Die ISO 50.000er-Familie wächst und gedeiht - ISO 50.003, -006 und -015 in der Anwendung - Vortrag im Rahmen des ECG Kundentages von Dipl.-Ing ...
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Die ISO 50.000er-Familie wächst und gedeiht – ISO 50.003, -006 und -015 in der Anwendung Vortrag im Rahmen des ECG Kundentages von Dipl.-Ing. (FH) Matthias Ebinger ECG Energie Consulting GmbH Kehl, den 09.05.2017
Vorstellung Vortragender Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Kfm. (FH) Mattias Ebinger Referenzen EnMS-Einführung und Audits WERIT Kunststoffwerke W. Schneider GmbH & Co. KG Freiberger Lebensmittel GmbH & Co Prod.- & Vt. KG Qualifikation Fachkraft erneuerbare Energien Reifenhäuser GmbH & Co. KG Maschinenfabrik Energiemanagementauditor (VOREST) PACCOR Packaging Deutschland GmbH Energieauditor (BAFA & gem. österr. EnEffG) The Coatinc Company Holding GmbH Umweltauditor (GUTcert) Siepmann-Werke GmbH & Co. KG Härterei Carl Gommann GmbH Werdegang EJOT Holding GmbH & Co. KG Seit 2001 beruflich tätig im Bereich Energie Messer Industriegase GmbH Seit 2008 Mitarbeiter der ECG Energie Consulting GmbH Stowe Woodward AG Seit 2011 Energiemanagementauditor (VOREST) Carl Eichhorn KG Seit 2014 EnMS-LEAD-Auditor (VOREST) Belfein GmbH Seit 2016 Umweltauditor (GUTcert) Südzucker AG Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 2
Beratungsschwerpunkte Zentraler Fokus: Wirtschaftlichkeit Energiemärkte und -informationen Emissionshandel Energiebeschaffung Wirt- schaftlich- keit Energietechnik und Energieeffizienz Energiesteuern und -abgaben Energiemanagement und -audits Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 3
Beratungsschwerpunkte Zentraler Fokus: Wirtschaftlichkeit Energiemärkte Energiebeschaffung Energiesteuern und Energiemanagement Energietechnik und Emissionshandel und Informationen -abgaben und Energieaudits Energieeffizienz • myEnergyWeb • Vertragsmanagement • Jährlicher Check • EnMS Check • Energiekonzepte • Strategieentwicklung Steuern und Abgaben • Market Tracker • Beschaffungsstrategie / • Einführung EnMS (z. B. • Optimierung von • Portfolioüberwachung Risikomanagement • Vorbereitung ISO 50001) Energieanlagen • Market Watch • Risikomanagement Antragsstellung • Ausschreibung • Mitarbeiterschulungen • Kraft-Wärme- • Marktberichte • Datenerfassung und • Besondere Kopplung (KWK) • Reporting inkl. • EnMS Coach Analyse Ausgleichsregelung EEG Rechnungskontrolle • Ausschreibung von • Umwelt- & • Beantragung kostenfreier • Netznutzung / Contracting und • Budgetplanung Qualitätsmanagement Zuteilung, Sonderformen der Energieanlagen (z. B. ISO 14001 und Kapazitätserweiterung • Einkaufsringe Strom und Netznutzung ISO 9001) • KWK-Gutachten und Erdgas • Erstellung und KWK-Anträge • Energieaudits (z. B. DIN Optimierung der Berichte 16247) • Erneuerbare Energien und Mitteilungen • Externer EnMS- • Teilnahme • Zertifikatsbeschaffung Beauftragter am Regelenergiemarkt • Emissionsminderung • Netzwerke für • Förderprogramme • Antragsstellung Energieeffizienz • Gutachten Strompreiskompensation • Terminservice Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 4
Referenzen Einführung und Integration Energiemanagementsystem Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 5
Energiemanagement – Bilder aus der Praxis I KVP-Prozess internes Audit BDI-Seminare Berlin, Frankfurt, Kehl Effizienzpotentiale Energieeffizienz ??? Energieteam Energieplanungsprozess Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 6
Energiemanagement – Bilder aus der Praxis II En.M.-Beauftragter Mitarbeitermotivation internes Audit Anlagenliste Effizienzpotentiale Messkonzept Beleuchtung Energieteam Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 7
Energiemanagement – Bilder aus der Praxis III Internes Audit Elektrische Antriebe Energiezähler Druckluftsystem Ext. Einflussfaktoren Wärmekonzept Seminare Schulungen Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 8
ISO 50003: Audits und Zertifizierung Anforderungen an Zertifizierungsstellen für EnMS Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 9
