hat Plug-in Den neuen 911er hatte ich weitergereicht, für den weil der PSA-Konzern das anders macht als VW – hie noch einige Vorteile zusätzlich: Aufgrund des geringen Taycan ergab sich noch keine Kennenlerngelegen- Architekturen für verbrennungsmotorische und CO2-Ausstoßes auf dem Papier erspart man sich die heit – er taucht aber eh drüben beim Rudi auf. elektrifizierte Antriebe (MQB etwa), da solche für Normverbrauchsabgabe, was vor allem bei üppig moto- Ich werd’ nicht länger drum herumreden, meine reine Elektromobile (MEB zum Auftakt) –, bringen risierten, großen, schweren Autos eine hübsche Summe Wertung lautet: BMW 8er Gran Coupé vor Peugeot die Franzosen Dieselaggregate, Benziner und eben im mittleren vierstelligen Bereich sein kann. e-208 vor VW Golf 8. Drei 8er, fällt mir auf. Chinesi- eine batterieelektrische Version in einem unter. Besonders interessant ist die Kombination des Elek- sche Glückszahl. War aber nicht Absicht. 8er Gran Jetzt klingen die 31.900 Euro, die für den e-208 troantriebs mit dem Dieselmotor. Im ersten Moment Coupé: quasi auf den letzten Drücker „reinge- fällig sind, zwar immer noch happig, sie sind aber möchte man meinen, dass es für den ohnehin sehr spar- schneit“. Lernte ich kennen beim BMW-Wintertrai- im Vergleich zu den ganzen Elektro-SUVs, die alle- samen Dieselmotor keinen Grund gäbe, ihn auch noch ning in Sölden und am Rettenbachferner. Vier Meter samt auf 100.000 plus/minus kommen, geradezu zu elektrifizieren. Doch es gibt auch für den Diesel- hoch zugeschneit und -geweht hatte es die Ecke dort ein Schnäppchen. Wenn, dann wird diese Form der Hybrid kräftige Argumente: eine enorme Reichweite oben, aber so schneeblind konnte man gar nicht Mobilität mit so was ihre erste zarte Massenver- mit dem sparsamen Dieselmotor auf der Langstrecke sein, um die blendende Pracht des Weiß-Blauen zu breitung finden. Bis zu 340 km weit kommen wir mit und zusätzlich die Möglichkeit, die Kurzstrecken rein übersehen. Während des Jahres hatten schon 8er dem Peugeot, wenn nicht gerade Winter oder Hoch- elektrisch zurückzulegen. Denn auf der Kurzstrecke Coupé und Cabriolet nachhaltig zu sommer ist, die 136 PS sind absolut liegt der Dieselmotor im Verbrauch ungünstig, ist dabei beeindrucken verstanden, die vier- ausreichend, fesch ist er oben- hauptsächlich mit Abgasreinigen beschäftigt – mit ent- türige Version setzt dem noch die drein, der wackere Gallier. Außer- sprechend hohem Wartungsbedarf und Verschleiß- Krone auf. So viel Schönheit will dem ist der Konzern unerwartet erscheinungen seitens Filter und Katalysatoren. Ein belohnt sein. früh dran mit Elektroautos, auch Phänomen, von dem Taxiunternehmer und Fuhrpark- Es ist ja so, dass man inzwischen dafür einen Pluspunkt. manager ein Lied singen können. meint, außer SUVs und SUVs und Rang drei für die Neuauflage eines Genau an dieser Stelle hakt Mercedes ein. Wer in noch mal SUVs – bei allen begreif- der erfolgreichsten Autos der Welt, seinem Nutzungsprofil nicht nur die Langstrecke hat, lichen Vorzügen der megatrendi- Den zweiten Stockerlplatz den Golf, der sich seit 1974 über 35 sondern auch Kurzstrecke und Stop-and-go, erschließt gen Kategorie – kaum mehr was fuhr der Peugeot 208 heraus, Millionen