Epidemiologisches Bulletin 16 2022 - RKI

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AKTUELLE DATEN UND INFORMATIONEN
                 ZU INFEKTIONSKRANKHEITEN UND PUBLIC HEALTH

  16 Epidemiologisches
2022 Bulletin
21. April 2022

                 RKI-Ratgeber
                 Frühsommer-Meningoenzephalitis
Epidemiologisches Bulletin          16 | 2022        21. April 2022                                                          2

  Inhalt

  RKI-Ratgeber Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und verwandte Virusenzephalitiden
  (TBE, tick-borne encephalitis)                                                                              3
  Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch den europäischen Subtyp eines impfpräven­tablen
  Flavivirus verursacht, der vor allem durch die Zecke Ixodes ricinus auf den Menschen übertragen wird.
  ­Seltener kommt es zur alimentären Übertragung über den Verzehr infizierter Rohmilch. Ein wichtiger
   Grundsatz der FSME-Prävention ist, Zeckenstiche nach Möglichkeit zu vermeiden. Die Impfung bietet ­einen
   wirksamen Schutz für potenziell gefährdete Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten und ge-
   genüber Zecken exponiert sind, sei es durch Freizeitaktivitäten oder durch die berufliche Exposition z. B. in
   der Forst- oder Landwirtschaft. Der RKI-Ratgeber FSME fasst wichtige Punkte wie Infektionsweg, klinische
   Symptomatik, Diagnostik, Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen zusammen.

  Aktuelle Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten: 15. Woche 2022                                                      9

  Impressum
  Herausgeber                                                         Allgemeine Hinweise/Nachdruck
  Robert Koch-Institut                                                Die Ausgaben ab 1996 stehen im Internet zur Verfügung:
  Nordufer 20, 13353 Berlin                                           www.rki.de/epidbull
  Telefon: 030 18754 – 0
  E-Mail: EpiBull@rki.de                                              Inhalte externer Beiträge spiegeln nicht notwendigerweise
                                                                      die Meinung des Robert Koch-Instituts wider.
  Redaktion
  Dr. med. Maren Winkler                                              Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons
  Dr. med. Jamela Seedat (derzeit nicht im Dienst)                    Namensnennung 4.0 International Lizenz.
  Heide Monning (Vertretung)

  Redaktionsassistenz
  Nadja Harendt
  Claudia Paape, Judith Petschelt (Vertretung)                        ISSN 2569-5266

         Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.
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  RKI-Ratgeber Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und
  verwandte Virusenzephalitiden (TBE, tick-borne encephalitis)

