ENERGYLABELLING UND SOLARTHERMIE IN DER ERP-RICHTLINIE - AKTIVITÄTEN DER SOLARINDUSTRIE UND DAS EU-PROJEKT LABELPACKA+ - LABELPACK A+
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Energylabelling und Solarthermie in der ErP- Richtlinie Aktivitäten der Solarindustrie und das EU-Projekt LabelPackA+ Jan Knaack,02. Juli 2016 Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
Bundesverband Solarwirtschaft e.V. Aufgaben Interessenvertretung der Solarbranche in den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie Ziel Erfolgreiches und nachhaltiges Erschließen solartechnischer Geschäftsfelder im In- und Ausland Aktivitäten Politik- und Branchenberatung, Abbau administrativer Barrieren, übergreifendes Branchemarketi, Exportunterstützung, Qualitätssicherung, Standardisierung,… Erfahrungen 30 Jahre erfolgreiche Verbandsarbeit Mitglieder Rund 800 zufriedene Mitglieder entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Hersteller, Zulieferer, Systemhäuser, Großhändler, Handwerker, Dienstleister, Betreiber, Banken,… Sitz Berlin, Geschäftsstelle mit 20 Mitarbeitern Vorsitz/GF 1. VS: Joachim Goldbeck (PV), 2. VS: Helmut Jäger (ST) HGF: Carsten Körnig, GF: Jörg Mayer 2
Agenda • Energielabel und Solarthermie • Verbundanlagen labeln • VdZ-Branchenlösung • Pflichten und Chancen • Altanlagenlabel • EU Projekt LabelPack A+
Grundidee und Entstehung EU-Energie- und Klimapolitik Ziele 2020 (verabschiedet 2007): • 20% CO2-Reduktion • 20% Ausbau der Erneuerbaren Instrumente der EU : Energien Energieeffizienzrichtlinie (2012) Gebäuderichtlinie (EPBD) (2010) • 20% weniger Energieverbrauch Erneuerbare-Energien Richtlinie (2009) Ziele 2030 (verabschiedet 2014): Ökodesign-Richtlinie (ErP) (2009) • 40% CO2-Reduktion Energieverbrauchskennzeichnungs • 27% Ausbau der Erneuerbaren -Richtlinie (2010) Energien • 27% weniger Energieverbrauch -5-
Grundidee Ökodesign regelt ordnungspolitisch den Markt durch Produktanforderungen bereits für die Gestaltung Es werden Mindestanforderungen für Produkte festgelegt Europaweite Harmonisierung verhindert Handelshemmnisse Verbrauchskennzeichnung soll sachkundige Wahl des Verbrauchers unterstützen, dadurch geändertes Kundenverhalten soll Hersteller zu mehr Innovation motivieren Die bestmögliche Technologie soll gefördert werden
Grundidee und Entstehung Grundlagen: • Richtlinien beinhalten die grundsätzlichen Regeln zum Ökodesign und Labeling und wurden in den Mitgliedsstaaten im Landesrecht umgesetzt: – Ökodesignrichtlinie 2009/125/EG – Energieverbrauchskennzeichnungsrichtlinie 2010/30/EU • Einzelne Produktkategorien werden nach und nach in Durchführungsverordnungen reguliert, diese gelten unmittelbar in den Mitgliedsstaaten – Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz (EVPG) – Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz (EnVKG)
Eckpunkte der Richtlinien 12 Energielabel • Am 6. September 2013 veröffentlichte die EU-Kommission die neuen Richtlinien zur Kennzeichnungspflicht von Heizgeräten. • Die Richtlinien sind seit 26.9.2015 in allen EU-Staaten in Kraft. • Zwei Lose dieser Richtlinien betreffen die solarthermischen Systeme: Lot 1 definiert die Kennzeichnungspflicht von Raumheizungen und Kombigeräten, Verbundgeräte aus Heizung und Solargeräten. Lot 2 definiert Warmwassererzeuger, Warmwasserspeicher und Verbundgeräte aus Warmwassererzeugern und Solargeräten.
