Ergebnisse der Ausschreibung - Erhebung der Wassergüte in Österreich - Beobachtungszeitraum 1. 1. 2013 31. 12. 2015
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Ergebnisse der Ausschreibung – Erhebung der Wassergüte in Österreich 10. Beobachtungszeitraum 1. 1. 2013 – 31. 12. 2015
Unser Leitbild / Our Mission Nachhaltig für Natur und Mensch / Sustainable for nature and mankind Lebensqualität / Quality of life Wir schaffen und sichern die Voraussetzungen für eine hohe Qualität des Lebens in Österreich. / We create and we assure the requirements for a high quality of life in Austria. Lebensgrundlagen / Bases of life Wir stehen für vorsorgende Erhaltung und verantwortungsvolle Nutzung der Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft, Energie und biologische Vielfalt. / We stand for a preventive conservation as well as responsible use of soil, water, air, energy and biodiversity. Lebensraum / Living environment Wir setzen uns für eine umweltgerechte Entwicklung und den Schutz der Lebensräume in Stadt und Land ein. / We support an environmentally friendly development and the protection of living environments in urban and rural areas. Lebensmittel / Food Wir sorgen für die nachhaltige Produktion insbesondere sicherer und hochwertiger Lebensmittel und nachwachsender Rohstoffe. / We ensure sustainable production in particular of safe and high-quality food and of renewable resources Impressum Gesamtkoordination: Abt. VII/1 Nationale Wasserwirtschaft Medieninhaber, Herausgeber, Copyright: Dr. Rudolf Philippitsch Bundesministerium für Land- und Dr. Karin Deutsch Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, AutorInnen: Sektion VII Wasser DI Dietmar Krämer Marxergasse 2, 1030 Wien Alle Rechte vorbehalten
Erhebung der Wassergüte in Österreich Ergebnisse der Ausschreibung von Probenahmen und chemischen Analysen für den Beobachtungszeitraum 1. 1. 2013 – 31. 12. 2015 Gesamtkoordination: Dr. Rudolf Philippitsch (BMLFUW) Dr. Karin Deutsch (BMLFUW) Redaktion: DI Dietmar Krämer (BMLFUW) unter der Mitarbeit von: DI Thomas Hörhan (BMLFUW) DI Paul Schenker (BMLFUW) Ing. Ingrid Eder (BMLFUW) Karin Wiesbauer (BMLFUW) Alexandra Dinhof (BMLFUW) Auftraggeber, Herausgeber, Verleger: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Abt. VII/1 – Nationale Wasserwirtschaft Wien 2013
Inhaltsverzeichnis Einleitung ............................................................................................................................... 1 1 Grundlagen und Inhalt der Ausschreibung ................................................................ 4 1.1 Ausschreibungszeitraum .......................................................................................... 4 1.2 Bieterkreis ................................................................................................................ 4 1.3 Messstellennetz ........................................................................................................ 4 1.4 Messfrequenz ........................................................................................................... 6 1.5 Parameterumfang ..................................................................................................... 7 1.5.1 Grundwasser .................................................................................................... 8 1.5.2 Fließgewässer ................................................................................................ 13 1.6 Leistungsregelung .................................................................................................. 16 1.6.1 Probenahme ................................................................................................... 16 1.6.2 Analytik ......................................................................................................... 17 1.7 Qualitätssicherung ................................................................................................. 18 1.7.1 Akkreditierung ............................................................................................... 18 1.7.2 Qualitätssichernde Maßnahmen des Auftragnehmers ................................... 18 1.7.3 Ringversuche ................................................................................................. 18 1.7.4 Kontrollprobensystem ................................................................................... 18 1.7.5 Anonyme Doppelproben................................................................................ 20 1.7.6 Kontrolle durch den Auftraggeber ................................................................. 20 1.7.7 Maßnahmen bei nicht auftragskonformer Leistungserbringung ................... 20 2 Durchführung der Ausschreibung ............................................................................. 21 2.1 Ausschreibung ....................................................................................................... 21 2.2 Art des Verfahrens ................................................................................................. 22 2.3 Ankündigung – Veröffentlichung .......................................................................... 22 2.4 Angebotsöffnung ................................................................................................... 22 2.5 Prüfung der Eignungskriterien............................................................................... 22 2.6 Bewertung der Zuschlagskriterien – Ermittlung des Bestbieters .......................... 24 2.7 Einstiegsrecht der Landeslabore ............................................................................ 24 3 Ergebnisse..................................................................................................................... 25 3.1 Bieterkreis .............................................................................................................. 25 3.2 Auftragnehmer ....................................................................................................... 25 3.3 Preise ..................................................................................................................... 26 3.3.1 Preise Wassergüteerhebung in Österreich ..................................................... 26 3.3.2 Preise Grundwasserbeobachtung ................................................................... 31 3.3.3 Preise Fließgewässerbeobachtung ................................................................. 39 3.3.4 Preisentwicklung der bisherigen Ausschreibungen ....................................... 45 4 Zusammenfassung und Ausblick ............................................................................... 49 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................ 50 Tabellenverzeichnis ............................................................................................................. 52 Bildnachweis......................................................................................................................... 53 Adressenverzeichnis ............................................................................................................ 54
