WEGEN NIEDRIGEN SPRITPREISEN - Uni-DUE
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WEGEN NIEDRIGEN SPRITPREISEN Wenig Kaufinteresse an Hybrid- und Elektro-Autos Frank G. Heide Datum: 09.04.2015 Angesichts niedriger Kraftstoffpreise geraten Neuwagen mit alternativen Antrieben ins Hintertreffen. Käufer suchen nach mehr PS und sportlichen Geländewagen. Für Premium-Hersteller birgt der Trend enorme Risiken. Düsseldorf. Niedrige Kraftstoffpreise verführen deutsche Neuwagenkäufer dazu, mehr PS und verstärkt Geländewagen für die Straße (SUV) zu kaufen. Diese Entwicklung lässt alternative Antriebe wie Plug-In-Hybrid und Flüssiggas geradezu verkümmern. Das ist das Ergebnis einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. Obwohl 59 verschiedene alternative Fahrzeugmodelle (Hybride-, Plug-In-Hybride-, und Elektro-Autos) aller Automarken aktuell in Deutschland im Angebot sind, haben die deutschen Anbieter pro Modell 2014 monatlich nur 14 Fahrzeuge verkauft, sagt CAR-Leiter und Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Von den Marken Audi, BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche und VW wurden 2014 insgesamt 1,879 Millionen Pkw in Deutschland neu zugelassen. Darunter waren 8.463 Fahrzeuge mit Hybrid, Plug-In-Hybrid oder reinem Elektroantrieb, inklusive der Eigenzulassungen. Hersteller und Händler lassen je nach Marke laut CAR-Zahlen zwischen 61 und 92 Prozent der Alternativ-Autos auf sich selber zu. Zieht man diese ab, verbleiben für das vergangene Jahr nur 4.814 Zulassungen auf Privatkunden oder Unternehmen. Mittlerweile habe der Durchschnitts-Neuwagen in Deutschland 143 PS unter der Haube, stellt die CAR-Studie weiter fest. Und der Prognose Dudenhöffers zufolge könnten 2015 hierzulande erstmals mehr als 600.000 SUV zugelassen werden. Für die deutschen Autobauer sind beide Trends nicht ohne Risiko, denn ab dem Jahr 2021 brauchen vor allem die Premium-Hersteller, die vorwiegend hubraumgrößere und PS-stärkere Fahrzeuge verkaufen, die Plug-In-Hybride zur Erfüllung der strengeren CO2-Vorgaben beim Flottenverbrauch durch die EU-Kommission. Im Kampf für mehr Klimaschutz dürfen die Flotten 2021 laut EU im Schnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen - aktuell liegen deutsche Autobauer mit durchschnittlich 133 Gramm pro Kilometer etwa 40 Prozent über diesem Zielwert. "Billiger Dieseltreibstoff macht aktuell jeden Plug-In Hybriden, jedes Elektroauto und jedes Gasfahrzeug zum Ladenhüter“, stellt Dudenhöffer fest. „Es macht für Kunden wenig Sinn, 10.000 Euro mehr für ein Plug-In-Fahrzeug auszugeben, Stromladezeiten und Umstände in Kauf zu nehmen bei nahezu gleichem
Treibstoffverbrauch wie beim Diesel.“ Dieselkraftstoff ist derzeit mit durchschnittlich knapp 1,16 Euro/Liter wieder so billig wie zuletzt im Jahr 2009. DONNERSTAG, 09. APRIL 2015 von Hans-Jörg Bruckberger Elektroautos völlig kraftlos: Deutsche kaufen pro Modell nur 14 Stück im Monat Unglaublich, aber wahr: Deutsche Autobauer verkaufen in Deutschland pro Modell de facto gerade einmal 14 alternativ betriebene Fahrzeuge im Monat.