  Präambel                                                         in losem Laub auf. Damit die Zecken aktiv sind, ist
  Die Herausgabe der RKI-Ratgeber erfolgt durch das                eine Mindesttemperatur von etwa 5°C erforderlich.
  Robert Koch-Institut (RKI) auf der Grundlage des § 4             Inzwischen wurden Ixodes ricinus in Europa auch in
  Infektionsschutzgesetz (IfSG). Informationen zu                  Höhen über 1.500 Meter entdeckt (siehe STIKO-
  wichtigen Infektionskrankheiten sollen aktuell und               DTG-Reiseimpfempfehlungen).
  konzentriert der Orientierung dienen. Die Beiträge
  werden in Zusammenarbeit mit den Nationalen Re-                  Durch einen Zeckenstich gelangen die Viren in die
  ferenzzentren (NRZ), Konsiliarlaboren (KL) sowie                 Blutbahn des Menschen und können dort die Krank-
  weiteren Expertinnen und Experten erarbeitet. Die                heit auslösen. Seltener kommt es zur alimentären
  RKI-Ratgeber sind auf der Internetseite des RKI                  Übertragung über den Verzehr infizierter Rohmilch.
  (www.rki.de/ratgeber) abrufbar. Neu erstellte RKI-               In den FSME-Verbreitungsgebieten Deutschlands
  Ratgeber und deutlich überarbeitete Folgeversionen               (siehe Vorkommen) sind kleinräumig in sogenann-
  werden im Epidemiologischen Bulletin (www.rki.                   ten Naturherden ca. 0,1 – 5 % der Zecken mit dem
  de/epidbull) veröffentlicht.                                     Virus infiziert. Eine höhere Durchseuchung wurde
                                                                   gelegentlich bei Zecken bestimmt, die bereits am
  Erstveröffentlichung im Epidemiologischen Bulle­                 Menschen Blut gesogen hatten.1
  tin 16/1999. Letzte Aktualisierung aller Abschnitte
  im März 2021, redaktionell überarbeitete Fassung                 Die o. g. Zecken können auch das Bakterium Borrelia
  vom April 2022.                                                  burgdorferi übertragen, das zur Lyme-Borreliose füh-
                                                                   ren kann. Diese Erkrankung tritt wesentlich häufi-
                                                                   ger als die TBE auf, da etwa 10–35 % der Zecken mit
  Erreger                                                          Borrelien befallen sein können. Während die FSME
   Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und                   in Deutschland nur in bestimmten Regionen auf-
   verwandte Virusenzephalitiden werden durch ein                  tritt, ist bei der Borreliose von einer Infektionsge-
   Virus des Genus Flavivirus in der Familie der Flavi-            fährdung in allen Teilen Deutschlands auszugehen
   viridae verursacht. Weltweit gibt es drei relevante Vi-         (siehe Ratgeber Lyme-Borreliose).
   russubtypen mit hoher phylogenetischer und anti-
   gener Ähnlichkeit, die impfpräventabel sind. In
   Deutschland kommt der europäische Subtyp vor,                   Vorkommen
   der vor allem durch die Zecke Ixodes ricinus übertra-           Zecken, die das TBE-Virus übertragen, kommen in
   gen wird. Daneben gibt es auch einen fernöstlichen              vielen europäischen Ländern, in Russland und in
   und einen sibirischen Subtyp, die in Europa im bal-             Asien vor, siehe Abbildung  2 der STIKO-DTG-­
   tischen Raum und an der finnischen Küste sowie im               Reise­impfempfehlungen. Das RKI veröffentlicht
   asiatischen Raum vorkommen und dort von der                     eine jährlich aktualisierte Karte der FSME-Risiko­
  ­Zecke Ixodes persulcatus übertragen werden. Tick-               gebiete in Deutschland. Datengrundlage sind die
   borne encephalitis (TBE) ist der englische Überbe-              humanen FSME-Erkrankungsfälle, die dem RKI ge-
   griff für alle Virussubtypen; der deutsche Begriff              mäß IfSG übermittelt werden. Als Risikogebiete
   „FSME“ bezeichnet die Erkrankung mit dem euro-                  werden Endemiegebiete der FSME deklariert, in de-
   päischen Subtyp.                                                nen ein Erkrankungsrisiko für Personen mit
                                                                   Zecken­exposition besteht, welches präventive Maß-
  Zecken halten sich bevorzugt in Wäldern nicht zu                 nahmen begründet.
  trockener Lagen in hohem Gras und Gebüsch sowie
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  Endemiegebiete in Deutschland liegen vor allem in             spielen. Das primäre Erregerreservoir sind insbe-
  Baden-Württemberg, in Bayern, im südlichen Hes-               sondere Mäuse.
  sen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen.
  Darüber hinaus sind einzelne Kreise in sechs weite-
  ren Bundesländern betroffen. Eine aktuelle Karte              Infektionsweg
  der FSME-Risikogebiete, eine Zusammenfassung                  Die Übertragung erfolgt durch einen Zeckenstich,
  der FSME-Epidemiologie in Deutschland und die                 sehr selten durch den Verzehr virusinfizierter
  FSME-Impfquoten werden jährlich im Epidemiolo-                Rohmilch von Ziegen oder Schafen, in Ausnahme-
  gischen Bulletin veröffentlicht: www.rki.de/fsme-             fällen auch von Kühen. Der Mensch ist zufälliger
  karte                                                         Endwirt. Eine Infektion von Mensch zu Mensch fin-
                                                                det nicht statt. Eine vertikale Transmission von ei-
   FSME-Endemiegebiete befinden sich in Mitteleu­               ner FSME-infizierten Schwangeren auf den Fötus
   ropa in Österreich, in der Schweiz, in Polen, in             wurde bislang nicht beobachtet.3 Weitere Informa­
   Tschechien und in der Slowakei, in Nordeuropa in             tionen finden Sie in den Antworten auf häufig ge-
   den baltischen Ländern, Süd- und Mittelschweden,             stellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion.
   an der Südküste Norwegens und Finnlands und in
   Teilen Dänemarks (sporadisch auf Seeland, ende-
   misch auf der Insel Bornholm) und im europäischen            Inkubationszeit
   Teil Russlands sowie in Südosteuropa in Ungarn,              Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 7 – 14
   Kroatien, Slowenien und Albanien. Niedrige FSME-             Tage, in Einzelfällen bis zu 28 Tage.
   Inzidenzen bzw. Einzelfälle wurden u. a. in Belgien,
   Dänemark, England, Frankreich (Elsass), Italien
   (Trentino) und den Niederlanden beschrieben. Das             Klinische Symptomatik
   European Centre for Disease Prevention and Control           Der typische Verlauf einer FSME-Erkrankung ist
   (ECDC) stellt Karten der FSME-Risikogebiete in               biphasisch und beginnt mit unspezifischen, grippe-
  ­Europa zur Verfügung.2 Eine Weltkarte ist in den             ähnlichen Beschwerden. Nach einem kurzen symp-
   ­STIKO-DTG-Reiseimpfempfehlungen verfügbar.                  tomfreien Intervall von bis zu einer Woche folgen
                                                                die spezifischen neurologischen Manifestationen
  FSME tritt in Abhängigkeit von der Aktivität der              der FSME (Meningitis, Enzephalitis, Myelitis). Ein
  ­virustragenden Zecken bevorzugt im Frühjahr und              hoher Anteil der Infektionen (ca. 70–95 %) verläuft
   Sommer auf, häufig jedoch auch im Herbst. Bei                jedoch asymptomatisch oder die zweite Krankheits-
   warmer Witterung können Infektionen vereinzelt               phase bleibt aus. Bei schweren Verläufen besteht
   auch im Winter auftreten.                                    insbesondere bei Erwachsenen die Gefahr von blei-
                                                                benden neurologischen Ausfällen, in der Regel in
  Aktuelle Fallzahlen und weitere epidemiologische              Form von Paresen, aber auch von Anfallsleiden oder
  Kenngrößen aller meldepflichtigen Krankheiten fin-            lange andauernden Kopfschmerzen. Diese Sympto-
  den Sie im aktuellen Infektionsepidemiologischen              me können oft Monate nach der Erkrankung persis-
  Jahrbuch unter www.rki.de/jahrbuch. Ein verein-               tieren. Häufig kommt es jedoch selbst nach schwe-
  fachter Datenbestand der gemäß IfSG meldepflich-              ren Verläufen zur völligen Heilung. Schwere Krank-
  tigen Krankheitsfälle und Erregernachweise kann               heitsverläufe werden bei Erwachsenen häufiger be-
  mit Hilfe von SurvStat@RKI unter www.rki.de/                  obachtet als bei Kindern.4–6 Bei ca. 1 % der Erkrankten
  survstat abgefragt werden.                                    führt die Erkrankung zum Tod.

