Erste Handgriffe unter Windows 8
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Erste Handgriffe unter Windows 8 Nützliche Tipps für den Einstieg Einleitung Windows 8, Microsofts neuestes Betriebssystem, ist vor kurzem offiziell in den Verkauf gestartet. Damit beginnt eine Bewährungsprobe, die die Redmonder in diesem Umfang wohl bisher nicht zu bestehen hatten. Verglichen mit den für den Nutzer sichtbaren Änderungen an Windows 8, ging Microsoft in der Vergangenheit bei neuen Windows-Versionen nämlich stets nur Tippelschritte. Dieser Umschwung gefällt nicht jedem, auch wenn sich die meisten Ansätze für eine endgültige Beurteilung erst in der Praxisphase beweisen müssen. Mit Windows 8 erfolgt der wohl größte Umbruch im Bereich der Oberflächengestaltung, den Microsoft je vollzogen hat. Das Betriebssystem führt nicht nur ein neues Startmenü – das Modern UI – ein, es verzichtet dabei auch auf die gewohnten Anlaufstellen wie einen Start- Button auf dem Desktop oder das bekannte Design des Windows Explorers. Windows 8 Modern UI mit angepasstem Tiles-Design Wer diese Änderungen nicht will oder sich einfach nur mehr Freiheiten bei der Anpassbarkeit und Gestaltung der neuen Oberflächen wünscht, der muss wissen, wo er zu suchen hat. Einige Einstellungen, die im Alltag sehr weiterhelfen, sind mit wenigen Handgriffen erledigt – wenn man denn weiß, wo man suchen muss. Andere Optionen lassen sich mit Bordmitteln nicht so einfach anpassen, wären aber dennoch wünschenswert. Die folgenden Seiten gehen sowohl auf die fast schon obligatorischen Windows-Einstellungen, als auch auf Tools ein, die erledigen, was Microsoft dem Nutzer eigentlich nicht einräumen wollte. Fehlt ein nützlicher Tipp?
Windows 8 ist frisch auf dem Markt und obwohl es seit Monaten Probeversionen von Microsoft gibt, müssen viele Tools und Änderungen an Systemdateien an der finalen Windows-Version neu auf ihre Funktionsweise hin überprüft werden. Nicht alles, was in der Vergangenheit funktionierte, tut dies auch noch in der fertigen Windows-Version. Die folgende Tippsammlung liefert daher nur einen Einstieg für erste Schritte unter Windows 8. Wir freuen uns daher sehr über Hinweise von Lesern im anschließenden Kommentarthread, die weitere nützliche Tipps für Windows-8-Nutzer geben. Wir werden uns darum bemühen, die wichtigsten dieser Hinweise am Ende in diesen Artikel (mit Verweis auf den Tippgeber) einzupflegen. Einfache Handgriffe Automatisches Einloggen beim Start Normalerweise müssen sich Nutzer von Windows 8 nach jedem Start mit ihrem Passwort einloggen, ehe sie zum Startbildschirm kommen. Es ist jedoch möglich, diesen Zwischenschritt zu überspringen. Microsoft sieht eine Deaktivierung des Passwortzwangs vor, wenn man dies denn wünscht – wünschen sollte man es sich sinnvollerweise jedoch nicht an öffentlich genutzten Geräten. Mit diesen Schritten geht es: In das Suchfeld von Windows 8 (zu erreichen über das Lupen-Symbol in der Charms-Bar rechts) „netplwiz“ eingeben. In dem sich öffnenden Fenster muss der Haken vor „Benutzer müssen Benutzername und Kennwort eingeben“ entfernt werden. Dieser Vorgang ist mit der Eingabe des Passworts für das entsprechende Konto zu bestätigen. Fertig! Nach dem nächsten Neustart bootet Windows direkt in die Modern UI.
