Erfahrungsbericht über einen einjährigen Studienaufenthalt an der Suffolk University Law School Boston

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Juristische Fakultät Düsseldorf

     Erfahrungsbericht über einen einjährigen Studienaufenthalt an der
                   Suffolk University Law School Boston

    Gastort/Uni:

    Ich habe am Austauschprogramm der Juristischen Fakultät der HHU mit der Suffolk Univer-
    sity Law School (SULS) in Boston, Massachusetts teilgenommen, das sich über zwei Semes-
    ter (2011/2012) erstreckte. Boston liegt im Nordosten der USA direkt am Atlantik und bietet
    eine hohe Lebensqualität. Im Kern-Stadtgebiet reihen sich Hochhäuser aneinander, so dass
    Großstadt-Feeling aufkommt. Boston hat aber auch seine idyllischen Seiten. So findet man in
    den Stadtteilen Back Bay und Beacon Hill kleine, rote Backsteinhäuser mit schönen Gärten.
    Zudem lassen sich die Stadtparks „Boston Common“ und „Public Garden“ im Zentrum Bos-
    tons hervorheben. Die Harvard-Universität und das Massachusetts Institute of Technology
    (MIT) sind auf der anderen Seite des Charles River in (der Stadt) Cambridge zu finden, wer-
    den jedoch zum Großraum Bostons gezählt. Boston ist eine sportverrückte Stadt und stellt
    sehr erfolgreiche Teams in den großen vier amerikanischen Sportarten: Boston Bruins (Eisho-
    ckey), Boston Celtics (Basketball), Boston Red Sox (Baseball), New England Patriots (Foot-
    ball). Ansonsten empfiehlt es sich, bevor man nach Boston kommt, mal den (ausführlicheren
    englischen) Wikipedia-Artikel über Boston und die SULS durchzulesen.

    Ich habe im Stadtviertel „Jamaica Plain“ in einem größeren Haus gewohnt, das ich mir mit
    einigen anderen Mitbewohnern/Studenten geteilt habe. Die Gegend ist ruhig und insbesondere
    von Familien bevorzugt. Mit der U-Bahn sind es nur 15 Minuten zur Uni – die Lage war da-
    her hervorragend. Die Suffolk Law School liegt im Stadtzentrum, was den Vorteil mit sich
    bringt, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal zu erreichen ist. Die Uni ist ein Ge-
    bäude über 7 Etagen, wobei sich die Vorlesungssäle überwiegend in der zweiten und dritten
    Etage befinden. Das Gebäude ist ziemlich pompös – alles ist im modernsten und besten Zu-
    stand. (Zahlreiche) Sicherheitsleute sorgen dafür, dass dies auch so bleibt. Die Vorlesungssäle
    sind unterschiedlich groß und für 20 bis zu 150 Personen ausgerichtet - im Allgemeinen also
    kleiner als in Düsseldorf. Im fünften, sechsten und siebten Stock befindet sich die Bibliothek,
    die einen tollen Ausblick auf den Boston Common (den Stadtpark) bietet.

    Das öffentliche Verkehrsnetz ist leicht zu verstehen, gut ausgebaut und vor allem relativ güns-
    tig. Es ist auf jeden Fall vorteilhaft, es sich schon einmal angeschaut zu haben
    (http://www.mbta.com/), bevor man mitsamt Gepäck am Flughafen steht. Man kann sich in
    Boston mit der Bahn sehr bequem von A nach B bewegen, auch ohne Fahrrad oder Auto. Die
    U-Bahn wird kurz „T“ genannt. (Man fragt also eher nach der nächstgelegenen „T“ anstatt der
    „Subway“.) Ein Wochenticket für alle Linien kostet 15 Dollar, ein Monatsticket 59 (Stand
    Juni 2012). Für Studenten gibt es noch ein spezielles Angebot, das man jedoch schon vor An-
    reise kaufen muss - viel sparen kann man mit dem Studententicket allerdings nicht.