  Reservoir                                                     Dauer der Ansteckungsfähigkeit
  Das TBE-Virus zirkuliert in der Natur zwischen Ze-            Erkrankte sind nicht ansteckend.
  cken und kleinen Nagetieren, aber auch Wild-,
  Haus- und Nutztiere (Hasen, Rotwild, Schafe, Zie-
  gen etc.) können für die Zeckenökologie eine Rolle
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  Diagnostik                                                   Eine Untersuchung von Zecken auf Infektionserre-
  1. Differenzialdiagnostik                                    ger wie Borrelien oder FSME-Viren wird nicht als
  Nach einem Zeckenstich muss differenzialdiagnos-             sinnvoll angesehen. Ein positiver Nachweis in der
  tisch insbesondere an eine Lyme-Borreliose ge-               Zecke lässt keine Schlüsse zu, dass es zu einer In-
  dacht werden. Hierbei tritt jedoch in der Regel das          fektion der betroffenen Person gekommen ist, so-
  ­Erythema migrans als Leitsymptom auf. Ansonsten             dass aus diesem Befund keine Behandlungsemp-
   können die Symptome einer FSME auch an andere               fehlungen abgeleitet werden können. Wegen der
   bakterielle (z. B. durch Meningokokken) oder virale         unterschiedlichen Nachweisempfindlichkeiten der
   (z. B. durch Meningitis-/Enzephalitis-auslösende            jeweils verwendeten Untersuchungsmethoden
   ­Viren) Infektionen erinnern, die gesondert abge-           kann zudem bei einem negativen Befund eine In-
    klärt werden müssen.                                       fektion nicht ausgeschlossen werden. Ferner könnte
                                                               eine Übertragung durch weitere, unbemerkte Ze-
  2. Labordiagnostik                                           ckenstiche erfolgt sein (siehe Antworten auf häufig
  Antikörper können meist mit Beginn der zweiten               gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion).
  Krankheitsphase nachgewiesen werden. Diagnosti-
  sche Methode der Wahl ist der simultane Nachweis
  von FSME-virusspezifischen IgM- und IgG-Antikör-             Therapie
  pern in Serum oder Liquor oder ein signifikanter             Die Therapie erfolgt symptomatisch. Eine spezifi-
  Anstieg der IgG-Antikörperkonzentration zwischen             sche antivirale Therapie ist nicht verfügbar.
  zwei Proben im zeitlichen Abstand von zwei bis vier
  Wochen mittels des ELISA-Verfahrens oder Immun­
  fluoreszenz. Ein PCR-Nachweis gelingt meist nur in           Infektionsschutz und
  der ersten Krankheitsphase (aus Blut/Liquor) oder            Hygienemaßnahmen
  aus Organgewebe post mortem und spielt deshalb bei           1. Präventive Maßnahmen
  der Diagnostik eine untergeordnete Rolle.7                   Expositionsprophylaxe
                                                               Ein wichtiger Grundsatz der Prävention der FSME
  Bei vorliegender FSME-Impfung wird die Diagnos-              und auch der Borreliose ist, Zeckenstiche nach
  tik erschwert, auch wenn die Impfung schon Jahre             Möglichkeit zu vermeiden. Bei Wanderungen, die
  zurück liegt: Andere Infektionen können bei vor-             durch Strauchwerk oder hohes Gras führen (z. B.
  mals gegen FSME geimpften Personen einen                     beim Beerensuchen), kann eine möglichst viel Kör-
  unspezifischen Anstieg der FSME-Antikörper aus-              peroberfläche bedeckende Kleidung das Risiko ei-
  lösen. Deshalb ist es wichtig, bei geimpften FSME-           nes Zeckenbefalls reduzieren (z. B. lange Hosen,
  Verdachtsfällen zur Diagnosesicherung einen Anti-            langärmelige Hemden, festes Schuhwerk und in die
  körperanstieg zu dokumentieren oder eine Serum-              Socken gesteckte Hosenbeine). Es gibt Repellents,
  probe zur Abklärung an das Konsiliarlabor für                die eine Wirksamkeit gegen Zecken aufweisen (z. B.
  FSME zu senden, wo ein spezielles Testverfahren              Produkte mit dem Wirkstoff Icaridin); der Schutz
  zur Verfügung steht (www.rki.de/fsme-einsende-               muss je nach Wirkdauer des Repellents aufgefrischt
  schein). Zu beachten ist weiterhin, dass FSME-Imp-           werden.
  fungen über längere Zeit zu nachweisbaren FSME-
  spezifischen IgM-Antikörpern führen können.                  Nach naturnahem Aufenthalt in Gebieten mit Ze-
                                                               ckenvorkommen wird ein sorgfältiges Absuchen
  Die stark ausgeprägte Antikörper-Kreuzreaktivität            des Körpers nach Zecken empfohlen. Insbesondere
  (insbesondere bei IgG-Antikörpern) mit anderen               bei Kindern können die Zecken am Haaransatz sit-
  Flaviviren (Gelbfieber-Virus, Dengue-Virus, Japani-          zen. Bei Zeckenbefall muss die Zecke umgehend
  sches Enzephalitis-Virus, West-Nil-Virus, ggf. auch          entfernt werden. Dabei sollten möglichst alle Teile
  nach entsprechenden Impfungen) ist zu berück-                der Zecke entfernt werden, um eine Entzündung zu
  sichtigen. Auch bei diesen Konstellationen sollte            vermeiden. Hierzu greift man die Zecke mit einer
  eine Testung am Konsiliarlabor erfolgen, um zu klä-          Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungs-
  ren ob tatsächlich eine FSME-Infektion vorliegt.             instrument nahe der Hautoberfläche, also an ihrem
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  Kopf (niemals am Körper!) und zieht sie langsam              r­elevanten Virussubtypen europäischer, fernöstli-
  und gerade aus der Haut. Die Zecke sollte dabei auf           cher und sibirischer Subtyp wirksam.
  keinen Fall vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff
  beträufelt werden. Dies würde das Tier unnötig rei-          Eine postexpositionelle Immunprophylaxe ist seit
  zen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel          2003 nicht mehr verfügbar und wurde bereits 1997
  und somit mögliche Infektionserreger abgibt. Nach            für Kinder nicht mehr empfohlen.8
  Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfek-
  tion der Wunde empfohlen. Falls der Tetanusschutz            2. Maßnahmen bei Einzelerkrankungen
  nicht (mehr) gegeben ist, sollte dieser aktualisiert         Da das Virus nicht von Mensch zu Mensch übertra-
  werden.                                                      gen wird, ist eine gesonderte Unterbringung von er-
                                                               krankten Personen nicht erforderlich. Wichtig ist je-
  Für Haustiere bietet ein Zeckenhalsband einen zeit-          doch eine genaue Befragung der erkrankten Perso-
  lich begrenzten Schutz. Auch andere Zeckenschutz-            nen zum vermutlichen Ort und den Umständen der
  mittel stehen für Haustiere zur Verfügung. Weitere           Infektion, um die Aussagen zu den Risikogebieten
  Informationen finden Sie in den Antworten auf                präzisieren und damit die Prävention optimieren zu
  häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, In-          können.
  fektion.
                                                               3. Umgang mit Kontaktpersonen
  Impfung                                                      Maßnahmen für Kontaktpersonen, z. B. klinische
  Die Immunisierung stellt einen wirksamen Schutz              Untersuchungen oder Impfungen, sind nicht not-
  für potenziell gefährdete Einwohnerinnen und Ein-            wendig.
  wohner und Besuchende von Risikogebieten dar.
                                                               4. Maßnahmen bei Ausbrüchen
  Für die Grundimmunisierung sind drei Impfstoff-              Ausbrüche wurden gelegentlich in Zusammenhang
  dosen erforderlich. Auffrischimpfungen sind bei              mit einer alimentären Übertragung durch nicht-
  fortbestehender Exposition in Abständen zwischen             pasteurisierte Milch (Rohmilch) von infizierten Zie-
  drei und fünf Jahren erforderlich, je nach Alter und         gen, Schafen oder Kühen beschrieben, in jüngster
  verwendetem Impfstoff (siehe Fachinformationen).             Zeit vor allem aus osteuropäischen Ländern, dem
                                                               Baltikum und Österreich.9–11 In Deutschland kam es
  Weitere Informationen finden Sie in den Antworten            zuletzt in den Jahren 2016 und 2017 zu kleineren
  auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung.                Ausbrüchen, die mit dem Verzehr infizierter Zie-
                                                               genrohmilch(produkte) im Zusammenhang stan-
  Empfehlungen der Ständigen Impfkommission                    den.12 Daher sollte der Verzehr nichtpasteurisierter
  (STIKO)                                                      Milch und Milchprodukte von Tieren aus FSME-­
  Eine Indikation für eine Impfung besteht für Perso-          endemischen Gebieten vermieden werden. In
  nen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten und           Regio­nen mit hoher Inzidenz sollte eine hohe Impf-
  gegenüber Zecken exponiert sind, sei es durch Frei-          quote angestrebt werden, z. B. durch gezielte Auf-
  zeitaktivitäten oder durch die berufliche Exposition         klärung durch die öffentlichen Gesundheitsbehör-
  bei z. B. in der Forst- oder Landwirtschaft Beschäf-         den und die impfende Ärzteschaft.
  tigten (siehe Impfempfehlungen der STIKO).
                                                               5. Maßnahmen bei erstmaligem Auftreten
  Um die Indikation einer FSME-Impfung für eine                von FSME-Erkrankungen in einem Gebiet
  Auslandsreise zu klären, siehe STIKO-DTG-Reise­              Bei erstmaligem Auftreten von FSME in bislang
  impfempfehlungen. Falls ein Aufenthalt in einem              nicht als Risikogebiet eingestuften Regionen sollte
  FSME-Endemiegebiet vorgesehen ist und sich ein               eine weiterführende Diagnostik zum Ausschluss
  Expositionsrisiko abzeichnet, ergibt sich eine Impf­         von Kreuzreaktionen durch andere Flaviviren (Hin-
  indikation (siehe Impfempfehlungen der STIKO).               weise in der Anamnese: Reisen in Endemiegebiete
  Die zugelassenen Impfstoffe sind gegen die drei              der West-Nil-, Gelbfieber-, Japanische Enzephalitis-
                                                               Viren, Impfungen gegen die beiden letzteren) durch
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  ein Speziallabor, z. B. das Konsiliarlabor für FSME,            Die Meldungen müssen dem Gesundheitsamt spä-
  erfolgen. Bei Verdacht auf Antikörper durch eine                testens 24 Stunden nach erlangter Kenntnis vorlie-
  frühere Infektion oder Impfung können Aviditäts-                gen.
  tests hilfreich sein.
                                                                  In § 8 IfSG werden die zur Meldung verpflichteten
  Weiterhin können weiterführende epidemiologi-                   Personen benannt (https://www.gesetze-im-inter-
  sche Untersuchungen z. B. an Zecken und Wirtstie-               net.de/ifsg/__8.html). In § 9 IfSG ist festgelegt, wel-
  ren veranlasst werden.                                          che Angaben die namentliche Meldung an das Ge-
                                                                  sundheitsamt enthalten darf (https://www.gesetze-
  Für ausführliche Informationen zur Vorgehenswei-                im-internet.de/ifsg/__9.html).
  se bei FSME-Erkrankungen in Nichtrisikogebieten,
  siehe die Veröffentlichung im Epidemiologischen                 Übermittlung
  Bulletin „FSME: Risikogebiete in Deutschland“, ab-              Das Gesundheitsamt übermittelt gemäß § 11 Abs. 1
  rufbar unter https://www.rki.de/fsme-karte.                     IfSG an die zuständige Landesbehörde nur Erkran-
                                                                  kungs- oder Todesfälle und Erregernachweise, die
                                                                  der Falldefinition gemäß § 11 Abs. 2 IfSG entspre-
  Gesetzliche Grundlage                                           chen.
  Meldepflicht gemäß IfSG
  Dem Gesundheitsamt wird gemäß § 7 Abs. 1 IfSG                   Die vom RKI erstellten Falldefinitionen sind auf den
  der direkte oder indirekte Nachweis von FSME-                   Internetseiten des RKI unter www.rki.de/falldefini-
  Virus, soweit er auf eine akute Infektion hinweist,             tionen veröffentlicht.
  namentlich gemeldet.