Passwortzwang deaktivieren Tastaturkürzel unter Windows 8 Windows 8 bietet viele zusätzliche Funktionen und einige Neuheiten. Um diese auch über Tastenkürzel erreichen zu können, hat Microsoft einige neue Shortcuts eingerichtet. Eine Übersicht über die neuen Tastaturabkürzungen findet sich etwa im Blog von Microsoft- Entwickler Felix Rieseberg. Einige (unserer Ansicht nach wichtige) davon finden sich in der folgenden Tabelle wieder: Kürzel Funktion [Windows-Taste] Wechseln zwischen dem ausgeführten Programm und der Modern UI [Windows-Taste] + [C] Charms-Bar öffnen [Windows-Taste] + [D] Desktop anzeigen [Windows-Taste] + [F] Dateisuche starten
Kürzel Funktion [Windows-Taste] + [L] Windows 8 sperren [Windows-Taste] + [P] Auswahlmenü für den Präsentationsmodus öffnen Ruft eine Mini-Version des Startmenüs auf, über die sich wichtige [Windows-Taste] + [X] Windows-Funktionen erreichen lassen Nützliche Tipps für den Einstieg Der alte Windows Explorer Windows 8 hat die zuvor bereits aus der Office-Suite bekannte „Ribbon“-Oberfläche, neben anderen Änderungen, auf die wir gesondert eingegangen sind, auch für den Windows Explorer eingeführt. Das neue Menüband soll wichtige Befehle leichter zugänglich machen, nimmt aber auch mehr Platz weg als frühere Menüstreifen. Wem das nicht gefällt, der kann mit wenigen Handgriffen Abhilfe schaffen. So lässt sich das Ribbon-Interface über einen kleinen Pfeil am oberen rechten Ende des Explorer-Fensters einklappen. Das bleibt auch so, bis man es wieder ausklappt – das „alte“ Explorer-Design bekommt man so aber nicht zurück. Standarddesign des Explorers mit Ribbon-Befehlsband
Umzubenennende DLL-Datei Es gibt aber einen einfachen Kniff, um die Ribbon-Oberfläche komplett zu deaktivieren und das bekannte Explorer-Aussehen wiederherzustellen. Dafür muss man Windows eine bestimmte DLL-Datei entziehen, die je nach Bedarf aber auch schnell wieder eingepflegt werden kann. Folgende Schritte sind zu befolgen: Im Ordner „C:\Windows\System32“ (Laufwerksbuchstabe kann variieren) nach der Datei „UIRibbon.dll“ suchen. Diese Datei entweder löschen (Sicherheitskopie anlegen!) oder schlicht umbenennen (beispielsweise in „UIRibbon.dll.Backup“. Alle Fenster des Windows Explorers schließen. Nach diesen Schritten öffnet sich der Windows Explorer im von Windows 7 bekannten Design. Sollen die Änderungen rückgängig gemacht werden, muss nur die angelegte Sicherungskopie wiederhergestellt werden oder die Umbenennung rückgängig gemacht werden.
Windows Explorer nach DLL-Veränderung Die alte Foto-Vorschaufunktion Wie bereits in unserem Artikel zur Wiederherstellung des Startmenüs kurz angerissen, ist auch die Vorschaufunktion für Fotos in Windows 8 nicht immer optimal gelöst. So werden in der Modern-UI-Oberfläche lediglich primär die Bilder im Foto-Bereich geführt, die auch im Ordner „Eigene Bilder“ gelagert sind. Hat man jedoch Bilder und Fotos von einem externen Medium schlichtweg in einem neuen Ordner auf dem Desktop abgelegt und will diese dort schnell einmal durchsehen, öffnet sich in der herkömmlichen Einstellung jeweils die Modern- UI-Oberfläche. Der größte Nachteil dabei ist jedoch, dass man dort nicht durch die Bilder vor- und zurückspringen kann, jedes Bild öffnet sich immer einzeln in Modern UI im Vollbild. Zuweisung der klassischen Bildvorschau