Die 50.000er-Normenfamilie Themenschwerpunkte der neuen Normen zur 50001 ISO 50002 (DIS – Draft International Standard) Energie-Audits - Anforderungen mit Anleitung für den Einsatz ISO 50003:2014 (Verpflichtend für akkreditierte Stellen, indirekt über die folgenden auch für Unternehmen) Energiemanagementsysteme – Anforderungen an Stellen die Audits und Zertifizierungen von Energiemanagementsystemen anbieten ISO 50006:2014 (Leitfaden für Anwender mit methodischen Ansätzen und Praxisbeispielen zu Energiekennzahlen. Anwendungshilfe zur Identifizierung von Einflussgrößen und Erstellung von EnPI) Energiemanagementsysteme – Messung der Energetischen Leistung gestützt auf die energetische Ausgangsbasis (EnB) und Energiekennzahlen (EnPI) ISO 50015:2014 (Leitfaden für systematische Nachweismessungen der umgesetzten Maßnahmen. Erstellung von Mess- und Überprüfungsplan) Energiemanagementsysteme – Messung und Verifizierung von der Energetischen Leistung von Organisationen – Grundprinzipien und Anleitung Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 10
Die 50.000er-Normenfamilie Zusammenspiel der neuen Normen zur 50001 ISO 50001 Energiemanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung ISO 50004 ISO 50002 Leitfaden Energiemanagementsysteme Energetische Bewertung Energie-Audits PLAN Festlegung von Baseline und EnPI ISO 50006 Leitfaden EnB und EnPI DO Methoden zur Überwachung & Messung ISO 50015 CHECK Leitfaden Messung & Verifizierung ACT Internes Audit ISO 50003 Anforderungen an Audits und Zertifizierung Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 11
Die 50.000er-Normenfamilie Zusammenspiel der neuen Normen zur 50001 ISO 50001 Energiemanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung PLAN 4.1 4.2 4.3 4.4 Allgemeine Verantwortung des Energiepolitik Energie- DO Anforderungen Managements planung CHECK 4.5 4.6 4.7 Einführung und Überprüfung Management- Umsetzung bewertung ACT Verpflichtend für akkreditierte Stellen (=Zertifizierer) bei ISO 50003 Zertifizierung von EnMS Anforderungen an nach ISO 50001 Audits und Zertifizierung Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 12
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Überblick wesentliche Veränderungen Dakks legte am 19.01.2017 Übergang zur DIN ISO 50003:2016-11 für Stellen, die Energiemanagementsysteme auditieren und zertifizieren fest ISO 50003 wird in Verbindung mit ISO 17021 angewandt Sicherstellung der Prüfung der Wirksamkeit des EnMS Stichtag 14.10.2017 - Umstellung auf die ISO 50003 Übergangsfrist zum Ablauftermin einer Zertifizierung. Umstellung bis spätestens 13.10.2020 Ausstellung eines Zertifikates basiert auf dem Nachweis Eines wirksamen Managementsystems mit nachgewiesenen Verbesserung der „Energetischen Leistung“ (d.h. der Energieeffizienz!) Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 13
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Überblick wesentliche Veränderungen ISO 50003 behandelt: Kompetenzanforderungen an das Zertifizierungspersonal Dauer von Audits Stichprobenprüfung an mehreren Standorten Prozess der Auditierung Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 14
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Kompetenzanforderungen an das Zertifizierungspersonal Alt: Industrie und Nicht-Industrie Neu: Unterteilung der EnMS-Akkreditierung nach ISO 50003 in 8 Geltungsbereiche: 1) Leicht- / Mittelschwere Industrie (Textil, Elektronik, Möbelherstellung, Lebensmittel, etc.) 2) Schwerindustrie (Raffinerien, Chemische Industrie, Stahlindustrie, Papier, Maschinenbau, etc.) 3) Gebäude– einfach (Bürogebäude, Hotels, Handel, Lagerhäuser, etc.) 4) Gebäudekomplexe– speziell (Kliniken, Veranstaltungsarenen, Datenzentren, etc.) 5) Transportwirtschaft (Straßen-, Schiffs-, Schienen- und Luftverkehr, Logistikeinrichtungen, etc.) 6) Bergbau (Tagebaubetriebe, Bergwerke, Steinbrüche, Kiesgruben, Pipelines für Öl und Gas, etc.) 7) Landwirtschaft (Tierhaltung, Pflanzenbau, Forstwirtschaft) 8) Energiewirtschaft (Erzeugung und Transport / Verteilung von Energie jeglicher Art) Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 15