Mal verkaufte. Achte Ge- sich mit einem Plug-in-Hybrid auf Dieselbasis die Vor- anderes im Straßenbild wahrzu- nämlich die Elektro-Version. neration, meine Güte, die Zeit ver- teile zweier Welten. In diese Argumentationslinie passt nehmen. Leider wird man dem 8er geht. Wird den 35 Mille weitere hin- auch die E-Klasse von der Statur her gut hinein – und der Gran Coupé nicht allzu oft begeg- zufügen. Kostet vermutlich ab ca. Kombi ganz besonders. Natürlich bewegen wir uns nen, BMWs bewährte Hochpreis- 22.000 Euro (Marktstart ist im hier im Nutzungsspektrum hoher Kilometerleistungen, politik schiebt da schon einen Rie- März). Betreibt enormen öko-tech- sonst ist das wirklich alles zu viel des Guten. Aber fürs gel vor. Unter einem Hunderter ist nischen Aufwand im Antriebskapi- Kilometerfressen ist die E-Klasse tatsächlich eine gute nicht mal nackig was zu machen, tel. Ist leider so voll vernetzt, dass Basis. Also: Wenn das Leben Sie zwingt, richtig viel und günstigstenfalls reden wir von permanent irgendwo Nullen und weit Auto zu fahren und dabei auch noch einiges zu 102.750 Euro, das wäre der 840i Einsen auf einen lauern. Fährt sich transportieren, ist das eine naheliegende Wahl. mit 340 PS, der teuerste schlägt mit Bronze für den neuen Golf. aber auf neuem Niveau so, wie man Wenn Sie hingegen ein vernünftiges Auto benötigen, 192.500 Euro zu Buche, das wäre Die achte Generation setzt das vom Fastalleskönner Golf im- um Ihre täglichen Wege zwischen Arbeit, Kindergarten, dann der M8 mit 600 Pferden. wieder Klassenmaßstäbe. mer erwarten konnte: tadellos. Altersheim und Supermarkt zu bestreiten, wenn Sie am •8•
WAHL • ERFOLG Autos des Jahres 2019 Auswahlkriterium: politische Korrektheit. Man muss die Autos allerdings selbst gefahren haben. FOTOS • Werk (2), Stockinger (1) FOTOS • Werk einen sparsamen Diesel mit einem E-Antrieb. Ferrari F8 Tributo, geht auf der Rennstrecke, tät auch vor dem Kindergarten funktionieren, wenn wir dürften. TEXT • MICHAEL VÖLKER E Wochenende nicht gleich auf einen Kaffee bis Caorle in heruntergekommenes Hotel in Mara- ber vorn, da ist mehr los, und die Mama quatscht oder Abbazia fahren wollen, sondern eh nur die Ver- nello, ein unambitioniertes Rahmenpro- nicht dauernd rein. Aber erklären Sie das einmal wandten in Scheibbs besuchen, ist der Renault Zoe ideal. gramm, ein schlichtes Abendessen auf dem meiner Frau. Das meistverkaufte Elektroauto in Europa, seit sechs Werksgelände. Ferrari haut sich bei Me- Bevor es langgezogene Ohren meinerseits gibt, Jahren am Markt, jetzt schon nach der zweiten Über- dienterminen nicht unbedingt ins Zeug, um die Themenwechsel: Mercedes EQC, blöder Name, aber arbeitung mit großer Batterie und einer Reichweite von Journalisten zu beeindrucken. Ferrari lässt kom- Platz zwei meiner persönlichen Wertung. Weil das realistischen 300 km. Um es ganz knapp zu sagen: das plett das Tatü und das Tata weg. Weil Ferrari ein- die Zukunft ist, da wird es Ferrari nur mehr im Mu- leichtfüßigste aller Elektroautos. So sieht das gute fach die besten Autos hat. Und eine Rennstrecke seum geben, Mercedes aber mit Elektroantrieb. Mit E -Auto aus. fast in Rufweite vom Werksgelände, wo man ein biss- dem EQC zeigt Mercedes