Abhilfe schafft dabei die klassische Vorschau-Funktion, wie man sie unter Windows 7 kennt. Dafür muss man jedoch selbst Hand anlegen und bei den Fotos in der Desktop-Ansicht per Rechtsklick unter der Schaltfläche „Öffnen mit“ die Standardauswahl aus „Windows Fotoanzeige“ neu zugewiesen werden. Um diese für die Zukunft auf eben die besagte alte Vorschaufunktion festzulegen, sollte man zu guter Letzt den Haken bei „Dateityp immer mit besagtem Programm öffnen“ nicht vergessen. Von nun an steht wieder die frei skalierbare Vorschaufunktion bereit, in der man sowohl durch die Bilder vor- und zurückwandern als auch mehrere Fenster gleichzeitig, beispielsweise für Vergleichszwecke, öffnen kann. Ein alternativer PDF-Reader Eigentlich das gleiche Prozedere wie bei den Bilder und Fotos mit der Vorschaufunktion kann auf PDF-Dokumente und die Betrachtungsweise angewandt werden. Auch hier ist die Standardfunktion eine Modern-UI-Anwendung, die stets im Vollbildmodus starten will. Ein Vergleich mehrerer PDF ist so jedoch nicht möglich, will man dazu beispielsweise noch ein Bild hinzuziehen, muss man zwangsweise zurück auf klassische Programme. Letztlich muss man also auch hier den Weg über die Neuzuweisung des Standardprogramms gehen und Alternativen für PDF-Betrachter gibt es bekanntlich einige. Unser Beispiel hält sich an das Original aus dem Hause Adobe. PDF-Dokumente mit alternativem Programm öffnen
Auch hier geht man den Weg über „Öffnen mit“ und wählt dann das neue Standardprogramm aus. Wichtig ist auch in diesem Fall wieder, den Haken für die ständige Nutzung des alternativen Programms zu setzen, sofern die Dokumente immer mit diesem geöffnet werden sollen. Die manuelle Zuweisung von Programmen für bestimmte Dateien lässt sich noch auf einige weitere Dinge ausbauen, nach dem ersten Start dürften die beiden genannten Beispiele aber vielen Benutzern am Herzen liegen. Da das Prozedere jedoch immer identisch ist, steht bei anderen Dateien und Programmen kein größeres Hindernis im Weg. Fortgeschrittene Handgriffe Reihen und Größe der Tiles ändern Normalerweise bestimmt die Auflösung des Bildschirms darüber, wie viele Reihen mit Tiles die Modern UI anzeigt. Eine höhere vertikale Auflösung führt zu mehr Reihen, niedrigere Auflösungen hingegen zu weniger Reihen. In unserem Fall entscheidet sich Windows 8 beispielsweise dafür, sechs Tiles-Reihen bei einer Auflösung von 1.920 × 1.200 Bildpunkten auszugeben. Das ist bei einem Schreibtischarbeitsplatz auch eine sinnvolle Einteilung, nutzt man aber beispielsweise einen HTPC an einem Full-HD-Fernseher, ist diese Tiles-Größe zu klein, um vom Sofa aus noch etwas erkennen zu können. Nicht wenige Nutzer würden zudem gerne selbst darüber bestimmen, wie viele Reihen ausgegeben werden. Für beide Szenarien gibt es eine Lösung.
Variante 1 Die erste Variante ist leicht mit Bordmitteln realisiert. Microsoft bietet eine Bedienhilfe an, um die Darstellung der Modern UI sowie einiger Optionen deutlich zu vergrößern. Das ist vor allem im HTPC-Szenario von oben sehr praktisch. Um die entsprechende Einstellung zu erreichen, muss man über die Charms-Bar rechts unter „Einstellungen“ > „PC-Einstellungen ändern“ auf den Eintrag „Erleichterte Bedienung“ im Menü links gehen. Dort findet sich die Option „Alle Elemente auf dem Bildschirm vergrößern“, mit deren Hilfe die Tiles sowie die meisten Menüs deutlich größer dargestellt werden. vergrößerte Tiles Den Desktop selbst betrifft diese Änderung allerdings nicht. Will man auch hier größere Schrift und größere Programmsymbole erhalten, muss man in den Anzeigeeinstellungen (Rechtsklick auf den Desktop > „Anpassen“ > „Anzeige“ (unten links)) eine der höheren Vergrößerungsstufen wählen.