Einleitung Grundsätzliches: Seit Dezember 1991 wird die „Erhebung der Wassergüte in Österreich“ als ein wesentlicher Eckpfeiler des vorsorgenden Umweltschutzes in Österreich flächendeckend und regelmäßig an Grundwässern und Oberflächengewässern durchgeführt. Mit der laufenden chemisch- analytischen Überprüfung der Wasserinhaltsstoffe an ca. 2.100 bundesweit festgelegten Messstellen können damit vom natürlichen Zustand abweichende Veränderungen erkannt und in Folge rechtzeitig gegensteuernde Maßnahmen eingeleitet werden. Der Ausschreibungsumfang richtet sich nach dem gesetzlich vorgegebenen 6jährigen Beobachtungszyklus. Die Erstbeobachtung über 1 Jahr erfolgt alle 6 Jahre und umfasst den maximalen Parameterumfang. Dazwischen gibt es 5 Wiederholungsbeobachtungen bzw. operative Beobachtungen (Wasserkörper mit Risiko) mit verringerten Beobachtungs- frequenzen bzw. Parameterumfängen. In den Jahren 1992, 1993, 1996, 1999, 2002, 2007 und 2010 wurden die Ergebnisberichte der vorangegangenen Ausschreibungen veröffentlicht. Diese liegen im BMLFUW, Abt. VII/1 Nationale Wasserwirtschaft auf. Die letzte Ausschreibungsrunde zur Erhebung der Wassergüte in Österreich für den Leistungszeitraum Jänner 2013 – Dezember 2015 ist abgeschlossen. Die wesentlichen Ergebnisse dieser bereits 10. Ausschreibung werden in diesem Bericht dargestellt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Erfassung der biologischen Wassergüte durch die fachlich mit der analytischen Chemie nicht vergleichbaren Spezifikationen bei gleichzeitig recht eingeschränktem Bieterkreis nicht Bestandteil dieses Ausschreibungsbereiches ist. Wasserrechtliche Aspekte: Die gesetzliche Grundlage für die Ausschreibung bildet die Gewässerzustandsüber- wachungsverordnung (GZÜV; BGBl. II Nr. 479/2006) i.d.g.F. basierend auf dem Wasserrechtsgesetz (§§59c - 59f WRG, BGBl. Nr. 215/1959 i.d.g.F.), mit dem die EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL; RL2000/60/EG) in nationales Recht umgesetzt wurde. Gleichsam stellen die erhobenen und fachlich mit dem Umweltbundesamt aufbereiteten Ergebnisse der Wasserdaten eine wesentliche Grundlage für die nach der WRRL durchzuführende Risikobeurteilung bzw. Zustandsbewertung von Wasserkörpern dar, deren Kriterien in den einschlägigen nationalen Qualitätszielverordnungen für Grundwasser und Fließgewässer geregelt sind. Die Ergebnisse daraus sind wiederum Grundlage für die Umsetzung des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes (NGP), welcher eine nachhaltige, wasserwirtschaftliche Gesamtplanung Österreichs zum Schutz der Gewässer durch Vorgaben von Maßnahmen zum Ziel hat (NGP s. http://ngp.lebensministerium.at). -1-
Vergaberechtliche Aspekte: Die Vergabe von Probenahme und Analytik erfolgt auf Basis öffentlicher, zum größten Teil EU-weiter Ausschreibungen gemäß Bundesvergabegesetz (BVergG; BGBl. I Nr. 17/2006 i.d.g.F.). Das Untersuchungsprogramm wird gemeinsam vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und den Bundesländern durchgeführt. Ausschreibende Stelle und somit Auftraggeber ist das BMLFUW, vergebende Stellen und somit organisatorisch und koordinierend verantwortlich sind die Länder. Die Kosten werden in der Regel zu 2/3 vom Bund und zu 1/3 von den Ländern getragen. Eine Ausnahme stellen die Donau- und Grenzgewässermessstellen des Fließgewässermessnetzes dar, die zur Gänze vom Bund finanziert werden. Als Auftragnehmer sind ausschließlich Labore zugelassen, welche die gesamten Leistungen im EWR-Raum erbringen. Die Vergabe findet nach dem Bestbieterprinzip statt. Die Ermittlung des technisch und wirtschaftlich günstigsten Angebotes erfolgt auf Basis der Quantifizierung der Zuschlagskriterien. Diese Publikation ist als zusätzlicher Beitrag zur vergaberechtlich geforderten grundsätzlichen Transparenz zu verstehen und soll zudem den potentiellen Bieterkreis über Art und Form der Vergabe sowie die gebotenen Preise und geforderten Leistungen informieren. Qualitätssichernde Aspekte: Sämtliche ausgeschrieben Leistungen von Probenahme bis zu 140 chemisch-physikalisch zu untersuchenden Parametern sind (wie auch die 47 Sonderpestizide bzw. Metaboliten der UBA-Sondermessprogramme) verpflichtend nach den einschlägigen internationalen Normen zu untersuchen. Diese Vorgaben sind auch wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Ausschreibung, damit nach einheitlichen und vor allem auch nachvollziehbaren Kriterien die Leistungen erbracht werden. Hinzu kommt, dass der Nachweis einer einschlägigen Akkreditierung für die ausgeschriebenen Leistungselemente ein unabdingbares Eignungskriterium darstellt. Damit soll von vornherein sichergestellt werden, dass grundlegende Elemente der Qualitätssicherung von den Bietern erfüllt werden. Das Qualitätssicherungssystem zur Erhebung der Wassergüte in Österreich geht jedoch über diese grundlegenden Forderungen hinaus und ist ein mehrstufiges, ineinander greifendes System. So sind bereits bei der Angebotslegung sämtliche Verfahrenskenndaten und die qualitätssichernden Maßnahmen in der Routine bekannt zu geben. Bei der Ermittlung des Bestbieters erfolgt vor Auftragsvergabe ein Audit vor Ort mit einem externen QS-Experten, bei welchem die Angaben überprüft werden. Im Falle einer Auftragsvergabe erfolgt zumindest ein Audit vor Ort während der Leistungserbringung. Darüber hinaus ist jeder -2-
Auftragnehmer verpflichtet, am laufenden Kontrollprobensystem (Ringversuche) teilzunehmen, um seine gute Datenqualität auch auf diese Weise regelmäßig unter Beweis zu stellen. Damit soll eine bestmögliche Datenqualität gewährleistet werden, zumal sich für Wasserkörper, welche sich im Risiko bzw. nicht im guten Zustand befinden, einschneidende wirtschaftliche Maßnahmen ergeben können. Sämtliche Auditergebnisse werden auch der Akkreditierungsstelle des Bundes im Wirtschaftsministerium zur Kenntnis gebracht, welche damit wichtige Informationen über die praktische Tätigkeit ihrer bescheidmäßig akkreditierten Labore erhält. Dieses umfangreiche Qualitätssicherungssystem soll keine übergebührliche Leistungsanforderung darstellen, vielmehr hilft es einerseits den Laboren, ihren eigenen Leistungsstandard regelmäßig zu überprüfen, um bei Bedarf rechtzeitig Korrekturen vornehmen zu können und andererseits dem Auftraggeber die tatsächliche Situation vor Ort sowie die Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben/Normen auch besser einschätzen zu können. Bild 1: Peratschitzenbach, Abflussmesswehr, Jaunfeld; Kärnten (© Foto: R. Philippitsch) -3-