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    Zeitraum des Auslandsaufenthalts:

    Ich habe zwei Semester an der Suffolk Law School verbracht. Die Semesterzeiten sind leicht
    verschieden von denen an der HHU. Das erste Semester fängt Mitte/Ende August an und die
    Vorlesungen erstrecken sich bis Ende November/Anfang Dezember. Dann folgt die Klau-
    surenphase bis zur Weihnachtszeit. Nach zwei Wochen „Weihnachtsferien“ beginnt das zwei-
    te Semester Mitte Januar und die Vorlesungsphase geht bis Ende April. Die Klausuren folgen
    dann im Mai. Das Visum ist noch einen ganzen Monat nach dem zweiten Semester gültig, so
    dass anschließend noch Zeit zum Reisen bleiben würde (was übrigens auch während der je-
    weils einwöchigen Pausen im November zu Thanksgiving oder im März zu Springbreak mög-
    lich ist).

    Einschreibung online und vor Ort (reibungslos oder umständlich):

    Die Bewerbung lief über die Juristische Fakultät in Düsseldorf ab. Nach einem schriftlichen
    Bewerbungsschreiben über 1-2 Seiten und einem Gespräch auf Englisch mit Professor Lorz
    und Herrn Lottkus wurden zwei Bewerber ausgewählt.

    In formeller Hinsicht ist die Besorgung des Visums das Aufwendigste. Dafür muss man onli-
    ne einige Formulare ausfüllen, Überweisungen tätigen, und insbesondere persönlich in Frank-
    furt vorstellig werden (was im Endeffekt eine ziemliche Massenabfertigung ist). Die Doku-
    mente, die die SULS benötigte, wurden per Post verschickt.

    Wie ist die Auswahl der belegbaren Veranstaltungen:

    Die Auswahl an Kursen ist riesig. Man kann als Austauschstudent aus nahezu allen Kursen
    auswählen (einzige Ausnahme sind solche Kurse, die bestimmte Vorkenntnisse voraussetzen).
    Eine Liste der wählbaren Veranstaltungen kann auf der Internetseite der SULS eingesehen
    werden.

    Die amerikanischen Studenten besuchen die Law School für drei Jahre, wobei insbesondere
    im ersten Jahr ein wenig „ausgesiebt“ wird. Das heißt: Die Erst-Jahreskurse (typischerweise
    Contracts, Torts, Civil Procedure, Constitutional Law, Criminal Law) sind vom Umfang und
    Anspruch ein wenig höher einzuschätzen als die des zweiten und dritten Jahrgangs. Ich habe
    insgesamt 8 verschiedene Kurse über beide Semester belegt, woran man die Bandbreite an
    Wahlmöglichkeiten ganz gut erkennen kann: US Law – Legal Reasoning and Writing
    (Pflichtkurs), International Business Transactions, Agency&Partnerships and LLCs, Corpora-
    tions, Intellectual Property, Trademark Law, Constitutional Law und Alternative Dispute Re-
    solution. Bezüglich dieser Kurse kann ich gerne Unterlagen oder andere umfangreichere In-
    formationen weitergeben

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    Wie ist die Betreuung (Uni-Verwaltung/ Professoren):

    Die Betreuung kann auf jeden Fall positiv hervorgehoben werden. Bridgett Halay war für alle
    ausländischen Studenten zuständig und stand uns mit Rat und Tat zur Seite. Bevor die Vorle-
    sungen im August begannen, fanden drei Einführungstage statt, in denen einem alles in for-
    meller Hinsicht erklärt wurde. Nur so viel: Jeder der sich an der HHU schon einige Semester
    durchgeschlagen hat und dabei keine Probleme hatte (wie viele SAK muss ich bestehen? Wie
    werden die einzelnen Übungsklausuren bewertet und gewichtet? Wie schreibe ich eine Haus-
    arbeit? Wie läuft die Schwerpunktwahl oder AG-Wahl ab?), wird mit Leichtigkeit an der
    SULS und dem Credit Points-System zurechtkommen. Grundsätzlich gilt, dass man 24 Cre-
    dits über beide Semester sammeln muss (optimalerweise 12 in jedem). Es gibt 2, 3, und 4-
    Credit-Kurse, die sich vor allem in der Anzahl der Wochenstunden (und dementsprechend in
    der Tiefe) unterscheiden. Ein Zwei-Credit-Kurs findet nur einmal wöchentlich für ca. 1:50h
    statt, ein Drei-Credit-Kurs zweimal pro Woche für jeweils 1:15h und ein Vier-Credit-Kurs
    zweimal wöchentlich für jeweils 1:40h. Die vermeintlich wenige Anzahl an Vorlesungsstun-
    den sollte aber nicht über einen Fakt hinwegtäuschen: Die eigentliche Lernarbeit und das
    wirkliche Studieren findet alleine mit seinem Lehrbuch statt. Das Studium ist verschulter (es
    sprechen auch alle von „school“ und „classes“) als das deutsche Unisystem, wo jeder „seines
    eigenen Glückes Schmieds“ ist. Auch wenn dies natürlich von Professor zu Professor ver-
    schieden ist, kann man ein paar grundsätzliche Dinge festhalten:

       -   Die Vorlesungen sind weniger frontal, sondern dem Schulunterricht ähnlich. Das
           heißt: Studenten werden aufgerufen (auch unfreiwillig) und es wird erwartet, dass man
           sich aktiv an der Vorlesung beteiligt.

       -   Es besteht Anwesenheitspflicht bei den Vorlesungen.

       -   Man bekommt „Hausaufgaben“ auf: Es wird für jede Vorlesung ein bestimmtes
           Lehrbuch verwendet und genau festgelegt, was man zu welcher Stunde gelesen haben
           muss. Die Anzahl an Seiten kann sich stark unterscheiden. Von 20 bis zu 100 pro
           Woche (insbesondere in den Erstjahreskursen, z. B. Constitutional Law) pro Fach.

       -   Der Professor kennt die Studenten oftmals persönlich, weil die Kurse kleiner sind.
           Mein kleinster Kurs bestand aus 20 Leuten, der größte aus 100.

       -   Während der Vorlesung passen alle auf. Es redet kein einziger Student mit seinem
           Banknachbarn. Dass sich viele die Zeit auf Facebook vertreiben, lässt sich nicht
           leugnen, aber insgesamt sind die meisten Studenten sehr auf die Vorlesung fokussiert.

       -   Obwohl auch das amerikanische Recht mittlerweile mit hunderten von Gesetzestexten
           aufwartet, ist es immer noch ein Common Law-System. Das heißt, dass man „cases“
           über cases lesen muss. Das ist manchmal ein wenig frustrierend, weil man seitenlang
           „Facts“ über einen komplizierten, sehr individuellen Sachverhalt liest und sich fragt,
           wie man dies verallgemeinernd anwenden sollte. Für die Klausuren gilt wirklich

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             meistens, dass es reicht die „Rule“ und das „Holding“ zu kennen. Wenn es nicht
             gerade ein „open book exam“ (siehe unten) ist, muss man meistens auch keine „case
             names“ wissen.

      Wohnungssuche vor Ort / Ausstattung Wohnung bzw. Wohnheim/ Kosten:

      Wohnungen/Apartments sind in Boston leider sehr teuer. Als absolute Untergrenze kann man
      vielleicht 550 Dollar pro Monat nennen, was dann wohl ein winziges Zimmer mit vielen Mit-
      bewohnern relativ außerhalb von Boston bedeutet. Durchschnittlich kann man wohl so zwi-
      schen 650-1000 Dollar pro Monat für ein Zimmer in einer Wohnung einplanen, die von der
      Lage, der Hygiene und dem Gesamtbild angenehm ist.

      Zur Wohnungssuche: Ich bin mit einem Kommilitonen/guten Freund (wir wurden beide für
      das Austauschprogramm ausgewählt) aus demselben Semester nach Boston gekommen und
      wir sind gemeinsam die Wohnungssuche angegangen, was alles definitiv einfacher gemacht
      hat. Ich rate ganz stark davon ab, von zu Hause aus etwas klarzumachen oder schon Geld zu
      überweisen. Viele Wohnungen/Apartments sehen auf den Internetfotos ganz anders aus als in
      Echt. Von zu Hause aus empfiehlt es sich insbesondere auf http://boston.craigslist.org/ und
      über die Suffolk-Homepage Vermieter zu kontaktieren. Hierdurch kann man schon den einen
      oder anderen Termin zur Wohnungsbesichtigung ausmachen. Die richtige Suche kann man
      aber wirklich erst in Boston angehen. Ich habe mir eine amerikanische Handynummer besorgt
      (von Cellion) und dann in Boston alle möglichen Vermieter auf Craigslist angerufen. Nach 5-
      10 Wohnungsbesichtigungen haben wir dann etwas Brauchbares gefunden.

      Wir sind 10 Tage vor Unibeginn angereist und für diesen Zeitraum in den Studentenwohn-
      heimen der Uni untergekommen (Ashburton Place). Dies ist mit einer Jugendherberge ver-
      gleichbar: Zweierzimmer mit Betten, Schrank, kleinem Tischchen und das Badezimmer wird
      mit dem Nachbarzimmer geteilt (Preis: 50 Dollar pro Nacht pro Person).