Anzeige auf dem Desktop verändern
Standardweg unter PC-Einstellungen Variante 2 Neben den oben beschriebenen Standardmöglichkeiten, um die Anzeigegröße zu verändern, gibt es noch einen Eingriff in die Registry, mit dem die Anzahl der Tiles-Reihen direkt definiert werden kann. Folgende Schritte sind dafür notwendig: Rufen Sie als erstes die Registry auf, in dem Sie „regedit“ in das Suchfeld der Charms-Bar eingeben. Navigieren Sie zu dem Eintrag „HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\ImmersiveShell\Grid“ Erstellen Sie den Eintrag „Layout_MaximumRowCount“ über „Bearbeiten“ > „Neu“ > „DWORD-Wert (32-Bit)“. Weisen Sie dem neuen Eintrag die gewünschte Anzahl an Reihen als Dezimalwert zu. Um die Änderung zu übernehmen, muss die Registry geschlossen werden. Nachfolgend müssen Sie sich neu auf dem PC anmelden.
Änderungen an der Registry
Modern UI mit individuell definierter Reihenanzahl Hinweis: Je nach Auflösung bestehen unterschiedliche Ober- und Untergrenzen für die Reihenanzahl, sodass die Änderung nicht immer übernommen wird. Bei vergleichsweise niedrig aufgelösten Bildschirmen, die standardmäßig nur drei Reihen anzeigen, wird eine Erhöhung der Zeilenzahl also unwirksam bleiben. Hochauflösende Geräte können aber durchaus zu weniger Zeilen überredet werden. Soll Windows die Reihenanzahl wieder automatisch bestimmen, kann der soeben erstellte Eintrag in der Registry wieder gelöscht werden. Schönere Tiles für Programme Microsoft macht es einem nicht gerade leicht, mit der neuen „Modern UI“ warm zu werden, selbst wenn man den zugrunde liegenden Ansatz gut finden und mit ihr arbeiten will. Das liegt vor allem auch daran, dass es nur eingeschränkt möglich ist, den neuen Startbildschirm den individuellen Vorlieben anzupassen. Ein eigenes Hintergrundbild – wie in einem späteren Kapitel beschrieben – hilft da bereits. Ein weiterer Schritt ist aber die Anpassung der sogenannten „Tiles“, die für Metro-Apps und normale Programme erzeugt werden. Klassische Anwendungen werden nämlich auch unter Windows 8 mit einem schlichten Programmicon, eingebettet in ihrem Rechteck, dargestellt. Das wirkt wie ein harter Bruch und ist mit Bordmitteln – erneut – nicht so einfach zu ändern.
Screenshot des Programms OblyTile zur Einrichtung eigener Tile-Designs Glücklicherweise gibt es auch für dieses Problem bereits kleine Helferlein, die individuelle Tile-Designs für jedes Programm ermöglichen. Eines dieser Tools findet sich etwa bei den Kollegen von xda-developers und hört auf den Namen OblyTile. Mit ihm lassen sich eigene Logos (aber noch keine abhängigen Animationen für LiveTiles) vergeben. Mit genügend vorhandener Eigenkreativität kann man den Windows-8-Startbildschirm auf diese Weise deutlich aufwerten. Entsprechende Design-Sets mit Tile-Entwürfen für verschiedene Programme findet man aber auch schon sehr zahlreich. Gelungen ist etwa ein Icon-Set des Deviantart-Nutzers „dAKirby309“. Wer Geduld in die Arbeit steckt und alle wichtigen Programme für die neue Modern UI anpasst, der wird mit einem einheitlichen Tiles-Design belohnt.
Windows 8 Modern UI mit angepasstem Tiles-Design Herunterfahren & Co. auf der Modern UI Möchte man den PC zum Neustarten bringen, herunterfahren oder in den Energiesparmodus versetzen, so sind einige Handgriffe mehr notwendig, als noch in früheren Windows- Versionen. Durch den Entfall des Start-Buttons wurden auch die genannten Optionen an eine andere Stelle verfrachtet. Sie lassen sich nun etwa über die Charms-Bar rechts unter „Einstellungen“ > „Ein/Aus“ erreichen. Es geht aber auch schneller. Wer möchte, kann sich etwa Verknüpfungen für die entsprechenden Befehle auf den Startbildschirm legen. Am einfachsten geht das mit dem zuvor schon genannten Tool „OblyTile“, aber auch ohne Werkzeug (dann aber mit mehr Handarbeit) ist das zu schaffen.