1 Grundlagen und Inhalt der Ausschreibung In der Folge werden die wesentlichen Grundzüge und Bestimmungen zusammengefasst. Die detaillierten Regelungen finden sich in den Ausschreibungsunterlagen. 1.1 Ausschreibungszeitraum Probenahme und Analytik wurden bereits das zehnte Mal im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung zur Vergabe gebracht. Der derzeitige Auftragszeitraum umfasst 3 Jahre. 1. Auftragszeitraum: Dezember 1991 – Dezember 1992 2. Auftragszeitraum: Jänner 1993 – Juni 1994 3. Auftragszeitraum: Juli 1994 – Juni 1996 4. Auftragszeitraum: Juli 1996 – Juni 1998 5. Auftragszeitraum: Juli 1998 – Juni 2000 Auftragsverlängerung: Juli 2000 – Juni 2001 6. Auftragszeitraum: Juli 2001 – Dezember 2003 7. Auftragszeitraum: Jänner 2004 – Dezember 2006 8. Auftragszeitraum: Jänner 2007 – Dezember 2009 9. Auftragszeitraum: Jänner 2010 – Dezember 2012 10. Auftragszeitraum: Jänner 2013 – Dezember 2015 1.2 Bieterkreis Als Bieter sind gemäß Festlegung in den Ausschreibungsunterlagen grundsätzlich alle Labore und Prüfstellen zugelassen, die über eine einschlägige Akkreditierung verfügen und ihre Leistungen im EWR-Raum erbringen. 1.3 Messstellennetz Die aktuellen Messnetze für Grundwasser (GW) und Fließgewässer (FW) sind in der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) festgelegt. Beim Grundwasser sind dies vorwiegend oberflächennahe Grundwasserkörper, aber auch einige Tiefengrundwasserkörper, insgesamt etwas mehr als 2000 Messstellen (Abbildung 1). Das Fließgewässermessnetz umfasst für den gesamten Leistungszeitraum 2013-2015 die Wiederholungsbeobachtung der 71 Überblicksmessstellen (Ü1+Ü3 gemäß GZÜV) sowie die operative Überwachung von etwa 10 Messstellen, die im Rahmen der zwischenstaatlichen Grenzgewässerabkommen zu beobachten sind. Im Jahr 2013 werden im Rahmen des operativen Monitorings zusätzlich etwa 160 Fließgewässermessstellen zufolge der Risikoabschätzung 2012 sowie im Rahmen der überblicksweisen Überwachung die 5 Referenzmessstellen (Ü2 gemäß GZÜV) beobachtet (Abbildung 2). -4-
Abbildung 1: Anzahl der Grundwassermessstellen im Leistungszeitraum 2013-2015 nach Bundesländern gegliedert (in der Folge in Tabellen und Abbildungen verwendete Abkürzungen: B: Burgenland, K: Kärnten, NÖ: Niederösterreich, OÖ: Oberösterreich, S: Salzburg, ST: Steiermark, T: Tirol, V: Vorarlberg, W: Wien) Abbildung 2: Anzahl der Fließgewässermessstellen im Leistungszeitraum 2013-2015; jahresweise und nach Bundesländern gegliedert; Unterscheidung zwischen Landes- und Bundesmessstellen durch Teilung der Säulen (unten Bundesmessstellen – 100% Bundesfinanzierung, oben Landesmessstellen – 2/3 Bundesfinanzierung; (in der Folge in Tabellen und Abbildungen verwendete Abkürzungen: B: Burgenland, K: Kärnten, NÖ: Niederösterreich, OÖ: Oberösterreich, S: Salzburg, ST: Steiermark, T: Tirol, V: Vorarlberg, W: Wien, Bd: Bund); NÖ keine Bundesmessstellen, W keine Fließgewässerbeobachtung im gegenständlichen Ausschreibungszeitraum, Bd ausschließlich Bundesmessstellen -5-
1.4 Messfrequenz Die Erhebung der Wassergüte gemäß GZÜV geht von einer überblicksweisen Überwachung in einem sechsjährigen Beobachtungszyklus aus, wobei das erste Jahr als Erstbeobachtung mit im Grundwasserbereich erhöhter Beobachtungshäufigkeit gilt, die restlichen fünf Jahre als Wiederholungsbeobachtung. Gemäß Wasserrahmenrichtlinie bzw. Wasserrechtsgesetz ist 2013 ein Jahr der Erstbeobachtung, 2014 und 2015 sind Jahre der Wiederholungs- beobachtung. Wasserkörper, für die ein Risiko nachgewiesen wurde, sind im Sinne einer operativen Über- wachung zumindest für die jeweils betroffenen Parameter (Schadstoffe) im Grundwasser mit erhöhter Messfrequenz weiter zu beobachten. Nach Ablauf eines vollen 6jährigen Beobachtungszyklus ist eine Bewertung durchzuführen und wieder mit der Erstbeobachtung des nächsten 6-jährigen Beobachtungszyklus zu beginnen. Grundwasser: In der Ausschreibung für den Leistungszeitraum 2013-2015 wurde für Grundwasser im Erstbeobachtungsjahr eine 3malige Beobachtung (im 2., 3. und 4. Quartal) festgelegt. In den Folgejahren ist eine zumindest jährliche Wiederholungsbeobachtung vorgesehen. In gefährdeten Grundwasserkörpern bzw. Risikogebieten (Beobachtungsgebiete oder voraussichtliche Maßnahmengebiete) wird im Sinne der operativen Überwachung eine häufigere (bis vierteljährliche Beobachtung) durchgeführt. In der Wiederholungs- beobachtung werden Metalle, leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe (LHKW) und Triazin-Pestizide jeweils jährlich untersucht. In Wien werden LHKW halbjährlich beobachtet, in Kärnten werden Metalle, im Burgenland, in Oberösterreich und in der Steiermark Triazine an ausgewählten Messstellen häufiger untersucht. Fließgewässer: Die Fließgewässerbeprobung wird grundsätzlich im einmonatigen Intervall durchgeführt. An ausgewählten Grenzgewässermessstellen erfolgt die Beobachtung – insbesondere auch zur Frachterhebung von Nährstoffeinträgen – gemäß diverser EU- Richtlinien verstärkt in etwa vierzehntäglichem Rhythmus. Das Basismessnetz (Überblicksmessstellen Ü1 und Ü3 gemäß GZÜV und Grenzgewässermessstellen) wird über den gesamten Leistungszeitraum (2013-2015) beobachtet (überblicksweise Überwachung). An diesen Stellen werden im Jahr 2013 auch Schwermetalluntersuchungen gemacht. Darüber hinaus wird eine einjährige operative Überwachung (2013) in Gewässern durchgeführt, die in der Risikoabschätzung 2012 hinsichtlich einer möglichen Belastung aus einer Punktquelle bzw. eines möglichen übermäßigen diffusen Nährstoffeintrages ausgewählt wurden. -6-