      Finanzielle Anforderungen (Wohnung, Lebenshaltung mtl. ca.):

      Die Lebenshaltungskosten sind als relativ hoch zu bewerten. Insbesondere Lebensmittel sind
      im Vergleich zu Aldi, Lidl, Rewe sehr teuer. Abends wegzugehen oder zu feiern, geht auch
      ans Geld, ist aber nicht viel teurer als in Düsseldorf. Kleidung und Klamotten sind preiswerter
      als zu Hause. Restaurants sind von den Preisen ähnlich.

      Sprachkenntnisse/ Verstehen des Vorlesungsstoffs:

     Meine Sprachkenntnisse vor der Reise: Ich hatte Englisch als drittes schriftliches Fach im
     Abitur, habe den Zusatzkurs Anglo-Amerikanisches Recht abgeschlossen und beim Deutsch-
     israelischen Seminar weitere Englischkenntnisse gesammelt. Das AAL-Zusatzstudium würde
     ich aus dem Grunde empfehlen, da es einen generellen Eindruck vom amerikanischen Rechts-
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    system vermittelt. Absolute Voraussetzung ist es aber keinesfalls. Trotzdem würde ich sagen,
    wer Professor Hammel problemlos bei der Vorlesung folgen kann und kein Problem hat
    „cases“ zu lesen, wird auch keine allzu großen Schwierigkeiten an der SULS haben. Die Pro-
    fessoren reden laut und deutlich, wiederholen und heben wichtige Punkte hervor. Wenn man
    das Lehrbuch wie erwartet neben der Vorlesung liest, kann man dem Stoff gut folgen.

    Prüfungen:

    Ich habe im ersten Semester drei und im zweiten Semester vier Klausuren geschrieben. Hier
    kann man nur schwer allgemeine Aussagen treffen, da jeder Professor seine Klausuren unter-
    schiedlich gestaltet. Allgemeine Unterschiede zu unserem System:

       -   Es gibt (betraf bei mir eine Klausur) Multiple-Choice Klausuren, was aber definitiv
           nicht der Standard ist.

       -   Einige Klausuren sind sogenannte „open book“-Klausuren, was bedeutet, dass man
           jegliche Unterlagen mit in die Prüfung nehmen darf. Das sollte man aber nicht
           überbewerten, da diese Klausuren vom Stoff so umfangreich sind, dass man eigentlich
           nur wenig Zeit hat, etwas nachzuschlagen. Man muss die Antwort schon relativ genau
           wissen. Zumindest braucht man hierfür nicht „stupide“ Voraussetzungen auswendig
           zu lernen.

       -   Die Klausuren sind sehr unterschiedlich vom Aufgabenbereich. Manchmal spielt man
           Richter wie bei uns und bewertet einen Sachverhalt. Oftmals ist man jedoch Anwalt
           einer Seite und nennt die besten Argumente oder versucht die der anderen Partei zu
           entkräften. Manchmal bestehen Klausuren auch aus generellen Fragen, so dass man
           zum Beispiel einfach mit eigenen Worten eine bestimmte Theorie erklären oder
           anwenden muss.

       -   In manchen Fächern wird verlangt, dass man während des Semesters eine Art kleine
           Hausarbeit anfertigt (ca. 5 Seiten, betraf mich in zwei Kursen).

       -   Mündliche Noten/Mitarbeit wird in manchen Kursen berücksichtigt und kann in die
           Endnote einfließen.

       -   Es gibt Fächer, in denen Rollenspiele gemacht werden.

       -   Take home exams: Diese Variante (die ich selber nicht ausprobiert habe) bietet die
           Möglichkeit eine Klausur mit nach Hause zu nehmen und dort üblicherweise in 24h
           anzufertigen und wieder einzureichen (manchmal auch 48h oder mehr). Dies hört sich
           zunächst einfach an, ist aber im Endeffekt meines Erachtens sehr stressig, da man
           quasi rund um die Uhr daran arbeitet,

       -   Als internationaler Student kann man ein Wörterbuch mit in die Klausur nehmen und
           bekommt zusätzliche Zeit zugestanden. Üblicherweise werden die Klausuren über 3h

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           geschrieben, als Austauschstudent bekommt man hier 4h, was einen enormen Vorteil
           darstellt. Diese Möglichkeit sollte man sich keinesfalls entgehen lassen, da es selbst in
           4h zeitlich knapp werden kann. Bei den „Take homes“ wird die 24h-Frist meines
           Wissens sogar auf 48h verdoppelt.