Diese Statistik ist ernüchternd: Preisgünstiger Treibstoff macht Hybrid, Plug-In Hybrid und Elektroautos zu Ladenhütern. Ganze 8.463 Stück alternativ angetriebener Autos konnten deutsche Autobauer im Jahr 2014 an ihrem Heimmarkt verkaufen (dem stehen mehr als eine Million Diesel-Pkw gegenüber), bereinigt um Eigenzulassungen der Händler und Hersteller waren es gar nur 4.814 Fahrzeuge. Diese teilen sich auf insgesamt 28 angebotene Modelle auf, sodass man auf einem durchschnittlichen monatlichen Absatz von ganzen 14 Stück pro Modell kommt, die also an „echte“ Endkunden verkauft wurden. 2015 waren es bislang ebenso viele bzw. wenige. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität Duisburg-Essen. „Niedrige Treibstoffpreise – sprich billiges Benzin und Diesel - treiben den Wunsch nach mehr PS, mehr SUV und lassen alternative Antriebe verkümmern. Autokäufer lassen die Hybride-, Plug-In Hybrid und Elektroautos der Autobauer links liegen“, erklärt Professor Ferdinand Dudenhöffer. „Die Zahl zeigt, wie deprimierend für die Autobauer derzeit das Geschäft mit alternativen Antrieben ist.“ Die Hybrid- und Elektro-Modelloffensive der Deutschen bleibt offensichtlich ohne Wirkung, so der Experte. Von den Marken Audi, BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche und VW, die in der Studie als deutsche definiert wurden, wurden 2014 insgesamt 1,879 Millionen PKW in Deutschland neu zugelassen. Passend dazu: 7 Elektroautos, auf die Sie abfahren (können) Einige Beispiele von Verkäufen an Plug-In Hybriden illustrieren die Lage. So hat VW vom Modell Golf GTE – die Plug-In Version- seit der Einführung 2014 bis Ende Februar 2015 in Deutschland knapp 900 Fahrzeuge in die Zulassung gebracht. Mehr als 800 Fahrzeuge davon, also 91 Prozent, waren Eigenzulassungen. Bei vielen anderen Modellen, darunter dem E-Golf, dem Opel Ampera oder auch dem Porsche Panamera Plug-In Hybrid lag der Anteil an Eigenzulassungen - also etwa Testwagen oder Fahrzeuge für Mitarbeiter - über 60 Prozent. Auch bei den Importeuren sieht die Bilanz allerdings nicht besser aus. So wurden laut Dudenhöffer etwa seit der Markteinführung im Jahr 2014 bis Ende Februar 2015 vom Mitsubishi Outlander in der Plug-In Version 1.300 Fahrzeuge in die Zulassung gebracht, davon waren knapp 850 Fahrzeuge oder 65 Prozent Eigenzulassungen. Einzig Toyota feiert in diesem Bereich durchaus Erfolge. „Das Bild der alternativen Antriebe im Automarkt ist nicht nur ernüchternd, sondern deprimierend“, fasst Dudenhöffer zusammen. „Klammert man Toyota und Lexus sowie die Zulassungen der Autobauer auf sich selbst aus, dann wurden in den ersten beiden Monaten dieses Jahres in Deutschland 0,8 Prozent aller Neuwagen als alternative Antriebe – sprich nicht Diesel und Benzin – neu zugelassen.“ Unterdessen bewegen sich die PS-Zahlen der Neuwagen in Deutschland weiter nach oben. Im Jahr 1995 lag die durchschnittliche PS-Zahl bei 95, derzeit liegen wir bereits bei rund 143 PS. Nur im Abwrackprämienjahr 2009 sanken durch den Kleinwagen- Boom die PS-Zahlen in Deutschland.