1.5 Parameterumfang Einzelne Parameter, die aufgrund ihrer chemischen Natur bzw. durch gemeinsame analytische Bestimmbarkeit eine fachlich sinnvolle Einheit bilden, wurden zu Gruppen zusammengefasst (z.B. Metalle, Leichtflüchtige Halogenierte Kohlenwasserstoffe, Triazine). Diese Parametergruppen werden grundsätzlich als Ganzes vergeben. In der Ausschreibungsperiode 2013-2015 wurden aus Gründen der Gewährleistung der Einhaltung definierter Maximalfristen zwischen Probenahme und Analytik (gemäß ÖN EN ISO 5667-3) sowie zur Vermeidung eines übermäßigen administrativen Aufwands in der Auftragsabwicklung aus diesen Parametergruppen Vergabeblöcke gebildet. Parameter- gruppen innerhalb eines Vergabeblocks wurden ausschließlich gemeinsam vergeben. Im Bereich Grundwasser wurden 2 Vergabeblöcke gebildet (VB1: Probenahme, Parameter- block1, Metalle, LHKW und ggf. AOX; VB2: Triazine und Sonderpestizide II-IX gem. GZÜV), im Fließgewässerbereich wurden alle Parametergruppen (Probenahme, Parameter- block1+2, Metalle und ggf. AOX) zu einem Vergabeblock zusammengefasst. Die je Parameterblock zu analysierenden Wirkstoffe, die geforderten Mindestbestimmungs- grenzen und die Methodik gemäß GZÜV sind in den Ausschreibungsunterlagen angeführt und in Tabelle 2 für Grundwasser und Tabelle 4 für Fließgewässer wiedergegeben. Der je Messstelle zu analysierende Parameterumfang kann zufolge ggf. gegebener Gefährdungen bzw. auf Grund des Fließgewässer-Messstellentyps unterschiedlich sein. Anmerkung: Neben den zur Ausschreibung gebrachten Parametern wurde das Umweltbundesamt für das Jahr 2013 mit der 3maligen flächendeckenden Untersuchung von 39 weiteren Sonderpestiziden (bzw. Metaboliten) im Grundwasser (vornehmlich abgeleitet aus dem punktuell durchgeführten Sondermessprogramm 2010) und der überblicksweisen Untersuchung von PAKs (an allen Ü-Stellen gem. GZÜV) sowie der operativen Untersuchung von Ethylendiamintetraessigsäure, Nonylphenol und Tributylzinn (an wenigen durch die Risikoabschätzung 2012 ausgewählten Messstellen) in Fließgewässern beauftragt. 2014 werden vom UBA weiters die C10-C13-Chloralkane (an den Ü1 und Ü3-Stellen) im Fließgewässer untersucht. Mit der Analytik dieser Parameter(gruppen) wurde das UBA betraut, da es sich um methodisch schwierige Untersuchungen handelt, insbesondere hinsichtlich der von der EU geforderten besonders niedrigen Mindestbestimmungsgrenzen. Die Parameter, mit denen das Umweltbundesamt direkt betraut wurde, sind in den Tabellen 2 für Grundwasser und 4 für Fließgewässer jeweils unter dem Punkt „Sondermessprogramm UBA“ angegeben. Weiters in der Tabelle 2 angeführt sind Parameter, die in einem weiteren Grundwasser- Sondermessprogramm 2013 ebenfalls vom Umweltbundesamt, allerdings nur einmalig im 3. Quartal, flächendeckend untersucht werden. Es handelt sich dabei um den Pestizid-Wirkstoffe Dimethachlor und weitere 7 Metabolite, die zufolge der Ergebnisse des Projektes GeoPEARL-Austria ausgewählt wurden, sowie um Uran. Im Beobachtungszeitraum 2013-2015 werden damit im Bereich Grundwasser insgesamt 184 (davon 133 Pestizide), im Bereich Fließgewässer 70 Parameter untersucht. -7-
1.5.1 Grundwasser Grundsätzlich umfasst die Grundwasserbeobachtung den Parameterblock 1 (physikalisch- chemische und allgemein-chemische Parameter), Metalle, Leichtflüchtige Halogenierte Kohlenwasserstoffe und Pestizide. Im Erstbeobachtungsjahr 2013 finden mindestens 3 Beobachtungsdurchgänge (2., 3. u. 4. Quartal) statt, in den folgenden Wiederholungs- beobachtungen in den Jahren 2014 und 2015 ist eine zumindest jährliche Beobachtung vorgesehen. Parameterblock 1 (physikalisch-chemische und allgemein-chemische Parameter), Eisen und Mangan werden an allen Messstellen bei allen Durchgängen beobachtet. Metalle, Leichtflüchtige Halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW bzw. CKW) und Triazin-Pestizide werden 2013 3mal, 2014 und 2015 zumindest einmal jährlich miterfasst, in ausgewählten Grundwasserkörpern mit höherer Frequenz. Sonderpestizide II-IX gem. GZÜV werden 2013 3mal jährlich an allen Messstellen untersucht. Im Falle einer Grenzwertüberschreitung werden einzelne Sonderpestizidgruppen in einzelnen Grundwasserkörpern bzw. an einzelnen Messstellen in einer ggf. gesondert zu beauftragenden operativen Überwachung weiterbeobachtet. Bild 2: Probenstabilisierung vor Ort (© Foto: F. Hasieber) -8-
Tabelle 1: Anzahl der Proben bzw. Analysen je Bundesland und Parameterblock für die Grundwasserbeobachtung im Zeitraum 2013-2015; farbliche Unterscheidung der öffentlich ausgeschriebenen Leistungen und der im Zuge der Wahrnehmung des Einstiegsrechtes von den Landeslaboren (siehe Kap. 2.7) zu erbringenden Leistungen Grundwasser - Probenzahlen 2013-2015 B K NÖ OÖ S ST T V W Summe Hahnentnahme 964 1474 2538 2404 1169 2729 1769 525 315 13887 Pumpbetrieb 789 909 850 260 147 1400 205 350 217 5127 Parameterblock 1 964 1474 2538 2404 1169 2729 1769 525 315 13887 Metalle gelöst 605 1474 2300 1430 871 2117 1185 375 225 10582 LHKW 607 1145 2300 1430 839 2067 1185 375 315 10263 AOX 0 0 0 0 0 150 0 0 0 150 Triazine 713 1145 2300 1976 841 2325 1185 375 225 11085 Pestizide II - IX 363 687 1380 1014 501 1179 711 225 135 6195 Farbcodierung: Ausschreibung Einstiegsrecht Tabelle 2: Parameterliste für die Grundwasserbeobachtung 2013-2015 (Maximalumfang; einige Parameter werden nur an wenigen Messstellen untersucht; vgl. auch Tabelle 1); angegeben sind die zugrunde liegenden Verfahrensvorschriften (Normen), die geforderten Mindestbestimmungsgrenzen (MBG) und die Parametercodes Parameterliste GRUNDWASSER Probenahme und vor-Ort-Parameter Parameter Verfahren Einheit MBG Code Abstich - m - G109 Grundwasserspiegel - m.ü.A. - G110 Förderstrom bei Probenahme - l/s - G215 Gesamtfördervolumen - l - G325 Quellschüttung - l/s - G223 Anmerkungen zur Probe - - - G420 organoleptische Feststellungen von: Färbung - - - G113 Trübung - - - G114 Geruch - - - G111 Messung von: Wassertemperatur DIN 38404 C4 °C - G116 pH-Wert DIN 38404 C5 - - G118 elektrische Leitfähigkeit (bei 20°C) ÖN EN 27888 µS/cm - G366 Sauerstoffgehalt ÖN EN 25814 mg O2/l 0,2 G119 Parameterblock 1 Parameter Verfahren Einheit MBG Code Gesamthärte ÖN M 6268 °dH 1 G122 Karbonathärte ÖN EN ISO 9963 °dH 1 G123 Hydrogenkarbonat ÖN EN ISO 9963 mg/l 3 G157 Calcium ÖN EN ISO 11885 mg/l 3 G134 Magnesium ÖN EN ISO 11885 mg/l 1 G135 Natrium ÖN EN ISO 11885 mg/l 1 G136 Kalium ÖN EN ISO 11885 mg/l 2 G137 Nitrat ÖN EN ISO 10304-1 mg NO3/l 1 G154 Nitrit ÖN EN 26777 mg NO2/l 0,01 G153 Ammonium ÖN ISO 7150-1 mg NH4/l 0,01 G152 Chlorid ÖN EN ISO 10304-1 mg/l 1 G155 Sulfat ÖN EN ISO 10304-1 mg SO4/l 1 G156 Orthophosphat ÖN EN ISO 6878 mg PO4/l 0,02 G159 Bor EN ISO 11885 mg/l 0,02 G151 -9-