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Dauer von Audits Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen: Energieverbrauch (Menge) Energiequellen (Anzahl Energieträger) wesentliche Energieeinsätze (= „Energieeinsatz, der wesentlichen Anteil am Energieverbrauch hat und/oder erhebliche Potenziale für eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung bietet“) EnMS-wirksamen Personals (Anzahl) Alt: Sektor „Industrie“ oder „Nicht-Industrie“ Anzahl Energieträger Anzahl Mitarbeiter Weiterhin gilt: 20% Zeitreduktion bei kombinierten Audits mit QMS oder UMS Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 16
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen Schritt 1: Tabelle A.1 Energiekomplexitätskriterien Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 17
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen Schritt 2: Gleichung zur Berechnung der Komplexität 1,0 F-EC Faktor … … energy consumption Komplexität C = 1,14 1,2 F-ES … energy sources 1,2 F-SEU … significant energy uses 30% W-EC Gewichtung … energy consumption 30% W-ES … energy sources 40% W-SEU … significant energy uses Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 18
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen Schritt 3: Tabelle A.2 Komplexitätsgrad des EnMS 1,0 F-EC Faktor … … energy consumption Komplexität C = 1,14 1,2 F-ES … energy sources 1,2 F-SEU … significant energy uses 30% W-EC Gewichtung … energy consumption 30% W-ES … energy sources 40% W-SEU … significant energy uses Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 19
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen Schritt 4: Bestimmung des EnMS wirksamen Personals a) Top-Management (oberste Leitung); b) Beauftragte(r) des Managements; c) Energiemanagement-Team; d) Person(en), die für wesentliche Veränderungen verantwortlich ist/sind, die sich auf die energiebezogene Leistung auswirken; e) Person(en), die für die Wirksamkeit des EnMS verantwortlich ist/sind; f) Person(en), die für die Entwicklung, Verwirklichung oder Aufrechterhaltung von Verbesserungen der energiebezogenen Leistung verantwortlich ist/sind, einschließlich strategischer und operativer Ziele sowie Aktionspläne; g) Person(en), die für wesentliche Energieeinsätze verantwortlich ist/sind. Quelle: DIN ISO 50003 Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 20
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen Schritt 4: Bestimmung des EnMS wirksamen Personals Hinweis: Die Zert.-Stelle muss ein Verfahren zur Bestimmung der Anzahl von effektivem Personal des EnMS für den Geltungsbereich der Zertifizierung und für jedes Audit im Auditprogramm festlegen und dokumentieren: Quelle: DIN ISO 50003 Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 21
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen Finaler Schritt: Mindestauditzeiten gem. Tabelle A.3 (Erstzertifizierung) Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 22
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Neue Regeln für die Auditzeitbestimmungen Finaler Schritt: Mindestauditzeiten gem. Tabelle A.4 (Üw.-Audit & Re-Zert.) Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 23
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Stichprobenprüfung an mehreren Standorten Eignung einer Organisation zur Multi-Site-Zertifizierung/ Stichprobenprüfung Das EnMS der Organisation muss einem zentral gelenkten und verwalteten Energieplanungsprozess und einer zentralen Managementbewertung unterliegen und muss, bevor die Zertifizierungsstelle ihr Audit beginnt, eine Managementbewertung abgeschlossen haben. Alle zertifizierungsrelevanten Standorte müssen einen zentralen Auditprogramm unterliegen und in Übereinstimmung mit diesem vor dem externen Audit abgeschlossen sein. Energieintensive Standorte müssen häufigeren Audits unterliegen. Energieintensivere temporäre Standorte (z.B. Baustelle) müssen einbezogen werden. Klare Regeln zu zentralen Planungsprozess sowie Einbindung von Abnahmestellen, bzw. temporären Standorten Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 24
