Estimados amigos de las olivas

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Estimados amigos de las olivas
JANUAR 2019

Estimados amigos de las olivas,
gerne senden wir Euch heute unsere aktuellen Noticias. Aus
unterschiedlichen arbeitstechnischen Gesichtspunkten – vielleicht auch an manchen
Tagen mit Bequemlichkeit angereichert – schafften wir es nicht, die Noticias im
Herbst letzten Jahres zu schreiben. Zu sehr waren wir in den hiesigen Prozessen
vertieft und standen teilweise von einer Woche zur anderen neuen
Herausforderungen gegenüber.

Für uns stand der weitere Aufbau des Olivenguts, die Baustelle zur Fertigung des
neuen Hauses für die Mühle sowie die rechtlichen Belange unseres Handelns im
Vordergrund. Dadurch gab es neben der „normalen Arbeit“ auf den Feldern reichlich
Erfahrungspotenzial auf Nebenschauplätzen.

Die Arbeit lohnt sich! So langsam lassen sich die Grundorganisation und unser Ziel
„Olivengut“ erkennen. Das Großprojekt fühlt sich täglich mehr nach „Gut“ an, unsere
Produktion ist mittlerweile zu begutachten und immer häufiger dürfen wir - im
Kontakt mit „Euch“ unseren Kunden - die Ergebnisse vor Ort besprechen bzw.
präsentieren. Gerade diese Kontakte erfreuen uns in besonderem Maße.

Aber nun der Reihe nach. Geordnet und mit Hintergrund ….

Die Entwicklungen auf den Feldern:

Mittlerweile ist die Arbeit auf den Feldern fast als „Routine“ zu bezeichnen,
zumindest halten sich die Überraschungen immer mehr zurück. Insgesamt wissen
wir wann welche Tätigkeit zu verrichten ist oder wann wir nach welchen
Schädlingen zu schauen haben.

                                                  Hans-Josef hat vieles von den
                                                  Aktivitäten auf einen Jahres-
                                                  plan übertragen, so dass
                                                  mittlerweile eine geordnete
                                                  Planung möglich ist.
                                                  Mittlerweile führen wir parallel
                                                  zum Arbeiten ein sogenanntes
                                                  Betriebsbuch im welchem wir
                                                  alle Tätigkeiten inkl. der
                                                  verbrauchten Mengen festhalten.
                                                  Ein solches wird bei Inspektionen
                                                  des Gesundheitsamtes bzw. der
                                                  Landwirtschaftskammer
                                                  kontrolliert und für uns ist es
                                                  nun die Grundlage für die
                                                  Jahresorganisation.
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Die Schädlingsbekämpfung hatten wir dabei im letzten Jahr 2018 besser als im
Vorjahr im Griff. Auch wenn wir mit neuen Schädlingen, wie z.B. Pilzbefall, zu
kämpfen hatten. Es zahlt sich nun aus, dass wir viel Aufwand in das Thema
„Sprache“ investiert haben. Sobald Hans-Josef etwas fremdwirkendes an den
Bäumen sieht, fahren wir zu verschiedenen Freunden oder Geschäften. Schnell
erfahren wir dann was dies sein könnte und wie man auf Mallorca damit umgeht.
Alleine dies gibt uns eine Menge Zutrauen für die Zukunft.

Unsere Bäume haben sich wiederum weiter entwickelt. Trotzdem müssen wir leider
auf dem neuen Feld immer noch mit Ausfällen durch „Fraß“ kalkulieren. Die ganz
kleinen Pflanzen haben die Wurzeln ziemlich niedrig unter der Oberfläche und sind
dem Anschein nach beliebtes Ziel von Wühlmäusen. Einmal von einer Maus
gefunden, bedeutet dies ein baldiges „Garaus“ für diese Pflanze. Wenn der Baum sich
ausreichend versteckt, lebt er noch in der Gefahr von Kaninchen entdeckt zu
werden. Diese fressen die Rinde, welches bei den ganz kleinen Pflanzen auch als
Wachstumshemmer wirkt. Wir haben uns nun entschlossen die größten Problemfälle
durch etwas größere Bäumchen auszuwechseln und gehen davon aus, danach ein
flächendeckendes gedeihen zu ermöglichen.