Autos Niedrige Spritpreise bremsen Verkauf von Elektro-Autos 08.04.2015 Duisburg/Essen. Laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen sorgen die niedrigen Benzin- und Dieselpreise dafür, dass die alternativen Autoantriebe verkümmern. Die vergleichsweise niedrigen Spritpreise bremsen laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen den Absatz von Elektro- und Hybrid-Autos. „Billiges Benzin und Diesel treiben den Wunsch nach mehr PS und mehr SUV und lassen alternative Antriebe verkümmern“, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer im Gespräch mit unserer Zeitung. Eine Auswertung der Zulassungsstatistik zeige, dass die Kunden in Deutschland Elektroautos und Hybride – also Fahrzeuge, die Verbrennungsmotor und Elektroantriebe kombinieren – links liegen lassen. Zugleich steige die Nachfrage nach sportlichen Geländewagen (SUV). Von den Marken Audi, BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche und VW seien im vergangenen Jahr 1,879 Millionen Pkw in Deutschland neu zugelassen worden. Davon seien die 28 Modelle mit alternativen Antrieben insgesamt lediglich 8463 Mal verkauft worden. Ein Teil der Fahrzeuge lassen die Hersteller auf sich selbst zu – etwa als Testwagen beziehungsweise als Autos für Mitarbeiter. Oder es gehe um Zulassungen von Händlerbetrieben. Es verbleiben nach Dudenhöffers Berechnungen 4814 Zulassungen auf Privatkunden oder Unternehmen, also klassische Neuwagen- Verkäufe. „Billiger Treibstoff lässt den Automarkt in alte Muster zurückfallen“ „Pro Monat wurden damit von allen deutschen Autobauern im Schnitt pro Modell ganze 14 Neuwagen von echten Kunden zugelassen“, sagte Dudenhöffer. Dies zeige, wie schwer es die alternativen Antriebe haben. „Billiger Treibstoff lässt den Automarkt in alte Muster zurückfallen. “Für die deutschen Autobauer sei dies eine risikoreiche Entwicklung, denn bis zum Jahr 2022 müssten sie Dudenhöffers Einschätzungen zufolge Plug-In-Hybride und Elektroautos in größerem Umfang verkaufen, um Vorgaben zur Einsparung von klimaschädlichem Kohlendioxid einzuhalten. Ulf Meinke
ALTERNATIVE ANTRIEBE Noch keine 5.000 „echten“ Käufer Frank G. Heide 09.04.2015 Seit Jahren sind sie im Gespräch, doch noch führen E-Autos ein Nischendasein. Auch die Zahl neu zugelassener Hybride bleibt niedrig. Hersteller wie VW und Audi motzen die magere Statistik mit Eigenzulassungen auf. Düsseldorf. Wenn man 2,5-mal so viele Autos verkauft hat wie im Jahr zuvor, dann ist das eigentlich eine Erfolgsmeldung wert. Und Erfolgsmeldungen sind bei alternativen Autoantrieben derzeit selten, weil Neuwagenkäufer angesichts niedriger Spritpreise Elektroautos und Hybride links liegen lassen. Die Marken Audi, BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche und VW haben für das Jahr 2014 insgesamt 8.463 Fahrzeuge mit Hybrid, Plug-In-Hybrid oder reinem Elektroantrieb als Neuwagen in der Zulassungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) ausgewiesen. Und das sind eben mehr als doppelt so viele „Alternative“ wie noch 2013, weswegen der Herstellverband VDA auch erfreut von einer „Markthochlauf-Phase“ spricht. Was die Hersteller lieber verschweigen: Selbst dieser Mini-Erfolg der in Deutschland schwer verkaufbaren Antriebsalternativen ist überwiegend hausgemacht, denn es wird massiv mit Eigenzulassungen auf Händler und Hersteller gearbeitet. Wie eine aktuelle Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen zeigt, stehen den 8.463 Autos der genannten Hersteller im vergangenen Jahr 1,87 Millionen Neuzulassungen gegenüber, die mit konventionellen Antrieben fahren, also Diesel- oder Benzin-Verbrenner. Und selbst diese 8.463 weniger umweltschädlichen Autos waren etwa zur Hälfte auf Mitarbeiter der Autobauer, als unternehmenseigene Testwagen oder als sogenannte Tageszulassungen von Händlern zugelassen. CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer