Empirical Banking and Finance - Vorlesung zur Volkswirtschaftspolitik - Vorlesung

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Vorlesung zur Volkswirtschaftspolitik
Empirical Banking and Finance

          Sommersemester 2010
     Montags, 14.15 – 15.45 Uhr, RW 5
    Dienstags, 10.15 – 11.45 Uhr, RW 5
               Vorlesung 1
         Prof. Dr. Isabel Schnabel
   Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Grundidee der Vorlesung
•    Auseinandersetzung mit empirischer Literatur
     erfordert verschiedene Fähigkeiten:
    1.   Kenntnis der ökonomischen Grundlagen
    2.   Kenntnis der ökonometrischen Methoden
    3.   Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit der
         empirischen Analyse auf der Basis von 1. + 2.
•    Vorlesung = Versuch, alle drei Fähigkeiten zu
     vermitteln (Schwerpunkt auf 2. und 3.)
•    Anwendungsgebiet dieser Vorlesung: Empirical
     Banking and Finance
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Ziele der Vorlesung
1.       Vermittlung fortgeschrittener ökonometrischer
         Methoden, die im Bereich „Empirical Banking
         and Finance“ Verwendung finden
     •     Insb. Mikroökonometrie
     •     Intuitiver Zugang
     •     Kein Ersatz für Vorlesungen in Ökonometrie
           (z. B. Mikroökonometrie)

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Ziele der Vorlesung
2.       Auseinandersetzung mit aktueller empirischer
         Literatur aus dem Bereich Banking und Finance
     •     Heranführen der Studierenden an aktuelle Forschung
     •     Aufbereitung der Themen in Gruppenvorträgen
     •     Kritische Hinterfragung der verwendeten Daten und
           Methoden sowie der Interpretation der Ergebnisse
     •     Gute Vorbereitung für Seminar-/Diplomarbeiten

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Erforderliche Vorkenntnisse
•   Grundkenntnisse in Ökonometrie auf dem Niveau
    der „Empirischen Wirtschaftsforschung“
    werden vorausgesetzt
•   Grundkenntnisse in Stata werden vorausgesetzt
•   Basiswissen im Bereich Banking und Finance ist
    hilfreich
•   Kenntnisse in Mikroökonometrie sind hilfreich,
    werden aber nicht vorausgesetzt

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Für wen ist diese Veranstaltung
gedacht?
•   Studierende des fortgeschrittenen Hauptstudiums mit
    Interesse an Ökonometrie und Banking / Finance
•   Studierende mit der Bereitschaft zur aktiven
    Auseinandersetzung mit dem behandelten Stoff
•   Ideale Voraussetzung: Gute Kenntnisse in Ökonometrie
    und Grundkenntnisse im Bereich Banking / Finance
•   Ein paralleler Besuch der Vorlesung „Empirische
    Wirtschaftsforschung“ wird nicht empfohlen,
    Vorlesung schließt sich an die „Empirische
    Wirtschaftsforschung“ an

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Organisation der Veranstaltung
•    Veranstaltung besteht aus 2 Teilen:
    1.   Ökonometrische Methoden (Vorlesung)
    2.   Ökonometrische Anwendungen (interaktive
         Veranstaltungen mit Gruppenvorträgen und großem
         Diskussionsanteil)

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1. Ökonometrische Methoden
•   Methoden werden in Form einer Vorlesung
    vorgestellt und (relativ) wenig formal erklärt
•   Methoden werden zum Teil in Stata
    implementiert
•   Erster Teil dient als Vorbereitung für den zweiten
    Teil, daher ist eine zeitnahe Nachbereitung des
    Stoffs sehr wichtig