    Beratung und Spezialdiagnostik                                Beratung zur Spezialdiagnostik
    Das RKI führt keine individuelle medizinische Bera-           Konsiliarlabor für Frühsommer-Meningoenzephalitis
    tung zu Klinik, Therapie oder Impfungen durch. Bitte          (FSME)
    wenden Sie sich diesbezüglich an Ärztinnen, Ärzte             Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB)
    oder Kliniken in Ihrer Nähe, bei denen möglichst eine         Neuherbergsstraße 11, 80937 München
    Spezialisierung für Infektionskrankheiten besteht.            PD Dr. Gerhard Dobler, stellv. Dr. Sabine Zange
                                                                  Tel.: (0)89 992692-3974 oder -3808
    Bezüglich Fragen zu Infektionsschutz und -präven­
                                                                  Fax: (0)89 992692-3983
    tion, kontaktieren Sie bitte Ihr zuständiges Gesund-
                                                                  E-Mail: GerhardDobler@bundeswehr.org
    heitsamt (https://tools.rki.de/plztool/).
                                                                  Homepage: www.instmikrobiobw.de
    Ausführliche Informationen zu Impfungen mit vielen
    weiteren Links, z. B. zu Impfempfehlung, Begrün-              Weitere Informationen
    dung, FAQ finden Sie unter: Impfungen A-Z                     Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken,
                                                                  Zeckenstich, Infektion
    Beratung zur Epidemiologie                                    www.rki.de/faq-zecken-infektion
    Robert Koch-Institut
                                                                  Antworten auf häufig gestellte Fragen zur
    Abteilung für Infektionsepidemiologie
                                                                  FSME-Impfung
    Fachgebiet 33 – Impfprävention
                                                                  www.rki.de/faq-fsme-impfung
    Seestraße 10, 13353 Berlin
    Teresa Nygren                                                 Erregersteckbriefe der Bundeszentrale für
    Tel.: (0)30 18754-3577                                        gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
    E-Mail: Ratgeber@rki.de                                       www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/fsme/
Epidemiologisches Bulletin         16 | 2022       21. April 2022                                                     8