Parameterliste GRUNDWASSER – Parameterblock 1 Fortsetzung Parameter Verfahren Einheit MBG Code DOC (ber. als C) ÖN EN 1484 mg C/l 0,5 G164 Eisen, gelöst ÖN EN ISO 11885 mg/l 0,01 G138 Mangan, gelöst ÖN EN ISO 11885 mg/l 0,01 G139 Metalle gelöst Parameter Verfahren Einheit MBG Code Aluminium ÖN EN ISO 11885 µg/l 10 G425 Arsen ÖN EN ISO 11969 µg/l 1 G429 Blei ÖN M 6617 µg/l 1 G426 Cadmium ÖN EN ISO 5961 µg/l 0,2 G421 Chrom ÖN EN ISO 11885 µg/l 1 G427 Kupfer ÖN EN ISO 11885 µg/l 1 G424 Nickel ÖN EN ISO 11885 µg/l 1 G428 Quecksilber ÖN EN 12338 µg/l 0,1 G422 Zink ÖN EN ISO 11885 µg/l 5 G423 Leichtflüchtige Halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) Parameter Verfahren Einheit MBG Code Trichlorethen ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G176 Tetrachlorethen ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G175 1,1,1-Trichlorethan ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G177 Chloroform (Trichlormethan) ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G180 Tetrachlormethan ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G179 1,1-Dichlorethen ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,2 G186 Tribrommethan ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G181 Bromdichlormethan ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G182 Dibromchlormethan ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,1 G183 Dichlormethan ÖN EN ISO 10301 µg/l 5 G185 1,2-Dichlorethan ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,5 G187 cis 1,2-Dichlorethen ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,5 G331 trans 1,2-Dichlorethen ÖN EN ISO 10301 µg/l 0,5 G330 Adsorbierbare organisch gebundene Halogenverbindungen (AOX) Parameter Verfahren Einheit MBG Code AOX (als Cl) EN ISO 9562 µg Cl/l 2 G172 PESTIZIDE Triazine Parameter Verfahren Einheit MBG Code Atrazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G192 Desethylatrazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G193 Desisopropylatrazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G194 Cyanazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G218 Prometryn ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G219 Propazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G220 Simazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G195 Sebutylazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G242 Terbutylazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G221 Desethylterbutylazin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G379 Metolachlor ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G216 Alachlor ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G198 Pendimethalin ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G261 Terbutryn ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G263 2,6 Dichlorbenzamid ÖN EN ISO 10695 µg/l 0,03 G378 Sonderpestizide Pestizide II – Organochlorinsektizide Parameter Verfahren Einheit MBG Code Summe Aldrin und Dieldrin (als Dieldrin) ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G266 Endrin ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G296 - 10 -
Parameterliste GRUNDWASSER – PESTIZIDE – Sonderpestizide Fortsetzung Pestizide II – Organochlorinsektizide Endosulfan (Summe der Isomere) ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G250 Chlordan (Summe der Isomere) ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,05 G267 Heptachlor und Heptachlorepoxid (als Heptachlor) ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G268 Hexachlorbenzol ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,01 G269 -Hexachlorcyclohexan ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G530 -Hexachlorcyclohexan ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G531 Lindan ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G202 DDE (und Isomere) ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G245 DDT (und Isomere) ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G246 Pestizide III – Phenylharnstoffe Parameter Verfahren Einheit MBG Code Buturon ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,05 G243 Chlorbromuron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G286 Chlortoluron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G244 Diuron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G249 Hexazinon ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G315 Isoproturon ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G251 Linuron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G252 Metobromuron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G255 Metoxuron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G256 Monolinuron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G257 Monuron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G258 Neburon ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,05 G259 Bromoxynil und Bromoxynilester (als Bromoxynil) ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,05 G323 Ioxynil ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,05 G287 Pestizide IV – Phenoxyalkancarbonsäuren Parameter Verfahren Einheit MBG Code 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D), Salze u. Ester (als 2,4-D) ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,03 G197 Dichlorprop (2,4-DP), Salze u. Ester (als 2,4-DP) ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,03 G196 4Chlor-2methylphenoxyessigsäure (MCPA), Salze u. Ester (als ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,03 G204 MCPA) 4-(4Chlor-2methylphenoxy)buttersäure (MCPB), Salze u. Ester ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,03 G241 (als MCPB) Mecoprop (MCPP), Salze u. Ester (als MCPP) ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,03 G205 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (2,4,5-T), Salze u. Ester (als ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,03 G217 2,4,5-T) Dicamba ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,05 G229 Pestizide V – Saure Herbizide Parameter Verfahren Einheit MBG Code Bentazon ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,03 G200 Dinoseb-acetat - µg/l 0,05 G248 Metazachlor ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G253 Methoxychlor ÖN EN ISO 6468 µg/l 0,03 G254 Orbencarb - µg/l 0,05 G260 Pyridat und 6Chlor-4hydroxy-3phenylpyridazin (als Pyridat) ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,05 G199 Pestizide VI Parameter Verfahren Einheit MBG Code Bromacil ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,03 G320 Dichlobenil - µg/l 0,05 G316 Metalaxyl - µg/l 0,05 G317 Pirimicarb - µg/l 0,05 G201 Triadimefon ÖN EN 12918 µg/l 0,05 G318 Triadimenol ISO TS 11370 µg/l 0,05 G319 Pestizide VII – Sulfonylharnstoffe Parameter Verfahren Einheit MBG Code Amidosulfuron - µg/l 0,03 G340 - 11 -