       -   Notensystem: Das amerikanische Notensystem (A, A-, B+, B, B-, C+, C, C-, D, F) ist
           grundsätzlich von unserem Juranotensystem verschieden. Im deutschen System
           werden die beiden Bestnoten (18 und 17 Punkte) fast nie (zumindest nicht an normal
           Sterbliche) vergeben und selbst 10 von 18 Punkten sind meistens eine
           überdurchschnittliche Leistung. An der SULS wird das Notenspektrum tatsächlich voll
           ausgeschöpft. Das heißt, es werden in jeder Klausur ein paar As vergeben. Der
           Durchschnitt einer Klausur liegt meist leicht über einem B. Ein C ist meist schon eine
           schlechtere Note. Quasi das genaue Gegenteil von unserem Notensystem. Meiner
           Erfahrung nach braucht man keine 14-Punkte-Arbeit abzuliefern, um ein A- zu
           bekommen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit das LL.M.-Grading-System zu
           wählen. Das besteht aus nur vier verschiedenen Noten: High Honors (HH), Honors
           (H), Pass (P), Fail (F). Die Umrechnung vom amerikanischen System erfolgt dann
           folgendermaßen: A bis B+ = HH; B und B- = H; C+ bis C- = P; alles was schlechter
           ist, ist durchgefallen. Das System hat den Vorteil, dass es so relativ leicht möglich ist
           auch die Bestnote HH zu bekommen. Des Weiteren werden alle Klausuren vom
           Professor persönlich bewertet und dies geschieht absolut anonym. Es besteht weiterhin
           die Möglichkeit die Klausur am Laptop zu schreiben. Verallgemeinernd lässt sich
           festhalten, dass nicht so streng bewertet wird.

       -

    Vermeidbare Fehler:

    Generelle Tipps: Macht euch mit Campus Cruiser vertraut, checkt euer Suffolk-E-Mail-
    Postfach täglich, macht eure „Hausaufgaben“, verstrickt euch nicht in Detailfragen bei den
    Cases und vor allem: Nutzt eure freie Zeit zum Ausgehen, Reisen oder für andere schöne
    Dinge.

    Wie ist die Stadt/ Was muss man gesehen/ erlebt haben:

    Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in Boston. Hier lässt sich der „Freedom Trail“ nennen, der
    sich über mehrere Kilometer erstreckt und einen die Gründungsgeschichte der USA nachleben
    lässt. Des Weiteren ist der Anblick auf die Bostoner Skyline vom Hafen, Wasser oder auch
    von Cambridge aus sehenswert. Die Stadtgebiete Back Bay und Beacon Hill sind des Weite-
    ren einen Besuch wert, als auch die Universitäten Harvard und MIT. Vom zweithöchsten Ge-
    bäude, dem Prudential Tower, hat man einen wunderschönen Ausblick auf Boston.

    Darüber hinaus ist man in 4h mit dem Bus (für 15 Dollar) in New York City.

     Persönliche Erfahrung:
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    Ich kann nur jedem wärmstens ans Herz legen, die Möglichkeit zu nutzen und zwei Semester
    in Boston zu verbringen. Dies ist wirklich eine einmalige Chance. Boston ist eine wunder-
    schöne, vielfältige Stadt. Das Studium an der SULS ist „kein Selbstläufer“, wird jedoch bei
    entsprechendem Aufwand auch mit sehr guten Noten belohnt.

    Wann hat man mal die Möglichkeit die amerikanische Kultur und das ganz normale Leben in
    dem Maße kennenzulernen wie bei einem Auslandsstudium? Ein solches Jahr erweitert den
    eigenen Horizont einfach ungemein und ist eine ganz tolle Erfahrung. Ich habe so viele neue
    Leute kennengelernt, Freundschaften geschlossen, zahlreiche Städte gesehen…

    Insgesamt war es ein Wahnsinnsjahr. Lasst euch die Chance nicht entgehen!

    Ich stehe sehr gerne für Rückfragen zur Verfügung unter julian_glandien@freenet.de

    Julian

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