eindrucksvoll, wie toll das Und jetzt das Böse: Der Porsche Taycan musste in die chen auch ausprobieren kann, was das Auto kann, sein kann. Voller Komfort, fantastische Leistung, Reihung hinein, wenn auch nur an die dritte Stelle, weil wenn man das denn kann. ein beglückendes Fahrgefühl, null Emissionen und er natürlich alle Vernunftsperspektiven unterläuft. Gut Ich habe an dieser Stelle schon mehrfach einen null Lärmentwicklung. gemacht trotzdem: Der erste vollelektrische Porsche ist Ferrari an die erste Stelle gehievt, und ich tue das Das hat nicht nur seinen Preis, nämlich knapp auch ein Vollporsche geblieben, womit die Chance auch heuer wieder. Ganz einfach aus dem Grund, 100.000 Euro, was den Klimaschutz zu einem Luxus- aufrecht bleibt, dass das letzte Auto, das einst gebaut dass der jeweilige Ferrari das aufregendste Auto ist, vorhaben macht, das funktioniert derzeit auch nur werden wird, ein Sportwagen sein würde – ein Satz, den das ich in diesem Jahr gefahren bin. Wohlgemerkt halbherzig. Die Ladezeiten, bis eine leere Batterie Ferdinand Porsches Sohn Ferry als letztes Vermächtnis nicht das vernünftigste oder praktischste Auto, son- wieder voll ist, sind absurd – noch. Das wird irgend- hinterließ. dern das aufregendste, wo der Mund trocken wird wann besser werden (müssen), zeigt aber ganz gut beim Fahren. den aktuellen Stand der Entwicklung auf. Dass Mer- Und finanziell in einer Liga, bei der zumindest cedes seine Elektrisierung mit so einem Riesen- ich nicht lange nachdenken muss, krapfen an Auto startet, muss man nein, das geht sich nicht aus. Knapp nicht verstehen. 300.000 Euro, und das für ein Damit sind wir in der Normalität, Auto, mit dem ich Mika nicht in den in der Realität, im funktionieren- Kindergarten bringen dürfte, von dem Alltag angelangt, vernünftig, meiner Frau aus. Dabei ist genau auch leistbar. Škoda Karoq. So ein das die Stärke des Ferrari F8 Tribu- unaufgeregtes, praktisches, gemüt- Die Neuauflage des to: Das Auto ist rennstreckentaug- liches und komfortables Auto, da Elektro-Pioniers Renault Zoe lich und zugleich auch gemütlich Der Mercedes EQC zeigt, sitzt und passt alles. Um die 30.000 schafft es auf Platz zwei. im Alltag einsetzbar, ohne dass wie komfortabel die Euro, ein großer, einfach zu bela- man sich beim Schalten die Finger elektrische Zukunft aussieht. dender Kofferraum, eine flexible bricht, wie das früher bei Ferrari zweite Sitzreihe, die sich verschie- einmal der Fall war. Der Tributo ben und umklappen lässt, bitte un- lässt sich auch ganz normal fahren, bedingt mit dem Doppelkupplungs- und vor dem Kindergarten gäbe es getriebe, das VW entwickelt hat, da ganz sicher einen Riesen-Bahöl, reichen 115 Benziner-PS, 150 sind und ich würde den Kleinen gütig er- noch besser. klären: Ja, der hat wirklich 720 PS, Keine Frage, im Ferrari ist es lusti- Und schließlich der Taycan. aber nur acht Zylinder, das hat Fer- ger und schneller, im Mercedes kom- Porsche positioniert sich rari ganz toll hingekriegt. Gut, hin- Škoda Karoq zeigt das fortabler und leiser, aber im Škoda glaubhaft für die Zukunft. ten ist kein Platz für den Kinder- Machbare und Vernünftige in hat meine Frau keinerlei Bedenken sitz, aber Mika sitzt ohnedies lie- zwei Preisklassen darunter. – und das ist auch viel wert. •9•