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Literatur
• Erster Teil der Vorlesung
  orientiert sich an dem Buch
  „Introductory Econometrics –
  A Modern Approach“ von
  Wooldridge (2006), 3.
  Auflage
• Anwendungsorientiertes
  Buch in englischer Sprache
  mit relativ starker Betonung
  der Mikroökonometrie
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2. Ökonometrische Anwendungen
•       12 Fachaufsätze werden von Arbeitsgruppen
        vorgestellt und diskutiert
•       Aufgaben der Arbeitsgruppen:
    •     Analyse eines Fachaufsatzes anhand eines
          vorgegebenen Schemas
    •     Halten eines ca. einstündigen Vortrags
    •     Erstellung eines Handouts (Folien) für die übrigen
          Kommilitonen
•       Beachten Sie: Für die Richtigkeit der Handouts
        (Folien) sind die Arbeitsgruppen verantwortlich.
        Wir übernehmen hierfür keine Gewähr!
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Arbeitsgruppen
• Arbeitsgruppen werden in der dritten
  Vorlesungswoche gebildet
• Größe der Arbeitsgruppen hängt von der Anzahl
  der Teilnehmer ab
• Es wird erwartet, dass jeder Teilnehmer der
  Veranstaltung sich einer Arbeitsgruppe anschließt
• Es wird erwartet, dass jeder Teilnehmer alle 12
  Aufsätze liest

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Homepage der Veranstaltung
•   http://www.financial-economics.vwl.uni-mainz.de/375.php
•   Homepage enthält
    •   Gliederung der Vorlesung
    •   Folien aus der Vorlesung
    •   Fachaufsätze für zweiten Teil der Vorlesung
•   Login: studentschnabel, Password: wird
    angekündigt

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Wichtiger Hinweis
• Die Vorlesungsunterlagen sind nur für die
  Teilnehmer/-innen dieser Veranstaltung gedacht.
• Eine Weitergabe in jeglicher Form an Dritte ist
  nicht gestattet.
• Auszüge aus Lehrbüchern oder
  Zeitschriftenartikeln unterliegen dem Copyright
  des entsprechenden Verlags.

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Kontakt zur Dozentin
•   Inhaltliche Fragen sollten möglichst in der Vorlesung oder
    direkt im Anschluss an die Vorlesung gestellt werden
•   Im zweiten Teil der Vorlesung finden Sprechstunden zur
    Betreuung der Arbeitsgruppen statt
•   Außerdem: Fragestunde in der letzten Vorlesungswoche
•   Email: isabel.schnabel@uni-mainz.de
•   Bitte keine inhaltlichen Fragen per Email
•   Aktuelle Ankündigungen erfolgen über das Newsboard
    des Lehrstuhls (bitte eintragen)

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Leistungsnachweis
•    Am Ende der Vorlesung findet eine zweistündige
     Open-Book-Klausur statt
•    Die Arbeit in der Arbeitsgruppe geht nicht
     (direkt) in die Note ein
•    Klausur besteht aus zwei Komponenten:
    1.   Konzeptionelle Fragen zum ersten Teil der Vorlesung
         (Ökonometrische Methoden)
    2.   Fragen zu den von den Arbeitsgruppen vorgestellten
         Fachaufsätzen (Teil 2 der Vorlesung: Ökonometrische
         Anwendungen)
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Fragen zur Organisation?