Parameterliste GRUNDWASSER – PESTIZIDE – Sonderpestizide Fortsetzung Pestizide VII – Sulfonylharnstoffe Metsulfuron-methyl - µg/l 0,03 G341 Nicosulfuron - µg/l 0,03 G342 Primisulfuron-methyl - µg/l 0,05 G343 Rimsulfuron - µg/l 0,05 G344 Thifensulfuron-methyl - µg/l 0,03 G345 Triasulfuron - µg/l 0,03 G346 Triflusulfuron-methyl - µg/l 0,05 G347 Pestizide VIII Parameter Verfahren Einheit MBG Code Aclonifen - µg/l 0,05 G354 Clomazon - µg/l 0,05 G364 Deltametrin - µg/l 0,05 G353 Dimethenamid - µg/l 0,05 G358 Fluazifop-p-butyl - µg/l 0,05 G351 Fluroxypyr-1methylheptylester - µg/l 0,05 G352 Metamitron ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,05 G361 Quizalofop-ethyl - µg/l 0,05 G356 Prosulfocarb - µg/l 0,05 G355 Aclonifen - µg/l 0,05 G354 Clomazon - µg/l 0,05 G364 Deltametrin - µg/l 0,05 G353 Pestizide IX Parameter Verfahren Einheit MBG Code Carbetamid ÖN EN ISO 11369 µg/l 0,05 G360 Fenoxyprop - µg/l 0,05 G350 Flufenacet - µg/l 0,05 G359 Fluroxypyr ÖN EN ISO 15913 µg/l 0,05 G367 Isoxaflutol - µg/l 0,05 G363 Metosulam - µg/l 0,05 G362 Quizalofop - µg/l 0,05 G357 Sondermessprogramm UBA Parameter Verfahren Einheit MBG Code Metolachlorsulfonsäure - µg/l 0,06 G510 Metazachlorsulfonsäure - µg/l 0,06 G506 Metolachlorsäure - µg/l 0,06 G511 Metazachlorsäure - µg/l 0,06 G505 3,5,6-Trichlor-2-Pyridinol (TCP) - µg/l 0,06 G468 Alachlorsulfonsäure - µg/l 0,06 G478 Saccharin - µg/l 0,06 G523 Flufenacetsulfonsäure - µg/l 0,06 G499 3,5-Dibrom-4-hydroxybenzoesäure - µg/l 0,06 G469 Dimethachlorsulfonsäure - µg/l 0,06 G494 Iprodione - µg/l 0,05 G388 Terbuthylazin-2-hydroxy - µg/l 0,05 G467 Ethofumesate - µg/l 0,05 G395 Terbutylazin-2-hydroxy-desethyl - µg/l 0,05 G465 Clothianidin - µg/l 0,05 G385 Pethoxamid - µg/l 0,05 G517 CYPM - µg/l 0,05 G486 Metamitron-desamino - µg/l 0,06 G504 Propazin-2-Hydroxy - µg/l 0,05 G466 Metribuzin-desamino - µg/l 0,05 G512 Chloridazon - µg/l 0,05 G400 3-Aminophenol - µg/l 0,05 G470 2-Amino-4-methoxy-6-methyl-1,3,5-Triazin - µg/l 0,05 G461 Iodosulfuron-methyl - µg/l 0,05 G384 Thiamethoxam - µg/l 0,05 G390 - 12 -
Parameterliste GRUNDWASSER – Sondermessprogramm UBA Fortsetzung Parameter Verfahren Einheit MBG Code Metribuzin - µg/l 0,05 G397 Thiacloprid-amid - µg/l 0,05 G525 Diazinon - µg/l 0,05 G532 Azoxystrobin - µg/l 0,05 G482 Irgarol - µg/l 0,05 G533 2-Hydroxyatrazin - µg/l 0,05 G535 N,N-Dimethylsulfamid - µg/l 0,05 G383 Desethyl-desisopropylatrazin - µg/l 0,05 G386 Desphenylchloridazon - µg/l 0,05 G401 Methyl-desphenylchloridazon - µg/l 0,05 G402 Triclopyr - µg/l 0,06 G403 Imidacloprid - µg/l 0,05 G534 AMPA - µg/l G348 Glyphosate - µg/l G339 Chlorthalonil-Sulfonsäure µg/l G N-Methyl-N-Nitroguanidin µg/l G 2-Nitroguanidin µg/l G Dimethachlor µg/l G Dimethachlor-Säure µg/l G Dimethamid-P-Sulfonsäure - µg/l G Dimethamid-P-Säure - µg/l G Pethoxamid-Sulfonsäure - µg/l G Uran - µg/l G433 1.5.2 Fließgewässer Grundsätzlich beschränkt sich die Beobachtung sowohl der Überblicksmessstellen wie auch der operativen Messstellen auf Parameterblock 1+2 (physikalisch-chemische und allgemein- chemische Parameter). Metalle werden 2013 an den Überblicksmessstellen beobachtet, darüber hinaus werden Metalle und AOX an einigen operativen Messstellen im Jahr 2013 sowie Metalle, CSB, AOX und Cyanid an wenigen Grenzgewässermessstellen des Bundes über den gesamten Leistungszeitraum gemessen. Tabelle 3: Anzahl der Proben bzw. Analysen je Bundesland und Parameterblock für die Fließgewässerbeobachtung im Zeitraum 2013-2015; farbliche Unterscheidung der öffentlich ausgeschriebenen Leistungen und der im Zuge der Wahrnehmung des Einstiegsrechtes von den Landeslaboren (siehe Kap. 2.7) zu erbringenden Leistungen; in Wien findet im Beobachtungszeitraum keine Fließgewässerbeobachtung statt Fließgewässer - Probenzahlen 2013-2015 B K NÖ OÖ S ST T V Bd Summe Probenahme – 792 480 288 564 996 408 432 360 708 5172 vor-Ort-Analytik 144 Probenahme – Sediment 1 1 1 2 5 Parameterblock 1+2 480 288 564 996 408 936 432 360 708 5172 Metalle 96 120 120 144 96 132 96 120 480 1404 AOX 24 24 24 12 180 312 576 CSB 24 384 408 Cyanid 216 216 Farbcodierung: Ausschreibung Einstiegsrecht - 13 -
Bild 3: Thaya, Drosendorf; Niederösterreich (© Foto: F. Hasieber) Tabelle 4: Parameterliste für die Fließgewässerbeobachtung 2013-2015 (Maximalumfang; einige Parameter werden nur an wenigen Messstellen, insbesondere für Belange der Grenzgewässerabkommen, untersucht; vgl. auch Tabelle 3); angegeben sind die zugrunde liegenden Verfahrensvorschriften (Normen), die geforderten Mindestbestimmungsgrenzen (MBG) und die Parametercodes Parameterliste FLIESSGEWÄSSER Probenahme und vor-Ort-Parameter Parameter Verfahren Einheit MBG Code Pegelstand - cm - F106 Lufttemperatur - °C - F112 organoleptische Feststellungen von: Färbung - - - F115 Trübung - - - F116 Geruch - - - F114 Ölfilm (visuelle Kontrolle) - - - F553 Anmerkungen zur Probe - - - F828 Messung von: Wassertemperatur DIN 38404 C4 °C - F117 pH-Wert DIN 38404 C5 - - F119 elektrische Leitfähigkeit (bei 25°C) ÖN EN 27888 µS/cm - F118 Sauerstoffgehalt ÖN EN 25814 mg O2/l 0,2 F124 Sauerstoffsättigung ÖN EN 25814 % - F125 Parameterblock 1+2 Parameter Verfahren Einheit MBG Code abfiltrierbare Stoffe ÖN EN 872 // DIN 38409 H2 mg/l 1 F133 BSB5 Biochemischer Sauerstoffbedarf in ÖN EN 1899 mg O2/l 0,5 F126 5 Tagen ohne Nitrifikationshemmung TOC (ber. als C) ÖN EN 1484 mg C/l 0,5 F131 DOC (ber. als C) ÖN EN 1484 mg C/l 0,5 F130 Orthophosphat-P EN 1189 mg P/l 0,005 F183 - 14 -
Parameterliste FLIESSGEWÄSSER – Parameterblock 1+2 Fortsetzung Parameter Verfahren Einheit MBG Code Phosphor ges. (filtr., als P) EN 1189 mg P/l 0,005 F182 Phosphor ges. (unfiltr., als P) EN 1189 mg P/l 0,005 F271 Ammonium-N ÖN ISO 7150-1 mg N/l 0,01 F173 Ammoniak-N (ber.) - mg N/l - F174 Nitrat-N ÖN EN ISO 10304-1 mg N/l 0,06 F176 Nitrit-N ÖN EN 26777 mg N/l 0,003 F175 Gesamthärte ÖN M 6268 °dH 0,7 F136 Karbonathärte ÖN EN ISO 9963 °dH 0,3 F138 Calcium ÖN EN ISO 11885 mg/l 1 F143 Magnesium ÖN EN ISO 11885 mg/l 1 F144 Kalium ÖN EN ISO 11885 mg/l 1 F146 Natrium ÖN EN ISO 11885 mg/l 1 F145 Chlorid ÖN EN ISO 10304-1 mg/l 1 F177 Sulfat (als SO4) ÖN EN ISO 10304-1 mg SO4/l 1 F178 SBV (pKS 4,3) ÖN EN ISO 9963 mmol/l 0,05 F139 Metalle Parameter Verfahren Einheit MBG Code Aluminium gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 10 F838 Aluminium gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 10 F837 Arsen gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F846 Arsen gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F845 Blei gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F840 Blei gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F839 Cadmium gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 0,1 F830 Cadmium gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 0,1 F829 Chrom gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F842 Chrom gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F841 Eisen gelöst ÖN EN ISO 17294-2 mg/l 0,01 F148 Eisen gesamt ÖN EN ISO 17294-2 mg/l 0,01 F147 Kupfer gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F836 Kupfer gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F835 Mangan gelöst ÖN EN ISO 17294-2 mg/l 0,01 F150 Mangan gesamt ÖN EN ISO 17294-2 mg/l 0,01 F149 Nickel gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F844 Nickel gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F843 Quecksilber gelöst ÖN EN ISO 17852 µg/l 0,05 F832 Quecksilber gesamt ÖN EN ISO 17852 µg/l 0,05 F831 Selen gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F449 Selen gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F450 Zink gelöst ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F834 Zink gesamt ÖN EN ISO 17294-2 µg/l 1 F833 Adsorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX) Parameter Verfahren Einheit MBG Code AOX (als Cl) ÖN EN ISO 9562 µg Cl/l 2 F214 Chemischer Sauerstoffbedarf (CSBCr) Parameter Verfahren Einheit MBG Code CSBCr DIN 38409 H44 mg/l 5 F128 Cyanid Parameter Verfahren Einheit MBG Code leicht freisetzbares Cyanid ÖN M 6285 mg/l 0,002 F186 Gesamtcyan ÖN M 6285 mg/l 0,002 F339 Sondermessprogramm UBA Parameter Verfahren Einheit MBG Code Benzo(a)pyren - µg/l 0,002 F201 Fluoranthen - µg/l 0,02 F202 - 15 -