  Literatur                                                         11 Kerlik J, Avdičová M, Štefkovičová M, Tarkovská V,
  1   Süss J, Schrader C, Falk U, Wohanka N. Tick-borne               Pántiková Valachová M, Molčányi T, et al. Slovakia
      encephalitis (TBE) in Germany – Epidemiological                 reports highest occurrence of alimentary tick-borne
      data, development of risk areas and virus preva­                encephalitis in Europe: Analysis of tick-borne en-
      lence in field-collected ticks and in ticks removed             cephalitis outbreaks in Slovakia during 2007-2016.
      from humans. International Journal of Medical                   Travel Med Infect Dis. 2018;26:37-42.
      Microbiology Supplements. 2004;293(Supplement
                                                                    12 Brockmann SO, Oehme R, Buckenmaier T, Beer M,
      37):69-79.
                                                                      Jeffery-Smith A, Spannenkrebs M, et al. A cluster of
  2 Beaute J, Spiteri G, Warns-Petit E, Zeller H. Tick-               two human cases of tick-borne encephalitis (TBE)
      borne encephalitis in Europe, 2012 to 2016. Euro                transmitted by unpasteurised goat milk and cheese
      Surveill. 2018;23(45).                                          in Germany, May 2016. Euro Surveill. 2018;23(15).