Verknüpfungen zum Herunterfahren und Co Im Kern sind folgende Dinge zu tun: Die Befehle – beispielsweise zum Herunterfahren – sollen als Verknüpfung angelegt und dann in den Startmenü-Ordner verschoben werden, sodass sie in der Modern UI eingeblendet werden können. Mit OblyTile ist dies sehr einfach möglich, weil ein entsprechendes Tile automatisch erzeugt wird. Folgende Einträge sind OblyTile zu übergeben, damit die Verknüpfungen korrekt erzeugt werden können. Programmpfad Programmparameter Funktion („Programm Path“) („Program Arguments“) PC herunterfahren C*:\Windows\System32\shutdown.exe -s -t 00 Arbeitsplatz C*:\Windows\System32\rundll32.exe user32.dll,LockWorkStation sperren Hibernate-Modus C*:\Windows\System32\rundll32.exe powrProf.dll,SetSuspendState powrprof.dll,SetSuspendState Sleep-Modus C*:\Windows\System32\rundll32.exe 0,1,0 * Der Laufwerksbuchstabe ist gegebenenfalls an das eigene System anzupassen.
Verknüpfung mit OblyTile erzeugen Will man auf Hilfsprogramme verzichten, ist folgendermaßen vorzugehen: Per Rechtsklick auf den Desktop > „Neu“ > „Verknüpfung“ wird eine Verknüpfung angelegt. In dem sich öffnenden Dialogfenster wird als erstes der Pfad der Verknüpfung eingegeben. Dieser entspricht dem, der jeweils auch in der Tabelle oben erwähnt wird – mit dem Unterschied, dass der Programmparameter direkt in die Pfadangabe übernommen wird und die Programm-Exe ohne detaillierte Ordnerangabe übergeben werden kann. Im Falle des „Herunterfahren“-Befehls lautet der Pfad also beispielsweise „shutdown.exe -s -t 00“ In diesem Dialogfenster muss ein Name für die Verknüpfung definiert werden. Dieser ist beliebig. (optional) Für die Verknüpfung kann nun noch ein Icon definiert werden. Dafür müssen die Eigenschaften der Verknüpfung via Rechtsklick auf dieselbe aufgerufen und unter dem Reiter „Verknüpfung“ im folgenden Fenster der Eintrag „Anderes Symbol“ ausgewählt werden. Um eine Auswahl von Icons nutzen zu können, muss ein Ort ausgewählt werden, der Icons enthält – im „System32“-Ordner von Windows trifft das etwa auf die „Shell32.dll“ zu. Die fertige Verknüpfung muss auf dem Windows-Laufwerk in den Ordner „ProgramData“ > „Microsoft“ > „Windows“ > „Startmenü“ > „Programme“ kopiert werden. Sie erscheint dann auf dem Startmenü, allerdings nicht im Tiles-Design. Bildstrecke: „Verknüpfungen zum Herunterfahren und Co auf dem Startbildschirm“
Handgriff für Ausdauernde Hintergrundbild für die Modern UI Bevor es ans Eingemachte geht, sei vorweg gestellt, dass es bisher nicht zufriedenstellend möglich ist, das Hintergrundbild der Modern UI komplett frei zu gestalten. Das hat mehrere Gründe, auf die im Folgenden kurz eingegangen wird. „Sicherheitshalber“ sei an dieser Stelle aber erst erwähnt, welche Bordmittel Microsoft zur Verfügung stellt, um die Modern UI anzupassen. Über den Eintrag „Einstellungen“ > „PC-Einstellungen ändern“ > „Anpassen“ > „Startseite“ kommt man nämlich durchaus zu Optionen, die erste Konfigurationen der Modern UI ermöglichen. Im Wesentlichen umfasst das die Farbkombination des Startbildschirms (in unserem Fall Anthrazit und Orange) sowie einige Tribals, die am oberen und unteren Rand des Startbildschirms angezeigt werden. Mehr gibt es hier aber nicht zu sehen – insbesondere kann kein eigenes Hintergrundbild für die Modern UI definiert werden.