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Stichprobenprüfung an mehreren Standorten Eignung einer Organisation zur Multi-Site-Zertifizierung/ Stichprobenprüfung Energiebezogene Leistungsanforderungen: Konsistenter Energieplanungsprozess Konsistente Kriterien zur Bestimmung und Anpassung der Ausgangsbasis, relevanter Variablen und Energieleistungskennzahlen (EnPIs): Konsistente Kriterien zur Festlegung von Zielen und Vorgaben und Aktionsplänen für Standorte Zentralisierte Prozesse zur Bewertung der Anwendbarkeit und Wirksamkeit von Aktionsplänen und EnPIs Zentral zusammengefasste Daten zur energiebezogenen Leistung, um die organisationsweite energiebezogene Leistung darzulegen, sofern zutreffend. Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 25
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Prozess der Auditierung Kontinuierliche Verbesserung des Kontinuierliche Verbesserung der EnMS energiebezogenen Leistung Top Management Energetische Bewertung Managementbewertung Energetische Ausgangsbasis Ziele, Aufgaben und Energiekennzahlen (EnPIs) Aktionspläne Ziele, Aufgaben und Kompetenzen Aktionspläne Internes Audit Messung, Monitoring und Analyse Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen Die energiebezogene Leistung braucht mehr Gewicht! Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 26
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Forderung Effizienzverbesserung Während des Stufe 2-Audits muss die Zert.-Stelle die erforderlichen Auditnachweise sammeln, um festzustellen, ob eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung aufgewiesen wurde, bevor eine Zertifizierungsentscheidung getroffen wird. Die Bestätigung der Verbesserung der energiebezogenen Leistung ist erforderlich, um die Erstzertifizierung zu erteilen. Auditberichte müssen Leistungsverbesserung dokumentieren: „Angabe über das Erreichen der kontinuierlichen Verbesserung des EnMS und der Verbesserung der energiebezogenen Leistung mit Auditnachweis, um die Angaben zu belegen” Energieplanung – alle Abschnitte (Abs. 4.4 - ISO 50001) Ablauflenkung – operational control (Abs. 4.5.5 - ISO 50001) Überwachung, Messung, Analyse (Abs. 4.6 1 – ISO 50001) Beispiele dazu, wie Unternehmen Leistungsverbesserung(en) aufzeigen, finden sich im Anhang der ISO 50003 Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 27
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Prozess der Auditierung – Forderung der Energieeffizienzverbesserung Messbare Ergebnisse bezüglich Energieeffizienz , -einsatz und -verbrauch Einsparung = „Energie, die nicht verbraucht wurde (vermiedener Energieverbrauch)“ Einsparungen können nicht direkt gemessen werden Was wird gemessen? Messung des Energieverbrauchs VOR Umsetzung der Maßnahme Messung des Energieverbrauchs NACH Umsetzung der Maßnahme Zusätzliche Aufzeichnungen Aufzeichnung oder Messung zusätzlich notwendiger Parameter wie z.B. Produktionsmenge, Produktveränderungen, Klimadaten etc. Darstellung des spezifischen Verbrauch, Monitoring über bereinigte Kennzahlen Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 28
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Anhang C - Fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung BEISPIEL 1: Der gesamte Energieverbrauch sinkt im Laufe der Zeit Der gesamte Energieverbrauch, gemessen in kWh innerhalb der vergangenen 12 Monate sinkt, während die Produktion für den Anwendungsbereich und die Grenzen eines EnMS auf ähnlichem Niveau bleibt. Diese Daten werden von der Organisation und anhand ihrer EnPIs verwendet, um die fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung der vergangenen 12 Monate nachzuweisen. Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 29