ZEIT • REISE Genial dargeboten: die Auto-Union-Marken in den vier Ringen. Das Entree ist ein Neubau, der Rest liebevoll instandgesetztes historisches Gemäuer. Bildreihe oben: Horch 14–17 PS Tonneau (1904). Audi-Werbung (horch!). Tankstellenszenerie und Maschinenabteilung aus der Zwischenkriegszeit. August Horch. Wanderer W25 Stromlinie (1938). Trabant und Datsche. FOTOS • August-Horch-Museum Zwickau (9), Stockinger (1) Heute schon gestaunt? In Zwickau steht ein ganz besonderes Automuseum: Direkt an der Geburtsstätte von Horch und Audi wird Technikgeschichte von 1904 bis heute dargeboten – meisterhaft inszeniert. TEXT • ANDREAS STOCKINGER A nnett Lang ist eine vielbeschäftigte Frau. Dass sie dis vier Ringe rühren da her. Etliche Exponate stammen aber Lang von einer Museumsnacht und einem Siegerpaar erzäh- sich in ihrer Funktion als Pressechefin Zeit ge- auch aus der Ära der sowjetischen Besatzungszone und der len, das im Preisausschreiben eine Übernachtung in der Dat- nommen hat, uns kurz vor den Weihnachtsfeier- DDR, Sachsenring und Trabant lauten die Stichworte dazu. sche gewonnen hatte, in einer liebevoll nachgestellten DDR- tagen noch persönlich durch das famose August- Horch, was komm von draußen rein? Ganz schön was, Urlaubssituation mit See, Trabi und eben Datscha ... Horch-Museum in Zwickau zu geleiten, war ein Segen, weiß übers Jahr verteilt. Rund 90.000 Besucher finden sich hier Davor aber bieten sich uns besondere Momente am laufen- sie doch alles über die Schätze, die ihr Haus beherbergt. Wir pro anno ein, dabei hatten die Prognosen gelautet, es wer- den Band: Arbeitszimmer Horchs. Tankstellensituation aus stehen im Entree, im Neubautrakt des 2004 mit tatkräftiger de sich nach dem Eröffnungsboom wohl auf rund 40.000 den 1930ern, Marke Δtandard – nein: Standard. „Histo- finanzieller Unterstützung von Audi (ist mit der Stadt Zwi- einpendeln, Zwickau sei nun mal tiefste sächsische Provinz. rische Maschinenabteilung mit Transmissionsantrieb.“ Mo- ckau Halbe-halbe-Gesellschafter der Betreibergesellschaft) Weit gefehlt, inzwischen habe man 1,5 Millionen Besucher torenprüfstand, den Motoren nur verließen, wenn sie so ru- eröffneten Museums, und gleich einmal wird es vitruvia- gezählt, verrät Lang – und selbst während sie uns den Über- hig liefen, dass die hochkant draufgestellte Münze nicht um- nisch, wie man das aus De Architectura kennt – gelenkter blick gibt, kommen laufend neue Gruppen zur Besichtigung fiel. Grand Hotel mit parkenden Horchs. Greißlerladen Blick auf das älteste Exponat im Museum. ins Museum. Sie kommen aus aller Welt, allen Altersgrup- („Tante Emma“ sage die hier dazu) mit Appell an alle Sinne, Ganz in Weiß, aber ein Torso. Nicht von Michelangelo pen. Für 2020 ist ein neuer Rekord angepeilt, da wird das inklusive Olfaktorium. Rennsportabteilung mit Silberpfei- oder Rodin, sondern Horch. August Horch. Am 10. Mai 1904 Museum als einer von sechs Austragungsorten zum Haupt- len (Bernd Rosemeyer!). Zwischenkriegszeitseinkaufsstra- wurde die A. Horch & Cie. Motorwagen A. G. gegründet, der akteur der sächsischen Landesausstellung, die sich um „500 ße. Düstere Weltkriegsabteilung mit Horch 108 bis 901. Letz- Typ „Horch 14–17 PS Tonneau“ war zwar nicht das erste Jahre Industriekultur in Sachsen“ (25. April bis 1. November) te erhaltene Duroplast-Fertigungsanlage (Trabi) – und der Automobil des genialen deutschen Konstrukteurs und Fir- dreht. Lang: „Da erwarten wir rund 12.0000 Besucher.