rechnet vor, dass je nach Marke bis zu 92 Prozent der Alternativ-Autos Eigenzulassungen sind, und nur 4.814 Zulassungen von Hybriden, Plug-In-Hybriden und reinen Elektroautos in 2014 auf Privatkunden oder Unternehmen erfolgten. Obwohl 59 verschiedene alternative Fahrzeugmodelle aller Automarken aktuell in Deutschland im Angebot sind, hätten die deutschen Anbieter pro Modell monatlich nur 14 Fahrzeuge „an echte Kunden“ verkauft, sagt Dudenhöffer. Einige Beispiele von Verkäufen an Plug-In Hybriden illustrieren die deprimierende Verkaufssituation. So hat Volkswagen vom Modell Golf GTE, also der Plug-In- Version, seit der Einführung 2014 bis Ende Februar 2015 in Deutschland knapp 900
Fahrzeuge in die Zulassung gebracht. Mehr als 800 Fahrzeuge davon (also 91 Prozent) waren laut CAR Eigenzulassungen. Beim E-Golf, der rein batteriegetriebenen Version, wurden etwas mehr als 1.200 Fahrzeuge neu zugelassen, 62 Prozent waren Eigenzulassungen. Nicht viel besser fällt die Bilanz des Audi A3 Plug-In Hybrid aus: Seit seiner Einführung wurden in Deutschland 675 Fahrzeuge zugelassen, davon waren 571 Eigenzulassungen, das sind 85 Prozent. Vom Opel Ampera wurden in den vergangenen 14 Monaten nur 119 Fahrzeuge zugelassen, davon waren 64 Prozent Eigenzulassungen. Auch bei den Importeuren sieht die Bilanz nicht besser aus. So wurden etwa vom Mitsubishi Outlander in der Plug-In-Version 1.300 Fahrzeuge in die Zulassung gebracht, davon waren knapp 850 Fahrzeuge oder 65 Prozent Eigenzulassungen. Und auch bei Porsche wachsen die Plug-In-Träume nicht in den Himmel. Von 2014 bis Ende Februar 2015 wurden 201 Panamera Plug-In Hybrid zugelassen, Eigenzulassungsanteil: 65 Prozent. 99 Prozent würden kein aktuelles Elektroauto kaufen Es sei im Moment vor allem der preisgünstige Treibstoff, sagt Dudenhöffer, der Hybrid, Plug-In-Hybrid und Elektroautos deklassiere. „Billiger Dieseltreibstoff macht aktuell jeden Plug-In-Hybriden, jedes Elektroauto und jedes Gasfahrzeug zum Ladenhüter“, stellt der Autoexperte fest. „Es macht für Kunden wenig Sinn, 10.000 Euro mehr für ein Plug-In-Fahrzeug auszugeben, Stromladezeiten und Umstände in Kauf zu nehmen bei nahezu gleichem Treibstoffverbrauch wie beim Diesel.“ Dieselkraftstoff ist derzeit mit durchschnittlich knapp 1,16 Euro/Liter wieder so billig wie zuletzt im Jahr 2009. Und der Dieselantrieb bleibt ein Erfolg: Er hatte bei den deutschen Autobauern 2014 einen Anteil von 55 Prozent sprich 1,033 Millionen Selbstzünder-PKW standen 8.463 Hybrid-, Plug-in, Hybrid und Elektro-Fahrzeugzulassungen gegenüber. Klammert man die Hybrid-Pioniere Toyota und Lexus sowie die Eigenzulassungen der Autobauer auf sich selbst aus, dann hatten in den ersten beiden Monaten dieses Jahres in Deutschland gerade mal 0,8 Prozent aller Neuwagen alternative Antriebe. Nicht viel besser ist die Lage bei Pkw mit Gasantrieb, also Flüssiggas (LPG) und Erdgas (CNG). Sie machen aktuell laut CAR-Daten gerade mal 0,5 Prozent der Neuwagen-Zulassungen in Deutschland aus. Der Trend ist rückläufig, obwohl neue Modelle, wie etwa bei VW der Passat oder Golf angeboten werden. Freilich zu hohen Preisen, denn die Umrüstung des Antriebs kostet etwa 1.800 bis 3.000 Euro. Obwohl die Auswahl mit 125 unterschiedlichen Gas-Modelle auf dem deutschen Automarkt groß ist, haben die Autobauer 2014 durchschnittlich pro Modell lediglich 10 Fahrzeuge verkauft. Dass Neuwagenkäufer und Elektroautos nach wie vor nicht gut zusammenzupassen, belegt auch eine Umfrage der Unternehmensberatung PwC unter 1.500 Autofahrern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die sich in den kommenden zwölf Monaten privat einen Neuwagen anschaffen wollen. Zwar sehen 80 Prozent der Befragten es als vorrangige Aufgabe für die Hersteller, umweltfreundliche Motoren zu entwickeln. 99 Prozent sagten aber, sie würden keines der aktuell erhältlichen Elektroautos kaufen.