Relevante Produktgruppen Heizungstechnik • Welche Produkte sind betroffen? Ökodesign Labeling Raumheizgeräte (Öl, Gas, Elektro) 0-400 kW 0-70 kW Wärmepumpen 0-400 kW 0-70 kW NT-Wärmepumpen 0-400 kW 0-70 kW KWK 0-400 kW 0-70 kW ≤ 50 kWel ≤ 50 kWel Warmwasserbereiter oder 0-400 kW 0-70kW Kombigerät Warmwasserspeicher ≤ 2000 Liter ≤ 500 Liter Verbundanlagen dieser Produkte mit 0-70 kW Temperaturreglern oder Solarthermie WWS 2000l Ausnahmen: Festbrennstoffe, Biomasse Dampf- und luftbetriebene Heizungen Anlagenbestand - 13 -
Energielabelling-Vorgaben Heiztechnik Klassen und Einstufung nach etas Klasse Jahreszeitbedingte Raumheiz- Energieeffizienz (%) A+++ >150 A++ 125-
Energielabel: Vorgaben Inhalt der Regelung • Angebote an den Endkunden müssen Informationen zur Energieeffizienz der angebotenen Produkte (Datenblatt und Energieeffizienz-Label) enthalten sein. – Damit sollen Informationen zur Energieeffizienz in die Kaufentscheidung einfließen. • Verantwortlich ist der Point of Sale, in Deutschland meist das installierende Handwerk oder der Handel. – Für Hersteller gelten Informationspflichten. • Im Gegensatz zu Produktgruppen der Haushaltsgeräte gibt es verschiedene Label, um der Komplexität der Heizsysteme Rechnung zu tragen.
Energielabelling-Vorgaben Heiztechnik Welche Label gibt es? 1. Produktlabel
Energielabeling-Vorgaben Heiztechnik Beispiel Produktlabel KWK 1. Hersteller 1 2 2. Modellnummer 3 3. Funktion 4. Effizienzklasse 4 5. Wärmeleistung 6. Schallleistungspegel LWA 7. Zusätzliche 6 Stromerzeugungsfunktion 5 Produktlabel wird vom Hersteller geliefert 7 17
Energielabel und Solarthermie • Solarthermie zunächst gar nicht vorgesehen • Gefahr: Mangelnde Visibilität, Marketing-Nachteil • Ideen – Energielabel nur für Solarthermie – Integration in „normales“ Label für Heizung/Warmwasser • Einstufung in Effizienz-Klassen – BSW-Solar: „A“ nur mit Erneuerbaren erreichbar – Leider: „A“ auch mit nur konventioneller Technik Prinzip • Komponenten verbessern (oder verschlechtern) die Effizienz des primären Wärmeerzeugers (Effizienz in %)
Energielabeling-Vorgaben Heiztechnik Welche Label gibt es? 2. Verbundlabel Verbundlabel wird vom Handwerker erstellt 19
Besonderheiten? Verbundlabel! • Im Gegensatz zu vielen anderen gelabelten Produkten sind Heizungen u. Warmwasserbereiter: – U. U. komplexe Produktkombinationen unterschiedlicher Hersteller (Verbünde), die sich teilweise mit Erneuerbaren Energien kombinieren lassen – Lässt sich die ausgewiesene Effizienz (G bis A+++) des Gesamtsystems durch die Kombination von Komponenten (mit EE) z.T. deutlich erhöhen – In der faktischen Effizienz stark abhängig von der Dimensionierung des Heiz- / Warmwassersystems und Anpassung an das Gebäude / Verbrauch – somit von der Kompetenz des Handwerkers – Müssen nach den Regularien Verbünde durch den In-Verkehrbringer (Handwerker) selbst ausgezeichnet werden – Solarthermie-Anlagen haben kein Label (nur Produktdatenblatt), können aber Effizienzeinordnung von Warmwasser- und Heizungsgeräten deutlich verbessern
Energielabeling-Vorgaben Heiztechnik Durch die Kombination mit Komponenten kann sich die Energieklasse verbessern Dies wird individuell für jede Anlage mit dem zusätzlichen Datenblatt errechnet Verbundlabel Zusätzliches Datenblatt
Verbundanlagen labeln
Etiketten und Datenblätter LOT 1 LOT 2 Raumheizgerät Warmwasser- bzw. + + Bereiter Kombiheizgerät Temperatur- Warmwasser- regler Speicher Solarein- Solarein- richtung richtung Verbund- Verbund- anlage anlage 23
Energielabelling-Vorgaben Heiztechnik Informationspflicht der Hersteller Hersteller liefert Produktdatenblatt, Blanko für Zusätzliches Großhandel Datenblatt und Handwerk Blanko für Paketlabel Komponentenhersteller liefert Produktdatenblatt 24