“ letzte Trabant überhaupt von 1991. mengründers, aber das erste aus Zwickauer Fertigung. Der Da verliert man sich im Schwelgen, deshalb rasch noch Wagen, erläutert Lang, werde originalgetreu wiederaufge- Mehr ist mehr • 2004? Genau: Die Museumseröffnung drei persönliche Glanzlichter. Einmal in Senfgelb einer je- baut (ein eigener Förderverein kümmert sich darum) und war eine Punktlandung 100 Jahre nach dem ersten Zwickau- ner Audi C 14/35 PS, die 1912 bis 14 erfolgreich an der öster- stehe am Anfang einer Klammer, deren Ende das jeweils er Horch, aber erst durch die Erweiterung 2017 um weitere reichischen Alpenfahrt teilnahmen und flugs den Nom de jüngste Showcar vom GTI-Treffen am Wörthersee sei. 3500 m² (auf die erwähnten 6500) hat das Horch-Museum Guerre „Alpensieger“ weghatten. Und dann zwei atembe- Und was wird hier auf 6500 m² Ausstellungsfläche nicht al- zur angemessenen Größe gefunden, und wohin man blickt: raubend schöne Fahrzeuge: ein Horch 951 A von 1937, einst les an Kostbarkeiten aufgefahren! 150 „Großobjekte“, haupt- Genie blitzt, Augen leuchten – heute schon gestaunt? Dienstfahrzeug der deutschen Botschaft in Buenos Aires, sächlich Fahrzeuge von Horch, Audi (1910 von Horch nach Dabei sind es nicht nur die Automobile; jedes davon ist und ein Stromlinien-Horch-830-Coupé von 1933, eines von Rechtsstreit gegründet), Wanderer, DKW und der Auto schon eine eigene längere Betrachtung wert. Nein, was die vier für die „2000-km-Fahrt durch Deutschland“ gebauten. Union, zu der sich die vier 1932 zusammentaten – in den Stür- noch toppt, sind die Inszenierungen, die einen authentisch in Großartiges Museum, auratischer Ort. Eindeutig ein Ort, men der Weltwirtschaftskrise Rettung in letzter Minute. Au- die Zeit entführen. Gegen Ende des Rundgangs wird uns Frau der zur Wiederholungstat einlädt. Wir kommen wieder. • 10 •
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HECK • ANSICHT Steuerfrau EIN LETZTES WORT VON • LUISE UNGERBOECK Mobilitätstechnisch ist Felix umfäng- lich ausgerüstet. Laufrad, Dreirad, Bag- ger, Matchbox-Autos, Brio-Eisenbahn, Puppenwagen, ja sogar ein Rasenmäher findet sich im Fuhrpark des Zweijähri- gen. Bei der Oma gibt es auch noch ein mehrstöckiges Parkhaus samt Tank- stelle. Das wird mit Hingabe mit Spiel- FOTOS • Werk (1), Stockinger (1) zeugautos vollgeräumt, wie es sonst nur Roboter in vollautomatisierten Park- garagen zusammenbringen. Mit dem Fahren scheint es der kleine Racker noch nicht so zu haben. Selten schiebt er seine Fahrzeuge auf dem mit Straßen und Kreuzungen bedruck- Im Mazda3 ist das Head-up-Display, kurz: HUD, serienmäßig an Bord. Und zwar ein „echtes“, direkt in der Windschutzscheibe. ten Spielteppich, bevorzugt reiht er sie Stoßstange an Stoßstange in drei Spu- ren auf, um dann alarmistisch zu rufen: „Das ist ein Stau! Das ist ein Stau!