Parameterliste FLIESSGEWÄSSER – Sondermessprogramm UBA Fortsetzung Parameter Verfahren Einheit MBG Code Benzo(b)fluoranthen - µg/l 0,002 F203 Benzo(k)fluoranthen - µg/l 0,002 F204 Benzo(g,h,i)perylen - µg/l 0,001 F205 Indeno(1,2,3-c,d)pyren - µg/l 0,001 F206 Anthracen - µg/l 0,002 F677 Naphthalin - µg/l 0,02 F678 C10-13 Chloralkane - µg/l F941 Tributylzinn-Kation - ng/l F758 4-Nonylphenol - µg/l F734 Ethylendiamintetraessigsäure EDTA - mg/l F273 Die biologischen Untersuchungen sowie die Seenbeobachtung, werden getrennt vergeben. Die Ausschreibungen dazu sind in diesem Ergebnisbericht nicht berücksichtigt. 1.6 Leistungsregelung Probenahme und Analytik haben nach den in der GZÜV angeführten einschlägigen Normen zu erfolgen. Alternative Methoden werden zugelassen, sofern ihre Gleichwertigkeit anerkannt ist oder diese vom Labor nachgewiesen werden konnte. 1.6.1 Probenahme Pro Probenahmeteam sind grundsätzlich zwei Personen einzusetzen, wobei zumindest der Teamleiter einschlägig geschult sein muss. Die Ausbildung muss anhand von Probenahme- kurszeugnissen bereits bei der Angebotslegung nachgewiesen werden. Pro Auftragnehmer werden in der Regel mindestens zwei Probenahmeteams gefordert. Im Falle der Grundwasser-Probenahme mittels Pumpe ist die EDV-gestützte Aufzeichnung von Temperatur, Sauerstoffgehalt, pH-Wert und elektrischer Leitfähigkeit ab Beginn der Bepumpung verpflichtend. Da einem Probenehmer mehrere analysierende Laboratorien gegenüberstehen können, ist der Verantwortungsbereich genau abzugrenzen: Die Verantwortung des Probenehmers reicht von der Übernahme der Transportbehälter, der Probengefäße und der Reagenzien (werden vom analysierenden Labor bereitgestellt) über die ordnungsgemäße Probenahme (nach Angabe des analysierenden Labors) inklusive Filtration, Stabilisierung, eindeutiger unverwischbarer Kennzeichnung und Transport der – sofern notwendig gekühlten – Proben bis zur bestätigten Übergabe der Transportbehälter mit den gezogenen Proben. - 16 -
Übernahme- bzw. Übergabeort ist in der Regel die jeweils auftraggebende Landes- dienststelle, wobei davon abweichende Vereinbarungen – sofern damit eine Effizienzsteigerung verbunden ist – möglich sind. Die durch einen ggf. notwendigen Probenversand entstehenden (angemessenen) Kosten sind vom empfangenden Labor zu tragen. Bild 4: Probenahme Grundwasserkörper Südliches Wiener Becken, Niederösterreich (© Foto: F. Hasieber) 1.6.2 Analytik Die Abholung und der Transport der Proben in das Labor fallen (auch finanziell) in die Verantwortlichkeit des analysierenden Labors. Bei jenen Parametern, für die bestimmte Fristen bis zur Analytik gefordert werden, war bereits bei der Ausschreibung nachzuweisen, wie der Transport ins Labor bewerkstelligt wird, um diese Fristen einzuhalten (Kurierdienst, Bahnexpress, etc.). Um eine Einhaltung dieser Fristen, insbesondere für die Parameter des Parameterblocks 1 (GW) bzw. Parameterblocks 1+2 (FW), gewährleisten zu können, werden diese ausschließlich gemeinsam mit der Probenahme vergeben. - 17 -
Die Ergebnisse der Analysen sind binnen fünf Wochen nach Übernahme der Proben sowohl in Papierform als auch EDV-mäßig im geforderten Format (XML-Schnittstelle) zu übergeben. 1.7 Qualitätssicherung Von entscheidender Bedeutung für die Durchführung des Untersuchungsprogramms ist die Sicherstellung einer entsprechenden Datenqualität. Diese wird durch verschiedene, in der Folge angeführte qualitätssichernde Maßnahmen gewährleistet: 1.7.1 Akkreditierung Als Auftragnehmer sind ausschließlich einschlägig akkreditierte Laboratorien zugelassen. 1.7.2 Qualitätssichernde Maßnahmen des Auftragnehmers Der Auftragnehmer ist zur Durchführung einer internen Qualitätssicherung gemäß EN ISO 17025 verpflichtet. Verfahrenskenndaten sowie Auswahl, Art und Umfang der internen qualitätssichernden Maßnahmen sind vom Bieter bereits im Rahmen der Angebotslegung offen zu legen und stellen ein wesentliches Entscheidungskriterium bei der Ermittlung der Bestbieter (Zuschlagskriterium) dar. 1.7.3 Ringversuche Der Auftragnehmer ist während des Auftragszeitraumes zur Teilnahme an einschlägigen Ringversuchen, welche vom Auftraggeber als verbindlich erklärt werden, verpflichtet. 1.7.4 Kontrollprobensystem Das Analytikzentrum des Interuniversitären Forschungszentrums für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln / Universität für Bodenkultur) betreibt seit 1995 das Kontrollprobensystem zur externen Qualitätskontrolle der WGEV- bzw. GZÜV-Auftragnehmer. Seit 2013 ist das IFA Tulln eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt eingegangen, mit dem Ziel das Kontrollprobensystem durch eine Erweiterung auf Realproben noch besser an die Erfordernisse der GZÜV anzupassen und auch für freiwillige Teilnehmer noch attraktiver und damit aussagekräftiger zu machen. Die Gehalte der synthetischen Kontrollproben orientieren sich einerseits an den in den Oberflächengewässern und Grundwässern auftretenden Konzentrationen, andererseits auch an den geforderten Schwellen- bzw. Grenzwerten. Realproben werden hinsichtlich der Matrix so ausgewählt, dass sie für den GZÜV-Auftrag repräsentativ sind. In den Realproben fehlende Analyten werden in für belastete Proben üblichen Konzentrationen zugesetzt. - 18 -