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Anhang C - Fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung BEISPIEL 2: Der gesamte Energieverbrauch steigt, aber das Maß der energiebezogenen Leistung, wie von der Organisation festgelegt, hat sich verbessert. In einem Gewerbegebäude hat eine Organisation, die Versicherungsfälle bearbeitet, aufgrund gestiegener Geschäftstätigkeiten zusätzliche Computer eingesetzt. Die zusätzlichen Computer haben zu einer Zunahme der angeschlossenen Leistung geführt, was zu einer Zunahme des gesamten Energieverbrauchs geführt hat. Die EnPI des Energieverbrauchs je Versicherungsfall, wie durch die Organisation festgelegt, wurde verringert, was eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung nachweist. Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 30
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Anhang C - Fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung BEISPIEL 3: Die energiebezogene Leistung von Ausrüstung verringert sich voraussehbar mit zunehmendem Alter. Eine Verzögerung oder Verringerung der Leistungsminderungskurve, kann eine verbesserte energiebezogene Leistung, wie durch die EnPIs der Organisation festgelegt, nachweisen. Die Klimatisierung eines Gewerbegebäudes wird sich im Laufe der Zeit aufgrund des Alterungsprozesses der Ausrüstung verschlechtern. Dieser Leistungsverlust im Laufe der Zeit ergibt sich aus dem spezifischen En.Verbrauch (in kWh/m2) aufgrund verschiedener Faktoren (z.B. Eff.Verluste Wärmeübertragung wg. Verschmutzung, mech. Beschädigung, verstopfte Filter, …). Die Organisation bezieht die energiebezogene Leistung auf ihr Instandhaltungs- programm und weist die konstante Leistung des Systems im Laufe der Zeit und über ihre EnPIs nach. Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 31
Neue Anforderungen DIN ISO 50003:2016-11 Anhang C - Fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung BEISPIEL 4: Wenn die energetische Ausgangsbasis im Laufe der Zeit ansteigen wird, wie im Bergbau, wo Ressourcen im Laufe der Zeit erschöpft sind, darf die Verbesserung der energiebezogenen Leistung im Verhältnis zu einer ansteigenden Ausgangsbasis nachgewiesen werden. Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 32
ISO 50006: Leitfaden EnB und EnPI Messung der energiebezogenen Leistung Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 33
DIN ISO 50006 Was beinhaltet die ISO 50006 ISO 50006 ist eine Leitlinie (keine Voraussetzung) ISO 50006 ist rein Normativ ausgelegt Wurde als praktische Anwendungshilfe entwickelt Erstellung, Einsatz und Aufrechterhaltung von energetischen Ausgangswerten und Energiekennzahlen Beginnt mit einer allgemeinen Übersicht Energetische Bewertung verwenden, um energiebezogene Leistungsinformationen zu ermitteln Identifizierung geeigneter Energiekennzahlen unter Berücksichtigung vorhandener und geeigneter Ausgangsbasis Verwendung von Energiekennzahlen Anpassung der Kennzahlen an sich ändernde Umstände Wie geht man mit unterschiedlichen Einflussgrößen bei Vergleichen um? Was sind überhaupt Einflussgrößen? Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 34
Energiebezogene Leistung – Leitlinien der ISO 50006 Messung der energiebezogenen Leistung 4.2 Erlangung relevanter en.bezogener Leistungsinformationen aus der energetischen Bewertung - Festlegung der Grenzen von Energieleistungskennzahlen Energiebezogene Leistung - Festlegung und Quantifizierung der Energieflüsse - Festlegung und Quantifizierung der relevanten Variablen - Festlegung und Quantifizierung der statischen Variablen Fortlaufende Verbesserung 4.3 Identifizierung von Energieleistungskennzahlen - Identifizierung von Benutzern von Energieleistungskennzahlen - Bestimmung der zu quantifizierenden spezifischen energiebezogenen Leistungsmerkmale 4.4 Festlegung von energetischen Ausgangsbasen - Bestimmung eines geeigneten Bezugszeitraums - Bestimmung und Prüfung von energetischen Ausgangsbasen 4.5 Verwendung von Energieleistungskennzahlen und energetischen Ausgangsbasen - Bestimmung, wann Normalisierung benötigt wird - Berechnung von Verbesserungen der energiebezogenen Leistung - Kommunikation von Veränderungen der energiebezogenen Leistung 4.6 Aufrechterhaltung und Anpassung von Energieleistungskennzahlen und en. Ausgangsbasen Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. Quelle: DIN ISO 50006 35