“ Das kann er sich nur vom Verkehrs- Innovation der Saison funk abgeschaut haben. Dessen Mo- Head-up-Displays: Den Blick immer aufs Verkehrsgeschehen gerichtet – also dorthin, wo er hingehört B deratoren verkünden Verkehrsbehin- derungen mit Vorliebe ebenfalls enthu- is vor kurzem hätten wir ganz schön gerätselt, was den, der ist von der Lösung mit der senkrechten Scheibe siastisch, als wären sie Errungenschaf- die drei Buchstaben HUD wohl bedeuten könnten, nicht mehr sehr beeindruckt. Eleganter ist eindeutig die Va- ten der Menschheitsgeschichte. bei Autoauskennern hat diese Abkürzung aber inzwi- riante mit Darstellung direkt in der Windschutzscheibe. Die Beobachtungsgabe des Stöpsels schen Flügel bekommen. Sie bedeutet Head-up-Display. Und nun ist es erstmals dem Hersteller eines Kompaktwa- ist einigermaßen beeindruckend. Er hat Es handelt sich aber um keine Eieruhr, die auf der Hutkrem- gens gelungen, ein „richtiges“ Head-up-Display trotz be- die Zustände auf Österreichs Autobah- pe sitzt, sondern um eine Einrichtung, die beim Autofahren engter Platzverhältnisse unterzubringen, und zwar beim nen pfeilgenau erfasst, denn bisweilen das Ablesen wichtiger Informationen wesentlich erleich- neuen Mazda3. Man ist sogar so stolz darauf, dass man es steht man auf Stadtein- und Stadtdurch- tern soll, indem diese direkt ins Sichtfeld des Fahrers pro- gleich serienmäßig ab dem Basismodell anbietet. fahrten mit seinem Auto mehr herum, jiziert werden – optisch so ausgerichtet, als würde man zum als man mobil ist. Auch dass überwie- Beispiel die momentan gefahrene Geschwindigkeit vom Sinnvolle Technik • Es gibt einen wesentlichen Unter- gend Männer am Lenkrad sitzen und so Asphalt auf der Straße vor sich ablesen. Erste ähnliche schied zwischen all den sogenannten Errungenschaften der im Stau stehen, ist ihm nicht entgangen. E inrichtungen gab es schon bei Kampfflugzeugen in den elektronischen „Sicherheitstechnik“ und dieser Einrich- Folgerichtig ließ er neulich nicht 1940er-Jahren, seit den 1980er-Jahren auch im Auto. Die tung. Während viele der kleinen Helferlein sogar die Ablen- Autos, sondern seine Playmobil-Männ- verbreitetste Variante ist die Projektion auf eine senkrech- kung erhöhen oder wenigstens die Gefahren der wachsen- chen Schlange stehen, um (mit dem für te Glasscheibe vor der Windschutzscheibe, schwieriger und den Ablenkung abmildern sollten, ist das Head-up-Display Zweijährige typischen S-Fehler) auf- kostspieliger zu realisieren sind „richtige“ HUDs, die direkt grundlegend dazu angetan, unseren Blick auf die Fahrbahn geregt zu rufen: von der schrägen Windschutzscheibe reflektiert werden. zu fesseln, dort hinzulenken, wo wir sowieso hinzuschauen „Mama sau, das ist Lange Zeit waren deshalb Head-up-Displays nur in sehr haben. ein Männerstau!“ teuren und großen Autos zu finden, wobei nicht nur der Während anfangs im Wesentlichen nur die gefahrene Ge- Eine eigene Spur hohe Preis eine weitere Verbreitung bremste, sondern auch schwindigkeit eingespiegelt wurde, werden mittlerweile bekam einzig der die Tatsache, dass die Projektortechnik bei schräger Wind- auch erlaubte Höchstgeschwindigkeit, Tempomatfunktio- Weihnachtsmann, schutzscheibe extrem viel Platz benötigt. Im Bereich des nen, Navigationsdaten und mitunter noch mehr in der sonst