  3 Divé I, Veje M, Dobler G, Bergström T, Buxmann H,
      Paul B, et al. Tick-borne encephalitis virus (TBEV)           Autorinnen und Autoren
      infection in pregnancy: Absence of virus trans­-              Robert Koch-Institut
      mis­sion to the fetuses despite severe maternal
                                                                    Korrespondenz
      disease – A case study. Ticks Tick Borne Dis.
                                                                    Hinweise zur Reihe „RKI-Ratgeber“ richten Sie bitte
      2020;11(5):101491.
                                                                    an das Robert Koch-Institut, Abteilung für
  4 Hellenbrand W, Kreusch T, Bohmer MM, Wagner-                    Infektions­epidemiologie (Ratgeber@rki.de) oder
      Wiening C, Dobler G, Wichmann O, et al. Epide-                an die Redaktion des Epidemiologischen Bulletins
      miology of Tick-Borne Encephalitis (TBE) in                   (EpiBull@rki.de).
      Germany, 2001-2018. Pathogens. 2019;8(2).

  5 Steffen R. Tick-borne encephalitis (TBE) in children            Vorgeschlagene Zitierweise
      in Europe: Epidemiology, clinical outcome and                 Robert Koch-Institut: RKI-Ratgeber Frühsommer-
      comparison of vaccination recommendations.                    Meningoenzephalitis (FSME) und verwandte Virus­
      Ticks Tick Borne Dis. 2019;10(1):100-10.                      enzephalitiden (TBE, tick-borne encephalitis)

  6 Kaiser R. Frühsommer-Meningoenzephalitis.
                                                                    Epid Bull 2022;16: 3-8 | DOI 10.25646/9969
      Prognose für Kinder und Jugendliche günstiger als
      für Erwachsene. Deutsches Ärzteblatt.
      2004;101(33):C1822-C6.

  7 Holzmann H. Diagnosis of tick-borne encephalitis.
      Vaccine. 2003;21(Supplement 1):36-40.

  8 Kommission für Infektionskrankheiten und Impf­
      fragen in Zusammenarbeit mit der Deutschen
      ­Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. Postex-
       positionelle FSME-Immunglobulingabe im Kindes-
       alter nicht mehr zu empfehlen. Monatsschr Kinder-
       heilkd. 1997;145:416-7.

  9 Dorko E, Hockicko J, Rimárová K, Bušová A,
      Popaďák P, Popaďáková J, et al. Milk outbreaks of
      tick-borne encephalitis in Slovakia, 2012-2016. Cent
      Eur J Public Health. 2018;26 Suppl:S47-s50.

  10 Holzmann H, Aberle SW, Stiasny K, Werner P,
      Mischak A, Zainer B, et al. Tick-borne encephalitis
      from eating goat cheese in a mountain region of
      Austria. Emerg Infect Dis. 2009;15(10):1671-3.
Epidemiologisches Bulletin                     16 | 2022                   21. April 2022                                                                                              9

  Aktuelle Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten
  15. Woche 2022 (Datenstand: 20. April 2022)

  Ausgewählte gastrointestinale Infektionen
                       Campylobacter-­                      Salmonellose                     EHEC-Enteritis                   Norovirus-­                          Rotavirus-­
                          Enteritis                                                                                          Gastroenteritis                     Gastroenteritis
                            2022            2021            2022                2021              2022           2021             2022            2021               2022             2021
                      15.       1.– 15.    1.– 15.    15.         1.– 15.      1.–15.       15.       1.– 15.    1.– 15.    15.       1.– 15.    1.– 15.       15.         1.– 15.   1.– 15.
  Baden-­
  Württemberg            29         698        765           3       158          144             1        41         37      64         1.053       168             43       357           71
  Bayern                 31        1.065     1.175           9       199          170             1        52         36     126         2.467       145             91       668          129
  Berlin                 13         440        471           1        61            54            0        12         20      25          642         85             39       425           72
  Brandenburg               9       303        365           3        63            41            2        14           4     51          758        152             49       488           64
  Bremen                    3        61          58          0             8            8         0          2          1         3        74              8          5         38           7
  Hamburg                   4       251        241           1        34            38            0          5          0     19          313         20             28       167           27
  Hessen                 29         590        566           4       112            89            0        11         14      39          962         63             14       255          115
  Mecklenburg-­
  Vorpommern                7       225        327           1        31            47            1        14           7     16          551         64             17       142          156
  Niedersachsen          29         739        914          10       131          200             1        28         30      55         1.242       125             26       264          128
  Nordrhein-­
  Westfalen              88        2.158     2.052           8       250          399             8        75         50     183         3.780       250        128         1.070          305
  Rheinland-­Pfalz       12         492        514           3        73          108             1        17         14      46         1.225        70             36       231           38
  Saarland                  2       183        151           0        23            32            0          2          5         7       222         18              2         61         16
  Sachsen                27         945      1.032           7       163          102             2        35         12      80         2.010       252        102           966          109
  Sachsen-­Anhalt        11         349        325           3        83            55            0        10         13      83         1.159       218             25       184          45
  Schleswig-­
  Holstein               10         285        345           1        15            40            0        22         12      19          457         22              9       138          40
  Thüringen              14         357        411           3       109            68            1          6          9     26          598        121             14       202          61
  Deutschland          318         9.141     9.712          57     1.513         1.595        18          346       264      842 17.513            1.781         628        5.656      1.383