DIN ISO 50006 Einflussgrößen und Randbedingungen für Energiekennzahlen Betriebsart Bilanzraum Auslastung Produktqualität Bilanzzeit Umwelt Anlage Art der Jahreszeit Prozess Energieträger Anlagengröße Qualität der Anlagenalter Rohstoffe Betriebsweise Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 36
Energiebezogene Leistung – Leitlinien der ISO 50006 Relevante Einflussvariablen „Quantifizierbarer Faktor, der die energiebezogene Leistung beeinflusst und sich routinemäßig ändert“ Beispiel: Produktionsparameter (Produktion, Volumen, Produktionsrate), Wetterbedingungen (Außentemperatur, Gradtage), Betriebsstunden, Operative Parameter (Betriebstemperatur, Lichtstärke). „ … relevante Variablen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Auswirkung auf die energiebezogene Leistung haben, sollten für jede EnPI-Grenze festgelegt und quantifiziert werden.“ Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 37
Energiebezogene Leistung – Leitlinien der ISO 50006 Statische Einflussvariablen „Identifizierter Faktor, der die energiebezogene Leistung beeinflusst und sich nicht routinemäßig verändert“. Beispiel: Größe der Einrichtung, Gestaltung eingebauter Ausrüstung, Anzahl der wöchentlichen Produktionsschichten, Anzahl oder Art der Benutzer (z.B. Büroangestellte), Produktpalette, Austausch eines Rohstoffes im Herstellungsprozess (z.B. von Aluminium zu Kunststoff). „Es ist wichtig, die Bedingung der statischen Faktoren zu dem Zeitpunkt aufzuzeichnen, zu dem die EnPIs und EnBs festgelegt werden.“ Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 38
Energiebezogene Leistung – Leitlinien der ISO 50006 Konzept des Bezugszeitraums und des Berichtszeitraums für eine EnPI DIN ISO 50006 Leitlinien zur Messung der energiebezogenen Leistung Erstellung, Einsatz und Aufrechterhalt ung von Energieleistungskennzahlen (EnPI) und Energetischen Ausgangsbasen (EnB) EnPIs können für Einrichtungs- System-, Prozess- oder Ausrüstungsebenen angewandt werden, um verschiedene Schwerpunktebenen zu unterstützen Eine Organisation sollte ein operatives Energieziel und eine energetische Ausgangsbasis für jede EnPI festlegen Quelle: DIN ISO 50006 Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 39
Energiebezogene Leistung – Leitlinien der ISO 50006 Bisherig häufige Ansätze bei der Bildung von Energieleistungskennzahlen Top-down: zeitliche Veränderung von Energieverbrauchs- Kennwerten zwischen dem Basis- und dem Analysejahr. Top-Down Beispiel [MWh/Tonne] bezogen auf den gesamten Energieverbrauch und die gesamte Produktionsmenge. Wichtiger Indikator für die Bedeutung von Energiekosten Interpretationsbedürftig, da alle energiebezogenen Veränderungen erfasst werden, egal welche Ursachen sie haben. ( ä −, −, ) = Bottom-up: listet alle Maßnahmen auf, die im Analysejahr in einem ( , ) Unternehmen wirksam sind. Die Summe der wirksamen Maßnahmen ergibt die Einsparungen im jeweiligen Jahr. Nachweis der Energieeffizienz-Steigerung und der CO2-Reduktion. Einspareffekte können über die Laufzeit durch Änderung der Bottom-Up Rahmenbedingungen variieren. Anpassung notwendig. (Bspw. Einspareffekt abhängig von Produktionsrate) Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 40
Energiebezogene Leistung – Leitlinien der ISO 50006 Praxisbeispiel „Bremsscheibe“ - Umgang mit Energieleistungskennzahlen Stromverbrauch: 1.000.000 kWh Produktmenge: 500.000 Stck EnPI: 2 kWh/Stck Situation: Neue effizientere Maschine im Fertigungsprozess Erwartung Folgejahr: Stromverbrauch: 1.000.000 kWh Produktmenge: 550.000 Stck EnPI: 1,82 kWh/Stck Realität: Stromverbrauch: 1.300.000 kWh Produktmenge: 600.000 Stck EnPI: 2,17 kWh/Stck Auditor: „Ihre Kennzahl hat sich verschlechtert, obwohl sie den Fertigungsprozess effizienter gestaltet haben. Was ist hier verschlimmbessert worden? Welche belegbaren Aufzeichnungen haben Sie, um die Verbesserung der energiebezogenen Leistung nachzuweisen?“ Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 41