Die Ernte:
Die älteren Bäume (auf dem Campo de Casa) haben im letzten Sommer ordentlich
produziert! Wir hatten reichlich Oliven an den Bäumen und freuten uns auf eine
„erste richtige 1“ Ernte. Leider hatten wir – und dies ist für Mallorca wirklich
ungewöhnlich - 10 Tage vor geplanter Ernte einen richtigen Hagel. 15 Minuten
regnete es taubeneiergroße Hagelkörner. Dies war zu viel ….. Ca. 30% der weit
gereiften Oliven fielen zu Boden
und waren somit unbrauchbar.
Die Oliven, die an den Bäumen
verblieben waren, hatten vielfach
„Schlagschäden“. Damit diese
nicht auch noch unbrauchbar
wurden, entschlossen wir uns
direkt folgend mit der Ernte zu
beginnen. Dies konnten wir nur
durch die eigene Mühle. Zwar ist
diese ja noch nicht im eigenen
Haus, aber Rafael der
Vorbesitzer war sofort bereit zu
helfen. (Hagel wirkt halt sehr
regional und Rafael hatte selbst
keine Schäden.)

Trotzdem wurde diese „erste“ Ernte ein ganz besonderes Erlebnis.

1
 Natürlich hatten wir auch in 2016 und 2017 bereits eine Ernte. Wir sprechen nun
von einer ersten richtigen Ernte in 2018, weil dabei erstmals mehrere Arbeiter vor
Ort waren, wir mit professionellen Erntegerät gearbeitet haben und wir mehrere
1000kg Oliven geerntet haben. Dies war in den Jahren zuvor in einer völlig anderen
Dimension.
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Montags ging es früh
                                                        morgens los. Neben Martina
                                                        und Hans-Josef arbeiteten
                                                        Bernat unser Gärtner und
                                                        Sabeer ein Marokkaner mit.
                                                        Im Vorhinein hatte Hans-
                                                        Josef die benötigten Netze
                                                        und „vibradores de cosecha“
                                                        (Erntekämme, welche per
                                                        Batterieantrieb agieren.)
                                                        besorgt. Einige Gespräche
                                                        hatte er im Vorfeld zur
                                                        Ablauforganisation mit
                                                        anderen Bauern geführt.
                                                        Daher hatte Hans-Josef
                                                        ziemlich genaue
                                                        Vorstellungen wie er sich
                                                        seine Ernte vorstellt. Nach
                                                        kurzer Einweisung ging es
                                                        im Team von Baum zu
                                                        Baum. Nach einigem
Erklären und Diskutieren verstanden dann auch die Helfer die Reihenfolge der
Tätigkeiten. Die Oliven optimal ohne Verlust und ohne Verschmutzung vom Baum
in das Netz und von da in die 20kg Erntekiste zu bekommen, ist teilweise komplex.
Dies ist insbesondere deshalb wichtig, damit die Oliven möglichst keine Beschädigung
erhalten und wenig Verschmutzung durch Bodenberührung erleben. Diese Qualität
kann nur durch Handarbeit erreicht
werden! Beschädigungen führen in kurzer
Zeit noch vor dem Pressen zur Oxidation
des Olivenfleisches. Dies möchte natürlich
keiner ….. Angefaulte Oliven zu pressen,
führt unweigerlich zu schlechterem Öl.
Große Unternehmen überdecken dies durch
Masse, filtern und Abschlussprozesse vor
dem Abfüllen. Für uns kommt dies schon
wirtschaftlich nicht infrage. Unser Öl wird
unbehandelt abgefüllt und muss daher
perfekt geerntet werden.

Die Ernte war anstrengend: Der erste
Baum war aufregend, da ein völlig neues
Erlebnis, die nächsten zehn waren auch
noch spannend und dann begann die
Arbeit. Irgendwann schmerzt alles – trotz
Netz ist ein ausreichender Teil der Arbeit
im Bücken – und man hofft auf das Ende.
Am Schluss waren alle müde und man
hätte sich eigentlich nur noch eine
Badewanne gewünscht. Doch nach der
Ernte ist vor dem Pressen.

Jeden Tag fuhr Hans-Josef die geernteten Oliven in den 20kg Kisten direkt
nachmittags zur Olivenmühle von Rafael. Das Auto und der Hänger wurden bis an
die Grenze ausgenutzt – ein gutes Team schafft an einem Tag, je nach Olivenmasse
auf den Bäumen, zwischen 600 - 800kg Oliven. Diese Menge passte perfekt zur
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Arbeitsgestaltung in der Mühle. Für diese höchstens
                               800kg benötigten Rafael und Hans-Josef inkl. reinigen
                               der Maschine ca. 6 Stunden.

                               In knapp zwei Wochen – ab und zu war ein Tag Pause
                               aufgrund von Regen – waren wir fertig. Fix und
                               fertig sozusagen. Eine gewisse Kondition wird
                               abgerufen und Hans-Josef hatte einige 16Stunden
                               Tage. Das Resultat hat die Mühe gelohnt – insgesamt
                               wurden etwas über 4000kg geerntet und 430l Öl
                               gewonnen. Aufgrund der frühen Ernte ergab sich
                               trotz des Sortenmix der Oliven nur eine Ausbeute von
                               knapp 11% Olivenöl.