Ein Auto mit Hybridantrieb zu kaufen, können sich immerhin 21 Prozent vorstellen. Die absolute Mehrheit (62 Prozent) hält aber dem Benzin- und Dieselmotor die Treue. Und der darf gerne in eine Karosse mit sportlicher Geländewagen eingebaut sein und ein paar Pferdestärken mehr haben, wie aktuelle CAR-Studien belegen. Mittlerweile habe der Durchschnittsneuwagen in Deutschland 143 PS unter der Haube, stellt das Institut fest. Und der Prognose Dudenhöffers zufolge könnten 2015 hierzulande erstmals mehr als 600.000 SUV zugelassen werden. Für die deutschen Autobauer sind diese Trends nicht ohne Risiko, denn ab dem Jahr 2021 brauchen vor allem die Premium-Hersteller, die vorwiegend hubraumgrößere und PS-stärkere Fahrzeuge verkaufen, die Plug-In-Hybride zur Erfüllung der strengeren CO2-Vorgaben beim Flottenverbrauch durch die EU-Kommission. Im Kampf für mehr Klimaschutz dürfen die Flotten 2021 laut EU im Schnitt nur noch 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen – aktuell liegen deutsche Autobauer mit durchschnittlich 133 Gramm pro Kilometer etwa 40 Prozent über diesem Zielwert. Deutsche OEM verkaufen pro Monat nur 14 Autos mit Elektroantrieb 09.04.2015, Die deutschen Autobauer schieben immer mehr Plug-in-Hybrid-Modelle in den Markt, die Absatzbilanz ist aber alarmierend. Nach einer Studie des CAR-Instituts wurden 2014 pro Monat durchschnittlich 14 Autos mit elektrischem Antrieb in Deutschland an “echte Endkunden” verkauft.
Die deutschen Autobauer wie Audi (im Bild der e-tron) schieben immer mehr Modelle mit alternativem Antrieb in den Markt. Der Absatz in Deutschland kommt aber nicht voran. Bild: Audi Niedrige Treibstoffpreise – sprich billiges Benzin und Diesel – treiben den Wunsch nach mehr PS, mehr SUV und lassen alternative Antriebe verkümmern. Dies ist das Ergebnis der Auswertung der PKW-Neuzulassungen in Deutschland, die das an der Universität Duisburg- Essen angesiedelte Center of Automotive Research (CAR) jetzt vorgelegt hat. Vier Einzelergebnisse lassen sich zusammenfassen und zeigen, dass billiger Treibstoff die Entwicklung zu stärkeren und größeren Fahrzeugen forciert. Die Erkenntnisse daraus: Autokäufer lassen Hybrid-, Plug-In Hybrid und Elektroautos der Autobauer links liegen. Pro Modell haben die deutschen Autobauer im Jahr 2014 monatlich nur 14 Fahrzeuge an echte Endkunden verkauft mit billigem Treibstoff steigt der Wunsch nach mehr PS. Mittlerweile hat der Durchschnitts-Neuwagen in Deutschland 143 PS unter der Haube durch billigen Treibstoff boomen SUV wie nie zuvor. In diesem Jahr wird laut CAR erstmals die Zulassungsgrenze von 600.000 SUV erreicht werden Am ernüchternsten ist die Bilanz der Neuwagenverkäufe bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen der deutschen Autobauer. Von den Marken Audi, BMW, Ford, Mercedes, Opel, Porsche und VW wurden im Jahre 2014 insgesamt 1,879 Millionen PKW in Deutschland neu zugelassen. Darunter waren gerade mal 8.463 Fahrzeuge mit Hybrid, Plug-in Hybrid oder reinem Elektroantrieb. Ein Teil der Fahrzeuge lassen die Hersteller auf sich selbst zu – also etwa Testwagen oder Fahrzeuge für Mitarbeiter – oder es sind Zulassungen von den Händlerbetrieben. Zieht man diese sogenannten