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Gliederung der Vorlesung
I.     Einführung
II.    Ökonometrische Methoden
          1.   Grundlagen (Wiederholung)
          2.   Validität einer empirischen Studie
          3.   Daten
          4.   Panelmethoden: Natürliches Experiment, Fixed Effects, Random
               Effects
          5.   Instrumentvariablenschätzung
          6.   Dynamisches Panel
          7.   Beschränkte abhängige Variablen: Logit, Probit, Tobit,
               Zensierung, Stutzung, Stichprobenselektion
          8.   Sonstige Methoden zur Identifikation kausaler Effekte
III.   Ökonometrische Anwendungen
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I. Einführung
• (Wirtschafts-) Theorie gibt uns eine Vorstellung,
  wie die Welt funktionieren könnte
• Sie kann uns aber nicht sagen, ob sie tatsächlich so
  funktioniert
• Hierzu muss die Theorie mit Daten konfrontiert
  werden, um herauszufinden, ob die Theorie mit den
  Daten konsistent ist
• Plausibilität einer Theorie sagt noch nichts darüber
  aus, ob sie wahr ist!
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I. Einführung
•   Problem: Daten sind trügerisch
    •   Vergl. Talkshows: Jede Seite präsentiert „Fakten“, die
        ihre eigene Position untermauern, Zahlen werden als
        „Autorität“ herangezogen
•   Beispiel:
    •   Die Anzahl der Kinder, die von Hartz IV leben, ist
        gestiegen
    •   Heißt dies, dass es den Kindern besser oder schlechter
        geht?
•   Jede empirische Analyse gibt eine Antwort auf
    irgendeine Frage
    •   Aber: Ist das die Frage, die wir beantworten wollten?
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I. Einführung
•   Daher: Jede Datenanalyse ist mit Vorsicht zu
    genießen
    •   Wie gut sind die Daten?
    •   Werden adäquate Maßzahlen verwendet?
    •   Werden die Maßzahlen angemessen interpretiert?

•   Beachte: Fast alle Autoren empirischer Arbeiten
    interpretieren mehr in ihre Ergebnisse hinein, als
    tatsächlich vorhanden ist

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I. Einführung
•   Anreizprobleme in der empirischen Forschung:
    •   Insignifikante Ergebnisse lassen sich nur schwer
        publizieren Vielleicht war die interessierende
        Variable nur in einer von hundert ausprobierten
        Spezifikationen signifikant
    •   Unspektakuläre Ergebnisse lassen sich nur schwer
        publizieren Aufsehen erregende Ergebnisse
        bekommen ein unangemessenes Gewicht
    •   Empirische Analyse lässt sich nicht ohne Weiteres
        nachvollziehen (Daten häufig nicht allgemein
        verfügbar, Details der Programmierung?)
                                                            21
I. Einführung
•   Anreizprobleme in der empirischen Forschung (Forts.):
    •   Sorgfältige Datenarbeit wird nicht honoriert (sehr zeitaufwändig,
        wie entdeckt man Datenmanipulation?)
    •   „Plausible“ Ergebnisse werden eher geglaubt (das kann sinnvoll
        sein)
•   Heute verlangen viele Zeitschriften, dass man seine Daten
    und Programme bereit stellt
•   USA: Studierende schätzen in ihren Seminar-
    /Abschlussarbeiten wichtige Papiere nach (inzwischen
    auch in Mainz ☺)
•   Eigene Journals für Nachschätzungen
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I. Einführung
• Hoffnung: Wettbewerb zwischen verschiedenen
  Forschern führt dazu, dass unplausible Ergebnisse
  widerlegt werden
• Ergebnisse gelten erst dann als akzeptiert, wenn
  unterschiedliche Forschergruppen sie (möglichst in
  verschiedenen Datensätzen) bestätigt haben
• Ziel dieser Vorlesung ist es, Sie in die Lage zu
  versetzen, sich ein eigenes Bild zu verschaffen, ob
  eine empirische Analyse glaubwürdig ist oder nicht
                                                    23
I. Einführung
• Fähigkeit zur (kritischen) Auseinandersetzung mit
  (empirischer) Fachliteratur ist eine gute
  Vorbereitung für die Erstellung von
  Seminararbeiten/Diplomarbeiten
• Vorlesung bereitet auch auf die eigenständige
  Durchführung empirischer Analysen vor, z. B. im
  Rahmen der Diplomarbeit

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Programm der nächsten Vorlesung

 II.1 Grundlagen (Wiederholung)
 II.2 Validität einer empirischen Studie
     (z. T. Wiederholung)
 II.3 Daten
 II.4 Panelmethoden (Wooldridge, Kapitel 13)

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