  Ausgewählte Virushepatitiden und respiratorisch übertragene Krankheiten
                            Hepatitis A                     Hepatitis B                           Hepatitis C                 Tuberkulose                                Influenza
                            2022           2021             2022               2021               2022           2021             2022           2021                2022            2021
                      15.       1.– 15.    1.– 15.    15.        1.– 15.       1.–15.       15.       1.–15.     1.– 15.    15.       1.– 15.    1.– 15.       15.        1.– 15.    1.– 15.
  Baden-­
  Württemberg               2        23         15      31          522          394          18          250       282       11          139       171          86          695           26
  Bayern                    0        21         29      50          680          402          13          236       258           3       117       152        144         1.370           37
  Berlin                    1        12           4     11          214          118              9        98        63           2        90        82          44          305            6
  Brandenburg               0         7           9         6        60            24             1        29        17           1        30        25          31          200           14
  Bremen                    0         1           0         0        35            33             1        18          8          0        18        10              9        48            2
  Hamburg                   0         3           4     24          136            48             7        33        23           2        36        53          42          163            8
  Hessen                    0        10         12      25          396          198              7       131        97           9       108       111          35          331           13
  Mecklenburg-­
  Vorpommern                0         5           8         1        29            11             0        12        12           1         6          8         38          206            4
  Niedersachsen             0        11         18          9       242          152              6       118        89           1        71        78          47          275           17
  Nordrhein-­
  Westfalen                 1        51         36      58          942          555          27          467       328           8       237       264        113           624           37
  Rheinland-­Pfalz          0         6           8     14          215            93             6        91        75           0        30        45          35          187           16
  Saarland                  0         3           4         0        39            16             0         9        17           1         5        17          14           89            1
  Sachsen                   0         6           2         8       102            65             5        58        42           2        41        42        262           987           27
  Sachsen-­Anhalt           0         4           5         5        48            20             4        31        18           1        22          8         32          388           29
  Schleswig-­
  Holstein                  1         6           4         2        87            52             3        63        53           1        30        32          20          124            2
  Thüringen                 1         3           4         4        35            34             0        15        11           0        12        26          26          145           14
  Deutschland               6       172       162      248         3.782        2.215        107         1.659    1.393       43          992     1.124        978         6.137           253
  Allgemeiner Hinweis: Das Zentrum für tuberkulosekranke und -gefährdete Menschen in Berlin verwendet veraltete Softwareversionen,
  die nicht gemäß den aktuellen Falldefinitionen des RKI gemäß § 11 Abs. 2 IfSG bewerten und übermitteln.
Epidemiologisches Bulletin                         16 | 2022                     21. April 2022                                                                                                       10

  Ausgewählte impfpräventable Krankheiten
                                   Masern                            Mumps                                  Röteln                         Keuchhusten                             Windpocken
                              2022             2021              2022              2021                 2022              2021                 2022             2021               2022               2021
                        15.        1.– 15.     1.– 15.     15.         1.– 15.     1.– 15.        15.       1.– 15.       1.– 15.        15.       1.– 15.      1.– 15.      15.        1.– 15.      1.– 15.
  Baden-­
  Württemberg                 0           1           0          0           3           0              0         0               0            1          20        21             23        373         270
  Bayern                      0           2           0          1           4           6              0         1               1            5          74        64             20        510         333
  Berlin                      0           2           0          0           2           2              0         0               0            0            5          3            5         91         114
  Brandenburg                 0           1           0          0           1           3              0         0               0            0            2          7            7         61           38
  Bremen                      0           0           0          0           0           0              0         0               0            0            0          0            1         20           16
  Hamburg                     0           0           2          0           1           1              0         0               0            2            3          5            5         34           43
  Hessen                      0           1           0          0           6           6              0         0               0            1          27        19              4        109           99
  Mecklenburg-­
  Vorpommern                  0           0           0          0           0           0              0         0               0            0            4          1            2         22           21
  Niedersachsen               0           0           0          0           3           2              0         0               0            1            6       13              3        157         120
  Nordrhein-­
  Westfalen                   0           0           1          0           5           3              0         0               0            0          33        40             22        382         252
  Rheinland-­Pfalz            0           0           0          0           0           2              0         0               0            1          16        16              4         71           87
  Saarland                    0           0           0          0           0           0              0         0               0            0            4          5            1          6           14
  Sachsen                     0           0           0          0           2           3              0         0               0            0            8          5            6        160         133
  Sachsen-­Anhalt             0           0           0          0           3           0              0         0               0            3            7       14              0         13           25
  Schleswig-­
  Holstein                    0           1           0          0           5           2              0         0               0            0            3          3            1         33           33
  Thüringen                   0           0           0          0           2           0              0         0               0            1          14           9            1         29           17
  Deutschland                 0           8           3          1           37          30             0         1               1        15          226         225        105           2.071      1.615