Standardeinstellungen für den Hintergrund der Modern UI Nun zur Theorie, die zum Verständnis der Probleme notwendig ist, die uns gleich begegnen werden: Microsoft handhabt das Hintergrundbild der Modern UI nicht wie ein einzelnes Bild. Stattdessen wird der Bereich in drei Unterbereiche aufgeteilt – einem Streifen oben, einem schmaleren unten und einem breiten (etwa so groß wie der Tiles-Bereich) in der Mitte. Folglich kann man auch nicht „einfach“ irgendwo eine Hintergrunddatei in einem Winkel von Windows ersetzen, um ein eigenes Bild für die Modern UI zu verwenden. Und „einfach“ geht hier sowieso erstmal gar nichts – was aber nicht heißt, dass findige Nutzer nicht doch ein wenig an der Gestaltung der Modern UI drehen können. Die entsprechenden Bilddatein für die Modern-UI liegen im „System32“-Unterordner des Windows-Ordners in der „imageres.dll“, die sich mit einigen Tools öffnen lässt. Weil hierbei viel manuelles Gefummel obligatorisch ist, empfiehlt sich die Abkürzung über den „Windows 8 Modern UI Start Screen Changer“, der zumindest etwas Arbeit abnimmt. Das Programm legt auf Wunsch nicht nur eine Sicherungskopie der „imageres.dll“ an, es erzeugt auch eine neue, die dann zurückkopiert werden kann.
Windows 8 Modern UI Start Screen Changer Wichtig zu erwähnen ist, dass mit dem Tool nur die oberen und unteren Streifen der Modern UI ersetzt werden. Der große Bereich in der Mitte behält das Farbdesign, das zuvor festgelegt wurde. Außerdem muss das Bild, das zum Ersetzen der Standardhintergründe genutzt wird, bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Die angegebene Auflösung (2.000 × 400 Pixel sind obligatorisch) sowie die Bilddetails (PNG mit 256 Farben und 72 dpi) müssen eingehalten werden. Das macht eine Bearbeitung der Hintergrundbilder mit einem Fotoprogramm notwendig, um diese Feinheiten einstellen zu können. Von den vier Bildern, die über das Tool eingetragen werden können, ist das „Small Picture“ das wichtigste. Dieses muss, die anderen können definiert werden, damit die Änderung des Modern-UI-Hintergrundes funktioniert. Zu beachten ist: Das 2.000 × 400 Pixel große Bild wird automatisch in Streifen der Größe 2.000 × 264 Pixel (oben) und 2.000 × 136 Pixel (unten) geteilt. Hat man ein entsprechendes Bild erstellt und in dem kleinen Programm ausgewählt, kann über einen Klick auf „Patch“ eine neues imageres.dll erzeugt werden. Das Tool versucht auch, diese automatisch in den system32-Ordner zu kopieren. In unserem Fall hat das mangels entsprechender Ordnerrechte nicht geklappt. In diesem Fall muss man erst die Berechtigungen des Ordners ändern, was wie folgt funktioniert: Wählen Sie im Windows Explorer mit einem Rechtsklick auf den „System32“-Ordner (oder über den entsprechenden Eintrag im Ribbon-Menü) „Eigenschaften“ aus.