Verbundanlagen mit Solar 25 Die 3 Paket-Etiketten Raumheizgeräten, Temperatur- Warmwasserbereiter und Kombiheizgeräten, Temperatur- reglern und Solareinrichtungen Solareinrichtung z.B. reglern und Solareinrichtungen Durchlauferhitzer + Solarpaket + = nur Heizung nur Warmwasser WW+HZ kombiniert
Wie entsteht ein Verbundlabel - Beispiel 28 Kombiheizgerät mit Heizkessel Kombiheizgeräten, Temperatur- regler und Solareinrichtung Produktdatenblatt Kombiheizgerät 2. Datenblatt + Kombi-Label Heizung Produktdatenblätter • Sonnenkollektor • Speicher (Label) Kombi-Label WW • Temperaturregler
VdZ-Branchenlösung
Die VdZ-Branchenlösung Offenes Webportal Warenwirtschaft App IDS-Connect Handwerkersoftware Industrie Planungssoftware Portale
Softwarehäuser Softwarehaus Produktname 1 blue:solution software GmbH TopKontor Handwerk V.6 2 CSK Software GmbH HAPAK X5.2 3 DATEXT iT-Beratung GmbH ProLine Office V.6 4 Ennovatis Software iGEB Energieberater-Online 5 Herzog Datentechnik HLS-90 6 Hottgenroth Software GmbH & Co. KG Kaufmann V4.4 7 Juprowa mbH Offa Release 20.02 8 KWP Informationssysteme GmbH Kwp-bnWin, Vaillant winSOFT 9 Label Software Gerald Bax GmbH Label 10 Locher & Christ GmbH LC-TOP 11 Moser Gmbh & Co. KG MOS‘aik 12 M-SOFT PASST.prime 13 Pds GmbH Pds abacus 14 STREIT Datentechnik GmbH Streit V.1 15 Syka-Soft GmbH & Co.KG Sykasoft Version 16.5 16 TAIFUN Software AG TAIFUN-Version 15.00.04 17 Wolters Kluwer Software und Service GmbH 18 Vela Solaris Polysun Simulation Software 8.1 - 34 -
Einblick in die Datenbank Funktionen von HEIZUNGSlabel • Informationen für Handwerker, Hersteller und Großhändler • Artikelsuche: Produktlabel und Datenblätter • Berechnung einer Verbundanlage • HEIZUNGSlabel bietet keine Verbraucherinformationen • HEIZUNGSlabel ist kein Planungstool - 35 -
Einblick in die Plattform Berechnung einer Verbundanlage - 37 -
Einblick in die Plattform Berechnung einer Verbundanlage - 38 -
Einblick in die Plattform Berechnung einer Verbundanlage - 39 -
Einblick in die Plattform Berechnung einer Verbundanlage - 40 -
Einblick in die Plattform Berechnung einer Verbundanlage - 41 -
Einblick in die Plattform Unterlagen für den Kunden - 42 -
Einblick in die Plattform Verbesserung der Anlage durch Komponenten - 43 -
Pflichten und Chancen
Kennzeichnungspflichten 45 Besonderheit Hersteller/Lieferanten sowie Händler/Installateure, die Händler/Installateure die … Verbundanlagen selbst in Verkehr bringen zusammenstellen müssen und/oder in Betrieb setzen sicherstellen, dass das müssen sicherstellen, dass Verbundanlagen-Etikett und Werbung und technisches das Datenblatt für Werbematerial Verbundanlagen einen Hinweis auf die (auf Grundlage der Produkt- Energieeffizienzklasse Label und -Datenblätter der (Klasseneinstufung) des Modells Komponenten) ausgefüllt umfasst. und bereitgestellt ist.
Chancen für Vertrieb und Marketing Energielabel sind bei Verbrauchern angekommen • Kunden orientieren sich beim Kauf von Haushaltsgeräten an Effizienzklassen • Hocheffiziente Produkte haben sich in vielen Sparten durchgesetzt Dies schafft Argumente für den Austausch veralteter Produkte – Auch im Heizungskeller! - 47 -
Integration des Altanlagenlabels - 48 -
Altanlagenlabel – Was ist das? Ab dem 1. Januar 2016 Für Verbraucher kostenlos Freiwilliges Labeling für am Bau beteiligten Gewerke Ab 2017 für Schornsteinfeger verpflichtend (Feuerstättenschau) Schafft Vergleichbarkeit von Neu- und Altanlagen durch Label für Endkunden Erstes Informationsangebot, Impuls für weitere Beratungen wie Heizungs Check oder Energieberatung - 49 -
Altanlagenlabel – Wie wird es gemacht? Etikettierung Heizgeräten lfd. Nr. ab nach Baujahren • Bestellung der Blankolabel im ZVSHK- Shop 1 2016 bis einschließlich 1986 • Suche des Heizgeräts im Label-Rechner 2 2017 bis einschließlich 1991 – Hersteller – Modellbezeichnung 3 2018 bis einschließlich 1993 – Baujahr 4 2019 bis einschließlich 1995 – Brennstoff – Kesselgruppe (Standard, NT, BW) 5 2020 bis einschließlich 1997 – Kesseltyp 6 2021 bis einschließlich 2001 • Etikettierung nach Baujahren • Sichtbares Anbringen des Labels und 7 2022 bis einschließlich 2005 Information zu Beratung 8 2023 bis einschließlich 2008 9 2024 ab 2009, mind. 15 Jahre alt Bestellung der Label unter: www.zvshk.de/onlineshop Labelrechner: http://bit.ly/1XifxHN - 50 -