  Erreger mit Antibiotikaresistenz und Clostridioides-difficile-Erkrankung und COVID -19
                              Acinetobacter1              Enterobacterales1                   Clostridioides                          MRSA3                                 COVID-194
                                                                                                 difficile2
                                  2022         2021             2022          2021             2022             2021              2022             2021                    2022                     2021
                          15. 1.– 15. 1.– 15.             15.    1.– 15. 1.– 15.         15.      1.– 15. 1.– 15.           15.       1.– 15. 1.– 15.            15.              1.– 15.           1.– 15.
  Baden-­
  Württemberg                 1          12          7     10          115        102         0          19       22           0          22           21        96.662       2.303.695             162.843
  Bayern                      1          20        21       3          123        125         1          49       52           2          31           36       126.698       3.101.531             221.664
  Berlin                      2          24        20       8          121         95         0             8     10           0          10           13        18.540            631.217           59.200
  Brandenburg                 1           5          1      1          22          16         2          14       18           0           6           11        14.169            488.081           50.627
  Bremen                      0           1          1      2            7           5        2             4         3        0           3            6         7.569            124.912             9.760
  Hamburg                     0           4          7      0          25          12         0             4         5        0           3            7        19.978            363.618           30.357
  Hessen                      2          12        13      16          165        134         1          13       16           1          12           16        61.255       1.130.716             103.753
  Mecklenburg-­
  Vorpommern                  0           0          2      0            7           5        1          17       15           0           9           11        14.977            345.189           23.858
  Niedersachsen               1           8          7      9          82          77         1          23       38           1          29           44        96.574       1.533.531             111.057
  Nordrhein-­
  Westfalen                   2          23        25      21          284        342         7          98      135           4          77          114       153.233       3.297.432             279.730
  Rheinland-­Pfalz            3          12          0      4          48          33         0          31       16           2           6            7        38.292            725.944           55.526
  Saarland                    0           0          0      0            3           3        0             0         3        0           3            5        11.775            208.935           14.523
  Sachsen                     0           2          2      4          56          57         0          36       34           1          12           19        29.962            762.707          104.817
  Sachsen-­Anhalt             0           1          1      0          31          29         2          25       28           0          15           13        17.242            434.258           51.113
  Schleswig-­Holstein         0           3          2      1          21          28         0             4         3        0           4           12        29.215            467.714           29.584
  Thüringen                   0           1          0      1            9           5        1             3         9        0           8            7        17.613            375.747           63.288
  Deutschland                 13         128      109      80     1.119          1.068       18         348      407         11          250          342       753.754 16.295.227 1.371.700
  1 Infektion und Kolonisation
    (Acinetobacter spp. mit Nachweis einer Carbapenemase-Determinante oder mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Carbapenemen)
  2 Clostridioides-difficile-Erkankung, schwere Verlaufsform
  3 Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, invasive Infektion
  4 Coronavirus-Krankheit-2019 (SARS-CoV-2)
Epidemiologisches Bulletin               16 | 2022          21. April 2022                                                                       11

  Weitere ausgewählte meldepflichtige Infektionskrankheiten
                                                                                                                            2022               2021
  Krankheit                                                                                                           15.        1.– 15.       1.– 15.
  Adenovirus-Konjunktivitis                                                                                                  0         19                8
  Botulismus                                                                                                                 0             0             1
  Brucellose                                                                                                                 0             0             3
  Chikungunyavirus-Erkrankung                                                                                                0             0             0
  Creutzfeldt-Jakob-Krankheit                                                                                                0         16             37
  Denguefieber                                                                                                               2         24                9
  Diphtherie                                                                                                                 0             0             8
  Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)                                                                                      0             5          15
  Giardiasis                                                                                                                15       341           330
  Haemophilus influenzae, invasive Infektion                                                                                 0       148              53
  Hantavirus-Erkrankung                                                                                                      0         17          410
  Hepatitis D                                                                                                                0         19             18
  Hepatitis E                                                                                                               45       957           816
  Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)                                                                                       0             6             7
  Kryptosporidiose                                                                                                          10       406           233
  Legionellose                                                                                                              13       203           255
  Lepra                                                                                                                      0             0             0
  Leptospirose                                                                                                               0         11             23
  Listeriose                                                                                                                 7       176           145
  Meningokokken, invasive Erkrankung                                                                                         2         21             18
  Ornithose                                                                                                                  0             1             3
  Paratyphus                                                                                                                 0             1             2
  Q-Fieber                                                                                                                   1         12             23
  Shigellose                                                                                                                 2         73             20
  Trichinellose                                                                                                              0             0             0
  Tularämie                                                                                                                  0             9          17
  Typhus abdominalis                                                                                                         0             7             8
  Yersiniose                                                                                                                18       516           535
  Zikavirus-Erkrankung                                                                                                       0             1             0

  In der wöchentlich veröffentlichten aktuellen Statistik werden die gemäß IfSG an das RKI übermittelten Daten zu meldepflichtigen Infektions-
  krankheiten veröffentlicht. Es werden nur Fälle dargestellt, die in der ausgewiesenen Meldewoche im Gesundheitsamt eingegangen sind, dem
  RKI bis zum angegebenen Datenstand übermittelt wurden und die Referenzdefinition erfüllen (s. www.rki.de/falldefinitionen).
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