Eigenzulassungen ab, verbleiben nach CAR- Rechnung 4.814 Zulassungen auf Privatkunden oder Unternehmen, also „echte“ Neuwagen- Verkäufe. Auch in den ersten Monaten diesen Jahres ergebe sich nicht nur ein “ernüchterndes”, sondern ein geradezu “deprimierendes” Gesamtbild, stellt CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer fest. Klammere man Toyota und Lexus sowie die Zulassungen der Autobauer auf sich selbst aus, dann wurden in den ersten beiden Monaten dieses Jahres in Deutschland 0,8% aller Neuwagen als alternative Antriebe – sprich nicht Diesel und Benzin – neu zugelassen. Obwohl neue Modelle wie Passat und Golf erhältlich seien, sei die Zulassungsquote weiter rückläufig. Entsprechend negativ fällt das Gesamtfazit der Auswertung aus: Billiger Treibstoff lasse den Automarkt in alte Muster zurückfallen. Alternative Antriebe verkümmern, PS und große Autos – sprich SUV – stehen verstärkt auf der Shopping-Liste der Kunden. Für die deutschen Autobauer ist das laut Dudenhöffer eine risikoreiche Entwicklung. Denn: Bis zum Jahre 2022 müssen sie Plug-In Hybride und Elektroauto in größerem Umfang verkaufen. Die neue Technik sei „ungewohnt“ für die Käufer. Ein Gewöhnungseffekt benötige Zeit, sprich die Zeit zur Einhaltung der CO2-Vorgaben wird eng. Damit könnten die deutschen Autobauer gezwungen zu sein, verstärkt eine Quersubventionierung ihrer Fahrzeuge vorzunehmen, um die Nachfrage nach alternativen Antrieben zu beleben. Frank Volk
Auto-Experte: Billiger Treibstoff bremst alternative Antriebe aus Eine Auswertung der Neuzulassungen zeige, dass Autokäufer in Deutschland Elektroautos und Hybride links liegen ließen, sagt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer. Foto: Bernd Thissen dpa Eine Auswertung der Neuzulassungen zeige, dass Autokäufer in Deutschland Elektroautos und Hybride links liegen ließen, sagt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer. Foto: Bernd Thissen Duisburg/Frankfurt (dpa) - Die niedrigen Treibstoffpreise bremsen den ohnehin schwachen Absatz von Elektro- und Hybrid-Autos nach einer Analyse zusätzlich aus. «Billiges Benzin und Diesel treiben den Wunsch nach mehr PS und mehr SUV und lassen alternative Antriebe verkümmern», sagte Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer bei der Vorlage der Kurzstudie in Duisburg. Eine Auswertung der Neuzulassungen zeige, dass Autokäufer in Deutschland Elektroautos und Hybride - also Fahrzeuge, die Verbrennungsmotor und Elektroantrieb kombinieren - links liegen ließen, während die Nachfrage nach sportlichen Geländewagen (SUVs) brumme wie nie. Die deutschen Hersteller haben nach den Angaben 2014 im Inland zusammen 1,88 Millionen Autos abgesetzt - davon seien die 28 Modelle mit Hybrid, Plug-in Hybrid oder reinem Elektroantrieb zusammen nur 8463 Mal verkauft worden. Fast die Hälfte davon sei zudem vom Hersteller oder Händler zugelassen worden, sagte Dudenhöffer: «Pro Modell haben die deutschen Autobauer im Jahr 2014 monatlich nur 14 Fahrzeuge an echte Endkunden - also ohne Eigenzulassungen - verkauft.» Das zeige, wie deprimierend das Geschäft mit alternativen Antrieben für die Autobauer ist.
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