Chancen für Vertrieb und Marketing HEIZUNGSlabel im Beratungsgespräch beim Kunden: • Über HEIZUNGSlabel können schnell Musteranlagen mit Label erstellt und dem Kunden vor Ort präsentiert werden. • Vergleich mit Altanlagenlabel • Es bleibt Aufgabe des Fachhandwerkers ein passende Lösungen für das individuelle anzubieten, den anders als bei Weißer Ware bedeutet die beste Effizienzklasse noch nicht die beste Lösung für jedes Haus. - 51 -
Chancen für Vertrieb und Marketing Verbesserung der Anlagen durch effiziente Komponenten • Der Einsatz von Erneuerbaren Energien in der Wärme stagniert seit Jahren bei einem Anteil von ca. 10% • Nur Anlagen, die Erneuerbare Energien nutzen, bekommen ein + im Label • Insbesondere für die Solarthermie kann das Labeling ein positives Marketingargument sein, da die Solarthermie das konventionelle Heizgerät in den „+ Bereich“ hebt. - 52 -
EU-Projekt LabelPack A+ - 53 -
Projektsteckbrief Eckdaten • Förderung im Rahmen von Horizon2020-Programms der EU- Kommission • In Deutschland durch geführt durch den BSW-Solar (Kontakt: heizungslabel@bsw-solar.de) • Laufzeit: 1. März 2015 bis 28. Februar 2018 • 11 Partner aus 6 europäischen Ländern Finanziert im Rahmen von Horizon 2020- Programms der Europäischen Union
EU-Projekt Labelpack A+ Webseite online www.labelpackaplus.eu • Informationen rum um EcoDesign und Energylabel • Informationen zu ersten Events und Schulungsmaterial • Einfacher Labelkalkulator für Länder ohne eigenes Berechnungstool • Materialien, Broschüren, Pressearbeit, FAQ‘s • Kontaktaufnahmemöglichkeit zu den Länderansprechpartner • Länderseiten • Trainings- und Installateurs- schulungen finden in mehreren Ländern statt
Online calculation tool Online tool home page: first steps 1/ Direct link to the tool 2/ Below on this page, the tool is available 3/ Select the type of package you want to calculate
Aktivitäten in Europa • Installateursschulungen finden statt in Portugal, Italien, UK, Frankreich • Schulungsmaterial – Guidelines existieren in 5 Sprachen • Schulungspräsentationen existieren in 5 Sprachen
Relevant für Sie in Deutschland http://www.label-pack-a-plus.eu/deutschland/ http://www.label-pack-a-plus.eu/deutschland/ressourcen/
Zusammenfassung • Energieverbrauchslabel ist verpflichtend für neue Heizungs- und Warmwasserbereiter • Erneuerbare Energien und v.a. Solarthermie kann Effizienzklasse verbessern • Bisher: Wenig Transparenz, Kunde musste auf Installateur vertrauen Bewusstsein muss gestärkt und das Handling geschult werden HEIZUNGSLABEL.DE und LabelPackA+ sind ein Beitrag hierzu
Fragen / Diskussion • Kennen Sie die Label? • Haben Sie Erfahrungen im Markt? • Wie läuft die Einführung der Labels bei Ihren Betrieben? • Wo sehen Sie Schulungsbedarf / Wo macht dies Sinn?
Vielen Dank Kontakt knaack@bsw-solar.de
EU Projekt LabelPack A+
LabelPackA+ Warum gibt es das Projekt? • Energylabeling ist ein komplexes Thema und stellt umfassende Herausforderungen an Industrie, Handel und Handwerk, insbesondere beim Verbundlabel • Nichtberücksichtigung des Labelings kommt einem Verkaufsverbot gleich, fehlerhaftes Labeling kann finanziell geahndet werden • Chancen von Spezialanbietern von Komponenten sollen gewahrt bleiben, Handwerker auch weiterhin die beste Produktauswahl einfach und unkompliziert treffen können • Europaweite Einführung gleicher Regularien bei unterschiedlichsten Marktvoraussetzungen – Best Practices sollen sich durchsetzen • Schaffung einer Wissensplattform für Länder, die nicht am Projekt teilnehmen soll gewährleistet werden
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