                               Diese Erfahrungen waren lehrreich. Hans-Josef hat
                               nun noch bessere detailliertere Vorstellungen – sicher
                               zum Leidwesen der Helfer. Aber diese Qualität muss
                               sein ….

Für das nächste Jahr wird es zusätzlich
Beschreibungen bzw. Illustrationen zur Ernte
geben. Zusätzlich muss der Umgang mit dem
„vibrador de cosecha“ im Vorfeld besser geübt
werden. Dieser beschädigt bei falschem Umgang
die Bäume mehr als erwartet und dies muss nicht
sein. Auch muss die Arbeit im Feld besser
koordiniert und im Ablauf prozessstabiler werden.

Parallel denken wir darüber nach, wie wir
zukünftig bei eigener Mühle Kunden in den
Qualitäts- und Ernteprozess integrieren können.
Natürlich muss die „Anstrengung“ adjustiert und
insgesamt sinnhaft sein. Untrainiert bei der Ernte
direkt am Baum zu helfen ist eine
Herausforderung, welche Martina nun bestens
kennt. Nachahmung nicht empfohlen ….

Für uns stellt dies insgesamt ein sehr motivierendes Resultat dar. Nach einem
solchen Erlebnis fühlt es sich richtig nach „Olivenbauer“ an und wir klopfen uns
gegenseitig „virtuell“ auf die Schulter.

Unser Ziel – eigene Ölmühle ….
Signifikante Resultate wurden erreicht. Nachdem der Baubeginn inkl. der
entsprechenden Genehmigungen im Sommer 2018 terminiert war, wurde zielorientiert
gearbeitet. Jede Woche waren Baufortschritte erkennbar und mittlerweile sind im
Detail die Planungen abgestimmt und der Rohbau fertig gestellt.
Hier in Spanien sind an dieser Stelle die Prozesse ein wenig anders bzw. teilweise auch
besser als wir dies aus Deutschland kannten. Nachdem ein Bauvorhaben genehmigt
ist, können Ausführungsdetails geändert werden, solange diese nicht die Position und
die Gesamtgröße des Vorhabens nach oben verändern. Kleiner darf das Bauvorhaben
werden und was drinnen verbaut wird, muss erst zum Abschluss feststehen. Dieser
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Umstand half uns in unserer konkreten Situation sehr. Zahlreiche Besprechungen zu
den unterschiedlichen Gewerken waren notwendig, bis die ökonomisch wie technisch
realisierbare Lösung für das Energiekonzept abgeschlossen war. Da wir auf unserem
Grundstück völlig auf uns gestellt agieren (keine öffentlichen Strom- oder
Wasseranschlüsse) waren die Interaktionen der Gewerke entsprechend anspruchsvoll.
Grundproblem: Lediglich sechs Wochen im Jahr wird im Haus eine erhebliche
Stromenergie (min. 20KW Drehstrom) für den Betrieb der Mühle benötigt und
ansonsten eher ein haushaltsüblicher Energiebedarf abgerufen. Es sei denn es muss
bewässert werden. Dann
wiederum benötigt man
nachts den Strom und da
scheint ja bekanntlich
keine Sonne. Klar war:
„Nur Photovoltaik kann
dies nicht realisieren“.
Am Ende kam ein Mix
aus Photovoltaik, Solar,
Gas und Dieselgenerator
heraus. Parallel musste
die Wasser- und Abwas-
serproblematik      gelöst
werden.      Für       den
Haushalt ist ein kleines
Wasserwerk         obliga-
torisch – für die Mühle
muss ein „Sonderabfall-
behälter“     her.    Das
Wasser     selbst    wird
zukünftig    wöchentlich
mit LKW angeliefert,
bzw.      das      seltene
Regenwasser
aufgefangen.. Ein ausreichendes Archiv für das Wasser von insgesamt 50.000l war
anzulegen.

Nach diesen Planungen sind wir nun bereits in den Innenausstattungsthemen.
Mittlerweile gehen wir von einer bauseitigen Fertigstellung Ende April aus.