Für die meisten der zur Ausschreibung gelangten Parametergruppen werden Kontrollproben zur Verfügung gestellt. Die Kontrollproben werden in regelmäßigen Abständen verschickt. Die Teilnahme am generell für jeden zugänglichen Kontrollprobensystem ist für die im Rahmen der Wassergüteerhebung in Österreich tätigen Labore verpflichtend. Die Auftragnehmer einzelner Leistungspositionen sind verpflichtet, die entsprechenden Kontrollproben im Rahmen der Routineanalytik mitzuanalysieren und die Ergebnisse offen zu legen. Vom IFA-Tulln und dem UBA werden 2013 für die Wassergüteerhebung in Österreich für folgende Parametergruppen synthetische Kontrollproben hergestellt bzw. Realproben als Kontrollproben gezogen: Parameterblock 1 und Metalle (je 5mal jährlich) LHKW (3mal jährlich) Triazin-Pestizide (2mal jährlich) und diverse Sondergruppen-Pestizide (2013 1-2mal, dann nach Bedarf vermutlich 1mal jährlich) Bild 5: On-line-Messstation Hainburg an der Donau; Niederösterreich (© Foto: S. Schuster) - 19 -
Vom Probenversand bis zum Einsendeschluss für die Ergebnisübermittlung steht den Teilnehmern eine Bearbeitungsfrist von etwa 3 Wochen zur Verfügung. Das IFA-Tulln liefert binnen 3-4 Wochen labor- und parameterorientierte Serienauswertungen und erstellt auf Anfrage auch laborweise Langzeitauswertungen, die dem Auftraggeber einen schnellen und bestmöglichen Überblick über die laufenden Leistungen der Auftragnehmer gewährleisten. Das Kontrollprobensystem ist offen konzipiert, d.h. jedes interessierte Labor kann Kontrollproben über das IFA-Tulln (Konrad Lorenz-Str. 20, 3430 Tulln, Prof. Dr. Wolfgang Kandler, Tel.: 02272/66280/408) beziehen. 1.7.5 Anonyme Doppelproben Bis zu 10% der Proben können als chiffrierte Doppelproben übergeben werden. 1.7.6 Kontrolle durch den Auftraggeber Die bei der Bestbieterermittlung (Kap. 2.6) als mögliche Auftragnehmer in Betracht kommenden Labore werden bereits vor der Auftragsvergabe einem Qualitätssicherungsaudit unterzogen. Dieses dient dem Auftraggeber einerseits zur ersten Orientierung bei bis dato noch nicht beauftragten Laboren und andererseits zur Überprüfung der in den Angeboten gemachten Angaben. Der Auftraggeber ist berechtigt, weitere Laborüberprüfungen jederzeit vorzunehmen. Dabei sind der Zutritt zu den Laborräumen und die Einsicht in die Dokumentation aller Verfahrensschritte der laufenden Analysen und der internen Qualitätssicherung zu gewähren. Diese Laborüberprüfungen werden routinemäßig durchgeführt, wobei im Laufe eines Ausschreibungszeitraumes zumindest einmal eine Überprüfung aller Labore von Vertretern des Auftraggebers unter Beiziehen externer Experten durchgeführt wird. Weitere Laborkontrollen können bei Verdacht auf Analysenprobleme kurzfristig angesetzt werden (z.B. aufgrund von Ringversuchsergebnissen, verdeckten Proben, Plausibilitätskontrollen). 1.7.7 Maßnahmen bei nicht auftragskonformer Leistungserbringung Im Falle nicht auftragskonformer Leistungserfüllung (z.B. Lieferfristüberschreitungen) sind Pönalen (Vertragsstrafen) vorgesehen. In extremen Fällen (z.B. keine Mängelbehebung trotz mehrfacher Verwarnung durch den Auftraggeber) kann es zur Lösung des Vertragsverhältnisses kommen. Im Verlauf der 21-jährigen Beobachtung der Wassergüte in Österreich wurden sowohl Pönalen und in seltenen Fällen auch Vertragslösungen ausgesprochen. - 20 -
2 Durchführung der Ausschreibung 2.1 Ausschreibung Die Ausschreibungen wurden nach den Vorgaben des Bundesvergabegesetzes (BVergG) 2006 i.d.g.F. durchgeführt. Die zur Vergabe gelangenden Leistungen wurden gemäß Anhang III des BVergG als prioritärer Dienstleistungsauftrag der Kategorie 12 (technische Versuche und Analysen) eingestuft (CPV-Code: 716100007). Vom BMLFUW wurden die Ausschreibungsunterlagen zentral ausgearbeitet und den Bundesländern zur Verfügung gestellt. Die Durchführung des Ausschreibungsverfahrens und die Beauftragung der Laboratorien erfolgte – nach Zustimmung durch das BMLFUW – durch die mit der Erhebung der Wassergüte beauftragten Dienststellen der Länder. Bild 6: GZÜV-Bund/Bundesländersitzung am 10./11. 10. 2012 in Innsbruck; Tirol (© Foto: R. Philippitsch) vorne von links nach rechts: DI Paul Schenker (BMLFUW), MMSc Daniel Elster (GBA), Dr. Christian Skarits (B), Mag. Gerald Hochedlinger (UBA), Mag. Martin Priewasser (S), DI Heimo Stadlbauer (ST), Dr. Rudolf Philippitsch (BMLFUW), DI Johannes Pinzer (T), Dr. Karin Deutsch (BMLFUW), DI Gerhard Nagel (W), DI Gerhard Guttenbrunner (OÖ), Mag. Manfred Recheis (T), Martin Federspiel (T), Dr. Josef Wieser (T), Wolfgang Singer (T), Mag. Daniel Erhart (T), Ing. Susanne Amon (NÖ), Ing. Herbert Polland (T), Mag. Richild Mauthner-Weber (BMLFUW), Mag. Rudolf Berka (GBA); hinten von links nach rechts: Dr. Gunther Heißel (T), Dr. Gerhard Schubert (GBA), DI Dietmar Krämer (BMLFUW), Mag. Harald Schmutzler (S), Albert Marth (B), DI Johannes Grath (UBA), Mag. Maria Scheier (V), Dr. Heike Brielmann (UBA), Mag. Marion Santner (K), DI Thomas Hörhan (BMLFUW), Mag. Gabriele Wieser (K), Dr. Hubert Blatterer (OÖ) - 21 -
2.2 Art des Verfahrens In jenen Bundesländern, in denen die erwartete Gesamtvergabesumme über dem zum Zeitpunkt der Ausschreibung gültigen EU-Schwellenwert von € 130.000 lag, war den Vorgaben für ein offenes Verfahren im Oberschwellenbereich zu folgen bzw. EU-weit die Leistungen auszuschreiben. 2.3 Ankündigung – Veröffentlichung EU-weit ausgeschrieben wurde in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg sowie vom BMLFUW für die Bundes- messstellen, in Niederösterreich und der Steiermark mit Vorinformation. Offene Verfahren im Unterschwellenbereich (< € 100.000) mit lediglich nationaler Bekanntmachung gab es in Kärnten und Wien. Vom Land Oberösterreich wurden keine Leistungen zur chemischen Beobachtung von Grundwasser und Fließgewässern zur Ausschreibung gebracht, da der gesamte Auftragsumfang vom Landeslabor übernommen wird. Gemäß § 54 BVergG 2006 i.d.g.F. wurden auch die Ausschreibungsergebnisse veröffentlicht. 2.4 Angebotsöffnung Um einerseits die Bundesländer in der Planung des zeitlichen Verlaufs des Ausschreibungsverfahrens nicht einzuschränken und andererseits den Bietern die Möglichkeit zu geben, im Laufe der einzelnen Verfahren auf die Wettbewerbssituation reagieren zu können, zumal die Bündelung der Parametergruppen in insgesamt 3 Vergabe- blöcke (s. Kap. 1.5) ohnedies eine gewisse Einschränkung bedeutet, wurden die Angebotsfristen so gewählt, dass die Angebotsöffnungen an unterschiedlichen Tagen vom 15. Juni beginnend und endend mit 3. August vorgenommen. Tabelle 5: Datum der Angebotseröffnung und Anzahl der bis dahin eingegangenen gültigen Angebote; Bundesländer in der Reihenfolge der Angebotsfrist ST NÖ S W Bd V T B K 15.6. 19.6. 25.6. 26.6. 29.6. 5.7. 6.7. 16.7. 3.8. 6 5 7 5 3 5 5 4 5 In Oberösterreich gab es keine öffentliche Ausschreibung und damit auch keine Angebotsöffnung (s. Kap. 2.3). 2.5 Prüfung der Eignungskriterien Zu prüfen war die formale und fachliche Eignung im Zusammenhang mit den in den Ausschreibungsunterlagen verlangten Nachweisen. Wesentliche Punkte waren: - 22 -
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