Energiebezogene Leistung – Leitlinien der ISO 50006 Praxisbeispiel „Bremsscheibe“ - Umgang mit Energieleistungskennzahlen Aufkommende Fragen: Weshalb ist der Stromverbrauch so stark gestiegen? Ist unsere neue Maschine tatsächlich effizient? Erkenntnisse Ursachenanalyse: Produktvolumen eines Produktes ist gestiegen Hauptprodukt ist ein energieintensiveres Produkt (Produktdesign mit mehr Löcher = Mehr Bohren = Mehr Energieverbrauch) In der Vergangenheit waren in der Produktmenge zugekaufte Teile enthalten, die nur noch mit wenigen Arbeitsschritten endbearbeitet wurden Frühere Datengrundlage kann nicht ohne Korrektur mit der heutigen verglichen werden Einflussfaktoren müssen zukünftig dokumentiert und die Kennzahlen bereinigt werden Normalisierung, Korrelation von Verbrauch und Einflussfaktoren Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 42
ISO 50015: Leitfaden Messung und Verifizierung Measurement & verification of en. performance of organizat. Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 43
DIN ISO 50015 Was beinhaltet die ISO 50015 ISO 50015 ist ebenfalls eine Leitlinie (keine Voraussetzung) Hier: „Messung und Verifizierung (M&V) von energiebezogener Leistung“ Der Zweck von M&V ist es, interessierten Personenkreisen (hinreichende) Sicherheit zu geben, dass die berichteten Ergebnisse glaubhaft sind. Dabei sollten folgende Prinzipien angesprochen/bedacht werden: Angemessene Korrektheit und Umgang mit Unsicherheit Transparenz und Reproduzierbarkeit von M&V Prozess(en) Datenmanagement und Messplanung Kompetenz/Befähigung eines M&V-Durchführenden Vertraulichkeit Anwendung angemessener Methoden Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 44
FAZIT Bzgl. der neuen Normen der 50.000er-Reihe (ISO 50.003, 50.006 und 50.015) Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 45
Die 50.000er-Normenfamilie Fazit Kompetenz Auditoren und Zertifizierer: muss nachgewiesen werden Klarere Vorgaben zu Multi-Site-Zertifizierungen Einflussfaktor „Mensch“ wird gewichtiger im Rahmen der Standortauswahl – Stichwort „Wirksames Personal“ Audits werden im Rahmen der technischen Vor-Ort-Prüfung spezifischer Messung der wesentlichen Verbraucher wird als Datengrundlage benötigt Leistungsverbesserung muss nachgewiesen und in Auditberichten dokumentiert werden Aktionspläne (plural!) zu einzelnen Energieeinsparprojekten inklusive einer fundierten Bewertung der Energieeinsparungen werden Auditschwerpunkt Einflussfaktoren im Betrachtungszeitraum sind umfänglicher zu dokumentieren „Bereinigte“ Kennzahlen sind Voraussetzung für eine Energieeffizienz-Bewertung Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 46
Die 50.000er-Normenfamilie Fazit -> Empfohlene To Do´s Kompetenz Auditoren und Zertifizierer: muss nachgewiesen werden Klarere Vorgaben zu Multi-Site-Zertifizierungen Einflussfaktor „Mensch“ wird gewichtiger im Rahmen der Standortauswahl – Stichwort „Wirksames Personal“ Audits werden im Rahmen der technischen Vor-Ort-Prüfung spezifischer Messung der wesentlichen Verbraucher wird als Datengrundlage benötigt Leistungsverbesserung muss nachgewiesen und in Auditberichten dokumentiert werden Aktionspläne zu einzelnen Energieeinsparprojekten führen, inkl. Bewertung / Berechnung der Energieeinsparungen (Bottom-Up-Ansatz) Einflussfaktoren im Betrachtungszeitraum sind umfänglicher zu dokumentieren „Bereinigte“ Kennzahlen berechnen für die Energieeffizienz-Bewertung Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 47
Kontakt Ihr Ansprechpartner bei ECG ECG Energie Consulting GmbH Wilhelm-Leonhard-Straße 10 77694 Kehl Telefon +49 (7854) 9875-0 Dipl.-Ing. (FH) / Dipl.-Kfm. (FH) Telefax +49 (7854) 9875-200 Matthias Ebinger E-Mail info@ecg-kehl.de matthias.ebinger@ecg-kehl.de Internet: www.energie-consulting.com +49 (7854) 9875-245 +49 (170) 563 86 26 Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 56
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ECG Energie Consulting GmbH Wilhelm-Leonhard-Straße 10 77694 Kehl Telefon +49 (7854) 9875-0 Telefax +49 (7854) 9875-200 E-Mail info@ecg-kehl.de Internet: www.energie-consulting.com Mai 2017 | Intelligent mit Energie umgehen. 57
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