Die juristischen Themen sind ebenfalls auf dem Weg. Wie im letzten Noticia
angesprochen sind die UTA eine Hürde, welche wir mittlerweile zur Lösung bringen.
Neuerdings bauen wir neben unseren Oliven auf einem angepachteten Feld noch
Paprika an. Eine besondere Sorte – Tap de Corti – wird hier auf Mallorca zur
Herstellung der bekannten Sobrassada benötigt. Daher scheint deren Anbau UTA-
technisch eine Sonderrolle einzunehmen. Zumindest bekommen wir für 5.000m2 mehr
an UTA-Wert als wir zuvor mit unseren 45.000m2 Oliven erhielten. Beides zusammen
versetzt uns nun in die Lage die Mühle auf den Weg zu bringen. Die baurechtlichen
Belange (z.B. Hohlkehlfliesen oder gechlortes Wasser zum Putzen) kennen wir und
haben diese bereits in unserer Bauplanung berücksichtigt.
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Voller Erfolg: Unsere Embottelado de Navidad

Unsere Spezialabfüllung zu Weihnachten wurde innerhalb von 14 Tagen komplett
ausverkauft. Dies war für uns überwältigend. Mit so einer Geschwindigkeit hatten
wir nicht gerechnet.

Wir werden dies in 2019 wiederholen – versprochen. Von der ersten Tagesernte werden
wir wieder ca. 100l Öl in ein extra Fass füllen, Ende November abfüllen und nach
Deutschland bringen. So kann Mitte Dezember ein Öl der Ersternte verkostet bzw.
verschenkt werden.

Neues Öl 2018er Ernte:
Nachdem das neue Olivenöl nun bereits seit Ende Oktober in unserem 500l Fass
verweilt, wird es nun im Februar abgefüllt. Dieser lange Zeitraum ist gut für die
Klarheit des Öls. In diesem Zeitraum setzen sich alle Stoffe, welche nicht originär Öl
sind (Olivenfruchtfleisch, Wasser) am Boden des Fasses ab. Das Fass wiederum hat
zwei unterschiedlich in der Höhe positionierte Abläufe und ermöglicht dadurch das
Trennen der Reststoffe vom Öl.

                     Für uns absolut überraschend ist das tolle Geschmacksergebnis.
                     Ein      derart      konzentrierter     Olivengeschmack        ist
                     außergewöhnlich. Wir können uns dies nur mit dem Hagel,
                     welcher die überreifen, oder auch angeschlagenen, Oliven kurz
                     vor der Ernte vom Baum schlug, erklären. Dadurch hatten wir
                     ausschließlich die robusten, gesunden Oliven in der Ernte. Dieser
                     Umstand lässt uns heute bereits über die nächste Ernte
                     nachdenken. Nicht das wir uns einen Hagel wünschen, aber
                     vielleicht müssen wir ähnlich wie beim Winzer eine Selektion vor
                     dem Pressen organisieren.

                     Intensiv schmeckt unser Öl nach frischen Kräutern und hat
                     einen leicht pikanten Ton im Abgang. Gerade so wie es ein gutes
                     Öl haben soll – nicht zu weich und nicht zu scharf aber frisch
                     gelbgrün.

Ab Ende Februar können wir dieses Öl versenden. Einige Bestellungen haben wir
bereits – gerne nehmen wir natürlich auch weitere Bestellungen an. Preislich wollen
wir trotz dem Umfeld – auf Mallorca war insgesamt ein schlechtes Olivenjahr und
dadurch erhöhen sich hier die Preise – stabil bleiben. Auch 2019 bleiben wir unseren
Preisen treu. Die 0,5ltr Flasche wird auch dieses Jahr €15,- inkl. der spanischen MwSt.
kosten.

Unsere nächsten Schritte – Ziele:
Zuvorderst müssen die Baustelle abgeschlossen, die Winterarbeiten (Bäume schneiden,
Felder kultivieren) beendet und das Paprikafeld aufgebaut werden.

Parallel werden wir das neue Öl abfüllen und nach Deutschland bringen, damit wir
wieder versenden können.
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Danach beginnt für uns eine Konzeptionsarbeit zu Seminaren rund ums Olivenöl. Um
das Olivengut mit seinen Produkten einem größeren Interessentenkreis bekannter zu
machen, planen wir zukünftig regelmäßig Events – sprich Seminare / Workshops – in
unserer Mühle anzubieten. Dies wiederum möchten wir über hiesige Hotels, Internet
und „Mund zu Mund Werbung“ voran bringen. Getreu dem Motto: Interessierte
informierte Olivenölfreunde werden langfristig zu den besten Kunden.

Mal sehen ob dies was wird – im Moment sind wir noch optimistisch.

Es wird uns also immer noch nicht langweilig …….

Euch Allen eine weiterhin gute Zeit. Kommt gut durch den Winter, denkt an gutes
Olivenöl zum Salat oder an den finalen Schuss Olivenöl über den bereits fertig
zubereiteten Fisch. Wem es passt, kann sich gerne jeder bei uns melden oder vorbei
kommen.

    Eure

                       +

Can `OmXai
Cami de can Puca
Km 5 – Ma14 Santanyi a Cas Concos
0049 152 299 10 40 (Hans-Josef Homscheid)
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