wären die Pa- Armaturenbretts geht es aber von vornherein sehr eng zu. Windschutzscheibe oder auf dem Glas davor dargestellt. FOTO • Ungerboeck ckerln zu spät ge- Instrumente, Heizung, Klimatisierung, Crash-Elemente, Die Kunst der Autohersteller ist es nun, uns mit dieser – liefert worden. da muss ein Autohersteller schon ziemlich tüfteln, um noch neben dem Matrix-LED-Licht – segensreichsten Erfindung einen Projektor unterzubringen. So ist es eben naheliegen- der letzten Jahrzehnte nicht gleich wieder zu überfordern. der, eine kleine senkrechte Scheibe hochzufahren, weil Nachdem die optisch-technischen Unschärfen gelöst dann die Projektion der Daten viel einfacher und billiger ist. scheinen, gilt es nun, nur jene Dinge anzuzeigen, die wir im Wer aber schon einmal ein System probiert hat, bei dem entscheidenden Moment auch tatsächlich sehen wollen die Daten direkt auf die Windschutzscheibe gespielt wer- und können. Rudolf Skarics Vorschau Was denn, schon zehn Jahre vorbei? Das RONDO mobil feiert runden Geburtstag, es er- scheint am 4. April, und wir berichten darin vom Genfer Autosalon, den wesentlichen Neuheiten und auffälligsten Trends. Um zwei weitere Jubi- läen geht es in „85 Jahre Großglockner-Hoch- Viele Hersteller setzen beim HUD auf die „Billigsdorfer“- alpenstraße und Wiener Höhenstraße“. Weiters Variante, bei der die Daten in geplant: „Worst of?“ Die Zeiten werden härter. ein aufgeklapptes Plexiglas- Richtig übles, krasses Design, das zu mentaler Scheibchen gespielt werden. Netzhautablösung führen könnte, gibt es kaum mehr. Zuletzt noch eine kleine Markenkunde aus heraldischer und symbolischer Sicht. IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG Redaktion: Andreas Stockinger • Layout und Produktion: Armin Karner, Christian Hlinak • Anzeigen: Christoph Szüts • Herausgeber: Oscar Bronner • Geschäftsführung: Mag. Alexander Mitteräcker • Verlagsleitung: Martin Kneschaurek • Chefredakteur: Dipl.-Biol. Martin Kotynek • Stellvertretung: Mag. Rainer Schüller, Nana Siebert, Mag. Petra Stuiber • Eigentümerin (100 %) / Medieninhaberin, Verlagsort, Redaktions- und Verwaltungsadresse: Standard Verlagsgesellschaft m.b.H., A-1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 13 • Hersteller, Herstellungs- und Erscheinungsort: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21 Supplement der Tageszeitung DER ΔTANDARD Offenlegung gem. § 25 Abs. 2 und 3 MedienG siehe: http://derStandarddigital.at/Offenlegung • 14 •
DEF Y T I M E T O R E AC H YO U R S TA R E L P R I M E R O 21 Z E N I T H - WAT C H E S . C O M T H E W O R L D ’ S TA L L E S T B U I L D I N G . F O R N O W. T H E F U T U R E O F S W I S S WATC H M A K I N G S I N C E 18 6 5 U H R M A C H E R M E I S T E R B Ö H N E L : 7, M A R I A H I L F E R S T R A S S E 24 , B O E H N E L . AT U H R M A C H E R M E I S T E R H Ü B N E R : 1, G R A B E N 2 8 , Z E I T. AT J U W E L I E R E KÖ C K : 1, G R A B E N 2 2 , V O N KO E C K . C O M S C H U L L I N , U H R E N I M LO O S H A U S: 1, KO H L M A R K T 18 , S C H U L L I N .C O M J U W E L I E R T H E U E R E R : 3 , L A N D S T R A S S E R H A U P T S T R A S S E 2 A , T H E U E R E R .AT
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