Über den Reiter „Sicherheit“ und die Schaltfläche „Erweitert“ gelangen Sie zu den erweiterten Sicherheitseinstellungen. Hier muss der aktuelle Besitzer des Ordners geändert werden – in der Regel lautet dieser etwa „TrustedInstaller“. Über einen Klick auf „Ändern“ in der zweiten Zeile der erweiterten Sicherheitseinstellungen öffnet sich ein neues Fenster samt Suchfeld, in dem nach Personen oder Gruppen gesucht werden kann. Geben Sie in diesem Feld „Benutzer“ ein und bestätigen Sie den Eintrag über „Name überprüfen“. Mit einem Klick auf „OK“ wird der Besitzer des Ordners geändert. Noch fehlen dem Nutzer allerdings die Rechte für den Vollzugriff auf den „System32“-Ordner. Um diese anpassen zu können, muss der entsprechende Eintrag unter „Berechtigungseinträge“ gesucht werden (in der Regel lautet er: Benutzer (PC- Name\Benutzer). Über einen Klick auf „Bearbeiten“ kommt man dann zu den Berechtigungseinstellungen. Hier muss dem Benutzer der Vollzugriff zugewiesen und dann bestätigt werden. Unter „Anwenden auf“ sollten „Diesen Ordner, Unterordner und Dateien“ ausgewählt werden. Fertig! Alle getroffenen Einstellungen können nun bestätigt und die Ordnereigenschaften geschlossen werden. Bildstrecke: „Ordnerberechtigung übernehmen in Windows 8“
Nachdem die Berechtigung für den Vollzugriff auf den System32-Ordner erlangt wurde, kann man auch die darin liegende imageres.dll ersetzen. Diese ist gegen die neue imageres.dll auszutauschen, die im Installationsordner des Windows 8 Modern UI Start Screen Changer liegt. Es empfiehlt sich in jedem Fall ein Backup der Originaldatei! Hinweis: Trotz korrekter Ordnerberechtigung kann es passieren, dass man die Originaldatei der imageres.dll nicht ersetzen kann. In dem Fall sollte diese erst aus dem System32-Ordner gelöscht werden, um dann die neue und bearbeitete Version hinein zu kopieren. Sollte auch das nicht funktionieren, liegt noch immer ein Fehler bei der Ordnerberechtigung vor. Sollte man es dann geschafft haben, kann man sich zumindest über etwas mehr Individualität in der Modern UI freuen.
Fazit Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und Windows 8 macht prinzipiell vieles anders. Das muss nicht immer gut zusammenpassen, zumal einige der Neuerungen in ihrer Umsetzung etwas halbgar wirken. Weshalb man beispielsweise nur über Umwege „schöne“ Tiles für Programme selbst definieren können soll, erschließt sich ebenso wenig, wie die sehr beschränkten Gestaltungsmöglichkeiten in puncto Modern-UI-Hintergrundbild. Das führt dazu, dass einige der hier vorgestellten „Handgriffe“ eher einer kleinen händischen Choreografie gleichkommen, die es zu befolgen gilt, weil Microsoft den einfachen Weg schlicht nicht vorsieht. Auf der anderen Seite zeigt sich aber auch, dass der anfängliche Widerstand gegen das Neue, von dem Windows 8 viel bietet, zumindest in einigen Bereichen auch schnell wieder bröckelt, wenn man denn weiß, wie man seine eigenen Vorstellungen einbringen kann. Dieser erste Einblick in die Gestaltungsmöglichkeiten von Windows 8 soll dafür ein guter Ansatzpunkt sein. Weitere Artikel zum Thema Windows 8: Windows 8 im Test Windows 8 im Spiele-Test – Windows 7 vs. Windows 8 Windows 8: Tablets zum Start – Von Acer bis Samsung Windows 8: Notebooks zum Start – Touchscreen und verwandelbar Windows 8: Modern UI „Metro“ – Kacheln, Suche und App-Store Windows 8: Startmenü zurückholen – Desktopstart ohne Modern UI
Windows 8 per USB-Stick – Installation ohne DVD-Laufwerk Fehlt ein nützlicher Tipp? Und auch am Ende nochmal der Aufruf: Wir freuen uns sehr über Hinweise von Lesern im anschließenden Kommentarthread, die weitere nützliche Tipps für Windows-8-Nutzer geben. Wir werden uns darum bemühen, die wichtigsten dieser Hinweise am Ende in diesen Artikel (mit Verweis auf den Tippgeber) einzupflegen.
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